Es war der höchste Landesliga-Sieg der jüngeren Vereinsgeschichte. Die Mutschler-Elf ohne ihren verletzten Kapitän Leon Oeschger und ohne Routinier Jan Baur demontierten beim 7:0 (5:0)-Kantersieg den Abstiegskandidaten SV Wittendorf und kehrten nach dem 2:2 beim SV Croatia letzte Woche eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurück. Vor ca. 150 Zuschauern auf dem Kunstrasen der MERZ ARENA in Rottenburg war Jakob Bader mit seinem Hattrick und seinen Toren 5, 6 und 7 klar „Man of the Match“, Mittelfeldspieler Moritz Rohrer brillierte mit seinen ersten Landesliga-Doppelpack und Lennis Eberle sowie Lukas Behr erzielten den ersten und letzten Treffer im Spiel. In der Tabelle bleibt es für den FCR bei den 6 Punkten Vorsprung auf die SG Empfingen. Auf den Drittplatzierten VfL Nagold sind es bereits 8 Punkte Differenz.
Wer am vergangenen Sonntag den Weg in die MERZ ARENA gefunden hatte, erlebte mit eigenen Augen, wie erneut Geschichte geschrieben wurde. Zum 22. Spieltag begrüßten unsere “Reds” den Tabellendrittletzten SV Wittendorf auf dem heimischen Kunstrasenplatz. Die Mutschler-Elf war endlich mal wieder in Torlaune und machte gleich sieben Buden, nachdem man in den vorherigen Spielen mit Torchancen sehr leichtfertig umging. Auch die Einstellung passte bei der Elf um Kapitän Lukas Behr und so nahm man den Gegner, trotz des Tabellenstandes (Platz 14) sehr ernst und war sehr konzentriert unterwegs. Das Ziel war, ein Spiel endlich mal in der ersten Halbzeit zu entscheiden um in der zweiten Hälfte entspannt zu agieren.
Von Rekord zu Rekord
Nach dem 22. Spieltag bleibt der FCR auch im 13. Spiel in Folge, aber auch in diesem Jahr weiter ungeschlagen, dabei feierte man noch so nebenbei beim 7:0 den höchsten Saisonsieg aber auch und das ist ein weiterer Meilenstein, den höchsten Landesliga-Sieg der Geschichte. So marschiert der FCR weiter von Rekord zu Rekord. Es ist jetzt schon eine Saison der Superlative – man muss es einfach mal so sagen. Die Wittendorfer hingegen bleiben in diesem Jahr weiter sieglos.
Der ersatzgeschwächte SV Wittendorf erlebte derweilen in seinem Abstiegskampf beim 0:7 eine wahres Debakel. Der Tabellenführer aus Rottenburg hat in seinem Heimspiel gegen den SV Wittendorf den 4:0-Erfolg aus dem Hinspiel sogar noch mal getoppt. 7:0 endete die Landesligapartie, die eigentlich schon nach 19 Minuten entschieden war, als es 3:0 stand und der FC zu diesem Zeitpunkt auch schon höher hätte führen können, ja müssen. Dabei war der FC Rottenburg bis dahin komplett tonangebend. Der Tabellenführer untermauerte als Aufsteiger dabei einmal mehr eindrucksvoll seine Vormachtsstellung in der Landesliga. FCR-Coach Marc Mutschler meinte nach dem Spiel total entspannt: „Endlich mal ein Spiel ohne Blutdruck“.
Bader und Rohrer erzielen per Hattrick und Doppelpack 5 Tore in 39 Minuten
Von Anstoß weg wurde deutlich, auf welches Tor in dieser Partie größtenteils gespielt werden sollte. Der FCR zeigte von Minute eins an wer Chef im Ring ist und wer heute die 3 Punkte will. Doch bis sich das System eingespielte dauerte es noch ein bisschen, denn die erste Chance im Spiel hatten die Gäste aus Wittendorf nach einer Ecke, die dann Abwehrchef René Hirschka in der 5. Minute höchstpersönlich klärte.
Nun war der FCR im Spiel, dominierte fortan die Geschehen und kam gleich in der 6. Minute durch Jakob Bader zur ersten echten Topchance durch einen im letzten Moment abgefälschten Schuß. Es war immer noch die 6. Minute als Kapitän Lukas Behr per Kopfball nach dieser Ecke scheiterte. Behr trug gegen Wittendorf die Kapitänsbinde, da Stammkapitän Leon Oeschger wie auch Vizekapitän Jan Baur angeschlagen passen mussten – Oeschger und Baur blieben aber nicht fern, sondern drückten als Zuschauer die Daumen, wie auch der frisch am Kreuzband operierte Stefan Seidel erstmals wieder auf dem Sportplatz war. Ihm wünschen wir besonders gute Besserung!
Weiter ging´s im Minutentakt. Wieder war es Behr, der sich sichtlich als Kapitän wohl fühlte und erneut per Kopf an einer Klasse Fußabwehr des Wittendorfer Keepers scheiterte. Es war nun eine Frage der Zeit wann der erste Treffer für den FCR fällt und der fiel dann in der 10. Minute durch Lennis Eberle. Nach einer Bader-Flanke kam Eberle per Flugkopfball zu seinem 8. Saisontreffer.
