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Im 250. Spiel von Bernd Kopp besiegt der FCR den SV Wurmlingen mit 4:2



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Wettbewerb: Bezirksliga Alb, 21. Spieltag
Datum: Sonntag, 17.03.2024 | 15 Uhr
Spielort: MERZ ARENA Rottenburg (Kunstrasenplatz)


Nächster Viererpack in der MERZ ARENA

Der FC Rottenburg beißt sich am Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA vor ca. 150 Zuschauern beim am Ende verdienten 4:2 (1:1)-Heimsieg gegen das neue Tabellenschlusslicht SV Wurmlingen fast die Zähne aus. Nach 73 Minuten sah fast alles wieder nach einem Desaster aus, bis der Chef selber und unser eingewechselte Torschützen-Leader für klare Verhältnisse sorgten. So erzielten beim zähen zehnten in Folge ungeschlagenen Heimspiel Patrick Francisco mit einem Tor des Monats per Seitfallzieher, Bader mit einem klassischen Kopfball-Abstauber, Hirschka mit einer sehenswerten Kopfballbogenlampe nach einem noch sehenswerteren Traumpass von Bernd Kopp und einem perfekt herausgespielten Angriff und dem abschließenden Mittelstürmertor vom eingewechselten Lennis Eberle die Rottenburger Tore. In der Tabelle blieb es bei 6 Punkten Vorsprung, denn auch Hirschau sowie der SSC Tübingen konnten ihre Spiele gewinnen.
Die Fußballer des FCR tun sich schwer gegen die Gäste des SV Wurmlingen, gewinnen am Ende aber in der Bezirksliga verdient mit 4:2. Beim FC ist „momentan irgendwo der Wurm drin“, doch das ist Jammern – man ist immerhin noch Tabellenführer – auf hohem Niveau. Die Roten müssen momentan Woche für Woche ihre Spiele arbeiten, anstatt mit gutem Fußball zu überzeugen. Noch reicht es für die Tabellenführung. Ja und man muss es trotz allem eigentlich jede Woche neu erwähnen. Auch an diesem Sonntag war FCR-Trainer Marc Mutschler nicht zu beneiden, denn erneut hatte er es wieder mit neuen Ausfällen zu tun. Neben Baur, Oeschger, Weber und Heberle fielen nun auch noch Diedhiou und Zettel aus. Dafür kehrte Hirschka nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Hirschau-Spiel zurück in den Kader und bildete gemeinsam mit Bernd Kopp das Zentrum der Defensive. Es dauerte zwar bis zu Pause bis man sich einigermaßen fand, doch dann griffen langsam die Rädchen ineinander.
Der Trainer des SSC Tübingen Steven Travallion sagte gegenüber dem Tagblatt einen guten Satz der auch auf uns zutreffen könnte. In unserem Fall wäre dies, „Wir wissen nicht worüber wir uns mehr ärgern sollen: Das wir wieder nicht mindestens zwei drei Tore mehr erzielt haben oder daß wir wieder zwei Gegentore kassieren mussten.“ (Trevallion ärgerte sich nach dem 7:3-Erfolg seines SSC gegen Upfingen mit dem Zitat: Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr ärgere: Dass wir nicht mindestens zehn Tore geschossen haben, oder drei kassiert haben.)


250 Pflichtspieleinsätze für Bernd Kopp
Es war eigentlich das Spiel des Bernd Kopp, denn er wurde noch vor dem Spiel für 250 Pflichtspiele im Trikot des FC Rottenburg vom 2. Vorsitzenden des FCR Christian Dettenrieder geehrt. Kopp der durch Kontakte 2011 vom ehemaligen FC-Keeper Hilmar Dreher vom SV Wurmlingen zum FC wechselte, machte beim FCR als Spieler, Kapitän, Cheftrainer und Co-Spielertrainer eine tolle Karriere. Leider stoppten bittere Verletzungen wie z.B. ein Kreuzbandriss, aber auch ein doppelter Handbruch sowie die Corona-Pandemie die lange FC-Karriere immer wieder, denn sonst stünde Bernd mit sicherlich über 400 Spielen in der Ewigen-Liste ganz oben – aktuell belegt er mit nun 250 Einsätzen den 36. Platz in der ewigen Bestenliste des FC Rottenburg.
So nun rein ins Spiel: Viel Arbeit wartete wieder auf die Mutschler-Elf, soviel sei schon vorab verraten. Es wurde wie schon in Walddorf beim 1:1 im Nachholspiel unter der Woche zu einer zähen Angelegenheit im Lokalderby gegen den Nachbarn aus Wurmlingen. Das Wurmlingen gegen den großen Nachbarn über sich hinauswächst, mit dem konnte und musste man rechnen, trotz der Tabellensituation beim SVW.
Der FCR macht zu Beginn des Spiels enormen Druck und wollte so eine schnelle Marschrichtung vorgeben, somit gehörte die Anfangsphase klar dem FCR, denn durch vier Top-Chancen, drei durch Lukas Behr (4., 13. und 14.) sowie einen fallenden halben Seitfallzieher (war keiner aber sah schön aus) durch Stefan Seidel (21.), hätte man früh schon eine Vorentscheidung herbeiführen können. In der 29. Minute erlöste dann Patrick Francisco mit einem für ihn typischen Seitfallzieher „Made by Francisco“ den FCR und machte das späte aber doch verdiente 1:0. Ein Eckball konnte Bernd Kopp zurück in die Box bringen, wo er dann mit Francisco den richtigen Abnehmer fand und der in einer Drehung per geilem Seitfallzieher ins Schwarze traf. Ja da nickten sich FC-Fans zu und klatschten stolz, wie wenn jeder einzelne selber diesen Treffer erzielt hätte. WOW, Wahnsinn, Geil, ein typischer Francisco – so die herrliche Stimmung aus dem FC-Fanlager.
Durch komplizierte Aktionen konnte man die Wurmlinger Defensive bezwingen, die bis dahin stabil funktionierte, auch in der Folgezeit tat sich der FCR sehr schwer. Doch in den einfachen Aktionen bzw. Spielzügen machten unsere Spieler wieder alles zu kompliziert anstatt es einfach zu machen – nun ja kompliziert aber doch verständlich erklärt oder?
Nachdem der FCR aber weiter drängte und durch Langer nach schönem Doppelpassspiel (32.), ein Fast-Eigentor der Wurmlinger (37.) und einem Langer-Kopfball nach Seidel-Ecke (41.) die 2:0-Führung auf dem Schlappen hatte, kam prompt wie in Walddorf kurz vor dem Pausenpfiff die wahre Ernüchterung. Eine Flanke von links vom Ex-Rottenburger Julian Neu touchierte die Latte des Rottenburger Tores, von dort sprang die Kugel zurück ins Feld von wo aus der ebenfalls früher beim FC kickende Eric Wachendorfer abstauben konnte und schon stand es 1:1. Fragende Gesichter überall. Ja, dann war auch schon nach 1 Minute Nachspielzeit Halbzeit, beendet vom insgesamt gut leitenden sehr jungen Schiedsrichters Jonny Dosch aus Tuttlingen.


