Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Wettbewerb: Bezirksliga Alb, 6. Spieltag
Datum: Sonntag, 24.09.2023 | 15:00 Uhr
Spielort: Kapellenbergstadion, Sportgelände Wurmlingen (Rasenplatz)


Stepanenko mit Dreierpack nun angekommen

Der FCR wird im zweitgrößten Teilort von Rottenburg seiner Favoritenrolle gerecht. Die Roten gewinnen am Sonntag bei schönen Spätsommerwetter das spannende Lokalderby beim Aufsteiger SV Wurmlingen mit Mühe aber am Ende aufgrund des Willens und besserer Torchancen verdient durch einen Dreierpack vom 19-jährigen ukrainischen Neuzugang Oleg Stepanenko und einem Treffer von Moritz Rohrer mit 4:2 (2:1), rückt in der Tabelle einen Platz nach oben und belegt nun hinter dem neuen Tabellenführer SSC Tübingen punktgleich mit 15 Punkten nach 6 Spielen den 2. Platz, die bislang beste Platzierung in dieser Saison.
Ob die Mutschler-Elf sich zunächst überschätzte oder den Gastgeber SV Wurmlingen unterschätzte? Am Ende gewann der der Favorit aus der Stadt Rottenburg gegen seinen Stadtteil jedenfalls klar und standesgemäß mit 4:2. Einen großen Kampf sahen die gut 250 Zuschauer, sehr viele aus Rottenburg, im Kapellenbergstadion in Wurmlingen bei der Begegnung “David gegen Goliath”. Dennoch musste man am Ende vor der kämpferischen Leistung der grün/weißen Heimmannschaft den Hut ziehen, für die es das, na klar, das Spiel des Jahres war.
Während die Wurmlinger von der ersten Minute an im Derbymodus waren, musste sich der FCR erstmal finden, denn mit so einem engagierten Spielbeginn der Wurmlinger hatte wohl niemand gerechnet. So blieben zunächst mal für die Mutschler-Truppe die guten Chancen Mangelware, die die Mannschaft in den letzten Spielen so hervorhob. Am Ende konnte der FCR dann dennoch seine Siegesserie mit vier Siegen in Folge bzw. mit Pokal fünf Pflichtspielen in Folge fortsetzen und ist auf einem guten Wege die Tabellenspitze zu erobern.
„Nach diesem Spiel wissen wir jetzt wieder, dass wir für unsere Siege weiter sehr hart arbeiten müssen – sowohl unter der Woche im Training als auch am Wochenende im Spiel. Uns wird als ständiger Favorit – und das sind wir in fast jedem Spiel –  nichts geschenkt. Das haben wir nun sogar gegen einen starken Aufsteiger aus Wurmlingen zu spüren bekommen“, so FCR-Coach Marc Mutschler. „Wir müssen weiter hart und fokussiert arbeiten und nichts von außen ran kommen lassen, dabei müssen wir die Automatismen und Mechanismen weiter intensiv erarbeiten und verfeinern. Desweiteren brauchte es am Sonntag bei uns einer taktisch zusätzlich kollektiven Anstrengung um hier in Wurmlingen zu gewinnen, was für die Gier der Wurmlinger sprach.“
So, es war Spiel eins nachdem nun mit Matze Hägele ein wichtiger Leistungsträger für die nächsten 2 Jahre studienbedingt fehlen wird. Nach 1 ½ Minuten schockten dann die Wurmlinger den FCR, denn der Spieler mit der Nr. 3, der 25-jährige Bekai Jagne, Neuzugang vom TSV Hirschau, Ex-Oberligaspieler von Tennis Borussia Berlin und ehemaliger Berliner Landesliga-Torjäger, ließ nach einem Zuspiel von Benjamin Haug unseren Kapitän René Hirschka erschreckend alt aussehen und blieb im eins gegen eins mit FCR-Keeper Max Blesch am Ende der Sieger. Bei seinem strammen Abschluss zur 1:0-Führung für Wurmlingen hatte Blesch keine Chance. Jagne mischte im Laufe des Spiels die FC-Abwehr noch das ein oder andere Mal kräftig auf. Wow, das hatte erstmal gesessen, bei den Spielern des FCR aber auch bei den sehr zahlreichen Rottenburger Fans, die viele mit dem Fahrrad gekommen waren.
In der 3. Minute tauchte dann plötzlich Defensivspezialist Bernd Kopp vor dem Wurmlinger Tor auf und kam durch einen für ihn unerwarteten Seitfallzieher zum Abschluss. Dennoch blieb der SVW am Drücker, hielt das Tempo hoch und machte dem FCR durch hohes Anlaufen und frühes Stören das Leben zunächst noch schwer. Ein Distanzschuss von Behr (3.) war dann das zweite Ausrufezeichen des FC, der sich natürlich mit dem 0:1 nicht anfreunden wollte. Also, es war schwer was los gleich zu Beginn des Spiels. Es hört sich komisch an, doch die Wurmlinger waren bis dahin keineswegs die schwächere Mannschaft, allerdings waren anfangs außer dem 1:0 die besseren Chancen vor dem Tor vom Ex-Rottenburger Pascal Haug, Keeper des SVW. Doch auch der Gastgeber kam zu seinen Chancen wie dann schließlich erst wieder in der 24. Minute mit einem gutem Schuss von links der dann übers Tor ging.
Nach einem bis dahin dennoch ausgeglichenen Spiel, fiel dann doch folgerichtig der Ausgleich für den FCR. Nach einem starken Zuspiel von Lukas Behr aus dem Mittelfeld heraus in den Lauf von Oleg Stepanenko, der ließ sich auch nicht vom Wurmlinger Jonas Neu stören und machte sich energisch auf den Weg und donnerte die Kugel dann aus dem Lauf mit links beim 1 gegen 1 mit dem Wurmlinger Keeper mit einem Flachschuss in die Maschen der Wurmlinger zum 1:1-Ausgleich. Ganz abgezockt erzielte Stepanenko dann in der 26. Minute bei seinem ersten Startelf-Einsatz und vierten Ligaspiel seinen ersten Treffer im Trikot des FCR. Sein Jubel war dementsprechend emotional so daß er per Handzeichen sozusagen nach Hause telefonieren wolle um mitzuteilen, daß er nun in Rottenburg angekommen sei. Toller Augenblick!
Das Spiel blieb dennoch weiter offen. Zwei Minuten nach dem Ausgleich Riesenglück für den FCR, denn Hirschka musste in größter Not den Ball von der Linie kratzen, sonst wäre das die erneute Führung für den SVW gewesen. Nach einem Kopfball von Kopp (29.) und einem Wurmlinger Torschuss (30.) gelang dann eben auf der anderen Seite die Führung. Der wiederum starke Rohrer bediente von der rechten Seite her den heranlaufenden Stepanenko, der in die Kugel reingrätschte und ins leere Tor abstauben durfte. 2:1 für den FCR in der 34. Minute bedeutete erstmal eine leichte Befreiung im Rottenburger Spiel, nachdem sich die Trainer beider Seiten ein verbales Wortgefecht lieferten, so daß der nicht immer souveräne Schiedsrichter Massimo Sapia vom AC Italia Markgröningen beide Coaches mündlich verwarne musste.
Das 19-jährige ukrainische Nachwuchstalent zog nun binnen 8 Minuten den Karren erstmal wieder aus dem Dreck. Stepanenko spielte sozusagen das Schweizer Taschenmesser im Rottenburger Spiel, denn er bekam von Rottenburgs Coach Mutschler alle Freiheiten die er benötigt um all seine Qualitäten auszuspielen – bis dahin alles richtig gemacht.
Zum Abschluss der spannenden ersten Halbzeit hatte Wurmlingen nochmals zwei gute Chancen um noch vor der Pause auszugleichen. Ein Pfostenschuss in er 40. Minute und ein 20-Meter-Schuss der knapp am Tor vorbeiging, waren nochmals gute Möglichkeiten mit einem Unentschieden in die Pause zu gehen. Ein klasse erste Halbzeit ging dann nach + 2 Minuten zu Ende.


