Herrencoach Marc Mutschler stellt sich dem großen Winter-Interview 2022/23


„Wir müssen direkt wieder angreifen, …

…um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben“, so Marc Mutschler, der auch nach der Winterpause optimistisch bleibt sein Saisonziel „Direkter Wiederaufstieg“ zu erreichen. Am letzten Sonntag stieg der FCR wieder in die Meisterschaft ein und startete gleich mit einem unglaublich, auch psychologisch wichtigen Auswärtssieg im Derby beim SSC Tübingen.
Die ersten Spiele der Rückrunde waren um sie nochmal in Erinnerung zu rufen ein 3:0-Sieg beim TSV Hirschau und ein 1:1 gegen das damals formstärkste Team der Liga SV Zainingen. Somit bleibt das Team von Mutschler auch nach 18 von 30 Spielen ungeschlagen und verteidigte erfolgreich die Tabellenführung 2 Punkte vor dem SV Croatia Reutlingen.
Wie noch in der vergangenen Saison stellt der FCR mit 23,7 Jahren im Durchschnitt eine der jüngsten Kader in der Bezirksliga. So – soweit zur aktuellen Lage des FC Rottenburg, der nun im neunten Monat von Marc Mutschler trainert wird und uns heute Rede und Antwort steht. Erfreulich ist, daß das Trainerteam mit Marc Mutschler und Bernd Kopp auch ligaunabhängig für die kommende Saison zugesagt hat.
In diesem Interview machen wir einen Rückblick auf die Hinrunde, reden über die aktuelle Lage in der Bezirksliga, unsere „Jungen Wilden“, über die Entwicklung und Erfahrung unserer Mannschaft, über die Zukunft oder auch von den Wünschen unseres noch jungen Chefcoaches und u.v.m.
Nun freuen wir uns auf ein tolles Interview zwischen Markus Riel aus unserem PR-Team und Herrentrainer Marc Mutschler, der uns auf unbeantwortete Fragen nun die passende Antwort gibt.

