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U11-Leistungsvergleich ein voller Erfolg – Mainz gewinnt, Ribéry als Stargast


Erlebnis statt Ergebnis!!

Der internationale U11-Leistungsvergleich war mit dem späteren Sieger 1. FSV Mainz 05 aus sportlicher Sicht erstmal ein voller Erfolg. Den 2. Platz belegten die Kleinen des großen FC Bayern München. Platz 3 ging an den französischen Vertreter von Racing Strasbourg. Die U11 des FC Rottenburg landete abgeschlagen auf dem 8. und letzten Platz. Ein unvorhergesehenes Highlight des Leistungsvergleich war ohne Zweifel die überraschende Anwesenheit von Weltklassefußballer und FC Bayern-Legende Franck Ribéry, der die Geschicke seines Sohnes Seif im Trikot des FC Bayern unterstützte. Für die Kids des FCR verlief die Veranstaltung unter dem Motto „Erlebnis statt Ergebnis“. Für die anderen ging es dann schon um mehr, nämlich ums Prestige.
Gleich sechs Top-Teams aus drei Ländern sowie zwei regionale Vertreter hatten die E1-Junioren des FC Rottenburg am Sonntag bei besten Fußballwetter zum Kräftemessen in einem Leistungsvergleich gebeten. Neben den Süd-Fraktionen FC Bayern München, VfB Stuttgart sowie Besuschkow-Club SSV Jahn Regensburg sowie Rheinland-Pfalz-Vertreter 1. FSV Mainz 05 gesellten sich mit Racing Strasbourg und Roda JC Kerkrade zwei ausländische Klubs, so daß es zu einem internationalen Vergleich wurde und für die Kids eine Art Mini-Champions Legaue. Die SG Dornstetten als Veranstalter und dem FC Rottenburg als Gastgeber vervollständigten das Teilnehmerfeld.


Bilder

Bildergalerie vom U11-Leistungsvergleich am 6.3.22 (© Fotos: Markus Riel)

Wer sind die teilnehmenden Vereine in der Übersicht:

  • FC Rottenburg
    Landesliga 3 Württemberg, 7. Liga
  • SG Dornstetten
    Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald, 8. Liga
  • FC Bayern München
    Bundesliga, Rekordmeister, 31-facher Deutscher Meister, 6-facher Champions League Sieger u.v.m.
  • VfB Stuttgart
    Bundesliga, 5-facher Deutscher Meister, 3-facher DFB-Pokalsieger
  • FSV Mainz 05
    Bundesliga seit 2009, von 2001 bis 2008 unter der Ära Jürgen Klopp
  • SSV Jahn Regensburg
    Bundesliga seit 2017, Verein des Ex-Junioren-Nationalspielers und FCR-Eigengewächs Max Besuschkow
  • Racing Club de Strasbourg
    Ligue 1 Frankreich, Meister 1979, 3-facher französischer Pokalsieger, Bekannte Spieler waren u.a. Didier Six, Youri Djorkaeff oder Valérien Ismaël
  • Roda JC Kerkrade
    Niederländische Liga, Spielte bis 2018 in der Ehrendivision der Niederlande, Niederländischer Meister 1956. Ehemalige bekannte Spieler waren Jan Jongbloed, Johan de Kock oder Erwin Vanderbroeck


