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FCR konnte Tabellenführung nach dem 3:0-Sieg beim VfB Bösingen ausbauen
Infos zum Spiel
Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 17. Spieltag
Datum: Sonntag, 09.03.2025 | 15 Uhr
Spielort: Sportgelände „Bruchäcker“ Bösingen (Rasenplatz)
Machtdemonstration im Spitzenspiel
Der FCR unter Trainer Marc Mutschler präsentierte sich am Sonntag, den 09.03. beim Jahresauftakt der Landesliga beim Tabellenvierten VfB Bösingen als Spitzenteam. Vor der prächtigen Kulisse von ca. 250 Zuschauern bei herrlichsten Frühlingstemperaturen, erzielten Lennis Eberle mit einem Doppelpack (20., 68.) und der eingewechselte Oleh Stepanenko (83.) die Rottenburger Tore zum verdienten und schon insgesamt siebten Auswärtserfolg. Mit diesem Dreier und dem gleichzeitig Empfinger Remis, konnte der FCR seinen Vorsprung an der Tabellenspitze nun auf 4 Punkte ausbauen.
Das Gipfelduell verkommt am Ende zu einer einseitigen Angelegenheit. Der Tabellenführer FC Rottenburg überfährt den heimstarken Tabellenvierten VfB Bösingen auf deren Platz. Bösingen hätte sich nicht beschweren dürfen, hätte der FCR durch Stepanenko zwei weitere Treffer erzielt. „Es hat mir fürs erste Spiel sehr gut gefallen was ich gesehen habe“, so FCR-Trainer Marc Mutschler. „Gier, Zweikampfhärte, Einsatz, Laufbereitschaft“ hatte Mutschler gefordert und bekommen: „Der Sieg in Bösingen ist deshalb auch in der Höhe verdient.“
Nach einer eher durchwachsenen aber zufriedenstellenden Vorbereitung mit zwei starken Unentschieden gegen zwei ambitionierte Verbandsligisten, konnte man erahnen wie der Weg in der Rückrunde weitergeht. Die Jungs um Kapitän Leon Oeschger waren hochmotiviert und gaben sich deshalb auch in Bösingen kein Blöße und starteten mit einem verdienten auch in der Höhe verdienten 3:0-Auswärtserfolg ins neue Jahr. Die ganze Woche war bei den Trainings nur der VfB Bösingen Thema, dabei hat man sich akribisch darauf vorbereitet. Die Rottenburger Fans machten sich dabei weniger Sorgen, denn gleich zum Auftakt ein Topspiel kam dem FCR eher entgegen wie z.B. der SG Empfingen, die zum Auftakt zu einem Abstiegskandidaten mussten. Man war gleich von Beginn an gefordert. Zudem ist Bösingen – anders wie es in der Bösinger Stadionzeitschrift zu lesen war – für Rottenburg ein gutes Pflaster. Von sieben Spielen am „Bruchäcker“ konnte der FCR drei gewinnen und eines Unentschieden gestalten. Dabei waren unvergessene Begegnungen wie der legendäre 1:0-Sieg durch Hirschka kurz vor Spielende dabei.
Vielleicht war der Auftritt nicht ganz so schwungvoll und zielstrebig wie in den Spielen zuvor, aber unter dem Strich landeten die Landesliga-Fußballer des FC Rottenburg einen klaren 3:0-Sieg. Doch das war u.a. auch dem Platz geschuldet, der es nicht zuließ Spitzenfußball zu zeigen, auch Bösingen tat sich immer wieder schwer auf dem schwammigen und unebenen Geläuf ihre Qualitäten auszuspielen. Der FCR hatte sich auf so einen Untergrund eingestellt. Schon das Aufwärmen auf dem Nebenplatz zeigte, daß alle 21 Mann die im Kader standen voll mitzogen und man ganz genau sehen konnte daß diese Mannschaft heute einen Plan hatte. Nur Experten konnten erkennen, daß bei der Aufwärmphase in diesem „Ameisenhaufen“ von 21 Spielern System dahintersteckte. Also, allen Respekt vor dieser Mannschaft, die schon beim Aufwärmen hochkonzentriert zelebrierte, was in ihnen steckte. Das erkannte man dann auch an der Startaufstellung. Da war dann die ein oder andere Überraschung dabei, wie z.B. Anton Jansen, der es in die Startelf geschafft hatte und Spieler wie Stepanenko, Baur, Weber, Langer, Bedic oder auch Francisco auf die Bank verdrängte. Man hätte auch die Bank als Startelf auflaufen lassen können, so ausgeglichen war man an diesem Sonntag zum Landesliga-Start.
Von Beginn an Spannung auf beiden Seiten
Hochmotiviert bis in die Spitzen warteten beiden Mannschaften auf den Pfiff von Schiedsrichter Hannes Richter aus Leonberg. Kaum war das Spiel angepfiffen hatte Lennis Eberle in der 1. Minute auch schon die erste Topchance nach Vorlage von Anton Jansen. Doch VfB-Keeper Armbruster war zur Stelle. Es dauerte bis zur 19. Minute, bis dahin war es ein statisches und nervöses Spiel, bei dem keiner den ersten entscheidenden Fehler machen wollte. Auf beiden Seiten näherte man sich immer wieder den Toren an, doch viel mehr sprang in den ersten Viertelstunde nicht heraus. Bis zur 20. Minute, als der FCR zuschlug und durch Eberle mit 1:0 in Führung ging. Ein langer Pass von Hirschka aus der eigenen Hälfte heraus fand Eberle, der legte rechts hinaus auf Bader, der wiederum passte zurück ins Zentrum. Eberle erwartete die Kugel zurück und staubte zur 1:0-Führung ab. Schöner Spielzug des FCR und erfolgreich.
Nach einem guten Torschuss von Moritz Rohrer (23.), kam Bösingen in der 26. Minute zu seiner ersten echten guten Chance. Nach einer scharfen Hereingabe über die rechte Seite, verpassten in der Mitte zum Glück für den FCR zwei Bösinger den Ball. Der FCR übernahm wieder die Spielkontrolle und kam durch Julian Kiesecker zur nächste Topchance (32.) für den FCR. Alleine auf dem Weg Richtung Bösinger Tor, scheiterte er schließlich an einem Wahnsinns-Reflex des Bösinger Keepers. Das hätte schon das 2:0 sein können.
Nach einem Torschuss von Leon Oeschger (33.) kam wiederum der VfB zu einer guten Möglichkeit. Nach einem langen Ball in die Rottenburger Hälfte kam es zu einem Laufduell mit Hirschka, der konnte den Bösinger leicht abdrängen. So verzog der Bösinger seinen Torschuss am Tor vorbei.
Trainer Marc Mutschler war bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft aber nicht ganz zufrieden und nahm früh taktische Veränderungen vor, zum Leidwesen von Alu Diedhiou, der für Defensivspezialist Raphael Langer (37.) das Feld räumen musste. Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit hatte Eberle noch in der 44. Minute noch eine echte gute Chance. Ein Oeschger-Freistoß aus halblinker Position kam hoch in den Strafraum. Der Ball senkt sich am 2. Pfosten, so daß Eberle die Kugel nur knapp verpasste. Schade, da hätte der junge Stürmer das 2:0 machen können. Schiri Richter ließ nicht lange nachspielen und schickte die Spieler überpünktlich in die Pause.
Die Bank machte einmal mehr den Unterschied
Mutschler nahm in der Pause ungewohnter Weise einen Wechsel vor und brachte Routine für Jugend in dieses Topspiel. Der eher defensiv eingestellte Jan Baur kam für Stürmer Anton Jansen in die Partie und Baur war von Beginn an da die Bösinger zu verwirren, denn er tauchte irgendwie überall auf. Ein neue Taktik? Es sah fast so aus.
So kam der FC in der 48. Minute zum ersten Angriff, der durch einen Torschuss von Eberle abgeschlossen wurde. Von den Bösingern war in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zu sehen, auch Chancen blieben bei den Schwarzwälder Mangelware, im Gegensatz zum FCR, der vorwiegend nach der Einwechslung von Topstürmer Oleh Stepanenko das Ergebnis hätten noch hochschrauben können, ja müssen.
Eben dieser Stepanenko kam dann in der 58. Minute für Jakob Bader ins Spiel. In der 66. Minute rutschte Nick Heberle nach einer Langer-Hereingabe von links nur knapp am Ball vorbei. Schade. Doch dann fiel es doch. Das 2:0 für den FCR und auch zu diesem Zeitpunkt total verdient. Nach einen Spielerauflauf im 5er der Bösinger, spitzelte Eberle den Ball rechts von der Torauslinie Richtung Tor, dort standen drei Bösinger und von dort wurde der Ball ins eigene Tor abgefälscht. Doch aufgrund der klasse Vorarbeit und tollen Einzelleistung wird das Tor auch vom Schiri Eberle gutgeschrieben – zu Recht.
In der 74. Minute nahm Mutschler dann Kiesecker vom Feld, der ein bis dahin perfektes Spiel machte, aber durch eine Gelbe Karte vorbelastet war und Mutschler so nichts riskieren wollte. Für den jungen Kiesecker kam Routinier Manu Weber in die Partie. Es passierte in den Folgeminuten nicht viel, so veranlasste Mutschler frischen Wind für den Sturm. Maxi Biesinger, der eine Riesen-Vorbereitung spielte und sich regelrecht aufdrängte, kam für Doppeltorschütze Eberle ins Spiel.
Nun kamen die Schlussminuten die vorwiegend von Biesinger und Stepanenko geprägt wurden. Stepanenko blieb zunächst in der 81. Minute nach einem Sololauf am Keeper hängen, bevor er in der 83. Minute nach einem perfekten Zuspiel von Biesinger seinen 10. Saisontreffer schnürte. Erst vernaschte er den Bösinger Keeper mit einem feinen Trick und hatte das leere Tor vor sich. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und drosch die Kugel ins Netz zur 3:0-Führung für den FCR. Das Spiel war nun endgültig entschieden. Die Bösinger hatten sich in der Schlussphase sichtlich aufgegeben. Krämpfe plagten die Spieler. Der FC hatte nun leichtes Spiel, eben durch Biesinger und Stepanenko, die sich als perfektes Duo entpuppten.
In der 84. Minute musste Stepanenko das 4:0 machen, als er im 1 gegen 1 mit den Bösinger Keeper hängen blieb. Stepanenko wollte sich den Ball am Keeper vorbeilegen, dann wäre das Tor wieder offen gewesen, doch er hätte die Kugel nur ins kurze Eck schieben müssen. Eine Minute später war Baur im Mittelpunkt. Eine Oeschger-Ecke köpfte der „kleine“ Baur wuchtig am 2. Pfosten, so daß er den Bösinger Keeper zur Parade zwang. Ja Mann Jan, Kopfball und Baur, das passiert nicht häufig.
Den Abschluss im Spiel hatten dann die Bösinger, die nach einer Ecke in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem guten Kopfball übers Tor den Ehrentreffer verpassten. Der insgesamt gut und souverän leitende Schiedsrichter Hannes Richter beendete nach 5 Minuten drüber das Topspiel.
Fazit
Am Ende geht der 3:0-Sieg des FC Rottenburg aufgrund des größeren Willen und Gier völlig in Ordnung und ist auch in der Höhe absolut gerecht und verdient. Der FCR gewinnt dabei jahresübergreifend sein viertes Spiel in Folge und bleibt im achten Spiel insgesamt nacheinander unbesiegt und bringt dem VfB Bösingen nach dem 1:3 am 1. Spieltag gegen Wittendorf und dem 1:2 vom 7. Spieltag gegen Nagold seine dritte Heimniederlage bei. Es war die höchste Heimniederlage für Bösingen seit dem 2:5 aus der letzten Saison gegen Gechingen. Insgesamt gewinnt der FCR mit Hin- und Rückspiel zusammen 9:1, also eine klare Angelegenheit für die Roten. Der FCR empfängt nun zum nächsten Topspiel am kommenden Sonntag auf dem Rottenburger Kunstrasen den Sechsten SV Seedorf, die bereits 11 Punkte Abstand zum FCR haben.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir hatten uns fest vorgenommen, mit einem Sieg im Jahr 2025 zu starten, und das hat man auch an der Einstellung der Jungs gesehen! Der Platz war OK, aber für ein sauberes Passspiel nicht geeignet, daher ergaben sich auf beiden Seiten immer wieder individuelle Fehler, die wir durch Einsatz, Kampfgeist ausbessern konnten. Unter dem Stich hatten wir deutlich mehr Spielanteile sowie die besseren Torchancen, daher geht der Sieg und die drei Punkte völlig verdient mit zu uns nach Rottenburg.
Pressestimmen
FC Rottenburg setzt sich vorne ab
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 10.03.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
FC Rottenburg mit Punktlandung ins neue Jahr
Artikel lesen | 10.03.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
Klare Niederlage für VfB
Artikel lesen | Holger Rohde am 09.03.2025 | Schwarzwäder Bote
Ernüchterung beim VfB Bösingen
Artikel lesen | Holger Rohde am 10.03.2025 | Schwarzwäder Bote
Bilder
Komplette Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Anton Jansen (46. Baur), Lennis Eberle (81. Biesinger), Alioune K. Diedhiou (37. Langer), Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Jakob Bader (58. Stepanenko), Moritz Rohrer, Julian M. Kiesecker (74. Weber)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Raphael Langer, Dario Bedic, Jan Baur, Maximilian Biesinger, Luis Branz, Manuel Weber, Daniel Angerer, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Lennis Eberle (20.)
0:2 Lennis Eberle (68.)
0:3 Oleh Stepanenko (83.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Hannes Richter (SV Leonberg/Eltingen, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Eren-Sahin Güleren (SV Leonberg/Eltingen)
Benedikt Keß (SV Leonberg/Eltingen)
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer:
ca. 250
Ausblick
Weiter geht es in der Landesliga mit dem 18. Spieltag am kommenden Sonntag, den 16.03.2025 mit einem Heimspiel gegen den Tabellensechsten SV Seedorf. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA auf der Rottenburger Hohenberg-Sportanlage. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Tobias Grauf aus der SRG Heilbronn.
Tagblatt-Interview mit FCR-Cheftrainer und Doublesieger Marc Mutschler
Interview von Constantin Zeyer (Schwäbisches Tagblatt) mit Marc Mutschler (Trainer FC Rottenburg)
„Haben einen guten Teamspirit“
Fußball-Landesliga Marc Mutschler verlängert beim FC Rottenburg. Der Trainer hat den Aufsteiger nach dem Double aus Bezirkspokal und Bezirksliga-Meisterschaft erneut an die Tabellenspitze geführt.
Erst im Sommer stieg der FC Rottenburg in die Landesliga auf und steht vor der Winterpause mit zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Von einem möglichen Durchmarsch in die Verbandsliga will Trainer Marc Mutschler dennoch nichts wissen.
Herr Mutschler, der FC Rottenburg ist wieder Tabellenführer – nun aber in der Landesliga. Hätten Sie das für möglich gehalten?
So wie jetzt alles gelaufen ist, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Der Meistertitel in der Bezirksliga und der Bezirkspokal, diese Titel waren drin und die waren auch unser klares Ziel. Aber so wie die neue Saison verläuft, damit war nicht zu rechnen.
Worin sehen Sie die Gründe für die konstant guten Ergebnisse?
Wir haben einen sehr breiten Kader. Davon haben wir schon in den vergangenen beiden Jahren gelebt und das gilt auch für dieses Jahr. Wir haben auch nicht irgendwelche Jungs, sondern die spielen richtig guten Fußball. Für sie ist das Training sehr wichtig, da nehmen sie sich Zeit für. Und wir haben einen guten Teamspirit, die meisten sind auch privat gut befreundet.
Sie haben in der laufenden Saison schon 30 verschiedene Spieler eingesetzt. Wie groß ist die Gefahr, dass die Zahl der Unzufriedenen aufgrund mangelnder Einsatzzeiten zunimmt?
Ich glaube, wir haben seit einem Jahr nicht zweimal hintereinander mit derselben Startformation begonnen. Das zeigt, dass wir viel rotieren und uns diese Rotation nicht schadet. Wir haben viele Spieler auf einem ähnlichen Niveau. Ich müsste aber lügen, würde ich sagen, dass es keine Unzufriedenen gibt. Das finde ich aber nicht schlimm. Ich habe lieber einen meckernden Spieler als einen, der gar nichts sagt. Denn das würde bedeuten, dass es ihn nicht juckt. Die Aufstellung hat aber auch immer viel mit der Ausrichtung des Gegners zu tun. Wir haben immer fünf oder sechs Positionen, die je nach Gegner variieren.
Sie haben lange auf den Klassenverbleib als Saisonziel verwiesen, nach dem Sieg gegen Nehren vor eineinhalb Wochen haben Sie dann von 50 Punkten als internem Mannschaftsziel gesprochen. Stapeln Sie damit bei 37 Punkten nach etwa der Hälfte der Saison nicht ein wenig tief?
Nein, das würde ich nicht sagen. Jedes Jahr haben wir mannschaftsinterne Ziele, die wir nicht nach außen tragen. Das interne Ziel vor dieser Saison waren 50 Punkte. Mit dem Sieg gegen Nehren haben wir einen großen Schritt dahin gemacht. Wir hatten aber auch viele Fifty-fifty-Spiele, in denen das Spielglück auf unserer Seite war. In der Liga ist alles eng beieinander, verliert man mal drei Spiele am Stück, geht es schnell wieder nach unten. Daher würde ich nicht von Tiefstapeln sprechen.
Die Verbandsliga ist für Sie also kein Thema?
Nein, überhaupt nicht.
Sie würden sich aber nicht dagegen wehren, sollte es doch klappen?
Sollte es irgendwie mit dem Aufstieg in die Verbandsliga klappen, würden wir die neue sportliche Herausforderung natürlich liebend gerne annehmen. Da muss aber wirklich viel zusammenkommen, denn mit Empfingen und Co hat man schon einige Brecher in der Landesliga.
Der FC Rottenburg meldet zurzeit keine A-Jugend und ist in der B-Jugend abgeschlagen Letzter in der Landesstaffel. Was unternimmt der Verein, um die Lage im Jugendbereich zu verbessern?
Verschiedene Gremien befassen sich mit der Situation, damit der Weg wieder nach oben geht. Meine persönliche Meinung ist: Wenn man etwas gegen die Wand fährt, ist ein Neuanfang gar nicht schlecht. Aber so einen Neuanfang kann man nicht in zwei Jahren gestalten, das ist eher ein Zehn-Jahres-Projekt.
Machen Sie sich Sorgen, dass Ihrem Team irgendwann die Spieler ausgehen, wenn von unten erst einmal keine mehr nachkommen?
Das könnte irgendwann schon zum Problem werden. Denn es ist immer schwierig, externe Spieler zu verpflichten. Auf lang oder kurz gesehen müssen wir also auf die eigene Jugend zurückgreifen können.
Erfolg weckt Begehrlichkeiten. Haben schon andere Vereine bei Ihren Spielern angeklopft?
Sicherlich gibt es da immer wieder Anfragen. Wenn du auf so einer Erfolgswelle reitest, ist das auch ein Stück weit normal. Ich glaube aber, dass uns in der aktuellen Situation niemand verlassen will. Wir sind die erfolgreichste Mannschaft, die der FC je hatte. Das Double gab es noch nie in der Vereinsgeschichte, die Herbstmeisterschaft in der Landesliga sowieso nicht.
Und wie planen Sie Ihre persönliche Zukunft?
Ich habe schon vorzeitig für die neue Runde hier zugesagt. Wir führen auch schon die Einzelgespräche mit den Spielern. Ich hoffe, dass wir die noch in diesem Jahr abschließen können.
Fahrstuhlmannschaft passé – oder etwa doch nicht?
Marc Mutschler und der FC Rottenburg – das scheint zu passen: Seit 2018 ist der 34-jährige Übungsleiter beim FCR. Zunächst trainierte er zwei Jahre lang die A-Jugend und anschließend die U23 für zwei weitere Jahre. 2022 übernahm er von Frank Eberle die erste Mannschaft und führte sie im zweiten Anlauf 2024 zurück in die Landesliga. Zudem gewann sein Team den Bezirkspokal und durfte damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Double bejubeln. Im Sommer bezeichnete Mutschler den FCR noch als Fahrstuhlmannschaft und sagte: „Wir wollen uns in der Landesliga etablieren.“ Nicht ausgeschlossen, dass den Rottenburgern genau das nicht gelingt – und es für sie in der kommenden Saison in der Verbandsliga weitergeht.