Mutschler-Elf gewinnt das vierte Vorbereitungsspiel und Derby bei einem schönen Sommerabend beim Bezirksliga-Meister und Landesliga-Aufsteiger SSC Tübingen am Ende klar und auch verdient mit 4:2 (1:2). Vor ca. 50 Zuschauern auf dem neuen Kunstrasenplatz neben der Stemmler Arena erzielten Julian M. Kiesecker, Lukas Behr, Nick Heberle und Maximilian Biesinger die Rottenburger Tore. Es war somit eine gelungene Generalprobe für das Pokalspiel am Samstag in Mühlheim.
Verbandsligist FC Rottenburg hat sich am Dienstagabend im Vorbereitungsspiel vor den Augen von Ex-SSC-Trainer und aktuellen Geschäftsführer des Regionalligisten TSG Balingen Jonathan Annel keine Blöße gegeben und einen verdienten Erfolg bei den eine Liga tiefer spielenden Kiezkicker vom Holderfeld und Neu-Landesligisten eingefahren. Der FCR hat somit erfolgreich getestet und seinen dritten Sieg im vierten Vorbereitungsspiel eingetütet, zeigte dabei vorallem in der zweiten Halbzeit eine kompakte Mannschaftsleistung beim immer unbequem zu spielenden Bezirksliga-Meister aus der Tübinger Nordstadt.
Für den FCR war dieser Test – drei Tage nach dem kräftezehrenden Pokalspiel in Tuttlingen – ein echter Härtetest, da der SSC Tübingen schon in der Vergangenheit für den FCR nie einfach zu spielen war. FCR-Trainer Marc Mutschler nutzte ohne Leistungsträger wie Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Lennis Eberle, Dario Bedic oder auch immer noch Stefan Seidel, diesen Test für weitere Trainingseinheiten in Sachen Kondition und Athletik. Schon vor dem Spiel aber auch während des Spiels mussten die Spieler die nicht auf dem Feld standen einen Pendellauf absolvieren, der ganz schön in die Knochen ging und Durchhaltevermögen bedarf. Ein Pendellauf ist eine sportliche Übung, bei der man eine bestimmte Strecke – in diesem Fall mit 150 Metern Höhenunterschied – hin und her läuft, wobei man an den Endpunkten wenden muss.
Erstes Testspiel auf Kunstrasen – Bestanden ✔️
Vom spielerischen her konnte Mutschler mit dem Spiel nur halb zufrieden sein, denn die letzte halbe Stunde der ersten Halbzeit ließ man sich nach einem Super-Start den Schneid abkaufen. Die Tübinger nutzten die Unaufmerksamkeiten gnadenlos aus und gingen so auch verdient mit einer Führung in die Pause. Die zweite Halbzeit war dann eine ganz andere. Die richtigen Worte von Mutschler und den wieder pausierenden Co-Spielertrainer René Hirschka sowie acht Wechsel war der FCR plötzlich die spielbestimmende Mannschaft, bis zum Schluss.
Guter Beginn des FCR. Die Roten kommen gleich in der 3. Minute zum ersten Torschuss. Eine Minute später (4.) steht es 0:1 für den FCR. Biesinger bereitet den Treffer über rechts vor, legt den Ball in die Mitte wo Kiesecker reinstürmt und zum 1:0 abstaubt. So kann man sich einen Spielbeginn vorstellen. Stark! Langer kam in der 10. Minute zur nächsten guten FCR-Chance.
Es dauerte eine Viertelstunde bis die von Co-Trainer Haissam Chabaan für den urlaubenden Chefcoach Steve Trevallion betreute Elf zur ersten guten Chance kam, doch FCR-Keeper Max Blesch mit einem starken Moment hielt die Führung fest. Die Tübinger kamen nun besser ins Spiel, gewannen die zweiten Bälle und waren meist einen Schritt schneller am Ball. Damit kam der FCR anfangs nur schwer zurecht.
Es war dann die 28. Minute bis sich die Tübinger für ihr Bemühen dann doch belohnten. Neuzugang von der SGM Poltringen/Pfäffingen Tobias Vetter machte den 1:1-Ausgleich. Nach einem Zuspiel ins Zentrum, konnte sich Vetter durchsetzen und legte den Ball links ins lange Eck. Allerdings war es ein irregulärer Treffer, da zwei Tübinger aber so was von klar im Abseits standen. Nun gut, der Treffer zählte.
Ein Freistoß durch Oeschger (30.) konnte SSC-Keeper Lasse Stahlberg wegfausten. Daraufhin startete Tübingen einen Konter über die linke Seite der zur 2:1-Führung (33.) der Tübinger durch einen Abstauber von Felix Müller führte. Bis zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit hatten die Tübinger die Spielkontrolle übernommen und kamen in der 34. Minute nochmal zu einer Topchance. Wieder über links kommend, kam Tübingen zu einem weiteren Torabschluss, doch Blesch konnte mit einer seiner berühmten Flugshows einen weiteren Gegentreffer verhindern.
Diese Parade von Blesch stärkte das Selbstbewusstsein seiner Kollegen und von da an war der FCR zurück im Spiel. Oeschger eroberte durch einen starken und energischen Einsatz den Ball im Mittelfeld und machte sich auf Richtung Tübinger Tor. Sein Torschuss konnte aber SSC-Keeper Stahlberg sichern. Tübingen steckte aber keinesfalls zurück. Der FCR hingegen stand gefühlt 20x im Abseits. Man hatte das Gefühl, daß für die beiden Assistenten das Spiel zu schnell war, denn ihre Fahne ging entweder zu oft oder gar nicht hoch. Eigentlich ohne Worte.
Nach einem Torschuss von Rohrer (41.) kam Kiesecker zur Riesenchance zum Ausgleich. Nach einer Ablage vom Kapitän traf Kiesecker das leere Tor nicht. Schade. Der unauffällig leitende Schiedsrichter Felix Rauch aus Gomaringen machte dann pünktlich Pause.
Dominante zweite Halbzeit des FCR
Mit einer bis auf vier Spieler komplett neuen Mannschaft trat der FCR zur zweiten Halbzeit an und plötzlich lief es ganz gut. So erzielte Lukas Bahr gleich in der 48. Minute den 2:2-Ausgleich. Ein Querpass von Nick Heberle in die Mitte staubte Behr humorlos ab. Eine Minute später war es Bader der über links kommend den Tübinger Keeper prüfte.
Nun kam Biesinger´s Moment (53.) indem er eine Topchance auf dem Fuß hatte. Zunächst scheiterte er am Pfosten, beim Nachschuss von Narr konnte Tübingens neuer Keeper zur Ecke klären. Eine Minute später brachte Langer eben diese Ecke so gefährlich, daß es für den SSC richtig brenzlig wurde. Der FCR war nun richtig am Drücker, die Tübinger konnten sich nur noch selten befreien um eigene Chancen zu erarbeiten. Der Fluss der ersten Hälfte war bei den Tübinger jetzt weg. Der FCR war nun die spielbestimmende Mannschaft.
In der gleichen Minute wie die Langer-Ecke zuvor kam Ackermann zu einem Riesen-Abschluss, doch sein Schuß ging knapp am Tor vorbei. Wieder war es der Tübinger Keeper, der jetzt alle Hände voll zu tun hatte, als er anschließend einen Schuß von Behr (58.) aus spitzen Winkel bockstark parierte. In der 59. Minute bediente Ackermann mit eine starken Ecke Nick Heberle, der die Kugel nur knapp am Tor vorbeiköpfte. Schade. Aber mit Ackermann scheint der FCR einen Standardspezialisten gefunden zu haben.
In einem jetzt noch intensiveren Spiel, der SSC spielte nun besser mit, kam der Gastgeber (70.) mit einem satten Pfostenschuss zu seiner ersten echten Torchance in der zweiten Halbzeit. Da hat es mal so richtig geknallt. Wieder auf der anderen Seite legte Ackermann, der sein bislang bestes Spiel im Trikot des FCR machte, über links quer in die Mitte, Behr kam frei zum Abschluss, aber wieder war der Keeper zur Stelle.
Nach einem geilen Kopfball von Bader (73.), kam der SSC zu seiner zweiten fetten Chance (75.). Bei einer Hereingabe über rechts ins Zentrum, rutschten zwei Tübinger Spieler am scharf gespielten Ball vorbei. Die letzten zehn Minuten gehörten ganz dem FCR, man erzielte nämlich noch zwei weitere Tore.
Ein Freistoßtor von Heberle war ein ganz Besonderes. Aus ca. 20 Metern kam der FCR zu einem Freistoß, eine aussichtsreiche Position für eine direkten Abschluss. Heberle wunderte sich, daß die Mauer zu weit links stand und er schob, ja er schob den Ball an der Mauer vorbei ins kurze Eck (80.) zur 3:2-Führung für den FCR. Der Tübinger Keeper stand ganz verdutzt da und Heberle wunderte sich auch und zog die Schultern hoch, als der Ball im Tor lag. Ein kurioser Treffer.
Der FCR blieb dran und machte drei Minuten später (83.) den Sack zu. Der Tübinger Torwart konnte zunächst einen Schuss von Bader abwehren, aber nicht gut genug, denn Biesinger stand parat und schob die Kugel zum 4:2 mit links ins lange Eck. So, nun war auch das Ergebnis standesgemäß. Eine Minute vor Spielende kam Ackermann zu seiner besten Chance, es hätte für ihn der erste Treffer im FC-Trikot sein können, doch er schoss den Ball nachdem er mit Behr eine starken Doppelpass spielte, übers Tor. Nach zwei Minuten Nachspielzeit beendete der unauffällige Schiedsrichter Felix Rauch aus der SRG Tübingen dieses intensiv geführte Derby-Testspiel.
Fazit
Am Ende war es ein hochverdienter Sieg für den FCR auf dem Holderfeld, nachdem die Tübinger in der ersten Halbzeit sogar führten und phasenweise die stärkere Mannschaft waren. Für den FCR war es eine bessere – unter Spielbedingungen – erfolgreiche Trainingseinheit, als mehr sah es Trainer Marc Mutschler auch nicht an. Ihm war das Ergebnis von vornerein egal, er will seine Jungs während der Vorbereitung in einen Modus bringen, daß sie zum Verbandsligastart topfit sind. Die Jungs sind fit, soviel dazu. Nun wartet am Samstag im Pokal Landesliga-Aufsteiger VfL Mühlheim auf den FCR. Über zahlreiche Unterstützung würden sich die Jungs sehr freuen.
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg in der 1. Halbzeit:
Maximilian Blesch – Luis Branz, Raphael Langer, Moritz Rohrer, Jan Baur, Bastian Narr, Leon Oeschger (C), Maximilian Biesinger, Aaron Leyhr, Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker
So spielte der FC Rottenburg in der 2. Halbzeit:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, Daniel Gall, Anton Jansen, Lukas Behr (C), Bastian Narr, Maximilian Biesinger, Nick Heberle, Jakob Bader, Maxime Ackermann
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Elssässer
Weiter geht´s mit der 2. Runde im DB Regio-wfv-Pokal am Samstag, den 02.08.2025 beim ungeschlagenen Bezirksliga-Meister der Staffel 1 Schwarzwald/Zollern und Landesliga-Aufsteiger VfL Mühlheim. Spielbeginn auf der Sportanlage in Mühlheim ist um 15:30 Uhr. Der Sieger dieser Partie muss in der 3. Runde gegen den Sieger der Partie VfB Bösingen – FC 07 Albstadt ran.
In der Vorbereitung auf die Verbandsliga-Saison geht es schließlich weiter mit dem 5. und letzten Testspiel und am Dienstag, den 05.08. mit dem Auswärtsspiel beim Bezirksligisten TSV Hirschau. Spielbeginn in der Spitzberg Arena in Hirschau ist um 19 Uhr.
Nach intensivem Kampf muss sich der Tabellenführer FC Rottenburg im Landesliga-Derby beim SV Croatia Reutlingen auf dem Kunstrasenplatz an der Sportanlage am Dietweg vor ca. 150 Zuschauern mit einem 2:2 (0:1) begnügen. Bei schönem aber kaltem Frühlingswetter erzielten für den FCR Leon Oeschger per direkt verwandelten Freistoß (16.) und Lukas Behr mit einem wuchtigen Kopfball (68.) die Tore für die Mutschler-Truppe. Nach diesem interessanten Spieltag bleibt es für die Roten bei 6 Punkten Vorsprung auf den jetzt neuen Verfolger VfL Nagold, der die SG Empfingen (3:3 in Schwenningen) auf den 3. Platz verdrängte. Die SGE und der VfL kommen jetzt auf gemeinsam auf 44 Punkte, der FCR steht mit 50 Punkten weiter an der Tabellenspitze.
Kapitän Leon Oeschger ging einmal mehr als einer der großen Fußballer beim FC Rottenburg voran und darf sich nach seinem Freistoß-Tor zum 1:0 und seinem Eckball-Assist zum 2:1 erneut zum Man of the Match küren. Außerdem wurde der 29-jährige Rottenburger Kapitän vom Tagblatt, man mag es kaum glauben, erst zum zweiten Mal in die Schwitzkasten-Elf der Woche gewählt. Absolut verdient. Nach einem ausgeglichenen Spiel hat sich der FC Rottenburg gegen den Tabellenachten und fünftstärksten Rückrundenteam Croatia Reutlingen mit einem 2:2 zufrieden geben müssen. Es entwickelte sich von Beginn an ein von beiden Teams intensiv geführtes Spiel, bei dem die Anzahl an hochkarätigen Torchancen über die gesamte Spielzeit überschaubar war. Da beide Abwehrreihen auch nach der Pause gut standen, kam meist nur bei Standard-Situationen oder Kontern Torgefahr auf. So fiel für den FCR nach einer starken Phase im Spiel auch die Gästeführung durch Leon Oeschger´s direkt verwandelten Freistoß. Der Kapitän narrte die gesamte Abwehr und schlenzte die Kugel für die Gastgeber überraschend ins lange Torwarteck. Reutlingen gab sich aber nicht geschlagen, schaffte kurz nach der Pause nach einem Konter den Ausgleichstreffer durch den in der Pause eingewechselten Dennis Pascolo. Nach dem Ausgleich rappelte sich der Tabellenführer auf und kam wieder zu einigen guten Chancen, eine davon nutzte Behr nach einer herrlichen Oeschger-Ecke per Kopfball à la Hirschka zur erneuten Führung. Doch kurz vor Schluss musste der FC nach einer echt chaotischen Situation im Strafraum des FCR den bitteren Ausgleich durch den unbekümmerten ehemaligen Tübinger Mert Asma hinnehmen.
Der letzte Rottenburger Sieg in der Landesliga beim SV Croatia war beim 3:2 vor genau 9 Jahren. Der insgesamt letzte Sieg allerdings in Reutlingen war das überragende 5:1 im Jahr 2017 in der Bezirksliga als man die Kroaten im eigenen Stadion mit 5:1 abfertigte. Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams behielt Croatia in seinem Meisterjahr die Oberhand und warf den FCR in der Saison 2022/23 im Bezirkspokal mit 3:1 aus dem Wettbewerb. Ansonsten gab es für den FCR in Reutlingen meist nicht viel zu holen. Beim letzten Punktspiel in der Bezirksliga trennte man sich ebenfalls „schiedlich friedlich“ mit 1:1. Man wusste also, daß es zum Dietweg nach Reutlingen kein gewöhnlicher Ausflug geben wird. Man war gewarnt, stellte sich der schwierigen Aufgabe, bereitete sich auch dementsprechend intensiv darauf vor, ging zwei Mal in Führung wie vor 2 Jahren und stand am Ende doch wieder mit fast leeren Händen da – das ist es eben bei nur einem Punkt. Die Heimfahrt nach Rottenburg war nachdenklich und man fragte sich warum man nach dem 2:1 nicht einfach das Spiel gegen aggressive Reutlinger verwaltete und die 3 Punkte mitnahm. Doch so einfach funktioniert Fußball nicht. Da brauchte man am Samstag nur nach Schwenningen zu schauen. Da führte unser ärgste Verfolger SG Empfingen schon mit 3:0, war sich seiner Situation bewusst und im Kopf schon der Sieger. Doch „Ein Spiel dauert 90 Minuten“, sagte damals schon der berühmte Sepp Herberger. Fußball kann ein grausamer Sport sein.
Rottenburger Freistoß-Spezialisten
Doch nun hinein ins Spiel: Das Derby begann wie erwartet hitzig und konzentriert von beiden Mannschaften. Beide Mannschaften schienen sich gegenseitig gut studiert zu haben gingen, beide spielten zunächst hohes Pressing. Der FCR kam so in der 3. Minute trotzdem zu seiner ersten Torchance. Nach einer traumhaften Kombination kam Jakob Bader zum ersten Abschluss, allerdings am Tor vorbei. Der FCR war in der Anfangsphase optisch überlegen, war auch so die spielbestimmende Mannschaft, Croatia kam nur gelegentlich vor das Rottenburger, wurde meist von der Rottenburger Defensive um Hirschka und Votentsev aber auch von Häfner aufgehalten.
Es war die 16. Minute, als der FCR dann zu seiner ersten guten Torchance kam. Ein Kopfball von Jakob Bader an den Pfosten wurde zur ersten Topchance, doch der gut und souverän leitende Schiedsrichter Dominik Englmann aus Waiblingen erkannte leider auf Foulspiel von Lukas Behr.
Zwei Minuten später dann der große Jubel auf Seiten der Rottenburger Anhängerschaft. Jakob Bader wollte über links in den Strafraum eindringen, wurde dabei aber regelwidrig gestoppt. Freistoß für den FCR links direkt an der Strafraummarkierung. Kapitän Leon Oeschger legte sich die Kugel zurecht, schaute sich das Gerangel im Strafraum an, visierte mit seinem Blick das offene kurze Eck an, lief an und schlenzte die Kugel für alle überraschend ins lange Torwarteck. Genial ausgeführt und genial getroffen. 1:0 für den FCR und das völlig verdient.
In der 20. Minute dann der erste Torschuss für den SVC, doch FCR-Keeper Julian Häfner war zur Stelle. Eine Minute später (21.) die nächste Riesenchance für den FCR. Daniel Angerer setzte sich über den rechten Flügel kommend klasse durch und brachte die Kugel in Bedrängnis flach ins Zentrum, dort verpasste Julian Kiesecker am 2. Pfosten nur um Zentimeter die Kugel und so das 0:2. Schade, was für eine Chance.
Nach einem Reutlinger Freistoß, der flach am Tor vorbei ging, dann die nächste Rottenburger Chance. Behr und Rohrer brillieren mit perfekten und direkten Doppelpassspiel, Oeschger wird dabei mit genommen und angespielt. Der dribbelte in den Sechszehner und blieb an der Reutlinger Abwehr hängen (26.) – da war einer zuviel. Auch hier Schade, schon die Vorbereitung hätte ein Tor verdient.
Die letzte Viertelstunde bleib dann ohne Höhepunkte und nennenswerte Torchancen, denn zu konzentriert agierten die Teams, keiner wollte in die Falle der anderen geraten. Dennoch war und blieb es absolut spannend. Der Schiri pfiff dann auch fast pünktlich zur Pause.
Behr nahm Hirschka den Job weg, der Spielertrainer bedankte sich trotzdem
Croatia kam wie umgewandelt aus der Pause und presste den FCR in der eigenen Hälfte fest. Ein starker Beginn für Reutlingen in die zweite Halbzeit. Der FC war erstmal beeindruckt und brauchte eine Zeit lang um sich zu befreien. Das gelang ihnen in der 50. Minute beeindruckend, denn Moritz Rohrer traf die Latte. Mann was für eine Szene.
Die Antwort von Croatia kam prompt. In der 52. Minute antworteten sie mit einem Konter über die rechte Seite, doch dieser verpuffte. Eine Minute später klappte es dann doch. Nach einem erneuten schnell durchgeführten Konter über die rechte Seite, der FCR vernachlässigte in dieser Phase seine Defensive – gelang es dem eingewechselten Routinier Dennis Pascolo mit einem Torschuss ins lange Eck zum 1:1 (55.) auszugleichen. Da war man sich dann kurz uneinig und wurde bestraft. Dieser Treffer hatte sich nach der starken Anfangsphase der Reutlinger schließlich angekündigt.
In der 56. Minute kam der FCR zu einer Reihe an Chancen durch verschiedene Spieler in Rot. FCR-Trainer Marc Mutschler erkannte nun die Chance um erstmals zu wechseln. Mit den beiden Stürmer Lennis Eberle und Anton Jansen kam für Jan Baur und Daniel Angerer frisches und junges Blut ins Spiel (59.). Der FCR hatte nun starke Momente und kam so zu weiteren Top-Chancen, u.a. durch Behr, der wurde von Eberle per Steckpass genial bedient.
Lukas Behr war es dann doch höchstpersönlich der diese vergebene Chance wett machte und zum 2:1-Führungstreffer (68.) beitrug. Eine Oeschger-Ecke, die wiedermal genial in den Sechzehner kam, verwertete – nein nicht René Hirschka – sondern Behr am 2. Pfosten, der am 5er-Eck hochsprang und in der Manier von Hirschka wuchtig ins Reutlinger Tor köpfte. Geil, Geil, Geil, einfach nur geil wie unsere Jungs ihre Standards verwerten. Dieser Kopfballtreffer ist für Behr eher auch ein Novum, da er seine Buden eher mit dem Fuß erzielt.
Eine Minute später brachte Mutschler mit Raphael Langer (69.), den alle in der Startelf vermuteten, ja Mutschler ist immer für eine Überraschung gut und deshalb auch so erfolgreich, sowie Oleh Stepanenko (71.) für Bader und Rohrer ins Geschehen.
Nach gut 75 Minuten entzündete sich dann die hitzige Atmosphäre dann endgültig. Zwei Spieler hatten sich plötzlich so in der Wolle, daß es kurzum zu einer Rudelbildung kam. Keiner hatte es so richtig mitbekommen, da der Ball schon ganz woanders war. Doch Schiedsrichter Dominik Englmann blieb cool und beruhigte beide Parteien. Nun wurde es nur noch ruppig, vorallem von außen. Da legte sich der Reutlinger Trainer verbal mit dem Schiri und den Assistenten an, so daß Croatia-Coach Sentürk die Gelbe Karte sah (dies geschah aber erst in der Nachspielzeit). So wollte der Schiri wieder Ruhe ins Spiel bringen. Aber nun, Croatia gegen FCR, wer schon öfters bei dieser Begegnung dabei war, der weiß, daß es hitzig enden würde, wie auch am Sonntag, also alles normal. Derby eben. Nach dem Spiel gab man sich wieder die Hände.
Dann folgte die kuriose Szene in der 81. Minute. Nach einem Reutlinger Freistoß konnte Nick Heberle zunächst per Kopf souverän zur Ecke klären, diese entpuppte sich dann als Vorläufer zum entscheidenden Verlauf. Dieser Eckball kam in den Strafraum, danach probierte man alles um die Kugel aus der Gefahrenzone zu bringen. Dies gelang nach ein paar Versuchen leider nicht, so daß der Ball bei Mert Asma landete und der von der Strafraumkante einfach mal abzog und zum 2:2-Ausgleich traf. Bitter für den FCR, da die Kugel durch so viele Beinpaare seinen Weg fand. Ja nun, da gehört dann auch ein wenig Glück dazu. So war es dann nun, es stand 2:2.
FCR wird beim Stand von 2:2 ein klarer Strafstoß verweigert
Manuel Weber kam in der 83. Minute für Votentsev ins Spiel. Bei Weber weiß man, daß er zu außergewöhnlichen Aktionen und Alleingängen fähig ist und darauf baute man nun in den letzten 10 Minuten. Es war die 86. Minute, als Eberle leider leider nur den Pfosten traf, nachdem er nach einer Flanke im Strafraum an den Ball kam. Schade – das wäre es sicherlich gewesen. Hätte hätte Fahrradkette.
In der ersten Minute der Nachspiel, dann noch einmal eine kuriose Szene. Nachdem Oeschger am rechten Strafraumeck in diesen eindrang, wurde er vom Reutlinger Keeper heftigst, auch mit hohem Bein, angegangen. Der Schiri pfiff zwar, doch gab er leider nur Freistoß außerhalb des Strafraums. Schaut man sich unsere Bilder an, war die Szene klar innerhalb und wenn der Schiri pfeift muss er Strafstoß geben, so auch die Meinung des gefoulten Leon Oeschger. Große Aufregung deshalb bei den Rottenburger Anhänger bis hin zur Bank. Doch leider blieb der trotz allem gut leitende Schiedsrichter bei seiner Meinung. Oeschger brachte die Kugel dieses Mal leider nicht in die Gefahrenzone, sondern am Tor vorbei. Es blieb nach vier Minuten Nachspielzeit beim letztlich gerechten 2:2.
Fazit
Am Ende steht trotz allem ein leistungsgerechtes Unentschieden gegen starke Kroaten auf dem Zettel. Wir haben gegen Meinungen anderer einen Punkt gewonnen und keine zwei verloren. Wir konnten den Vorsprung zum Zweiten nämlich bei 6 Punkten stabilisieren. Dies sollte alles kein Beinbruch sein – ärgerlich war es natürlich schon. Ja nun, die kleine aber auch schon beeindruckende Siegesserie von 7 Siegen in Folge ist leider gerissen, dennoch bleibt man auch im 12. Punktspiel in Folge und in diesem Jahr weiter ungeschlagen. Auch die positive Auswärtsserie bleibt bestehen. Man führt die Auswärtstabelle weiter mit zehn ungeschlagenen Spielen an. Da sind noch einige Serien die es weiter gilt zu verteidigen. Jetzt geht es am kommenden Sonntag gegen den Drittletzten SV Wittendorf und dann zum Tabellenelften TSV Harthausen/Scher. Ohne großen Druck aufzubauen: Da sollten 6 Punkte her um sich seinen Traum von der Landesliga-Meisterschaft zu erfüllen.
Croatia-Coach Ferudun Sentürk: “Meine Jungs haben Moral bewiesen indem sie gegen den Tabellenführer zwei Mal einen Rückstand aufholen, damit bin ich sehr zufrieden.“
Wir bedanken uns wieder bei den sehr zahlreich mitgereisten Rottenburger Fans für die tolle Unterstützung. Wir brauchen euch jetzt mehr denn je! Danke an alle!!
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es war der Kampf, den wir erwartet haben. Wir konnten phasenweise dominieren, vor allem waren wir bei jeder Standardsituation gefährlich. Ärgerlicherweise haben wir aus dem Spielverlauf nicht viele Chancen kreiert, aber im Gegenzug auch nicht viel zugelassen. Spielerisch war es schwer gegen aggressive Kroaten durchzukommen, sie waren bissig und sich nicht zu schade, extra Meter zu gehen. Dennoch können wir mit der Leistung zufrieden sein, da wir einen weiteren Punkt gewonnen haben! Nun müssen wir unsere Hausaufgaben im April bewältigen.
Julian Häfner – Stanislav Votentsev (84. Weber), René Hirschka, Jan Baur (59. Eberle), Lukas Behr, Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Jakob Bader (69. Langer), Moritz Rohrer (71. Stepanenko), Daniel Angerer (59. Jansen), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch, Fazli Krasniqi – Raphael Langer, Dario Bedic, Anton Jansen, Lennis Eberle, Maximilian Biesinger, Manuel Weber, Oleh Stepanenko
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Ferudun Sentürk (Trainer SV Croatia Reutlingen) sieht in der 90.+1 Minute die Gelbe Karte wegen Meckerns.
Zuschauer:
ca. 150
Ausblick
Weiter geht es in der Landesliga mit dem 22. Spieltag am kommenden Sonntag, den 13.04.2025 mit einem Heimspiel gegen den Drittletzten (14. Platz) SV Wittendorf. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA auf der Rottenburger Hohenberg-Sportanlage. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Christian Krapf aus der SRG Leonberg. Das Hinspiel konnte der FC Rottenburg mit 4:0 in Wittendorf gewinnen.
Spielort: Sportplatz an der Steinlach Nehren (Rasenplatz Hauptfeld)
Landesliga-Traumstart dank Stepanenko
Die Mutschler-Elf startete mit einem beeindruckenden 5:1-Kantersieg auf dem Sportplatz an der Steinlach gegen den Landesliga-Dino SV Nehren in die neu reformierte Staffel 3 der Landesliga. Bei anhaltenden Regen dominierte der FCR vorallem in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit das Derby und gewann durch Tore von Nick Heberle (20.), einen Dreierpack von Oleh Stepanenko (27., 62., 85.) und Manuel Weber (65.) das Auftaktspiel zur Landesliga vor ca. 150 Zuschauern.
Traumstart für den Aufsteiger: Die Mutschler-Elf überzeugt im Derby und hat die ersten drei Punkte für den Klassenerhalt in der Tasche. Der Neu-Landesligist setzt sich am regnerischen Sonntag überzeugend beim ambitionierten Landesliga-Primus und ehemaligen Verbandsligisten (2009 – 2011) SV Nehren durch und das alles ohne immer noch wichtige Leistungsträger wie Behr, Eberle, Diedhiou, Kiesecker oder auch Bedic. Mutschler hatte dabei am Sonntag mit 5 Spielern auch ungewöhnlich wenig Auswechselspieler dabei. Was gibt es Schöneres als mit einem Derbysieg in die neue Saison zu starten. Er tut auf jeden Fall dem Selbstvertrauen gut, weckt die Lust auf mehr und nimmt den ersten Druck. Ob es daran lag, dass wir so gut waren, oder dass Nehren vielleicht nicht seinen besten Tag erwischte. Schon die Vorbereitung auf die Saison deutete darauf hin, daß es eventuell eine tolle Saison werden könnte. Doch sind FCR-Trainer Marc Mutschler und unsere Jungs so intelligent, diesen wunderschönen Auftaktsieg klar einzuordnen. Die Tabellenführung ist erstmal eine Momentaufnahme, eine schöne. Nun muss gegen Bösingen am kommenden Sonntag die gute Frühform bestätigt werden muss, denn die Oeschger-Truppe hat nach dem Pokal-Aus vor ein paar Wochen noch eine Rechnung offen.
Unsere Jungs haben sich vor dem Saisonstart was vorgenommen und sie haben ihr Vorhaben eindrucksvoll umgesetzt – sie haben was angekündigt und sie haben es umgesetzt. Eine kontrollierte Euphorie rund um den FCR ist jetzt aber oberes Gebot, dennoch: „Großartig einfangen muss ich meine Spieler jetzt nicht“, die es gut einzuschätzen wissen von wo wir kommen, so Mutschler. „Wir sind professionell genug und bereiten uns einfach wieder auf den nächsten Gegner vor. Natürlich wehre ich mich nicht gegen den guten Start. Die Brust ist breit, das Selbstvertrauen nehmen wir mit – ohne aber arrogant oder überheblich zu werden. Damit fahren wir gut“, so unser Trainer weiter.
Das erste Tor der Saison markierte unser 6er Nick Heberle, der wie schon gegen den Verbandsligisten TSG Tübingen letzte Woche per Abstauber immer mehr zum Goalgetter des FCR wird. Ein schöner Vergleich zur Saison 2014/15 aber ist, als der FCR ebenfalls als Aufsteiger mit einem 5:0-Sieg in die Runde startete und ebenfalls als Tabellenführer nach dem 1. Spieltag da stand. Am Ende wurde es ein 6. Platz. In dieser Saison konnte der FCR, damals unter dem Trainerduo Beyerle/Gonsior das letzte Mal in Nehren gewinnen. 3:0 hieß es damals (Tore: Canpolat, Hartmann Gonsior) und der FC startete mit 8:0 Toren und zwei Siegen in die Landesliga-Saison. Ein gutes Omen für die kommenden Aufgaben?
Effektive 1. Halbzeit: 3 Chancen, 2 Tore
Der SV Nehren um ihren Trainer und ehemaligen Toptorjäger Pedro Keppler hatten einen Plan, das zeigte schon, daß sie mit roten Trikots und grünen Hosen anstatt ihren grünen Trikots und schwarzen Hosen aufliefen, so daß FCR-Trainer Marc Mutschler extra hatte zurück nach Rottenburg fahren müssen um die grauen Ausweichtrikots zu holen, da man nur die roten Trikots dabei hatte. Ein Fauxpass noch vor Beginn des Spiel oder war das einfach nur den FCR ärgern bzw. sie aus ihrer Reserve zu locken. Soll jeder denken wie er möchte. Es war auf jeden Fall für Rottenburg sehr ärgerlich und nicht verständlich, warum der SV nicht einfach ihre grünen Trikots anzogen. Nun gut.
Im Spiel dann legte wie erwartet der Gastgeber von Beginn an mächtig los und wollten eine frühe Entscheidung erzwingen. Es sah auch gut aus, denn in der 2. Minute hatten die Nehrener die erste gute Chance, doch der erste Schuss ging knapp am Tor vorbei. In der 6. Minute konnte FCR-Keeper Philipp Abrosimov in seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FCR, der für Max Blesch zwischen die Pfosten musste, mit einer tollen Flugshow den Rückstand vereiteln, allerdings ging diesem Angriff ein ganz klares Abseits voraus, welches hätte der Assistent sehen müssen, da daß vor seinen Augen passierte – aber nochmal alles gut gegangen. Das Schirigespann unter Leitung von Landesliga-Schiedsrichterin Annika Depfenhart aus Rottweil war in der Anfangsphase überhaupt nicht auf der Höhe und war für dieses Derby, so schien es, zunächst überfordert.
Noch keine 10 Minuten gespielt hatte der SVN seine dritte Chance in Führung zu gehen, der Ball ging aber übers Tor. Über eine Nehrener Führung hätte sich der FC zu diesem Zeitpunkt nicht beschweren können. Der FCR hatte bemerkt, daß man was umstellen musste und so übernahm man nun die Kontrolle mehr und mehr und kam dann in der 17. Minute zur ersten Topchance durch René Hirschka. Ein Oeschger-Ecke konnte Hirschka am 1. Pfosten an den selbigen köpfen. Das war die bislang größte Chance insgesamt im Spiel. Der FC war nun im Spiel, denn in der 20. Minute sah Ex-FCR-Keeper Michel Geiger nicht gut aus, den Jan Baur konnte wieder nach einer Oeschger-Ecke mit einem Kopfball-Aufsetzer über Geiger an die Latte köpfen, den Abpraller köpfte Nick Heberle in die Maschen zur 1:0-Führung für den FCR.
7 Minuten später war der erste Höhepunkt von Oleh Stepanenko. Nach einem Ballverlust von Marco Binder in der Rottenburger Hälfte, nutzte Stepanenko die zu hoch stehende Defensive des SVN aus. Mit einem Sololauf ließ er noch Jonas Eidher stehen und schob im 1 gegen 1 an Geiger vorbei zur 2:0-Führung in der 27. Minute.
Doch der SVN ließ sich noch nicht beeindrucken und meldete sich mit einer Riesenchance zurück (29.) und eine Minute später nach ein paar Ecken musste FCR-Keeper Abrosimov sein Können unter Beweis stellen und konnte auch zwei Mal klasse zur Ecke klären. Die letzten 15 Minute in der ersten Halbzeit passierte dann nicht mehr viel, auch Nehren fiel nichts mehr ein. So ging der FCR dann mit einer beruhigenden 2:0-Führung in die Pause.
Der FCR besann sich nach dem 1:2 auf seine Stärken
Nehren kam nun besser aus der Pause und drückte den FC nun hinten rein. Die Mannschaft um Marc Mutschler war irgendwie von der Rolle, sie fanden keinen Zugriff mehr zum Spiel. So fiel dann auch logischerweise der 1:1-Anschlusstreffer. Natürlich wurde der SVN dazu eingeladen, denn nach einer Flanke von Marvin Steimle konnte FCR-Keeper Abrosimov die Kugel nur halbherzig wegfausten, ausgerechnet zum freistehend Torjäger Marvin Hamm, der nur noch einköpfen (50.) brauchte. Ein wirklich blödes Gegentor, was allerdings den FCR wachrüttelte, Gott sei Dank. Denn nun überließ der FC nicht mehr dem Gastgeber das Spiel sondern besann sich seinen Stärken und zwang dem Gegner sein Spiel auf, spielte nun hohes Pressing. So kam Nehren nur noch schwer ins Spiel, der FC aber zu seinen Torchancen.
Stepanenko kam so dann in der 51. Minute zur nächsten Rottenburger Riesenchance, doch sein Abschluss ging an den Außenpfosten. Schade. In der 53. Minute scheiterte Hirschka, nach einem Oeschger-Freistoß von links in die Box, nur knapp. Die Nehrener berappelten sich kurz und hatten dann in der 56. Minute den Ausgleich auf dem Fuß. Ein schneller Konter des SVN erreichte Hamm, der dann, nachdem Abrosimov mit guten Stellungsspiel das Tor immer kleiner machte, nur das Außennetz.
Nun war wieder Zeit für Wechsel. Maximilian Biesinger kam für Daniel Angerer (57.) zu seinem ersten Landesligaeinsatz. Kaum im Spiel nutzte Biesinger einen Bock vom Nehrener Eidher, setzte sich dann gegen zwei Nehrener durch, hatte zudem noch den nötigen Überblick, sah Manu Weber im Zentrum ganz frei, passte so in den Rückraum und Weber wie wir ihn kennen donnerte die Kugel halbhoch humorlos in die Maschen zum 1:3 (62.) für den FCR.
2 Minuten später (64.) erhöhte Stepanenko auf 4:1. Unser ukrainisches Talent eroberte sich den Ball im Halbfeld und spurtete mit Ball Richtung Tor, dort noch von zwei Nehrener und dem Keeper in Bedrängnis gebracht, sah die Lücke und legte er die Kugel zwischen den Beinen hindurch ins kurze Eck zum 4:1.
Das Spiel war nun gelaufen, denn der SVN war nun und auch zuvor total verunsichert und fiel nur noch mit eigenen Fehlern und Meckern auf. Stefan Seidel kam dann für Weber ins Spiel (63.) und der hatte prompt auch seine erste Chance. Sein Drehschuss in der Box wurde von Geiger zur Ecke gelenkt (67.). 5 Minuten später setzte Stepanenko dann Biesinger hervorragend in Szene der ehemalige Hirrlinger verpasste mit einer Riesenchance das fünfte Ding zu machen.
Nun kam Loris Zettel für Moritz Rohrer ins Spiel (74.) und Patrick Francisco für Jan Baur (81.), was hieß, Mutschler ging aufs Ganze und mit Francisco nochmal einen Brecher in die Partie. So wurde dann nochmal Stepanenko ins Spiel gebracht und der zeigte nun was er drauf hatte und erzielte einen Treffer, den man so eigentlich gar nicht machen kann. Als er allein auf das gegnerische Tor zulief und mit SVN-Kapitän Schindler und Keeper Geiger sich zwei Spieler entgegenwarfen, war die Situation eigentlich schon geklärt, doch Stepanenko schnippelte oder wie auch immer er das gemacht hat mit dem linken Fuß die Kugel zwischen die Beine hindurch, so daß der Ball mit Effekt um die Kurve im Tor landete. Für diesen magischen Abschluss wurde er dann 5 Minuten vor Spielende von den Rottenburger Fans abgefeiert. 5:1 stand es dann und der Deckel war drauf. Es war sein Spiel, sein Tag.
Jakob Bader kam dann noch eben für Stepanenko, der sich seinen Sonderapplaus abholen konnte. Schiedsrichterin Annika Depfenhart, die das Spiel nach anfänglichen Problemen immer besser in den Griff bekam, allerdings für Meckereien eher Gelb verteilt hat als für Fouls, beendete das Derby nach 3 Minuten Nachspielzeit.
Fazit
Die Revanche für die beiden zuletzt erlittenen 7er-Packungen in der Landesliga ist eindrucksvoll gelungen. Der Angstgegner Nehren ist nun Vergangenheit, denn auch die letzten beiden Partien konnte der FCR gewinnen. Am 09.02.2023 gab es einen 3:1-Testspielsieg nun das deutliche 5:1. Am Ende war der Sieg auch verdient, obwohl Nehren einem 2:2 näher war als wir dem 3:1, jedoch zählte am Ende der größere Wille und die Begeisterung zum Fußball die das Derby entschieden haben. Das war ein starkes Statement vom ganzen Team!
„In der Vorbereitung und vor allem in den beiden letzten Spielen hat sich die Leistungsstärke unser Truppe bereits abgezeichnet. Und heute im ersten Meisterschaftsspiel haben wir bewiesen, – vor allem uns selbst – dass wir auch in der Landesliga ein ernst zu nehmender Gegner sind. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben wir es geschafft, den Nehrenern unser Spiel „aufzudrücken“. Mit viel Herz und Freude, aber auch mit Ehrgeiz und Biss haben wir die Spieler des SV Nehren überrascht und absolut verdient gewonnen. Das Wichtigste ist, dass wir weiterhin mit viel Leidenschaft, Kampfgeist und als Einheit auf den Platz gehen, dann werden wir unsere Ziele erreichen“, so ein stolzer Rottenburger Chefcoach Marc Mutschler in seinem Fazit.
Erinnerung: Vor 11 Tagen kehrte unsere U23 ebenfalls mit einem Fünferpack aus Nehren zurück, als man in der 1. Runde des Bezirkspokals beim SV Nehren II mit 5:0 gewann und so in die 2. Runde einzog. Dort trifft man am Mittwoch den 21.08. um 18:30 Uhr bei der SGM Kirchentellinsfurt/Kusterdingen II an.
Pressestimmen
Viele Nehrener Fehler bei Stepanenkos Gala-Auftritt
Artikel lesen | Vincent Meissner am 19.08.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Keppler: Komplett selbst besiegt
Artikel lesen | Tobias Fischer am 19.08.2024 | Reutlinger General-Anzeiger
Philipp Abrosimov – Raphael Langer, René Hirschka, Nick Heberle, Jan Baur (81. Francisco), Oleh Stepanenko (85. Bader), Leon Oeschger (C), Stanislav Votentsev, Moritz Rohrer (74. Zettel), Manuel Weber (63. Seidel), Daniel Angerer (57. Biesinger)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Stefan Seidel, Loris Zettel, Jakob Bader, Maximilian Biesinger, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Torwartrainer Jürgen Haug, Betreuer Karl Ellsässer
Am kommenden Sonntag, den 25.08. kommt es zur Revanche für das Aus im WFV-Pokal. Die Mutschler-Elf empfängt dann am 2. Spieltag den VfB Bösingen, nachdem man bereits am 24.07. im Pokal gegeneinander spielte. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg. Spielbeginn ist Achtung erst am späten Nachmittag um 17 Uhr.