Teuer bezahlter 3:0-Pflichtsieg des FCR beim Tabellenletzten TSV Straßberg



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 14. Spieltag
Datum: Samstag, 16.11.2024 | 14:30 Uhr
Spielort: Schmeien-Stadion Straßberg (Rasenplatz)


Goliath weist David in die Schranken

Pflicht erfüllt: Das letzte Auswärtsspiel 2024 bringt 3 wichtige Punkte für den FC Rottenburg. Die Mutschler-Elf ist somit zurück in der Erfolgspur. Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge gelang der Mannschaft um Kapitän Leon Oeschger auf der kalten aber sonnigen Schwäbischen Alb beim Tabellenletzten TSV Straßberg ein am Ende souveräner 3:0 (1:0)-Erfolg vor ca. 120 Zuschauern im Schmeien-Stadion in Straßberg. Durch Tore von Alioune K. Diedhiou, Lukas Behr und Patrick Francisco konnte sich der FCR dank des torlosen Unentschiedens der SG Empfingen beim FC 07 Albstadt seine Tabellenführung wieder auf 2 Punkte ausbauen.
Goliath schlägt David um in der Sprache der Bibel-Legende zu bleiben bzw. der Letzte unterliegt gegen den Ersten, also ein ganz normaler Spieltag für den FCR. Die Sensation blieb also aus, der FCR gab sich dabei kein Blöße und fand rechtzeitig zurück in die Erfolgspur. Nach drei Topspielen stand die Mutschler-Elf mal wieder unter Druck, denn 3 Punkte waren Pflicht um die Spitzenposition zu halten.
In der ersten Hälfte stand dabei der FC immer öfters unter Druck und entging dabei zweimal einen frühen Rückstand. Daran erkannte man beim TSV Straßberg warum sie nach 14 Spielen erst 7 Tore erzielt haben, weil man ganz einfach Topchancen nicht in Tore umwandelt. Die 1:0-Führung des FCR durch Diedhiou´s ersten Saisontreffer nach einer abgewehrten Ecke, dem eroberten zweiten Ball und dem Torschuss aus gut 18 Metern kam für den FCR eher unverhofft. Dennoch hätte der FCR zu diesem Zeitpunkt auch 2:0 führen können, aber auch über ein 1:1 hätte man sich nicht beschweren dürfen. Daher ordnen wir die 1:0-Führung durch „Alu“ zur Pause als eher schmeichelhaft ein, aber auch nicht unverdient.
Die zweite Hälfte begann wieder recht turbulent für den FCR, man blieb dabei aber stabil. Ein früher Wechsel brachte dann mehr Stabilität ins Getriebe und der FCR übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle. Das 2:0 durch Behr war die Folge, nachdem man den Spielaufbau der Straßberger erfolgreich durchbrechen konnte. Der eingewechselte Routinier Francisco machte dann den Sack zu und verlud eiskalt Straßbergs ehemaligen Verbandsliga-Keeper Christopher Kleiner und erzielte mit seinem ersten Saisontor das 3:0. Das Spiel war nun gelaufen, die Gegenwehr des Gastgebers gebrochen.
FCR quält sich die ersten 45 Minuten
Doch nun von Beginn an: Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der zu einem tief gestanden hat, aber auch blitzschnelle Konter setzen konnte. Die Mutschler-Elf übernahm von Beginn an die Initiative, tat sich aber mit dem tiefen und schwammigen Geläuf zunächst doch schwer, gegen die starke Defensive der Straßberger Lösungen zu finden. Der TSV spielte mit einer gestärkten Abwehrkette und einem kompakten Mittelfeld, in dem die vier Akteure auf Spielzerstörung aus waren.
Das gelang dann auch und da war noch nicht mal eine Minute gespielt, als die Straßberger früh den Ball eroberten und mit einem blitzschnellen Angriff über die rechte Seite durch Marius Blankenhorn gleich überraschend zur ersten Topchance kamen. Seine Hereingabe leitete der Ex-Rottenburger Jugendspieler und Ex-Regionalligaspieler der TSG Balingen Alexej Storm im Zentrum per Hacke weiter – er wurde hier von René Hirschka gestört – auf den links mitspielenden Brian Bischoff, der die Kugel dann frei zum Tor knapp am Rottenburger Gehäuse vorbeizirkelte. Glück den FCR. Das war ein früher Weckruf für die heute wieder in grau-neongrün spielenden „Reds“.
Zwei Minuten später meldete sich dann der FCR an um meldete sich durch Lukas Behr mit einem ersten Torschuss  im Spiel an. Es entwickelte sich ein zähes Spiel mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten. Kampf und Leidenschaft konnte man dabei dem Tabellenletzten nicht absprechen. Der FCR hatte im Spielaufbau immer wieder seine Probleme, weil auch der Gastgeber immer wieder versuchte den Spielaufbau schon im Keim zu ersticken.
Es war die 10. Minute als dann Straßberg seine zweite 100%ige hatte. Ein Konter führte zur Situation 1 gegen 1 bzw. Nico Pfaff vom TSV und Max Blesch im FC-Tor. Blesch konnte mit einer Riesen-Tat den Rückstand ein weiteres Mal verhindern. Wenn nun beim FC die Alarmglocken nicht angingen, dann machte man was falsch. Immer öfter tauchte nun der FCR über Stepanenko, Eberle oder Behr im Straßberger Strafraum auf, leider immer wieder dann auch erfolglos.


Diedhiou mit erstem Saisontreffer
Bis zur 21. Minute als wieder ein Standard den FCR aus der Bredouille verhalf. Leon Oeschger schlug die Ecke, die von der Straßberger Abwehr per Kopf aus der Gefahrenzone befördert werden konnte, doch leider aus Sicht der Gastgeber vor die Füße von Alioune Diedhiou. Der fackelte nicht lange, sah die Gelegenheit und zog mit links ab und traf halbhoch ins Straßberger Tor zur 0:1-Führung für den FCR. Eine schmeichelhafte Führung die auch die zahlreich mitgereisten Rottenburger Fans so sahen.
Nun gut. Eine Minute später kam der TSV zu seiner ersten Ecke, welche per Kopf abgeschlossen wurde. Die Kugel landete aber nur auf dem Rottenburger Tornetz. Straßberg hatte fortan weitere aussichtsreiche Chancen in Form von Freistößen, die sie aber alle sehr kläglich weit neben bzw. über das Tor beförderten. Eberle stand dann nach 30 Minuten plötzlich alleine vor Straßbergs Keeper Kleiner, leider hob der Schiri-Assistent die Fahne – Abseits.
Es war dann die 35. Minute und da hätte der FCR das 2:0 machen können, ja müssen. Behr traf dabei nur sie Latte. Stepanenko stürmte über die rechte Außenbahn, wurde dabei erst von einem Straßberger Spieler, dann vom Torwart und nochmal von einem Abwehrspieler so gestört, daß er nicht zum Abschluss kam, doch clever und übersichtlich wie Oleh ist, sah er Eberle im Zentrum, spielte ihn per Außenrist mit Gefühl an, Eberle kam zum Abschluss, doch Keeper Kleiner konnte zunächst abwehren, den Nachschuss übernahm dann freistehend Behr, der wie gesagt nur die Latte ansteuerte. Schade, hätte evtl. eine kleine Vorentscheidung sein können.
Eine Minute später scheiterte Nick Heberle, der es einfach mal aus  gut 25 Metern probierte, doch Kleiner konnte mit einer glänzenden Parade Schlimmeres für sein Team abwenden. Es hört sich jetzt zwar so an als ob der FCR überlegen war, leider nein, denn die Straßberger kamen durch ihre robusten Spieler immer wieder zu blitzschnellen Konter. Hier erkannte man die Marschroute des Tabellenletzten – einfach das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören – um dann mit Blitzangriffen dem Tabellenführer weh zu tun. Zumal waren sie einfach perfekt eingestellt, gewannen ihre Zweikämpfe und auch die vom FCR gewonnenen zweiten Bälle zurück um dann mit schnellen direkten Spiel den FCR zu zermürben, was ihnen auch das ein oder andere Mal sehr gut gelang.
Doch der FCR durchschaute mehr und mehr die Spielweise und passte sein Spiel dementsprechend an. In der 42. Minuten kamen die Straßberger ein letztes Mal vor der Pause vor das Rottenburger Tor. Gegen drei Rottenburger konnten sie sich zunächst klasse durchsetzen, doch bei Manuel Weber war dann Endstation. Nach einer Minute plus beendete Schiedsrichter Michael Steimle aus Horb die erste Hälfte.


Klarer Elfmeter nicht gegeben
Jeder dachte nun, jetzt wird der FCR das Spiel kontrollieren, doch da machten sie die Rechnung ohne Straßberg. Gleich in der ersten Minute der zweiten Hälfte kam Straßberg wild vor das gegnerische Tor und drang auf den Ausgleich. Dabei kamen sie gleich in der 46. Minute zu zwei sehr guten Torchancen. Ein Ecke konnte Hirschka zunächst gerade so wegköpfen, den Nachschuss musste Blesch per Glanzparade entschärfen. Was für ein Beginn in die zweiten 45 Minuten.
FCR-Trainer Marc Mutschler reagierte dann sofort und brachte für Techniker Stepanenko, der heute auf diesem Platz glücklos blieb, den robusten Vollblutstürmer Jakob Bader (49.). Mutschler suchte nun die Entscheidung indem er selber in die Offensive ging. Eberle kam in der 52. Minute zu einem Fallrückzieher, der dann aber leider vom Linienrichter abgewunken wurde, wieder Abseits. Ja unser Lennis kam zu guten Chancen, übersah jedoch meist die Abseitsposition. Schade.
Nun war der FCR drin im Spiel und kontrollierte das Spielgeschehen, agierte nun auch mehr mit langen Bällen und schnellerem Abspiel. So kam Oeschger in der 56. Minute zu einem Torschuss, den der Keeper aber hielt. In der 62. Minute dann ein besonderer Moment seitens des FCR. Mit Luis Branz warf Mutschler einen Landesliga-Debütanten ins Spiel. Branz ist in der U23 des FCR der Abwehrchef, aber auch ein robuster und sicherer Abwehrhüne, der sein Debüt um es vorwegzunehmen mit sehr guten Noten abschloss.
In der 61. Minute dann ein heikle Situation die für Gesprächsstoff und viel Aufregung sorgte. Behr wurde in der Box halbrechts angespielt, Straßbergs Keeper kam raus und stellte sich Behr entgegen, brachte unseren Vizekapitän klar zu Fall. Klarer Elfmeter für Rottenburg, dachten alle. Doch der Schiri so schien es, erkannte kein Foul, was dann zu heftigen Auseinandersetzungen führte, auch von den Rottenburger Fans, die genau auf Augenhöhe das Geschehnis miterlebten. Nach einigen verbalen Differenzen mit dem Keeper, ging es dann auch schon weiter. David gegen Goliath eben, da kommt es meist zu solchen Szenen. Fußball ist eben nichts für Weicheier.
Behr antwortete noch mit Wut im Bauch mit einem Distanzschuss aus gut 20 Metern, leider am Tor vorbei. Behr war es dann auch der ein wenig Hektik raus nahm und schließlich das 2:0 markierte. Nach einen Ballverlust der Straßberger im Mittelfeld beim Spielaufbau, spielte Oeschger Behr perfekt im Zentrum im Lauf an. Der lief Richtung TSV-Tor, spürte dabei zwei Straßberger im Rücken bei er Verfolgung und verlud auf Höhe des Elfmeterpunktes den Keeper, schob die Kugel mit seinem schwächeren linken Fuß rechts am Keeper vorbei ins Tor. 2:0 für den FCR durch Behr´s dritten Saisontreffer – der Jubel war dementsprechend groß, denn es fiel viel Last ab für die Anstrengungen der letzten Minuten ab.
Pechvogel Blesch wieder verletzt
Es war kurz vor der 70. Minute als plötzlich Max Blesch mit schmerzverzerrten Gesicht am Boden lag. Was war passiert: Blesch knickte ohne Einwirkung eines Gegenspielers in einem tiefen Loch im Rasen so sehr um, daß er sich die Bänder und den Knöchel verletzte. Das musste ja mal passieren. Genauso ist es bei uns im Hohenbergstadion, dessen Rasen ebenfalls saniert werden sollte. Nach längerer Behandlung durch Karle, Betreuer des FCR, sowie Hirschka, Oeschger und Eberle, musste Blesch letztlich vom Platz. Wir wünschen unserem Max gute Besserung und eine schnelle Genesung. Blesch musste in der Vergangenheit immer wieder Verletzungen kämpfen. Er ist und bleibt unser Pechvogel. Blesch wurde dann vom 25-jährigen Fazli Krasniqi ersetzt (71.), ehemaliger U19 und U17-Keeper des FCR und Ex-Verbandsliga-Keeper der TSG Tübingen. Krasniqi war letzte Woche noch beim 5:0-Sieg der U23 gegen den SV Hirrlingen bester Mann auf dem Platz, somit ist sein Einsatz verdient. Er machte auch die restlichen 20 Minuten einen sicheren Eindruck.
Weitere Wechsel standen auf Seiten des FCR an. So kam mit Dario Bedic für den Torschützen Lukas Behr (75.) ein frischer zweikampfstarker Defensiv-Allrounder sowie Patrick Francisco, der richtige Mann für solche Spiele, für den ausgepowerten Alu Diedhiou (79.) Das Spiel kostete eben aufgrund des tiefen Rasens verdammt viel Kraft.
Francisco war kaum im Spiel – gerade mal zwei Minuten – da schlug er dann auch schon mit seinem ersten Ballkontakt zu. Ein feiner Pass von Hirschka mit links aus der eigenen Hälfte, nachdem er von Branz wunderschön quer angespielt wurde, erreichte Francisco in der gegnerischen Hälfte. Über halblinks machte sich Francisco auf, verfolgt vom einzigen Straßburger Patrick Rummel, lief er Richtung Straßberger Tor, sah sie kurze Lücke- er hätte auch ins lange Eck schlenzen können – schaute den Keeper aber aus und schob die Kugel zwischen der Lücke aus Torhüter-Fuß und Pfosten in die Maschen. Es war Francisco´s erster Saisontreffer und sein 24. Treffer im 46. Pflichtspiel im Trikot des FCR. Sein Jubel war ausgelassen, klar nachdem er zuletzt meist Bankdrücker war.
Ein Torschuss der Straßberger in der 80. Minute war dann auch die letzte Aktion im Spiel vor einem Tor. Der FCR kontrollierte nun das Spiel, den Straßberger hatte man mit dem 0:3 den Zahn gezogen, es kam auch nicht mehr viel von den Älblern. Der Schiedsrichter ließ auch nur 3 Minuten nachspielen und machte früh Schluss.
Fazit
Eine starke zweite Hälfte bringt den Sieg. Eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause macht Rottenburg wieder punktemäßig zum alleinigen Tabellenführer. Das Spiel war lange nicht so klar, wie der 3:0-Endstand vermuten lässt. „Wir müssen weiter hart arbeiten, die Stimmung ist aber sehr gut im Team, jeder kämpft für den anderen. Es macht aktuell, auch aufgrund der Tabellensituation, riesig Spaß“, so Mutschler. „Das war trotzdem kein gutes Spiel von uns, mir haben einige Dinge gestört“, gab der FCR-Trainer Marc Mutschler ehrlich zu.
Vom Ergebnis her sind wir zufrieden, vom Spiel her können wir es alle nicht sein. Wir haben schon im Vorfeld genau gewusst, dass es ein extrem schweres Spiel gegen einen tief stehenden Gegner geben wird. Schwer jedoch nicht, weil der Gegner so gut ist, sondern schwer weil du selber die Spannung hochhalten musstest, dich dabei motivieren und gegen einen in der Defensive kompakt stehenden Gegner spielen musst. Es fehlte bei uns in der ersten Halbzeit die Körperspannung, die Präzision und die Durchschlagskraft gerade über Außen, man hat diesen Gegner aus dem Tabellenkeller einmal mehr oder weniger unterschätzt. All das wurde dann in der Halbzeit angesprochen, allerdings haben wir es in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit auch nicht viel besser gemacht. Aber auf jeden Fall haben wir dank der Einwechslungen es vom Ergebnis besser erledigt. Unter dem Strich müssen wir zufrieden sein. Es war für den FC Rottenburg der 238. Sieg im 646. Landesligaspiel – so eine kleine Statistik zum Abschluss.
Nun kommt am kommenden Samstag mit dem TSF Dornhan der Tabellenvorletzte in die MERZ ARENA nach Rottenburg. Mit einem Punkt oder mit einem Sieg kann der FCR ein weiteres erfolgreiches Kapitel in seiner FCR-Historie hinzufügen und Herbstmeister werden – doch wir müssen erst das Spiel spielen.


Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, was sich angedeutet hat, daher können wir mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden sein. Dennoch schaffen wir es die Null zu halten und mit einem schmeichelhaften 0:1 in Führung zu gehen. Das spricht für sich, in schlechten Phasen Tore zu erzielen. Die zweite Halbzeit wurde dann besser, auch die eingewechselten Spieler hatten daran großen Anteil! Mit dem wichtigen zweiten Tor kam Ruhe in unser Spiel, und wir konnten dadurch mit dem dritten nachlegen. Unter dem Strich kein überragendes Spiel, aber dennoch drei Punkte eingepackt. Die Platzverhältnisse haben sicherlich ihren Beitrag dazu gesteuert, aber damit müssen wir umgehen können.

Pressestimmen

FCR hat Glück und siegt mit 3:0
Artikel lesen | 18.11.2024 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Die Belohnung bleibt aus
Artikel lesen | 18.11.2024 | Südwest Presse/ Hohenzollerische Zeitung
Möglichkeiten nicht genutzt
Artikel lesen | 18.11.2024 | schwäbische.de/ ZAK
Keeper Blesch als Pechvogel
Artikel lesen | 18.11.2024 | Reutlinger General-Anzeiger
Harthausen und Straßberg gehen leer aus
Artikel lesen | Pascal Kopf, Frank Campos und Thomas Hauschel am 18.11.2024 | Schwarzwälder Bote


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Maximilian Blesch (71. Krasniqi) – Lukas Behr (75. Bedic), René Hirschka, Stefan Seidel (62. Branz), Alioune K. Diedhiou (79. Francisco), Oleh Stepanenko (49. Bader), Leon Oeschger (C), Lennis Eberle, Nick Heberle, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner, Fazli Krasniqi – Bastian Narr, Dario Bedic, Jan Baur, Jakob Bader, Patrick Francisco, Luis Branz
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Alioune K. Diedhiou (21.)
0:2 Lukas Behr (66.)
0:3 Patrick Francisco (81.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Michael Steimle (SG Altheim/Grünmettstetten, Schiedsrichtergruppe Nördlicher Schwarzwald)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daneil Pfeffer (Spfr Bierlingen)
Manuel Digeser (SV Wurmlingen)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 120

Ausblick

Am kommenden Samstag, den 23.11. kommt es am 15. Spieltag zum letzten Hinrundenspiel gegen den Tabellenfünftzehnten TSF Dornhan. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA in Rottenburg hinter dem Stadion. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das vorletzte Spiel in diesem Jahr steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Tobias Lochmüller vom TSV Phönix Lomersheim aus der Schiedsrichtergruppe Vaihingen/Enz.

