Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 5. Spieltag
Datum: Samstag, 14.09.2024 | 15:30 Uhr
Spielort: Sportanlage Balingen-Frommern (Kunstrasenplatz)


In Unterzahl zurück an die Tabellenspitze

Die Mutschler-Elf gewinnt das Aufsteiger-Duell am 5. Spieltag mit 3:1 (2:0) beim Zollern-Meister TSV Frommern, am Ende durchaus verdient. Für diesen Sieg mussten unsere Jungs allerdings ganze Arbeit leisten um auf dem Kunstrasenplatz in Frommern den Gastgeber niederzuringen. Bei herrlichem Wetter erzielten vor der schwachen Kulisse von ca. 100 Zuschauern Daniel Angerer (14.) mit dem nötigen Killerinstinkt, Abwehrchef René Hirschka (28.) wie auch sonst per Kopf und unser Abwehrjuwel Stanislav Votentsev (90.+2) nach einem Sololauf die Tore. Man ist nun endgültig in der Landesliga angekommen. Einziger Wehrmutstropfen war die sehr fragwürdige Rote Karte gegen Routinier Stefan Seidel kurz vor der Pause.
Unsere Erste pflügt weiter durch die Liga und bleibt als Tabellenführer natürlich bester Aufsteiger, so feierte man dank eines vielumjubelten Treffers in der Nachspielzeit seinen vierten Sieg im fünften Spiel in der 7. Fußball-Liga. Nach dem 0:0 vorige Woche im Heimspiel gegen den BSV 07 Schwenningen, blieb der FCR im nächsten Duell der Aufsteiger nun der verdiente Sieger. Man ließ sich nach der ersten Delle und dem ersten Punktverlust gegen Schwenningen nicht runterziehen und arbeitete akribisch an seiner Linie weiter. So konnte man den Frommerner sein Spiel aufdrücken und weitestgehend kontrollieren. Die Mutschler-Elf mischt deshalb, trotz Rumpf-Elf, nach dem 3:1-Auswärtssieg beim TSV Frommern weiter die Landesliga auf und erobert nach der 0:2-Niederlage des SV Zimmern beim VfB Bösingen die Tabellenspitze zurück und liegt nun mit 1 Punkt Vorsprung nach dem 5. Spieltag auf dem Platz 1.
Die Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches Duell. Das Frommerner Spiel war zwar gefällig, Energie und Willen und die besseren Chancen hatten in Halbzeit eins aber zunächst die Gäste aus Rottenburg. Die Gäste erhöhten nach der Pause das Tempo und kamen zum Anschlusstreffer. In der Folgezeit hatten beide Teams die Möglichkeiten das Spiel auf ihrer Seite zu lenken. Der Knock-Out kam dann in der 2. Minute der Nachspielzeit als Votentsev zu einem wahnsinnigen Sololauf ansetzte und über, hmm gut 70 Meter, seinen Gegenspieler mit Ball einfach stehen ließ und beim Erreichen der Box sich gleich nochmal gegen zwei weitere Gegenspieler durchsetzte und mit links zum 1:3 einschob und den Gastgebern so den endgültigen Knock-Out versetzte.
Nach drei Auswärtsspielen und zwei Heimspielen, 4 Siegen, ein Unentschieden, 18:4 Tore, dabei 3,6 Tore im Schnitt, bleibt der FCR auch als einziges Team der Landesliga weiter ungeschlagen und setzt nach der Einstellung des Startrekordes am 3. Spieltag neue Maßstäbe. Ungeschlagen in er Landesliga nach dem 5. Spieltag gab es noch nie – weiter so Jungs, ihr seid der Hammer!