DAS INTERVIEW

    1. Zum Beginn wollen wir nochmal auf die Hinrunde zurückblicken. Herbstmeister und Tabellenführer, es ist besser gelaufen als erhofft bzw. geplant, die gesteckten Ziele wurden übertroffen oder? Gib uns kurz Dein Fazit auf die ersten 18 Spiele und welches Ziel für die Rest-Rückrunde und letztendlich als aktualisiertes Saisonziel ausgegeben bzw. angestrebt wird.
      „Der direkte Wiederaufstieg ist unser Ziel. Daher war klar, dass wir von Anfang an Vollgas geben müssen. Es ist uns gelungen durch einige Neuzugänge von extern und auch aus der eigenen Jugend das Team zu verstärken. Gemeinsam mit den langjährigen und erfahrenen Spielern sind diese zu einer Einheit zusammengewachsen und es hat sich eine leistungsstarke Mannschaft entwickelt. Als einzige Mannschaft der Liga sind wir zur Winterpause ungeschlagen. Mit aktuell nur 10 Gegentoren stellen wir mit Abstand die beste Defensive. All dies lässt uns natürlich positiv in die Zukunft blicken, allerdings ist dies nur eine Momentaufnahme und wir müssen nach der wohlverdienten Winterpause direkt wieder angreifen, um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Denn die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen.“
    2. Vier Spiele in den Winter-Testspielen, drei gegen Landesligisten und eines gegen einen Verbandsligisten, dabei gab es 2 Siege und 2 Niederlagen, dazu noch zwei Spielabsagen. Wie zufrieden warst Du mit dem Ablauf und der Leistung in der Vorbereitungsphase auf die Rest-Rückrunde?
      „Zugegebenermaßen war die Vorbereitung auf die Rückrunde am Ende doch eher durchwachsen. Zunächst sind wir richtig gut gestartet, dann kam allerdings die Fasnet… Die erste Niederlage seit mehreren Monaten gegen den VfL Pfullingen hat uns erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und deutlich gezeigt, dass wir uns auf unsrem bisherigen Erfolg nicht ausruhen dürfen. Mit diesem Bewusstsein und dem unbedingten Willen zu gewinnen starten wir jetzt voller Elan in die Rest-Rückrunde“
    3. Vor 3 Jahren war der SV Hirrlingen mit 4 Punkten Rückstand zum jetzigen Zeitpunkt der hartnäckigste Verfolger des FCR bei der Mission Meisterschaft. Nach 30 Spieltagen stand der im Winter-Fünftplatzierte SV Croatia Reutlingen mit 5 Punkten Rückstand als Vizemeister fest. Siehst Du den SV Croatia wieder als stärksten Konkurrent oder wird es Deiner Meinung nach ein Drei, Vier oder gar Fünf-Kampf um den Titel geben?
      „Das ist schwer zu beantworten. Es gibt einige Top-Mannschaften in der Bezirksliga Alb und es wird schwer weiterhin jeden Spieltag drei Punkte einzufahren. Insbesondere, da einige Vereine sich in der Winterpause personell verstärkt haben.  Zum jetzigen Stand kann ich aber durchaus sagen, dass der SV Croatia Reutlingen ein starker Konkurrent für uns ist.  Mit 18 Gegentoren zur Winterpause stellen sie aktuell die zweitbeste Defensive und sind leider auch etwas torfreudiger als wir.“
    4. Mit der Rückkehr von Michi Merk und dem Abgang von Tom Vetter zur TSG Tübingen II gab es meines Wissens keine Änderungen im Kader. Kannst du uns weitere Personaländerungen wie Zu- und Abgänge im Team vermelden?
      „An dieser Stelle möchte ich zunächst Michi Merk nochmals herzlich in unserem Team willkommen heißen. Darüber hinaus gibt es aktuell keine weiteren personellen Veränderungen.“
    5. Mit Julian Häfner, Moritz Rohrer, Raphael Langer, Kylian Tchassem und Lennis Eberle hast Du ja gleich fünf U19-Spieler in Deinen Bezirksligakader integriert, wie ich finde sehr erfolgreich. Einige haben sich schon zu Publikumslieblinge entwickelt. Wie sieht Dein Fazit zu den „Jungen Wilden“ nach einem halben Jahr aus?
      „Die Jungs haben sich alle von Anfang an gut im Team eingebracht, sind fleißig und geben immer Gas. Dies wird natürlich mit Spielzeit belohnt. Nach einer kurzen Anlaufzeit sind sie schnell mit der Robustheit im aktiven Bereich klargekommen. Natürlich ist es aber immer etwas leichter für den Einzelnen, wenn die gesamte Mannschaft erfolgreich ist. Jetzt gilt es weiter Erfahrungen zu sammeln.“
    6. Die externen Neuzugänge Lukas Behr und Patrick Francisco haben eh eingeschlagen wie eine Bombe. Bist Du schon für die nächste Saison auf Spielersuche und hattest Du schon Erfolg oder hast welche im Visier? Kannst du und da schon Namen nennen, falls spruchreif?
      „Zur neuen Saison ist uns in erster Linie wichtig, dass uns keiner verlässt, denn jeder Einzelne trägt seinen Teil zu unserem gemeinsamen Erfolg bei. Aufgrund des großen Kaders ist es allerdings nicht immer leicht jedem genug an Spielzeit zu geben. Mit potenziellen Neuzugängen sind wir im Gespräch, aber offiziell ist noch nichts.“
    7. Der FCR startet als Herbstmeister voraussichtlich als Favorit in die Rückrunde, für die jungen Burschen Neuland, für die Alten schon mehr oder weniger Routine? Halten Die Jungs diesen Druck stand?
      „Ich denke, den größten Fehler den wir jetzt machen könnten ist, Angst davor zu haben, einen Fehler zu machen. Ein gewisser Leistungsruck gehört aber irgendwie dazu und kann auch positiv sein. Die Jungs gehen als Mannschaft gut damit um.“
    8. Wie sieht es mit Deinem Vertrag als FC-Cheftrainer aus? Hast du schon ligaunabhängig für die neue Saison 2023/24 zugesagt oder hast Du andere Pläne? Wie sieht es im Trainer- und Betreuerstab aus? Gibt es dort Veränderungen?
      „Tatsächlich war es für mich keine Frage und auch ligaunabhängig, dass ich beim FCR bleibe. Bernd Kopp und Karl „Karle“ Ellsässer haben ebenfalls für die neue Runde zugesagt und ich freue mich sehr auf die weitere, hoffentlich erfolgreiche Zusammenarbeit. Unser langjährige Betreuer Matthias Amthor hat uns aufgrund eines Umzugs bereits zur Winterpause leider verlassen.“