Rottenburger E-Junioren sammelten viel Erfahrung
Die meisten Mannschaften waren am Sonntagmorgen mit dem Privat-PKW angereist, bis auf die Teams des VfB Stuttgart und Mainz 05. Sie reisten früh morgens mit hauseigenen Sprintern des Vereins auf das Hohenberg-Sportgelände wo um 11:30 Uhr mit den Paarungen SG Dornstetten gegen Racing Strasbourg und FC Rottenburg gegen den für unsere Kids großen VfB Stuttgart das große zum Teil hart umkämpfte Kräftemessen begann.
Neben dem Ligabetrieb war dieser Leistungsvergleich für unsere Mannschaft ein willkommener Ausgleich und Abwechslung. Nicht nur, daß man gegen den Nachwuchs von Bundesliga-Teams spielen durfte, man lernte unglaublich viel Spielerfahrung in freundschaftlichen Leistungsvergleichen. Hierbei ging es vorwiegend um Aspekte wie Erlebnis, Erfahrungsgewinn, Spielpraxis oder auch Experimentiermöglichkeiten als um erzielte Ergebnisse. Bei sieben Niederlagen und 0:57 Toren wurde unsere E1 abgeschlagen Letzter, zahlte erwartungsgemäß Lehrgeld. Doch die Zahlen lügen ein wenig, denn die Mannschaft von Daniel Bort verkaufte sich teuer und bot dem ein oder anderen einen tollen Kampf – leider erfolglos – unterlag dem späteren Sieger Mainz “nur” 0:4.
Mainz vor Bayern und Strasbourg
Dem Gewinner des Leistungsvergleich, dem 1. FSV Mainz 05, war von Anfang an so was wie ein kleiner Geheimfavorit, denn sie marschierten unauffällig bis zum Schluss und blieben tatsächlich bei einem Unentschieden gegen den späteren Zweiten FC Bayern München (3:3) ungeschlagen, und mussten mit nur 4 Gegentoren in 7 Spielen die wenigsten Gegentore hinnehmen. Total diszipliniert traten die Kids der großen Mannschaften auf, da gab es kein Gemotze, kein Streit und viel Harmonie. Man merkte, daß diese namhaften Teams aus dem Lager von Profivereinen und Nachwuchsleistungszentren kommen. Dennoch blieben die Spiele nicht immer freundschaftlich, sie wurden je länger das Turnier ging immer umkämpfter und härter geführt, so daß die Coaches das ein oder andere Mal so richtig sauer wurden. Ja das ist Konkurrenzkampf im Profilager.
Ungewöhnlich schwach startete z.B. der „große“ FC Bayern ins Geschehen und kassierte in den ersten beiden Spielen Niederlagen (2:4 gegen Kerkrade, die den FC Bayern gut im Griff hatten und 1:3 im Süd-Derby gegen den VfB). Nach deutlichen Ansagen ihrer Trainer drehten die Bayern dann auf und robbten sich zum Ende hin vor bis auf Platz 2 und erspielten sich als kleiner Trost mit +18 das beste Torverhältnis vor den Mainzern (+17), außerdem erzielten die Bayern mit 29 erzielten Tore aus 7 Spielen die meisten in diesem Vergleich.
Das französische Team von Racing Strasbourg spielte der Meinung vieler, den schönsten und den etwas „anderen“ Fußball, am Ende oft unglücklich. So belegten die „Pinguine“, so die seit den 1930ern geläufige Spitzname des Klubs bei Anhängern, einen tollen 3. Platz. Gratulation!
Nicht überraschend landete die Mannschaft von Veranstalter und Trainer Patrick Löwe, die SG Dornstetten, punktgleich mit Kerkrade und nur einen Punkt hinter den Bayern auf einem guten 5. Platz. Nur das Torverhältnis und ein Punkt trennten den Zweiten vom Fünften, was klar nachweislich für ein spannendes Turnier spricht. Das Dornstettener „Talentteam“, wie es auch auf den Trikots der Kids steht, sind es gewohnt gegen solche namhaften Vereine zu spielen, den in regelmäßigen Abständen nehmen sie Teil an Leistungsvergleichen mit Nachwuchsteams von Profi- und ausländischen Top-Mannschaften. Auch in ihrem alltäglichen Spielbetrieb stehen die Schwarz-Weißen nach 4 Spielen und 106:1 Toren unangefochten souverän an der Tabellenspitze.


VfB entäuscht als Vorletzter, FCR zahlt gerne Lehrgeld
Das Team vom SSV Jahn Regensburg war Nachrücker und komplettierte das Teilnehmerfeld mit einer Last Minute Anmeldung. Die Kids der Jahn beendeten den Vergleich hinter Dornstetten auf Platz 6. Regensburg ist für uns vom FC Rottenburg ein Verein, der von vielen verfolgt wird. Denn mit Max Besuschkow spielt seit 2019 der ehemalige Junioren-Nationalspieler und FCR-Eigengewächs bei den Oberpfälzern in Bayern. Klar verfolgen wir die Karriere von Max und sind deshalb stolz einen Profi hervorgebracht zu haben.
Für die meisten enttäuschend präsentierten sich die E-Junioren des VfB Stuttgart, die am Ende nur den 7. und vorletzten Platz belegten. Allerdings konnten die Schwaben den Bayern eine ihrer zwei Niederlagen abluchsen, was ja schon richtig gefeiert wurde. Ja klar, Süd-Derby, da will keiner verlieren, auch nicht die Cannstatter Jungs. Den zweiten Sieg von zwei Siegen für den VfB konnte gegen die Gastgebermannschaft des FCR eingefahren werden. 0:7 hieß es aus Rottenburger Sicht gleich zum Auftakt in dieses Turnier.
Für das Team von Daniel Bort war von vornherein klar, „für uns zählt heute nur Erlebnis statt Ergebnis“, so Bort, der normalerweise sehr engagiert am Seitenrand coacht, aber am Sonntag sichtlich auch von der Spielweise seiner Gegner angetan war, so daß das Ergebnis für ihn zweitrangig war und er seinen Jungs die Gelegenheit schenkte gegen große Fußballvereine zu spielen. Daß das Team von Daniel Bort außerhalb des Spielfeld gut vorbereitet war, zeigte der Sammelplatz der Jungs direkt vor der Tribüne, wo ein in Vereinsfarben roter Pavillon aufgebaut wurde mit Biertischgarnituren und reichlich Verpflegung. In dieser Hinsicht haben unser Jungs vom FCR ganz klar den ersten Platz belegt, vor den Bayern und dem VfB, die ebenfalls sich mit Pavillons gemütlich machten.
Insgesamt wurden in 28 Spielen unglaubliche 123 Tore erzielt, bei dem Rode JC Kerkrade mit 14:0 gegen die Rottenburger Jungs den höchsten Sieg einfuhren. Der FC Bayern fegte die FCR-Jungs ebenfalls zweistellig mit 13:0 vom Platz. Soch wie gesagt war das Ergebnis zweitrangig, hier zeigten die Bort-Jungs am Ende doch einfach zuviel Respekt. Zudem gab es mit dem Spiel FC Bayern gegen Mainz nur ein einziges Unentschieden (3.3).
Den kompletten Spielplan mit allen Ergebnissen und Platzierungen gibt es im folgenden Link:
Spielplan mit allen Ergebnissen

Lob von den Trainern für eine tolle Organisation
Alle teilnehmenden Mannschaften waren begeistert von der Organisation dieses tollen Leistungsvergleiches, denn neben dem Fußball gab es ja noch die Anwesenheit des Weltklassefußballers Franck Ribéry und eine Spendenaktion für die Ukraine-Nothilfe.
Die Mannschaften haben sich sehr über die tolle Organisation bei Daniel Bort (Jugend-Koordinator U6 – U13 und Trainer U11 FC Rottenburg) und dem Team um Ihn herum sehr bedankt. Eine Mammutaufgabe kam während des Turniers auf unseren Fotografen zu, der in kürzester Zeit rund 100 Kids aufbauen musste um ein ansprechendes Erinnerungs-Gruppenfoto aller Mannschaften zu machen. Ein umfangreiche Bildergalerie von den Spielen ist diesem Bericht beigefügt.
Von allen Mannschaften kam große Bewunderung für unsere Sportanlage mit Hohenberg-Stadion. Da kamen z.B. Worte aus der Regensburger Seite, wo es hieß, daß wir uns mit dieser Anlage vor dem FC Bayern nicht verstecken müssten. Von anderen wurde das Geläuf gelobt, obwohl zu dieser Jahreszeit eigentlich der Rasen nicht zu bespielen ist. „Da haben wir schon in größeren Stadien auf viel schlechteren Rasen gespielt“, so das Statements eines Trainers.
Durchweg konnte man nur begeisterte Zuschauer bzw. Eltern sehen, die ihre Sprösslinge bei schönsten aber kaltem Wetter lautstark anfeuerten und dabei begeisterten Fußball sahen. “Sah man am Sonntag die Nationalspieler von morgen?” Man wird es vielleicht in ca. 15 Jahren sehen.
Die meisten achteten auch auf die Corona-Regeln und hielten so weit es geht auch den Abstand. Auch die Gastfreundschaft des gastgebenden Vereins, also dem FCR, wurde von vielen gewürdigt. Durch jahrelange Erfahrung von Großturnieren ist der FCR ein eingespieltes Team. Ärgerlich war, daß das Internet wiedermal nicht funktionierte um den LIVE-Spielplan zu bedienen. Da sollte die Stadt mal schauen, daß auf der Anlage auf dem Hohenberg bis hoch zur MERZ ARENA ein akzeptabler Internetzugang für alle gelegt wird. Wäre u.a. für unsere Schiedsrichter und der Berichterstattung von wichtiger Bedeutung!
Da der Leistungsvergleich über Nacht zur Benefizveranstaltung wurde, ist dem Team der E1 des FCR zu verdanken, die zu 100% hinter dieser Aktion standen Ukraine-Flüchtlingen zu helfen. Ein Großteil der Einnahmen werden nun einer großen offiziellen Spendenorganisation zu Gunsten der Ukraine-Nothilfe zur Verfügung gestellt.


Prominenter Superstar beim FC in Rottenburg

HAMMER – Der französische Weltklassefußballer und Bayern-Legende Franck Ribéry gab sich am Sonntag beim U11-Leistungsvergleich in Rottenburg die Ehre.
Grund für seinen Besuch war, daß er seinen Sohn Seif unterstützte, der bei den U11-Junioren des FC Bayern München kickt. Da Franck Ribéry derzeit mit einer Verletzung kämpft, ergab sich die für ihn seltene Zeit seinen Sohn zu einem Fußball-Vergleich zu begleiten.
Da war so richtig was los, als es sich herumgesprochen hat, daß Ribéry sich auf der Hohenberg-Sportanlage befindet. Jeder wollte nun ein Selfie mit ihm. Das eigentliche Event, der Leistungsvergleich mit richtig starken Topmannschaften die richtig Hammer-Fußball boten, geriet ein wenig in den Hintergrund. Alle suchten fortan den früheren Publikumsliebling des FC Bayern. War er gefunden, schleppte der 38-jährige ganze Scharen hinter sich her, obwohl er mit langen NIKE-Mantel, schwarze Wintermütze und Mund-Nasen-Bedeckung gut getarnt schien. Ich erwischte ihn ohne Maske und total freundlich in der FC-Gaststätte mit einem Espresso. Ein kleiner Smalltalk umrahmte die außergewöhnliche Begegnung. Tolles Erlebnis, vor allem für unsere jüngeren Gäste, aber auch die „Alten“ ließen es sich nicht nehmen mit ihm ein Selfie zu machen. Er ist ein echt cooler Typ und echt nett.
Es kommt nicht allzu oft vor, daß so ein bekannter Fußballstar in Rottenburg auftaucht, daher ist es für uns im hinteren Schwabenländle eine eher seltene Begegnung. Den letzten bekannten Star im Hohenberg-Stadion konnten wir am 17.08.2019 mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Kevin Kurányi begrüßen.
Im Sommer 2019 verließ Ribéry nach 12 Jahren den FC Bayern München und wechselte nach Italien, wo er zunächst zwei Jahre bei der AC Florenz spielte und seit der Saison 2021/22 bei US Salernitana unter Vertrag steht. Ribéry wurde 2013 Europas Fußballer des Jahres und bestritt für die französische Nationalmannschaft 81 Länderspiele. Also ein echter Weltstar beim FC Rottenburg. Ein tolle Begleiterscheinung die letztendlich diesem internationalen Leistungsvergleich das i-Tüpfelchen gab. Ein weiterer Leistungsvergleich ist geplant mit vielleicht dem nächsten Superstar!

Fußballstar Franck Ribéry, im Herbst seiner Karriere mit 38 Jahren inzwischen beim italienischen Erstligisten US Salernitana unter Vertrag, schaute am Samstag im Hohenberg-Stadion beim E-Jugend-Fußballturnier zu, wo sein Sohn Seif mit dem FC Bayern München mitspielte. Hier – in der FC-Gaststätte bei einem Espresso – durften wir ein Foto von ihm machen. (© Foto: Markus Riel)


Daniel Bort bedankt sich bei allen Helfern, Eltern und Unterstützern!!
Bedanken möchten wir uns vom FCR auch bei unseren Sponsoren, Schiedsrichtern und allen Helfern rund um diese Veranstaltung. Zum Schluss wollen wir nochmal unseren von weit angereisten Freunden, vor allem aus Frankreich und den Niederlanden aber auch unseren bayrischen Freunden aus München und Regensburg, aus Stuttgart und Mainz und unseren Nachbarn aus Dornstetten bedanken für ein tolles Turnier. Wir hoffen ihr hattet einem angenehmen Aufenthalt und gute Heimfahrt und freuen uns eventuell auf einen weiteren Leistungsvergleich in naher Zukunft.
Ein besonderer Dank geht an Daniel Bort, der diese Veranstaltung nach Rottenburg holte und bei seinen Trainerkollegen des FC Bayern, des VfB aber auch von allen anderen nur beste Wünsche und Lobs bekam. Auch Daniel Bort möchte sich zum Abschluss nochmal persönlich von ganzen Herzen bei allen Helfern, Eltern und Unterstützern bedanken für die tolle und zum Teil anstrengende Arbeit!
Wir alle würden uns über ein Wiedersehen freuen!

Max Besuschkow in seiner zweiten Saison beim Zweitligisten Jahn Regensburg


Nochmal gewachsen

2. Fußball-Bundesliga Der Rottenburger Max Besuschkow hat mit dem SSV Jahn Regensburg Vereinshistorisches geschafft. In einer unvergleichlichen Saison.
Am Schluss hatten es die Regensburger noch einmal spannend gemacht: Nachdem sie am 24. Spieltag noch auf einem beruhigenden elften Tabellenplatz standen, gewannen sie nur eines der nächsten 9 Spiele und gerieten noch in Abstiegsgefahr. Doch es reichte zum Klassenverbleib. So bleibt der SSV Jahn im fünften Jahr in Serie Zweitligist – einmalig in seiner Vereinsgeschichte, selbst wenn der 1907 gegründete Vorgängerverein TB Jahn einbezogen wird. Und im DFB-Pokal schaffte es der Klub bis ins Viertelfinale, in dem er gegen den jetzt aus der 1. Liga abgestiegenen SV Werder Bremen verlor.
Einer, der daran keinen unwesentlichen Anteil hat, ist der Rottenburger Max Besuschkow: In seiner zweiten Saison beim SSV Jahn gehörte der defensive Mittelfeldspieler erneut zu den Stammspielern und Leistungsträgern, fehlte nur in zwei Punktspielen wegen einer Muskelverletzung. „Ich bin nochmal auf dem Platz gewachsen, gehöre zu den Führungsspielern“, sagt Besuschkow, „das verlangt der Trainer auch von mir.“ So gehörte Besuschkow in der abgelaufenen Saison auch dem Mannschaftsrat an. Trotz seiner erst 23 Jahren, mit denen er zu den Jüngeren im Team zählte. „Das Alter spielt keine Rolle, ich habe mit 23 im Fußball schon viel gesehen und erlebt, war im Ausland“, erläutert Besuschkow, „das haben manche mit 30 nicht.“

„Ich habe mit 23 im Fußball schon viel gesehen und erlebt. Das haben manche mit 30 nicht. “Max Besuschkow ist in dieser Saison zum Führungsspieler gereift beim SSV Jahn Regensburg, erzielte in 32 Punktspiel-Einsätzen 3 Tore. FOTO: ULMER Pressebildagentur


Fitnesstrainer aus Pliezhausen
Auch diese abgelaufene Saison erweitert seinen Horizont um bis dahin so nicht gemachte Erfahrungen: eine ganze Runde ohne Fans, wegen der Corona-Bestimmungen fast isoliert von der Außenwelt. „Die Stadt kenne ich nur aus Vor- Corona-Zeiten“, sagt Besuschkow, „mein Leben spielte sich praktisch zwischen Wohnung und Trainingsplatz ab, höchstens mal zum Einkaufen ging es woanders in die Stadt.“ Besuschkow wohnt mit seiner Freundin zusammen, die im 40 Kilometer entfernten Straubing bei einer Bank arbeitet.
Auch sie habe ihren Anteil, dass Besuschkow die vergangenen Jahre so fit war und kaum fehlte: „Sie kocht sehr gesund und abwechslungsreich.“ Dazu arbeitete der Rottenburger in der Vorbereitungszeit mit Fitnesstrainer Sebastian Marcard aus Pliezhausen.
Seit dem gestrigen Mittwoch hat Besuschkow Urlaub, eventuell fliegt er mit seiner Freundin ein paar Tage weg. Ganz abschalten vom Sport wird er da wohl nicht: „Das hält maximal ein, zwei Tage, dann juckt es mich im Fuß.“ Und er muss sich körperlich betätigen, ob Tennis oder Fußball, egal. Die am 11. Juni beginnende Europameisterschaft wird der einstige deutsche Junioren-Nationalspieler im Fernsehen anschauen.
Besuschkow verfolgt dabei auch intensiv die Spiele Russlands: Der 23-Jährige hat russische Eltern, seine Großeltern wohnen in Nowosibirsk, in Sibirien. Mit seinem Großvater kickte Besuschkow als kleiner Junge immer im Garten, wenn er mit seiner Familie dort zu Besuch war. „Sie rufen heute noch jedes zweite Wochenende an und gratulieren, wenn wir gewonnen haben.“ Vielleicht sehen sie ihren Enkel irgendwann im russischen Trikot: Weil Besuschkow nur Länderspiele für sein Geburtsland Deutschland gemacht hat, als er jünger als 21 Jahre war, dürfte er für Russland spielen.
Vertragsgespräche stehen an
Noch ein Jahr läuft der Vertrag von Max Besuschkow beim SSV Jahn Regensburg. Sollte dieser nicht verlängert werden, dürfte Besuschkow ablösefrei wechseln. Vertragsgespräche gab es bisher aber noch nicht. Erste Priorität des Klubs war, den Klassenverbleib zu sichern. „Der Verein hat sich positiv zu Max geäußert“, sagt Besuschkows Berater Ingo Haspel aus Wendelsheim, „aber das hat jetzt auch noch Zeit.“ Besuschkow war 2019 von Eintracht Frankfurt zum Zweitligisten gewechselt. Die Eintracht hatte ihn zuvor unter anderem zum belgischen Zweitligisten Royal Union St. Gilloise nach Belgien ausgeliehen, wo Besuschkow in der Saison 2018/19 spielte.
 
 
Pressebericht von Tobias Zug/ Schwäbisches Tagblatt am 27.05.2021

Rottenburger Talent Max Besuschkow wird in Regensburg zum DFB-Pokalheld


Max Besuschkow wird zum Matchwinner und Pokalhelden

DFB-Pokal-Achtelfinale am 3. Februar 2021:
SSV Jahn Regensburg – 1. FC Köln 6:5 n. E. (2:2,2:2,2:2)
Der Rottenburger Zweitligaprofi Max Besuschkow vom SSV Jahn Regensburg wurde zum DFB-Pokal-Helden und steht nun im Viertelfinale des DFB-Pokals am 2. oder 3. März, gegen den vom Weltumsegler Boris Herrmann zugelosten nächsten Bundesligisten und sechsmaligen Pokalsieger SV Werder Bremen. Glückwunsch Max!!
Max Besuschkow verwandelte für den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg gegen den Bundesligisten 1. FC Köln im Achtelfinale den entscheidenden Elfmeter zum 4:3 und sorgte somit für ein historisches Ergebnis: Der SSV Jahn Regensburg steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte unter den letzten acht Mannschaften des DFB-Pokals.
Nach einem 0:2 Rückstand konnte die Jahnelf noch in der regulären Spielzeit zum 2:2 ausgleichen. Die anschließende Verlängerung blieb torlos. Nachdem Köln zweimal und Regensburg einmal im Elfmeterschießen scheiterte, behielt Max als entscheidender fünfter Schütze die Nerven und verwandelte sicher und abgeklärt den 10. Strafstoß zum 4:3. Max, der von Beginn an in einem echten Pokalkrimi die kompletten 120 Minuten durchspielte, stammt aus der Talentschmiede des FC Rottenburg.
Max spielte in der F- und E-Jugend des FC Rottenburg, bevor er zum VfB Stuttgart wechselte und dort von der D- bis zur A-Jugend die weitere Ausbildung genoss, dabei Nationalspieler wurde. Seine weitere Stationen kann man im folgenden Interview von Tagblatt-Sportredakteur Tobias Zug mit Max Besuschkow lesen.
Beim Rottenburger Stadtpokal 2019 in der Volksbank Arena mischte er sich unter anderen unter die Rottenburger Zuschauer und begeisterte sich am Hallenfußball. Er ist und bleibt halt einer von uns.
Nun hoffen wir für Max im Viertelfinale des DFB-Pokals eventuell auf eine LIVE-Übertragung im TV. 

Nervenstark: Max Besuschkow erzielte mit dem letzten Elfmeter das Siegtor im Achtelfinale gegen den 1. FC Köln.
FOTO: ULMER (Pressebildagentur/Markus Ulmer)


