Articles tagged with: Trainer

Nachruf für Josef “Fidel” Johner: Wir nehmen Abschied von einer FC-Legende


 

Wir nehmen Abschied von Josef Johner †

* 7.9.1934  † 21.11.2021

 


Nachruf des FC Rottenburg 1946 e.V., Schwäbisches Tagblatt/ Rottenburger Post vom 03.12.2021


Wir nehmen heute Abschied von einer FC-Spieler-Legende

Die FC-Familie trauert um einen weiteren echten FC´ler. Josef Johner, Ehrenspielführer des FC, ist im Alter von 87 Jahren am Totensonntag, den 21.11.2021 im Tübinger Paul-Lechler-Krankenhaus verstorben.
Der FC Rottenburg nimmt Abschied von DER Spielerlegende überhaupt seiner aktiven Mannschaft, Ehrenspielführer, Kapitän, Trainer, Vorstandsmitglied, Schiedsrichter und Organisator bei Veranstaltungen. Völlig überraschend und tief betroffen mussten wir nun die traurige Nachricht zur Kenntnis nehmen, dass unser langjähriges Vereinsmitglied Josef Johner von uns gegangen ist.
Nun hat das Herz von „Fidel“, wie er in Vereinskreisen gerufen wurde und er auch unter diesem Spitznamen zur FC-Legende wurde, aufgehört zu schlagen. Fußball war sein Leben, nicht umsonst war Fußball sein Leben und das 72 Jahre lang als treues Mitglied des FC Rottenburg. Fidel war sich für nichts zu schade und war gemeinsam mit seiner Frau Elly im FC nicht wegzudenken. Bei welcher Veranstaltung auch immer, das Ehepaar Johner machte immer mit. Nicht verwunderlich, wenn Josef Johner von seinem FC sämtliche Ehrungen zu Teil wurden. Neben der silbernen und goldenen Vereinsehrennadel bekam er auch die Spieler-Ehrennadel in Bronze vom Württembergischen Fußball-Verband verliehen, damals verliehen für 20 Jahre aktive Laufbahn, in Verbandskreisen eine seltene Auszeichnung.
Seine besondere Freundschaft zur Rottenburgs Partnerstadt St. Claude, welche über das AH-Turnier gepflegt wurde, aber auch als Betreiber der Mosterei in der Ziegelhütte, machte Johner schon zu Lebzeiten zur FCR-Vereinslegende! Der 1934 in Rottenburg geborene und gelernte Eisenwaren-Kaufmann Josef Johner war 59 Jahre verheiratet mit seiner Frau Elly, die er beim Elfmeterball kennengelernt hatte und dabei eine gemeinsame Tochter hatten.
Josef war seiner Zeit für viele Jugendliche ein großes Vorbild und war seiner Zeit nicht nur als Aktiver, sondern machte sich auch als Meistertrainer der 1. Mannschaft und als engagierter Schiedsrichter 54 Jahre lang einen Namen. Wenn sich einer um den Verein verdient gemacht hat, dann Josef Johner. Seine besonderen Leistungen belohnte der FC letztlich mit der Ernennung zum Ehrenspielführer.
Wie das Motto des FCR, so lebte er, wie auch sein damaliger und im Januar verstorbene Coach Julius Hallmaier, den Fußball aus vollster Überzeugung. Die FC-Familie verneigt sich vor einem seiner größten Fußballer der Vereinsgeschichte!

Traueranzeige der Familie Johner, Schwäbisches Tagblatt/ Rottenburger Post vom 02.12.2021


Um den FC Rottenburg verdient gemacht
Josef Johner war seit dem Jahr 1949 Mitglied beim FC Rottenburg, also sagenhafte 72 Jahre, und begann seine Karriere gleich mit einer Meisterschaft. In der Saison 1949/50 wurde er mit der A-Jugend des FCR Kreismeister und machte sofort auf sich aufmerksam. Bis 1953 spielte er noch in der Jugend bis er dann auf Anhieb den Sprung in die 1. Mannschaft der Aktiven schaffte und in das Haifischbecken “2. Amateurliga“ geworfen wurde. Er entwickelte sich in dieser Liga zu einem allseits gefährlichen und gefürchteten Mittelstürmer. Sein erstes Spiel in der 1. Mannschaft unter dem Trainerduo Hubrich/Strauss bestritt Johner beim 4:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen die Spvgg Oberndorf/Neckar am 14.05.1953, dabei erzielte er auch gleich sein erstes Tor bei den Aktiven.
Beim seinem ersten Pflichtspiel am 16.08.1953 gegen die Spvgg Freudenstadt ging er leider mit einer 1:2-Niederlage vom Platz. Dieser Platz war damals, als es das Hohenberg-Stadion noch gar nicht gab, der Sportplatz beim Schadenweilerhof, wo man mitunter vor gut 1000 Zuschauern seine Heimspiele in der Amateurliga austrug. Seinen ersten Sieg in einem Pflichtspiel feierte Johner am 28.03.1954 beim 2:1-Sieg gegen den SV Gosheim. Johner entwickelte sich ab der Rückrunde zum Stammspieler in der 1. Mannschaft.
Seine erste komplette Saison bei den Aktiven absolvierte Johner in der Saison 1954/55, als er auch gleich die Meisterschaft in der A-Klasse holte, die heutige Bezirksliga. Am 28.06.1955 wurde er für die Meisterschaft und den damit erneuten verbundenen Aufstieg in die 2. Amateurliga von Oberbürgermeister Müller geehrt.
In der zweithöchsten württembergischen Liga spielte er dann erstmals als neuer Kapitän neben dem großen Julius Hallmaier und unter Trainer Georg Wagner.
Ab der Saison 1955/56, also über zehn Jahre lang, führte Johner als Kapitän seine Kameraden aufs Spielfeld. Dieses ehrwürdige Amt durfte er bis zu seinem Karriereende 1971 begleiten. Respekt! In den frühen 60er Jahren noch als Keeper im Einsatz, überzeugte er beim FC als Allrounder und spielte mal als Verteidiger, als Libero, Mittelstürmer oder Halblinker Stürmer. Im Jahr 1963 wurde er dann zunächst für 250 Spiele geehrt.


Rekordhalter mit 557 Spielen!!
Am 10.01.1971 bestritt Josef Johner in der ersten Mannschaft des FC Rottenburg dann sein 500. Spiel – in Worten: fünfhundert. An diesem Rekord, wie er von Amateuren nur selten aufgestellt wird, ging man beim Fußballclub nicht achtlos vorbei. Erster Vorsitzender Carlheinz Rosenow ehrte Josef Johner vor dem Anpfiff des Spiels gegen Bühl (2:1 gewonnen) und überreichte ihm einen respektablen Präsentkorb. Josef Johner hat während seiner langjährigen aktiven Laufbahn sämtliche Höhen und Tiefen eines Fußballvereins erlebt, ohne je einmal abseits gestanden zu sein. Schon in früher Jugend – er wurde wie bereits erwähnt 1949 Mitglied – zeigte sich sein Talent als Stürmer. Diese Veranlagung entwickelte sich aber erst so richtig Mitte der fünfziger Jahre, als er in der ersten Mannschaft als unermüdlicher Sturmtank eine Hauptrolle spielte. Der beidfüßig schießende Fußballer wurde zu einem gefährlichen Torschützen.
Bei einem Verbandsspiel Mitte der 50er Jahre gegen den Amateurligisten VfB Reichenbach/Fils zog sich Josef Johner, der sich im Spiel so wenig wie im Training schonte, einen komplizierten Beinbruch zu und zwang ihn ans Krankenbett. Er musste die Fußballstiefel für über ein Jahr an den Nagel hängen. Doch er gab nicht auf, arbeitete mit unermüdlicher Energie an sich und durch seine Vielseitigkeit wurde er sogar Stammtorwart in der ersten Mannschaft, unter anderem im Wechsel mit Wolfgang Hallmaier. Durch sein kluges Stellungsspiel rettete Johner so seiner Mannschaft den ein oder auch anderen Punkt. Sein größter Wunsch wieder Feldspieler zu sein, ging schließlich auch wieder in Erfüllung. Wie er dem Sport gegenüber eingestellt war, mag aus der Tatsache hervorgehen, daß er noch mit 36 Jahren Stammspieler des FC war. Wer weiß wie viele Spiele mehr er jetzt ohne die schlimme Verletzung in der Ewigen-Rangliste hätte. Bei Beendigung seiner einzigartigen Karriere brachte es Johner auf unglaubliche 557 Einsätze bei den Aktiven des FCR und ist bis heute alleiniger Rekordhalter in dieser Statistik. Für diese Leistung wurde Johner für seine einzigartige Karriere als Fußballer des FCR zum Ehrenspielführer des FCR ernannt, zurecht.
Das er nun seine Begeisterung für den Fußball beiseite legte, kam für Johner nicht in Frage. Ab der Saison 1972/73 übernahm er den FC als Cheftrainer und wurde gleich Meister in der B-Klasse mit einem Tor Unterschied. „Mit dem Glück des Tüchtigen überquerten wir die Ziellinie und bin froh und glücklich darüber. Es war ein hartes Stück Arbeit, jede Mannschaft versuchte uns zu attackieren. Die gesunde Rottenburger Alt/Jung-Mischung hat sich bewährt“, so aus einem damaligen Interview mit Johner. Sein damaliger Spielführer Herbert Hofmeister meinte zu Johner´s erste Meisterschaft als Trainer: „Ich bin natürlich restlos zufrieden. Johner´s intensives Training zahlte sich aus. Seiner Energie müssen wir den Titel zuschreiben, an den ich bei „Halbzeit“ noch nicht geglaubt habe.“ Dieses anspruchsvolle Amt übte Johner bis 1975 dann drei Jahre lang aus, bis er nach einer kleinen Auszeit 1981 Abteilungsleiter der Senioren wurde und dieses Amt in der Vorstandschaft 19 Jahre lang ausübte. Ab 1986 übernahm Josef Johner die Geschicke von Udo Huber als Initiator der internationalen Senioren-Hallenturniere mit dem FCR aus Ausrichter.
Auch bei Veranstaltungen war Johner als treuer Mitarbeiter nicht mehr wegzudenken, egal ob hinter der Bar oder am Bierhahn. Johner hat sich also um den FC wirklich verdient gemacht.

Josef Johner als Trainer (die zwei oberen Bilder), als Kapitän unten links und als Spieler gegen Villingen

Ein paar sportliche Karriere-Highlights von Josef Johner
  • Am 22.05.1955 wurde das neue Hohenberg-Stadion eingeweiht. Dabei kam es zum Festspiel gegen die TSG Balingen, welches der FCR mit 3:2 gewann. Als Mittelstürmer war Josef Johner zweifacher Torschütze.
  • Am 28.06.1955 wurde der FC Rottenburg von Rottenburgs Bürgermeister Müller zur Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Amateurliga geehrt.
  • Am 19.05.1968 empfing der damalige Aufsteiger in die A-Klasse FC Rottenburg den VfB Stuttgart, der in der 1. Amateurliga Nordwürttemberg zuhause ist und 1963 Meister wurde. Der FCR mit Johner als 10er unterlag dem VfB mit 0:3, obwohl der FC ein Ehrentor verdient gehabt hätten, titelte das Tagblatt. Der VfB gehörte damals zur Spitze des deutschen Amateurfußballs.
  • Am 25.06.1968 gewann der FCR gegen den Amateurligisten FC Schweinfurt mit 3:1. Dieses Spiel wurde vom damaligen FIFA-Referee Rudolf Keitlein geleitet.
  • Im Rahmen der Rottenburger Sportwochen kam es am 06.07.1969 zum Festspiel gegen den Regionalligisten FC 08 Villingen. Der FCR unterlag nach starker Vorstellung und eine 2:0-Führung am Ende doch klar mit 2:6.
  • Am 28.06.1970 war der Schwarzwald-Bodensee-Ligist FV Ebingen zu Gast bei den Rottenburger Sportwochen. Der FCR als A-Ligist unterlag nur knapp mit 0:2.
  • Pokalsieg gegen den SV Ohmenhausen. Der FCR gewann mit Johner am 25.04.1971 mit 1:0 und holte sich den Bezirkspokal, den er zwei Mal gewann.
  • Am 07.08.1971 fertigte der A-Ligist FCR unter Josef Johner die TSG Balingen (2. Amateurliga) mit 6:1 ab.
  • Ehrenspiel für Johner. Am 10.01.1971 bestritt er sein 500. Spiel im Dress der Roten und wurde deshalb zum Ehrenspielführer ernannt.
  • In der Saison 1972/73 wurde Josef Johner Meister als Trainer. Er holte sich die Meisterschaft in der A-Klasse.
  • 1974 wurde die erste Rottenburger Stadtpokalmeisterschaft ausgetragen. Mitorganisator war Josef Johner. Als Trainer holte er sich auch gleich beim ersten Turnier den Stadtpokal und setzte vorwiegend auf junge Spieler, wie es auch der heutige Trainer des FCR Frank Eberle mit Überzeugung umsetzt. Es ist wie schon vor 40 Jahren die klare Marschroute des FCR, deshalb galt wie heute der FCR als geschätzter Ausbildungsverein.
  • Als eines seiner wohl größten sportlichen Highlights war sicherlich das Festspiel zur 700-Jahr-Feier der Stadt Rottenburg. Zu Gast war der Zweitligist TSV 1860 München mit ihrem Startrainer Max Merkel und Topspielern wie Jimmy Hartwig, Willi Bierofka oder Ferdinand Keller. Das Spiel ging mit 0:7 verloren, trotzdem erinnern sich heute noch viele, nach so langer Zeit, gerne daran. Denn es war „nur“ ein Highlight für Johner, den FC Rottenburg und der Stadt Rottenburg.

Impressionen seiner Karriere

Nachruf Rottenburger Post

Ganz oder gar nicht
Artikel lesen – Angelika Bachmann am 06.12.2021, Schwäbisches Tagblatt

“Mach´s gut Fidel”

Die heuer 75 Jahre bestehende FC-Familie wird die große FCR-Persönlichkeit und große FC-Legende Josef “Fidel” Johner in bester Erinnerung behalten.

Die Jugendabteilung des FC Rottenburg sucht für sofort neue Trainer-/ innen


Wir benötigen dringend Unterstützung!

Die Jugendabteilung des FC Rottenburg sucht für den laufenden Spielbetrieb für – ab sofort – Jugendtrainer bzw. Jugendtrainerinnen für unsere B-Juniorinnen, E-Junioren und Bambini.
Hast Du eventuell Interesse bei uns mitzumachen. Für unsere B-Juniorinnen in der Bezirksstaffel Alb unverhofft und unerwartet, aber auch für eine weitere E-Jugend Mannschaft sowie für unsere jüngsten Jahrgänge, der Bambini, suchen wir ab sofort Jugendtrainer/-innen, die die Kinder und Jugendlichen in den Anfängen ihrer fußballerischen und motorischen Entwicklung aber auch im leistungsorientierten Mädchen-Fußball begleiten. Hierzu kannst auch Du ganz frisch sein und deine ersten Anfänge als Trainer/-in bei uns machen.
Der FC Rottenburg sucht für ab sofort ambitionierte, engagierte und eventuell auch leistungsorientierte Jugendtrainer oder auch Jugendtrainerinnen. Außer der Begeisterung für Fußball, Engagement und Begabung, anderen etwas beibringen zu können, sind keine besonderen Voraussetzungen erforderlich. Eine Trainerlizenz wäre wünschenswert aber ist nicht Bedingung. Wir unterstützen Sie natürlich beim Einstieg in Ihre Trainertätigkeit und bieten Ihnen unter anderem die Möglichkeit sich fort zu bilden und beispielsweise eine benötigte bzw. gewünschte Trainerlizenz zu erwerben.
Freuen würden wir uns aber auch über Neueinsteiger, welche noch ganz am Anfang ihrer Trainerlaufbahn stehen. Hier käme zum Beispiel ein Einstieg als Co-Trainer oder Betreuer einer unserer Jugendteams in Frage. Vielmehr sind uns der altersgerechte Umgang mit den Kindern sowie die Vermittlung von Spaß im Sport, Technik und Respekt gegenüber Mit- und Gegenspielern wichtig.
Die Förderung unserer Jugendabteilung beim FC Rottenburg ist ein wichtiger Bestandteil zur Heranführung in den Aktivenbereich. Der FCR ist unter anderem auch ein vom Württembergischen Fußball-Verband anerkannter Ausbildungsverein mit jährlichen Auszeichnungen wie den “Anerkennungspreis für gute Jugendarbeit”.