    9. Mit 23,7 Jahren im Durchschnitt hast du eine sehr junge Mannschaft in der Bezirksliga übernommen. Wie sehr Spaß bzw. Stress macht dir der Job als Trainer einer 1. Mannschaft, welches Ziel Du ja immer angestrebt hast? Wie siehst Du die Entwicklung unserer „jungen“ Mannschaft?  
      „Fußball ist meine große Leidenschaft, in die ich auch sehr viel Herzblut und vor allem Zeit investiere. Natürlich ist das nicht immer einfach für meine Familie, aber sie stehen zum Glück immer voll und ganz hinter mir. Mit der Entwicklung unserer Mannschaft bin ich mehr als zufrieden! Trotz zahlreicher personeller Veränderungen im gesamten Team, hat sich schnell eine leistungsstarke, engagierte und harmonische Truppe gebildet. Und unser bisheriger Erfolg spricht schließlich für sich.“
    10. Mit Hirschka, Baur und Kopp werden erst drei Deiner erfahrensten Spieler die 250er-Marke nach Pflichtspieleinsätzen auf dem Buckel haben. Die Nächsten die diese Marke erreichen könnten, wären Behr (136 Spiele), Dani Wiedmaier (125) und Leon Oeschger (125), doch das dauert noch. Du siehst, du hast trotz des Erfolgs eine relativ noch „unerfahrene“ Mannschaft. Wir würden uns alle freuen wenn diese Spieler (und alle anderen) die Karriere beim FC fortsetzen und auch beenden würden. Wie schaffst Du es die Spieler zu motivieren und bei Laune zu halten?
      „Natürlich ist es wünschenswert, dass wir es schaffen, jeden einzelnen Spieler bis zu seinem Karierende zu halten. Mir persönlich ist es deswegen auch ein großes Anliegen, zu allen ein gutes Verhältnis zu haben. Aber letzten Endes kommt es ja immer auf die eigene Motivation und den inneren Antrieb an.“
    11. An der Seitenlinie während eines Spiels kannst Du gerne auch mal richtig wild und ernst zu den Spielern werden. Nehmen dir die Jungs das manchmal auch übel?
      „Entscheidend für mich ist, dass man sich immer wieder mit gegenseitigem Respekt begegnet.“
    12. Der Auftakt ins neue Fußballjahr 2023 ist geglückt mit dem Sieg in einem wichtigen Derby beim SSC Tübingen. Es war ein schon fast historischer Sieg, denn zuletzt konnte der FC ein Pflichtspiel auf dem Holderfeld im Jahr 2009 gewinnen. Wie stolz macht dich das und wie wichtig sind dir Statistiken?
      „Ich schaue mir regelmäßig verschiedene Statistiken an, denn sie liefern mir wichtige Anhaltspunkte. Allerdings versuche ich trotzdem immer unvoreingenommen zu sein. Daher erwarte ich auch von meiner Mannschaft, dass sie jeden Gegner ernst nehmen. So sind wir auch in das Spiel gegen den SSC gegangen. Der Sieg auf dem Holderfeld hat uns sehr gut getan.“
    13. Die Rückrunde geht weiter mit einem weiteren Kracher bei der SG Reutlingen. Sicher ein Spiel, für das der Begriff „Sechs-Punkte-Spiel“ gemacht wurde, dabei könnte man bei einem Erfolg einen direkten Konkurrenten abschütteln. Welche Erwartungen hast du an dieses Spiel?
      „Ich erwarte ein äußerst intensives aber auch faires Spiel. Beim Hinspiel am 4. Spieltag im eigenen Stadion gingen wir am Ende mit einem bitteren Unentschieden vom Platz. Trotz zwei früher Tore von uns und einer 2:0-Führung hat die SG sich nicht unterkriegen lassen und starken Kampfgeist gezeigt. Das zeigt uns, dass wir unbedingt bis zur letzten Sekunden nach hinten konzentriert sein müssen und vorne nicht aufhören dürfen, Druck auszuüben.“
    14. Direkt nach dem Gastspiel in Reutlingen kommt es zu zwei weiteren wichtigen Derbys (TSG II, Dettingen/Weiler) sowie dem absoluten Topspiel gegen den Zweiten SV Croatia und unter der Woche das Pokalspiel in Sonnenbühl. Gibt es eine anvisierte Punktzahl die aus diesem schon anspruchsvollen Rückrundenstart eingefahren werden soll bzw. hast Du ein Ziel welches Du zum Start anstrebst?
      „Naja, wenn wir uns die Meisterschafft holen wollen, sind 9 Punkte gegen unsere Liga-Konkurrenten Pflicht. Dies würde uns natürlich auch ordentlich Rückenwind für die gesamte Rückrunde und auch für das anstehende Pokalspiel geben.“
    15. Als Trainer hat man ja normalerweise ein ganz gutes Gespür dafür, ob in einer Mannschaft noch was drinsteckt, ob sie den nächsten Entwicklungsschritt machen kann. Wie sieht das bei Deinen Talenten aus?
      „In der Mannschaft steckt durchaus noch weiteres Potenzial. Einfacher wird es jedoch nicht, vor allem, da einige Leistungsträger angeschlagen, krank oder teils auch schwerer verletzt sind.“
    16. Blicken wir kurz nochmal zurück auf die Hinrunde und die ersten acht Monate als Cheftrainer der Ersten Mannschaft des FCR. Was waren für dich die Highlights?
      „Mein Lieblings-Highlight ist ganz klar das überragende Einstandsfest gleich zu Beginn der Saison und zu meinem Start als Cheftrainer. Ich denke heute noch gerne daran zurück. Aber auch unser Turniersieg beim Rottenburger Stadtpokal war ein besonderes Erlebnis. Und natürlich beschert auch jeder Derby-Sieg immer ein tolles Gefühl.“
    17. Angenommen Du hättest beim FC drei Wünsche frei, die wären dann?
      • 1. Wunsch: Einen separaten großen Besprechungsraum.
      • 2. Wunsch: Flutlicht im Stadion und bessere Beleuchtung in der MERZ ARENA (Kunstrasenplatz).
      • 3. Wunsch: Für die Analysen ein neues Kamerasystem zum Filmen der Spiele.
So gehts weiter…
Wir sagen Danke an unseren Cheftrainer der 1. Mannschaft Marc Mutschler, daß er sich seine eh schon knappe Freizeit genommen hat um unseren Fans Rede und Antwort zu stehen. So, nun wünsche ich/ uns eine weiter erfolgreiche Bezirksliga-Saison mit dem Auswärtsspiel am Sonntag, den 12.03. bei der SG Reutlingen.
Am übernächsten Sonntag (19.03.) erwarten wir dann zu unserem ersten Heimspiel in diesem Jahr in der MERZ ARENA unseren Oberbürgermeister Stephan Neher, der die Mannschaft nicht nur unterstützen will sondern auch den Spielball spenden wird.