Zwei Minuten später verzieht Bader nach einem Konter seinen nächsten Torschuss. Es war die 14. Minute als es dann 2:0 stand. Nach einem abgeblockten Torschuss von Eberle kam Moritz Rohrer an der Strafraumgrenze zum Ball, nutzte die zweite Chance und donnerte die Kugel in der 15. Minute ins Wittendorfer Netz, erwischte dabei Wittendorfs Neuzugang im Tor Marco Geigle auf dem falschen Fuß.
Unser Berichterstatter kam mit dem Notieren von Chancen kaum nach, deshalb hier nur die wichtigsten Highlights aus dem Spiel. Nach einem Torschuss von Nick Heberle (16.) kam der SVW plötzlich zu einer Chance, als sie alleine Richtung Rottenburger Tor unterwegs waren, doch der überhastete Torabschluss wurde total verzogen. Das konnte sich der FCR natürlich nicht bieten lassen und antwortete prompt mit dem nächsten Treffer.
Alu Diedhiou spielte aus dem Mittelfeld Behr rechts an, der Rottenburger Kapitän sah im Zentrum Bader mitlaufen, der passte im richtigen Moment quer, so daß Bader die Kugel von der Strafraumgrenze nur noch zum 3:0 (19.) einschieben musste. Ein wie aus dem Lehrbuch herausgespielter Treffer, ja schon fast meisterlich. Herrlich!
Es folgte eine im Spiel entscheidende Szene. Eberle bekam den Ball knapp im Strafraum, nahm den Ball aus der Luft runter, lupfte ihn über Abwehrspieler Erik Seeger frech hinweg, wollte sich die Kugel für einen Torschuss zurecht legen und kam im Liegen zum Abschluss, doch sein Gegenspieler rutschte mit offener Sohle in den Schuss rein, so daß sich Eberle dabei verletzte. Nach einem kurzen schmerzhaften Moment bei Eberle lag plötzlich der Wittendorfer Erik Seeger am Boden und hatte sichtlich und hörbar große Schmerzen. Während Eberle sich verletzte, lag im Hintergrund der Wittendorfer Abwehrspieler der sich so wie es aussah ohne gegnerische Einwirkung das Knie so verdreht hatte, daß er nicht mehr alleine laufen konnte und ausgewechselt werden musste. Die eh schon arg gebeutelten Wittendorfer mit nur drei Ersatzspielern auf der Bank, mussten nun den nächsten herben Rückschlag hinnehmen. An dieser Stelle wünschen wir dem Wittendorfer Abwehrspieler Erik Seeger nach seiner Knieverletzung gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Nach einer kleinen Unterbrechung ging es weiter. Nach einem halbhohen Freistoß von Diedhiou aus dem linken Mittelfeld, kam Heberle aus dem Rückraum an der 5er-Linie zum Torabschluss (24.), den er volley mit dem Innenrist verarbeitete, doch im Wittendorfer Keeper fand Heberle seinen Meister. Schade, denn es war ein richtig geiler Abschluss vom Nick.
Doch diese vergebene Topchance beeindruckte den FCR keineswegs, denn eine Minute später (25.) stellte der FC auf 4:0 erneut durch Rohrer, der damit seinen ersten Landesliga-Doppelpack schnürte und damit auch seine ersten beiden Saisontore erzielte. Nach einem schnell eingeleiteten Vorstoß der Rottenburger, legte Bader die Kugel quer zu Rohrer, der unbekümmert das 4:0 machte.
In der 34. Minute erreichte eine Langer-Flanke René Hirschka, der den Ball in Bedrängnis per Kopf über das Gebälk beförderte. Offensichtlich zu beobachten war, daß die Standards, eigentlich Oeschger´s Aufgabe, von dem Spieler ausgeführt wurde der sich gerade gut fühlte und am nächsten am Geschehen war. So reihten sich u.a. Diedhiou, Rohrer, Langer oder auch Behr in die Reihe der neuen Standardschützen ein. Alle machte Oeschger froh, denn die meisten Ecken bzw. Freistöße wurde zur Zufriedenheit des Trainers ausgeführt.
In der 36. Minute dann die erste echte Chance für Wittendorf, als über die rechte Seite eine satte Hereingabe nicht verwertet werden konnte. In der ersten Minute der Nachspielzeit, der FC drängte auch in den letzten zehn Minuten die Gäste in der eigenen Hälfte fest, kam Rohrer nochmal zu einer Riesenchance, doch erneut war es SVW-Keeper Geigle, der zur Ecke klären konnte.
Die zweite Minute der Nachspiel war angebrochen, als Manuel Weber aus dem Mittelfeld heraus, Bader in die Gasse in den Lauf anspielte, der ausgebuffte Stürmer setzte sich gegen die Wittendorfer Abwehr durch und erzielte mit einem abgefälschten Torschuss den 5:0-Halbzeitstand (45.+2). Auch Bader schnürte so zunächst seinen Doppelpack. Der gut und unauffällig leitende Schiedsrichter Christian Krapf aus Leonberg schickte dann unmittelbar danach die Spieler zum Pausentee.
FCR schaltete einen Gang zurück mit Blick auf Harthausen
Was die Intensität angeht war man in der letzten halben Stunde beim Stand von 7:0 gemäßigter unterwegs, doch zunächst wollte man noch das am Ende der Saison eventuell noch entscheidende Torverhältnis hochschrauben, was auch gelang. Doch die zweiten 45 Minuten ging der FCR mit einem Wechsel an. Für Doppeltorschütze Moritz Rohrer, der nun für Harthausen geschont wurde, kam Dario Bedic, ein ähnlicher Spielertyp auf den Platz.
Wie zu Beginn der ersten Hälfte kam der SVW auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zur ersten Chance, doch FCR-Keeper Julian Häfner, der einen ruhigen Nachmittag erlebte, klärte zur Ecke die nichts einbrachte.
Dann die 52. Minute: Stanislav Votentsev noch in der eigenen Hälfte, sah Bader in der Spitze und spielte ihn mit einem langen Ball perfekt an. Bader musste sich gegen drei Wittendorfer durchsetzen und traf mit seinem dritten Treffer zum 6:0. Das 21-jährige Stürmertalent schoss sich in seinem 44. Pflichtspiel im Trikot des FCR somit auch in die Schwitzkasten-Elf der Woche des Schwäbischen Tagblatt. Glückwunsch Jakke!
Um weiter was für das Torverhältnis zu tun brachte FCR-Trainer Marc Mutschler mit Daniel Angerer und Oleh Stepanenko für Langer und Diedhiou (58.) zwei frische Stürmer. Doch zunächst blitzte der SV Wittendorf nochmal mit einem Konter auf, doch Juli Häfner blieb hellwach und konnte klären.
Es lief die 63. Minute. Nick Heberle brachte einen Freistoß in den Strafraum, der wurde abgeblockt aber wieder vom FCR zurückerobert, so kam die Kugel von Lennis Eberle nach einem Getümmel zu Behr, der kam umringt von fünf Wittendorfer an den Ball und legte sich quer, so daß er per angedeuteten Seitfallzieher von der 5er-Linie zum 7:0 traf. Damit durfte sich Behr als aktuell erfolgreichster Torschütze des FC Rottenburg (67 Tore in 195 Spielen) auch noch in die Schützenliste am Sonntag eintragen.
Drei Minuten später brachte Hirschka einen Freistoß hoch in den Strafraum, einmal mehr köpfte Behr die Kugel am Tor vorbei. Die nächsten Wechsel standen an: Patrick Francisco und Maximilian Biesinger kamen als weitere Stürmer ins Spiel (66.). Für die beiden verließen Hirschka und Eberle den Platz, auch zur Schonung für die nächsten wichtigen Partien. Ja, wenn Hirschka runter muss, dann geht es dem FCR gut oder er ist verletzt.
Francisco und Biesinger wirbelten dann nochmal in den letzten Minuten und brachten die Wittendorfer Hintermannschaft das ein ums andere Mal ins Schwimmen. In der 84. Minute, der FCR nahm die letzten Minuten enorm an Tempo raus, so daß die Gäste zu einem weiteren Torabschluss kamen – es müsste der insgesamt Dritte gewesen sein, der sich aber weit vom Tor wegdrehte.
Den letzte Torchance ließ sich Stürmerlegende Francisco nicht nehmen, der frei zum Tor aber leider das 8:0 vergab. Schade, es war nochmal ein dicke Gelegenheit das Torverhältnis auszubauen. Doch dann war Schluss. Schiedsrichter Krapf hatte ein Erbarmen mit Wittendorf und beendete das Spiel überpünktlich ohne eine Sekunde nachzuspielen.
Fazit
Schiedsrichter Christian Krapf aus Leonberg beendete also eine einseitige Partie, die der FCR auch in der Höhe völlig verdient gewonnen hat. Das war am Sonntag eine Demonstration des FCR, so daß sogar Wittendorfs Co-Trainer Sebastian Ruoff meinte: “Das war das Beste, daß ich seit langen gesehen habe” oder “Sie waren eine Klasse besser”. Nur ein paar Tore hätten es durchaus noch sein können, ja müssen. Aber wollen wir nicht meckern. Wir bleiben mit 6 Punkten vor der SG Empfingen Tabellenführer.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir freuen uns, dass wir ein Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden konnten, sowie über die Anzahl der Tore. Wir waren in Halbzeit eins sehr effektiv und konnten unser Selbstvertrauen ausbauen. Unter dem Strich ein mehr als verdienter Sieg. Nun gilt es, den Fokus auf Harthausen/Scher zu legen, um weitere wichtige Punkte einzufahren.
Lukas Behr, Kapitän FC Rottenburg
Aktuell macht es einfach riesigen Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen – die Stimmung ist Mega und man spürt im Training und in jedem Spiel, wie gut wir als Team funktionieren. Jetzt gilt es, ab Dienstag wieder voll fokussiert ins Training zu gehen, damit wir am Donnerstag in Harthausen erneut abliefern können.