Wurmlingen effektiv, FCR trifft noch drei Mal
Rottenburg wiederum brauchte insgesamt 11 Top-Chancen für die nächsten 3 Tore. Das heißt, daß der FCR nun die spielbestimmende aber auch dominierende Mannschaft war, gegen aber immer noch tapfer kämpfende und unangenehm bespielende Wurmlinger. Dafür verantwortlich waren nun auch u.a. die eingewechselte „Young Generation“ wie Bader, Ruckaberle oder Eberle. Es war keine Minute gespielt, da hatten Francisco und Seidel die erneute Führung auf dem Fuß. Mutschler nahm übrigens Oleh Stepanenko aus dem Spiel, der heute überhaupt nicht richtig ins Spiel fand, obwohl mit Wurmlingen ihm der Gegner eigentlich hätte liegen sollen, den im Hinspiel markierte unser ukrainisches Talent einen Dreierpack. Nun gut, für ihn kam dann Jakob Bader ins Spiel, der dann 8 Minuten brauchte um zu zeigen, daß er momentan gut drauf ist. Doch vorher überzeugte Seidel mit einem Fallrückzieher die Mittelstürmerqualitäten (50.) die in ihm stecken. Bader war es dann der in der 52. Minute auch gleich seine erste nennenswerte Torchance hatte, doch sein Kopfball ging über den Kasten.
Zwei Minuten später (54.) machte es Bader dann besser. Eine der vielen Seidel-Ecken fand nun am 2. Pfosten Francisco, der per Kopf die Latte traf und der Ball von dort Bader vor die Birne und der dann keine Probleme mehr hatte die Kugel im Flug über die Linie zu köpfen. War schön, ein toller Treffer. Seidel probiert es dann auch mal aus der Distanz  (57.) und zielte leider neben das Tor. Wieder war es Seidel der als Vorbereiter fungierte. Seine Flanke fand Francisco, der per Kopfball abnahm aber am Tor vorbei. Jetzt lief es beim FC, es fehlten nur noch die Tore. Nach einer Riesenchance von Bader, die nur zur Ecke führte (62.), scheiterte auch Behr mit einer Topchance am Wurmlinger Keeper Pascal Haug, die Folgeszene (66.) schloss Bader per Fallrückzieher erfolglos ab. Zuvor ersetzte unser Jungtalent Lennis Eberle (65.) im Sturm Routinier Francisco um für frischen Wind zu sorgen.
Zwischendurch meldete sich der SV Wurmlingen wiedermal an und scheiterte mit einem gefährlich ausgeführten Freistoß letztlich am FC-Keeper Häfner. Mit einem Hirschka-Kopfball (71.) meldete sich der FCR wieder zurück. In der 73. Minute schockten die Gäste aus Wurmlingen den FC erneut und glichen erneut durch Wachendorfer aus, jetzt zum 2:2. Ein schneller Konter über rechts brachte Julian Neu ins Zentrum, von wo Wachendorfer am 2. Pfosten nur abstauben musste. Da war der FC überall nur nicht das wo es brannte. Dieser Treffer durfte so niemals fallen.
Ja da mussten sich die Roten erneut schütteln und wieder umdenken, denn dieser erneute Ausgleich machte den FC wütend, denn jetzt machte der FCR ernst, damit gehörte die Schlussphase dem FCR. Der 18-jährige, bald 19-jährige Melwin Ruckaberle kam in der Zwischenzeit (74.) für Abwehrspieler Votentsev ins Spiel. Die Folge war die erneute Führung für den FCR. Ein sehr langer präziser Ball von Bernd Kopp aus der eigenen Hälfte, fand Hirschka im gegnerischen 16er, der sich im Luftkampf durchsetzen kann und mit einem sehr langen Kopfball ins lange Eck zur erneuten Führung (75.) traf.
Nun galt es die Führung zu behalten evtl. auch mal auszubauen. Letzteres war dieses Mal der Fall. Ein schöner Angriff über Ruckaberle, der Behr ins Spiel bringt und der Eberle in der Mitte lauern sah und ihn perfekt bediente. Eberle musste nur noch den Ball ins Tor schieben. Toll herausgespielter Treffer. Lob an alle drei Beteiligten. Da waren wieder alle Qualitäten erkennbar, die den FCR noch in der Hinrunde so stark machten. Klasse! Muss man einfach mal so sagen!
Mutschler wollte nun mehr und schmiss mit Daniel Angerer einen weiteren aber zuvor lange verletzten Stürmer ins Feuer (81.). Kiesecker machte für ihn Platz. Auch Mauro Carta bekam die letzten fünf Minuten noch seine Chance der Mannschaft zu helfen ein fünftes Tor zu erzielen. Doch dafür war die Zeit dann doch zu kurz, den Schiri Jonny Dosch machte in der 93. Minute dem Treiben ein Ende.
Fazit
Das Wichtigste zuerst: Die Mannschaft schenkte Bernd Kopp zum 250sten einen Sieg und das ist in erster Linie was zählt. Dabei fand in der MERZ ARENA nebenbei in einem “intensiven und wilden“ Spiel letztlich einen verdienten Sieger. Wir konnten wieder nicht im Ansatz an unsere starken Leistungen aus der Hinrunde und der Vorbereitung anknüpfen. Wir waren fahrig und haben gegen ein leidenschaftlich kämpfendes Wurmlingen nie Ruhe und Kontrolle reinbringen können und hatten dabei genügend Chancen den Sack frühzeitig zu schnüren. Es gilt sich nun zu sammeln, schütteln, hart zu arbeiten, um endlich den Turnaround zu schaffen. Die FC-Fangemeinde fordert mehr Geilheit vor dem Tor und insgesamt mehr Aggressivität, zu viele Topchancen wurden wieder liegengelassen.
„Das war schon eine ordentliche Leistung unseres Gegners“, resümierte Mutschler und fuhr fort: „Wir sind über diesen einen weiteren Arbeitssieg glücklich, wissen aber auch, dass wir in den kommenden Partien unbedingt wieder besser performen müssen um unser ausgegebenes Ziel zu verwirklichen. Nun ja, wir kommen zurzeit einfach nicht ins Rollen. Woran das liegt, kann ich nicht zu 100% sagen, aber es liegt sicher auch daran, dass wir gerade auch kein Selbstvertrauen haben, was man immer benötigt, um sein Spiel dem Gegner aufzuzwingen. Zudem kommt noch hinzu, dass so gut wie jeder Angriff gegen uns zum Tor führt. So eine Phase kommt in jeder Saison vor, wir müssen nur damit richtig umgehen und nicht alles hinterfragen. Immerhin stehen wir nicht umsonst ganz oben! Die nächsten Wochen werden wegweisend sein, da wir so langsam in die heiße Phase der Saison kommen“, so ein aufgrund in den nächsten Tagen zurückkehrender Leistungsträger weiter optimistisch dreinblickender FCR-Trainer Marc Mutschler in seinem Statement.