Neue Trainerin für unser TEAM Damen: Dragana Rodic stellt sich Interview


Neue Trainerin für die FC-Damen

Ehemalige Junioren-Nationalspielerin sowie ehemalige Regionalliga-Spielerin übernahm früher als geplant das Cheftraineramt der FC-Damen.
Der FC Rottenburg ist schon früh fündig geworden und hätte für die neue Saison eine neue Trainerin präsentiert, doch anders als geplant übernahm nun Rodic bereits vor gut zwei Wochen das Amt der Cheftrainerin, da sich der Verein und Andy Berghof überraschend vorzeitig getrennt haben. Mit der 36-jährigen Dragana Rodic übernimmt nun erstmals eine Frau das Cheftraineramt unserer FC-Damen für den nach sechs Jahren als Damentrainer tätigen und nun vorzeitig ausgeschiedenen Andreas Berghof.
Der erste Vorsitzende Frank Kiefer kann nach erfreulichen Verhandlungsgesprächen mitteilen, daß die Verpflichtung der ehemaligen Juniorennationalspielerin Serbiens und Spielerin in der ersten serbischen Liga für die kommende Saison 2022/23 als neue Cheftrainerin in trockenen Tüchern ist.
Die in Tübingen wohnhafte Serbin spielte u.a. noch in der zweiten österreichischen Liga für den FC RW Rankweil, spielte beim SV Alberweiler in der Regionalliga und war zuletzt Spielertrainerin beim Landesligisten SV Reinstetten, einem direkten Konkurrenten unser FC-Damen.
Außerdem besitzt Dragana Rodic diverse Fußball- bzw. Fitness-Zertifikate und Lizenzen, u.a. besuchte sie die Lukasz Piszczek BVB-Academy spezialisiert in der Youth Athletic Development (Jugendsportliche Entwicklung). Außerdem besitzt sie das Zertifikat der University of Professional Sports Studies „Football Academy“ Belgrad im Bereich Operativer Fußball und Karate Coach um nur einige zu nennen. Sie besitzt u.a. auch den Schwarzen Gürtel im Karate und kämpfte für die serbische Nationalmannschaft, wurde Dritte bei einer U21-WM.
Der FC Rottenburg bietet an der Seite der neuen Cheftrainerin der FC-Damen Dragana Rodic für die kommende Saison noch eine*n Co-Trainer*innen-Posten an!!

Dragana Rodic, 36 – Neue Trainerin TEAM Damen FC Rottenburg


Das Kennenlern-Interview mit Dragana Rodic

Markus Riel vom PR-Team führte mit Dragana Rodic erste vielversprechende Gespräche, u.a. ging es um ihr neues Traineramt beim FCR, die Öffentlichkeitsarbeit mit der Damenmannschaft, über die Jugendarbeit beim FCR, aber auch über ihre Trainerphilosophie. Nachfolgend nun ein erstes vorgezogenes Interview von Ende Februar zum Kennenlernen mit der neuen Damentrainerin.
  1. Wie ist der Kontakt zum FCR zustande gekommen bzw. wie bist Du auf den FCR aufmerksam geworden?
    Der Anruf kam Mitte Januar vom Vorsitzenden des Vereins, Herrn Frank Kiefer und auf Empfehlung der ehemaligen Spielerin und jetzigen Fußballschiedsrichterin des FCR, Anne Biering. Unsere kurze Zusammenarbeit hat sich offensichtlich positiv ausgewirkt.
  2. War dir der FCR vorher bekannt oder ist dir der FCR vorher irgendwie in anderer Weise aufgefallen?
    Ende letzten Jahres habe ich mich auf die Suche nach Frauenfußballvereinen in der Region gemacht, denn mein Ziel ist es, die Entwicklung des Frauenfußballs zu unterstützen und zu fördern. Dabei entdeckte ich, dass der FC Rottenburg DFB-Jugendstützpunkt ist und dass Rottenburg eine vielversprechende Sportstadt ist. Aber ich wusste nicht, dass die Stelle eines Frauenfußballtrainers offen war.
  3. Warum hast Du dich für den FCR entschieden?
    Zunächst einmal hat mich die Initiative selbst, der Zeitpunkt, sowie eine klare Haltung und Entschlossenheit überzeugt. Unser Gespräch war positiv: direkt, konstruktiv und effizient. Dieselbe Vision, dieselben Ziele. Gutes Bauchgefühl.
  4. Wäre es für dich zu verschmerzen, sollten die FC-Damen aus der Landesliga absteigen?
    Wenn das passieren sollte, dann werden wir auch aus dieser Erfahrung lernen und uns an den positiven Seiten orientieren. Ich sehe den Abstieg nicht als Verlust, sondern als Chance, in einem bereits bekannten Umfeld, ohne Druck, die Basis zu stärken, um die Leistung auf ein höheres Niveau zu bringen. Natürlich ist es wichtig, die Spieler zu motivieren, im Prozess zu bleiben.
  5. Was sind Deine Ziele mit den FC-Damen?
    Ich bin kein Mensch, der leichtfertig Versprechungen macht. Ich möchte in dieser Phase lieber nicht direkt über die Ziele sprechen. Ich ziehe es vor, zuerst mit den Mädels und Vorstand des Vereins darüber zu sprechen. Mein Anspruch ist es, unsere kurz- und langfristigen Ziele gemeinsam und objektiv festzulegen.
  6. Hast Du ein spezielles Trainingskonzept?
    Fachwissen, Ideen, ein Konzept und ein konkreter Plan sind wichtig. Noch wichtiger ist die Umsetzung. Das Wort „speziell“ gehört nicht zu meinem „Coaching-Vokabular“. Ich konzentriere mich auf die Basis – Stärkung des Fundaments/ der Basis.
  7. Wie ist Deine Trainerphilosophie, also was ist dir wichtig im Trainerjob?