FCR zeigt Moral und spielt seine Stärken aus
Die Roten spielten nun ihre Stärken aus, dabei sprangen einige gute Chancen heraus. Ein Lauf am Sonntag hatte eh Moritz Rohrer und Oleg Stepanenko, letzterer ließ in der 49. Minute mit einem Pfostenschuss nach Top-Zuspiel von Rohrer ein weiteres Mal aufhorchen. In der 57. Minute erspielten sich Behr, Stepanenko und Diedhiou die nächsten Chancen, sie sich Weltklasse in die Wurmlinger Box durchkombinierten. Nach Assist von Stepanenko kam dann auch noch Rottenburgs Torjäger Melwin Ruckaberle (69.) zu seiner guten Chance.
Mutschler brachte trotz allem mit Lennis Eberle für Ruckaberle (62.) nun frische Offensive ins Spiel. Nachdem dann Behr Wurmlingens Keeper Haug mit einem 25-Meter-Schuss prüfte, fiel dann aus dem Nichts der Ausgleich. Nachdem FC-Keeper Blesch nach einem 25-Meter-Freistoß mit einer starken Flugshow den Ausgleich noch verhinderte, machte es er in der anschließenden Ecke dann selbst. Denn Blesch faustete die Kugel kurios zum 2:2 (70.) ins eigene Netz. Hirschka und Diedhiou halfen Blesch nachdem er verbittert am Boden lag wieder auf und sprachen ihm Mut zu. Mutschler handelte und brachte mit Jan Baur und Loris Zettel für Bader und Kopp (73.) zwei weitere Routiniers.
Die nächste Aktion des FCR hätte vom Schiedsrichter anders ausgelegt werden müssen. Denn nach einem guten Angriff des FCR wurde Hirschka gefoult – musste anschließend länger behandelt werden – das Spiel lief aber weiter, Eberle bekam den Ball, wurde nach einer Riesenchance ebenso gefoult, doch auch hier blieb der Pfiff aus – hätte klarer Elfmeter geben müssen wenn er schon weiterspielen lässt – allerdings pfiff der Unparteiische wegen Abwartens des Vorteils dann das Foul an Hirschka. Hmm, irgendwie und wo komisch wie der Schiri hier entschieden hat, zum Nachteil für den FCR. Nun gut, es gab jetzt Freistoß (77.) an der Strafraumgrenze. Stepanenko übernahm und schlenzte die Kugel an der Mauer vorbei, jedoch erfolglos.
Von Wurmlingen kam auch kaum noch Gegenwehr, denn in der 84. Minute marschierte Rohrer Richtung gegnerisches Tor, nachdem er von Hirschka auf den Weg geschickt wurde, zog dann aus ca. 25 Meter einfach mal ab, so daß die Kugel über der Grasnarbe Richtung Wurmlinger Tor flog. SVW-Keeper Haug hatte den Ball noch, flutschte ihm aber komisch noch durch die Hände zum 3:2 für den FCR. Pech für Wurmlingen, ein wenig Glück für Rottenburg. Der Bann war dann endgültig gebrochen. Dani Wiedmaier kam dann für die Abwehr noch für Rosato ins Spiel (85.) und Dario Bedic für Behr einen weiterer defensiver Spieler. Nach einer weiteren Chance für den FCR (89.) fiel dann die Entscheidung. In der vierten Minute der Nachspielzeit machte Stepanenko seinen Dreierpack voll. Eberle kam per Konter über die rechte Seite, passte in die Mitte auf den 2. Pfosten, Stepanenko umspielte Wurmlingens Keeper, zog in die Mitte und donnerte die Kugel ins Netz. Das war´s, der Sack war zu und das Spiel nach 6 Minuten Nachspielzeit zu Ende.
Fazit
Am Ende war es ein hart umkämpfter, eines Lokalderbys würdig, verdienter Auswärtserfolg beim Aufsteiger SV Wurmlingen, die immerhin muss man auch mal erwähnen mit Bekai Jagne und Maximilian Frölich (1. Göppinger SV und SSV Reutlingen) zwei Ex-Oberligaspieler in ihren Reihen hatte. Frölich war lange Jahre sogar einer der besten Abwehrspieler in der Landesliga, damals noch für die SV Böblingen und VfL Nagold am Ball. Außerdem waren mit den Neu-Brüdern Jonas und Julian zwei Ex-Spieler des FCR im Kader mit Landesligaerfahrung. Also eine starke Truppe die der SV Wurmlingen in dieser Saison ins Rennen schickt.
„Nun ja, Wurmlingen hatte einen Traumstart und wir waren ungewohnt nicht ab der ersten Minute voll da. Dennoch fanden wir im Anschluss ins Spiel und haben eine gute Moral gezeigt. Ich freue mich persönlich für Oleg der das Spiel bis zur 30. Minute drehen konnte. Das gibt ihm weiteres Selbstvertrauen. Ärgerlich war, dass wir viele gute Möglichkeiten nicht sauber und entschlossen genug ausgespielt haben. Daran müssen wir weiter arbeiten“, so FC-Coach Marc Mutschler in seinem Abschlussstatement.