Pressestimmen
Rottenburger 7:0 (5:0)-Kantersieg
Artikel lesen | Martin Körner am 14.04.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Julian Häfner – Raphael Langer (58. Angerer), Stanislav Votentsev, René Hirschka (66. Francisco), Lennis Eberle (66. Biesinger), Alioune K. Diedhiou (58. Stepanenko), Lukas Behr (C), Nick Heberle, Jakob Bader, Moritz Rohrer (46. Bedic), Manuel Weber
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch, Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Maximilian Biesinger, Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Christian Krapf (Spvgg Mönsheim, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Michael Bartling (TSV Höfingen)
Julian Steck (SV Leonberg/Eltingen)
Gelbe Karten: 1/3
Besondere Vorkommnisse: Keine
Zuschauer: ca. 150
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es in der Landesliga am kommenden Donnerstag (Gründonnerstag), den 17.04.2025 mit dem 23. Spieltag und einem Auswärtsspiel beim Tabellenelften TSV Harthausen/Scher. Gespielt wird auf dem Sportplatz an der Jahnstraße (Rasen) in Winterlingen-Harthausen. Spielbeginn ist abends um 18:30 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Stefan Jokic aus der SRG Böblingen.
An Ostern: Ausblick weiterer Spiele mit FC-Beteiligung
D1-Junioren: FCR – TSV Altenburg (Sa., 19.04. um 11 Uhr)
Bitte vormerken!
Landesliga 3 Württemberg
So., 27.04. um 15 Uhr: SC 04 Tuttlingen – FCR Herren
Mitfahrgelegenheit mit der Mannschaft. Der FCR hat zum Spiel nach Tuttlingen einen FanBus organisiert. Wer mitfahren will sollte sich bei Leon Oeschger (leonoeschger@gmx.de) anmelden. Weitere Infos siehe hier auf unserem Plakat.
Ergebnisse kompakt vom letzten Wochenende
TEAM Damen: FCR – TSV Sondelfingen II 1:0 (Bezirkspokal Viertelfinale)
Der FCR um Trainer Marc Mutschler bleibt weiter in der Siegesspur und konnte auch das schwierige Auswärtsspiel beim SV Wittendorf klar und hochverdient mit 4:0 (3:0) gewinnen. Damit konnten die Kicker um Kapitän Leon Oeschger ihre Tabellenführung in der Landesliga 3 erfolgreich verteidigen und sogar ausbauen und bleiben als einziges Team weiterhin ungeschlagen bei einem jetzt sagenhaften Torverhältnis von 24:4 Toren nach 7 Spielen. Auf dem engen Sportplatz an der „Langen Furche“ in Wittendorf erzielten bei durchwachsenen Wetter vor einer mageren Zuschauerkulisse von weniger als 100 Zuschauern 2x Lukas Behr, Leon Oeschger und Lennis Eberle die Tore für die Roten.
In der Vergangenheit als der FCR beim SV Wittendorf antreten musste, erwartete die Mannschaft ein sehr gut besuchtes Spiel mit heißen und lautstarken Wittendorfer Fans. Doch nach den zuletzt schwachen Ergebnissen der Schwarzwälder kamen nur die eingefleischten Fans auf dem Sportplatz. Am Samstag konnte man allerdings mehr Rottenburger antreffen, trotz der langen Anreise von gut 45 km, die ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten.
Welch ein unterhaltsamer Fußballnachmittag auf dem Wittendorfer Sportplatz, einer Loßburger Gemeinde, aufgrund der ansehnlich offensiven Spielweise der Rottenburger, die frischen und munteren Fußball zelebrierten. Ja man mag es kaum glauben, aber die Wittendorfer hatten gerade mal 2 ½ Torabschlüsse in der ersten Hälfte, in der zweiten Hälfte hingegen kam gar nichts mehr. Das Spielgeschehen fand nur noch in der Wittendorfer Hälfte statt.
Der SVW hätte sich nicht beklagen dürfen wenn das Spiel ein paar Tor höher ausgefallen wäre, zum Unmut von FC-Trainer Marc Mutschler, der über die mangelnde Chancenverwertung grantelte, aber letztlich sehr froh war in Wittendorf gewonnen zu haben. Viele wären mit einem Punkt zufrieden gewesen. Was willst Du von einem Aufsteiger denn groß verlangen. OK, als Tabellenführer könnte man einen Sieg erwarten, doch die Mutschler-Elf, um es nochmal zu erwähnen, sammelt in erster Linie immer noch Punkte gegen den Abstieg und mit bislang 19 gesammelten Punkten ist die Zwischenausbeute nicht ganz so schlecht.
Wir müssen es eigentlich fast schon in jedem Bericht erwähnen. Auch in Wittendorf fehlten wieder mit Langer, Rohrer, Diedhiou, Seidel und erstmals Toptorjäger Stepanenko fünf fertige Leistungsträger. Doch mit dem breiten und unfassbar ausgeglichenen 30-Mann-Kader kann der FCR jeden Ausfall kompensieren, was dann auch zum aktuellen Erfolg beiträgt. Auch mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Stepanenko kam der FCR gut klar, dann schießen eben andere die Tore. So sind es mittlerweile 10 verschiedene Spieler die die 24 Tore bislang erzielten, denn somit bleibt der FCR in der Offensive total unberechenbar. Auch mit den ganzen Einwechslungen gab es bislang auch in Wittendorf nie einen Leistungsabfall.
10 Sekunden – Schnellstes Tor der Landesligageschichte?
Viele Zuschauer waren noch gar nicht auf ihrem Platz oder beschäftigten sich noch mit dem Handy als es schon passiert war. Aggressiv von Beginn an zwang der FCR den Gegner zu Fehlern und so kam der FCR in den ersten 10 Minuten zu fünf Topchancen, eine davon nutzten die Roten nach gespielten 10 Sekunden, als Lukas Behr nach eigenem Anspiel die Kugel nach Vorarbeit von mehreren Spielern und dem letzten Assist von Anton Jansen zur sehr frühen 1:0-Führung einköpfen konnte. Wow, da waren doch alle ein wenig positiv geschockt, was da gerade passiert ist. Das spielte natürlich nicht in die Karten des Gastgebers und wirbelte die gesamte Taktik der in grau spielenden Wittendorfer über den Haufen. Beim FC hingegen war die Marschroute genauso geplant und spielte dem weiteren Spielverlauf der Roten total in die Karten.
Die nächste Riesenchance hatte Jansen (2.), als ein Freistoß von Kapitän Leon Oeschger auf den heute in der Abwehr agierenden Julian Kiesecker kam, dessen Schuss landete bei Jansen, der leider im Abseits stand. Das ging auch wieder blitzschnell und fast nicht zu verteidigen. Es folgte ein ganz normaler aber aussichtsreicher Torschuss von Behr (3.) den der von Beginn an unsichere Keeper-Neuzugang Marco Geigle sichern konnte.
Dann ein schöner Querpass von Jakob Bader auf Lennis Eberle, der aber leider diese Topchance (5.) versemmelte. Eberle wusste selber, daß er diese Gelegenheit hätte nutzen müssen, aber sein Moment kam ja noch. Jansen war es dann, der heute erstmals in der Startelf stand, der in der 10. Minute einen Torschuss hatte, der Schuss aber übers Tor ging. Zwischendurch kam der SVW aus der eigenen Hälfte in die Rottenburger und näherten sich dem Tor von Häfner, mehr war aber nicht. Es folgte dann immerhin nach 12 Minuten die erste Ecke überhaupt im Spiel, doch unsere Defensiv um Votentsev, Hirschka, Kiesecker und Heberle standen wie ein Eins, da war kein Durchkommen möglich und dann hatten wir ja noch einen total konzentrierten Julian Häfner zwischen den Pfosten.
In der 13. Minute konnten die Rottenburger Zuschauer ihre Augen nicht trauen, als Behr in der 13. Minute das leere Tor nicht traf. Was war denn da los. Plötzlich hatte Behr die Einschussmöglichkeit aus kürzester Distanz, anstatt die Kugel einfach über die Linie zu schieben, zögerte er, hatte Kopfkino, kam dann zum Abschluss, doch Keeper Geigle war dann zur Stelle und konnte die 1000%ige tatsächlich noch klären. Ja diese Aktion von Behr war nicht zu erklären, selbst Behr konnte es nicht glauben was er da gerade hergeschenkt hat. Diese Situation kann man eigentlich nur mit einem Black Out vergleichen. Es folgte eine schwache Phase des FCR, indem nicht viel zusammenlief und man so die Wittendorfer stark machte. Zu Abwechslung hatte Wittendorf dann wieder eine Chance, doch nach einem geilem Pass aus der eigenen Hälfte konnte Häfner einen Kopfball sicher abwehren.
Diese schwächere Phase wurde allerdings sehr gut überstanden und verteidigt und man verlagerte das Geschehen wieder Richtung Sportheim wo die Wittendorfer Fans saßen. Dort fiel dann auch das 0:2 (35.) durch Leon Oeschger, als er eine Abwehr des Wittendorfer Keepers abfing und die Kugel dann von halbrechts mit links in den linken Winkel schlenzte. Das 3:0 hätte in der 35. Minute fallen können, doch Eberle schob die Kugel alleine vor dem Keeper am Tor vorbei. Eieiei Lennis, die muss auch rein. Wieder zwei Minuten später hätte es fast 1:2 gestanden, als die Wittendorfer durch einen geilen Steckpass in die Tiefe zu ihrer besten Chance im Spiel kamen, doch Häfner machte sich vor dem Tor breit und blieb im 1 gegen 1 der Sieger.
In der 42. Minute machte es Eberle dann besser als er eine Weber-Flanke am 2. Pfosten zum 0:3 versenkte. Weber war es der in der 43. Minute einen weiteren starken Torschuss knapp am Tor vorbeischoss. Dabei blieb es dann auch bis zur Pause. Der gute Schiedsrichter Alexander Wintermantel aus Tuttlingen ließ 2 Minuten nachspielen und schickte die Jungs dann zum Pausentee.
Einseitige zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit ist eigentlich schnell erzählt, denn es spielte nur noch eine Mannschaft, der FC Rottenburg. Rottenburgs Keeper hatte bis auf ein paar Rückpässe nichts zu tun und die Wittendorfer schwächten sich zudem in der 46. Minute selber als sie durch ein wiederholtes Foulspiel von Silas Reich durch Gelb-Rot mit einem Mann weniger zu Ende spielen mussten. So kam der FCR auch besser aus der Kabine und hatte durch Behr, nachdem Jansen quer gelegt hatte das 0:4 (47.) auf dem Fuß.
Oeschger (51.) und Behr (54.) hatten beste Chancen den Sack entgültig zuzumachen. In der 62. Minute machte es Behr dann besser. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld durch Oeschger und dem anschließenden Assist von Weber, zirkelte Behr den Ball aus gut 10 Metern ins Tor zum 0:4. Zuvor brachte Mutschler, für Jansen, Max Biesinger (55.) und Daniel Angerer für Eberle (61.) in die Partie.
Kapitän Leon Oeschger machte dann in der 63. Minute für Dario Bedic Platz und übergab die Kapitänsbinde an Lukas Behr. Kaum im Spiel köpfte Bedic (66.) eine Behr-Ecke neben das Tor. Die nächsten Wechsel standen an. Nun ging es fix und so kamen Loris Zettel und Jan Baur für Nick Heberle und Jakob Bader ins Spiel.
Es sind 76 Minuten gespielt, als der FC den SV unter Dauerbeschuss stellte. Gefühlt durfte in den kommenden Minuten nun jeder mal ran das 0:5 zu erzielen. Zu überhastet, unkonzentriert und wohl zu gierig wurde Chance um Chance verballert. Für Angerer über links (81.) wurde dann der Winkel zu spitz, so daß SVW-Keeper Geigle – jetzt Hauptdarsteller im Spiel – zur Ecke lenken konnte, doch der wiederum mit einigen Schauspielereien um Zeit zu schinden auch den Schiri nervte, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Doch der Schiri lockerte sie Situationen mit lockeren Gesprächen. An dieser Stelle ein großes Lob an das Schiri-Gespann welches insgesamt sehr gut harmonierte und viel mit den Spielern kommunizierten.
Biesinger traf dann in der 82. Minute nur den Außenpfosten, doch das Tor wäre offen gewesen, Schade. Zettel durfte dann auch nochmal ran und machte in der 86. Minute mit einem guten Torschuss übers Tor den Abschluss in der Chancenflut für den FCR. Nach 3 Minuten erlöste der Schiri dann den total überforderten Gastgeber, die sich während des Spiel immer wieder anmeckerten und so ihre Situation nicht besser machten.
Fazit
Das Spiel wurde hochverdient mit 4:0 gewonnen, nachdem man in der Vergangenheit in Wittendorf immer seine Probleme hatte und es meist hitzige Duelle gab. Ja, ein 7 oder 8:0 oder gar noch höher wäre durchaus drin gewesen. So verpasste der FCR die große Möglichkeit was für sein Torverhältnis zu tun. Doch wollen wir nicht meckern – 4:0 in Wittendorf hätte vor dem Spiel jeder unterschrieben!
Auch in der Presse kamen die Wittendorfer sehr gut weg. Der klare Rottenburger Sieg wurde hingegen überhaupt nicht gewürdigt. Wittendorfs Spielertrainer Marco Sumser im Tagblatt z.B., fand den FCR trotz der 0:4-Niederlage gar nicht so toll: „Bisher unser schwächster Gegner hier in Wittendorf.“ So was nennt man einen schlechten Verlierer. Also wenn man 4:0 gewinnt, kann man nicht so schlecht gewesen sein!
FCR-Trainer Marc Mutschler meinte in seinem knappen Fazit: „Wir hatten das Ziel Punkte aus Wittendorf zu entführen und das ist uns gelungen. Wir wussten, dass die komplette Viererkette vom SV fehlte, ebenso dass sie personell angeschlagen sind, daher haben wir unsere Aufstellung so offensiv als möglich gewählt. Das frühe Tor nach 8 Sekunden spielte uns mehr als in die Karten. Ebenso, dass Wittendorf alles flach von hinten aufbaute. Durch unser gutes Pressing kamen wir hierdurch zu zahlreichen Torchancen. Wir haben unser Ziel erreicht und fahren mit 3 weiteren Punkten nach Rottenburg. Dennoch muss man über die hohe Anzahl an vergebenen Chancen sprechen. Das darf kein Dauerzustand werden!“
Pressestimmen
Anpfiff, Flanke, Ablage – Tor
Artikel lesen | Tobias Zug am 30.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Anton Jansen (55. Biesinger), Lukas Behr, Jakob Bader (71. Zettel), Leon Oeschger (C) (63. Bedic), Nick Heberle (71. Baur), Lennis Eberle (61. Angerer), Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Niklas Noll – Dario Bedic, Loris Zettel, Jan Baur, Maximilian Biesinger, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Alexander Wintermantel (SV Seitingen-Oberflacht, Schiedsrichtergruppe Tuttlingen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Michael Hetzel (Spvgg Aldingen)
Patrick Sechi (Spvgg Trossingen)
Besondere Vorkommnisse:
Silas Reich vom SV Wittendorf erhält wegen Foulspiels in der 46. Minute die Gelb-Rote Karte, nachdem er kurz zuvor in der 39. Minute mit seinem ersten Foul seine erste Gelbe Karte gesehen hatte.
Zuschauer:
ca. 100
Ausblick
Auf die Mutschler-Elf warten nun zwei Heimspiele in Folge. Am kommenden Sonntag, den 06.10. empfängt die Mutschler-Elf zum 8. Spieltag zunächst den TSV Harthausen/Scher, bevor man eine Woche später den SC 04 Tuttlingen zu Gast hat. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg. Spielbeginn gegen Harthausen ist um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Jochen Frey vom ASV Aichwald aus der Schiedsrichtergruppe Waiblingen.
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, Nachholspiel vom 20. Spieltag
Datum: Mittwoch, 16.03.2022 | 19:30 Uhr
Spielort: MERZ ARENA Rottenburg (Kunstrasenplatz)
Abstiegskampf: Schwere Zeit für den FCR
Schwerer Nackenschlag im Abstiegskampf. Am Mittwochabend erlebten die Eberle-Kicker in einem Nachholspiel ein Déjà-vu und gingen wie schon gegen Seedorf auf dem Kunstrasen der MERZ ARENA erneut als 2:3-Verlierer vom Platz. Die Mannschaft hat dem Druck am Ende nicht standgehalten.
Der Auftritt des FCR zeigte im Abstiegskampf erstmals so richtig Schwächen. Doch das Spiel gegen den Mitstreiter um den Klassenerhalt SV Wittendorf startete sehr verheißungsvoll für unsere FC-Jungs. Ein Foul an Weber, der in den Strafraum einbrach, wurde rechtswidrig von den Beinen geholt. Klarer Elfer. Ümit Dagistan übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zur 1:0-Führung und erzielte dabei noch seinen ersten Treffer im Trikot des FCR.
Doch dieser Treffer schien die Gäste wachzurütteln, denn fortan dominierte der SVW die nächsten 20 Minuten und kamen zu Top-Chancen (15., Doppelchance 16., 19., 24., 25. und 26.) am Fließband um auszugleichen. Doch FC-Keeper Max Blesch verhinderte mit Top-Paraden ebenso hielt eine engagierte Abwehrleistung stand. Erst ab der 30. Minute ungefähr konnten sich die die Kicker von Frank Eberle ein wenig befreien und kamen prompt durch Tom Vetter zur Riesenchance um auf 2:0 zu erhöhen. Vetter traf dabei nur den Außenpfosten (31.). Ein Rückpass dann begünstigte den FCR zu einen Freistoß innerhalb der Box. Kopp und Dagistan standen bereit – die Wittendorfer Mauer positionierte sich auf der Torlinie. Wie entscheidet der FC? Kopp läuft an und donnert die Kugel so in die Mauer, daß ein Abwehrspieler dabei KO ging. Schade, daß hätte gepasst, so kurz vor der Pause.
Nach der Pause das gleiche Bild wie schon gegen Nagold und Seedorf. Schnelles Tor durch Torjäger Braun für die Gäste und schon stand es 1:1 (47.). In der 66. Minute war es dann soweit. Der SVW ging nach einer Ecke durch Möhrle durch Tinnefeld per Kopfstoß mit 2:1 in Führung, durchaus verdient, so auch die Meinung der Zuschauer. Der FC merkte nun was hier los ist, machte ein paar Wechsel und war plötzlich wieder im Spiel, kam durch Kopp (72. und 76.) zu guten Chancen um auszugleichen. Doch das besorgte wie schon gegen Seedorf der kurz zuvor eingewechselte Routinier Thomas Schmidt. Nach einer tollen Einzelaktion durch Weber, der über rechts kommend im Lauf die Kugel ins Getümmel in den Strafraum beförderte – fand Schmidt – der sich durchtankte und das Rund im Netz eiskalt versenkte (81.). Starke Aktion beider Beteiligter. Das Spiel war plötzlich wieder offen! Eine Minute später, als der FC immer noch im Flow war, wurde Weber vorbei am Gegenspieler klar zu Fall gebracht. Da gab es auch im Wittendorfer Lager keine zwei Meinungen – Klarer Elfer. Doch Schiri Antonio Agazio aus Waiblingen sah es anders. Es hätte die Rottenburger Führung sein können.
Diese Führung besorgte dann aber wieder der Gegner. Wie schon gegen Seedorf, wurde ein Freistoß von der Mittellinie, diesmal zentral, in die Box befördert, Hirschka wollte per Kopf klären, kam nicht hoch genug und so rutschte die Kugel über den Scheitel von Hirschka ins eigene Tor zur 2:3-Führung für Wittendorf. Das darf doch nicht wahr sein, dachten sich die FC-Fans, die sich an den letzten Samstag zurückversetzt fühlten. In den letzten Minuten kam der FC doch noch zu zwei großartigen Möglichkeiten das Spiel wieder auszugleichen. Doch der Schiri pfiff diesmal nach den angezeigten vier Minuten ab.
Die Hartnäckigkeit der Wittendorfer wurde dann doch noch belohnt: Mit der nötigen Einstellung, Körpersprache, aggressivem Verhalten aber auch der Gier nach den benötigten Punkten, bestritt die Jäkle/Braun-Elf dieser Kellerduell positiv für sich.
Platz 16 mit nur 25 Zählern, dazu spürt man nun auch noch den Atem der Wittendorfer, die nach dem Sieg gestern bis auf einen Punkt an den FCR heranrückten, scheint die Angst vor dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga wieder größer zu werden. „Die Niederlage ist ein schwerer Schlag. Wir dürfen aber den Kopf nicht in den Sand stecken“, meinte FC-Coach Frank Eberle. „Jeder hat gesehen, dass die Mannschaft will, aber momentan es nicht umgesetzt bekommt.“
In der Situation, als wir vor zwei Wochen noch den VfL Nagold besiegten, war das damals ein absoluter Befreiungsschlag, doch noch sind wir nicht raus aus dem Abstiegskampf. Alle beim FC wissen, oder alle sollten wissen, dass noch richtig schwierige Wochen vor den Jungs liegen. Ab jetzt müssen sie beweisen, daß sie wirklich Abstiegskampf können und ihn erfolgreich bewältigen. Es muss jetzt ein überzeugender Befreiungsschlag her!
Stimmen zum Spiel
Frank Eberle, Trainer FC Rottenburg
Mit einer weiteren engagierten Leistung wollten wir gegen den SV Wittendorf 3 Punkte holen und uns so damit von den Abstiegsrängen entfernen. Bereits in der 1. Minute mussten wir Nick Heberle verletzungsbedingt auswechseln und umstellen. Manuel Weber wurde in der 7. Minute gefoult, als er energisch in den Strafraum eindrang. Ümit Dagistan verwandelte den fälligen Elfmeter souverän zur 1-0 Führung. Diese gab uns jedoch keine Sicherheit, Wittendorf erspielte sich Chance um Chance und drängte vehement auf den Ausgleich. Wir verteidigten leidenschaftlich, hatten aber bei einigen Abschlüssen einfach auch Glück, weil sie das Tor verfehlten. Eine taktische Umstellung nach 25 Minuten brachte uns dann besser ins Spiel.
Nach der Pause fiel schnell der Ausgleich, als wir in der Vorwärtsbewegung einen Ball verloren haben und die Abwehr völlig unsortiert war. Nach einem Eckball konnten die Gäste mit 2-1 in Führung gehen, weil ein Spieler im Zentrum sträflich frei gelassen worden ist und einköpfen konnte. In der Schlußphase drängten wir vehement auf den Ausgleich. Thomas Schmidt, erst kurz davor eingewechselt war es vorbehalten, eine scharfe Hereingabe von Manuel Weber zum Ausgleich ins Tor zu bugsieren. 10 Minuten vor dem Ende sprach das Momentum nun für uns. Manuel Weber wurde kurz darauf im Strafraum erneut gefoult, diesmal ließ der Schiedsrichter jedoch weiterlaufen. 5 Minuten vor dem Ende dann der Nackenschlag: Ein Freistoß flog von der Mittellinie aus hoch ins Zentrum, Rene Hirschka kam nicht richtig hinter den Ball und fälschte ihn unhaltbar ins eigene Tor ab. Uns gelang leider kein weiterer Treffer, so dass wir eine bittere Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten einstecken mussten.
Uns wird das NICHT umwerfen! Bereits am Sonntag gilt es, wieder alle Kräfte zu mobilisieren, um uns beim SSC Tübingen für die Hinspiel-Niederlage zu revanchieren und dort zu punkten.
Maximilian Blesch – Bernd Kopp, René Hirschka (C), Bastian Seufert (67. Zettel), Jan Baur, Tom Vetter (61. Oeschger), Matthias Gampert, Nick Heberle (7. Schmiedel), Manuel Weber, Michael Merk (77. Schmidt), Ümit Dagistan
Auswechselbank FC Rottenburg:
David Schiebel – Daniel Gall, Loris Zettel, Leon Oeschger, Thomas Schmidt, Marius Schmiedel, Daniel Wiedmaier
Tore:
1:0 Ümit Dagistan (9., Strafstoß)
1:1 Christian Braun (47.)
1:2 Dennis Tinnefeld (66.)
2:2 Thomas Schmidt (81.)
2:3 René Hirschka (86., Eigentor)
Tabelle:
Der FCR rutscht weiter ab. Noch vor zwei Wochen auf einem Nicht-Abstiegsplatz, findet man sich nach den beiden 2:3-Niederlagen wieder dick im Abstiegzentrum. Dabei musste man mit Darmsheim, Tuttlingen und Trossingen gleich drei Mannschaften vorbei ziehen lassen. Aktuell steht der FCR nun auf dem 16. Platz mit weiterhin 1 Punkt auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz 13.
Schiedsrichter: Antonio Agazio vom SV Breuningsweiler
1. Assistent: Jens Drodofsky vom TSV Schmiden
2. Assistent: Jochen Frey vom ASV Aichwald
Schiedsrichtergruppe: Waiblingen
Besondere Vorkommnisse: Nick Heberle musste in der 7. Minute mit einem abgerissenen Fußnagel des großen Zehs schmerzverzerrt das Feld verlassen. Gute Besserung Nick.
Zuschauer: ca. 120 (unter Einhaltung der 3G-Regel)
Es gibt kein Durchschnaufen, denn gleich am kommenden Sonntag, den 20.03. geht es weiter. Die Eberle-Elf muss dann im nächsten Kellerduell zum SSC Tübingen. Spielbeginn in der Stemmler Arena auf dem Holderfeld (Kunstrasenplatz) in Tübingen ist um 15 Uhr.