Rote Karte für Seidel nicht nachvollziehbar
Zu Beginn wurde sich erstmal beschnuppert, man kannte sich nicht. Zuvor gab es in der jüngsten Vergangenheit erst ein Aufeinandertreffen der beiden Teams, welches der FCR am 22.02.2017 in einem Testspiel hier in Frommern klar mit 4:0 gewinnen konnte. Doch das ist über 7 Jahre her.
Das erste Ausrufezeichen setzte der FCR mit einem ersten Torschuss in der 5. Minute von Nick Heberle. In der Folge kontrollierte der FCR das Spiel und ging dann auch in der 14. Minute verdient mit 1:0 in Führung. Daniel Angerer schnappte sich einem missglückten Zuspiel eines Frommerner Abwehrspielers zu seinem Torwart, provoziert durch hohes Rottenburger Anlaufen. Angerer instinktiv ging dazwischen, umkurvte TSV-Keeper Daniel Mau und bestrafte die Frommerner Hausherren für diesen simplen Fehler und konnte so eiskalt zur Führung einschieben. TSV-Keeper Mau fiel in der Folgezeit im wieder mit Unsicherheiten auf, worauf unsere Spieler nun dann natürlich spekulierten.
Der FCR blieb am Drücker und lenkte sein Spiel meist über die linke Seite. Torjäger Oleh Stepanenko auf rechts, ging schon angeschlagen ins Spiel und blieb daher eher blass. FCR-Trainer Marc Mutschler ließ demnach öfters rotieren und nahm Angerer von links auf rechts und Stepanenko auf links. So fiel dann auch nach diesen Irritierungen das 2:0. Eine Seidel-Ecke von rechts kam punktgenau auf den Kopf von René Hirschka, der Platz bekam, am höchsten sprang und die Kugel nach einer zuvor einstudierten Verwirr-Taktik ins Tor wuchtete. Geiles Tor von Hirschka über welches er sich zurecht riesig freute. Erst nach einer guten halben Stunde kamen die Gastgeber zu ihrer ersten echten Torchance, doch FCR-Keeper Häfner konnte einen gewaltigen Schuss nach vorne wegfausten, anders ging es nicht. Toll gehalten.
Dann die Szene die alle Rottenburger zum Zweifeln brachte. Rote Karte für Stefan Seidel, der dann nach dem Platzverweis vom Platz torkelte und sich keiner Schuld bewusst war. Beide Spieler gingen zum Ball, Seidel rutschte in den Ball und streifte ganz leicht den Kickstiefel des Frommerer, der dann mit einem Bein weghumpelte. Ein Allerweltsfoul also. Schiedsrichter David Modro aus Leonberg zeigte sofort die Rote Karte. Keiner wusste wirklich warum, selbst die Frommerer insgesamt waren erstaunt über die diese überharte Entscheidung. Nun gut, es sind Tatsachenentscheidungen und Seidel musste in der 40. Minute vom Platz. Mutschler musste dann natürlich reagieren und stellte taktisch als auch personell um. Der FCR rechnet übrigens mit einer eher milderen Strafe. „Das hat uns natürlich schon ein bisschen in die Karten gespielt“, so TSV-Spielertrainer Armin Hotz.
In der 42. Minute hatten die Gastgeber dann nochmal einen Torschuss, der wie fast alle Torschüsse der in schwarz gekleideten Frommerer übers Tor ging. In einem insgesamt chancen- und höhenpunktarmen Aufsteiger-Duell ging es dann mit einer 2:0-Führung für den FCR und nach 3 Minuten Nachspielzeit in Pause.