In einem schwachen Spiel trennt sich der FCR beim FC 07 Albstadt mit 1:1



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 12. Spieltag
Datum: Freitag, 01.11.2024 (Allerheiligen) | 14:30 Uhr
Spielort: Alb-Stadion Albstadt-Ebingen (Rasenplatz)


Beide Seiten mit Remis zufrieden

Der FC Rottenburg und der FC 07 Albstadt trennen sich am 12. Spieltag der Fußball-Landesliga im Alb-Stadion vor knapp 350 Zuschauern mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. In einer spielerisch schwachen Begegnung bei herrlichsten äußeren Bedingungen erzielten die Treffer der Albstädter Samed Güngör (57.) und FCR-Spielertrainer René Hirschka (80.). Der FCR bleibt weiterhin Tabellenführer, aber jetzt nur noch mit 2 Punkten vor der SG Empfingen.
Die sehr zahlreichen mitgereisten Rottenburger Fans waren vor Spielbeginn noch voller Vorfreude, wurden aber je länger das Spiel andauerte immer mehr vom Spiel des FCR aber vorallem auch des FC 07 immer mehr enttäuscht. Es konnte sich aber auf dem Rasen des Alb-Stadions, der sich wirklich in einem katastrophalen Zustand befand, nie ein echtes Landesliga-Topspiel entwickeln.
In einem zerfahrenen Spiel mit wenigen Höhepunkten behauptete sich der FC Rottenburg auf fremden Platz beim stets ambitionierten Ex-Verbandsligisten FC 07 Albstadt mit einem 1:1-Unentschieden, die zuletzt mit zwei Siegen in einer kleinen Erfolgswelle schwebten. Die Rippen-Verletzung von Rottenburgs Nummer 1 Julian Häfner dabei überschattet den Punktgewinn. In einem Spiel ohne echte Glanzmomente gibt sich FCR-Coach Marc Mutschler aber auch FC 07-Spielertrainer Samed Akbaba mit dem Remis deshalb auch zufrieden. Keine der beiden Mannschaften hätte einen Sieg verdient.
Aufgrund der Platzverhältnisse entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte Partie mit vielen langen Bällen und vielen Unterbrechungen, technische Feinheiten gab es hingegen so gut wie gar nicht zu sehen. Kombinationen über mehrere Stationen wurden hüben wie drüben bereits im Keim erstickt. Grund hierfür waren entweder Fouls oder Fehlpässe, die den Spielfluss gar nicht erst entstehen ließen.
In einem chancenarmen Spiel kassierte der FCR nach der Pause ein unglückliches Gegentor, erzielte aber auch zehn Minuten vor Spielende den am Ende doch verdienten aber auch eher glücklichen Ausgleichstreffer durch René Hirschka, dessen Ballabgabe eigentlich für Jan Baur bestimmt, aber vom Albstädter Tamer Matur leicht ins eigene Tor abgefälscht wurde. Daher wird überall von einem Eigentor geschrieben. Wir vom FCR rechnen diesen Treffer natürlich Hirschka zu, dürfte dem vermeintlichen Eigentorschützen auch recht sein.


Verbandsliga-Atmosphäre in Albstadt
Ja, da muss man die Albstädter schon mal loben. Jürgen Estler, Stadionsprecher, Vorstand aber auch Ehrenvorsitzender, empfing die Rottenburger Gäste sehr professionell mit einer tollen Stimme und sehr vielen Infos zu beiden Mannschaften. Dazu gab es ein zum Spiel aktuelles 64-seitiges Stadionmagazin am Eingang. Beide Mannschaften hatten Einlaufkinder an ihren Händen, wie aus der Bundesliga bekannt. Der Schiri nahm den Spielball von einer aufgebauten Stele entgegen und so lief man dann auf das Spielfeld ein. Man erkannte die Macht der Gewohnheit aus alten Verbandsligazeiten. Toller Rundum-Service des FC 07 Albstadt. Wir aus Rottenburg haben uns alle wohl gefühlt.
Dann ging es auch schon los. Mit Spannung erwartet hatte der FCR Anstoß und nahm sofort das Spiel in die Hand, war zunächst spielbestimmend. Doch die ersten 20 Minuten waren leider taktisch geprägt, dem Rasen geschuldet – ein sehr schwacher Auftakt. Kein einziger Torabschluss, selbst die Torhüter hatten wenig zu tun.
In der 22. Minute dann die erste echte gefährliche Aktion der Rottenburger. Lennis Eberle und Bastian Narr gefielen durch hohes Pressing und so konnte Eberle sich den Ball erobern, spielte mit Lukas Behr Doppelpass, lief über links Richtung Albstädter Tor, zog ab und traf ins kurze Eck zum 0:1. Doch der Schiri-Assistent hob die Fahne und signalisierte Abseits und das war sehr knapp. Schade.
Drei Minuten später flankte der wiedergenesene Oleh Stepanenko wieder über links in die Mitte, dort verpasste Behr nur knapp, die Albstädter konnten dabei zur Ecke klären. Wiederum eine Minute später kam René Hirschka nach einer Oeschger-Ecke so halb zum Kopfball, den zweiten Ball nahm Stepanenko auf und drosch die Kugel übers Tor. Dabei prallten die Köpfe von Hirschka und 07-Spielertrainer Samed Akbaba (auf einem Foto leicht erkennbar) so zusammen, daß der Albstädter Abwehrchef behandelt werden musste und in der Folge mit einem Dieter-Hoeneß-Gedächtnisturban doch weiterspielen konnte. Da wünschen wir an dieser Stelle gute Besserung und schnelle Genesung.
Es waren unglaubliche 42 Minuten gespielt, als der FC Albstadt seine erste Torchance hatte. Ein Torschuss aus gut 25 Meter ging allerdings weit am Tor vorbei. Von daher hatte der FCR das Spiel und die 07-Stürmer soweit im Griff. In der 44. Minute konnte FCR-Keeper Julian Häfner einen direkten Freistoß aus zentraler Position sicher in Empfang nehmen. Häfner im Übrigen verletzte sich zuvor in einem heftigen Zusammenprall mit einem Albstädter Spieler so sehr, daß er in der zweiten Halbzeit von Max Blesch ersetzt werden musste. Auch unserem Juli wünschen wir eine sehr schnelle Genesung, so daß er so schnell wie möglich wieder mitwirken kann.
Nach drei Minuten, aufgrund der beiden Verletzungen, beendete Schiedsrichter Jan Wenzel vom TSV Eriskirch aus dem Raum Bodensee, der nie so richtig seine Linie fand, die schwache erste Hälfte.


Zweite Halbzeit weiterhin fahrig, nun aber mit zwei Toren
Die über 330 Zuschauer verfolgten dann weiterhin ein Match, das gezeichnet war von Fahrigkeit und einem Mangel an klaren Aktionen auf beiden Seiten, sowie die legitim wahrscheinliche Absicht der Gastgeber immer wieder auf Spielunterbrechungen zu bauen um den Spielfluss des FCR zu stören. In der 57. Minute brachte dann Abwehrspieler und ehemalige Balinger Samed Güngör dann doch die Heim-Fans zum Jubeln, als er sein erstes Saisontor erzielte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand dann plötzlich Maximilian Blesch zwischen den Rottenburger Pfosten. Den Fans war klar, der Wechsel muss was mit dem Zusammenprall mit Häfner zu tun haben. Eine Rippenverletzung schmerzte Häfner so sehr, daß es für ihn nicht mehr weiterging.
Die zweite Hälfte begann zunächst stürmisch, denn Albstadt kam nach 30 gespielten Sekunden zum ersten Torschuss, der allerdings übers Tor ging. In der 46. Minute kam Eberle nach einem Stepanenko-Assist zur ersten FCR-Chance in der zweiten Hälfte.
Dann die überraschende 1:0-Führung für die blau-weiß gestreiften Albstädter. Ausgangspunkt war ein Freistoß aus halblinker Mittelfeldposition getreten von Akbaba. Dieser kam hoch in Richtung Rottenburger Strafraum, doch Kiesecker konnte die Situation erstmal per Kopfabwehr klären. Albstadt fing den Abwehrversuch jedoch ab und brachte die Kugel auf Höhe der Mittellinie wieder hoch zurück in den Rottenburger Strafraum. Dort kam es auf Höhe des Elfmeterpunktes zu einem Kopfballduell zwischen Güngör und Hirschka, bei dem Hirschka überraschenderweise den Kürzeren zog und Güngör den Ball in einer Art Bogenlampe über den zu weit vor dem Tor stehenden Blesch ins Tor köpfte. In dieser Szene hat für Albstadt alles gepasst, denn der Treffer fiel eher aus dem Nichts und glücklich. Nun, so stand es plötzlich 1:0 (57.) für die Gastgeber, die sich in der Folge immer mehr in der eigenen Hälfte verschanzten und damit beschäftigt waren das Rottenburger wie auch immer zu zerstören.
FCR-Trainer Marc Mutschler handelte und brachte frische Kräfte ins Spiel. Mit Moritz Rohrer für Basti Narr und Stefan Seidel für Lennis Eberle kamen zwei robuste Spieler ins Spiel (58.) um der zerstörerischen Spielweise der Albstädter entgegenzuwirken, was auch gut gelang.
Doch in diese Wechselphase gelang den Albstädtern die nächste gute Chance wieder durch Güngör, doch Blesch konnte mit einer starken Parade das 0:2 verhindern (60.), Hirschka konnte den Nachschuss endgültig klären.
Mit Jan Baur für Manu Weber (64.) und Patrick Francisco für den rotgefährdeten Oleh Stepanenko (69.) kamen zwei weitere Spieler die zum Spielverlauf passten und auch mal was riskieren. Es lief nun viel besser beim FCR, die Roten waren nur die klar spielbestimmende Mannschaft und kamen nun auch zu Chancen, allerdings die eine richtig Gute war leider nicht dabei.
Es war die 80. Spielminute, der FCR drängte mit Power Play, die Albstädter waren drauf und ran mit allem was sie haben die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern. Ein Einwurf des FCR leitete dann den Ausgleich ein. Ein weiter Einwurf von Votentsev konnte von den Albstädter per Kopf abgewehrt werden, doch Heberle köpfte die Kugel postwendend zurück in die Box auf Baur, der legte ab auf den neben ihm stehenden Hirschka, der wiederum, so sah es aus, die Kugel nochmals quer zu Baur legen wollte, allerdings wurde dabei der Schuss von Tamer Matur leicht abgefälscht und landete im Albstädter Tor zum 1:1-Ausgleich. Was für ein Kuddelmuddel bis dieses Tor fiel und auch ein wenig glücklich, muss man zugeben. Egal es stand 1:1 und der Ausgleich war dann auch sowas von verdient.
Der FCR hatte in der Schlussphase weitere Möglichkeiten, hätte sogar noch den Siegtreffer erzielen können. In der 89. Minute hatte Francisco die große Chance, doch sein Schuss wurde zur Ecke abgeblockt. In der letzten Minute der offiziellen Spielzeit ein weiteres Kuddelmuddel in der Albstädter Box, doch irgendwie war immer ein blaues Bein im Weg. Kapitän Leon Oeschger probierte es dann in der Nachspielzeit nochmal mit einem 30-Meter-Schuss, doch leider vorbei. Der Schiri beendete nach 3 Minuten Nachspielzeit die hitzige Partie und es blieb beim 1:1-Unentschieden. Wäre das Spiel noch 5 Minuten gelaufen, wäre das 2:1 für den FCR noch gefallen, so die Statements der beiden Trainer.
Fazit
„Ich habe meine Mannschaft vor dem Spiel gewarnt. Wir wollten dennoch drei Punkte holen, nach dem Spiel und den ganzen Umständen bin ich froh und zufrieden mit dem Punkt.“, so FCR-Coach Mutschler. Am Ende des Spiels gelang es keiner Mannschaft, den entscheidenden Treffer zu erzielen, wodurch das Unentschieden als das gerechte Ergebnis feststand. Der FCR quält sich in Albstadt-Ebingen schließlich zu einem Unentschieden. „Wir wissen wo wir herkommen als Aufsteiger, daher nehmen wir den Punkt natürlich gerne aus Albstadt mit“, so FCR-Trainer Marc Mutschler bei der abschließenden Pressekonferenz.
Es war auswärts der erste Punktverlust für den FCR, nachdem man in der Ferne zuvor fünfmal in Folge gewinnen konnte, dennoch bleibt der FCR auswärts weiter ohne Niederlage. Für Albstadt hingegen war das 1:1 das erste Unentschieden in dieser Saison.
Zweites Remis in Folge: Zum ersten Mal konnte man in dieser Saison zwei Spiele in Folge nicht gewinnen, was aber die Stimmung nicht weiter trübt, denn auch nach Beendigung des 12. Spieltags bleibt der FCR weiter an der Tabellenspitze, allerdings jetzt nur noch mit 2 Punkten vor der SG Empfingen, die ihr Spiel klar mit 4:1 gegen den TSV Harthausen/Scher gewinnen konnte. Der zuvor Zweitplatzierte aus Schwenningen hingegen unterlag beim SV Nehren mit 1:3 und rutschte in der Tabelle auf den 4. Platz zurück. Dritter ist nun der SV Zimmern die mit Schwenningen gemeinsam 4 Punkte hinter dem FCR liegen.
Etwas Positives kann man dennoch aus diesem Spiel ziehen. Der FCR bleibt auch im dritten Anlauf in Folge im Alb-Stadion ungeschlagen und man ist auch nach dem 12. Spieltag weiterhin Tabellenführer.


Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Das Spiel war von Anfang an sehr zerfahren und ein Spielfluss kam auf beiden Seiten so gut wie gar nicht zustande. Hier hat der Platz und der FC 07 Albstadt sicherlich beigetragen. Es gab viele technische Fehler, sowie hatte ich das Gefühl, dass das Spiel von Albstadt auf Spielunterbrechung ausgelegt war. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, daher ein typisches 0:0-Spiel.
Der Gegentreffer zum 1:0 kam aus dem Nichts und belebte unser Spiel. Das 1:1 in der 80. Spielminute gab uns einen weiteren Push und ich behaupte, wenn das Spiel 5 Minuten länger geht, gewinnen wir noch. Generell haben wir das Gefühl, dass viele Mannschaften uns viel Respekt entgegenbringen, daher die vielen langen Bälle von Albstadt sowie die defensive Spielweise. Dennoch muss betont werden, dass das Ziel, einen Punkt aus Albstadt mitzunehmen, erreicht wurde.

Pressestimmen

FC Rottenburg besteht die Reifeprüfung
Artikel lesen | 21.10.2024 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Schmeichelhaft für den Spitzenreiter: Albstadt holt Punkt gegen Rottenburg
Artikel lesen | 01.11.2024 | schwäbische.de
Eigentor kostet FC 07 Albstadt den Sieg
Artikel lesen | Pascal Kopf am 01.11.2024 | Schwarzwälder Bote


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner (46. Blesch) – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lennis Eberle (58. Rohrer), Lukas Behr, Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Bastian Narr (58. Seidel), Manuel Weber (64. Baur), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko (69. Francisco)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch, Philipp Abrosimov – Mauro Carta, Daniel Gall, Dario Bedic, Stefan Seidel, Loris Zettel, Jan Baur, Jakob Bader, Maximilian Biesinger, Jakob Bader, Anton Jansen, Moritz Rohrer, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Physiotherapeut Simon Presch
Tore:
1:0 Samed Güngör (57.)
1:1 René Hirschka (80.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Jan Wenzel (TSV Eriskirch, Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daniel Maier (TSG Ailingen)
Nico Grollmuss (TSG Ailingen)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 330

Bilder

Komplette Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Videoclips

Highlights auf matchreport.de (YouTube-Video)
Pressekonferenz des FC 07 Albstadt (YouTube-Video)

Ausblick

Am Sonntag, den 10.11. kommt es am 13. Spieltag zu einem weiteren Topspiel unserer Elf gegen den Tabellenfünften VfL Nagold. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg, je nach Bespielbarkeit des Platzes findet das Spiel evtl. auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA hinter dem Stadion statt. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das Derby steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Daniel Bechtel vom TSV Bönnigheim aus der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg.

FC kassiert beim 0:3 gegen den SC 04 Tuttlingen seine erste Saisonniederlage



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2024/25
Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 9. Spieltag
Datum: Sonntag, 13.10.2024 | 15 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)

Das Spiel wurde präsentiert von…



Watsch´n für den FCR

Erste Saisonniederlage – irgendwann musste es passieren. Die Mutschler-Elf kassierte am Sonntag in seinem fünften Heimspiel am 9. Spieltag gegen die robuste Elf des SC 04 Tuttlingen seine erste Saisonniederlage in der Landesliga. Das 0:3 (0:2) jedoch sieht auf dem Papier erstmal gruselig aus, jedoch war man im Hohenbergstadion vor ca. 200 Zuschauern nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft, eher die Unglücklichere. Denn man versäumte es wieder sehr gute Chancen in der ersten Halbzeit zu verwerten und dann war da noch der Schiedsrichter, der es nicht mit dem Gastgeber hatte. Am Ende stand aber eine verdiente Niederlage zu Buche, denn Tuttlingen hatte einen Plan und gewann mit viel Gier.
Es war kein Wochenende für die Tabellenführer der Landesligen, denn mit dem FSV Waiblingen kassierte ein weiterer souveräner Landesliga-Tabellenführer (Staffel 1) seine erste Saisonniederlage und auch im eigenen Stadion. Mit 0:3 fiel die erste Saisonniederlage für den FCR zwar heftig aus, für Zweifel hat das bei den Landesliga-Fußballern des FC Rottenburg aber nicht gesorgt. Vor dem Spiel analysierte FCR-Trainer Marc Mutschler noch intensiv den Gegner und erkannte, daß sie zu Unrecht in der unteren Tabellenhälfte stehen: „Tuttlingen ist eine gefährliche und gute Mannschaft und haben mit Buba Camara eine Maschine im Sturm“, so FCR-Trainer Marc Mutschler. Doch alle Warnungen prallten an der starken Tuttlinger Defensive ab.
Am 9. Spieltag ist es also passiert: der FCR kann doch verlieren, aber für diese erste Niederlage in der Landesliga brauchte es einige Vorkommnisse: denn der FCR musste am Sonntag mit Hirschka auf seinen Spielertrainer, langjährigen Kapitän und Abwehrchef, mit Oeschger auf seinen aktuellen Kapitän, mit Baur auf einen weiteren unverzichtbaren Routinier und Stepanenko auf seinen aktuellen Toptorjäger und Führenden der Landesliga-Torjägerliste verzichten, auch auf Rohrer und Langer, zwei unserer Toptalente, konnte man nicht zurückgreifen. Da fragt man sich, welche Mannschaft, egal welche, solche Ausfälle eins zu eins kompensieren kann, bestimmt keine. Daher geht ein großes Lob an unsere Mannschaft die trotz der Begebenheiten gegen Tuttlingen nie aufgab und alles in die Waagschale warf und überhaupt schon die gesamte Saison immer wieder mit berühmten Ausfällen zu kämpfen hatte und trotzdem auf Platz 1 der Tabelle steht. Das zollt Respekt an die Jungs! Soviel zu Beginn.
Durch diese ganzen Ausfälle und als ungeschlagener Tabellenführer konnte man sich diese Niederlage erklären. Vielleicht war der Druck der sehr jungen Mannschaft zu hoch, eine beeindruckende Heimserie zu halten, zu Null zu spielen und ungeschlagen zu bleiben und gegen eine bockstarke Mannschaft die zu Unrecht im unteren Tabellendrittel steht zu bestehen. Aus diesem Spiel kann man nur seine Lehren daraus ziehen, denn gegen Empfingen werden wieder unsere Routiniers zurückkehren.


Zwei klare Elfmeter verwehrt
Der FC startete klar besser in die Partie und hatte gleich in der ersten zwei Minuten gute Angriffe. Die erste richtig gute Chance im Spiel hatten dann aber die Tuttlinger, die jedoch FCR-Keeper Julian Häfner gegen Tuttlingens Topstürmer Buba Camara sehr gut entschärfen konnte.
Dann die 5. Minute die beim FCR zu wütenden Reaktionen führte, denn erste gegen Lennis Eberle und dann gegen Lukas Behr wurde dem FCR zwei ganz klare Elfmeter verwehrt. So etwas muss ein Verbandsligaschiedsrichter wie es Jones Rosenberger aus Ludwigsburg einer ist, einfach sehen, auch wenn es erst die 5. Minute war. Eberle wurde in der Box deutlich sichtbar für jeden am Trikot gezogen, dass er keine Chance mehr hatte weiterzuspielen, der Ball kam dann doch irgendwie zu Behr, der dann ja deutlicher ging es kaum von den Beinen geholt wurde. Durch das ganze Gewusel im Strafraum übersah der Schiri diese beiden Regelwidrigkeiten. Zwei klare Fehlentscheidungen! „Die haben ihm fast das ganze Trikot zerrissen“, so ein nach dem Spiel immer noch aufgebrachter FCR-Trainer nach der ersten Fehlentscheidung.
Während der SC Tuttlingen in der 11. Minute nach einem Konter, wieder über Camara, eine Chance hatte die Häfner parierte, hatte der FCR auf der anderen die weitaus größeren und besseren Chancen. Die Tuttlinger aber blieben stets gefährlich und setzten immer wieder über die Flügel und frühes Pressing die Rottenburger Hintermannschaft unter Druck.
So kam Behr mit einem Schlenzer (8.), einen Freistoß durch Behr (15.), einen weiteren Freistoß durch Behr, der halbhoch aufs Tor kam und der Torwart mit eine klasse Parade zur Ecke lenkte (19.), Eberle nach einer Ecke mit einem herrlichen Kopfball (20.) zu sehr guten Chancen in Führung zu gehen, doch es kam dann alles ganz anders.
Tuttlingen fing sich und spielte nun gut mit und kam in der 22. Minute nach einer Ecke zu einer guten Kopfballchance. Eberle hatte dann in der 29. Minute erneut die Führung auf dem Fuß, doch im allerletzten Moment konnten die Gäste zur Ecke klären.
Es war die 34. Minute: Nach einem Standard legte ein Tuttlinger Spieler die Kugel quer und Tuttlingens bulliger Stürmer Mario Giesler konnte vor Häfner zum 0:1 vollenden. Man hat es kommen sehen, so aggressiv wie die Tuttlinger zu Werke gingen, hatten die einen Plan, der nun sein Weg fand.
Fünf Minuten später (39.), der FCR immer noch unter den Einflüssen des Gegentores, erzielte Marcel Misic nach einer Camara-Flanke das 0:2. Jetzt musste der FCR aufpassen, daß es hier kein Debakel wird, denn der SC spielte nun groß auf und kam in der 40. Minute zu nächsten Topchance, doch Häfner blieb im eins gegen eins der Sieger gegen Giesler. Bockstarke Aktion vom Juli, der dafür Sonderapplaus vom Publikum erhielt.
Tuttlingen hatte schließlich nach einer Ecke die letzte Chance in der ersten Hälfte, nachdem unsere Mannschaft diesen unfassbar schnellen und trickreichen Camara nicht in den Griff bekamen u.a. wurde er zu dritt bearbeitet und trotzdem hatten wir unsere Probleme mit diesem Ausnahmespieler. Plus zwei Minuten wurden nachgespielt, dann schickte Schiedsrichter Rosenberger die Spieler in die Pause.


Tuttlingen parkte jetzt den Bus, der FCR ideenlos
Nun war klar, Tuttlingen machte nach der 2:0-Führung zur Pause hinten dicht und spekulierte auf Konter durch ihre beiden gut aufgelegten Stürmer Camara und Giesler. Zudem waren die in blau spielenden Gäste nur damit beschäftigt das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören, was ihnen auch sehr gut gelang. Der FC hätte noch weitere 90 Minuten spielen können, die hätten heute das Tor nicht getroffen. Vorweg genommen, es war ein rabenschwarzer Tag für die Roten.
Maximilian Biesinger hatte dann in der 51. Minute die wohl bis dahin beste Rottenburger Chance. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld wurde in der Box abgelegt genau vor die Füße von Biesinger, der zirkelte die Kugel aus gut 15 Metern knapp übers Tor. Schade, der hätte auch reingehen könne.
Früher als sonst reagierte Mutschler (53.) und brachte schon früh für Biesinger und Diedhiou mit Anton Jansen und Daniel Angerer zwei frische quirlige Stürmer ins Spiel. Es folgte in der 56. Minute die erste von vielen Spieleraufläufen im Tuttlinger Strafraum, so daß man nie genau erkennen konnte wer zuletzt am Ball war, sicher war, daß der FCR hier mit einigen Abschlüssen hätte endlich mal treffen müssen um wieder im Spiel zu sein. Diese Chance wurde verpasst.
Routinier Stefan Seidel, der nach drei Spielen Rot-Sperre wieder spielberichtigt war, kam für den gegen Camara sichtlich überforderten Julian Kiesecker ins Spiel (60.). Ja solche Tage gibt es, da gelingt einem nicht viel. Abhaken Juli, wir wissen was Du drauf hast. Der FCR machte weiter Druck und rannte das Tuttlinger Tor an ohne jedoch erfolgreich zu sein, so handelte Mutschler und brachte mit Patrick Francisco für den ebenfalls überforderten Jakob Bader (69.), vielleicht ein bisschen zu spät, einen echten Brecher für den Sturm.
Nun gut, die ganzem Wechsel brachten bislang nichts, denn Tuttlingen zeigte sich wiedermal und nutzte einen Konter eiskalt aus. Mit drei Mann stürmten die Tuttlinger Richtung Rottenburger Tor, da der FCR, na klar, sehr hoch agierte und mit Stanislav Votentsev und dem hoch mitspielenden FCR-Keeper Julian Häfner nur zwei Rottenburger entgegentraten. Häfner eilte zurück in sein Tor, während es dann Votentsev mit drei Tuttlinger aufnahm. Beim Tuttlinger Abschluss (75.) warf sich unser ukrainisches Abwehrtalent mit allem was er hatte in den Schuss und konnte so das 0:3 verhindern. Wow, was für eine klasse Aktion von unserem Stani!!
Doch das alles half nichts. In der 79. Minute fiel dann doch noch das 0:3 für den SC. Ein Tuttlinger Konter über links wurde in die Mitte verlagert, dort kam dann nach erneute Vorarbeit von Buba Camara Mittelfeldspieler Nico Wieneke zum Abschluss und schlenzte die Kugel á la Robben in den oberen rechten Winkel unhaltbar für Häfner zum 0:3. Ja so kann es gehen. Der FCR macht das Spiel und rennt das Tuttlinger Tor an und die anderen machen die Bude. So grausam kann Fußball sein.
Letzter Wechsel seitens des FCR. Loris Zettel kam für den stark spielenden Dario Bedic ins Spiel (81.). Daniel Angerer (wenn ich es richtig gesehen habe), hatte in derselben Minute eine Riesenchance. Sein Distanzschuss aus dem Getümmel heraus wurde vom starken Tuttlinger Keeper Luca Moser leider nur zur Ecke abgelenkt. Die nächste Topchance hatte dann Francisco, als er in der 85. Minute per Kopfstoß am SC-Keeper scheiterte, der die Kugel ebenfalls zur Ecke lenkte.
Das Power Play nutzten die Probst-Kicker wieder für einen Konter. Camara umspielte Häfner an der rechten Torauslinie, zog in die Mitte und Nick Heberle konnte im letzten Moment das 0:4 verhindern. Au Mann, da war nochmal zittern angesagt. Aber das wäre des Guten zuviel gewesen. Nun hatte der FCR einmal einen Konter und kam durch Francisco über links zum Abschluss. Seine direkte Abnahme aus dem Lauf ging leider knapp am Tor vorbei. Das hätte der Ehrentreffer sein können. Dann war Schluss. Der Schiri pfiff nach 6 Minuten Nachspielzeit die Partie ab.
Fazit
Spiel schnell abhaken, denn die Mutschler-Elf will nun im absoluten Topspiel der Landesliga am kommenden Samstag – Zweiter gegen Erster – wieder zurück in die Erfolgsspur. Jetzt muss man in Empfingen zeigen, daß dieses 0:3, welches deutlich aussieht aber nicht ist, nur ein Ausrutscher war. Zu ideenlos, planlos und ohne jede große Gefahr für die Tuttlinger Hintermannschaft war das Spiel des FCR, die Tuttlinger hingegen warfen alles rein und verteidigten mit Mann und Maus, sie waren auch beim zweiten Ball immer einen Schritt eher am Ball. Aber die Jungs wissen selber, das sie am Sonntag nicht wie sonst performt haben und ärgern sich selber am meisten. Der FCR hat nun am Sonntag erlebt, wie schnelllebig der Fußball ist – jeder kann in dieser Liga jeden schlagen! Tabellarisch ist im Grunde nichts passiert. Rottenburg ist nach 9 Spielen immer noch Erster und die Ausgangsposition als Aufsteiger ist weiterhin glänzend.
Anmerkung zum Schluss: Für den FCR enden nun zwei Serien – mit der ersten Heimniederlage seit 1 1/2 Jahren setzte es nun nach 9 Spielen auch die erste Niederlage in dieser Saison. Eine Watsch´n für den FCR zur richtigen Zeit. Diese wird den FC wieder wachrütteln, denn in Empfingen werden Hirschka, Baur und evtl. Stepanenko in den Kader zurückehren. Es war übrigens für die 1. Mannschaft des FC Rottenburg die höchste Heimniederlage in einem Landesligaspiel seit dem 1:7 gegen den SV Nehren am 15.05.2022.


Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
„Wir starteten super in die Partie und hatten in den ersten 20 Minuten zwei Torchancen sowie zwei fragwürdige Elfmeterentscheidungen, die der Schiedsrichter bewusst nicht wahrnehmen wollte, anders kann ich mir das leider nicht erklären. Vorab war uns klar, dass Tuttlingen zu Unrecht in dem unteren Drittel der Tabelle steht und das zeigten sie auch. Wir bekamen einzelne Spieler nicht in den Griff und haben nach den ersten guten 20 Minuten nicht mehr Konstruktives auf den Platz gebracht. Ungewöhnlich für uns einige Fehler im Spielaufbau, was unser Spiel weiter verunsicherte. Dennoch haben wir keinen Grund, die Köpfe hängenzulassen. Wir stehen am 9. Spieltag der Landesliga auf Platz 1 und stehen somit weit über unseren Erwartungen.“

Pressestimmen

Fast das Trikot zerrissen
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 14.10.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Tuttlingen siegt beim Tabellenführer
Artikel lesen | Simon Schneider am 13.10.2024 | schwäbische.de
Viel riskiert, nichts gelungen
Artikel lesen | Tobias Fischer am 14.10.2024 | Reutlinger General-Anzeiger


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic (81. Zettel), Alioune K. Diedhiou (53. Jansen), Lukas Behr (C), Jakob Bader (69. Francisco), Maximilian Biesinger (53. Angerer), Nick Heberle, Lennis Eberle, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker (60. Seidel)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Stefan Seidel, Loris Zettel, Anton Jansen, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Mario Giesler (34.)
0:2 Marcel Misic (39.)
0:3 Nico Wieneke (79.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Jonas Rosenberger (Spvgg Bissingen, Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daniel Weiss (FSV Waldebene Stuttgart Ost)
Leon Hönig (DJK Ludwigsburg)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 200

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Ausblick

Am kommenden Samstag, den 19.10. kommt es am 10. Spieltag zum absoluten Topspiel in der Landesliga, wenn der Zweite SG Empfingen den Ersten FCR empfängt. Gespielt auf dem Sportplatz in Empfingen. Das Spiel beginnt um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Verbandsliga-Schiedsrichter Dr. John Köber vom ABV Stuttgart aus der Schiedsrichtergruppe Stuttgart.