Internationales Fußballturnier für Mannschaften aus Rottenburg am Neckar
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Veranstalter: Stadt Rottenburg, Bosnischer Elternbeirat und FC Rottenburg
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Teilnehmer: Jugend-Teams bis 12 Jahre sowie Erwachsenen-Teams
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Datum: Samstag, 08.09.2018
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Spielort: Sportanlage Kreuzerfeld Rottenburg
Turniersiege für die Türkei-Kids und Bosnien
Bei schönstem Wetter und über den ganzen Tag hinweg tollen Besuch spielten zum dritten Mal internationale Mannschaften aus Rottenburg um den Turniersieg beim 3. Hobby-Fußballturnier „Vielfalt spielt Fußball“. In zwei Turnieren duellierten sich zunächst am Vormittag die Jugendmannschaften bis 12 Jahren, also im D-Junioren-Bereich, um die Ehre, Urkunden und Pokale. Um die Mittagszeit herum stand die erste Siegermannschaft fest. Der Türkische Verein der Kids setzte sich im Finale gegen den Bosnischen Verein knapp mit 1:0 durch und gewann so den Titel „Vielfalt spielt Fußball“ bei der Jugend. Den 3. Platz belegte die Mannschaft von MOKKA e.V.
Nach zwei Teilnahmen 2016 und 2017 stellte der FC Rottenburg in diesem Jahr kein Team, da der Großteil der D-Junioren des FCR sich schön in ihren nationalen Teams verteilten und mitwirkten um ihre Landsleute zu unterstützen, so verzichtete der FCR auf einen Startplatz. FCR-Jugendleiter Martin Haug unterstützte den Integrationsbeauftragten der Stadt Rottenburg Wolfgang Jüngling bei der Durchführung des Turniers und war unter anderem einer der unparteiischen Schiedsrichter über den Tag hinweg.
Sportkoordinatorin der Stadt Rottenburg Anne Schröder im Team mit Rafael Ferraz
Beim Turnier der Erwachsenen, daß fast mit einer einstündigen Verspätung gegen halb 2 begann, da drei Teams nicht erschienen oder sich abgemeldet haben, sah man den ein oder anderen ehemaligen aber auch noch Aktiven Kicker auflaufen. Neben der Stadtverwaltung Rottenburg kickten noch der SKV Croatia Rottenburg, der Bosnischer Verein, die Klause Kicker, das MOKKA-Team, das Cafe International und die Spedition Meier mit. Zwei der prominentesten Teilnehmer waren zweifelsohne der 18-jährige Rafael Ferraz, der Torjäger der vergangenen Saison in der Verbandsstaffel bei der U19 des FC Rottenburg oder auch Routinier Esad Huskic vom TSV Hagelloch.
So gab es spannende Spiele, bei denen es zum Teil ganz schön zur Sache ging, nun ja es spielte wie gesagt auch die Ehre des Heimatlandes mit. Interessante Zusammenstellungen konnte man z.B. beim Team der Stadtverwaltung beobachten, denn die Stadt verstärkte sich mit Ferraz der nun in einem Team mit Rottenburgs Sportkoordinatorin Anne Schröder kickte. Die Diplom-Sportwissenschaftlerin hatte keine Hemmungen sich den Männern zu stellen und hielt sich vorwiegend in der Abwehr auf.
Am Ende siegte das Team Bosnien, die im Finale den heimlichen Favoriten SKV Croatia Rottenburg mit 1:0 besiegte. Aber auch die Klause Kicker zählten nach den ersten Partien zu den heißen Kandidaten auf den Turniersieg. Die Spedition Meier, wie auch die Stadtverwaltung mit einer Frau zwischen den Pfosten, hatten ein paar richtig gute Kicker in ihren Reihen, sicherten sich so nebenbei den Fair-Play-Preis.
Neben ein paar Zuschauertumulten wegen Regelwidrigkeiten gegen Ende des Turniers musste Schiedsrichter Martin Haug ein Spiel abbrechen, so daß das Spiel um Platz 3 abgesagt werden musste. Ansonsten war es ein richtig faires und geselliges Fußballturnier worauf sich alle auf die 4. Ausgabe 2019 freuen, aber dann sollte Durchführung des Turniers besser organisiert werden, damit es nicht wieder zu lange Wartezeiten zwischen den einzelnen Spielen gibt. Vielleicht wäre dann auch einen Lautsprecheranlage nicht schlecht. So, dann nochmal Glückwunsch an alle Sieger!!
Auch in Rottenburg landen die Kroaten auf Platz zwei
Zum dritten Mal fand in Rottenburg das Turnier „Vielfalt spielt Fußball“ auf dem Sportplatz im Kreuzerfeld statt. Teilgenommen hatten vier Kindermannschaften sowie zehn Teams mit Jugendlichen und Erwachsenen. Die Bewirtung wurde vom bosnischen Elternbeirat übernommen. Die Spieler waren allesamt Rottenburger mit ausländischen Wurzeln, die einer internationalen Interessengemeinschaft angehören. Das muss kein Verein sein.
„Es gibt nicht die Vorgabe, ein Verein sein zu müssen, um an unserem Turnier teilnehmen zu können“, bestätigte Wolfgang Jüngling, Flüchtlingsbeauftragter der Stadt Rottenburg, „wir wollen bewusst raus aus dem Vereinsgefüge, der Spaß soll im Mittelpunkt stehen.“
Nachdem in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge nach Rottenburg gekommen sind, ist die Nachfrage nach Fußballangeboten angestiegen. Martin Haug, Jugendleiter und Schiedsrichter beim FC Rottenburg, meint: „Fußballspielen wollen alle. Man muss sich dabei nicht mit Sprache verständigen und die Regeln sind fast überall gleich. Darum gelingt über Fußball Integration auch am leichtesten. Als in den vergangenen Jahren viele der Flüchtlinge und Migranten Fußball spielen wollten, kam die Idee für Vielfalt spielt Fußball auf.“
Um diese Veranstaltung zu unterstützen, bietet der FC Rottenburg den Sportplatz im Kreuzerfeld gerne an. „Das hier macht schließlich allen Spaß“, sagt Haug lächelnd, „unser Verein ist selbst von Spielern aus den verschiedensten Kulturen geprägt und über die Hälfte der Fußballer, die heute am Turnier teilnehmen, spielen bei uns. Man kann schon sagen, dass bei dieser Veranstaltung ein familiäres Klima herrscht.“
Die Kinder versammelten sich um Stadträtin Ursula Sieber und warteten gespannt. Unter Jubel ging der erste Platz an den türkischen Gesamtelternbeirat, der zweite an die kroatischen Kinder vom bosnischen Verein und der dritte an den Verein Mokka. Außerdem gab es einen Fairnesspokal zu gewinnen, der dieses Jahr an die Spieler des Cafés International ging.
Die Stimmung war ausgelassen und viele setzten sich anschließend zusammen auf die Bierbänke. Jüngling findet, dass alle Beteiligten durch dieses Turnier offener werden: „Schauen Sie sich nur um. Alle reden miteinander und haben Spaß. Da lohnt sich der große organisatorische Aufwand, der bereits im Frühjahr begonnen hat.“
Auch Khaled Chadli, der seit 2014 beim Jugendhaus Klause arbeitet, misst der Veranstaltung viel Bedeutung zu: „Hier tauschen sich die Leute aus. Das ist wichtig und hilft bei der Integration. Einige verstehen sich auf dem Fußballfeld besser als in der Schule. Fußball ist ein wichtiger Integrationsprozess. Zum Glück ist Rottenburg eine so offene Stadt, die viel für die Geflüchteten tut. Egal, was los ist, der Bürgermeister und der Stadtrat unterstützen uns bei unseren Projekten. Die Geflüchteten fühlen sich hier wohl.“
(Artikel Schwarzwälder Bote von Lilia M. Steinmetz ,11.09.2018)
Bilder
Pressestimmen
Artikel von Werner Bauknecht | Schwäbisches Tagblatt, 10.09.2018
Spielort: Sportanlage Kreuzerfeld Rottenburg