Votentsev´s Sololauf zum Tor des Monats
Nach der Pause agierten die Gastgeber dominanter und hatten einige Möglichkeiten, die Partie wieder offen zu gestalten, doch die Abschlüsse waren alle so harmlos, daß FCR-Keeper Julian Häfner nicht mal eingreifen musste. 90% der Schüsse gingen weit über das Tor. Frommern kam wie gesagt gut aus der Kabine und hatten die kommenden Minuten eine starke Drangphase, dazu muss man erwähnen, daß der TSV nun einen Mann mehr auf dem Platz hatte. Doch Torchancen blieben Mangelware. Die hatte Oleh Stepanenko in der 53. Minute, er konnte sich zwar nach einer Befreiung durchsetzen, wurde allerdings im letzten Moment massiv am Abschluss gehindert. Der Ball ging am Tor vorbei.
Es folgte der in der Luft liegende Anschlusstreffer. TSV-Trainer Jan Dehner brachte nach der Pause mit dem ehemaligen Landesligaspieler des TSV Ofterdingen Alpin Akay für Kapitän Konz einen frischen Stürmer für einen Mittelfeldspieler in die Partie. Akin, der wie gesagt zu dieser Saison aus Ofterdingen kam, legte den Ball dann in der 54. Minute per Steckpass auf Frommerns stämmigen Toptorjäger Anes Kljajic (65 Tore in 42 Spielen), der dann die Kugel nur noch einschieben musste.
Frommern erkannte die Chance des Power-Plays, blieb aber im Abschluss unfassbar schwach und donnerte die Bälle unüberlegt und zu überhastet in die Bäume. Der FCR war in die Phase gehörig am Schwimmen und schaffte es aber im Kollektiv die Kiste bis zum Schluss sauber zu halten. In der 56. Minute konnte ich der FCR befreien, wie immer wieder mal während des Spiels und kam durch einen beherzten Torschuss von Julian Kiesecker aus gut 30 Metern zu einer weiteren guten Chance. Mutschler brachte dann Alioune Diedhiou für den angeschlagenen Stepanenko (58.) ins Spiel, der kurz zuvor die Möglichkeit hatte die Führung auszubauen. 3 Minuten später hatte Kapitän Lukas Behr die 100%ige Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Plötzlich war Behr frei zum Tor und scheiterte im klassischen 1 gegen 1 am Frommerer Keeper Mau. Mann Schade.
Frommern drängte weiter, jedoch blieben sie vor dem Tor harmlos. Jakob Bader kam dann in der 65. Minute für den 1:0-Schützen Angerer ins Spiel. 10 Minuten später (75.) kam dann der 20-jährige Neuzugang vom SKV Rutesheim Anton Jansen zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FCR. Nach einem Kopfball vom TSV (71.), folgte ein Kopfball von Hirschka nach einer Rohrer-Ecke, der nun die Standards übernommen hatte, nachdem Seidel nicht mehr auf dem Platz war. Es ging nun der Gelb-Rot gefährdete Moritz Rohrer vom Kunstrasen-Feld. Eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund der überzogenen Roten Karte. Wer weiß für was für ein Foul Rohrer dann vom Platz geflogen wäre. Das war für Mutschler zu riskant und handelte.
In der 84. Minute ging dann Kapitän Behr vom Platz, für ihn kam Bastian Rosato, der ebenfalls zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison kam. 3 Minuten später wechselte Mutschler dann noch Manuel Weber ein, der in der Nacht erst aus einem Asien-Urlaub zurückkehrte und das Spiel eigentlich nur als Zuschauer verfolgen wollte. Aber zur Not hatte er seine Kicksachen dann doch ins Auto gepackt, man weiß ja nie. Also ohne jedes Training warf Mutschler Weber ins Wasser und nahm Baur dafür vom Feld.
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Stanislav Votentsev auf der rechten Außenbahn sich die Kugel eroberte und sie bis zum Tor nicht mehr hergab. Nach einem 70-Meter-Solo-Sprint (könnten auch etwas mehr gewesen sein) über rechts, konnte er mit Ball am Fuß seinen Gegenspieler in Schach halten, lief bis zum 16er-Eck, wurde dann noch von einem weiteren Frommerner Spieler und dem Torwart empfangen, schob dann die Kugel aber im richtigen Moment zwischen all den Füßen hindurch ins lange Eck zu endgültigen Entscheidung. 3:1 – das wars – das war der Knock-Out für Frommern. Der Jubel seitens der Rottenburger war riesig. Alle, aber auch wirklich alle, Spieler, Trainer, Betreuer stürmten zum Stani den man dann für eine Weile nicht wieder fand. Und als Stimmungskiller forderte der Schiri die Rottenburger auf zurückzukehren, damit das Spiel fortgesetzt werden konnte. Unfassbare Reaktion des Schiris. Nach 5 Minuten pfiff er dann ab und der FCR war wieder Tabellenführer.
Fazit
Der Sieg in Frommern musste teuer bezahlt werden, mit einer für alle nicht nachvollziehbaren Roten Karte für Stefan Seidel. Der Sieg musste sich demnach hart erarbeitet werden, dabei spricht man hierbei von einem klassischen Arbeitssieg, aber am Ende aufgrund einer starken kollektiv defensiven Abwehrleistung durchaus verdient.
Kapitän Lukas Behr meinte nach dem Spiel: „Ja das war ein Mega-Spiel. Ich bin auch Mega stolz auf die ganze Mannschaft! Es ist unglaublich, wie wir als Team agiert haben. Nach der roten Karte haben wir gemeinsam um den Sieg gekämpft und alles auf dem Platz gelassen. Das zeigt, dass wir unter der Woche viel richtig machen und uns dafür Woche für Woche belohnen!“
FCR-Trainer Marc Mutschler in seinem Fazit: „Das war ein echter Fight! Lukas Behr hat das Ganze noch vor dem Spiel gut zusammengefasst und signalisiert, dass jeder ans Limit gehen muss, um Punkte einzufahren. Wir konnten von Beginn an unser Spiel dem Gegner aufdrücken und waren ständig durch gutes Pressing und gute Ballstafetten gefährlich. So entsteht das 0:1, da wir hier erneut mutig vorn mit hohem Tempo die Abwehrreihe inklusive Torspieler unter Druck setzten. Ebenso erfreulich war, dass wir das 0:2 erneut durch ein Standard-Tor erzielen. Nach der Roten Karte und dem Anschlusstreffer für Frommern machten sie zwar weiter Druck und hatten viel Ballbesitz, aber unter dem Strich kam nicht viel dabei raus, da wir erneut eine grandiose Abwehrleistung abrufen konnten und jeder Einzelne alles gegeben hat. Zur endgültigen Entscheidung führte uns Stani mit einer super Einzelleistung und einem 70-Meter-Sprint.“