Wir bieten unseren Trainern neben der Aufwandentschädigung und/ oder Übungsleiterpauschale nicht nur beste Trainingsbedingungen auf Rasen und Kunstrasen, sondern auch die Unterstützung durch den jeweiligen Jugendkoordinator.
 

Kontakt und Bewerbung unter:

 

Herrentrainer Frank Eberle stellt sich dem großen Sommer-Interview 2021/22


Die anstehende Saison wird auf keinen Fall eine unlösbare Mission!

…so spricht Frank Eberle trotz allem die riesengroße Vorfreude an, beim ausgegebenen Saisonziel “Klassenerhalt” bei der 3. Chance die Liga mit einer Mischung aus jung und alt mit einem Durchschnittsalter von 23,7 Jahren endlich auch sportlich zu halten. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten die unsere Landesligamannschaft jeweils auf einem Abstiegsplatz beenden musste, entging man zweimal dem Abstieg. Die gemachten Fehler vorallem in der Defensive, wurden mit den Spielern aufgearbeitet und analysiert. Auch die weitere Zusammenarbeit des kompletten Trainer-Stuffs spricht für ein intern funktionierendes Gemeinschaftsgefüge und sollte für eine erfolgreichere Saison sprechen als die letzten beiden Corona-Spielzeiten. Außerdem reden wir natürlich über Corona, den FCR-Nachwuchs, den Micki Sport Neckarpokal aber auch über die Vorbereitung und natürlich über die Mannschaft und vieles mehr.
Nun freuen wir uns auf ein tolles Interview zwischen Markus Riel aus unserem PR-Team und Herrentrainer Frank Eberle, der uns auf unbeantwortete Fragen die passende Antwort gibt.

DAS INTERVIEW…

  1. Frank, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es dir? Wie hast du und die Mannschaft den langen Lockdown während der Corona-Zeit genutzt?
    “Hallo Markus, danke der Nachfrage. Mir geht es ehrlich gesagt sehr gut. Während der Corona-Zeit konnte ich nun zum zweiten Mal hintereinander seit über 20 Jahren eine fußballfreie Zeit genießen und habe es ehrlich gesagt auch getan. Als es dann im Juni zunächst freiwillig und ab dem 28.06. wieder offiziell mit der Vorbereitung und dem regelmäßigen Training begonnen hat, dauerte es bei allen erstmal eine paar Wochen, um wieder in den notwendigen Flow zu kommen und sich wieder für unser so geliebtes Hobby zu motivieren! Anfänglich haben wir der Mannschaft im Januar/Februar noch Aufgaben und eine Lauf-Challenge gegeben. Als jedoch nicht mehr absehbar war, wie lange der Lockdown dauern wird, haben wir an den Ehrgeiz der Spieler appelliert, sich entsprechend selbst fit zu halten. Das ist den meisten Spielern –aber leider nicht allen- auch teils sehr gut gelungen.”
  2. Nach der Meisterschaft 2018/19 durften wir endlich wieder Landesliga spielen. Allerdings wurden bekanntlich beide Spielzeiten coronabedingt abgebrochen bzw. annulliert. Wie sehr ist die Vorfreude, nach zwei gebrauchten Saisons mit nur absolvierten 32 von insgesamt 70 Landesligaspielen?
    “Die Vorfreude ist riesengroß, wir bekommen nun eine 3. Chance, die Klasse endlich auch sportlich zu halten. Da ich immer betone, dass meine junge Mannschaft nicht älter sondern immer besser wird, sehe ich dieses Unterfangen zwar als schwere, aber auf keinen Fall als unlösbare Mission an!”
  3. Der Micki Sport Neckarpokal wurde dieses Jahr erstmals abgesagt. Wärst du bereit gewesen, dieses Vorbereitungsturnier aufgrund der niedrigen Inzidenzzahlen zu spielen?
    “Ein Turnier in der Vorbereitung zu spielen wäre aus meiner Sicht nicht nur wegen der Corona-Situation ein Risiko gewesen. Zudem hätten es die Fitness-Zustände der Spieler gar nicht hergegeben, eine höhere Belastung zu spielen. Die Trainingswochen waren hart und doch wohl dosiert, 2 Spiele pro Woche aus meiner Sicht völlig ausreichend.
    Die Absage des Neckarpokals birgt eine Chance für alle teilnehmenden Vereine, das Turnier neu aufzustellen. Den bisherigen Modus halte ich für nicht optimal, da man meist nur für ein 60-minütiges Spiel angereist ist.
    Als Vorbereitung würde ich eine Art Blitzturnier von Fr./Sa. bis Sonntag begrüßen, bei dem die teilnehmenden Mannschaften evtl. nochmals nach Ligazugehörigkeit aufgeteilt werden. Es hat in der Vergangenheit oft zu deutliche Ergebnisse gegeben, die dann niemandem etwas bringen.”
  4. Wie zufrieden bist Du mit der Vorbereitung?
    “Unsere Vorbereitung ist wirklich sehr gut gelaufen. Die Testspiele gegen die Verbandsligisten Pfullingen und Holzhausen verliefen sehr gut, wir konnten hier gute Erkenntnisse für die im Auftaktprogramm anstehenden Spiele gegen Topteams wie Eningen und Nagold gewinnen und austesten. Spiele gegen ambitionierte Bezirksligisten konnten wir allesamt gewinnen. Highlight der Vorbereitung war aber das Pokalspiel gegen den Regionalligisten der TSG Balingen. Gegen den 3 Klassen höherspielenden Favoriten haben wir uns sehr sehr gut geschlagen und uns trotz deutlichem Rückstand zur Pause nie aufgegeben und uns den Anschlusstreffer mehr als verdient.”
  5. Coronabedingt fiel auch wieder das eigentlich fest eingeplante Trainingslager aus. Wie fit und bereit sind Deine Jungs auf die wahrscheinlich anstrengendste Saison der letzten Jahre?
    “Ich hätte ein Trainingslager, bei dem über 20 Spieler 3 Tage auf engstem Raum zusammen sind nicht verantworten wollen, auch wenn es für die Fitness und den Teamgeist absolut wichtig gewesen wäre. Aus diesem Grunde haben wir die Pläne für ein Wochenende in Aach-Linz relativ schnell wieder begraben und uns auf die Einheiten im heimischen Hohenberg-Areal konzentriert.”
  6. Mit Spielertrainer Bernd Kopp und Jürgen Haug als Torwarttrainer gehst Du nun gemeinsam in fünfte Saison beim FCR. Was macht die Zusammenarbeit von euch drei besonders?
    “Auf Bernd kann ich mich immer verlassen, er organisiert die Trainingseinheiten mit und wenn ich verhindert bin auch selbstständig. Seine Meinung auch bei und vor Spielen ist mir immer wichtig, weil er als Spielertrainer noch näher an den Jungs dran ist und manche Dinge somit mit anderen Augen sieht. Durch seine ruhige und besonnene Art ist er ein wichtiger Gegenpol in unserem Trainerteam.
    Jürgen hat ebenfalls eine sehr ruhige Art und ist bei allen Spielern sehr beliebt. Er versteht es perfekt, die Trainingseinheiten auf die Keeper und deren Bedürfnisse zuzuschneiden. Unseren routinierten Rückkehrer Max macht er damit noch besser, gleichfalls weiß er es zu verstehen, David und Hammudi uns selbst sogar schon U-19-Keeper Julian an die bevorstehenden Aufgaben heranzuführen und gibt ihnen ständig wertvolle Tipps in Theorie und vor allem in der Praxis!
    Ich bin sehr froh, beide beim FC an meiner Seite zu haben.”
  7. Mit Wagner, Behr, Reichert und Neu haben vier gesetzte Leistungsträger den Verein verlassen? Wie sehr werden sie dir im Spiel beim FC fehlen?
    “… das wird sich noch zeigen. Abgänge schmerzen immer und die Jungs haben aus verschiedenen Gründen andere sportliche Reize gesucht und gefunden. Abgänge sind auch immer Chancen, vor allem für junge Spieler die bislang in der 2. Reihe standen.
    Die Neuzugänge haben sich bislang bestens integriert: Max strahlt viel Routine im Tor aus, Daniel Gall bringt genau die Härte in den Zweikämpfen mit, die uns bislang gefehlt hat. Die Youngsters Nick, Jannis, Matze, Ammar und auch Moritz werden mit Sicherheit Spielzeit bekommen, die sie sich über konstantes und intensives Training auch verdienen. Diesen Jungs das Vertrauen zu schenken ist genau der richtige Weg. Wir als Trainerteam sind damit zwar besonders gefordert und stehen auch in der Verantwortung, es ist aber eine Freude zu sehen, wie dies auch auf diesem Niveau funktionieren kann und wir von den Gegnern ab und an gefragt werden, wo wir denn all diese jungen und talentierten Spieler herbekommen. Einen Unterbau mit der U17 und U19 in der Verbandsstaffel können bei weitem nicht alle Landesliga-Teams aufweisen. Allerdings setzen viele Vereine auch auf ganz andere Strategien!!!”
  8. Wie fielen die Wahlen nach den Abgängen von den Vizekapitänen Wagner und Behr aus? Kapitän wird wohl Hirschka bleiben, Baur wird Vize bleiben oder gab es Überraschungen?
    Spielführer sind wie folgt gewählt: 1. René Hirschka 2. Jan Baur und 3. Leon Oeschger. In den Mannschaftsrat wurden folgende Spieler gewählt: René Hirschka, Jan Baur, Leon Oeschger, Moritz Koch und Michi Merk.”
  9. Teil uns doch nochmal den Gesundheitszustand von unseren beiden Routiniers Bernd Kopp und Moritz Glasbrenner mit. Werden sie während der Saison noch eine Rolle einnehmen?
    “Moritz würde uns gerne zur Verfügung stehen, da er sich ja jetzt sowohl familiär als auch beruflich wieder hier niedergelassen hat. Leider hat er sich beim Testspiel in Gültlingen verletzt und wird hoffentlich Mitte August wieder ins Training einsteigen können. Bei Bernd steht die Diagnose noch aus, ich hoffe mit ihm, dass er bald wieder auf dem Platz zur Verfügung steht.
    Bei aller Dynamik und jugendlichem Elan, die unsere Youngsters ausstrahlen wäre es immer gut, wenn man auch die Routine und die Ruhe von Moritz und Bernd auf dem Platz zur Verfügung hätte.”
  10. Personell haben die Landesligateams weiter aufgerüstet. Wie stark schätzt Du die kommende neue Landesliga ein?
    “Ich gehe davon aus, dass sich die Favoriten der letzten Saison weiter punktuell verstärkt haben und dieselbe Rolle spielen wollen. Nagold sehe ich als den Favoriten an, auch die Teams aus Eningen, Gärtringen und Bösingen dürften vorne dabei sein wollen. Ich sehe darin einige Teams, die bereits Verbandsliga-Niveau haben und gegen die wir sicherlich spielerisch nicht mithalten können. Wir wollen aber in der starken Landesliga gegen alle Teams mutig auftreten und unsere Chancen suchen.”
  11. Welche Ziele willst Du nach zwei Platzierungen in Folge auf einem Abstiegsplatz einschlagen und wo willst Du Deine Schwerpunkte für die kommende Saison legen?
    “Wir haben verständlicherweise sehr viel Wert daraufgelegt, die Defensive zu stärken und nach Ballgewinnen schneller und zielstrebiger zu Abschlüssen in der Offensive zu kommen. Wenn mich die Eindrücke aus der Vorbereitung nicht täuschen, dürfte uns das sehr gut gelungen sein. Es wird sich allerdings in den ersten Saison-Spielen gleich zeigen, ob wir diese Spielweise auch im Landesliga-Alltag umsetzen können.”
  12. Findest Du es von Vorteil oder Nachteil den gleichen Spielplan wie letzte Saison zu spielen? Andere Gegner zu Beginn wären auch für die Fans abwechslungsreicher gewesen oder?
    “Ich kann die Entscheidung vom WFV, exakt denselben Spielplan aufzurufen wie in der Vorsaison sehr gut verstehen, weil dort vor allem die regionalen Partien an den notwendigen Abendspieltagen gepasst haben. Zudem vertraue ich den Verantwortlichen aus der Politik, die ja eigentlich in Aussicht stellen, auch bei steigenden Corona-Zahlen nicht gleich wieder den Spielbetrieb einzustellen oder gar wieder einen Lockdown in allen Bereichen auszurufen”
  13. U23-Coach Marc Mutschler wird es versuchen die Mannschaft im zweiten Jahr B-Liga zurück in die A-Liga zu führen. Deshalb noch ein Wort zum Unterbau unserer Landesligamannschaft. Wie stark schätzt Du unsere U23 nach der starken letzten Saison dieses Jahr ein?
    “Marc musste personell sehr viel umbauen und hat wieder sehr rührig einen runderneuerten Kader zusammengestellt. Es spricht für seine Arbeit, wenn nun letztjährige Spieler von seinem Team im Landesliga-Kader stehen. Die Zusammenarbeit mit Marc gestaltet sich stets sehr kommunikativ und aufschlussreich, wir sind uns bei vielen Entscheidungen und Aushilfen meist schnell einig.”
  14. Auch die Zusammenarbeit mit der Verbandstaffelmannschaft der U19 bleibt ein wichtiger Faktor. Wie hast Du Dich mit U19-Coach Timo Gans arrangiert und wie siehst Du während der Corona-Zeit die Zukunft unserer FCR-Talente?
    “Mit Timo tausche ich mich bei Bedarf aus, er hat in seinem Team sehr gute und hoffnungsvolle Talente im Jahrgang 2003! Wir werden weiter gut zusammenarbeiten und dem einen oder anderen Talent schon während der laufenden Saison die Möglichkeiten geben, über Trainingsbeteiligungen an den Landesliga-Kader herangeführt zu werden. Da auch mein Sohn Lennis bei der U19 spielt versuche auch aus familiären Gründen, die Spiele der U19 regelmäßig zu verfolgen.”
  15. Zuletzt gab es zwei unglückliche Niederlagen (1:3 im Pokal und 1:2 in der Landesliga) beim Auftaktgegner SV Wittendorf. Seid ihr bereit und startklar für diese heimstarken Schwarzwälder und die neue Saison 2021/22?
    “In der Tat ist es uns noch nicht gelungen, Wittendorf zu schlagen. Sie sind eine sehr kompakt und gut organisierte Mannschaft, haben ein sehr gutes Umschaltspiel und mit Braun einen Spielertrainer im Sturm, der genau weiß wo das Tor steht. Das alles macht sie sehr gefährlich. Da ein Sprichwort sagt, dass aller guten Dinge 3 sind, müsste es beim jetzigen Auftakt in Wittendorf auch endlich mit Punkten klappen…”

So gehts weiter…
Wir sagen Danke an unseren Cheftrainer der 1. Mannschaft Frank Eberle, daß er sich die Zeit genommen hat um unseren Fans wieder Rede und Antwort zu stehen. So, nun wünsche ich/ uns eine spannende und erfolgreiche Landesliga-Saison mit dem Auftakt am Samstag, den 07.08. um 15:30 Uhr auf dem Sportplatz “Lange Furche” beim SV Wittendorf.
Weiter freue ich mich auf das Interview demnächst mit Andreas Berghof, unseren zweiten Landesliga-Trainer, in dem Fall unserer Damenmannschaft, deren Saison erst am 5. September gegen den SV Unterdigisheim aus dem Zollernalbkreis startet.