Trainerin sieht Chance im Abstieg

Trainerin Dragana Rodic, mit dem FC Rottenburg unter widrigen Bedingungen abgestiegen, äußert sich zur Lage des Teams und der Zukunft.
Die Fußballerinnen des FC Rottenburg haben ihr letztes Landesliga-Saisonspiel am Sonntag gegen Mitabsteiger Spvgg Aldingen 1:2 (1:0) verloren und beenden die Saison damit auf Platz 12. Dabei sah es lange gut aus für den FCR: Nach 13 Minuten erzielte Esra Özal die 1:0-Führung für die Rottenburgerinnen, doch Annika Zucht (82.) und Vanessa Merkt (88.) drehten das Spiel mit einem schnellen Doppelschlag zugunsten der Aldinger.
„Die FCR-Mannschaft hatte die Kraft und den Enthusiasmus, rund 65 Minuten lang zu spielen“, berichtete Rottenburgs Trainerin Dragana Rodic. „In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr genug Kraft, um das entscheidende Tor zu erzielen, verpassten einhundertprozentige Chancen. Auch die mangelnde Konzentration einzelner sprechen für das Ergebnis.“
Und weiter: „Das Spiel spiegelte den objektiven Zustand unserer Mannschaft wider. Zwei Spielerinnen spielten trotz Verletzung, andere waren wochenlang aus dem Trainingsprozess draußen. Sie spielten lediglich aufgrund der ungünstigen Umstände (Kadermangel). Letztendlich konnte nur eine Spielerin ausgewechselt werden. Objektiv betrachtet ist diese Mannschaft körperlich und geistig sehr erschöpft und ich zolle dem Kampfgeist der FCR-Mädels großen Respekt.“
Der Abstieg für Rottenburg stand schon vor dem Spiel fest. Nach zwei Jahren in der Landesliga geht es für den FCR damit zurück in die Regionenliga. „Ein Fußballspiel im Ergebnis zu verlieren bedeutet keine Niederlage“, so Trainerin Rodic. „Aus dieser Erfahrung keine wichtigen Lektionen zu lernen, jedoch schon. Dementsprechend sind wir keine Verlierer.“
Rodic, die das Team erst im Frühjahr von Andreas Berghof übernommen hatte, sieht positive Anhaltspunkte: „Das Team der 1. FCR-Damen hat in den vergangenen drei Monaten unserer Zusammenarbeit viel gelernt und sich entwickelt. Der Lernprozess ist jedoch sehr turbulent und braucht neben den anderen Faktoren auch seine Zeit. Ich bin dankbar für die Erfahrung und all die guten und weniger guten Seiten dieses Prozesses. Dieses Team, das von mir geleitet wird, schaut in die Richtung, in die wir uns bewegen – nach vorne.“
Auch den Abstieg weiß die Trainerin einzuordnen: „Diesbezüglich, werden wir auch aus dieser Erfahrung lernen und uns an den positiven Seiten orientieren. Ich sehe den Abstieg nicht als Verlust, sondern als Chance, in einem bereits bekannten Umfeld, ohne Druck, die Basis zu stärken, um die Leistung auf ein höheres Niveau zu bringen.“
Artikel Schwäbisches Tagblatt am 14.06.2022

Dragana Rodic – seit dem 13.03.2022 Cheftrainerin der FC-Damen