Pressestimmen

Solo über das ganze Feld
In Unterzahl gewinnt der FC Rottenburg in Frommern 3:1. Ab der 40. Minute spielte der FC Rottenburg beim TSV Frommern in Unterzahl, weil Stefan Seidel nach einem Foul in des Gegners Hälfte die rote Karte bekommen hatte. „Die war völlig überzogen“, sagte FCR-Trainer Marc Mutschler, „ich rechne nur mit einem Spiel Sperre.“ Jedenfalls kassierten zehn Rottenburger noch das 1:2 (54.), nachdem Daniel Angerer (14.) und René Hirschka (28.) die Rottenburger 2:0 in Führung gebracht hatten. So langsam ließen beim FCR die Kräfte nach, mit Willenskraft und Mühe verteidigte er die Führung. In der Nachspielzeit rannte Stanislav Votentsev aber tatsächlich noch vom eigenen Strafraum mit dem Ball los, ließ eine Spur Frommerner hinter sich, lief und lief und schoss das 3:1-Siegtor. „Wie der Junge da noch abging“, sagte Mutschler, „das war der Wahnsinn!“
Tobias Zug am 16.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
TSV Frommern: Niederlage trotz langer Überzahl
Artikel lesen | Lorenzo Ligresti am 14.09.2024 | Schwarzwälder Bote
Trotz einstündiger Überzahl: Frommern unterliegt Rottenburg
Artikel lesen | Marco Schneider am 15.09.2024 | schwäbische.de


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Stefan Seidel, Jan Baur (87. Weber), Lukas Behr (C) (84. Rosato), Nick Heberle, Moritz Rohrer (75. Jansen), Daniel Angerer (65. Bader), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko (58. Diedhiou)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Niklas Noll – Alioune K. Diedhiou, Bastian Rosato, Jakob Bader, Manuel Weber, Anton Jansen
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Daniel Angerer (14.)
0:2 René Hirschka (28.)
1:2 Anes Kljajic (54.)
1:3 Stanislav Votentsev (90.+2)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
David Modro (SV Leonberg/Eltingen, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Eren-Sahin Güleren (SV Leonberg/Eltingen)
Dejan Jovanovic (OFK Beograd Stuttgart)
Besondere Vorkommnisse:
Stefan Seidel (FC Rottenburg) erhält in der 40. Minute die Rote Karte wegen eines „angeblich“ groben Foulspiels.
Zuschauer:
ca. 100

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Markus Riel)

Ausblick

Am kommenden Sonntag, den 22.09. empfängt die Mutschler-Elf am 6. Spieltag den SV Croatia Reutlingen zum dritten Heimspiel der Saison. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Manuel Krieger vom TSB Schwäbisch Gmünd aus der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd.