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Die Winter-Interviews, Teil 5 – Heute mit Enzo Fortuna, Trainer U23-Herren

Enzo Fortuna | Trainer U23

Enzo Fortuna: “Mit dem Verein verbinde ich mein gesamtes Fußballleben. Das Verhältnis zum FCR ist sehr gut.”

“Der FC ist aufgrund der Spiel- und Trainingsmöglichkeiten eine TOP-Adresse in der Region.”

Vincenzo Fortuna, man sagt aber nur Enzo zu ihm, ist beim FCR mittlerweile eine der Trainerpersönlichkeiten und eine feste Institution im Verein geworden. Doch sein Entscheid in der nächsten Saison als Trainer weiterzumachen steht noch aus. Doch alle rechnen fest damit daß er eine weiteres Jahr dranhängt, allerdings mit einem anderem Co-Trainer, denn sein bisheriger Adjudant Sergio Saracino, ebenfalls eine FCR-Legende, steigt nach der Saison aus und möchte eine Pause einlegen.
Als Saracino´s Nachfolger steht U23-Kapitän Matthias Schirinzi als spielender Co-Trainer ganz hoch im Kurs. Schirinzi ist ein echtes Vorbild für alle, auf und neben dem Platz. Charakterlich und sein Einsatzwillen in jedem Spiel ist beispiellos, so daß er ganz gut ins Trainerteam beim FCR passen würde. Enzo Fortuna ist echter Fußballfachmann, der schon den ein oder anderen Fußballlehrgang besucht hat um sich immer wieder weiterzubilden, wie gesagt auch er ist charakterlich und auf dem Fußballplatz ein Vorbild. Sein Engagement, seine Fachkompetenz, sein Verständnis und Umgang mit den Spielern sind bekannt und geschätzt.
Er drescht keine Phrasen, er findet immer die richtigen Worte. Er ist authentisch, er kennt seine Stärken und kann Fehler eingestehen, er stellt sich nie in den Mittelpunkt, denn seine Spieler sind der Mittelpunkt. Person ist man, Persönlichkeit wird man, so kann man Enzo in Worten sehr gut beschreiben.
Seine Zusammenarbeit mit dem PR-Team klappt wunderbar, er schickt seinen Spielbericht unaufgefordert, wovon sich einige eine Scheibe abschneiden könnten, nur dann schafft es auch auf die Homepage. So Enzo, ich glaube jetzt habe ich dich genug gelobt, ich galube das willst du auch nicht. Deshalb gehen wir sofort ins Interview über.

Jetzt ab zum Interview mit unserem U23-Trainer, der für Fragen immer ein offenens Ohr hat. Erneut hat Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg Enzo Fortuna nun als letzten Partner ans Mikrofon bekommen, der ihm ein paar Fragen passend zum Start in die zweite Saisonhälfte und der momentanen privaten Lage, sowie den aktuellen Stand seiner Kreisligakicker und des Vereins allgemein vorbereitet hat.


Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Enzo Fortuna antwortet:

Interview PR2
    1. Fangen wir mit einer ganz simplen Frage an. Was meinst Du, ist das Projekt U23 auf dem richtigen Weg?

    “Ein Anfang ist getan. Die Mannschaft wurde in den letzten beiden Spielzeiten deutlich verjüngt. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Spieler alle unter 20. Um das Projekt aber erfolgreicher zu gestalten, benötigen wir ein stabiles Grundgerüst. Junge Talente die aus der Jugend kommen haben wir. Nun brauchen wir noch zwei breite Kader im aktiven Bereich. Dann lässt es sich sicherlich besser arbeiten. Dies ist momentan leider nicht gegeben.”

  1. Was mich dann als zweites interessieren würde, hast Du in Deiner Aufgabe als Trainer ein Vorbild oder hast du deine eigenen Trainerprinzipien?

    “Ich schaue mir von vielen Trainern was ab. Ein echtes Vorbild habe ich da nicht. Aber ich habe auch meine eigenen Trainerprinzipien.”

  2. Sag doch als nächstes nochmal ganz kurz was zur Jugendarbeit beim FCR? Du warst jahrelang erfolgreich Jugendtrainer beim FC. Bist Du mit ihr zufrieden oder was könnte man verbessern bzw. erweitern?

    “Ein großes Lob an alle Jugendtrainer. Wir haben in den letzten Jahren in der Tat gute Arbeit geleistet. Da kann man nur zufrieden sein. Dennoch haben wir einige Ideen um die Jugendarbeit noch erfolgreicher zu gestalten. Diese werden wir in regelmäßigen Trainersitzungen ausarbeiten und umsetzen.”

  3. Werden A-Junioren-Spieler gelegentlich beim Training der U23 eingeladen um denen eine Perspektive zu erhalten irgendwann bei den Aktiven des FCR zu kicken?

    “Viele A-Junioren durften in den letzten Vorbereitungsspielen bei uns spielen. Eher gezwungenermaßen, da wir viele Ausfälle zu verzeichnen hatten. Aber das war gar nicht so schlecht, da unsere U19 sich in der Rückrunde erst einmal auf den Abstiegskampf konzentrieren soll. Sobald dieser aber überstanden ist, werden wir mit Sicherheit den einen oder anderen Spieler zu uns und unserer Landesligamannschaft einladen. Mit den Torspielern machen wir das schon seit der Vorbereitung. Einer darf im wöchentlichen Wechsel zur 1ten.”

  4. Als Cheftrainer des Perspektivteams unserer Landesligamannschaft musst Du eine Menge Verantwortung und Fußballfachwissen mitbringen. Was muss ein Spieler erfüllen um für die U23 auflaufen zu dürfen und unter welchen Kriterien entscheidest Du welcher Spieler auf welcher Position der Richtige ist?

    “Spieler die aus der U19 kommen haben eine gute Ausbildung genossen. Da ist es nicht schwer zu selektieren. Dies entfällt in der Regel. Jeder Spieler sollte aber sowohl technische als auch taktische Eigenschaften mitbringen. Außerdem erwarte ich von einem Spieler, dass er sich bei uns für die Landesligamannschaft empfehlen will.
    Grundsätzlich testen wir unsere Spieler auf verschiedenen Positionen. Es stellt sich aber aufgrund ihrer Eigenschaften schnell heraus, auf welchen Positionen sie gut aufgehoben und wo sie für uns am effektivsten sind. Bestes Beispiel ist Khaled Al Garad. Er kam zu uns und orientierte sich im Training an den offensiven Bereich. Da kam er auch zum Einsatz. Nicht Erfolglos. Trotzdem sahen wir in ihn auch das Potential in der Innenverteidigung zu spielen. Er ist sehr kopfballstark, technisch gut und stets beim Spielaufbau beteiligt, hat ein gutes Stellungspiel und ein geschicktes Zweikampfverhalten. Also funktionierten wir ihn um. Erfolgreich! Später erzählte er uns, dass er in Syrien stets Innenverteidiger gespielt hat. Leider wussten wir das nicht, weil es anfangs noch an der Kommunikation/Sprache haperte.”