Pressestimmen

Rottenburg gewinnt schwimmend
Seine Rottenburger Mannschaft gibt Trainer Marc Mutschler momentan Rätsel auf: „Wir schwimmen derzeit. Geben leicht Punkte ab. So selbstverständlich gewinnen wir derzeit nicht.“ Auch gegen Wurmlingen stand es nach 74 gespielten Minuten nur 2:2. Bis dahin hatte Eric Wachendorfer doppelt für den SVW und Patrick Francisco und Jakob Bader jeweils zur Rottenburger Führung getroffen. Dann musste wieder ein Kopfballtreffer von Kapitän Rene Hirschka her, damit der FCR wieder in Führung gehen konnte. Am Ende erhöhte Lennis Eberle noch auf 4:2. Trainer Mutschler hat unterdessen seinen Vertrag in Rottenburg ligaunabhängig um eine weitere Saison verlängert.
Paul Junker am 18.03.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Pflichtaufgabe erfüllt
Der Bezirksliga-Tabellenführer FC Rottenburg hat seine Pflichtaufgabe gegen den SV Wurmlingen mit Bravour gelöst. Die Elf von Trainer Marc Mutschler siegte mit 4:2, dabei brachte Patrick Francisco seine Farben in der 29. Minute in Führung. Aber die Wurmlinger kamen zwei Mal durch Eric Wachendorfer zurück. Das 3:2 durch Rene Hirschka sorgte dann für die Vorentscheidung und brachte den FCR auf die Siegerstraße.
Leopold Schartl am 17.03.2024 | Reutlinger General-Anzeiger

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Bernd Kopp, René Hirschka (C), Stefan Seidel (85. Carta), Lukas Behr, Daniel Wiedmaier, Stanislav Votentsev (74. Ruckaberle), Julian M. Kiesecker (81. Angerer), Oleh Stepanenko (46. Bader), Patrick Francisco (65. Eberle)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Lennis Eberle, Mauro Carta, Jakob Bader, Melwin Ruckaberle, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
1:0 Patrick Francisco (29.)
1:1 Eric Wachendorfer (44.)
2:1 Jakob Bader (54.)
2:2 Eric Wachendorfer (73.)
3:2 René Hirschka (75.)
4:2 Lennis Eberle (78.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Jonny Dosch (Spvgg Aldingen, Schiedsrichtergruppe Tuttlingen)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 150

Ausblick

Weiter geht´s mit dem 22. Spieltag am kommenden Sonntag, den 24.03. und dem Auswärtsspiel beim Tabellenachten SG Reutlingen. Spielbeginn auf dem Kunstrasenplatz “In Bühlen” in Reutlingen-Rommelsbach ist um 15:30 Uhr. Das Spiel wird geleitet von Landesliga-Schiedsrichter Timo Praß vom SV Bonlanden aus der Schiedsrichtergruppe Stuttgart. Das nächste Heimspiel ist der 23. Spieltag und ist am Sonntag, den 07.04., dabei empfängt die Mutschler-Elf auf dem Hohenberg die TuS Metzingen.

Mutschler-Elf müht sich im Nachholspiel in Walddorf zu einem dürftigen 1:1



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Wettbewerb: Bezirksliga Alb, Nachholspiel vom 16. Spieltag
Datum: Mittwoch, 13.03.2024 | 15 Uhr
Spielort: Sport- und Freizeitgelände Weiherwiesen Walddorfhäslach (Kunstrasenplatz)

Häfner rettet Punkt für den FCR

Eine stark geschwächte Mutschler-Elf kam am Mittwochabend im Nachholspiel des 16. Spieltags auf dem Kunstrasenplatz in Walddorfhäslach vor ca. 100 Zuschauenden nicht über ein 1:1 (1:1) beim Abstiegskandidaten SV Walddorf hinaus. Den Treffer zur 1:0-Führung für den FCR erzielte Jakob Bader per Kopf. Der bittere Ausgleich fiel in der 45. Minute per Foulelfmeter. Somit büßte der FCR nach dem Sieg des TSV Hirschau gegen die SG Reutlingen seinen Vorsprung um 2 auf jetzt 6 Punkte ein.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit wäre es fast passiert. Der FCR stand kurz vor einer Niederlage beim SV Walddorf, bis FCR-Keeper Julian Häfner in einer 1 gegen 1 Situation mit einem Walddorfer Stürmer Sieger blieb und mit einer sensationellen Glanztat die Roten vor Schlimmeren bewahrte. Es wäre die Welt nicht untergegangen, doch ein Punkt kann am Ende die Meisterschaft entscheiden.
Der SV Walddorf scheint unserer Mannschaft einfach nicht zu liegen, denn schon im Hinspiel am 1. Spieltag im August letzten Jahres – es war gestern übrigens das erste offizielle Rückrundenspiel – tat man sich trotz eines 1:0-Sieges schwer. In der letzten Saison kam man im Rückspiel und im heimischen Stadion ebenfalls nicht über ein schwaches 1:1 hinaus und versaute sich somit u.a. die Meisterschaft.
Übermütig ging der SV Walddorf das Spiel am Mittwochabend unter Flutlicht an. Die Marschroute der Gastgeber war von Beginn an eindeutig, den Rottenburgern mit allen Mitteln den Spielfluss zu rauben umso der Mutschler-Elf den Spaß am Fußball zu nehmen, das ist ihnen auch gelungen, eben nur mit unfairen Mitteln. Doch dafür gibt es ja eigentlich unparteiische Schiedsrichter. So sehr wir den Schiedsrichter am Sonntag gegen Hirschau noch lobten, umso mehr muss man nun den Schiri bei diesem Nachholspiel in Walddorf kritisieren, zu zögerlich und ohne jegliche Linie gab er den Walddorfern oft Recht in ihrer rüden Spielweise. Dabei ist ein Schiedsrichter auch da um die Gesundheit der Spieler zu schützen, doch das war an diesem Abend nicht der Fall. Man nehme nur das Beispiel Behr. Lukas Behr wurde so rüde im eigenen 16er umgelegt, daß jeder sofort die Rote Karte forderte, doch was hatte der Schiri bei diesem Foul entschieden? Richtig, nicht mal Gelb gab es, nur eine mündliche Ermahnung für den Walddorfer Spieler. Somit machte sich der Schiri bei den zahlreichen Rottenburger Fans schon früh unbeliebt. Doch wir sagen auch immer, nicht alleine der Schiri war schuld an diesem Desaster, auch die Mannschaft hat ihren Teil dazu beigetragen. „Ja wir sind alle mehr als bedient“, so ein frustrierter FCR-Trainer Marc Mutschler nach Schlusspfiff.
Der FC war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, spielte aber meist zu ideenlos und zu kompliziert. Man fand bis zum Ende keine richtigen Mittel die Walddorf-Defensive zu knacken, obwohl die Türkoglu-Elf mit Pfrondorf, Anadolu und Hirrlingen mit 48 Gegentoren die schwächste Abwehr der Liga stellen. Alles Mannschaften im Übrigen gegen die der FC nicht gewinnen konnte bzw. sogar verloren hat. Das heißt, der FCR hat ein Komplex gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel.
Hier muss man erwähnen, daß der FCR erneut mit einer komplett neu zusammengestellten Mannschaft auflief. Dabei musste Mutschler bei Hirschka, Baur und Oeschger sogar auf drei seiner Kapitäne verzichten – Hirschka musste aufgrund einer Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Hirschau passen. Auch wichtige Leistungsträger wie Weber, Rohrer, Heberle und Francisco waren nicht mit an Bord. Solche Ausfälle verkraftet auch sonst keine andere Mannschaft. Dennoch konnte Mutschler eine Mannschaft auf den Platz schicken, die eine Mannschaft wie den SV Walddorf im aktuellen Zustand eigentlich schlagen muss.
Zu Beginn des Spiels war vorwiegend – bei beiden Mannschaften – oft keine Ordnung bis zur ersten Torchance im Spiel durch den SV Walddorf. In der 7. Minute landete ein Kopfball über dem Rottenburger Tor. Eine Minute später scheiterten die Blauen nach einer Ecke knapp. In der 12. Minute dann erst, der erste Wachmacher zu später Stunde durch Alioune Diedhiou. Diedhiou der auf der rechten Außenbahn spielend, schaffte es im 5er eine Seidel-Flanke freistehend übers Tor zu schießen, dabei erwischte er die Kugel nicht richtig und kam dabei in Rückenlage. Schade, das war mal die erste 100%ige für den FCR.
In der 20. Minute machte es dann Mittelstürmer Jakob Bader besser. Ein Ecke durch Stefan Seidel konnten die Gastgeber noch abwehren, die anschließende Flanke brachte Seidel auf den 2. Pfosten wo Raphael Langer die Kugel zurück ins Zentrum köpfte und mit Bader per Kopf einen Abnehmer fand. 1:0 für den FCR, der Knoten schien geplatzt. Rottenburg spielte nun durch Dani Wiedmaier und Raphi Langer als Abwehrchef viel mit langen Bällen auf die Spitzen, doch ohne oft einen Abnehmer zu finden.
Die Walddörfer legten nun mit zwei eigenen Chancen (21., 25.) durch einen Konter und einen Freistoß nach, bevor Rottenburg durch Diedhiou (28.) seine nächste verheißungsvolle Chance vergab. Jetzt hatte der FCR eine gute Phase und kam durch eine guten Schuss von Lukas Behr (35.), der heute übrigens als Kapitän die Mannschaft anführte, knapp das Tor verfehlte. Fünf Minuten vor der Pause hätte Bader für klare Verhältnisse sorgen können als er von Langer eben mit einem dieser langen Bälle aus der eigenen Hälfte direkt in den Lauf bedient wurde und er dann im 1 gegen 1 mit dem Walddorfer Keeper den Kürzeren zog. Schade, da hätte mehr herausspringen können, ja müssen.
Die Schlussphase hingegen gehörte dann eindrucksvoll den Gastgebern, die mit einer Reihe an Ecken (42., 43.) aufhorchen ließen. Doch der FCR hielt stand und konnte sämtliche, darunter zwei gefährliche Ecken, erstmal klären. In der letzten Spielminute dann der Schock. Wieder war der Rottenburger 16er Mittelpunkt einiger Aktionen, als die Mutschler-Jungs die Pille einfach nicht energisch genug aus der Box bekamen. Langer dann bekam nicht genügend Wucht hinter seinen Kopfball, den er nach vorne köpfte um zu klären, allerdings in die Füße eines Walddorfer Spielers, der sich dann wieder in die Box vortankte und von Stanislav Votentsev leider unglücklich mit regelwidrigen Mitteln gestoppt wurde. Klare Sache Elfmeter und das nun ja fast mit dem Halbzeitpfiff. Walddorfs bester Torjäger Dennis Hermann verlud FCR-Keeper Häfner und verwandelte flach unten rechts – 1:1. Diesen Treffer haben wir uns klar selbst verschuldet und hätte vermieden werden müssen. Nun gut, so ging es dann in die Pause, in der einiges angesprochen werden musste, denn FC-Coach Marc Mutschler aber auch sein Co Bernd Kopp waren an der Seitenlinie überhaupt „not amused“ über den Verlauf der ersten Halbzeit.


Siegtreffer auf beiden Seiten lag in der Luft
Juli Häfner konnte mit Beginn der zweiten Hälfte erstmal einen Freistoß mühelos entschärfen, bevor dann in der 51. Minute FCR-Kapitän Behr im eigenen Strafraum dermaßen rotwürdig rüde gefoult wurde, um es harmlos zu beschreiben und Schiedsrichter Dominik Günther vom TV Echterdingen sich einen Kehricht scherte den Walddorfer überhaupt mit Gelb zu verwarnen. Er beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Also mit der Gesundheit der Rottenburger Spieler hatte er überhaupt nicht. Selbst die Spieler hatten langsam genug. Erst ab Mitte der zweiten Halbzeit hat der Unparteiische dann erkannt, daß das so nicht weiter gehen kann und verwarnte innerhalb von 13 Minuten die Blauen vier Mal mit Gelb.
Nun brachte Mutschler mit Oleh Stepanenko einen offensiven Unterschiedsspieler für den defensiveren Loris Zettel (52.). Das Tempo wurde nun erhöht, doch ohne wirkliche Durchschlagskraft auf Seiten des FCR. Somit nahm Mutschler mit Votentsev einen weiteren Defensivakteur vom Platz und schickte mit Lennis Eberle (60.) unseren bislang besten Torschützen und U23-Torjäger Leon Haug (65.) für den unglücklich spielenden Melwin Ruckaberle auf den Kunstrasen. Der FCR wurde nun offensichtlich offensiver und erspielte sich einen Angriff nach dem Anderen, jedoch ohne einen wirklich erfolgreichen Abschluss.
Es folgten durch Diedhiou (73.), Eberle (80.), Haug (82.), nochmal Diedhiou (85.), Eberle (88.), ein drittes Mal Diedhiou (90.) und nach einen Freistoß von Seidel ein Kopfball an die Oberkante der Latte (90. +1, Schütze nicht erkennbar) zum Teil sehr gute Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden. Es spielte nur noch der FCR bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, als sich die Walddörfer erstmal befreien konnten und nach einem Konter selber hätten den Siegtreffer erzielen können. Doch FCR-Keeper Julian Häfner blieb im 1 gegen 1 Sieger und konnte mit einer Riesen-Glanztat den Punkt für den FCR sichern. Stepanenko hatte dann noch in der 94. Minute eine Möglichkeit, jedoch war an diesem Abend nichts zu holen. Da hätten wir noch einen Stunde spielen können. Das war nicht der Abend des FC Rottenburg. Der Schiri beendete nach 5 Minuten Nachspielzeit das Nachholspiel vom 16. Spieltag.
Fazit
Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden, da der FCR  es nicht schaffte das Spiel wirklich an sich zu reißen und es nie schaffte Mittel und Lösungen zu finden die Walddorfer Defensive zu knacken. Die Türkoglu-Elf kämpfte so eindrucksvoll – wenn auch nicht immer fair – gegen den Abstieg. Man kann nicht sagen, daß beim FCR nichts geklappt hat und daß sie nicht gekämpft und Willen gezeigt haben – das Ganze hatte eben null System, dabei kam der letzte Ball meist nicht an oder wurde leichtfertig versemmelt.
“Den Punkt müssen wir jetzt akzeptieren und am Sonntag gegen Wurmlingen wieder unser anderes Gesicht zeigen. Das Walddorf ein Stolperstein werden könnte, war mir aufgrund der vielen Ausfälle unserer Leistungsträger um Hirschka irgendwo klar. Um jetzt vor dem wichtigen Derby gegen unseren Städtenachbar die Köpfe wieder freizubekommen, werden wir am Freitag ein Kegelabend einplanen um über den Teamgeist unser Teambuilding wieder zu stärken. Danach gilt der Fokus voll auf Wurmlingen, damit wir wieder drei Punkte einfahren”, so Mutschler kurz und knapp am Tag danach.
Ob nun mit unserem besten Torschützen Lennis Eberle oder unseren zweitbesten Vorbereiter Oleh Stepanenko erst nach ca. 1 Stunde ins Spiel zu bringen und nicht schon von Beginn an, das sind Entscheidungen wofür Mutschler Gründe hatte und wir nicht nahe genug an der Mannschaft sind um diese Entscheidungen zu mitzutreffen.
Die Elf von Erol Türkoglu warf alles rein und erarbeitete sich deshalb diesen einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Der FCR hingegen verlor zwei wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft, der sich mittlerweile mit Hirschau und dem SSC Tübingen zum Dreikampf ausgeweitet hat.

Pressestimmen

Primus FC Rottenburg lässt Punkte liegen
Nach dem dramatischen 4:3 im Spitzenspiel gegen den TSV Hirschau kam der Bezirksliga-Erste FC Rottenburg bei Abstiegskandidat SV Walddorf nur zu einem 1:1. Spitzenreiter FC Rottenburg lässt Punkte liegen beim 1:1 in Walddorf. Am Ende war der Punkt für die Tabellenführer sogar noch glücklich. Walddorfs Stefan Tilgner setzte sich gut durch und ging alleine auf Rottenburgs Torwart Julian Häfner zu, der aber zumindest das Unentschieden retten konnte. Trotzdem waren die Rottenburger die spielbestimmende Mannschaft, die ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte. Nach 21 gespielten Minuten führte der FCR durch einen Kopfballtreffer. Kurz vor der Pause glich Walddorf durch einen Elfmeter von Dennis Hermann aus – er war zuvor auch gefoult worden.
Paul Junker am 14.03.2024 | Schwäbisches Tagblatt


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stefan Seidel, Loris Zettel (52. Stepanenko), Alioune K. Diedhiou, Lukas Behr (C), Jakob Bader, Melwin Ruckaberle, Daniel Wiedmaier (65. Haug), Stanislav Votentsev (60. Eberle), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Bernd Kopp, Lennis Eberle, Leon Haug, Daniel Angerer, Oleh Stepanenko, Mauro Carta
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Jakob Bader (20.)
1:1 Dennis Hermann (45., Strafstoß)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Dominik Günther (TV Echterdingen, Schiedsrichtergruppe Stuttgart)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 100

Ausblick

Weiter geht´s am kommenden Sonntag, den 17.03. mit dem 21. Speiltag und dem Lokalderby gegen den Tabellenvorletzten SV Wurmlingen. Spielbeginn auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA in Rottenburg ist um 15 Uhr.

Kapitän René Hirschka gelingt Hattrick beim 4:3 im Topspiel gegen Hirschau



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Wettbewerb: Bezirksliga Alb, 20. Spieltag
Datum: Sonntag, 10.03.2024 | 15 Uhr
Spielort: MERZ ARENA Rottenburg (Kunstrasenplatz)


