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Die Sommer-Interviews 2017: Heute mit Damen-Cheftrainer Andreas Berghof


Andreas Berghof
Trainer TEAM Damen
Regionenliga 5 Württemberg

„Mit Laura Paldauf als Co-Spielertrainerin habe ich nun einen verlängerten Arm und wir sind alle sehr froh, dass sie bei uns ist“

Ich war einfach nur glücklich und erleichtert, wir haben an uns geglaubt und das Glück erzwungen 

berichtete unser Damentrainer nach einer unerklärlichen Saison und dem damit verbundenen sowie erfolgreichen Klassenerhalt.„Selbst Druck zu erzeugen, durch irgendwelche Saisonziele, wollen wir uns dieses Jahr sparen.“ so Berghof. Das erste Saisonziel hat man schon erreicht. Man ist erfolgreich und ohne Niederlage in die Saison gestartet. Mit einem 5:0 beim Oberliga-Unterbau des TV Derendingen II, einem der Meisterschaftsfavoriten, hat man bereits das erste Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem 3:0 im Pokal ist man bei der zweiten Mannschaft des Verbandsligisten TSV Lustnau ins Viertelfinale eingezogen, wo man nun wieder auswärts am 12. Oktober beim SV Lautertal antreten muss. Also, es waren nicht irgendwelche Gegner die man deutlich besiegte, was für eine ruhigere Saison sprechen sollte.

Laura Paldauf, neue Co-Spielertrainerin

Mit dem 28-jährigen Neuzugang vom TV Derendingen bekommt man eine Spielertrainierin die schon Regionalligaerfahrung sammeln durfte. Sie wird der verlängerte Arm von Chefcoach Andy Berghof sein, der sich auf die neue Zusammenarbeit mit Laura freut. Auch mit der noch jungen 23-jährigen Ezra Özal kommt weitere Erfahrung ins Team, denn sie war schon in der Landesliga mit dem TSV Sondelfingen unterwegs. Mit Sarah Neugart hat sich eine Spielerin die zuletzt bei Arminia Bielefeld die Kickstiefel schnürte unseren Damen angeschlossen die viel Erfahrung mitbringt. Also das alles hört sich sich erstmal gut an und so freuen wir uns auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison. Wir drücken auf jeden Fall wieder die Daumen. Macht es nicht wieder so spannend!

Jetzt ab zum Interview mit unserem Chefcoach vom „TEAM Damen“. Wie immer hat Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg Andreas Berghof nun als letzten Interview-Partner nach Herren-Chefcoach Frank Eberle und U23-Coach Matthias Schirinzi 2017 ans „Mikrofon“ bekommen. Mit ein paar richtungsweisenden Fragen passend zum Ligastart in die neue Saison 2017/18, der momentanen Lage, sowie den aktuellen Stand seiner Regionenligakickerinnen und des Vereins wurden die Fragen dann ausgewählt.


Andy Berghof hier beim erfolgreichen Relegationspiel um den Klassenerhalt in Wannweil


Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Andreas Berghof antwortet:

Interview PR2

Interview vom 11.09.2017

      1. Die vergangene Saison – lass uns damit beginnen. Für alle Beteiligten Deines Teams und der Fans war die vergangene Saison wahrlich ein Albtraum, der drohende Abstieg war eigentlich schon besiegelt. Doch dann kam die beeindruckende Siegesserie. Erklär uns, was dann passierte?

      „Nach dem Spiel gegen Ofterdingen hatten wir bei 5 ausstehenden Spielen 8 Punkte Rückstand auf den rettenden Platz. Wir haben uns danach im Kreis gesagt, dass wir nichts mehr zu verlieren haben. Stand jetzt, sind wir eigentlich abgestiegen. Nur noch ein Wunder könnte uns helfen. Wir wollten aber mal schauen, ob wir das nicht erreichen könnten. Wenn es klappt super, wenn nicht, starten wir eben neu in der Bezirksliga. Und auf einmal klappten Dinge, die davor nicht mehr funktioniert hatten. Wir spielten befreit auf, und gewannen die restlichen Spiele.“

    1. Die Relegation zum Klassenerhalt wurde dann sensationell erreicht und dann auch geschafft. Schildere doch noch mal die Momente nach dem verdienten 3:1 Erfolg gegen den TSV Sondelfingen aus Deiner Sicht?

      „Ich war einfach nur glücklich und erleichtert. Für mich war es natürlich wichtig. Nach so einer Saison zweifelt man natürlich an sich. Vor allem als Neutrainer. Aber noch wichtiger war es für meine Damen, die einfach unermüdlich im Training waren und immer an die kleinste Chance geglaubt haben. Sie haben sich endlich selbst dafür belohnt. Und es war einfach ein tolles Erlebnis meine Spielerinnen nach so einer Saison glücklich zu erleben. Das haben sie sich verdient.“

    2. Dein erstes Jahr beim TEAM Damen war für Dich wahrlich ein Lehrjahr. Nun hast Du die Mannschaft erreicht. Welche Veränderungen hast du vorgenommen und wie hast Du es geschafft den großen Kader in die richtige Spur zu führen?

      „Ich lehn mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass ich mein Team auch in der letzten Saison erreicht habe. Klar muss ich einiges auf meine Kappe nehmen und ich kann ohne Probleme sagen, dass ich viel Lehrgeld gezahlt habe. Ich denke als Trainer ist es wichtig, dass man da reflektiert dran geht und, dass man seine Entwicklung nie als beendet ansieht und sich immer wieder verbessern möchte. Wir haben gar nicht viel verändert. Wir waren in der richtigen Spur, wir haben einfach immer weitergemacht, an uns geglaubt und das Glück erzwungen.“

    3. Der Zeitpunkt das Interview nach dem 1. Spieltag zu veröffentlichen war genau richtig. Du hast mit deinem TEAM Damen beim 5:0 in Derendingen einen Traumstart in die Regionenliga hingelegt, darüber hinaus habt ihr souverän das Viertelfinale im Bezirkspokal erreicht. Das bedeutet, daß die  ersten beiden Pflichtspiele beeindruckend und auch noch ohne Gegentor absolviert wurden. Wie ist jetzt die aktuelle Momentaufnahme nach Deiner Sicht?

      „Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Ein 5:0 sieht auf den ersten Blick natürlich phänomenal aus, uns ist aber bewusst, dass wir weiter hart arbeiten müssen. Trotz des Ergebnisses waren wir nicht immer zufrieden mit unserem Spiel. Das werden wir aber im Training besprechen und weiter an uns arbeiten. Klar ist es toll, wenn man die ersten Pflichtspiele gewinnt. Nach dem Katastrophenstart der letzten Saison war es sehr wichtig, das erste Spiel zu gewinnen um keine schlafenden Geister zu wecken. Es sollte jedoch klar sein, dass wir bisher nichts erreicht haben und die Saison noch ziemlich lang ist.“

    4. Die Euphorie nach dem Klassenerhalt wurde sichtlich in die neue Saison übernommen. Beschreib doch kurz die Stimmung innerhalb des Teams nach dem Saisonauftakt?

      „Wir sind natürlich, trotz allem, froh, dass wir so in die Saison gestartet sind. Unsere Spielerinnen können das aber glaub ganz gut einschätzen und werden den Start nicht überbewerten. Natürlich arbeitet es sich so leichter, als wenn man 7 Spiele am Stück verliert. Wir haben aber noch einen langen Weg vor uns.“

    5. Mit der ehemaligen Spielerin vom TV Derendingen Laura Paldauf hast Du nun eine Co-Spielertrainerin an Deine Seite bekommen. In wie fern wird Sie dich unterstützen und stelle Sie doch mal kurz vor?

      „Paldi ist eine absolute Bereicherung für unser Trainerteam und auch für die Mannschaft. Sie ist eine erfahrene und ruhige Spielerin, die eigentlich auf allen zentralen Positionen spielen kann. Sie lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und passt einfach sowas von perfekt in dieses Team. Die meisten Spielerinnen kennen sie schon von früher, da sie vor ein paar Jahren schon einmal eine Saison beim FCR gespielt hat, und alle Spielerinnen schätzen sie sehr. Sie unterstützt mich in vielerlei Hinsicht. Wir besprechen die Trainingseinheiten, die Aufstellungen und die Taktik im Spiel. Sie ist mein verlängerter Arm auf dem Feld und wir sind alle sehr froh, dass sie bei uns ist.“

    6. Wie ist der Transfer mit Laura Paldauf möglich geworden?

      „Ich kenne die Paldi schon seit der 5. Klasse. Wir hatten waren während der Schulzeit sehr gut befreundet. Sie war damals schon eine sehr gute Spielerin und hat die Jungs ziemlich alt aussehen lassen. Nachdem Matze sich dazu entschieden hatte, ein bisschen kürzer zu treten, habe ich mich nach jemandem umgesehen. Wir kamen sehr schnell auf die Paldi und haben uns Gedanken darüber gemacht. Wir waren uns einig darüber, dass sie perfekt zu uns passen würde. Wir gingen jedoch davon aus, dass sie den TVD nicht verlassen wollen würde. Ich hab sie dann trotzdem gefragt und ihr das Angebot, als Co-Spielertrainerin bei uns zu arbeiten, unterbreitet. Nach mehreren Wochen und vielen guten Gesprächen hat sie sich dann für uns entschieden.

    7. Weitere externe Neuzugänge sind die ehemalige Landesligaspielerin des TSV Sondelfingen und Ex-FC´lerin Esra Özal sowie Sarah Neugart. Hast Du diese drei Neuzugänge bereits integrieren können und welche Rolle spielen sie in Deinem neuen Spielsystem?

      „Mit Esra Özal haben wir natürlich eine bärenstarke Angreiferin dazugewonnen. Sie bringt eine ganz andere Komponente ins Spiel, sie kann Bälle extrem gut halten, läuft oft die Schnittstellen zwischen Verteidigern an und ist sehr stark im Abschluss. Genau wie bei Paldi passt Esra menschlich perfekt in unser Team. Sie ist seit 4 Wochen wieder da und es fühlt sich an, als ob sie nie weggewesen ist. Sie wird mit Büsra Taskin und Cristina Saracino unsere Offensive bilden und hoffentlich viele Tore schießen. Sarah Neugart kommt von der Arminia aus Bielefeld und hat ebenfalls großes Potenzial. Sie konnte zwecks Urlaub, Studium und Weisheitszähnen-OP leider noch nicht trainieren. Ich bin mir aber sicher, dass sie sich schnell integrieren wird.“

    8. Mit Miriam Balm ist eine Spielerin aus der eigenen Jugend zu Dir gestoßen, die sich im Übrigen mit Mellissa Massa und Johanna Schenkglenks (kamen in der letzten Saison aus der eigenen Jugend), als Jugendtrainerinnen engagieren. Wie sehr unterstützt Du dieses Engagement Deiner Spielerinnen?

      „Wir sind sehr froh, dass Miri zu uns gekommen ist. Sie wurde, wie alle anderen auch, sehr herzlich aufgenommen. Sie hat sehr großes Potential und kam schon regelmäßig zum Einsatz. Ich finde es natürlich klasse, dass sich Miri, Melissa und Jojo so für den Mädchenfußball beim FC engagieren. Davon profitiert der ganze Verein. Wenn ich in irgendeiner Weise helfen kann, würde ich das sofort machen.“

    9. Dein Mannschaftskader hat sich demnach nochmal vergrößert, denn mit Lorena Lisboa hat nur eine Spielerin den Verein verlassen. Mit vier starken Neuzugängen hast Du nun die Qual der Wahl Woche für Woche die richtigen Elf aufs Feld zu schicken. Gibt es da keinen Unmut innerhalb der Mannschaft?

      „Wir haben ein Saisonspiel hinter uns. Bisher konnte ich noch keinen Unmut erkennen. Wir probieren natürlich allen Spielerinnen genug Spielzeit zu verschaffen. Natürlich gelingt das nicht immer, wir geben hierbei aber unser Bestes. Fakt ist jedoch, dass wir viele Studenten und Arbeiter dabei haben, die einfach nicht immer da sind. In der Vorbereitung haben wir zwei Testspiele zu 11 bestritten. Es sind also nie alle da.“

    10. So langsam kehren die letzten aus dem Urlaub zurück und Du hast nun die schwierige Aufgabe, laut Kaderliste, Deinem 30-köpfigen Kader zu bändigen. Welche Taktiken bzw. psychologische Strategien wendest Du und Laura an um auch mit deinem Co-Trainer und Betreuer Matze Stapf daraus eine Einheit zu bilden?

      „Realistisch gesehen sind es wohl eher 24, die einsetzbar sind. Wir müssen da eigentlich gar nicht viel machen. Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft ist klasse.  Um dies nicht zu vernachlässigen, gehen wir immer mal wieder zusammen essen (am Sonntag erst Schnitzel in Derendingen), sitzen bei einem gemütlichen Kabinenfest zusammen (diese sind fest integriert im Vorbereitungsplan) oder schauen beim Matze zuhause Videoanalysen unserer Spiele an.“

    11. In Deinem Kopf schwirrt bestimmt schon Deine, sollten alle anwesend sein, Stammelf herum. Ist das so oder wirst Du fleißig rotieren lassen um die Stimmung hoch zu halten?

      „Ich hab noch keine Stammelf im Kopf. Klar hat man seine Vorstellungen wie man spielen möchte. Wer aber auf den einzelnen Positionen zum Einsatz kommt, ist erstens mal abhängig davon wer überhaupt da ist, wieviel die Person trainiert hat, wie wir taktisch spielen wollen und wer denn der Gegner ist. Gerade in dieser Saison haben wir den Luxus auf fast allen Positionen mehrere gute Spielerinnen zu haben.“

    12. Wahrscheinlich strebt Dir schon ein Spielsystem im Kopf wie Du spielen lassen willst. Verrate uns doch Deine taktischen Pläne oder denkst du von Spiel zu Spiel und wirst Dich auf den nächsten Gegner punktuell einstellen?

      „Das behalte ich lieber für mich. Wir denken hierbei sowieso von Spiel zu Spiel. Wir machen uns natürlich vorab Gedanken über die Gegner und passen unsere Taktik an.“

    13. So, nun zu den Standardfragen. Wer ist für dich Meisterschaftsfavorit oder wer gehört Deiner Meinung nach zum erlauchten Kreis der Favoriten?

      „Die üblichen Verdächtigen würde ich zum Kreis der Favoriten zählen. Altheim, Lautertal und auch Ofterdingen.“

    14. Wer wird es schwer haben diese starke Liga zu halten?

      „Als letztjähriger Relegationsteilnehmer steht es mir nicht zu, auf diese Frage zu antworten.“

    15. Mit der SGM FV Bad Saulgau/SV Renhardsweiler, der SGM Seebronn/Neustetten und dem SV Lautertal gibt es drei Neulinge in der Regionenliga 5. Bei den Seebronnerinnen handelt es sich um ein klassisches Derby (gleich am 3. Spieltag), bei den anderen beiden geht es weit ins Allgäu und tief auf die Schwäbische Alb. Mit zwei Siegen und einer knappen Niederlage starteten diese Teams beachtlich ins Abenteuer Regionenliga. Was weißt Du über diese Mannschaften?

      „Gegen den SV Lautertal haben wir in der letzten Saison schon gespielt. Das ist der ehemalige SV Gomadingen, die kennen wir also schon. Die SGM Seebronn/ Neustetten ist auch kein unbeschriebenes Blatt, da sich einige Spielerinnen untereinander kennen. Auf dieses Spiel freuen wir uns natürlich sehr. Das wird ein tolles Derby. Die große Unbekannte ist die SGM FV Bad Saulgau/SV Renhardsweiler. Von den Ergebnissen her, haben sie eine sehr starke Truppe. Wir freuen uns aber auf ein attraktives Spiel.“

    16. Was ist Euer Saisonziel und welche Platzierung strebt ihr für die kommende Saison an?

      „Das erste Saisonziel haben wir schon erreicht, wir wollten besser starten als im letzten Jahr 😉. Wir haben uns bisher noch kein weiteres Ziel gesetzt. Wir schauen hierbei von Spiel zu Spiel. Selbst Druck zu erzeugen, durch irgendwelche Saisonziele, wollten wir uns dieses Jahr sparen.“

    17. Wer wird Euer TEAM Damen als Kapitänin aufs Feld führen und wer wurde zur Vizekapitänin ernannt?

      „Maggy Bausenhart wird unser Team weiterhin als Kapitänin aufs Feld führen. Da gab es für uns keine zwei Meinungen. Des Weiteren wurden Franzi Zug und Sophia Hess in ihren Ämtern als Vizekapitäninnen bestätigt.“

    18. Nun zu den Fragen außerhalb des Spielfelds. Du stellst Dich für die kommenden Vorstandswahlen bei der Jahreshauptversammlung für ein Amt zur Verfügung. Natürlich musst Du noch bestätigt werden. Kannst Du uns vorab schon was Genaueres sagen um den Wählern einen Einblick zu geben welches weitere Amt Du in Zukunft im Verein begleiten willst?

      „Ich bin mir nicht sicher, ob die Person, die ich ersetzen soll, damit einverstanden ist, wen ich das hier schreiben würde. Fakt ist, ich lass mich für ein Amt aufstellen. Auf den Rest müsst ihr noch warten.“

    19. So, nun die Abschlussfrage: Der FC Rottenburg steht vor einem Umbruch. Der Vorstand wird um einige Personen erweitert, so werden ein paar neue Gesichter sich vorstellen, unter anderem wird es einen neuen 1. Vorsitzenden geben. Du hast schon die ersten Sitzungen mitgemacht. Die Personen sind bereits bekannt und sie  versprechen für die Zukunft des Vereins einen großen Fortschritt. Wie siehst Du die Zukunft des Vereins, in der Förderung wie auch im sportlichen Sinn?

      „Meiner Meinung nach, machen die Vorstände des FC Rottenburg einen Spitzenjob. Sehr schade ist es, dass manche aufhören werden. Mit den möglichen Neuen, von denen ich weiß, wird der Verein aber in allen Belangen gut aufgestellt sein.“



  1. Das war´s – Weiter geht es wieder bei den Winter-Interviews

    So, ich hoffe daß nun jeder gut über unseren neuen Cheftrainer der Damen informiert ist und bedanke mich daher beim meinem Interviewpartner Andreas Berghof, der sich trotz beruflichen Terminstress die Zeit nahm, mir die Fragen zu beantworten.
    Das war die Fortsetzung unserer Interview-Reihe. In der nächsten Ausgabe erwischt es vielleicht einen aus dem Vorstand, mal schauen wer sich dann anbietet. Ich habe da schon bestimmte Personen im Kopf. In Planung sind eventuell Geschichten mit ehemaligen FCR-Legenden. Mal schauen was die Zeit hergibt. Ich bedanke mich erstmal bei meinen bislang drei Interview-Partnern, den Aktiven-Trainern Frank Eberle, Matthias Schirinzi und Andreas Berghof.


Die Sommer-Interviews 2017: Heute mit Herren-Cheftrainer Frank Eberle


Frank Eberle
Cheftrainer Herren 1. Mannschaft
Bezirksliga Alb
Kontakt:
frank.eberle@fcrottenburg.de

Ich bin sehr gut angekommen beim FC Rottenburg und konnte mir ein Bild machen wer wie tickt und was es evtl. zu verbessern gibt

„Vom sofortigen Wiederaufstieg spricht allerdings niemand und ich bin froh darüber, dass dies von allen realistisch  beurteilt wird“

Der FC Rottenburg stellt in der kommenden Saison mit 21,83 Jahren im Durchschnitt den wahrscheinlich jüngsten Bezirksligakader, was für Frank Eberle ohne Zweifel eine große Herausforderung sein wird. Er ist ein bekennender Freund der Nachwuchsarbeit und des Jugendfußballs und somit stellt sich nicht die Frage wieviel externe Neuzugänge verpflichtet werden sollten, sondern wer kommt alles aus dem U19-Kader zu den Aktiven. Die Erfahrung im Kader der 1. Mannschaft wird man in der Defensive finden. Mit dem 29-jährigen Bernd Kopp hat Eberle gleichzeitig den „Oldie“ der Mannschaft aber auch den erfahrendsten Spieler als Spielertrainer im Trainerstab. Mit Kapitän René Hirschka (23), seinem Vize Tobias Wagner (25), Estefanos Berhane (27) und den beiden Außenverteidigern Jan Baur und Alexander Schirm (beide 24) hat er fünf Spieler die die Anlaufstellen der Jungen sein werden. „Eben gerade diese Spieler sind gefordert, den jungen Spielern zu helfen.“ so Eberle.

Wer ist Frank Eberle – Seine Stationen als Spieler und Trainer

Kommen wir zurück zu Frank Eberle als Person und stellen ihn kurz vor. Der 44-jährige, seit 1998 als Trainer bei diversen Vereinen im Amt, übernahm am 11. April diesen Jahres das Cheftraineramt von Florian Parker, der vorzeitig wegen Abstiegsgefahr seinen Stuhl räumen musste. Der mittlerweile 3-fache Vater legte selbst eine Spielerkarriere hin und spielte bis 1988 von der F- bis zur B-Jugend für den SV Hemmendorf. Danach wechselte er zu den A-Junioren des SSV Reutlingen bzw. TSV Ofterdingen wo er von 1989 bis 1991 seine letzten Jugendtage erlebte, bevor er von der Saison 1991/92 zurück zu seinem Heimatverein SV Hemmendorf wechselte und dort in der Kreisliga B spielte. Seine erfolgreichste Zeit als Aktiver Spieler verbrachte Eberle von 1992 bis 1994 beim SV Hirrlingen als er Bezirks- sowie Landesliga spielte. Doch es zog ihn wieder zurück zu seinem Wurzeln und beendete seine Aktive Zeit als Spieler beim SV Hemmendorf wo er in der Kreisliga A und B von 1994 bis 1998 seine aktive Laufbahn beendete.
Mit jungen 25 Jahren stieg der heutige Verwaltungsbeamte der Stadt Rottenburg ins Trainergeschäft ein, nachdem er zwischen 1998 und 2001 die Trainer-B-Lizenz beim wfv in Ruit erworben hat. Doch nicht genug. Zwischen 2004 und 2013 belegte er erneut in Ruit vier Trainer-Fortbildungs-Lehrgänge. Doch schon 1998 bis 2000 nahm er beim SV Hart im Bezirk Zollern seinen ersten ersten Trainerposten in der Kreisliga A an.
Seine weitere Trainer-Stationen waren: 2000-2001 TSV Hirschau (KL A) als er den Verein vor dem Abstieg bewahrte. 2001-2004 heuerte der am 16. März 1973 in Tübingen geborene Rottenburger beim TSV Gomaringen an wo er den TSV als Meister von der Kreisliga A in die Bezirksliga führte. Dann kam der erste Job beim FC Rottenburg den er zwischen 2004 und 2006 recht erfolgreich absolvierte und den FC in der Bezirksliga in die Relegation zur Landesliga führte. Danach ging es für vier Jahre zum A-Ligisten ASV Pfäffingen, bevor er dann von 2010 bis 2015 beim SV Weiler tätig war.
Während dieser Zeit betreute er ab 2013 auch noch erfolgreich die D-Junioren des SV Weiler bis hin zur Bezirksstaffel. Ab 2015 wechselte der seit 1998 verheiratete Frank Eberle zusammen mit seinem jüngsten Sohn von Weiler zum SSV Reutlingen. Dort trainierte er die U13 in der Talentrunde Württemberg, der höchsten D-Jugendliga in Württemberg. Doch ihn zog es wieder in den Aktivenbereich und in die Nähe seines Wohnortes Rottenburg. In der Kreisliga A übernahm er in der saison 2016/17 den damals als Favorit gehandelten TSV Hirschau mit den Ex-Rottenburger Canpolat, Schiebel, Engraf, Decortes oder auch Topstürmer Caldoraro.
Als dann Anfang 2017 die Anfrage kam ob er den abstiegsbedrohten Landesligisten FC Rottenburg übernehmen will, sagte er spontan zu, obwohl es eignetlich nicht seine Art ist einen Verein vorzeitig zu verlassen. Am 24. Spieltag, also 7 Spiele vor Saisonende gab er dann mit einem starken 1:1 beim VfL Nagold einen perfekten Einstand. Doch Eberle konnte das Wunder nicht mehr realisieren und so musste der FC leider unter Wert auf Platz 14 nach drei Jahren Landesliga (zuvor 2x Platz 6) absteigen, wo man mit einer sehr jungen Mannschaft in der Bezirksliga Alb einen Neustart wagen und sich erstmal etablieren will. So gab er erstmal als Saisonziel eine Platzierung im vorderen Mittelfeld aus.

Jetzt ab zum Interview mit unserem Herrencoach. Wie immer hat Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg Frank Eberle nun als zweiten Interview-Partner nach U23-Coach Matthias Schirinzi 2017 ans „Mikrofon“ bekommen, der ihm ein paar richtungsweisende Fragen passend zum Ligastart in die neue Saison 2017/18, der momentanen Lage, sowie den aktuellen Stand seiner Bezirksligakicker und des Vereins allgemein vorbereitet hat.


Frank Eberle beim FCR-Trainerdebüt in Nagold, als man dem Favoriten VfL Nagold ein 1:1 abluchste


Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Frank Eberle antwortet:

Interview PR2
    1. Fangen wir an und blicken nochmal zurück. Du bist vom TSV Hirschau zum FCR gewechselt und hast am 11. April 2017 das Amt des Cheftrainers vorzeitig übernommen. Dein Ziel war in den letzten 7 Spielen den FC aus seiner prekären Situation zu befreien um weiter in der kommenden Saison Landesliga zu spielen. Es hat leider nicht mehr gereicht. Kannst Du nochmal die Schlussphase der Saison 2016/17 analysieren?

    „Ich hatte ja zum Einstieg in den Osterferien zwei Wochen Zeit, um die Jungs kennen zu lernen und das Team für das Spiel in Nagold einzustellen. Schnell war klar, dass wir zusammen passen! Die Leistung hat gestimmt, das Unentschieden war ein  guter Start. Beim Heimspiel gegen Böblingen wurde der 1. Sieg 2017 eingefahren. Leider haben wir die folgenden Spiele verloren und konnten die zum Klassenerhalt erforderlichen Punkte nicht mehr holen. Ich denke aber, dass man sehen konnte, dass die Jungs neuen Mut geschöpft haben und entsprechend aufgetreten sind.“

  1. Nach den Abgängen einer kompletten Achse mit Defensiv-Allrounder Oli Braun, Mittelfeld-Stratege Max Maier, Mehmet Fidan und Torjäger Tim Weber haben wir uns von vier Leistungsträgern getrennt und mit „nur“ einem externen sowie einigen Neuzugängen aus der eigenen Jugend den Kader wieder aufgefüllt. Damit wird es sicherlich eine schwierige Saison werden. Wie siehst Du die Situation und wo liegt Dein Schwerpunkt in der kommenden Saison?

    „Es gilt zuerst, die vielen jungen Spieler in das Team zu integrieren und Ihnen Mut bei den anstehenden Aufgaben zuzusprechen. Sie werden und dürfen Fehler machen. Ein sehr wichtiges Event war das 3-tägige Trainingslager, welches Alle nochmals zusammen geschweißt hat. Ein großer Dank gilt es an dieser Stelle Martin Haug zu sagen, der das Trainingslager in seinem Heimatort Höfen an der Enz organisiert hat und wir dort beste Bedingungen hatten!“

  2. Obwohl unsere Abwehr eigentlich das Prunkstück der Mannschaft ist, haben wir letzte Saison mit 64 sehr viele Gegentore erhalten. Wie willst Du unsere Defensive wieder stabilisieren ohne die Details zu verraten?

    „Es gilt zu vermitteln, dass alle Spieler auf dem Platz mit Defensiv-Aufgaben betraut sind. Nach einem Ballverlust wollen wir sofort ins Gegenpressing gehen, um diesen schnellstmöglichst wieder zurück zu erobern. Dass in der Abwehrreihe vorwiegend erfahrene Spieler auf dem Platz sein werden, wird den jungen Spielern nochmals Sicherheit geben! „

  3. Als Absteiger aus der Landesliga und dem jetzt im Durchschnitt mit 21,8 Jahren wahrscheinlich jüngsten Bezirksligakader aller Mannschaften, stehen wir vor einem Neuanfang. Wie wird Dein Plan sein, diese junge Mannschaft in eine gestandene Bezirksligaelf zu formen?

    „Die  jungen Spieler brauchen Zeit, haben aber unser vollstes Vertrauen. Es kann jedoch niemand Wunderdinge erwarten. Wir werden als Team auftreten müssen und dies auch außerhalb des Platzes mit entsprechenden Maßnahmen verinnerlichen. Zudem wollen wir die Unbekümmertheit der Youngsters nutzen und sie ihre zweifelsohne vorhandenen Qualitäten ausspielen lassen.“

  4. Die Spieler Hirschka und Schirm (beide 23), Baur (24), Wagner (25), Berhane (27) und Kopp (28) sind vom Alter her die erfahrensten die einsatzbereit sind. Der Rest hat einen Altersdurchschnitt von 20. Wie sehr wirst Du diese Spieler in Verantwortung nehmen um die jungen Spieler zu fördern und in den harten Aktivenbereich vorzubereiten?

    „Eben gerade diese Spieler sind gefordert, den jungen Spielern zu helfen. In der Vorbereitung ist dies bereits sehr gut gelungen. Allen voran Kapitän Rene Hirschka hat hier einen sehr guten Stand im Team und verhält sich diesbezüglich vorbildlich. Aber es müssen alle mitziehen!“

  5. Weiterhin warten wir schmerzlich auf den noch  verletzten Routinier Moritz Glasbrenner, auf der anderen Seite wird der letztjährige Neuzugang Emrah Kurtoglu, der sich in der vergangenen Saison in der Vorbereitung einen Fersenbruch zuzog und ein Jahr pausieren musste, wieder im Kader stehen. Kurtoglu bringt Verbandsligaerfahrung vom FC Gärtringen mit, wird aber sicherlich noch einige Zeit brauchen, bis er wieder der Alte ist. Wie sehr freust Du dich auf Emrah, der in Zukunft im Mittelfeld die zentrale Figur sein könnte?

    „Emrah hat in den Trainingseinheiten und Spielen, bei denen er in der Vorbereitung mitgewirkt hat sofort gezeigt, dass er ein sehr guter Spieler ist. Er kann mit seiner  Spielweise und Erfahrung andere mitreißen. Leider musste auch er verletzungsbedingt eine längere Pause einlegen und ich hoffe, dass er rechtzeitig zum Rundenstart zur Verfügung steht.
    Moritz  kuriert sich derzeit noch nach seiner OP aus. Ich würde mir  wünschen, dass er zur Rückrunde wieder ins Training einsteigen kann. Er wäre auch mit seiner Erfahrung und  seiner angenehmen Art ein wichtiger Spieler, um den Kader zu stabilisieren.“

  6. Die U23, unser Perspektivteam gilt als Unterbau der 1. Mannschaft. Was könnte Deiner Meinung nach noch verbessert und attraktiver gemacht werden um die Laune der Spieler zu fördern sich so anzustrengen um es in die 1. Mannschaft zu schaffen?

    „Wir sind  hier bereits auf einem guten  Weg. Mit Matthias Schirinzi, dem U23-Coach  und auch mit Bernd Geiser von der U19 habe ich im Vorfeld sehr viele gute Gespräche geführt. Wir sind uns einig, dass wir sehr eng miteinander  arbeiten wollen. Bereits in der Vorbereitung haben uns einige Spieler der U23 und der U19 ausgeholfen – so konnte z. Bsp. am Neckarpokal unserem Publikum schon gezeigt werden, dass noch weitere Talente in den eigenen Reihen stecken. Ebenso haben wir bereits gemeinsame Trainingseinheiten abgehalten und wollen dies auch weiterhin so handhaben. Das gute Miteinander der Trainer soll und wird sich auch auf alle 3 Teams übertragen, da bin ich mir sicher.

  7. Du bist bekanntlich ein Freund der Nachwuchsarbeit. Sag doch kurz ein paar Worte zur Talentförderung beim FCR und deren Arbeit?

    „Nicht erst seit meinem Jahr bei der U13 des SSV Reutlingen weiß ich, was gute Jugendarbeit bedeutet. Der FCR spielt mit der U15 in der Landes-, mit den U17 und U19-Teams in der Verbandsstaffel. Dies ist ein sehr guter Unterbau und wird jedes Jahr weitere Talente in den Aktivenbereich herausbringen. Durch die  bereits geschilderte enge  Zusammenarbeit wollen wir den Jungs vermitteln, dass sie beim FCR eine sehr  gute  Perspektive haben und ständig auf sie gebaut wird.
    Ich ziehe meinen Hut vor der Jugendleitung und allen verantwortlichen Trainern, die mit enormem Aufwand dazu beitragen, dass der FCR in der Jugend so erfolgreich ist.“

  8. Es wartet die wohl stärkste Bezirksliga seit Jahren auf Euch. Was erwartest Du von der neuen Saison?

    „Ich sehe es auch so, dass die Bezirksliga eine sehr starke Liga sein wird. Es wird Teams geben, die spielerisch  sehr gut sind, andere wiederum werden über den Kampf ins Spiel finden wollen. Genau  diese Mischung macht die Liga aber auch spannend.“

  9. Die Vorbereitung auf die neue Saison lief nicht ganz optimal. Durch zahlreiche Verletzungen konnte man nie so richtig ein System einspielen, allenfalls die Form der Spieler die gespielt haben, beurteilen. Wie zufrieden bist Du mit der Vorbereitung im Allgemeinen?

    „Da wir doch einige Verletzte zu beklagen haben und dazu noch einige Urlauber kamen, konnten wir in der Tat im taktischen Bereich noch nicht viel einspielen. Wir werden dies in den kommenden Wochen aber intensivieren.“

  10. Am 20.08. steigt der FCR in die Bezirksliga ein und dann gleich beim Meisterschaftskandidaten Croatia Reutlingen. Es folgen zwei Heimspiele gegen Engstingen und Aufsteiger Altingen, bevor es auf die Alb geht mit den beiden Auswärtsspielen in Genkingen und Zainingen. Mit wieviel Punkten könntest du aus diesen ersten 5 Spielen leben um nicht von einem Fehlstart zu sprechen?

    „Ich möchte den Start nicht an Punkten festmachen. Wichtig wird sein, dass wir uns individuell auf die Gegner einstellen und auf deren Stärken und Schwächen achten müssen. Ich gehe davon aus, dass wir Woche  für Woche eine gute Leistung zeigen werden und in der Folge davon dann auch die Ergebnisse passen werden. Aber es muss jedes Spiel erst gespielt werden, deshalb denke ich lieber von Woche zu Woche.“

  11. Was sind Eure Saisonziele und mit welcher Platzierung könntest Du am Ende leben?

    „Ich bin selbst gespannt, wie wir mit unserem jungen Team in der Bezirksliga zurechtkommen. Ich denke, wenn wir  eine Platzierung im vorderen Mittelfeld erreichen, wäre es ein Erfolg. Unser Team hat sehr viel Potential und wir werden hier gemeinsam etwas aufbauen, um in naher Zukunft wieder an die Tür der Landesliga zu klopfen.“

  12. Wer zählt für dich zu den Topfavoriten auf den Bezirksligatitel?

    „Ich kenne Jonathan Annel vom SSC Tübingen – er arbeitet sehr akribisch und hat mit seinem Team bereits eine sehr gute Rückrunde gespielt. Da sie sich punktuell sehr gut verstärkt haben, werden sie sicherlich vorne mitspielen. Der letztjährige Vize Croatia Reutlingen und auch der TSV Wittlingen haben in den letzten Jahren immer zur Spitze gehört und wollen dort sicherlich wieder mitmischen.
    Absoluter Favorit auf den Titel ist aber die TuS Metzingen! Mit dessen Trainer Necmettin Inan tausche ich mich öfters aus – sein Sohn Mirhan spielt mit meinem Sohn Lennis gemeinsam bei der U15 des SSV Reutlingen. Metzingen hat den Landesliga-Kader gehalten und sich u.a. mit Marc Golinski vom SSV Reutlingen noch sensationell verstärkt.“

  13. Es ist wieder soweit und alle sprechen schon darüber. Nach vielen Jahren kommt es dank unseres Ex-Kapitäns Björn Straub und Ex-Offensivspieler Kevin Hartmann wieder zum Top-Klassiker gegen den SV Hirrlingen, worauf wir uns auf neue Zuschauerrekorde einstellen und freuen dürfen. Wie sehr freust Du dich auf dieses Duell?

    „Der SV Hirrlingen hat sich ein sehr gutes Team zusammengestellt und ist damit ungefährdet von der Kreisliga A aufgestiegen. Es ist schön, dass es somit wieder zu einem traditionellen Derby kommt. Ich denke, die Spieler freuen sich auf dieses Spiel, da sie sich aus gemeinsamen Zeiten kennen. Da bis  vor kurzem mein Onkel einer der Vorstände beim SVH war und ich in jungen Jahren gemeinsam mit dem aktuellen Vorstand Marc Biesinger in Hirrlingen zusammengespielt habe, freue auch ich mich auf diese Spiele. Allerdings möchte ich es nicht überbewerten, da es nur zwei der insgesamt 32 Spiele sind. Wir haben uns geeinigt, beide Spiele Samstag auszutragen und hoffen, dass dies einige Zuschauer mehr anlocken wird.“

  14. Bist Du nach 4 Monaten beim FC Rottenburg angekommen und bereit auf die Mission Wiederaufstieg oder willst du die Latte nicht so hoch legen?

    „Ich bin sehr gut angekommen beim FC Rottenburg. In vielen Gesprächen konnte ich mir ein Bild davon machen, wer wie tickt und was es evtl. zu verbessern gibt. Die Verantwortlichen tragen alle den eingeschlagenen Weg mit dem Einbau der Nachwuchsspieler mit, vom sofortigen Wiederaufstieg spricht allerdings niemand und ich bin  froh darüber, dass dies von allen realistisch  beurteilt wird.“


Das war´s – Wie gehts weiter?

So, ich hoffe daß nun jeder gut über unseren neuen Cheftrainer der 1. Mannschaft informiert ist und bedanke mich daher erstmal beim meinem Interviewpartner Frank Eberle, der sich trotz beruflichen Termin- sowie Vorbereitungsstress die Zeit nahm, mir die Fragen zu beantworten.
Das war die Fortsetzung unserer Interview-Reihe. In der nächsten Ausgabe dürfen wir uns auf ein spannendes Interview mit dem Cheftrainer unserer Damenmannschaft Andreas Berghof freuen, der dann am 10. September mit seinen Damen beim TV Derendingen II in seine zweite Regionenligasaison einsteigt.
Ich bedanke mich bei meinem heutigen Interview-Partner und die die noch kommen. So, dann wünsche ich/ uns eine spannende und erfolgreiche erste Bezirksliga-Saison mit dem Auftakt am Sonntag, den 20.08. um 15 Uhr beim SV Croatia Reutlingen auf der Sportanlage am Dietweg.

Die Sommer-Interviews 2017: Heute mit U23-Spielertrainer Matthias Schirinzi


Matthias Schirinzi
Spielertrainer
FC Rottenburg U23

Matthias Schirinzi übernimmt das schwere Erbe von den beiden FCR-Trainerlegenden Enzo Fortuna und Sergio Saracino

„Einer meiner größten Träume geht in Erfüllung und es ist mir eine Ehre ihn mir beim FC Rottenburg zu erfüllen.“

Der langjährige Kapitän aus Eislingen ist nun der alleinige Chef der U23. Schirinzi hat nun ab der neuen Saison 2017/18 das Kommando im FCR-Perspektivteam übernommen und nimmt den Schritt vom Kapitän zum neuen Chefcoach an. Mit eigenen Philosophien und Ideen im Kopf hat er seit dem 01. Juli die neue Herausforderung angenommen und will die U23 wieder ins Fahrwasser führen, was bei der kommenden Kreisliga A3 kein leichtes Unterfangen sein wird.
Der Kader wurde nominell sowie in der Breite gut verstärkt, obwohl mit Abgängen von Massimo Fortuna bzw. Khaled Al Garad gute Leistungsträger den Verein verlassen haben. Insgesamt konnte man 12 Neuzugänge vermelden bei allerdings auch 10 Abgängen, darunter auch Spieler wie Stumpp, Saracino, Braha oder Nasser, die lange Jahre dem FCR die Treue hielten. Abgänge wie die Wiedmaier-Brüder, Loris Zettel und Marc Erath werden der U23 sehr fehlen, allerdings sind sie nicht aus der Welt, denn sie wurden intern von Frank Eberle in den Bezirksligakader hochgezogen, was wiederum für eine sehr gute Arbeit beim Unterbau der der 1. Mannschaft spricht.
Der sehr sympathische Matthias Schirinzi darf in der neuen Saison keine Rücksicht auf Sympathien seiner ehemaligen Mannschaftskollegen nehmen. Denn jetzt zählt für ihn nur noch das Ziel eine gute Runde in der Kreisliga A zu spielen und in jedem Fall bessr abzuschließen als in der vergangenen Saison. Kondition, Technik und Taktik, darauf hat er in der Vorbeitung speziell darauf hingearbeitet.
Nach dem Wechsel von Enzo Fortuna zum Ligakonkurrenten TSV Dettingen und einer Pause von Co- Sergio Saracino übernimmt er nun den Posten des Spielertrainers und wird von den ehemaligen A-Jugendtrainern Uwe Behr und Alberto Di Raimondo im Bereich der Co-Trainer und Betreung untersützt.

Jetzt ab zum Interview mit unserem U23-Coach, der für Fragen immer ein offenens Ohr hat. Wie immer hat Markus Riel vom PR-Team des FC Rottenburg „Matze“ Schirinzi nun als ersten Interview-Partner 2017 ans „Mikrofon“ bekommen, der ihm ein paar richtungsweisende Fragen passend zum Ligastart in die neue Saison 2017/18 und der momentanen Lage, sowie den aktuellen Stand seiner Kreisligakicker und des Vereins allgemein vorbereitet hat.



Jetzt gehts los! PR-Chef Markus Riel fragt – Matthias Schirinzi antwortet:

Interview PR2
    1. Fangen wir mit der vergangenen Saison an. Mit dem 11. Platz blieb man hinter seinen Erwartungen zurück. Wie zufrieden warst Du, damals noch als Spieler, mit der letzten Saison?

    „Wenn man auf die Spielergebnisse schaut denkt man wir waren kein starkes Team, aber im Gegenteil die Mannschaft an sich war eine starke Truppe, die sich auch mitten in der Saison zusammen gefunden hatte. Nur die ständigen Verletzungen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Natürlich wünscht man sich immer, dass man oben mitspielt, aber bei so einem jungen Kader muss man das Beste daraus machen. Ich denke wir haben zwar bis zum Schluss gekämpft, aber es kam halt leider auch irgendwann der Punkt an dem die Luft draußen war.“

  1. Nun wurde ein Umbruch bei der U23 eingeleitet. Mit Enzo Fortuna und Sergio Saracino haben zwei FCR-Trainerlegenden ihre Tätigkeit beim FCR (vorerst) beendet. Beschreib doch nochmal das Verhältnis zu den Beiden bzw. ihre Arbeit beim FC?

    Also mein Verhältnis zu beiden Trainern war und ist  ein sehr gutes und ich bin heute immer noch durchweg dankbar  für die Unterstützung und das Vertrauen, dass sie mir  geschenkt haben.Ich würde sagen sie haben ihre Arbeit absolut souverän geleistet, egal ob auf dem Platz oder bei Veranstaltungen, sie haben immer alles gegeben.

  2. Du wirst nun das schwere Erbe dieser Beiden antreten. Wie sehr freust Du dich auf die Arbeit im U23-Bereich?

    Ich würde sagen einer meiner größten Träume geht in Erfüllung und es ist mir eine Ehre ihn mir beim FC Rottenburg zu erfüllen. Allerdings erwartet mich eine sehr schwere Aufgabe, da das Team dieses Jahr sogar noch jünger ist als letzte Saison. Ich nehme diese Herausforderung aber sehr gerne an, bin bereit dafür und freue mich auf die kommende Zeit mit der U23.“

  3. Wird es Veränderungen geben, bringst Du Dein eigenes Konzept ins Spielsystem oder wirst du die Arbeit von Fortuna fortsetzen, die wie ich meine vorbildlich war?

    „Ja, ich werde mein eigenes Konzept ins Spielsystem einbringen. Speziell auf unseren komplett neuen  Kader abgestimmt. Natürlich habe ich aber auch bei  Coach Fortuna so viel gelernt, dass ich auch das in die  Trainingseinheiten einbauen kann.“

  4. Mit 12 Neuzugängen (darunter 7 aus der eigenen Jugend) und 9 Abgängen können bzw. müssen wir von einem Neubeginn wie bei der 1. Mannschaft sprechen. Hast Du Deine „Elf“ schon im Kopf oder wirst du rotieren lassen?

    Nein, meine ,,Elf“ habe ich noch nicht, da sich viele Spieler mitten in der Vorbereitung verletzt haben und/oder im Urlaub waren, werde ich erst mal rotieren müssen.“

  5. Mit den beiden Wiedmaier-Brüdern, Erath und Zettel sind gleich vier Spieler in den Bezirksligakader aufgestiegen. Das spricht für eine gute Arbeit bzw. Weiterbildung in unserem Perspektivteam. Siehst Du das auch so?

    Ich würde sagen, dass bei uns bereits  im Jungendbereich eine starke Arbeit geleistet wird. Was  das  Perspektivteam U23 angeht, sehe ich das genau so, allerdings funktioniert das auch nur weil wir sehr eng mit der A-Jugend und der 1. Mannschaft zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit innerhalb des FC Rottenburg ist absolut herausragend.“

  6. Kai Werner wurde zum neuen Kapitän gewählt. Mit Manuel Müller wurde gleich ein Neuzugang zum Vizekapitän ernannt. Kannst Du das kurz begründen?

    Der Manu ist einfach das was eine Mannschaft braucht. Er führt die gesamte Mannschaft, ist immer bereit seinen Mitspielern zu helfen und hat einen riesen Kampfgeist. Das sind Attribute die mich persönlich beeindrucken.

  7. Welche der Neuzugänge hat Dich bislang am meisten überzeugt?

    Am meisten überzeugt hat mich der Alessio Belligiano, der eine sensationelle Technik mit sich bringt und mit seinen erst  18  Jahren das  Küken der Mannschaft ist. Selbstverständlich bin ich auch von allen meinen anderen Spielern überzeugt und freue mich auf die kommende Saison mit meinem Team.

  8. Was nimmst Du aus der Vorbereitung mit, wie ist die momentane Lage innerhalb der Mannschaft?

    „Also ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe das sich die Mannschaft so schnell zusammenfindet. Aber die Jungs bemühen sich, sind ehrgeizig und zeigen immer den Willen das bestmögliche erreichen zu wollen. Gerade auch bei Niederlagen zeigen sie mir wie wichtig ihnen der Zusammenhalt innerhalb des Teams ist.“

  9. Wer zählt für Dich in der neuen Saison zu den Meisterschaftskandidaten?

    Ich denke mal, dass es ein harter Kampf zwischen mehreren Mannschaften werden wird. Zu den Favoriten zählen für mich der SV 03 Tübingen II, TSV Dettingen/Rttbg., TSV Hirschau, TSG Tübingen II und die SGM Poltringen/Pfäffingen.

  10. Wer wird wahrscheinlich Deiner Meinung nach gegen den Abstieg spielen müssen?

    Oh Gott, eine sehr schwere Frage, die ich so nicht beantworten kann, da sich bestimmt jedes Team Verstärkung geholt hat. Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt schlecht einschätzen.

  11. Was sind Eure Saisonziele und mit welcher Platzierung könntest Du am Ende leben?

    So gut wie möglich oben mitspielen.

  12. Nach dem Aufstieg des SV Hirrlingen fällt ein Top-Derby weg. Welches Duell steht bei Dir ganz oben auf der Liste wo Du Dich am meisten freust?

    „Das ist wahrscheinlich schon fast klar, dass ich mich auf das Duell gegen meinen Ex-Coach Enzo Fortuna mit  seinem Team des TSV Dettingen am aller meisten freue.“

  13. Nach dem Abstieg des TSV Dettingen/Rttbg. in die Kreisliga A3 könnte dieses Duell zum Spiel des Jahres für euch werden, auch deswegen weil Dettingen nun von Ex-U23-Coach Enzo Fortuna trainiert wird. Welche Bedeutung hat für dich dieses Duell?

    „Wie ich schon auf deine obere Frage geantwortet habe, ist das für mich persönlich mein Prestigeduell. Auch weil  ich auf einige Ex-Spieler vom FC treffe und vor allem eben auf die Brüder Fortuna, die auch enge Freunde von mir sind.“

  14. Die Saison startet mit dem Auswärtsspiel in Dußlingen, dann zuhause gegen den Unterbau des Verbandsligateams der TSG Tübingen. Alles machbar, bevor dann die dicken Brocken mit Dettingen, Poltringen/Pfäffingen, Lustnau und Wendelsheim kommen. Mit wieviel Punkten aus diesen ersten 6 spielen wärst du zufrieden um in Ruhe die Saison fortzusetzen?

    „Mein Ziel ist es auf jeden Fall 11 Punkte zu machen.“

  15. Unsere A-Junioren haben mit Bernd Geiser und Alexander Koch gleich zwei neue und erfahrene Trainer bekommen. Wie klappt die Verbindung und Kommunikation zwischen den beiden Teams?

    „Bis jetzt bin ich sehr begeistert von unserer Kommunikation untereinander. Mit Bernd habe ich schon oft kommuniziert und er ist immer bereit zu helfen. Ich stehe natürlich auch beiden Trainern und Teams zur Verfügung. Eine gute Zusammenarbeit ist für mich essenziell.“

  16. Du bist als U23-Trainer da um Spieler für die 1. Mannschaft zu fördern und auszubilden. Mit Frank Eberle ist auch bei der Ersten ein neuer Trainer im Amt. Seid ihr beiden regelmäßig im Austausch um das Projekt U23 weiter zu entwickeln und zu verbessern?

    Ja, wir stehen in regelmäßigen Kontakt und tauschen uns aus. Das Projekt U23 soll stetig weiterentwickelt werden. Frank hat die Möglichkeit schon oft genutzt und  einige Spieler der U23 bei sich eingesetzt. Wir wollen auch dasselbe Spielsystem mit unseren Mannschaften trainieren,  so dass sich die Spieler der U23 ohne weiteres  in die 1.Mannschaft integrieren können.

  17. Du willst die Mannschaft weiterentwickeln, was sind Deine Pläne für die Zukunft?

    „Ich schaue immer nur auf den Augenblick. Was die Zukunft bringt und wie sich meine Pläne tatsächlich in die Praxis umsetzen lassen wird sich zeigen.“

  18. Was ist für Dich das Besondere am FC Rottenburg?

    Das ist schwer zu beschreiben. Für mich fühlt es sich auf jeden Fall so an als ob ich bereits mein ganzes Leben lang beim FCR spiele. Wahrscheinlich ist das so, weil das gesamte Vorstandteam und die Ehrenmitglieder so nett und herzlich sind.

  19. Wie bist Du zufrieden mit dem Umfeld des FCR, das heißt, was könnte noch verbessert werden um den Verein noch attraktiver für andere Spieler zu machen?

    „Persönlich finde ich das der FCR alles mit sich bringt was ein Spieler in einem Verein so braucht. Es fehlt an nichts. Der FCR verfügt über eine riesen Anlage, darunter ein schönes Stadion, 4 Trainingsplätze und ein großer Kunstrasenplatz. Im Winter gibt es zusätzlich die Option in der Sporthalle zu trainieren. Ich denke das sagt schon alles.“

  20. Wärst du bereit irgendwann in ferner Zukunft im Verein außer dem Trainerposten eine andere Tätigkeit auszuüben?

    Ich fühle mich beim FCR definitiv sehr wohl, so viel kann ich sagen. Die Antwort auf diese Frage möchte ich mir einfach noch offen lassen ;)

  21. Du bist auch Schiedsrichter. In welchen Ligen bist du dort unterwegs oder konzentrierst du dich voll und ganz auf den Trainerjob bei der U23?

    „Ich war in Göppingen in der Bezirksliga unterwegs. Im Moment konzentriere ich mich allerdings nur auf meine Jungs der U23. Das hat für mich derzeit absolute Priorität.“

  22. Seid ihr startklar für die neue Saison 2017/18?

    Es gibt noch ein paar Dinge die wir verbessern müssen, aber alles in allem würde ich sagen: Ja.

Wie gehts weiter?

So, ich hoffe daß nun jeder gut über den neuen Spielertrainer unseres Perspektivteams der U23, informiert ist und bedanke mich daher erstmal beim meinem Interviewpartner Matthias Schirinzi, der sich trotz Terminstress die Zeit nahm, mir die Fragen zu beantworten.
Das war´s erstmal mit dem Auftakt in unsere Interview-Reihe. Nächste Woche dürfen wir uns auf ein spannendes Interview mit unserem Cheftrainer der 1. Mannschaft Frank Eberle freuen, der dann am 20. August mit seinem Team beim SV Croatia Reutlingen in die Meisterschaft startet. Ich bedanke mich bei meinem heutigen Interview-Partner und die die noch kommen, die den Fans einen kleinen Einblick in ihre Arbeit und die Zukunft ermöglichen. So, dann wünsche ich/ uns eine spannende und erfolgreiche Saison aller FCR-Teams.

Euer rasender Reporter Markus