  5. Wie zufrieden bist Du mit der Vorrunde

    “Wir hatten uns die Vorrunde anders vorgestellt. Daher kann ich nicht zufrieden sein. Ärgerlich ist, dass viele individuelle Fehler uns einige Punkte gekostet haben.”



  6. 3 Siege bei 18 Spielen, meist hatte man nur Pech, bei der Chancenverwertung und bei den Schiris, es kann nur besser werden. Hast Du schon ein Konzept das bei den Spielern aus den Köpfen zu bekommen um so schnell wie möglich aus dem Keller zu kommen?

    “Die Winterpause kam da wie gelegen. So eine Vorbereitung ist wie ein Neuanfang. Daher ist es recht einfach den Kopf zu leeren und ein bestimmtes Ziel ohne Verunsicherung anzugehen.”

  7. Wurden die gesteckten Ziele erreicht?

    “Unser Fokus galt der Fitness. Ja, das hat trotz schlechter Trainingsbeteiligung recht gut geklappt. Dazu waren aber auch Hausaufgaben nötig.”

  8. Welches Ziel wird für die Rückrunde angestrebt?

    “In erster Linie der „Nichtabstieg“. Bei so jungen Mannschaften ist die Entwicklung enorm wichtig. Diese wird sich schon ergeben. Im Vergleich zur Hinrunde sehe ich jetzt schon bei einigen Spielern große Fortschritte.”

  9. Wenn ein Spieler für seine Entwicklung hervorgehoben werde müsste, wer wäre es für dich und warum?

    “Könnte mehrere Namen nennen, aber ich sage mal „Daniel Wiedmaier“. Eigentlich noch A-Juniorenspieler, da er 98er ist. Er musste und muss auf seiner Position weiterhin viel Verantwortung übernehmen. Ich verlange Ihm auch viel ab. Er ist aber ein Beispiel dafür, dass wir viele Perspektivspieler in unseren Reihen haben. Die Kunst ist es, eine gewisse Kontinuität abzurufen. Und daran wird er arbeiten. Daran werden alle Spieler arbeiten. Dann sind ihnen die Türen nach oben offen. Aber ich wiederhole mich – es gibt ein paar weitere Spieler in unseren Reihen, die nicht weit weg sind von unserer Landesligamannschaft.”

  10. Gibt es Veränderungen im Team? (Transfers, Trainer- und Betreuerteam)

    “Das Trainer- und Betreuerteam bleibt wie gehabt. Als Abgänge haben wir das Brüderpaar Samtner zu verzeichnen. Es gibt aber auch Zugänge. Nasser Mehri ist wieder zu uns gestoßen. Er spielte bisher eine überzeugende Vorbereitung und wird unserem Team gut tun. Außerdem Ali Aljili und Ömer Gürücü. Zwei absolute Neulinge in der U23.”

  11. Was macht das Team besonders, wo sind die Stärken?

    “Besonders macht die Mannschaft das Potential das in ihr steckt. Wir waren in wenigen Spielen die schlechtere Mannschaft. Auch gegen die stärkeren Mannschaften spielten wir teilweise auf Augenhöhe.”

  12. Wo siehst Du Verbesserungspotential im Team?

    “Es passieren zu viele individuelle Fehler, die leider auch zu Toren führen. Also müssen wir im Defensivverhalten konzentrierter agieren.”

  13. In der aktuellen A-Jugend tummelt sich das ein oder andere Talent, daß den Sprung in die U23 bzw. 1. Mannschaft auf Anhieb schaffen könnte. Hast Du da schon den ein oder anderen Juniorenspieler im Visier, der es womöglich auf Anhieb in den Stamm bei dir schaffen könnte?

    “Ich durfte viele Spieler in unseren Testspielen beobachten und ich muss sagen, dass wir uns kommende Saison auf gut ausgebildete und interessante Spieler freuen dürfen. Auf jeden Fall eine Verstärkung für die U23 mit Potential für die Landesligamannschaft. Der ein oder andere schafft es vielleicht gleich hoch, die anderen früher oder später. Geduld ist gefragt. Sowohl von Trainerseite aus, als auch von der Spielerseite. Wer es dann auf Anhieb in die Stammelf packt, wird sich zeigen und liegt auch am Spieler selbst. Zutrauen würde ich es den meisten aus unserer U19.”

  14. Bei den ersten drei Spielen geht es gegen zwei Mitkonkurrenten (Poltringen/Pfäffingen und Belsen) um den Klassenerhalt sowie zum Auftakt das Derby gegen den SV Wurmlingen. Danach ist spielfrei. Wie willst Du die Mannschaft bei diesen beiden unterschiedlichen Aufgaben einstellen, daß es die erhofften 9 Punkte gibt?

    “Momentan schauen wir von Spiel zu Spiel, was unserer schlechten Trainingsbeteiligung geschuldet ist. Wir wollen grundsätzlich deutlich mehr arbeiten, hinten besser stehen und vorne unsere Torchancen besser nutzen. Klar ist aber, dass diese Spiele nur über den Kampf gehen.”

  15. Wie beurteilst Du den Leistungsstand vom SV Wurmlingen, dem ersten Gegner zum Rückrundenstart? Das Hinspiel wurde ja in Wurmlingen mit 2:0 gewonnen.

    “Schwer zu sagen. Wurmlingen hatte im Hinrundenspiel personelle Probleme. Inwieweit diese mittlerweile beseitigt sind, weiß ich nicht. Es sind immer schwere Spiele gegen sie und es wird sicherlich auch ein anderes als noch vor wenigen Monaten. Wir müssen 100% Leistung abrufen wenn wir gewinnen wollen.”

  16. Welches Team hat Dich in der Vorrunde der Kreisliga A3 am meisten überrascht?

    “Zwei Mannschaften haben mich überrascht. Lustnau und der SV 03 Tübingen II. Lustnau war unser erster Gegner in der Vorrunde. Das Spiel ging 2:2 aus. Wir hatten damals das Spiel im Griff, konnten aber nur einen Punkt erspielen. Ähnlich beim SV03. Da waren wir auch die bessere Mannschaft, verloren aber mit 2:1. Ich hatte nicht das Gefühl, dass beide Mannschaften sich im oberen Drittel festsetzen würden. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Beide haben sich gut entwickelt und stehen zu recht da oben.”

  17. Mit „nur“ 34 Gelben Karten und keiner einzigen Roten Karte steht ihr auf dem 3. Platz der Fair Play-Tabelle, das war schon mal anders. Willst Du eventuell jetzt aggresiver spielen lassen um sich wieder den Respekt der Gegner zu erarbeiten?

    “Das war mir nicht bewusst. Diese Tabelle ist aber auch unwichtig! Aggressiver spielen ja. Wir müssen unsere Gegner noch viel mehr Stresssituationen aussetzen. Obwohl wir wenige Karten erhielten, haben wir doch auch sehr unnötige Freistöße zugelassen. Auch das müssen wir abstellen.”

  18. Ich als PR-Chef, freue mich wieder auf die Aufgaben mit der Meisterschaft und auf den Beginn der Rückrunde, wie heiß bist Du

    “Ich bin sehr heiß auf die Rückrunde. Wir wollen einiges wieder gut machen und können es gar nicht abwarten, endlich wieder um Punkte zu spielen.”

  19. Schaffen wir (U23) den Klassenerhalt?

    “Ja.”

    U23-Co-Trainer Sergio Saracino mit seinem Chef Enzo Fortuna

     

  20. Wenn nicht?

    “Soweit wollen wir nicht denken! Wir tun alles gegen den Abstieg.”

  21. Beschreibe doch mal dein persönliches Verhältnis zur Mannschaft und zum Verein?

    “Denke wir passen gut zueinander. Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass wir uns fremd sind. So passte es sowohl auf dem Feld, als auch privat. Die Mischung macht´s! Mit dem Verein verbinde ich mein gesamtes Fußballleben. Das Verhältnis zum FCR ist sehr gut”

  22. Vom Spielerpotential her sollte die 1. Mannschaft weiter oben in der Tabelle stehen, was traust Du ihr in der Rückrunde noch zu?

    “Unsere 1te steckt in derselben Situation wie wir. Priorität hat der Nichtabstieg und das traue ich ihr allemal zu.”

  23. Wo siehst Du die 1. Mannschaft in der Zukunft?

    “Interessant wäre es mal um den Aufstieg in die Verbandsliga zu spielen. Meiner Meinung nach im Bereich des Möglichen. Sollte mittelfristig auf jeden Fall unser Ziel sein.”

  24. Warum ist es für jeden Spieler interessant beim FCR zu kicken?

    “Wer hat schon so eine Plattform? Der FC ist aufgrund der Spiel- und Trainingsmöglichkeiten eine TOP-Adresse in der Region. Wir stehen für gute Arbeiten im Aktiven- und Jugendbereich. Man muss nur sehen in welchen Ligen wir vertreten sind. Davon abgesehen fühlt man sich bei uns heimisch, weil doch alles noch sehr familiär ist. Es fehlt dir an nichts bei uns.”

  25. Was ist für dich im Verein vorbildlich und was könnte Deiner Meinung nach noch verbessert bzw. erweitert werden?

    “Was unser Verein in den letzten Wochen gemeistert hat (die komplette Fasnet und Altpapiersammlung) ist schon sehr beeindruckend. Man kann sich gar nicht vorstellen was alles dahinter steckt. Hut ab vor dieser Leistung! Das sind aber außersportliche Dinge! Im sportlichen Bereich muss ich vor allem die Jugendarbeit hervorheben. Nicht umsonst werden wir jährlich dafür geehrt.
    Verbessert werden könnte die Kommunikation zwischen einzelnen Mannschaften und dem Verein. Ich persönlich wünsche mir mehr Interesse für die U23. Denke es geht auch anderen Mannschaften so.”

  26. Jetzt habe ich doch noch eine Frage. In der Winterpause hat sich die Trainerfrage bei der 1. Mannschaft für die neue Saison beantwortet. Wird sich mit dieser Entscheidung für dich persönlich was verändern?

    “Mit Frank Eberle konnten wir einen guten Trainer verpflichten. Für mich wird sich dadurch nichts ändern. Meine Entscheidung wird unabhängig davon ausfallen.”

  27. Noch ein letzte Frage. Hast Du unabhängig schon eine Entscheidung getroffen, wie Deine Zukunft (für die kommende Saison) und die von Deinem Co Sergio aussieht?

    “Zum jetzigen Zeitpunkt steht meine Entscheidung noch nicht fest. Diese Frage wird sich hoffentlich bald klären. Sollte ich in der kommenden Saison weiterhin die U23 trainieren, dann ohne Sergio. Er will zu Saisonende kürzertreten und leider aufhören. Das bedauere ich sehr!”

Wie gehts weiter?

So, ich hoffe daß nun jeder wieder gut über unser Perspektivteam, der U23, informiert ist und bedanke mich daher erstmal beim Interviewpartner Enzo Fortuna, der sich die Zeit nahm, trotz beruflicher Beanspruchung und Belastungen um mir die Fragen zu beantworten.
So, das war´s erstmal mit den jährlichen Winter-Interviews. Wenn es die Zeit hergibt versuche ich unseren Sportlichen Leiter Martin Haug noch ans Mikrofon zu bekommen. Zur neuen Saison werden dann unsere Sommer-Interviews folgen, eventuell mit anderen Namen und Personen. Trotzdem ein toller Service der Beteiligten an die Fans um diese auf dem neuesten Stand zu bringen. Vielen Dank und bis zum Sommer. Euer rasender Reporter Markus.

Am Sonntag, den 12.03.2017 gehts wieder los. Um 13 Uhr startet die Kreisliga A3 auf dem Hohenberg-Kunstrasen in Rottenburg in die zweite Saisonhälfte. Bitte kommt bei diesem Lokalderby recht zahlreich und unterstützt uns so lautstark wie möglich, daß wir gleich von Beginn in der Spur sind und uns so schnell wie möglich aus den unteren Rängen verabschieden können.

Die Winter-Interviews, Teil 4 – Heute mit Andreas Berghof, FCR-Damentrainer

Andreas Berghof | Trainer Aktive Damen

Berghof: “Als Neuzugang stößt man in ein Team, das einen jederzeit herzlich aufnimmt und über jede Verstärkung froh ist.”

Schuldzuweisungen und anderweitig respektloses Verhalten gegenüber Mitspielerinnen oder den Trainer akzeptiere ich nicht. Ich bin ehrlich, fordere dies auch ein.

Ja, der Andy ist beim FCR bekannt als der Damenflüsterer und da hat er mit Matze Stapf auch noch einen perfekten Assistenten an seiner Seite stehen. OK, die Leistung ist noch nicht die, die er zu Saisonbeginn von seinen Damen forderte. Wir geben ihm einfach die Zeit, denn wir sind uns sicher daß wir in der Rückrunde eine ganz andere Damenmannschaft sehen werden und mit dem Abstieg so viel zu tun haben werden wie die Bayern in der Bundesliga. Es muss einfach nachgesehen werden, daß immer noch wichtige Spielerinnen verletzt außer Gefecht sind, die jetzt so langsam wieder dazu stoßen werden.
Der Andy ist so unser Jürgen Klinsmann beim FCR. Denn er arbeitet nach dem gleichen Klinsmannnschen Motto „Ich will jede Spielerin jeden Tag ein bisschen besser machen“. Schaut man die Vorbereitung der Damen an, weiß man wohin sein Weg führen soll. Er legt sehr viel Wert auf Ausdauer, Kondition,Teamspirit und er will die Moral der Damen stabilisieren. Weiter möchte er seinen Damen das einfache Fußballspiel beibringen indem er sie ermutigt den Kopf hochzunehmen um mehr zu kombinieren. Um die Moral der Truppe bei Laune zu halten besuchte man geschlossen in der Vorbereitungsphase den Ergenzinger “Evolution Fitness Club“, wo sie mittlerweile zu der Stammbelegschaft gehören. Ja sie haben es sogar soweit gebracht um vom Evolution Fitness Club gesponsert zu werden, unter anderm mit neuen Trainingsanzügen. Auf diesem Weg sagen wir vom FC Rottenburg erstmal Danke für das Sponsoring des Ergenzinger Fitness Club.
Berghof ist ein lernfähiger Ausbilder, er verbrachte ein Lehrjahr bei den B1-Junioren in der Verbandsstaffel Süd Württemberg, der höchsten Württembergischen Juniorenliga, unter FCR-Trainerlegende Dietmar Weber. “Wer soviel Erfahrung und Wissen mitbringt, dann ist das natürlich gigantisch und extrem hilfreich” lobte er seinen Meistertrainer. Er hat natürlich bei den Damen einiges davon mitnehmen und einbringen können. Wir freuen uns natürlich wie bei den Herren auf die Rückrunde und drücken den Damen mit ihren beiden Trainern Berghof und Stapf die Daumen.

Berghof gibt hier nochmal deutliche Anweisungen an seine Topstürmerin Büsra Taskin

So, jetzt geht´s aber ab zum Interview mit unserem Damentrainer, der dieses Amt deit Saisonbeginn inne hat und der sich in seiner jetzigen Trainerrolle sehr wohl fühlt aber nicht mit der momentanen Lage in der Tabelle, mit der er nicht zufrieden sein kann.  Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg hat Andreas Berghof nun als Nächsten in der Interview-Reihe vorgeknüpft und sich ein paar Fragen passend zum Start in die zweite Saisonhälfte und der momentanen Lage der Damen und des Vereins allgemein zurechtgelegt.


Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Andreas Berghof antwortet:

Interview PR2
    1. Du bist jetzt gute sechs Monate Trainer bei den FC-Damen. Wie fällt Dein sportliches und allgemeines Fazit aus?

    “Ich fühle mich in meiner jetzigen Trainerrolle sehr wohl. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, was mir den Einstieg sehr erleichtert hat. Sportlich gesehen kann man bisher nicht zufrieden sein. Wir stehen nach unserer verpatzen Hinrunde leider nicht da, wo wir eigentlich stehen wollten.”

  1. Dein Co Matze Stapf ist eine wichtige Stütze in deiner Arbeit mit den Damen, da er bereits die Jahre zuvor mit den Damen zusammengearbeitet hat und sie aus dem eff eff kennt. Wie wichtig ist Dir seine Arbeit bzw. sein Job als Co-Trainer?

    “Matze ist selbstverständlich sehr wichtig. Zum einen hätte ich den Job ohne ihn wahrscheinlich nicht angefangen. Zum anderen ist seine Erfahrung natürlich sehr wichtig für mich/uns. Zum Einstieg war es natürlich sehr hilfreich jemanden zu haben, der einem einfach viel über die Mannschaft erzählen kann. Wir sprechen uns vor jedem Spiel ab und planen die taktische Ausrichtung/Aufstellung gemeinsam. Matze ist als Trainer für uns unersetzlich.”

  2. Du warst in der vergangenen Saison Trainer der B1-Junioren in der Verbandsstaffel Süd Württemberg. An der Seite von Meister- und Trainerlegende des FC, Dietmar Weber, konntest Du einiges mitnehmen. Wieviel hat Dir dieses eine Jahr gebracht und konntest Du davon etwas bei den Damen mit einbringen?

    “Das letzte Jahr war selbstverständlich sehr wichtig für mich, als quasi Neueinsteiger im Trainergeschäft. Wenn man 3-4 mal die Woche neben jemand auf dem Platz steht, der so viel Erfahrung und Wissen mitbringt, dann ist das natürlich gigantisch und extrem hilfreich. Neben seinem fußballerischen Verständnis ist natürlich auch sein Umgang mit den Spielern faszinierend gewesen. Auf der einen Seite für jeden Spaß zu haben, aber auf dem Platz auch ziemlich fordernd. Ich denke, dass ich einiges davon mitnehmen und einbringen konnte.”

  3. Hattest Du dir den Trainerjob bei den Damen so vorgestellt oder vielleicht so erwartet schwierig?

    “Ich hatte mir den Job als verantwortlicher Trainer schwierig vorgestellt, da ich wenig Erfahrung mitgebracht habe. Ob man jetzt jedoch Damen, Männer oder Jugendliche trainiert, da würde ich keinen Unterschied machen.”

  4. Zwei Siege bei 12 Spielen und mit 8 Toren den schwächsten Sturm der Liga. Es liegt viel Arbeit vor Dir. Hast Du schon eine Philosophie und Eingabe, was Du in der Rückrunde ändern willst um dem Abstieg zu entgehen?

    “Also erstmal muss man hier auch anmerken, dass wir die sechstbeste Abwehr der Liga haben. Aber fakt ist, dass der Schuh vorne gewaltig drückt. Wir haben während der Hinrunde schon unsere Schlüsse gezogen und unser System umgestellt. Daraufhin haben wir auch aus den letzten 5 Spielen 8 Punkte geholt. In der Vorbereitung haben wir viel Wert auf unsere Offensive gelegt. Vor allem wollten wir den Spielerinnen aufzeigen, welche Wege und welche Räume wir bisher einfach zu wenig gehen bzw. aufsuchen. Ich denke, dass wir in der Rückrunde gefährlicher nach vorne spielen werden. Riskieren werden wir auf alle Fälle mehr.”

  5. Wie zufrieden bist Du mit der Vorrunde?

    “Wenn man aus der Hinrunde 2 Siege holt und auf einem Abstiegsplatz überwintert, kann man nicht zufrieden sein. Mit der Moral meines Teams bin ich aber sehr zufrieden. Trotz der langen Niederlagenserie zu Beginn der Runde, brach die Trainingsbeteiligung nicht zusammen, sondern stieg nochmals an. Leider kam die Winterpause dann zu früh für uns.”

  6. Die gesteckten Ziele wurden bestimmt nicht erreicht, davon gehe ich mal aus. Was war dein Ziel in der Vorrunde?

    “Wir hatten uns vorgenommen insgesamt über 30 Punkte zu holen. Das hätten nach der Vorrunde als ca. 15 Punkte sein sollen. Wenn man den Spielverlauf einiger Spiele Revue passieren lässt, wären diese auch locker drin gewesen.”

  7. Welches Ziel wird für die Rückrunde angestrebt?

    “Wir wollen so schnell wie es geht raus aus der Abstiegszone.”

  8. Wenn eine Spielerin für ihre Entwicklung hervorgehoben werden müsste, wer wäre es für dich und warum?

    “Hier möchte ich niemanden hervorheben.  Ich denke, dass sich viele Spielerinnen positiv entwickelt haben.”

  9. Gibt es Veränderungen im Team? (Transfers, Trainer- und Betreuerteam)

    “Transfers gab es bei uns keine. Wir haben aber trotzdem zwei „Neue“, die uns in der Rückrunde auf alle Fälle nochmal nach vorne bringen können. Zum einen ist dies die Annabell Widmaier, die wieder in Deutschland weilt. Zum anderen ist dies Sarah Dettling, die nach ihrem Kreuzbandanriss wieder langsam ins Training einsteigt. Eine dritte zeigt sich langsam auch wieder beim leichten Joggen, Anne Biering. Für sie wird’s aber wohl erst in der nächsten Runde beginnen. Aber auf alle drei freuen wir uns natürlich riesig. Wir sind gerade auf der Suche nach jemanden, der unser Trainerteam erweitern bzw. verstärken könnte. Hier gibt es aber noch nichts Konkretes.”

  10. Wo siehst Du Verbesserungspotential im Team?

    “Wie du bereits erwähnt hast, wissen wir noch nicht so genau, wo das Tor steht. Aber daran arbeiten wir. Ein weiterer Verbesserungspunkt wäre, dass man die unnötige Hektik rausnimmt, wenn man im Spiel einen Ball bekommt.”

  11. Du legst viel Wert auf Ausdauer, Kondition und Teamspirit. Worauf legst Du noch besonderen Wert beim Spiel der Damen?

    “Wer hat mich verraten? Wir arbeiten viel mit Ball, versuchen in jedem Training technische Elemente miteinzubauen um den Damen immer wieder neue Reize zu setzen. Besonderen Wert lege ich aber auch darauf, dass wir versuchen Fußball zu spielen. Wir ermutigen die Spielerinnen immer wieder dazu, dass sie den Kopf hochnehmen und probieren miteinander zu kombinieren. Dies klappt im Spiel bisher noch nicht immer so gut” ;)

  12. Wo siehst Du Verbesserungspotential im Team?

    “Wie du bereits erwähnt hast, wissen wir noch nicht so genau, wo das Tor steht. Aber daran arbeiten wir. Ein weiterer Verbesserungspunkt wäre, dass man die unnötige Hektik rausnimmt, wenn man im Spiel einen Ball bekommt.”

  13. Bei den ersten zwei Spielen geht es gegen zwei Mitkonkurrenten (Granheim II und Griesingen) um den Klassenerhalt. Wie willst Du die Mannschaft bei diesen beiden Aufgaben einstellen, daß es die erhofften 6 Punkte gibt um sich aus dem Keller zu befreien?

    “Wir werden ganz klar auf 6 Punkte spielen. Wir werden das Selbstvertrauen aus den letzten Vorrundenspielen mitnehmen und dann werden wir uns da langsam rausarbeiten. Und mit Granheim und Griesingen fangen wir an. Granheim haben wir im Dezember schon geschlagen.”

  14. Welches Team hat Dich in der Vorrunde der Regionenliga 5 Württemberg am meisten überrascht?

    “Altheim hat mich sehr überrascht. Die Aufsteiger aus der Bezirksliga sind meistens sehr stark. Aber Altheim legt da noch eine Schippe drauf.”

  15. Ich als PR-Chef, freue mich wieder auf die Aufgaben mit der Meisterschaft und auf den Beginn der Rückrunde, wie heiß bist Du?

    “Ich kann es kaum erwarten. Wir haben uns jetzt intensiv vorbereitet, jetzt kann es endlich wieder losgehen.”

  16. Schaffen wir (Damenmannschaft) den Klassenerhalt?

    “Definitiv. Wir schaffen den Klassenerhalt.”

  17. Wenn nicht?

    “Verstehe die Frage nicht. Dann arbeiten wir im nächsten Jahr genauso weiter und steigen wieder auf.”

  1. Beschreibe doch mal dein persönliches Verhältnis zur Mannschaft und zum Verein?

    “Mein Verhältnis zur Mannschaft würde ich als sehr respektvoll und offen bezeichnen. Wir pflegen einen respektvollen Umgang und ich probiere für jede Spielerin ein offenes Ohr zu haben. Ich denke, dass könnte passen. Für weitere Fragen hierzu, bitte an den Spielerrat wenden. ;)
    Im Verein fühle ich mich sehr wohl und würde das Verhältnis als sehr gut bezeichnen. Auch hier wird ein respektvoller Umgang gepflegt und man hilft sich in allen Lagen gegenseitig.”

  2. Vom Spielerpotential her sollte die Mannschaft weiter oben in der Tabelle stehen, was traust Du ihr in der Rückrunde noch zu?

    “Ich traue uns zu, dass wir genügend Punkte holen um den Klassenerhalt zu schaffen. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass wir dem einen oder anderen Titelkandidat noch ein Bein stellen werden.”

  3. Wo siehst Du die Damenmannschaft in der Zukunft?

    “In der Regionenliga 5.”

  4. Warum ist es für jede Spielerin interessant beim FCR zu kicken?

    “Weil der FCR hierfür eine gute Adresse ist. Man kümmert sich um die Mannschaft und versucht ihr alles zu ermöglichen und sie so zu unterstützen, dass möglichst erfolgreich Fußball gespielt werden kann. Außerdem ist die Damenmannschaft mit sehr guten Trainern ausgestattet. Als Neuzugang stößt man in ein Team, das einen jederzeit herzlich aufnimmt und über jede Verstärkung froh ist.”

  5. Was ist für dich im Verein vorbildlich und was könnte Deiner Meinung nach noch verbessert bzw. erweitert werden?

    “Vorbildlich ist für mich die Arbeit der Trainer untereinander. Ich kenne niemanden, der sich nicht die Zeit nehmen würde, jemandem kurz zu helfen. Übern Didi haben wir ja schon gesprochen. Auch sein Kollege Mr. Bixenstein steht einem immer mit Rat und Tat zur Seite. Ganz besonders schätzen tu ich unsere Trainer der u23 Enzo und Sergio. Hilfsbereitere Menschen sieht man selten. Auch den Uwe, Alberto und Bernd darf man hierbei nicht vergessen.
    Vorbildlich ist in meinen Augen auch die Arbeit der Geschäftsleitung um Brigitte Weber und Moni Sachse. Egal was man für ein Anliegen hat, es wird alles versucht, dieses sofort in die Tat umzusetzen.
    Verbesserungswürdig ist in meinen Augen einiges. Ich bin aber nicht in der Stellung dies öffentlich zu kritisieren.”

  6. Beschreibe Dich mal als Trainer. Worauf legst Du am meisten wert, was ist Deine Philosophie und welche Charaktereigenschaften zeichnen Dich als Trainer aus?

    “Wie bereits erwähnt lege ich viel Wert auf einen guten, respektvollen Umgang miteinander. Schuldzuweisungen und anderweitig respektloses Verhalten gegenüber Mitspielerinnen oder den Trainer akzeptiere ich nicht. Ich bin ein ruhiger, verständnisvoller Trainer, der die Spielerinnen besser machen will. Ich möchte eine Atmosphäre schaffen, wo Spielerinnen keine Angst haben einen Fehler zu machen. Ich bin ehrlich, fordere dies auch ein. Wichtig ist für mich auch, dass man zu seinem Wort steht und man sich auf die Spielerinnen verlassen kann.”

  7. Noch eine Frage zur Jugendarbeit bei den Juniorinnen und deshalb zu Deinem Nachwuchs, wo es gewaltig an Spielerinnen mangelt. Was meinst Du, sollte da geändert bzw. reformiert werden um wieder erfolgreich Mädchenfußball zu spielen?

    “Ich denke, dass wir bei den B-Juniorinnen wieder eine schlagkräftige Truppe beisammenhaben. Um mehr Spielerinnen anzuziehen, sollte man mehr Werbung machen und diese vorab langfristig kundtun. Der letzte Mädchenfußballtag war planungstechnisch gesehen eine Katastrophe. Hier müsste man längerfristig werben und Schulen und andere Vereine miteinbeziehen.”

  8. Wirst Du auch in der kommenden Saison die Damen trainieren oder hängt das vom Klassenerhalt ab oder hast Du ganz andere Pläne, die du uns vielleicht verraten willst?

    “Wenn der Verein nichts Anderes entscheidet, werde ich höchstwahrscheinlich weiterhin die Damenmannschaft trainieren. Abhängig ist dies, von meiner Seite aus, nur davon, wo ich nach meinem Referendariat als Lehrer arbeiten kann. Klassenerhalt oder sonstiges ändert für mich nichts. Für die nächste Runde würden wir unser Trainerteam jedoch gerne erweitern.”

  9. So, noch eine letzte Frage. Im Sommer tragen wir den 5. Micki Sport Neckarpokal der Aktiven Herren im Hohenbergstadion aus. In Planung stehen würde, ein Einlagespiel der Damenmannschaft gegen eine höherklassig spielende Topmannschaft. Sollte dies realisiert werden, welche Mannschaft würdest Du dir als Gegner wünschen (alles außer Bundesliga)?

    “Die Idee find ich klasse. Habe aber keinen Gegnerwunsch.”

Berghof, der Gentleman unter den FC-Trainern

Wie gehts weiter?

So, ich hoffe daß nun jeder noch mehr über unsere Damenmannschaft informiert ist und bedanke mich daher erstmal beim Interviewpartner Andreas Berghof, der sich die Zeit nahm, trotz beruflicher Beanspruchung und Belastungen um mir die Fragen zu beantworten.
Im Teil 5 und vorerst letzten unserer Winter-Interview-Reihe geht es weiter mit Enzo Fortuna, Cheftrainer der U23-Herren den ich ans „Mikrofon“ bekam. Deshalb gleich vorab ein großes Dankeschön für die Zeit die sie opferten um mir reichlich informative Antworten zu geben.

Die Winter-Interviews, Teil 3 – Heute mit Bernd Kopp, Trainer FC Rottenburg

Bernd Kopp | Spielertrainer FC Rottenburg

Kopp: “Gemeinsam als FC Rottenburg und mit den Fans im Rücken schaffen wir den Klassenerhalt

Wer nur für Geld nach Rottenburg kommt ist fehl am Platz

Mit dieser Aussage möchte Kopp darauf hinweisen was beim FCR richtungsweisend ist und sein wird. Denn beim FC zählt das Motto “Wir leben Fußball”, denn bei seinem Verein sollte jeder mit Herz spielen und nicht nur wegen des Geldes. “Wir können uns nach Siegen oder Niederlagen alle in die Augen schauen, auf- sowie neben dem Platz. Jeder spielt, kämpft, verliert und gewinnt für den Anderen”, das sind die Stärken der Mannschaft und macht dieses Team so besonders, so Kopp in einer seiner Antworten beim anschließenden Interview.
Bernd Kopp ist eindeutig bei den Zuschauern ein Publikumsliebling, alleine wegen seiner eher ruhigeren und besinnlichen Art ist er sportlich als Spieler bzw. Trainer so auch menschlich eine besondere Person. Deshalb lieben sie ihn hier alle. So ist er auch ein absolutes Vorbild für die heranwachsende Jugend. Immer fleißig, sachlich, hilfsbereit und fair im Umgang mit seinen Kameraden sind nur einige Eigenschaften von unserem Spielertrainer und ehemaligen Kapitän. Diese Kapitänsbinde gab er dann an seinen Innenverteidigungskumpel René Hirschka ab, als es klar wurde, daß er als Trainer den FC Rottenburg gemeinsam mit Florian Parker übernehmen würde.


Eigentlich wollte er mit dem Fußballspielen schon länger aufhören, da es seine Knochen nicht mehr hergeben 100% zu geben. Doch mit, wie gesagt Fleiß und Ehrgeiz, sowie den Überredungskünsten seiner Jungs hängt er jedes Jahr noch eines dran. Seit 2011 ist er jetzt beim FC Rottenburg, würde das Verhältnis nicht passen, wäre er bestimmt schon bei seinem Heimatverein, dem SV Wurmlingen. Wir alle, ob Fans, Zuschauer oder Verantwortliche des FC hoffen natürlich, daß Bernd ein weiteres Jahr dranhängt wo er dann unter Frank Eberle trainieren würde, der ihn mit Sicherheit nicht überfordern würde, auch er kennt seine Leiden.
Kopp ist ein Spieler der von hinten heraus das Spiel gemeinsam mit Hirschka dirigiert, trotz seiner besonnenen Art kann er wenn er will ganz schön laut werden bzw. klare Kommandos geben, was sein Nachfolger Hirschka eindrucksvoll fortführt. Nach Verletzungen unter anderem sein Kreuzbandriss vor 2 Jahren warf ihn nicht zurück, im Gegenteil er abeitete vorbildlich an sich um so schnell wie möglich seinen Jungs wieder zu helfen. Also kurzum, Bernd ist ein sowohl menschlich als auch sportlich ein absolutes Vorbild, wobei ich mich da gerne wiederhole.

So, jetzt geht´s aber ab zum Interview mit unserem Spielertrainer der Herren, der seit Mitte September dieses Amt inne hat und nach anfänglichen Abstimmungsproblemen sich mit der Mannschaft in der Zwischenzeit sehr gut ergänzt und sehr gut mit den Jungs klar kommt. Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg hat Bernd Kopp nun als Nächsten in die Mangel genommen und sich ein paar Fragen passend zum Start in die zweite Saisonhälfte und der momentanen Lage der Herren und des Vereins allgemein zurechtgelegt.


Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Bernd Kopp antwortet:

Interview PR2
    1. Du hast erstmals in Deiner Karriere im September 2016 offiziell einen Cheftrainerposten übernommen. Mit der 1. Mannschaft des FC Rottenburg trainierst Du als Spielertrainer zusammen mit Florian Parker gleich ein Landesligateam, unter anderem Deine Kumpels. Das Trainer/Spielerverhältnis funktioniert wie ich so mit bekomme ausgezeichnet. Wie ist Dein Fazit nach 6 Monaten als Cheftrainer zusammen mit Florian Parker?

    “Es war bzw. ist nicht immer einfach, da es für uns beide ja etwas komplett neues ist. Ich hab das Ganze anfangs sicher etwas unterschätzt aber nach anfänglichen Abstimmungsproblemen ergänzen wir uns in der Zwischenzeit sehr gut und kommen sehr gut mit den Jungs klar. Die Spieler nehmen jede Anweisung sofort an und akzeptieren alles ohne das freundschaftliche Verhältnis auszunutzen.”

  1. Da die Trainerfrage für die kommende Saison bereits entschieden ist und es nicht Florian Parker sondern Frank Eberle sein wird, was meinst du, wird nun eine Wende eintreten im positiven Sinne, da die Verhältnisse nun geklärt sind?

    “Die Trainerfrage ist zwar geklärt aber dennoch sind viele Gespräche mit Spielern offen. Ich denke diese Gespräche werden ausschlaggebend für den weiteren Verlauf sein. Jeder Trainer hat seine eigene Handschrift aber ohne eine intakte Mannschaft ist es für den besten Trainer schwer.”

  2. Mit René zusammen in der Innenverteidigung galtet ihr beiden in der Vergangenheit als eines der besten Landesligaduos in der Abwehr. Mit 38 Gegentoren haben wir momentan ungewohnt die zweitschwächste Abwehr der Liga. Was wollt ihr anders machen, um der Abwehr wieder mehr Stabilität zu verleihen?

    “Viele Mannschaften rüsten mit allen Mitteln ihre Mannschaften mit namhaften Spielern auf, da kommen von Spiel zu Spiel schon sehr gute Spieler auf einen zu. Zudem hatten wir das Problem dass wir selten mit der gleichen Mannschaft auflaufen konnten weil uns Verletzungen, Urlaube und andere Unpässlichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.”

  3. Beschreibe doch nochmal das Verhältnis zur Mannschaft und zum Verein?

    “Mein Verhältnis zum Verein und zur Mannschaft ist sehr gut. Ich sage schon seit einiger Zeit dass ich diesen Aufwand nicht mehr betreiben will, aber die Jungs verleiten mich jedes Mal aufs Neue dazu noch ein Jahr dranzuhängen. Ich bin jetzt seit 2011 im Verein, würde das Verhältnis nicht passen, wäre ich sicher nicht mehr in Rottenburg.”

  4. Wo siehst Du den FC in der Zukunft?

    “Der FC gehört mindestens in die Landesliga. Leider wird es immer schwieriger Spieler für einen Verein zu gewinnen der keine utopischen Gehälter zahlt. Durch die sehr gute Jugendarbeit müsste dies aber auf jeden Fall machbar sein.”

  5. Warum ist es für jeden Spieler interessant beim FCR zu kicken?

    “Zum Einen spielt man in Rottenburg weil man beste Trainingsbedingungen mit Stadion, kleiner und großer Kunstrasen, Rasenplatz und Halle beieinander hat. Zum Anderen für treue Fans die einen zu jedem Spiel begleiten und zu guter Letzt für den Verein der einen bestmöglich fördert. Wer nur für Geld nach Rottenburg kommt ist fehl am Platz.”

  6. Was ist für dich im Verein vorbildlich und was könnte Deiner Meinung nach noch verbessert bzw. erweitert werden?

    “Man kann mit allen Anliegen zur Vereinsführung kommen und es wird schnellstmöglich eine Lösung gefunden. Die Absprachen unter den vielen Mannschaften, die zum Teil auch miteinander arbeiten müssen könnte man verbessern.”

  7. Hast Du in Deiner Aufgabe ein Vorbild oder hast du deine eigenen Trainerprinzipien?

    “Nein, da ich ja nicht unbedingt geplant Trainer wurde und mich doch eher als Spieler sehe bin ich sicher nicht der Übertrainer der den Jungs so wahnsinnig viel neues über Fußball beibringen kann. Der Fußball muss den Spielern in erster Linie Spaß machen und ich trichter ihnen die dazugehörige Disziplin, Zuverlässigkeit und den Teamgeist ein.”

  8. Sag doch nochmal ganz kurz was zur Jugendarbeit beim FCR?

    “Die Jugendarbeit ist seit Jahren in den meisten Altersklassen auf höchsten Niveau und ein sehr wichtiger Baustein für die aktiven Mannschaften.”

  9. Werden U23-Spieler und A-Junioren-Spieler gelegentlich beim Training der 1. Mannschaft eingeladen um denen eine Perspektive zu erhalten?

    “Spieler der U23 haben uns dankenderweise vereinzelt in den Vorbereitungsspielen ausgeholfen und das ein oder andere Training wurde zusammen absolviert. Die Spieler der A-Jugend hatten die Möglichkeit bei uns in der Vorbereitung etwas reinzuschauen und wir werden, wenn es der Spielbetrieb zulässt den einen oder anderen zu uns ins Training oder vielleicht auch mal zum Spiel holen. zuerst müssen aber die jeweiligen Mannschaften auf ihre eigenen Aufgaben fixiert sein.”

  10. Wie zufrieden bist Du mit der Vorrunde?

    “Ganz zufrieden bin ich fast nie. Im Nachhinein haben wir einige Punkte unnötig liegen gelassen und stehen so etwas schlechter da als es möglich gewesen wär.”

  11. Wurden die gesteckten Ziele erreicht?

    “Wie schon gesagt. Es wäre vielleicht etwas mehr drin gewesen, in Anbetracht unserer Möglichkeiten und des doch sehr dezimierten Kaders zum Vorjahr bin ich doch ganz zufrieden.”

  12. Welches Ziel wird für die Rückrunde angestrebt?

    “So schnell wie möglich den Nichtabstieg  zu sichern.”

  13. Bei den ersten drei Spielen geht es gegen drei Mitkonkurrenten (Nehren, Metzingen und Tuttlingen) gegen den Abstieg. Wie wollt ihr die Mannschaft so einstellen, daß es die erhofften 9 Punkte gibt?

    “Alle drei Mannschaften stehen schlechter da als sie in Wirklichkeit sind und von den Platzierungen darf man sich nicht blenden lassen. Diese Spiele kann man nur mit absolutem Siegeswillen bestreiten.”

  14. Welches Team hat Dich in der Landesliga am meisten überrascht?

    “SV 03 Tübingen. Der SV hat eine super junge, talentierte Mannschaft mit sehr hoher Qualität. Die Truppe spielt so schon über Jahre zusammen und das merkt man. Dennoch hätte ich nicht gedacht dass sie sich als Aufsteiger so gut oben festsetzen.”

  15. Wenn ein Spieler für seine Entwicklung hervorgehoben werde müsste, wer wäre es und warum?

    “Ganz klar, Manuel Weber. Von der Jugend zuerst im Kader der U23. Dann aus Spielermangel in die Erste und gleich zum Stammspieler etabliert.”

  16. Gibt es Veränderungen im Team? (Transfers, Trainer- und Betreuerteam)

    “Zugänge konnten wir leider keine verpflichten. Abgänge haben wir drei, welche uns aber schon in der Vorrunde nicht zur Verfügung gestanden haben. Sonst ist alles beim Alten.”

  17. Was macht das Team besonders, wo sind die Stärken?

    “Wir können uns nach Siegen oder Niederlagen alle in die Augen schauen, auf- sowie neben dem Platz. Jeder spielt, kämpft, verliert und gewinnt für den Anderen.”

  18. Wo siehst Du Verbesserungspotential im Team?

    “In Sachen Arbeitseinsätze, Balldienst und Dinge die einfach auch zum Vereinsleben gehören muss man manche doch gewaltig anschieben. Da fehlt mir etwas die Eigeninitiative.”

  19. In der aktuellen A-Jugend tummelt sich das ein oder andere Talent, daß den Sprung in die 1. Mannschaft auf Anhieb schaffen könnten. Hast Du da schon den ein oder anderen Juniorenspieler im Visier?

    “Sicherlich sind in der A-Jugend gute und willige Jungs dabei, doch den Sprung von der Jugend in den aktiven Bereich egal in welche Spielklasse darf man nicht unterschätzen. Es werden alle ihre Chance bekommen, aber zuerst haben sie ihre Aufgaben zu erfüllen.”

     

  20. Wie beurteilst Du den Status Quo vom ersten direkten Konkurrenten und Gegner zum Rückrundenstart SV Nehren?

    “Der SV Nehren steht weitaus schlechter da als die Mannschaft in Wirklichkeit ist. Sie sind auch vom Verletzungspech geplagt und müssen jetzt auch noch ihren Torjäger ersetzen. Trotzallem denke ich, dass Nehren so gut aufgestellt ist dass sie schnell die notwendigen Punkte sammeln werden. Hoffentlich nicht gegen uns.”

  21. Die ersten Gegner sind:  Nehren (A), Metzingen (H), Tuttlingen (A), SV 03 Tübingen (H), Freudenstadt (A). Denn dann kommen mit Gärtringen, Nagold, Böblingen, Bösingen Young Boys, TSG Tübingen die dicken Brocken. Was wäre Euer Wunschstart?

    “Gewinnen wollen wir natürlich jedes Spiel. Wenn wir aus den ersten 5 Spielen 12 Punkte erreichen könnten wäre ich mehr als zufrieden. Wir haben aber auch schon bewiesen dass wir gegen die oberen Mannschaften gewinnen können und wenn wir die Klasse halten wollen ist das auch bitter nötig.”

  22. Ich als PR-Chef, freue mich wieder auf die Aufgaben mit der 1. Mannschaft und auf den Beginn der Rückrunde, wie heiß bist Du?

    “Ich freue mich sehr auf den Rückrundenstart. Vorbereitung und Freundschaftsspiele sind zwar notwendig aber in der Runde geht’s schon anders zur Sache.”

  23. Schaffen wir den Klassenerhalt?

    “Ja, gemeinsam als FC Rottenburg und mit den Fans im Rücken schaffen wir es.”

  24. Wenn nicht?

    “Waren wir für dieses Jahr nicht gut genug für die Landesliga.”

  25. Jetzt habe ich doch noch eine Frage. In der Winterpause hat sich die Trainerfrage für die neue Saison beantwortet. Wirst Du unseren neuen Cheftrainer Frank Eberle als Co-Spieler/Trainer zur Verfügung stehen oder wirst Du wieder in die Riege der Spieler zurücktreten und dich voll und ganz aufs spielen konzentrieren. Eine Umfrage unter den FC-Fans steht ganz klar zu Dir als Co-Spielertrainer. Wie wirst Du dich entscheiden?

    “Wie mein weiterer Werdegang beim FC sein wird, wird sich in den kommenden Tagen und Wochen entscheiden. Mein Körper sagt schon seit Jahren nein, doch mit den Jungs macht es einfach riesig Spaß und das wird auch ausschlaggebend für meine Enzscheidung sein wie die Mannschaft zusammenbleibt.”

  26. Wir alle sind beeindruckt von Dir als Spieler und Mensch und bist Vorbild für jeden Jugendspieler. Könntest Du dir irgendwann nach Deiner Karriere es vorstellen als Jugendtrainer bzw. Berater beim FCR einzusteigen?

    “Das ehrt mich sehr, vielen Dank. Momentan sehe ich mich doch eher als Spieler. Früher oder später kann ich mir aber schon vorstellen eine andere Funktion in einem Verein zu übernehmen.”

Wie gehts weiter?

So, ich hoffe daß nun jeder noch mehr über unsere 1. Mannschaft informiert ist und bedanke mich daher erstmal beim Interviewpartner Bernd “Franz” Kopp, der sich die Zeit nahm, trotz beruflicher Beanspruchung und Belastungen um mir die Fragen zu beantworten.
Im Teil 4 unserer Winter-Interview-Reihe geht es weiter mit Andreas Berghof, Cheftrainer der Damenmannschaft den ich ans „Mikrofon“ bekam. Deshalb gleich vorab ein großes Dankeschön für die Zeit die sie opferten um mir reichlich informative Antworten zu geben.

Am Samstag, den 04.03.2017 gehts wieder los. Um 15 Uhr startet die Landesliga auf dem Sportgelände vom SV Nehren in die zweite Saisonhälfte. Bitte kommt recht zahlreich und unterstützt uns so lautstark wie möglich, daß wir gleich von Beginn in der Spur sind und uns so schnell wie möglich aus den unteren Rängen verabschieden können.