    In meinem Trainerjob ist es mir wichtig, ein positives Klima zu schaffen, in dem die Spielerinnen Raum für eine persönliche und sportliche Weiterentwicklung und dabei viel Spaß haben. Für mich persönlich ist ein ehrliches und direktes Feedback sehr wichtig, denn so kann ich meine Fähigkeiten weiterentwickeln und einen noch besseren Beitrag leisten.
    Mein Motto ist: „einfache Dinge außergewöhnlich gut zu machen“, und darauf basiert auch das Konzept meiner Tätigkeit. Ich bringe Einfachheit und Klarheit in alles, was ich tue. Also, keep it simple
    :)
  8. Was bist Du für ein Trainer-Typ, anders gefragt: Bist Du mehr Kumpel-Typ oder mehr Schleifer?
    Ich bin der Schleifer mit Empathie. 😊
  9. Unsere Spielerinnen sind sehr lernwillig und umgänglich. Wo willst Du ansetzen um die Damen noch besser zu machen?
    Dass die Mädels offen für das Lernen und sehr engagiert sind, ist für mich wichtig. Ich denke, seitens des Vereins sind gute Voraussetzungen für ihre Entwicklung gegeben und wenn wir ein optimales Wertesystem aufbauen, in dem sich die Spielerinnen wohl und respektiert fühlen und entsprechende Anerkennung bekommen, glaube ich, dass die Motivation zusammen mit der Qualität der Arbeit auf dem Spielfeld die gewünschten Ergebnisse bringen wird.
  10. Bist Du ein Trainerinnentyp der verstärkt auf Jugendarbeit eingeht und fördert oder versuchst Du den Kader zur neuen Saison aus externen Spielerinnen weiter zu verstärken?
    Ich bin offen für die Zusammenarbeit mit neuen Spielerinnen, die sich dem Team anschließen wollen, denn es ist wichtig, ein gesundes Wettbewerbsumfeld zu schaffen. Neue Energie ist immer willkommen.
    Andererseits ist es eines der langfristigen Ziele des Vereins, durch alle Auswahlen hindurch Mädchenmannschaften aufzubauen. Der Beitrag in diesem Bereich liegt mir besonders am Herzen, und ich freue mich auf diese Herausforderung, von der ich glaube, dass sie realisierbar ist. Wichtig ist, dass sich die Kinder- und Jugendlichen entlang eines ineinandergreifenden Konzeptes entwickeln, dann werden wir unsere eigene Quelle von Spielerinnen aufbauen können. Natürlich ebnet die aktuelle Frauenmannschaft bereits jetzt und in Zukunft den Weg für die jungen Mädchen, die kommen werden. Davon bin ich überzeugt.
  11. Die Damen wünschen sich mehr Aufmerksamkeit in unserer Öffentlichkeitsarbeit. Wärst Du bereit mir nach jedem Spiel für die Homepage einen kurzen Spielbericht zu schreiben? Für die Bilder im Spiel sorgen dann Ralph oder ich.
    Selbstverständlich, bin ich bereit. Es liegt im Interesse der Mannschaft und ich sehe es als eine meiner Aufgaben an. Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir in Zusammenarbeit mit dem tollen PR-Team des FC Rottenburg die Promotion des Frauenfußballs auf ein höheres Niveau bringen.
  12. Letzte Frage: Kannst Du dir vorstellen, jetzt sowieso während Corona, nochmal als Spielertrainerin aufzulaufen, sollte Spielermangel vorliegen?
    Ich bin bereit, viel für die Mannschaft zu tun, aber ich glaube, dass dies nicht notwendig ist, wenn alle oben genannten Bedingungen erfüllt sind.

Frauen im Abseits – Eine Videoreportage über die Probleme im Frauenfußball


Das ewige Spiel nach Anerkennung

Die Filmidee: Probleme im Amateurfrauenfußball aufzeigen am Beispiel FC Rottenburg und anhand von bestehenden Statistiken. Dabei wurden Interviews mit Spielerinnen, dem Vorstand und PR-Abteilung des FCR sowie des Schwäbischen Tagblatt geführt.
„In Kooperation mit dem Fußballverein FC Rottenburg haben wir (Mathias Hägele (Journalistik), Nicolás Michaelis (Sportmanagement) und Valentin Koehlen (Sportmanagement)) den Damenfußball in einer Videoreportage unter die Lupe genommen. Der Damenfußball hat immer noch nicht denselben Stellenwert wie der Männerfußball, obwohl Frauen durchaus erfolgreicher sein können als die Männer.
Mit unserem Vorhaben möchten wir den Frauen eine Bühne geben und zeigen, dass auch sie es verdient haben mehr mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Als Einleitung in dieses Thema haben wir die Anzahl der Damenmannschaften im Vergleich zu Männermannschaften beleuchtet. Um mögliche Ursachen auf den Grund zu gehen, haben wir mit SpielerInnen und TrainerInnen oder Verantwortlichen Interviews geführt. Unsere Reportage bietet dann gegen Ende hin mögliche Lösungsansätze, um das Interesse des Frauenfußballs zu steigern. Als zeitlichen Rahmen hatten wir uns eine halbstündige Reportage vorgestellt.
Unser Konzept dafür sieht folgendermaßen aus: Als Einleitung ins Thema recherchierten wir mögliche Statistiken zum Frauenfußball in Deutschland. Welche Probleme treten auf? Wie sieht die mediale Berichterstattung aus? Welche Lösungsansätze gibt es bereits? Wie viele Frauenmannschaften existieren? Wie steht es um die finanzielle Situation im professionellen Frauenfußball aus? Anschließend machten wir mit Interviews aus dem Verein FC Rottenburg weiter und den SpielerInnen Fragen zu ihren Trainings- und Spielbedingungen, sowie Aufgebot der Spieler, Zuschauer während der Spieltage, Unterstützung vom Verein, mediale Begleitung und vieles mehr gestellt.
Im Grunde dreht sich alles um die aktuelle Situation der Frauenmannschaft beim FC Rottenburg. Im dritten Teil dieser Doku haben wir vermehrt Interviews mit Trainern, Spielern der Herrenmannschaft und Verantwortlichen vom Verein geführt. Wir wollen andere Sichtweisen auf dieses Thema erlangen, um dann am Ende ein gelungenes Fazit zu erzielen. Am Ende haben wir dann mögliche Lösungsansätze aus den Interviews diskutiert und vorgeschlagen, die vielleicht auch schon teilweise praktiziert werden“, so Mathias Hägele in seiner Einleitung zum Nachdenken geneigten Videoreportage.
Der FC Rottenburg ist in der Region bekannt für seine gute Jugendarbeit, die aber momentan ein wenig ins Stocken gerät. Die Herrenmannschaft kämpft in der Landesliga gegen den Abstieg und die Damen spielen im zweiten Jahr ebenfalls in der Landesliga. In der Region zählen sie zum bekannteren Kreis der Damenmannschaften. Im Umkreis ist der FC Rottenburg einer der größten Vereine, was die Mitgliederzahl angeht.
Das Team um Mathias Hägele und die Damen des FCR wollen hier niemanden kritisieren oder angreifen, sondern viel mehr jedem die Plattform bieten und ermöglichen dazu Stellung zu nehmen.
Eine Dokumentation von Mathias Hägele, Nicolás Michaelis und Valentin Koehlen in Zusammenarbeit mit dem FC Rottenburg und dem Schwäbischen Tagblatt.
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