Topspiel der Landesliga zwischen dem FCR und dem SV Zimmern endet torlos



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 11. Spieltag
Datum: Sonntag, 27.10.2024 | 15 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)


Nullnummer im Landesliga-Spitzenspiel

Landesliga-Spitzenreiter FC Rottenburg und der Tabellendritte SV Zimmern trennten sich am 11. Spieltag in einem zähen Topspiel torlos 0:0-Unentschieden und verpassen nach dem 2:0-Sieg in Empfingen einen weiteren Coup. Vor einer tollen Kulisse von ca. 300 Zuschauern im Hohenbergstadion stand zuvor Spitzenspiel drauf, es war aber keines drin, im Gegensatz noch zu voriger Woche. Bei schönem Herbstwetter eliminierten sich beide Teams, dabei hatten beide Mannschaften in der Schlussphase den Lucky Punch auf dem Fuß. Dieses Spiel hat am Ende auch keinen Sieger verdient, daher ein gerechtes Unentschieden. Nun geht es für den FC an Allerheiligen (01.11.) auf die Schwäbische Alb zum ehemaligen Verbandsligisten FC 07 Albstadt.
Keine Tore und keinen Sieger gab es in einem hart umkämpften, turbulenten und wilden Topspiel des Tabellenführers gegen den Dritten: Dem Spielverlauf und Chancen nach dürften oder können nach Spielende beide Mannschaften daher mit dem Unentschieden sehr gut leben. Der FCR bleibt Tabellenführer, die Zimmerner bleiben mit dem Punkt an der Tabellenspitze dran.
Trotz der Tabellenführung war das 0:0 im heimischen Stadion ja schon ein kleiner Erfolg, denn es war der erste Punktgewinn gegen den SV Zimmern des FCR in einem Pflichtspiel seit dem 0:0-Unentschieden am 13.09.2015, ebenfalls in der Landesliga. Zuletzt gab es drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 2:7 gegen die Zimmerner. Das letzte Heimspiel ging sogar mit 0:3 an die Schwarz-Gelben aus der Gemeinde im Landkreis Rottweil. Somit können wir oder sind wir sehr zufrieden mit dem torlosen Remis.
Der Vorsprung an der Tabellenspitze ist nach dem 7:1 der Schwenninger gegen Dornhan auf 3 Punkte geschmolzen, doch wollen wir nicht meckern. Als Aufsteiger nach dem 11. Spieltag Spitzenreiter der Landesliga zu sein fühlt sich immer noch an wie ein Traum und der soll noch lange so anhalten, auch die Spieler sind mit dem Erfolg noch mehr eine Einheit geworden. Nun geht es am Freitag per Bus zur nächsten großen Prüfung als Aufsteiger. Im Alb-Stadion erwartet den FCR nun die Elf vom Namensvetter FC 07 Albstadt um ihren Kapitän und Torhüter Chris Leitenberger.


Erste Gefahr nach 27 Sekunden
Um 15 Uhr war Anpfiff zum mit Spannung erwarteten Topspiel der Landesliga. Beide Teams haben sich viel vorgenommen, die Gäste zunächst noch mehr, denn nach genau 27 Sekunden hatte der SV Zimmern seine erste große Möglichkeit sogar per Kopfball mit 0:1 in Führung zu gehen.
Der FCR wiederum brauchte bei widrigen Platzverhältnissen ein ganze Weile um sich zu finden und kam dann schließlich nach 7 Minuten durch einen mutigen Distanzschuss aus über 35 Meter durch Lennis Eberle zur ersten Chance. Zimmern antwortete postwendend und kam nach einer Ecke zur nächsten Chance, doch FCR-Keeper Julian Häfner passte auf uns faustete die Kugel energisch vom Tor weg.
Die erste nennenswerte Chance des FCR war dann in der 9. Minute als Julian Kiesecker mit einem feinen Ball in die Tiefe Jan Baur findet und er aus der Drehung direkt abzieht. Doch SVZ-Keeper Chris Fast hält mit einer tollen Reaktion. Vier Minuten später in der 13. Minute scheiterten René Hirschka per Kopf und Baur im Nachschuss, nach einem zuvor getretenen Behr-Freistoß von der linken Seite.
Nach genau einer Viertelstunde wurde es wüst im Stadion mit Beleidigungen der Zimmerner Fans, die vehement eine Rote Karte gegen Stanislav Votentsev forderten. Was war passiert: Ein Konter des SVZ durch Stefan Mutapcic wurde von Votentsev als letzter Mann des FCR begleitet, im eins gegen eins blieb Votentsev Sieger, sein Gegenspieler fiel zu Boden. Dann kamen die Diskussionen, vor allem aus dem Zimmerner Lager die Rot forderten. Allerdings war Schiedsrichter Tobias Rollnik nicht weit weg und konnte die Situation gut argumentieren und meinte: „Der Spieler muss schon fallen“. Zimmerns Trainer Stefan Breinlinger protestierte heftigst und bekam später dann auch noch die Gelbe Karte gezeigt wegen andauernden Meckerns. Es war eine Aktion bei dem der eine Schiri pfeift, der andere eben nicht. Eine Pattsituation eben, vielleicht auch ein wenig Glück für den FCR.
Das Spiel wurde immer zerfahrener und hektischer, vorallem wurde Hektik von den Zuschauerrängen aus dem Zimmerner Block und der Trainerbank auf das Spielfeld transportiert und da muss man den Spielern einen Lob aussprechen, die sich nur wenig darauf ein- und anstecken ließen. Nach einer Verletzung musste der SVZ in der 36. Minute erstmals wechseln. Luca Barroi wurde gefoult und länger behandelt, konnte dann aber weitermachen. Doch keine Minute später zeigte er an, daß es nicht mehr weitergeht. Für Mittelfeldspieler Barroi kam dann Abwehrspieler Joshua Hempel in die Partie.
In der 37. Minute dann ein letzter Torschuss der Gäste, doch Häfner konnte einmal mehr die Kugel sichern. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte wurden dann emotionslos heruntergespielt ohne jegliche Highlights. Keiner wollte zuviel riskieren, der FCR ließ sein hohes Pressing vermissen, ließ aber auch hinten nicht mehr viel Nennenswertes zu, da man entgegen seiner eigentlichen Taktik sich eher defensiv orientierte. Mit langen Bällen auf dem holprigen Rasen blieb man dann auch bei den zweiten Bällen meist Sieger. Ja man stellte sich gezwungenermaßen auf den Gegner ein. Schiri Rollnik aus Leonberg ließ aufgrund der Verletzungspause 3 Minuten nachspielen und schickte die Spieler dann in die Halbzeitpause. Es war bis dahin kein schönes Spiel, erst recht kein Topspiel.


