Pressestimmen: Schwäbisches Tagblatt von Vincent Meissner am 23.04.2020

Der Neckarpokal lebt weiter

Das am besten besetzte Vorbereitungstunrier im Kreis soll in veränderter Form fortbestehen. Die TSG Tübingen plant trotz Corona-Krise für Juli.
Nach dem Finaltag im Juli 2019 sah es nichtaus für den Neckarpokal: “Der 8. Neckarpokal ist vorerst auch der letzte seiner Art”, schrieb das TAGBLATT damals nach dem 3:1-Finalsieg des SV 03 Tübingen gegen die lokale Konkurrenz von der TSG Tübingen auf dem Gelände des SSC Tübingen oben auf dem Holderfeld.
Jeder der acht teilnehmenden Vereine hatte das 2002 erstmals veranstaltete Vorbereitungsturnier ein Mal ausgerichtet. Der Hauptsponsor “Micki-Sport” zog sich zurück und für besonders viel Zuschaueraufkommen hatte der Wettbewerb – im Gegensatz zu den Traditionsturnieren wie den Eichenberg- oder Pfaffenbergpokal – ohnehin nie gesorgt. “Das ist ein Jammer, aber das Turnier wird irgendwie nicht angenommen”, sagte Erfinder Armin Schmid vom TSV Kiebingen.
Doch so leicht wollte Schmid sein Baby dann doch nicht sterben lassen. Anfang des Jahres lud er die Vertreter der teilnehmenden Vereine ins Sportheim nach Kiebingen ein. Und da stellte sich heraus, dass eigentlich alle das Turnier gerne weiter fortführen würden. Allerdings in veränderter Form. Und darauf haben sie sich nun geeinigt.
Die gräßte Veränderung: Statt wie bisher über mehrere Tage soll das Turnier an einem Wochenende über die Bühne gehen. “Dann ist es auch einfacherfür die Vereine, Helfer zu finden”, sagt Alexander Wütz, Abteilungsleiter beim diesjährigen Ausrichter TSG Tübingen. Angenehmer Nebeneffekt beim bislang eben nicht als Zuschauermagnet bekannten Turnier: Wenn alle Mannschaften an beiden Tagen spielen, sind automatisch mehr Leute da. Und auch der Austausch untereinander ist größer, ähnlich wie bei den Hallen-Stadtpokalen in Rottenburg und Tübingen.
Entsprechend der kürzeren Turnierdauer wird auch die Spielzeit angepasst: Die Vorrunden-Partien am Samstag in zwei Vierergruppen dauern jeweils 2 x 20 Minuten, sodass jede Mannschaft 120 Minuten spielt. Am Finaltag am Sonntag dauern die Spiele dann 2 x 30 Minuten. Für die Teilnehmer der Platzierungsspiele um Rang 5 und 7 bedeutet das folglich eine Spielzeit von 60 Minuten, für die Halbfinalisten sind es erneut 120 Minuten. Dass das zu viel sein könnte, befürchtet TSG-Abteilungsleiter Wütz nicht. Schließlich haben praktisch alle Teilnehmer zweite Mannschaften und dadurch ausreichend viele Spieler.

Der Neckarpokal – er war acht Mal das Objekt der Begierde!

Da die beiden B-Ligisten TSV Kiebingen und der SV Bühl künftig eine Spielgemeinschaft bilden, rückt der SV Pfrondorf als achter Teilnehmer nach. “Nachdem das Angebot kam, haben wir nicht zwei Mal überlegen müssen”,  sagte SVP-Abteilungsleiter Dominik Kuti. “Für uns ist es eine tolle Möglichkeit uns mit vielen höherklassigen Mannschaften in der Vorbereitung zu messen.”
Damit spielen – nach heutigem Stand – ein Verbandsligist (TSG Tübingen), drei Landesligisten (SV 03 Tübingen, SSC Tübingen, FC Rottenburg), zwei Bezirksligisten (TSV Hirschau, SV Pfrondorf), ein A-Ligist (TSV Lustnau und ein B-Ligist (SGM Kiebingen/Bühl) mit. Die Auslosung allerdings steht noch aus: “Da müssen wir jetzt einfach noch warten”, sagt Wütz.
Er geht jedoch trotz der aktuellen Corona-Pandemie davon aus, dass das Turnier im Rahmen der Jubiläums-Feierlichkeiten anlässlich von 175 Jahren TSG Tübingen am 18. und 19. Juli steigen kann. “Wir verfolgen gebannt die Entscheidung des Verbands und hoffen, das wir das Turnier unter den notwendigen Sicherheitsbestimmungen durchführen können”, sagt Wütz. “Aber man merkt ja bei allen Vereinen, dass die Lust groß ist, wieder zu kicken.”
In Zukunft könnte es auch ein Jugendturnier geben
Sollte der Neckarpokal dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie doch nicht gespielt werden, dann plant Alexander Wütz von der TSG Tübingen 2021 einen neuen Anlauf auf dem TSG-Gelände. In Zukunft soll das Turnier dann wieder im jährlichen Wechsel von allen Teilnehmern ausgerichtet werden. Für die Zukunft schwebt den Neckarpokal-Machern auch ein Jugendturnier vor. “Aber jetzt wollen wir erst mal abwarten, wie es bei den Aktiven dieses Jahr angenommen wird”, sagt Wütz, der noch nach Sponsoren sucht.

Neckarpokal-Sieger im Rottenburger Hohenbergstadion bei der 6. Ausgabe 2017 und Rekordsieger (4x) SV 03 Tübingen mit Namensgeber und dem scheidenden Hauptsponsor Thomas Mickeler (hinten links) von “Intersport Micki Sport” Rottenburg.
Nun wird ab der neuen und überarbeiteten 9. Auflage ein Namensgeber und Hauptsponsor bzw. Sponsoren gesucht, aber auch muss ein neuer Wanderpokal her!