Pressestimmen

Rohrer macht den Weg frei
Artikel lesen | Paul Junker am 25.09.2023 | Schwäbisches Tagblatt
Stepanenko trifft dreifach
Einen verdienten 4:2-Sieg fuhr der FC Rottenburg beim SV Wurmlingen ein. Dabei erwischten die Gastgeber einen perfekten Start. Bekai Jagne brachte nach einer schönen Einzelleistung den SVW nach einer Minute in Front. Die Rottenburger aber zeigten Moral, kämpften sich zurück und drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Überragender Mann war Oleg Stepanenko mit drei Toren. »Es war ein verdienter Sieg. Wir haben uns von dem schnellen Rückstand nicht verunsichern lassen und haben unsere Chancen genutzt«, lobte Rottenburgs Trainer Marc Mutschler.
24.09.2023 | Reutlinger General-Anzeiger

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Markus Riel)

Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg
Maximilian Blesch – Raphael Langer, Bernd Kopp (73. Baur), René Hirschka (C), Bastian Rosato (85. D. Wiedmaier), Alioune Kane Diedhiou, Lukas Behr (89. Bedic), Jakob Bader (73. Zettel), Melwin Ruckaberle (62. Eberle), Moritz Rohrer, Oleg Stepanenko
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner – Julian Kiesecker, Dario Bedic, Loris Zettel, Jan Baur, Leon Oeschger, Lennis Eberle, Daniel Wiedmaier, Marcel Epple, Tim Johner
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
1:0 Bekai Jagne (2.)
1:1 Oleg Stepanenko (26.)
1:2 Oleg Stepanenko (34.)
2:2 Maximilian Blesch (70., Eigentor)
2:3 Moritz Rohrer (84.)
2:4 Oleg Stepanenko (90.+4)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Massimo Sapia (AC Italia Markgröningen, Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg)
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer:
ca. 250

Ausblick

Weiter geht´s am kommenden Sonntag, den 01.10.2023 mit dem ersten Heimspiel nach zuletzt vier Auswärts-Pflichtspielen in Folge gegen die SG Reutlingen. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:00 Uhr.