Comeback von Stepanenko. Beide Mannschaften mit vergebenen Lucky Punch!
In der Pause nahm FCR-Trainer Marc Mutschler einen Wechsel vor und brachte den zuletzt verletzt fehlenden Stammkapitän Leon Oeschger in die Partie für den heute glücklos agierenden Loris Zettel.
Nach einem Zuckerpass von Manuel Weber von der linken Seite dann in Richtung Sturmspitze, erreichte Lennis Eberle den Ball, doch der Platz wurde knapp und so vergab mit einem Schuss eine Riesenchance (50.) zur Führung. SVZ-Keeper Fast war einmal mehr zur Stelle. Eine Minute später hatte Hirschka dann die Führung auf dem Fuß, doch aus einem Getümmel heraus wurde er überrascht, SVZ-Keeper Fast war dann vor ihm zur Stelle.
Nun kam das Comeback von Oleh Stepanenko, der die letzten fünf Wochen wegen Leistenproblemen ausgefallen war und sich riesig freute wieder dabei zu sein, aber nicht nur er freute sich, alle Rottenburger Fans waren gespannt ob Oleh wieder zuschlagen würden. Sein Einstand um es vorwegzunehmen war sehr gut. Er hatte einige gute Szenen in dem er seine Qualität aufblitzen ließ und sogar Zimmerner Fans zum Schwärmen brachte. Leider blieb er bis zum Ende torlos. Seine Zeit wird wieder kommen wenn wieder topfit ist. Also, einfach geduldig bleiben. Er kam im Übrigen für Jakob Bader (52.) ins Spiel.
Es folgte nun eine zehnminütige Drangphase des SVZ, die mit drei guten Chancen hätten ebenfalls in Führung gehen können. Ein Freistoß von links kam direkt überraschend direkt Richtung Rottenburger Tor, doch Häfner war hellwach und faustete die Kugel aus der Gefahrenzone (54.). In der 59. Minute dann eine gefährliche Situation für den FCR. Eine Hereingabe über rechts in die Mitte erreichte eine Zimmerner Stürmer, doch der stand, so der Schiri im Abseits, auf jeden Fall war die Fahne oben. Das war knapp. Die Kugel allerdings wurde beim Abschluss kläglich in den Rottenburger Himmel befördert, also alle runterfahren. In der 18. Minute konnte Häfner einen weiteren Torschuss sicher halten. Ab der 65. Minute etwa kam der FCR wieder besser ins Spiel und lieferte dann mit einigen Chance und den frischen Spielern dann auch ab.
65 Minuten waren gespielt, Kiesecker schießt nach einer Ecke die Kugel übers Tor. In der 71. Minute dann ein interessanter Wechsel. Denn mit Bastian Narr kommt ein Spieler rein, der aus beruflichen Gründen selten Zeit hat und ab und an in der U23 aufgrund des Trainingsrückstandes Spielpraxis sammeln kann. Bei seinem ersten Spiel in der laufenden Saison für die 1. Mannschaft sammelte er fleißig Pluspunkte bei seinem Coach Marc Mutschler. Man erkennt beim Basti eben sein Talent und das hat er wieder gezeigt. Narr kam schließlich für Manuel Weber ins Spiel, der wie Narr immer wieder mal aus beruflichen Gründen aussetzen muss. Doch wenn er da ist, liefert er.
Die 72. Minute war angebrochen als Oleh Stepanenko mit Tempo in Richtung Strafraum unterwegs war und da von zwei Zimmerner Spieler in die Zange genommen und schließlich klar zu Fall gebracht wurde. Doch der Schiri ließ wie zuvor bei der geforderten Roten Karte die Pfeife stecken und ließ weiterspielen. Eine Konzessionsentscheidung des Schiri? Wir wissen es nicht.
Mutschler brachte nun Anton Jansen für Lennis Eberle ins Spiel (78.). Kaum im Spiel hatte Jansen auch schon seine erste Chance, auch er scheiterte aber am SVZ-Keeper. Es folgten drei weitere gute Möglichkeiten in Führung zu gehen: Kiesecker´s Freistoß aus gut 35 Metern wurde zur Ecke abgefälscht (84.), Basti Narr kam im 5er zufällig ca. zwei Meter am rechten Torpfosten an den Ball, zog mit links ab und schickte den Schlussmann in die rechte Ecke, doch Keeper Fast hielt mit einem überragenden Reflex und lenkte die Kugel mit dem linken Arm um den Pfosten zur Ecke (85.) – das hätte der Lucky Punch für den FCR sein können. Narr ärgerte sich noch weit nach Spielende selber. Das wäre eine Comeback nach Maß gewesen wenn er getroffen hätte. Eine Minute später kam Behr dann noch nach einer Stepanenko-Ecke an den Ball und probierte es am zweiten Pfosten den Ball ins Tor zu schlenzen (86.). Nächste Topchance für den FCR.
Doch auch Zimmern kam noch zu seinem Lucky Punch. In der 87. Minute kam nach einem Diagonalball Mutapcic an den Ball und umspielte den herauslaufenden Häfner. Doch der Zimmerner Stürmer wurde von Häfner zu weit abgedrängt, kam dennoch aus spitzen Winkel zum Abschluss, doch von zwei Rottenburgern auf der Torlinie, konnte einer die Kugel in allerhöchster Not zur Ecke lenken, die aber nichts einbrachte. In der Nachspielzeit (90.+3) brachte Mutschler mit Dario Bedic für Lukas Behr noch eine defensive Absicherung ins Spiel um die Null zu halten. So passierte nichts mehr und es blieb beim 0:0. Schiri Rollnik beendete die Partie nach vier Minuten Nachspielzeit.
Fazit
Dieses Spiel hatte absolut keinen Sieger verdient, da die Chancen sehr ausgeglichen waren, weil auch die Spielanteile bzw. Ballbesitz gefühlt gleich waren. Allerdings hätten beiden Mannschaften noch Topchancen um das Spiel für sich zu entscheiden. Daher ein leistungsgerechtes torloses 0:0-Unentschieden, mit dem beide Teams gut leben können.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Von Beginn an hat man gemerkt, dass beide Mannschaften sich abtasteten und es zu keiner großen Chancenflut auf beiden Seiten kommen wird. Uns war vorab wichtig, dass die Null steht und das konnten wir umsetzen. Zimmern ist eine gestandene Landesligamannschaft, die in den letzten Jahren zum oberen Drittel gehört. Wir haben erneut gezeigt, dass wir auch gegen die Top-Teams bestehen können und darauf können wir als Aufsteiger stolz sein! Der Lucky Punch hätte auf beiden Seiten fallen können, aber mit dem Punkt können wir gut leben.

Pressestimmen

Lennis Eberles erstes Ziel – Einfach fit bleiben
Artikel lesen | Constantin Zeyer am 25.10.2024 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Spielerisch den Stecker gezogen
Artikel lesen | Paul Junker am 28.10.2024 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
SVZ-Abwehrbollwerk hält dicht
Artikel lesen | Holger Rohde am 28.10.2024 | Schwarzwälder Bote


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Loris Zettel (46. Oeschger), Jan Baur, Lennis Eberle (78. Jansen), Lukas Behr (C) (90.+3 Bedic), Jakob Bader (52. Stepanenko), Nick Heberle, Manuel Weber (71. Narr), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Dario Bedic, Leon Oeschger, Maximilian Biesinger, Anton Jansen, Bastian Narr, Oleh Stepanenko
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
Fehlanzeige
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Tobias Rollnik (FC Gerlingen, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Cornelius Wilnhammer (TSV Höfingen)
Julian Steck (SV Leonberg/Eltingen)
Besondere Vorkommnisse:
Steffen Breinlinger, Trainer des SV Zimmern, erhält in der 40. Minute die Gelbe Karte wegen Meckerns.
Zuschauer:
ca. 300

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Ausblick

Bereits am kommenden Freitag, den 01.11. (Allerheiligen) geht es für die Mutschler-Elf am 12. Spieltag zum Tabellenzehnten FC 07 Albstadt. Gespielt wird (Stand 27.10.) auf Rasen im Alb-Stadion in Albstadt-Ebingen. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Jan Wenzel vom TSV Eriskirch aus der Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen.

FC kassiert beim 0:3 gegen den SC 04 Tuttlingen seine erste Saisonniederlage



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 9. Spieltag
Datum: Sonntag, 13.10.2024 | 15 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)

Das Spiel wurde präsentiert von…



Watsch´n für den FCR

Erste Saisonniederlage – irgendwann musste es passieren. Die Mutschler-Elf kassierte am Sonntag in seinem fünften Heimspiel am 9. Spieltag gegen die robuste Elf des SC 04 Tuttlingen seine erste Saisonniederlage in der Landesliga. Das 0:3 (0:2) jedoch sieht auf dem Papier erstmal gruselig aus, jedoch war man im Hohenbergstadion vor ca. 200 Zuschauern nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft, eher die Unglücklichere. Denn man versäumte es wieder sehr gute Chancen in der ersten Halbzeit zu verwerten und dann war da noch der Schiedsrichter, der es nicht mit dem Gastgeber hatte. Am Ende stand aber eine verdiente Niederlage zu Buche, denn Tuttlingen hatte einen Plan und gewann mit viel Gier.
Es war kein Wochenende für die Tabellenführer der Landesligen, denn mit dem FSV Waiblingen kassierte ein weiterer souveräner Landesliga-Tabellenführer (Staffel 1) seine erste Saisonniederlage und auch im eigenen Stadion. Mit 0:3 fiel die erste Saisonniederlage für den FCR zwar heftig aus, für Zweifel hat das bei den Landesliga-Fußballern des FC Rottenburg aber nicht gesorgt. Vor dem Spiel analysierte FCR-Trainer Marc Mutschler noch intensiv den Gegner und erkannte, daß sie zu Unrecht in der unteren Tabellenhälfte stehen: „Tuttlingen ist eine gefährliche und gute Mannschaft und haben mit Buba Camara eine Maschine im Sturm“, so FCR-Trainer Marc Mutschler. Doch alle Warnungen prallten an der starken Tuttlinger Defensive ab.
Am 9. Spieltag ist es also passiert: der FCR kann doch verlieren, aber für diese erste Niederlage in der Landesliga brauchte es einige Vorkommnisse: denn der FCR musste am Sonntag mit Hirschka auf seinen Spielertrainer, langjährigen Kapitän und Abwehrchef, mit Oeschger auf seinen aktuellen Kapitän, mit Baur auf einen weiteren unverzichtbaren Routinier und Stepanenko auf seinen aktuellen Toptorjäger und Führenden der Landesliga-Torjägerliste verzichten, auch auf Rohrer und Langer, zwei unserer Toptalente, konnte man nicht zurückgreifen. Da fragt man sich, welche Mannschaft, egal welche, solche Ausfälle eins zu eins kompensieren kann, bestimmt keine. Daher geht ein großes Lob an unsere Mannschaft die trotz der Begebenheiten gegen Tuttlingen nie aufgab und alles in die Waagschale warf und überhaupt schon die gesamte Saison immer wieder mit berühmten Ausfällen zu kämpfen hatte und trotzdem auf Platz 1 der Tabelle steht. Das zollt Respekt an die Jungs! Soviel zu Beginn.
Durch diese ganzen Ausfälle und als ungeschlagener Tabellenführer konnte man sich diese Niederlage erklären. Vielleicht war der Druck der sehr jungen Mannschaft zu hoch, eine beeindruckende Heimserie zu halten, zu Null zu spielen und ungeschlagen zu bleiben und gegen eine bockstarke Mannschaft die zu Unrecht im unteren Tabellendrittel steht zu bestehen. Aus diesem Spiel kann man nur seine Lehren daraus ziehen, denn gegen Empfingen werden wieder unsere Routiniers zurückkehren.


Zwei klare Elfmeter verwehrt
Der FC startete klar besser in die Partie und hatte gleich in der ersten zwei Minuten gute Angriffe. Die erste richtig gute Chance im Spiel hatten dann aber die Tuttlinger, die jedoch FCR-Keeper Julian Häfner gegen Tuttlingens Topstürmer Buba Camara sehr gut entschärfen konnte.
Dann die 5. Minute die beim FCR zu wütenden Reaktionen führte, denn erste gegen Lennis Eberle und dann gegen Lukas Behr wurde dem FCR zwei ganz klare Elfmeter verwehrt. So etwas muss ein Verbandsligaschiedsrichter wie es Jones Rosenberger aus Ludwigsburg einer ist, einfach sehen, auch wenn es erst die 5. Minute war. Eberle wurde in der Box deutlich sichtbar für jeden am Trikot gezogen, dass er keine Chance mehr hatte weiterzuspielen, der Ball kam dann doch irgendwie zu Behr, der dann ja deutlicher ging es kaum von den Beinen geholt wurde. Durch das ganze Gewusel im Strafraum übersah der Schiri diese beiden Regelwidrigkeiten. Zwei klare Fehlentscheidungen! „Die haben ihm fast das ganze Trikot zerrissen“, so ein nach dem Spiel immer noch aufgebrachter FCR-Trainer nach der ersten Fehlentscheidung.
Während der SC Tuttlingen in der 11. Minute nach einem Konter, wieder über Camara, eine Chance hatte die Häfner parierte, hatte der FCR auf der anderen die weitaus größeren und besseren Chancen. Die Tuttlinger aber blieben stets gefährlich und setzten immer wieder über die Flügel und frühes Pressing die Rottenburger Hintermannschaft unter Druck.
So kam Behr mit einem Schlenzer (8.), einen Freistoß durch Behr (15.), einen weiteren Freistoß durch Behr, der halbhoch aufs Tor kam und der Torwart mit eine klasse Parade zur Ecke lenkte (19.), Eberle nach einer Ecke mit einem herrlichen Kopfball (20.) zu sehr guten Chancen in Führung zu gehen, doch es kam dann alles ganz anders.
Tuttlingen fing sich und spielte nun gut mit und kam in der 22. Minute nach einer Ecke zu einer guten Kopfballchance. Eberle hatte dann in der 29. Minute erneut die Führung auf dem Fuß, doch im allerletzten Moment konnten die Gäste zur Ecke klären.
Es war die 34. Minute: Nach einem Standard legte ein Tuttlinger Spieler die Kugel quer und Tuttlingens bulliger Stürmer Mario Giesler konnte vor Häfner zum 0:1 vollenden. Man hat es kommen sehen, so aggressiv wie die Tuttlinger zu Werke gingen, hatten die einen Plan, der nun sein Weg fand.
Fünf Minuten später (39.), der FCR immer noch unter den Einflüssen des Gegentores, erzielte Marcel Misic nach einer Camara-Flanke das 0:2. Jetzt musste der FCR aufpassen, daß es hier kein Debakel wird, denn der SC spielte nun groß auf und kam in der 40. Minute zu nächsten Topchance, doch Häfner blieb im eins gegen eins der Sieger gegen Giesler. Bockstarke Aktion vom Juli, der dafür Sonderapplaus vom Publikum erhielt.
Tuttlingen hatte schließlich nach einer Ecke die letzte Chance in der ersten Hälfte, nachdem unsere Mannschaft diesen unfassbar schnellen und trickreichen Camara nicht in den Griff bekamen u.a. wurde er zu dritt bearbeitet und trotzdem hatten wir unsere Probleme mit diesem Ausnahmespieler. Plus zwei Minuten wurden nachgespielt, dann schickte Schiedsrichter Rosenberger die Spieler in die Pause.


