Ja, der FCR hat sich sozusagen selbst besiegt und sich um sein Highlight gebracht – das Derby gegen den Oberligisten SSV Reutlingen, worauf sich die Reutlinger sicherlich auch gefreut hätten. Es war eine wörtlich saublöde Niederlage gegen eine defensiv eingestellte Mannschaft, die nur bedacht waren durch ihr schnelles Umschaltspiel und die daraus entstehenden Konter den FCR in Gefahr zu bringen, was ihnen auch oft sehr gut gelang. Coach Frank Eberle machte nach dem Spiel einen entzürnten Eindruck und meinte “Das musst du gewinnen!” Die letztlich bessere, spielbestimmende und präsentere Mannschaft, scheidet leider aus! Für viele eine unerklärliche Niederlage.

AUS in Runde 1 – FCR bringt sich um sein eigenes Saisonhighlight

Die Wittendorfer, Neu-Landesligist wie der FCR, kam mit dem Druck sein erstes Pflichtspiel der neuen Saison nicht zu verlieren besser zurecht und zogen so eher taktisch defensiv orientiert mit der Marschroute auf Fehler des Gegners zu warten und sie dann auszukontern, in die 2. Runde des wfv-Pokal ein und empfangen nun am 14. August die Oberligamannschaft des SSV Reutlingen.  Beim FC war anscheinend der Druck doppelt so hoch, auch die Eberle-Elf wollte mit einem positiven Erlebnis in die neue Runde starten, gleichzeitig war wahrscheinlich das Spiel gegen den SSV schon in den Köpfen des FCR.
Zu hektisch, unkonzentriert und noch geschockt ging man dann nachdem man früh 0:2 hinten lag die Aufholjagd an. Man hätte geduldiger agieren müssen und sich den Gegner so zurechtlegen, daß man seine Stärken hätte ausspielen können. Doch mit Gewalt und dem Brecheisen kann so was nie gut gehen. Etwas Gutes hat das Aus im Pokal, man kann sich nun aufgrund seiner immer noch großen Personalsorgen noch intensiver und gezielter auf die Landesliga konzentrieren.
Früher Rückstand bringt den FCR in Schockstarre
Auf dem sehr kleinen, sehr unebenen und schwer zu bespielbaren Rasenplatz, nun gut Rasen konnte man das nicht nennen, rannte die Eberle-Elf 80 Minuten einem frühen 0:2 Rückstand hinterher. Auch der schöne Anschlusstreffer Mitte der 2. Halbzeit von Leon Oeschger brachte kein Aufbäumen mehr oder ließ die Wittendorfer nochmals nervös werden. Mit dem zahlreichen Publikum im Rücken bekamen die Schwarzwälder gegen Ende des Spiels nochmal die zweite Luft und kamen zu guten Chancen.
Noch nicht mal richtig sortiert, stand es auch schon 1:0 im ersten Angriff durch einen zugegebenermaßen toll herausgespielten Treffer von Henry Seeger in der 5. Minute. Beim 2:0 hatte man alles unter Kontrolle als Tobi Wiedmaier in der 14. Minute einen harmlosen Rückpass auf FC-Keeper Tobi Wagner spielte und der mit einem seltenen Blackout den Ball an sich vorbei ins Tor trudeln ließ. Was da genau passiert ist, kann nur Wagner schildern, dem dieser Fauxpas selbst am meisten zu schaffen machte. Übrigens hielt Wagner in der Folge seinen FC mit starken Paraden im Spiel. Doch es ist passiert und es waren für unsere Spieler ja immer noch gut 80 Minuten zu spielen um den Fehlstart auszubügeln.
Der FCR war über weite Strecken trotz eines unerklärlichen frühen Rückstands, die spielbestimmende Mannschaft und kam in der 27. Minute zur ersten dicken Chance, als Reichert einen Freistoß nur knapp am Tor vorbei schoss. Auch der SVW bekam in der 30. Minute einen Freistoß zugesprochen, der zur Ecke abgefälscht wurde.
In der 36. Minute musste dann der Anschlußtreffer fallen, als Dettling klasse auf Reichert ablegte und der aus kürzerster Entfernung scheiterte. Erwähnen sollte man noch, daß Reichert mit einer Grippe auflief und sich 90 Minuten durchs Spiel quälte um seinen Kameraden nicht im Stich zu lassen. Chapeau Steffen. Die nächste Topchance ließ nicht lange auf sich warten. Wieder war es Reichert der in der 41. Minute nach einem Zuspiel in den freien Raum am Wittendorfer Torhüter Lucas Finkbeiner seinen Meister fand und dieser im Laufe des Spiels den FC weiter ärgern sollte. Zuvor erspielten beide Mannschaften weitere Chancen, die aber zu nichts führten. Schiri Timon Ulrich aus Heilbronn hatte bis dahin alles unter Kontrolle und pfiff zu Halbzeit. Pausenstand 2:0.


Umstellung auf Dreierkette brachte mehr Druck
Nachdem man schon die erste Halbzeit bestimmte, legte der FCR nun, nachdem Eberle mit Hägele und Merk zwei offensive Kräfte brachte, einen Zahn zu und rannte nun das Wittendorfer Tor an. Die Chancen lagen nun auf Seiten des FCR. Nach einer Hägele-Ecke scheiterte Dettling per Kopf in der 46. Minute. Starker Beginn der Grün-Grauen aus Rottenburg. Oeschger vergab aus dem Rückraum die nächste Riesenchance nach Merk-Vorlage, bevor unser 13er in der 59. Minute die Hoffnungen aller Rottenburger wieder aufkeimen ließ. Ein Drehschuss von der Strafraumlinie landete im Wittendorfer Tor zum 1:2 Anschlusstreffer. Da geht noch was, denn der FCR war bis dahin die klar spielbestimmende Mannschaft. Eine scharfe Hereingabe von Merk verfehlte Dettling nur minimal mit dem Kopf. Das hätte der Ausgleich sein können, ja müssen.
Weiter gings nun auf der anderen Seite. Wagner konnte sich nun mit zwei seiner Hammer-Paraden in der 63. und 65. Minute auszeichnen. Es waren die ersten Angriffe der Gastgeber in der zweiten Hälfte. Eberle brachte in der 70. Minute Koch für Seufert ins Spiel und ging nun aufs Ganze. Offensivspieler gegen Defensivspieler. Acht Minuten später ging Zettel vom Feld und für ihn kam Stürmer Julian Neu. Ein Hammer von Reichert in der 76. Minute rüttelte den SVW auf und setzten mit Hilfe ihrer Zuschauer zur Schlussoffensive an. Eine brenzlige Situation in der 80. Minute konnte Wagner erneut mit zwei klasse Paraden entschärfen. Kamen die Wittendorfer vor das FC-Tor
, wurden sie auch meist gefährlich.
Leider scheiterte der FCR wiedermal an seiner Abschlussschwäche. Was man ihnen nicht absprechen darf war der Wille dieses Spiel noch zu drehen und zu gewinnen. Gekämpft haben sie alle, so daß sogar FC-Coach Frank Eberle in der 90. Minute mit Gelb verwarnt wurde.
Fazit:
Am Ende war es eine bittere Niederlage und das Pokal-Aus in der 1. Runde. Nicht unverdient gewannen die Wittendorfer, die sich darauf beschränkt hatten nur das Nötigste zu tun und die Fehler des FCR zu bestrafen. So besiegte sich der FCR wenn man so will selber. Schade, dieses Spiel musst Du gewinnen, wie es auch schon Eberle dem Tagblatt mitteilte.

So spielte der FC Rottenburg

Aufstellung:
Tobias Wagner (TW) – Tobias Wiedmaier, René Hirschka (C), Bastian Seufert, Steffen Reichert, Loris Zettel, Jan Baur, Adrian Dettling, Leon Oeschger, Jonas Neu, Daniel Wiedmaier
Ersatzbank:
Pascal Baumgärtner (ETW), Jan Johannes (ETW), Mathias Hägele, Moritz Koch, Julian Neu, Michael Merk
Ein- und Auswechslungen:
Hägele für D. Wiedmaier und Merk für Jonas Neu (beide 46.), Koch für Seufert (70.), Julian Neu für Zettel (78.)
Trainerstab auf der Bank:
Frank Eberle (Trainer), Matthias Amthor (Betreuer), Wolfgang Noll (Betreuer)


Fakten und Zahlen zum Spiel

Tore:
1:0 Henry Seeger (5.)
2:0 Tobias Wiedmaier (14, Eigentor)
2:1 Leon Oeschger (59.)
Fussball.de:
Spielverlauf, Aufstellung und Spielerwechsel
Spiele und Ergebnisse im DB Regio-wfv-Pokal
Schiedsrichtergespann:
Schiedsrichter: Timon Ulrich (SV Sülzbach, Schiedsrichtergruppe Heilbronn)
1. Assistent: Niklas Strasser (TSV Weinsberg, Schiedsrichtergruppe Heilbronn)
2. Assistent: Valentino Parys (Spfr Stockheim, Schiedsrichtergruppe Heilbronn)
Spielort: 
Sportplatz “Lange Furche” Wittendorf (Rasenplatz)
Zuschauer:
ca. 250
Besondere Vorkommnisse:
Das Schiedsrichtergespann ließ in der Pause Zeit und kam erst 5 Minuten (nach 20 Minuten Pause), nachdem beide Mannschaften bereit waren, aus den Kabinen. Ungewöhnliche Situation, denn keiner wusste warum die Schiris nicht kommen.
Pressestimmen:
Eberle: “Das musst du gewinnen”
Artikel vom 03.08.2019, Schwäbisches Tagblatt
SV Wittendorf im WFV-Pokal weiter
Artikel vom 03.08.2019, Schwarzwälder Bote
Vorbericht zum Spiel:
Vorschau zur 1. Runde im DB Regio-wfv-Pokal: FCR muss zum SV Wittendorf

Vorschau

Nach einem Trainingslager von 02. bis 04.08. im oberschwäbischen Aach-Linz bestritt man am Samstag, den 03.08. ein Testspiel gegen den Landesliga-Fünften der Staffel 1 Südbaden Spvgg F.A.L. und unterlag nach den letzten Strapazen, Pokalspiel tags zuvor und weiteren Trainingseinheiten klar mit 2:6.
Am kommenden Sonntag, den 11.08. geht es nun ans Eingemachte, wenn man beim Landesligastart den Meisterschaftsfavoriten SV Böblingen im Hohenbergstadion zum ersten Heimspiel empfängt. Spielbeginn ist Achtung erst abends um 18 Uhr. Wir hoffen in der Landesliga wieder auf zahlreiche Unterstützung wenn zudem die Gegner wieder attraktiver werden. Wir zählen wieder auf Euch!

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