Neue Trainerin für die FC-Damen
Ehemalige Junioren-Nationalspielerin sowie ehemalige Regionalliga-Spielerin übernahm früher als geplant das Cheftraineramt der FC-Damen.
Der FC Rottenburg ist schon früh fündig geworden und hätte für die neue Saison eine neue Trainerin präsentiert, doch anders als geplant übernahm nun Rodic bereits vor gut zwei Wochen das Amt der Cheftrainerin, da sich der Verein und Andy Berghof überraschend vorzeitig getrennt haben. Mit der 36-jährigen Dragana Rodic übernimmt nun erstmals eine Frau das Cheftraineramt unserer FC-Damen für den nach sechs Jahren als Damentrainer tätigen und nun vorzeitig ausgeschiedenen Andreas Berghof.
Der erste Vorsitzende Frank Kiefer kann nach erfreulichen Verhandlungsgesprächen mitteilen, daß die Verpflichtung der ehemaligen Juniorennationalspielerin Serbiens und Spielerin in der ersten serbischen Liga für die kommende Saison 2022/23 als neue Cheftrainerin in trockenen Tüchern ist.
Die in Tübingen wohnhafte Serbin spielte u.a. noch in der zweiten österreichischen Liga für den FC RW Rankweil, spielte beim SV Alberweiler in der Regionalliga und war zuletzt Spielertrainerin beim Landesligisten SV Reinstetten, einem direkten Konkurrenten unser FC-Damen.
Außerdem besitzt Dragana Rodic diverse Fußball- bzw. Fitness-Zertifikate und Lizenzen, u.a. besuchte sie die Lukasz Piszczek BVB-Academy spezialisiert in der Youth Athletic Development (Jugendsportliche Entwicklung). Außerdem besitzt sie das Zertifikat der University of Professional Sports Studies „Football Academy“ Belgrad im Bereich Operativer Fußball und Karate Coach um nur einige zu nennen. Sie besitzt u.a. auch den Schwarzen Gürtel im Karate und kämpfte für die serbische Nationalmannschaft, wurde Dritte bei einer U21-WM.
Der FC Rottenburg bietet an der Seite der neuen Cheftrainerin der FC-Damen Dragana Rodic für die kommende Saison noch eine*n Co-Trainer*innen-Posten an!!
Dragana Rodic, 36 – Neue Trainerin TEAM Damen FC Rottenburg
Das Kennenlern-Interview mit Dragana Rodic
Markus Riel vom PR-Team führte mit Dragana Rodic erste vielversprechende Gespräche, u.a. ging es um ihr neues Traineramt beim FCR, die Öffentlichkeitsarbeit mit der Damenmannschaft, über die Jugendarbeit beim FCR, aber auch über ihre Trainerphilosophie. Nachfolgend nun ein erstes vorgezogenes Interview von Ende Februar zum Kennenlernen mit der neuen Damentrainerin.
-
Wie ist der Kontakt zum FCR zustande gekommen bzw. wie bist Du auf den FCR aufmerksam geworden?
Der Anruf kam Mitte Januar vom Vorsitzenden des Vereins, Herrn Frank Kiefer und auf Empfehlung der ehemaligen Spielerin und jetzigen Fußballschiedsrichterin des FCR, Anne Biering. Unsere kurze Zusammenarbeit hat sich offensichtlich positiv ausgewirkt.
-
War dir der FCR vorher bekannt oder ist dir der FCR vorher irgendwie in anderer Weise aufgefallen?
Ende letzten Jahres habe ich mich auf die Suche nach Frauenfußballvereinen in der Region gemacht, denn mein Ziel ist es, die Entwicklung des Frauenfußballs zu unterstützen und zu fördern. Dabei entdeckte ich, dass der FC Rottenburg DFB-Jugendstützpunkt ist und dass Rottenburg eine vielversprechende Sportstadt ist. Aber ich wusste nicht, dass die Stelle eines Frauenfußballtrainers offen war.
-
Warum hast Du dich für den FCR entschieden?
Zunächst einmal hat mich die Initiative selbst, der Zeitpunkt, sowie eine klare Haltung und Entschlossenheit überzeugt. Unser Gespräch war positiv: direkt, konstruktiv und effizient. Dieselbe Vision, dieselben Ziele. Gutes Bauchgefühl.
-
Wäre es für dich zu verschmerzen, sollten die FC-Damen aus der Landesliga absteigen?
Wenn das passieren sollte, dann werden wir auch aus dieser Erfahrung lernen und uns an den positiven Seiten orientieren. Ich sehe den Abstieg nicht als Verlust, sondern als Chance, in einem bereits bekannten Umfeld, ohne Druck, die Basis zu stärken, um die Leistung auf ein höheres Niveau zu bringen. Natürlich ist es wichtig, die Spieler zu motivieren, im Prozess zu bleiben.
-
Was sind Deine Ziele mit den FC-Damen?
Ich bin kein Mensch, der leichtfertig Versprechungen macht. Ich möchte in dieser Phase lieber nicht direkt über die Ziele sprechen. Ich ziehe es vor, zuerst mit den Mädels und Vorstand des Vereins darüber zu sprechen. Mein Anspruch ist es, unsere kurz- und langfristigen Ziele gemeinsam und objektiv festzulegen.
-
Hast Du ein spezielles Trainingskonzept?
Fachwissen, Ideen, ein Konzept und ein konkreter Plan sind wichtig. Noch wichtiger ist die Umsetzung. Das Wort „speziell“ gehört nicht zu meinem „Coaching-Vokabular“. Ich konzentriere mich auf die Basis – Stärkung des Fundaments/ der Basis.
-
Wie ist Deine Trainerphilosophie, also was ist dir wichtig im Trainerjob?
In meinem Trainerjob ist es mir wichtig, ein positives Klima zu schaffen, in dem die Spielerinnen Raum für eine persönliche und sportliche Weiterentwicklung und dabei viel Spaß haben. Für mich persönlich ist ein ehrliches und direktes Feedback sehr wichtig, denn so kann ich meine Fähigkeiten weiterentwickeln und einen noch besseren Beitrag leisten.
Mein Motto ist: „einfache Dinge außergewöhnlich gut zu machen“, und darauf basiert auch das Konzept meiner Tätigkeit. Ich bringe Einfachheit und Klarheit in alles, was ich tue. Also, keep it simple :)
-
Was bist Du für ein Trainer-Typ, anders gefragt: Bist Du mehr Kumpel-Typ oder mehr Schleifer?
Ich bin der Schleifer mit Empathie. 😊
-
Unsere Spielerinnen sind sehr lernwillig und umgänglich. Wo willst Du ansetzen um die Damen noch besser zu machen?
Dass die Mädels offen für das Lernen und sehr engagiert sind, ist für mich wichtig. Ich denke, seitens des Vereins sind gute Voraussetzungen für ihre Entwicklung gegeben und wenn wir ein optimales Wertesystem aufbauen, in dem sich die Spielerinnen wohl und respektiert fühlen und entsprechende Anerkennung bekommen, glaube ich, dass die Motivation zusammen mit der Qualität der Arbeit auf dem Spielfeld die gewünschten Ergebnisse bringen wird.
-
Bist Du ein Trainerinnentyp der verstärkt auf Jugendarbeit eingeht und fördert oder versuchst Du den Kader zur neuen Saison aus externen Spielerinnen weiter zu verstärken?
Ich bin offen für die Zusammenarbeit mit neuen Spielerinnen, die sich dem Team anschließen wollen, denn es ist wichtig, ein gesundes Wettbewerbsumfeld zu schaffen. Neue Energie ist immer willkommen.
Andererseits ist es eines der langfristigen Ziele des Vereins, durch alle Auswahlen hindurch Mädchenmannschaften aufzubauen. Der Beitrag in diesem Bereich liegt mir besonders am Herzen, und ich freue mich auf diese Herausforderung, von der ich glaube, dass sie realisierbar ist. Wichtig ist, dass sich die Kinder- und Jugendlichen entlang eines ineinandergreifenden Konzeptes entwickeln, dann werden wir unsere eigene Quelle von Spielerinnen aufbauen können. Natürlich ebnet die aktuelle Frauenmannschaft bereits jetzt und in Zukunft den Weg für die jungen Mädchen, die kommen werden. Davon bin ich überzeugt.
-
Die Damen wünschen sich mehr Aufmerksamkeit in unserer Öffentlichkeitsarbeit. Wärst Du bereit mir nach jedem Spiel für die Homepage einen kurzen Spielbericht zu schreiben? Für die Bilder im Spiel sorgen dann Ralph oder ich.
Selbstverständlich, bin ich bereit. Es liegt im Interesse der Mannschaft und ich sehe es als eine meiner Aufgaben an. Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir in Zusammenarbeit mit dem tollen PR-Team des FC Rottenburg die Promotion des Frauenfußballs auf ein höheres Niveau bringen.
-
Letzte Frage: Kannst Du dir vorstellen, jetzt sowieso während Corona, nochmal als Spielertrainerin aufzulaufen, sollte Spielermangel vorliegen?
Ich bin bereit, viel für die Mannschaft zu tun, aber ich glaube, dass dies nicht notwendig ist, wenn alle oben genannten Bedingungen erfüllt sind.