Tuttlingen parkte jetzt den Bus, der FCR ideenlos
Nun war klar, Tuttlingen machte nach der 2:0-Führung zur Pause hinten dicht und spekulierte auf Konter durch ihre beiden gut aufgelegten Stürmer Camara und Giesler. Zudem waren die in blau spielenden Gäste nur damit beschäftigt das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören, was ihnen auch sehr gut gelang. Der FC hätte noch weitere 90 Minuten spielen können, die hätten heute das Tor nicht getroffen. Vorweg genommen, es war ein rabenschwarzer Tag für die Roten.
Maximilian Biesinger hatte dann in der 51. Minute die wohl bis dahin beste Rottenburger Chance. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld wurde in der Box abgelegt genau vor die Füße von Biesinger, der zirkelte die Kugel aus gut 15 Metern knapp übers Tor. Schade, der hätte auch reingehen könne.
Früher als sonst reagierte Mutschler (53.) und brachte schon früh für Biesinger und Diedhiou mit Anton Jansen und Daniel Angerer zwei frische quirlige Stürmer ins Spiel. Es folgte in der 56. Minute die erste von vielen Spieleraufläufen im Tuttlinger Strafraum, so daß man nie genau erkennen konnte wer zuletzt am Ball war, sicher war, daß der FCR hier mit einigen Abschlüssen hätte endlich mal treffen müssen um wieder im Spiel zu sein. Diese Chance wurde verpasst.
Routinier Stefan Seidel, der nach drei Spielen Rot-Sperre wieder spielberichtigt war, kam für den gegen Camara sichtlich überforderten Julian Kiesecker ins Spiel (60.). Ja solche Tage gibt es, da gelingt einem nicht viel. Abhaken Juli, wir wissen was Du drauf hast. Der FCR machte weiter Druck und rannte das Tuttlinger Tor an ohne jedoch erfolgreich zu sein, so handelte Mutschler und brachte mit Patrick Francisco für den ebenfalls überforderten Jakob Bader (69.), vielleicht ein bisschen zu spät, einen echten Brecher für den Sturm.
Nun gut, die ganzem Wechsel brachten bislang nichts, denn Tuttlingen zeigte sich wiedermal und nutzte einen Konter eiskalt aus. Mit drei Mann stürmten die Tuttlinger Richtung Rottenburger Tor, da der FCR, na klar, sehr hoch agierte und mit Stanislav Votentsev und dem hoch mitspielenden FCR-Keeper Julian Häfner nur zwei Rottenburger entgegentraten. Häfner eilte zurück in sein Tor, während es dann Votentsev mit drei Tuttlinger aufnahm. Beim Tuttlinger Abschluss (75.) warf sich unser ukrainisches Abwehrtalent mit allem was er hatte in den Schuss und konnte so das 0:3 verhindern. Wow, was für eine klasse Aktion von unserem Stani!!
Doch das alles half nichts. In der 79. Minute fiel dann doch noch das 0:3 für den SC. Ein Tuttlinger Konter über links wurde in die Mitte verlagert, dort kam dann nach erneute Vorarbeit von Buba Camara Mittelfeldspieler Nico Wieneke zum Abschluss und schlenzte die Kugel á la Robben in den oberen rechten Winkel unhaltbar für Häfner zum 0:3. Ja so kann es gehen. Der FCR macht das Spiel und rennt das Tuttlinger Tor an und die anderen machen die Bude. So grausam kann Fußball sein.
Letzter Wechsel seitens des FCR. Loris Zettel kam für den stark spielenden Dario Bedic ins Spiel (81.). Daniel Angerer (wenn ich es richtig gesehen habe), hatte in derselben Minute eine Riesenchance. Sein Distanzschuss aus dem Getümmel heraus wurde vom starken Tuttlinger Keeper Luca Moser leider nur zur Ecke abgelenkt. Die nächste Topchance hatte dann Francisco, als er in der 85. Minute per Kopfstoß am SC-Keeper scheiterte, der die Kugel ebenfalls zur Ecke lenkte.
Das Power Play nutzten die Probst-Kicker wieder für einen Konter. Camara umspielte Häfner an der rechten Torauslinie, zog in die Mitte und Nick Heberle konnte im letzten Moment das 0:4 verhindern. Au Mann, da war nochmal zittern angesagt. Aber das wäre des Guten zuviel gewesen. Nun hatte der FCR einmal einen Konter und kam durch Francisco über links zum Abschluss. Seine direkte Abnahme aus dem Lauf ging leider knapp am Tor vorbei. Das hätte der Ehrentreffer sein können. Dann war Schluss. Der Schiri pfiff nach 6 Minuten Nachspielzeit die Partie ab.
Fazit
Spiel schnell abhaken, denn die Mutschler-Elf will nun im absoluten Topspiel der Landesliga am kommenden Samstag – Zweiter gegen Erster – wieder zurück in die Erfolgsspur. Jetzt muss man in Empfingen zeigen, daß dieses 0:3, welches deutlich aussieht aber nicht ist, nur ein Ausrutscher war. Zu ideenlos, planlos und ohne jede große Gefahr für die Tuttlinger Hintermannschaft war das Spiel des FCR, die Tuttlinger hingegen warfen alles rein und verteidigten mit Mann und Maus, sie waren auch beim zweiten Ball immer einen Schritt eher am Ball. Aber die Jungs wissen selber, das sie am Sonntag nicht wie sonst performt haben und ärgern sich selber am meisten. Der FCR hat nun am Sonntag erlebt, wie schnelllebig der Fußball ist – jeder kann in dieser Liga jeden schlagen! Tabellarisch ist im Grunde nichts passiert. Rottenburg ist nach 9 Spielen immer noch Erster und die Ausgangsposition als Aufsteiger ist weiterhin glänzend.
Anmerkung zum Schluss: Für den FCR enden nun zwei Serien – mit der ersten Heimniederlage seit 1 1/2 Jahren setzte es nun nach 9 Spielen auch die erste Niederlage in dieser Saison. Eine Watsch´n für den FCR zur richtigen Zeit. Diese wird den FC wieder wachrütteln, denn in Empfingen werden Hirschka, Baur und evtl. Stepanenko in den Kader zurückehren. Es war übrigens für die 1. Mannschaft des FC Rottenburg die höchste Heimniederlage in einem Landesligaspiel seit dem 1:7 gegen den SV Nehren am 15.05.2022.


Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
„Wir starteten super in die Partie und hatten in den ersten 20 Minuten zwei Torchancen sowie zwei fragwürdige Elfmeterentscheidungen, die der Schiedsrichter bewusst nicht wahrnehmen wollte, anders kann ich mir das leider nicht erklären. Vorab war uns klar, dass Tuttlingen zu Unrecht in dem unteren Drittel der Tabelle steht und das zeigten sie auch. Wir bekamen einzelne Spieler nicht in den Griff und haben nach den ersten guten 20 Minuten nicht mehr Konstruktives auf den Platz gebracht. Ungewöhnlich für uns einige Fehler im Spielaufbau, was unser Spiel weiter verunsicherte. Dennoch haben wir keinen Grund, die Köpfe hängenzulassen. Wir stehen am 9. Spieltag der Landesliga auf Platz 1 und stehen somit weit über unseren Erwartungen.“

Pressestimmen

Fast das Trikot zerrissen
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 14.10.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Tuttlingen siegt beim Tabellenführer
Artikel lesen | Simon Schneider am 13.10.2024 | schwäbische.de
Viel riskiert, nichts gelungen
Artikel lesen | Tobias Fischer am 14.10.2024 | Reutlinger General-Anzeiger


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic (81. Zettel), Alioune K. Diedhiou (53. Jansen), Lukas Behr (C), Jakob Bader (69. Francisco), Maximilian Biesinger (53. Angerer), Nick Heberle, Lennis Eberle, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker (60. Seidel)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Stefan Seidel, Loris Zettel, Anton Jansen, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Mario Giesler (34.)
0:2 Marcel Misic (39.)
0:3 Nico Wieneke (79.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Jonas Rosenberger (Spvgg Bissingen, Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daniel Weiss (FSV Waldebene Stuttgart Ost)
Leon Hönig (DJK Ludwigsburg)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 200

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Ausblick

Am kommenden Samstag, den 19.10. kommt es am 10. Spieltag zum absoluten Topspiel in der Landesliga, wenn der Zweite SG Empfingen den Ersten FCR empfängt. Gespielt auf dem Sportplatz in Empfingen. Das Spiel beginnt um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Verbandsliga-Schiedsrichter Dr. John Köber vom ABV Stuttgart aus der Schiedsrichtergruppe Stuttgart.