Hirschka-Hattrick beim 7-Tore-Krimi im Topspiel

Am 20. Spieltag der Bezirksliga Alb betrieben der FC Rottenburg und der TSV Hirschau absolute Werbung für den Fußball. In einem packenden Match setzte sich der FCR als Tabellenführer knapp mit 4:3 (1:3) durch und festigte seine Position gegenüber den zweitplatzierten Hirschauern. Vor geschätzten 300 Zuschauern in der Rottenburger MERZ ARENA konnte die Mutschler-Elf seine weiße Heimweste bewahren, dank eines Hattricks vom Kapitän René Hirschka, der schon angeschlagen ins Spiel ging und eigentlich zur Pause ausgewechselt werden wollte. Nach einem frühen 0:2 und einen 1:3-Rückstand, zeigte der FCR einmal mehr seinen wahren Charakter und drehte zu seinen Gunsten dank der Tore von Leon Oeschger und eben 3x Hirschka das Spiel und konnte sich so erstmal jetzt bis zum Nachholspiel am Mittwoch beim SV Walddorf mit 8 Punkten von Hirschau absetzen.
„Das war Werbung für den Amateurfußball“ – so könnte man auch eine alternative Überschrift titeln, denn „Topspiel stand drauf, Topspiel war drin!“ – Für alle neutralen Zuschauern war es die beste Werbung für Fußball, denn es war alles geboten was in einem Fußballspiel für Spannung sorgt. Es war eines der besten Spiele der letzten Jahre, das muss man ganz klar so sagen, selbst die Verlierer aus Hirschau erkannten dies an und gratulierten dem FCR fair zum am Ende doch verdienten Sieg. Viele Tore, harte aber meist faire Zweikämpfe, Spannung, allgemein überragender Fußball, tolle Zuschauerkulisse und dann noch zwei Mannschaften die sich gegenseitig respektierten. Das Ganze rundete Schiedsrichter Fotis Josifidis vom FC Onstmettingen ab, der mit einer sehr souveränen Leistung das Spitzenspiel leitete.
Dieses Spiel hatte zudem magische Anziehungs- und Strahlkraft, denn am Sonntag zog es alte Bekannte, Geschäftsleute und ehemalige FCR-Kicker auf den Kunstrasen, die man die letzten Jahre nicht mehr so oft sah. Wir hoffen, daß die Mannschaft diese Menschen wieder erfreuen konnte wieder öfter ins Stadion zu kommen um unsere Elf zu unterstützen. Wäre eine tolle Sache.
Der FC Rottenburg wich nach dem eher enttäuschenden 1:1 letzte Woche gegen die TSG Tübingen II vom Stadion auf den Kunstrasen aus um damit seine technischen und spielerischen Fähigkeiten besser auszuspielen, doch der Schuss ging fast nach hinten los. Denn auch die Hirschauer hatten einen Plan und zunächst den größeren Willen, wollten dabei der Mutschler-Truppe – die erstmals ohne einen eigenen gelernten Stürmer aufliefen und sich zunächst auf die Defensive besannen – von Beginn an früh den Zahn ziehen und das ist ihnen auch leider sehr gut gelungen. Unsere Mannschaft war total verunsichert, in den Köpfen blockiert und teilweise evtl. auch geschockt angesichts des zweimaligen 2-Tore-Rückstandes und brauchten daher eine Zeit lang, die Pause und einige Wechsel um das Ganze zu verarbeiten und noch zu drehen. In der zweiten Hälfte war dann die Gier zurückzuschlagen viel größer und bei den Hirschauer waren in der letzten Viertelstunde die meisten gefühlt stehend KO. Natürlich blieb der TSV bis zum Schluss dran, erarbeitete weiter ihre Chancen und warfen weiterhin mit großem Willen und Engagement alles entgegen, blieben dann aber meist in der Rottenburger Defensive, angeführt vom vorbildlich kämpfenden FCR-Kapitän René Hirschka, meist hängen oder fanden in FCR-Keeper Julian Häfner ihren Meister. Ein absolut offenes und temporeiches Spiel zweier starker Teams. So ein Spiel schaut man sich gerne an. Für den Rest sorgten die geilen Rottenburger Fans, die an diesem Nachmittag tatsächlich der 12. Mann waren.
So nun rein ins Spiel: Ja was soll man sagen, alle freuten sich auf diese Derby, doch nach 3 Minuten versprach es zunächst allen Rottenburger Fans die Sprache, denn über rechts setzte sich Ex-FCR-Toptorjäger und jetzt mit 20 Toren Führender der Bezirksliga-Torschützenliste Cihan Canpolat gegen unseren Kapitän René Hirschka durch, der die Kugel ins Zentrum brachte, wo mit Daniel Genuardi der nächste Topstürmer zur sehr frühen 1:0-Führung abstauben konnte. Erwähnen muss man an dieser Stelle, daß Hirschka angeschlagen ins Spiel ging und sein Einsatz bis kurz vor Spielbeginn auf der Kippe stand. Doch Hirschka wäre nicht Hirschka würde er seine Kameraden in so einem Spiel im Stich lassen. Vorbildlich aber mit Risiko verbunden war dieser Einsatz schon.
Das erste Lebenszeichen setzte der FCR dann in der 4. Minute als es Lukas Behr aus der Distanz probierte, doch TSV-Keeper Vincent Stenzel konnte klären. Nach einem starken Kombinationsspiel des FCR kam Oleh Stepanenko mit einer ersten Topchance zum Abschluss. Keine Minute später war es Leon Oeschger, der frei vorm Tor vorbeischoss.
Ja und wieder aus dem Nichts erzielte der TSV Hirschau mit seiner zweiten Torchance dann auch schon sein zweites Tor. Nachdem Hirschka, der sehr unglücklich zu Beginn des Spiels agierte, den Ball im Mittelfeld zurück zu seinem Keeper köpfen wollte um einen Angriff der Hirschauer zu entschärfen, ihm aber diese Aktion aus seiner Sicht sehr außergewöhnlich missglückte. Schlitzohr Canpolat lauerte und konnte mit einem seiner typischen Treffer mit Drehung Häfner per Bogenlampe überwinden. Ein Canpolat eben – Zack, da stand es nach 14 Minuten erstmal 0:2.
Doch der FCR ergab sich nicht, zeigte Charakter und kam zurück ins Spiel. Zunächst scheiterte Behr mit einem Freistoß (15.) dann klaute Stepanenko dem Gästekeeper den Ball vom Fuß, konnte aber nicht mehr draus machen, Schade. Leon Oeschger machte es dann in der 25. Minute besser und verkürzte nach einem Zuspiel von Alu Diedhiou zum dann verdienten 1:2. Doch die Freude wahrte nur kurz, denn mit Benny Schiebel, einen weiteren Ex-Rottenburger, bauten die Hirschauer aus gut 20 Meter ihren Vorsprung wieder auf 2 Tore zum 1:3 (38.) aus. In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften immer wieder ihre Druckphasen mit guten Chancen und guten Angriffen, doch es blieb zur Pause spannend und zunächst beim 1:3 für Hirschau. Viele der Rottenburger hatten da kaum noch Hoffnung, denn zu gut war die Hirschauer Mannschaft unterwegs. Doch der FCR konnte ja noch 5x wechseln.


Die zweite Halbzeit ein Leckerbissen für FCR-Fans
In der Kabine blieb es angesichts des 2-Tore-Rückstandes erstaunlicherweise ruhig. „Wir haben sachlich und fachlich über Lösungsansätze gesprochen und wie wir die restliche Zeit gefährlicher agieren können. Ansonsten war einfach Wiedergutmachung angesagt. Fertig“, so Mutschler in einem seiner knappen und fachlichen Halbzeitansprachen, denn Rest machten die Spieler unter sich aus. Hatte ja dann irgendwie Erfolg, wie wir alle wissen.
Das dritte Tor des TSV Hirschau war dann auch das Letzte, denn nun merkte man der Mutschler-Elf ihren Willen und Gier das Unmögliche noch möglich zu machen an und setzte in der 49. Minute Oeschger nach einer Seidel-Flanke mit einer echten 100%igen ein erstes Zeichen. Jeder kämpfte nun für jeden, jeder half jedem. Es folgte prompt der 2:3-Anschlusstreffer. Nach einem brachialen Vorstoß von Dani Wiedmaier konnte dieser nur noch am rechten Rand des Strafraums gestoppt werden. Schiedsrichter Josifidis zögerte keinen Augenblick, auch die Hirschauer reklamierten nicht. Hirschka schnappte sich die Kugel und wollte die richtungsweisende Verantwortung übernehmen, obwohl eigentlich, glauben wir, Lennis Eberle zugeteilt war die Elfmeter zu schießen. Hirschka machte nicht lange Faxen und machte kurzen Prozess und traf zum 2:3-Anschluss. Nun zog eine Welle der Aufmunterung und Kommunikation durch die Reihen der Roten, beeindruckend.
Mutschler merkte, daß nun die Zeit gekommen ist um frische Kräfte zu bringen. Manuel Weber und Lennis Eberle nach langer Verletzungspause zurück, kamen früh in der 56. Minute für Jan Baur und Daniel Wiedmaier. Nun lief die Maschinerie beim FCR an und so spielten sie nun Power Play vom Feinsten. Nach einem Freistoß von der linken Seite (58.) verpassten ca. fünf FC-Spieler die Gelegenheit einzunetzen, danach kamen nochmal Behr und Eberle zu guten Möglichkeiten. Nach einem Torschuss von Oeschger der knapp am Tor vorbeiging, meldeten sich kurz die Gäste mit zwei Chancen (64., 65.) zurück. Doch dann wieder der FCR. Stepanenko versprang der Ball und vergab so die Riesenchance (66.) zum Ausgleich. Zwei Minuten später waren es Hirschka und Zettel nachdem eine Ecke auf den 2. Pfosten kam, doch beide scheiterten mit guten Kopfballabschlüssen. Der FCR war dran und hätte nun den Ausgleich verdient gehabt.
Die nächste Topchance (70.) gehörte wieder Hirschka, der nun fast nur noch vorne zu finden war. Ein langer Ball von Raphael Langer aus der eigenen Hälfte erreichte Hirschka auf dem Kopf, doch Gästekeeper Stenzel konnte mit einer echten Glanzparade Schlimmeres für Hirschau abwenden.
So nun hatte Mutschler genug gesehen und ging nun All-In (71.). Er brachte mit Patrick Francisco und Melwin Ruckaberle zwei echte Topstürmer auf den Platz und nahm dafür den Rot gefährdeten Stepanenko und den erschöpften Oeschger vom Feld. Gute Entscheidung, denn 1 Minute später (72.) machte es dann Hirschka doch noch. Nachdem zuvor Behr mit einer Riesenchance die Gelegenheit hatte auszugleichen, machte es Hirschka in der gleichen Minute besser und vollendete mit einem außergewöhnlichen Flugkopfball zum 3:3-Ausgleich. Was dann passierte war Gänsehaut pur. Ein Jubel der seinesgleichen suchte. Hirschka wurde von Behr und Eberle so in Mangel genommen, daß einem ja fast die Tränen kamen. Sehr emotionale Szene. Der Wahnsinn!! Welche Anspannung beim René in diesem Moment abfiel, kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen.
Doch nicht genug, der FCR wollte jetzt den Sieg. Es folgten zwei Riesenchancen von Ruckaberle und Diedhiou (74.). In diese Drangphase des FCR hinein, nachdem man dachte die Hirschauer seien stehend KO, gaben diese aber wieder ein Lebenszeichen. Nach einem Freistoß der Hirschauer stand Hirschka goldrichtig und konnte noch vor der Linie klären. Wow nochmal Glück gehabt. Da feuerten sich die Jungs um ihren Kapitän so an, daß man meinte sie hätten selber ein Tor erzielt. Was für eine mannschaftliche Geschlossenheit jetzt von unseren „Reds“.
Dann der unfassbare Moment an dem niemand mehr glaubte aber am Ende total verdient war. Seidel stößt in die Box und wurde kurz dahinter von Hirschaus Urgestein Jens Kappler von vorne mit gestreckten Beinen umgesenst. Ein Foul mit Ansage so wie der rein ist, auch hierdeshalb keine Beschwerden der Hirschauer, auch der Schiri zeigte direkt auf den Punkt. So nun wollte es Hirschka erneut wissen. Das war nun Arbeit für den Kapitän! Aber auch bei diesem Elfmeter machte er keine Show, legte die Kugel hin, lief an und verlud den Hirschauer Keeper dieses Mal oben rechts und da stand es plötzlich 4:3 für den FCR. Nun rasteten die Rottenburger Fans völlig aus, aber auch unsere Protagonisten um Hirschka. Ja die Rottenburger führten nun erstmals in diesem Spiel und wie gesagt jetzt auch total verdient.
Doch noch nicht genug. Ruckaberle verzieht einen aussichtsreichen Schuss (87.). Schade der hätte das 5:3 sein können. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Hirschau Glück, denn Keeper Stenzel brachte im Mittelfeld als letzter Mann Francisco zu Fall. Doch der Pfiff blieb aus und der Schiri wollte anscheinend das klasse Spiel vollzählig beenden. Hätte Rot geben können. Um nochmal Zeit von der Uhr zu nehmen brachte Mutschler mit Stanislav Votentsev einen seiner in den letzten Spieler besten Verteidiger für Zettel ins Spiel. Doch eine Minute später beendete der Schiedsrichter eines der besten Fußballspiele das die Zuschauer in den letzten Jahren gesehen haben. Danke an beide Mannschaften für dieses geile Spitzenspiel um die Bezirksliga-Meisterschaft und Danke René für einen tollen Hattrick. Mehr ihn als „The Man of the Match“ auszuzeichnen, geht nicht. Dabei wurde er zur Belohnung noch in die „Schwitzkasten-Elf“ des Schwäbischen Tagblatt gewählt und das zum 13. Mal.
Fazit
Das Spitzenduell hielt was es versprach. Am Ende hieß der verdiente Sieger FC Rottenburg, der seine erfolgreiche Serie auf nun 11 Spiele ohne Niederlage, aber auch die Tabellenführung auf erstmal 8 Punkte ausbaute.
Kapitän René Hirschka zum Spiel seiner Karriere:
„Es war ein krasses Spiel, ein völliges Wechselbad der Gefühle. Erst habe ich zwei Tore verschuldet, dann noch drei selber geschossen und das Spiel dann doch noch gegen unsere Freunde aus Hirschau gewonnen. Es war auf jeden Fall ein Spiel aus der Top 3 meiner schon langen Karriere. Der Zeitungsartikel am Montag im Schwäbischen Tagblatt freute mich und wird auf jeden Fall eingerahmt. Es war toll was für eine Rückenstärkung man im Team erhält und man sieht wieder, daß jeder Fehler machen kann und wir uns dann als Team gemeinsam rausziehen, was mit dem geilen Ende in dieser Partie dann auch belohnt wurde. Man muss einfach alles geben bis der Schiri abpfeift, es können Freud und leid so nah beieinander liegen in unserem geilen Sport, wirklich sprachlos war ich nach dem 3ten Tor und zwischendurch aber auch sehr klein mit Hut und zugegeben war die Anspannung bei dem letzten Elfmeterball riesig. Viele Gänsehaut-Momente krönten dieses Derby!”
Ein erleichterter FCR-Trainer Marc Mutschler in seinem Abschlussstatement sagt:
„Puuh, das war ein Spiel und für neutrale Zuschauer sicherlich ein Leckerbissen! Was draufstand, war auch drin. Wir haben uns die Gegentore leider selbst eingebrockt und haben lange Zeit einfach nicht ins Spiel gefunden. Zudem muss man betonen, dass Hirschau Spieler in ihren Reihen hat, die sehr schwer zu verteidigen sind. Der TSV steht nicht umsonst weit oben in der Tabelle. Die Halbzeitpause kam für uns zum richtigen Moment. Wir haben die Zeit in der Kabine gebraucht, um uns zu sortieren. Und dass wir so gut aus der Kabine kommen, spricht für das Team. Der Treffer zum Anschluss war richtungsweisend; nun war es ein offenes Spiel mit hohem Chancenanteil beider Teams. Wobei wir in den letzten 20 Minuten die besseren Möglichkeiten hatten. Zudem konnten wir gut wechseln und die Jungs brachten sofort frischen Wind in die Partie. Den Charakter einer Mannschaft erkennt man eben im Spiel. Und das haben die Jungs in der zweiten Halbzeit mehr als gezeigt. Das ist jetzt eine schöne Momentaufnahme, die wir mitnehmen, allerdings sind es noch zwölf Spiele und alles kann sich noch drehen und wenden, daher müssen wir von Woche zu Woche liefern, bereits am Mittwoch in Walddorf.”
Wir sind alle lange genug dabei, um zu wissen, dass es bis zum Saisonende schwer wird und bleibt. Mittelfristig ist dennoch der Aufstieg das erklärte Ziel. Natürlich wollen wir die Bezirksliga wieder verlassen. Doch dabei wurden im letzten Jahr zu viele Fehler gemacht. Jetzt arbeiten wir als echte Einheit gemeinsam mit unseren treuen Fans daran, dies zu korrigieren.


Pressestimmen

Zwei Patzer, drei Tore
Artikel lesen | Paul Junker am 11.03.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Charakter gezeigt: Nach einem 0:2-Rückstand mit 4:3 gewonnen
Der FC Rottenburg hat das Topspiel in der Fußball-Bezirksliga Alb gegen den TSV Hirschau nach einem 0:2-Rückstand mit 4:3 gewonnen. Der Bezirksliga-Spitzenreiter FC Rottenburg hat das Topspiel gegen den Zweitplatzierten TSV Hirschau mit 4:3 für sich entschieden. »Wir sind überglücklich, die Jungs haben Charakter gezeigt«, jubelte Rottenburgs Trainer Marc Mutschler. Dabei hielt das Spitzenspiel, was es versprach. Zunächst gingen die Hirschauer früh in Führung – Daniel Genuardi traf in der dritten Minute zum 1:0. Nur elf Minuten später stellte Cihan Canpolat auf 2:0. Zwar brachte Leon Oeschger die Rottenburger in der 25. Minute auf 1:2 heran, aber nur kurze Zeit später stellte Benjamin Schiebel den alten Abstand wieder her. In der zweiten Halbzeit bestraften sich die Hirschauer dann aber selbst. In der 51. Minute zeigte der Schiedsrichter das erste Mal auf den Elfmeterpunkt – Kapitän Rene Hirschka verwandelte souverän. In der 72. Minute köpfte Hirschka dann zum 3:3-Ausgleich. Und in der 84. Minute kam es dann aus Gästesicht noch bitterer, wieder Elfmeter, wieder Hirschka – 4:3. »Die erste Halbzeit war nix, aber wie die Jungs dann zurückgekommen sind, das war beeindruckend«, resümierte Mutschler.
GEA am 10.03.2024 | Reutlinger General-Anzeiger

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, René Hirschka (C), Stefan Seidel, Loris Zettel (90.+2 Votentsev), Jan Baur (56. Weber), Alioune K. Diedhiou, Lukas Behr, Leon Oeschger (71. Ruckaberle), Daniel Wiedmaier (56. Eberle), Oleh Stepanenko (71. Francisco)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Jakob Bader, Melwin Ruckaberle, Lennis Eberle, Stanislav Votentsev, Manuel Weber, Mauro Carta, Julian M. Kiesecker, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Daniel Genuardi (3.)
0:2 Cihan Canpolat (14.)
1:2 Leon Oeschger (25.)
1:3 Benjamin Schiebel (32.)
2:3 René Hirschka (53., Strafstoß)
3:3 René Hirschka (72.)
4:3 René Hirschka (84., Strafstoß)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Fotis Josifidis (FC Onstmettingen, Schiedsrichtergruppe Zollern-Balingen)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 300

Ausblick

Weiter geht´s bereits am kommenden Mittwoch, den 13.03. mit dem Nachholspiel vom 16. Spieltag beim Tabellenviertzehnten SV Walddorf. Spielbeginn auf dem Kunstrasenplatz in Walddorfhäslach ist um 19:30 Uhr. Das Spiel wird geleitet von Landesliga-Schiedsrichter Matti Kastendeich vom FSV Waldebene Ost aus der Schiedsrichtergruppe Stuttgart.
Das nächste Heimspiel (21. Spieltag) findet bereits wieder am nächsten Sonntag, den 17.03. statt. Dabei empfängt die Mutschler-Elf im Lokalderby den Tabellenvorletzten (15. Platz) SV Wurmlingen. Spielbeginn auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA in Rottenburg ist um 15 Uhr.