Ausgeguckt und reingemacht

Der Rottenburger Max Besuschkow schafft mit Regensburg DFB-Pokal-Überraschung.
Regensburg/Rottenburg. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte hat der SSV Jahn Regensburg das Fußball- DFB-Pokal-Viertelfinale erreicht, nachdem der Zweitligist am Mittwoch den Erstligisten 1. FC Köln nach Elfmeterschießen besiegt hatte. Den letzten Elfmeter zum 4:3-Sieg erzielte der Rottenburger Max Besuschkow.
Herr Besuschkow, haben Sie den Viertelfinaleinzug gefeiert?
In der Kabine noch ein bisschen. Aber wir spielen ja am Sonntag wieder, da gab es nicht so viel Zeit, zu feiern.
Sie haben den letzten Elfmeter des Spiels verwandelt. Der Held des Abends?
Nein, da hat jeder seinen Beitrag dazu geleistet.
Haben Sie Druck verspürt? Andererseits hätten Sie verschießen können, dann wäre das Elfmeterschießen
einfach fortgesetzt worden.
Nervös war ich nicht. Ich bin mit dem Gedanken reingegangen, das Ding jetzt einfach zu entscheiden. Die Situation hatte sich so ergeben, deshalb war ich hundertprozentig überzeugt, dass ich das Ding reinmache.
Weshalb waren Sie so überzeugt?
Wenn man nicht überzeugt ist, dann sollte man auch nicht Elfmeter schießen!
Sie hatten diese Saison aber auch schon zwei Elfmeter vergeben. Hatten Sie das im Hinterkopf?
Nein, das habe ich eigentlich ausgeblendet. Davor hatte ich ja, was weiß ich wie viele Elfmeter am Stück hintereinander verwandelt. Das gehört dazu, dass es auch mal Fehlschüsse gibt beim Elfmeter. Wichtig ist einfach, dass man überzeugt zum Punkt geht und den Ball reinhaut.
Hatten Sie Kölns Torhüter bei den vier Schützen vor Ihnen beobachtet?
Klar, da beobachtet man schon, wie er reagiert. Ich habe ihn dann auch ausgeguckt beidem Elfmeter.
Der Platz war sehr schmierig. Bestand die Gefahr, beim Elfmeter auszurutschen, wie es Bayern-Spielern vor sechs Jahren im DFB-Pokalhalbfinale gegen Dortmund passierte?
Am Anfang war er relativ in Ordnung. Mit der Zeit war dann klar, dass der Platz nicht mehr so viel hergibt. Aber wenn man das richtige Schuhwerk anhat, dann passiert da schon nix. Es bestand keine Rutschgefahr.
Trainieren Sie Elfmeterschießen?
Persönlich nicht, weil ich der Meinung bin, dass man diese Drucksituation im Training nicht simulieren kann. Man kann höchstens die Technik trainieren. Deshalb bin ich eigentlich kein so großer Fan davon, Elfmeter zu trainieren.
Ist es in Zeiten ohne Zuschauer überhaupt noch ein Vorteil, als Zweitligist ein Heimspiel zu habengegen einen Erstligisten?
Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, wenn man Heimrecht hat. Selbst ohne Zuschauer ist es etwas anderes, als wenn man ein Auswärtsspiel hat. Vor allem gegen einen Erstligisten.
Warum, was ist da noch der Vorteil?
Natürlich würden wir gerne wieder vor unseren Fans spielen, aber leider ist das aktuell noch nicht wieder möglich. Aber du kennst die Begebenheiten, den Platz. Die Kölner sind da anderes gewohnt in der Bundesliga, das hat uns schon auch in die Karten gespielt.
Bei Eintracht Frankfurt spielten Sie kaum, dann wechselten Sie in die zweite Liga nach Belgien – und sind bei
Jahn Regensburg gleich Stammspieler geworden. Alles richtiggemacht?
Ja. In Frankfurt konnte ich als junger Spieler sehr viel lernen, wie das große Fußballgeschäft auch läuft. Dort konnte ich mit großen Spielern zusammenspielen, konnte viel von denen lernen. Dafür bin ich sehr dankbar. Der Schritt nach Belgien war sehr wichtig, dass ich wieder in den Spielrhythmus komme, dass ich meine 30 Spiele mache und wieder Fahrt aufnehme. Es war mein Ziel, dann wieder nach Deutschland zurückzukehren und dort Fuß zu fassen. Ich bin froh und sehr glücklich, dass ich dann hier in Regensburg gelandet bin, wo ich mich sehr wohlfühle in diesem familiären Verein.
Wen wünschen Sie sich als Gegner für das Viertelfinale?
Nein, wir nehmen jeden, der kommt und versuchen, das Beste zu machen. Wir können das nicht beeinflussen. Und was man nicht beeinflussen kann, darüber sollte man sich keinen Kopf machen.
Leihspieler in Frankfurt, Stammspieler in Regensburg
Seit 2019 spielt der Rottenburger Max Besuschkow beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Seine erste Profistation des heute 23-Jährigen war Eintracht Frankfurt, von dort wurde er zu Holstein Kiel und Union St. Gilloise (Belgien) verliehen. Der Mittelfeldspieler kickte in der deutschen Jugend- Nationalmannschaft, hat auch die russische Staatsbürgerschaft. Ob der russische Verband mal Kontakt aufgenommen hat? „Ich konzentriere mich auf den Fußball, um alles andere kümmert sich Ingo“, sagt Besuschkow und verweist auf seinen Wendelsheimer Spielerberater Ingo Haspel.
Pressebericht/ Interview von Tobias Zug, Schwäbisches Tagblatt, 05.02.2021