Spitzenposition des FC nach dem 3:0-Sieg gegen Harthausen/Scher ausgebaut



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 8. Spieltag
Datum: Sonntag, 06.10.2024 | 15 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)

Spieltagspräsentation von…



FCR-Serie hält auch gegen Harthausen

Der Traum geht weiter!! Die Mutschler-Elf baut seine Tabellenführung in der Landesliga weiter aus und bleibt auch nach achten Spiel ungeschlagen. Wiedermal trafen im Hohenbergstadion die beiden leistungsstärksten Teams der Landesliga aufeinander. Nach dem nie gefährdeten 3:0 (2:0)-Heimerfolg gegen den TSV Harthausen/Scher, die zuvor drei Mal in Folge siegreich waren, stellt der FCR seine Spitzenposition erneut nicht in Frage und hat nun mittlerweile nach 8 Spieltagen 22 Punkte auf der Habenseite und 6 Punkte Vorsprung auf jetzt vier Mannschaften die alle 16 Punkte auf dem Konto haben. Vor ca. 200 Zuschauern im Hohenbergstadion bei herbstlichen Temperaturen erzielten Kapitän Leon Oeschger (18.), Lennis Eberle (25.) und Julian M. Kiesecker (87.) die Tore für den FC Rottenburg.
Der Aufsteiger FC Rottenburg sorgt weiter für Furore in der Fußball-Landesliga. Mit 22 Punkten aus 8 Spielen, 27 erzielten Toren (3,3 Tore im Schnitt pro Spiel) und nur 4 Gegentoren, stellt der FCR selbst seinen Rekord aus der Bezirksliga ein, dort startete man im gleichen Zeitraum im Meisterjahr mit nur 18 Punkten in die Saison. Desweiteren ist der FCR nach 8 Spieltagen unter allen 69 Landesligisten in Württemberg (Landesliga 1-4) statistisch gesehen die beste Mannschaft. Die ganze Situation scheint allmählich unheimlich zu werden, aber schön!
Trainer Marc Mutschler hat deshalb bislang allen Grund zu strahlen. Der Saisonstart ist mehr als geglückt. 8 Spiele, 22 Punkte – das klingt nach einem Start nach Maß und nach einer Mannschaft, die möglicherweise das Zeug dazu hat, dauerhaft oben dabei zu sein. Für den FC geht es als Aufsteiger darum, erstmal nicht abzusteigen. Jeder Punkt den wir sammeln, soll am Ende dabei helfen, dass wir hoffentlich die Klasse halten können”, betont Mutschler immer wieder, der trotz der komfortablen Tabellensituation einmal mehr warnend den Zeigefinder hebt.
Ein weiterer Vorteil: Der Kader ist mit 33 Mann sehr groß. Mutschler kann meist trotz wöchentlich fehlender Leistungsträger, wie nun seit zwei Wochen auch Toptorjäger Oleh Stepanenko, so gut wie aus dem Vollen schöpfen. Wer nicht spielt, ist aber trotzdem auch voll dabei, unterstützt von außen und versucht alles, um zum Erfolg beitragen zu können. Die Jungs sind einfach extrem heiß auf diese Liga.
Wir dürfen uns alle froh schätzen aktuell Zeitzeugen zu sein wie die Mannschaft Woche für Woche Historisches vollbringt und nach dem Doublegewinn aus der letzten Saison nun seinen Landesliga-Startrekord wöchentlich nach oben treibt. Die Jungs sind so locker drauf und bleiben gleichzeitig auf dem Teppich, was für den Erfolg der Mannschaft spricht. Wir haben jetzt am Sonntag sehr diszipliniert gespielt. Wir haben lediglich übersehen, das vierte und fünfte Tor zu machen. Da haben wir auch einige Situationen nicht vernünftig zu Ende gespielt.


Von Beginn an der Favoritenrolle gerecht geworden
Der FCR, der heute ohne seinen Abfangjäger Nick Heberle auskommen musste, wollte gleich von der ersten Minute an dem Gegner zeigen wo es hingehen soll und dominierte die ersatzgeschwächten Gäste aus Harthausen/Scher, allerdings bis zur 5. Minute noch ohne nennenswerte Chance. Die hatte der Gast durch einen ersten Torschuss. Dabei blieb es auch bis zur Pause, denn fortan erspielte sich der Tabellenführer wiedermal Chance um Chance, aber im Vergleich zu Wittendorf ein paar weniger. Kämpferisch konnte man den Gästen nichts absprechen, sie gaben alles, vorallem in der Defensive. Dort verteidigten sie mit zwei Ketten, es war schwer durchzukommen, dabei lauerten sie auf Konter, denn stetig waren drei Harthausener Stürmer an der Mittellinie auf Lauer.
Die erste Topchance im Spiel hatte Lennis Eberle, der in der 8. Minute als er alleine vor dem Gästekeeper Timo Reinhardt auftauchte, die Kugel aber am Torwart und am Tor vorbeischob. Das hätte bereits die Führung sein müssen. Kapitän Leon Oeschger, der die Fäden in der Hand hatte, scheiterte durch einen abgefälschten Schuss, welcher zur Ecke gelenkt wurde. Nach dieser Ecke fiel dann auch schon das 1:0 (Torschütze nicht erkannt), doch Schiedsrichter Jochen Frey erkannte irgendwo ein Foulspiel und gab diesen Treffer leider nicht. Auch die Zuschauer schauten sich an und fragten sich warum.
Doch dann ist es doch passiert. In der 18. Minute erzielte Leon Oeschger die 1:0-Führung für den FCR durch einen direkt verwandelten Freistoß. Bei der Ausführung allerdings erstmal ein wenig Slapstick von Oeschger und Lukas Behr, die da mal was einstudiert und vorbereitet hatten und das ganz schön schief ging. Bei der Ausführung sprang Behr letztlich über den Ball, Oeschger war denn leicht verwirrt, lief an und schlug die Kugel flach unten links an der Mauer vorbei ins Tor. Der Gästekeeper wollte da noch irgendwie ran, sah komisch aus, doch da zappelte schon das Netz.
Nach einem Kopfball von Jakob Bader (21.), der im Sturm gemeinsam mit Eberle wirbelte – Torjäger Nr. 1 Oleh Stepanenko fiel erneut verletzungsbedingt aus, ist aber wieder im Aufbautraining – fiel in der 25. Minute auch schon das 2:0 für den FCR. Ein scharfe Hereingabe von rechts von Lukas Behr erreichte Eberle am 2. Pfosten, der dann unter Bedrängnis nur noch abstauben musste. Stepanenko meinte noch vor dem Spiel, daß er so schnell wie möglich wieder auf den Platz stehen will um seinen Kameraden zu helfen und meinte, „Ich will Fußball spielen, ich bin Stürmer und Tore schießen ist mein Job“, wie er mit einem mittlerweile guten Deutsch mitteilte.
Weiter gings mit einer Ecke von Oeschger in der 32. Minute, die erreichte dann Manuel Weber, der dann einfach mal in seiner Art ohne Vorwarnung aus ca. 20 Meter abzog. Dieser richtig geile Schuss zwang den Gästekeeper zu einer Parade, die er zur nächsten Ecke lenkte, die dann nichts einbrachte.
In der 42. Minute dann der nächste Treffer, der dem FCR aberkannt wurde – Hirschka netzte ein. Ein angebliches Handspiel soll dieses Mal der Auslöser gewesen sein, welches der sehr kleinlich pfeifende Schiri aus Waiblingen anzeigte. Auch bei dieser Szene erkannten die Zuschauer nicht was der Grund sein sollte. Nun gut, erneutes Glück für Harthausen, die wenn sie gefoult wurden, sich mit lauten Schreien aufmerksam machten und der Schiri oft darauf reinfiel. Wie gesagt zu kleinlich die Entscheidungen, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen und auch die Zuschauer immer wieder entnervten. Nun gut, was willste machen. Nach drei Minuten Nachspielzeit schickte der Unparteiische die Spieler in die Pause.


Gegner in der 2. Halbzeit nur noch in der Statistenrolle
Anders als noch vor einer Woche, als Wittendorfs Spielertrainer den FCR als schwächstes Team die hier gespielt haben betitelte, lobte Harthausen´s Trainer Akin Aktebe „Rottenburg war bockstark“, und erkannte, daß er mit diesem Ergebnis noch gut bedient war. Denn in den zweiten 45 Minuten flachte die Partie zwar einigermaßen ab – Rottenburg musste nicht mehr, Harthausen konnte nicht mehr – doch die Spielkontrolle lag weiterhin klar auf Seiten des FCR. Man musste sich nie Gedanken machen, daß da heute noch was schief läuft.
Nach genau 52 Sekunden die erste gute Chance, als Jan Baur über rechts kommend nach Doppelpass mit Eberle nur das Tornetz von außen zappeln ließ und er sich selber drüber am meisten aufregte, daß er da nicht mehr draus machte. In der 53. Minute hatte Bader die nächste Riesenchance zum 3:0, nachdem Behr und Oeschger über die linke Seite klasse vorbereiteten. Gut eine Stunde war nun gespielt. Zeit für die ersten Wechsel. So brachte Marc Mutschler, der heute relativ ruhig an der Seitenlinie agierte, wie auch sein Trainerkollege Aktebe, der in den 90 Minuten so gut wie nichts sagte, mit Daniel Angerer für Bader einen frischen Stürmer, denn Mutschler erkannte, daß da heute mehr in der Luft lag.
Nach einem Oeschger-Freistoß aus dem Mittelfeld, der hoch in die Box kam, sprang Eberle am höchsten und scheiterte mit einem klasse Kopfball, der Ball ging schließlich übers Tor. Nächster Wechsel (71.): Alioune K. Diedhiou, der frisch aus dem Urlaub zurück ist, durfte dann die letzten 20 Minuten noch ran. Er kam für Jan Baur, so baute Mutschler noch einmal mehr auf Offensive.
Eberle wurde danach in der 72. Minute im 5er von Harthausens Sebastian Dahlke hart, aber auch hörbar von den Beinen geholt und gefoult, doch der Pfiff blieb aus, im Gegenteil, der in blau pfeifende Schiri Jochen Frey entschied sogar auf Stürmerfoul. Was immer er da gesehen hatte – eine klare Fehlentscheidung vom insgesamt guten Schiedsrichter vom FSV Aichwald. Einen klaren Elfer forderte hingegen Behr, der ungläubig am Boden kniete und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Er konnte es nicht fassen, daß der Schiri hier keinen Strafstoß gab. Nun – das Spiel plätscherte jetzt ein wenig so vor sich hin, bis Mutschler mit Maximilian Biesinger für Torschütze Lennis Eberle einen weiteren frischen Stürmer ins Spiel warf.
In der 75. Minute setzte sich Daniel Angerer über die linke Seite durch, brachte die Kugel in die Mitte, dort erreichte sie Behr am 1. Pfosten, der den Keeper abpasste, aber leider scheiterte – Gute Chance zum 3:0. Mutschler nahm nun seinen Kapitän verletzungsbedingt vom Feld, reine Vorsichtsmaßnahme, und brachte Moritz Rohrer (77.) der überraschend aus Augsburg von seinem Studium in Rottenburg anreiste und als Belohnung auch dafür ran durfte.
Ein Raunen ging dann in der 79. Minute durchs Oval im Stadion. Lukas Behr probierte einen Freistoß aus gut 35 Metern direkt. Der Schuss kam scharf, flach und für den Keeper gefährlich, so daß er nur zur Ecke klären konnte. Deshalb ist der FCR zurzeit unberechenbar, weil Dinge passieren mit den der Gegner nicht rechnet. Das Stadion war wieder wach, nachdem das Spiel eingeschlafen war. Nun kam noch Anton Jansen für Behr ins Spiel und wieder wurde die Kapitänsbinde weitergereicht. Nachdem Oeschger nach seiner Auswechslung die Binde an Behr übergab, kam FCR-Keeper Julian Häfner erstmals zu der Ehre Kapitän seiner Mannschaft zu sein, hat er auch verdient. Jeder rechnete, daß Behr seinem alten Kapitän René Hirschka die Binde übersteifte, doch das war eine Überraschung als er auf Häfner zulief. Tolle Geste.
Es brach nun die Schlussphase an und die Scher-Kicker wachten auf einmal auf und kamen noch zu der ein oder anderen Chance. Der erste Schuss (81.) ging allerdings in die Wolken. Es folgte dann die größte Chance (83.) für die Gäste. Nach einer Kopfballvorlage kam dann Harthausens Torjäger Finn Locher einen Schritt zu spät und rutschte am Ball vorbei – Häfner konnte die Situation dann entschärfen, der heute wie in Wittendorf wieder einen entspannten Nachmittag erlebte.
Hektisch wurde es in der 85. Minute, als ein Hirschka-Freistoß aus gut 20 Meter in die Box und dann ein gewaltiges Durcheinander herrschte, bis die Situation sich entschärfte. Zwei Minuten später (87.) dann eine ähnliche Situation, nachdem zuvor Biesinger und Angerer es verpassten den Sack endgültig zu zumachen. Biesinger hätte schießen müssen, passte aber uneigennützig in die Mitte auf  Angerer und die Chance war vergeben.
Es folgte eine unübersichtliche Strafraumszene, aus dem Nichts kam Julian Kiesecker zum Schuss. Mit links donnerte er nach einer Bedic-Kopfballvorlage die Kugel eiskalt in den oberen linken Torwinkel. Hirschka, der heute hinten wieder stand wie eine Bank und alles entsorgte was auf ihn zukam, kam zu einem weiteren Freistoß, den er direkt aufs Tor brachte, doch Keeper Reinhardt parieren konnte. Das war´s, dachten sich alle im Stadion, doch Harthausen war in der Schlussphase ein harter Brocken und so kamen sie in der zweiten Minute der Nachspielzeit zu ihrer besten Chance, allerdings zu spät. Ein gefährlicher Torschuss konnte Hirschka eben noch von der Linie kratzen. So blieb der Kasten auch vierten Spiel in Folge sauber. Es wäre eh nur eine Ergebniskorrektur gewesen. Das war´s dann endgültig. Nach 3 Minuten plus war Feierabend. Nach dem Spiel meinten die Gäste: „Wie konntet ihr gegen Schwenningen nur Unentschieden spielen?“ Ein schönes Lob vom Gegner.
Fazit
Die Mutschler-Elf ist nicht aufzuhalten. Favorisierter Aufsteiger aus Rottenburg marschiert weiter durch die Liga. Vor Ligastart hätten dies wohl auch die kühnsten Optimisten beim FC Rottenburg nicht erwartet, daß man nach 8 Spieltagen mit 6 Punkten Vorsprung auf den Zweiten die Landesliga-Tabelle als Aufsteiger souverän anführt. Mit dem 3:0 dürfen die Gäste aus Harthausen zufrieden sein, denn der FCR war 90 Minuten die dominierende Mannschaft und hat wieder die ein oder andere Topchance liegen gelassen. Daher ist der Sieg für den FCR absolut verdient und geht auch in der vollkommen in Ordnung. Selbst Harthausens Trainer Akin Aktebe meinte, daß der FCR an diesem Tag „bockstark“ war.


Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir haben uns in den letzten Wochen einen gewissen Respekt erarbeitet, davon profitieren wir aktuell. In den letzten zwei Partien hat man gesehen, dass die Gegner sich ausschließlich auf die Defensive konzentrieren. Das macht es uns nicht leichter, da die Räume unheimlich eng werden und es so gut wie keine Möglichkeit gibt über das Zentrum zu kombinieren. Daher umso schöner, dass Leon den Freistoß direkt verwandelte. Ja, wir waren auch am Sonntag erneut das dominantere Team und haben so gut wie gar nichts auf unser Tor zugelassen. Im Gegenzug hatten wir zu den Toren noch 2 Großchancen sowie einen klaren Elfmeter, der uns aberkannt wurde. Die Freude ist groß, bereits am 8. Spieltag 22 Punkte auf dem Konto zu haben.

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Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Dario Bedic, Jan Baur (71. Diedhiou), Lukas Behr (81. Jansen), Jakob Bader (61. Angerer), Leon Oeschger (C) (77. Rohrer), Lennis Eberle (74. Biesinger), Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Philipp Abrosimov, Fazli Krasniqi – Anton Jansen, Alioune K. Diedhiou, Maximilian Biesinger, Moritz Rohrer, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
1:0 Leon Oeschger (18.)
2:0 Lennis Eberle (25.)
3:0 Julian M. Kiesecker (87.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Jochen Frey (ASV Aichwald, Schiedsrichtergruppe Waiblingen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Oskar Klauß (SSV Steinach-Reichenbach)
Lennox Lachmann (SG Weinstadt)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 200

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Ausblick

Am kommenden Sonntag, den 13.10. kommt es am 9. Spieltag zu einem weiteren Heimspiel unserer Elf gegen den Tabellenzwölften SC 04 Tuttlingen. Gespielt wird wieder im Hohenbergstadion in Rottenburg. Das Spiel beginnt um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Verbandsliga-Schiedsrichter Jonas Rosenberger von der Sportvereinigung Bissingen aus der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg.