Pflicht erfüllt: Das letzte Auswärtsspiel 2024 bringt 3 wichtige Punkte für den FC Rottenburg. Die Mutschler-Elf ist somit zurück in der Erfolgspur. Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge gelang der Mannschaft um Kapitän Leon Oeschger auf der kalten aber sonnigen Schwäbischen Alb beim Tabellenletzten TSV Straßberg ein am Ende souveräner 3:0 (1:0)-Erfolg vor ca. 120 Zuschauern im Schmeien-Stadion in Straßberg. Durch Tore von Alioune K. Diedhiou, Lukas Behr und Patrick Francisco konnte sich der FCR dank des torlosen Unentschiedens der SG Empfingen beim FC 07 Albstadt seine Tabellenführung wieder auf 2 Punkte ausbauen.
Goliath schlägt David um in der Sprache der Bibel-Legende zu bleiben bzw. der Letzte unterliegt gegen den Ersten, also ein ganz normaler Spieltag für den FCR. Die Sensation blieb also aus, der FCR gab sich dabei kein Blöße und fand rechtzeitig zurück in die Erfolgspur. Nach drei Topspielen stand die Mutschler-Elf mal wieder unter Druck, denn 3 Punkte waren Pflicht um die Spitzenposition zu halten.
In der ersten Hälfte stand dabei der FC immer öfters unter Druck und entging dabei zweimal einen frühen Rückstand. Daran erkannte man beim TSV Straßberg warum sie nach 14 Spielen erst 7 Tore erzielt haben, weil man ganz einfach Topchancen nicht in Tore umwandelt. Die 1:0-Führung des FCR durch Diedhiou´s ersten Saisontreffer nach einer abgewehrten Ecke, dem eroberten zweiten Ball und dem Torschuss aus gut 18 Metern kam für den FCR eher unverhofft. Dennoch hätte der FCR zu diesem Zeitpunkt auch 2:0 führen können, aber auch über ein 1:1 hätte man sich nicht beschweren dürfen. Daher ordnen wir die 1:0-Führung durch „Alu“ zur Pause als eher schmeichelhaft ein, aber auch nicht unverdient.
Die zweite Hälfte begann wieder recht turbulent für den FCR, man blieb dabei aber stabil. Ein früher Wechsel brachte dann mehr Stabilität ins Getriebe und der FCR übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle. Das 2:0 durch Behr war die Folge, nachdem man den Spielaufbau der Straßberger erfolgreich durchbrechen konnte. Der eingewechselte Routinier Francisco machte dann den Sack zu und verlud eiskalt Straßbergs ehemaligen Verbandsliga-Keeper Christopher Kleiner und erzielte mit seinem ersten Saisontor das 3:0. Das Spiel war nun gelaufen, die Gegenwehr des Gastgebers gebrochen.
FCR quält sich die ersten 45 Minuten
Doch nun von Beginn an: Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der zu einem tief gestanden hat, aber auch blitzschnelle Konter setzen konnte. Die Mutschler-Elf übernahm von Beginn an die Initiative, tat sich aber mit dem tiefen und schwammigen Geläuf zunächst doch schwer, gegen die starke Defensive der Straßberger Lösungen zu finden. Der TSV spielte mit einer gestärkten Abwehrkette und einem kompakten Mittelfeld, in dem die vier Akteure auf Spielzerstörung aus waren.
Das gelang dann auch und da war noch nicht mal eine Minute gespielt, als die Straßberger früh den Ball eroberten und mit einem blitzschnellen Angriff über die rechte Seite durch Marius Blankenhorn gleich überraschend zur ersten Topchance kamen. Seine Hereingabe leitete der Ex-Rottenburger Jugendspieler und Ex-Regionalligaspieler der TSG Balingen Alexej Storm im Zentrum per Hacke weiter – er wurde hier von René Hirschka gestört – auf den links mitspielenden Brian Bischoff, der die Kugel dann frei zum Tor knapp am Rottenburger Gehäuse vorbeizirkelte. Glück den FCR. Das war ein früher Weckruf für die heute wieder in grau-neongrün spielenden „Reds“.
Zwei Minuten später meldete sich dann der FCR an um meldete sich durch Lukas Behr mit einem ersten Torschuss im Spiel an. Es entwickelte sich ein zähes Spiel mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten. Kampf und Leidenschaft konnte man dabei dem Tabellenletzten nicht absprechen. Der FCR hatte im Spielaufbau immer wieder seine Probleme, weil auch der Gastgeber immer wieder versuchte den Spielaufbau schon im Keim zu ersticken.
Es war die 10. Minute als dann Straßberg seine zweite 100%ige hatte. Ein Konter führte zur Situation 1 gegen 1 bzw. Nico Pfaff vom TSV und Max Blesch im FC-Tor. Blesch konnte mit einer Riesen-Tat den Rückstand ein weiteres Mal verhindern. Wenn nun beim FC die Alarmglocken nicht angingen, dann machte man was falsch. Immer öfter tauchte nun der FCR über Stepanenko, Eberle oder Behr im Straßberger Strafraum auf, leider immer wieder dann auch erfolglos.
Diedhiou mit erstem Saisontreffer
Bis zur 21. Minute als wieder ein Standard den FCR aus der Bredouille verhalf. Leon Oeschger schlug die Ecke, die von der Straßberger Abwehr per Kopf aus der Gefahrenzone befördert werden konnte, doch leider aus Sicht der Gastgeber vor die Füße von Alioune Diedhiou. Der fackelte nicht lange, sah die Gelegenheit und zog mit links ab und traf halbhoch ins Straßberger Tor zur 0:1-Führung für den FCR. Eine schmeichelhafte Führung die auch die zahlreich mitgereisten Rottenburger Fans so sahen.
Nun gut. Eine Minute später kam der TSV zu seiner ersten Ecke, welche per Kopf abgeschlossen wurde. Die Kugel landete aber nur auf dem Rottenburger Tornetz. Straßberg hatte fortan weitere aussichtsreiche Chancen in Form von Freistößen, die sie aber alle sehr kläglich weit neben bzw. über das Tor beförderten. Eberle stand dann nach 30 Minuten plötzlich alleine vor Straßbergs Keeper Kleiner, leider hob der Schiri-Assistent die Fahne – Abseits.
Es war dann die 35. Minute und da hätte der FCR das 2:0 machen können, ja müssen. Behr traf dabei nur sie Latte. Stepanenko stürmte über die rechte Außenbahn, wurde dabei erst von einem Straßberger Spieler, dann vom Torwart und nochmal von einem Abwehrspieler so gestört, daß er nicht zum Abschluss kam, doch clever und übersichtlich wie Oleh ist, sah er Eberle im Zentrum, spielte ihn per Außenrist mit Gefühl an, Eberle kam zum Abschluss, doch Keeper Kleiner konnte zunächst abwehren, den Nachschuss übernahm dann freistehend Behr, der wie gesagt nur die Latte ansteuerte. Schade, hätte evtl. eine kleine Vorentscheidung sein können.
Eine Minute später scheiterte Nick Heberle, der es einfach mal aus gut 25 Metern probierte, doch Kleiner konnte mit einer glänzenden Parade Schlimmeres für sein Team abwenden. Es hört sich jetzt zwar so an als ob der FCR überlegen war, leider nein, denn die Straßberger kamen durch ihre robusten Spieler immer wieder zu blitzschnellen Konter. Hier erkannte man die Marschroute des Tabellenletzten – einfach das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören – um dann mit Blitzangriffen dem Tabellenführer weh zu tun. Zumal waren sie einfach perfekt eingestellt, gewannen ihre Zweikämpfe und auch die vom FCR gewonnenen zweiten Bälle zurück um dann mit schnellen direkten Spiel den FCR zu zermürben, was ihnen auch das ein oder andere Mal sehr gut gelang.
Doch der FCR durchschaute mehr und mehr die Spielweise und passte sein Spiel dementsprechend an. In der 42. Minuten kamen die Straßberger ein letztes Mal vor der Pause vor das Rottenburger Tor. Gegen drei Rottenburger konnten sie sich zunächst klasse durchsetzen, doch bei Manuel Weber war dann Endstation. Nach einer Minute plus beendete Schiedsrichter Michael Steimle aus Horb die erste Hälfte.
Klarer Elfmeter nicht gegeben
Jeder dachte nun, jetzt wird der FCR das Spiel kontrollieren, doch da machten sie die Rechnung ohne Straßberg. Gleich in der ersten Minute der zweiten Hälfte kam Straßberg wild vor das gegnerische Tor und drang auf den Ausgleich. Dabei kamen sie gleich in der 46. Minute zu zwei sehr guten Torchancen. Ein Ecke konnte Hirschka zunächst gerade so wegköpfen, den Nachschuss musste Blesch per Glanzparade entschärfen. Was für ein Beginn in die zweiten 45 Minuten.
FCR-Trainer Marc Mutschler reagierte dann sofort und brachte für Techniker Stepanenko, der heute auf diesem Platz glücklos blieb, den robusten Vollblutstürmer Jakob Bader (49.). Mutschler suchte nun die Entscheidung indem er selber in die Offensive ging. Eberle kam in der 52. Minute zu einem Fallrückzieher, der dann aber leider vom Linienrichter abgewunken wurde, wieder Abseits. Ja unser Lennis kam zu guten Chancen, übersah jedoch meist die Abseitsposition. Schade.
Nun war der FCR drin im Spiel und kontrollierte das Spielgeschehen, agierte nun auch mehr mit langen Bällen und schnellerem Abspiel. So kam Oeschger in der 56. Minute zu einem Torschuss, den der Keeper aber hielt. In der 62. Minute dann ein besonderer Moment seitens des FCR. Mit Luis Branz warf Mutschler einen Landesliga-Debütanten ins Spiel. Branz ist in der U23 des FCR der Abwehrchef, aber auch ein robuster und sicherer Abwehrhüne, der sein Debüt um es vorwegzunehmen mit sehr guten Noten abschloss.
In der 61. Minute dann ein heikle Situation die für Gesprächsstoff und viel Aufregung sorgte. Behr wurde in der Box halbrechts angespielt, Straßbergs Keeper kam raus und stellte sich Behr entgegen, brachte unseren Vizekapitän klar zu Fall. Klarer Elfmeter für Rottenburg, dachten alle. Doch der Schiri so schien es, erkannte kein Foul, was dann zu heftigen Auseinandersetzungen führte, auch von den Rottenburger Fans, die genau auf Augenhöhe das Geschehnis miterlebten. Nach einigen verbalen Differenzen mit dem Keeper, ging es dann auch schon weiter. David gegen Goliath eben, da kommt es meist zu solchen Szenen. Fußball ist eben nichts für Weicheier.
Behr antwortete noch mit Wut im Bauch mit einem Distanzschuss aus gut 20 Metern, leider am Tor vorbei. Behr war es dann auch der ein wenig Hektik raus nahm und schließlich das 2:0 markierte. Nach einen Ballverlust der Straßberger im Mittelfeld beim Spielaufbau, spielte Oeschger Behr perfekt im Zentrum im Lauf an. Der lief Richtung TSV-Tor, spürte dabei zwei Straßberger im Rücken bei er Verfolgung und verlud auf Höhe des Elfmeterpunktes den Keeper, schob die Kugel mit seinem schwächeren linken Fuß rechts am Keeper vorbei ins Tor. 2:0 für den FCR durch Behr´s dritten Saisontreffer – der Jubel war dementsprechend groß, denn es fiel viel Last ab für die Anstrengungen der letzten Minuten ab.
Pechvogel Blesch wieder verletzt
Es war kurz vor der 70. Minute als plötzlich Max Blesch mit schmerzverzerrten Gesicht am Boden lag. Was war passiert: Blesch knickte ohne Einwirkung eines Gegenspielers in einem tiefen Loch im Rasen so sehr um, daß er sich die Bänder und den Knöchel verletzte. Das musste ja mal passieren. Genauso ist es bei uns im Hohenbergstadion, dessen Rasen ebenfalls saniert werden sollte. Nach längerer Behandlung durch Karle, Betreuer des FCR, sowie Hirschka, Oeschger und Eberle, musste Blesch letztlich vom Platz. Wir wünschen unserem Max gute Besserung und eine schnelle Genesung. Blesch musste in der Vergangenheit immer wieder Verletzungen kämpfen. Er ist und bleibt unser Pechvogel. Blesch wurde dann vom 25-jährigen Fazli Krasniqi ersetzt (71.), ehemaliger U19 und U17-Keeper des FCR und Ex-Verbandsliga-Keeper der TSG Tübingen. Krasniqi war letzte Woche noch beim 5:0-Sieg der U23 gegen den SV Hirrlingen bester Mann auf dem Platz, somit ist sein Einsatz verdient. Er machte auch die restlichen 20 Minuten einen sicheren Eindruck.
Weitere Wechsel standen auf Seiten des FCR an. So kam mit Dario Bedic für den Torschützen Lukas Behr (75.) ein frischer zweikampfstarker Defensiv-Allrounder sowie Patrick Francisco, der richtige Mann für solche Spiele, für den ausgepowerten Alu Diedhiou (79.) Das Spiel kostete eben aufgrund des tiefen Rasens verdammt viel Kraft.
Francisco war kaum im Spiel – gerade mal zwei Minuten – da schlug er dann auch schon mit seinem ersten Ballkontakt zu. Ein feiner Pass von Hirschka mit links aus der eigenen Hälfte, nachdem er von Branz wunderschön quer angespielt wurde, erreichte Francisco in der gegnerischen Hälfte. Über halblinks machte sich Francisco auf, verfolgt vom einzigen Straßburger Patrick Rummel, lief er Richtung Straßberger Tor, sah sie kurze Lücke- er hätte auch ins lange Eck schlenzen können – schaute den Keeper aber aus und schob die Kugel zwischen der Lücke aus Torhüter-Fuß und Pfosten in die Maschen. Es war Francisco´s erster Saisontreffer und sein 24. Treffer im 46. Pflichtspiel im Trikot des FCR. Sein Jubel war ausgelassen, klar nachdem er zuletzt meist Bankdrücker war.
Ein Torschuss der Straßberger in der 80. Minute war dann auch die letzte Aktion im Spiel vor einem Tor. Der FCR kontrollierte nun das Spiel, den Straßberger hatte man mit dem 0:3 den Zahn gezogen, es kam auch nicht mehr viel von den Älblern. Der Schiedsrichter ließ auch nur 3 Minuten nachspielen und machte früh Schluss.
Fazit
Eine starke zweite Hälfte bringt den Sieg. Eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause macht Rottenburg wieder punktemäßig zum alleinigen Tabellenführer. Das Spiel war lange nicht so klar, wie der 3:0-Endstand vermuten lässt. „Wir müssen weiter hart arbeiten, die Stimmung ist aber sehr gut im Team, jeder kämpft für den anderen. Es macht aktuell, auch aufgrund der Tabellensituation, riesig Spaß“, so Mutschler. „Das war trotzdem kein gutes Spiel von uns, mir haben einige Dinge gestört“, gab der FCR-Trainer Marc Mutschler ehrlich zu.
Vom Ergebnis her sind wir zufrieden, vom Spiel her können wir es alle nicht sein. Wir haben schon im Vorfeld genau gewusst, dass es ein extrem schweres Spiel gegen einen tief stehenden Gegner geben wird. Schwer jedoch nicht, weil der Gegner so gut ist, sondern schwer weil du selber die Spannung hochhalten musstest, dich dabei motivieren und gegen einen in der Defensive kompakt stehenden Gegner spielen musst. Es fehlte bei uns in der ersten Halbzeit die Körperspannung, die Präzision und die Durchschlagskraft gerade über Außen, man hat diesen Gegner aus dem Tabellenkeller einmal mehr oder weniger unterschätzt. All das wurde dann in der Halbzeit angesprochen, allerdings haben wir es in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit auch nicht viel besser gemacht. Aber auf jeden Fall haben wir dank der Einwechslungen es vom Ergebnis besser erledigt. Unter dem Strich müssen wir zufrieden sein. Es war für den FC Rottenburg der 238. Sieg im 646. Landesligaspiel – so eine kleine Statistik zum Abschluss.
Nun kommt am kommenden Samstag mit dem TSF Dornhan der Tabellenvorletzte in die MERZ ARENA nach Rottenburg. Mit einem Punkt oder mit einem Sieg kann der FCR ein weiteres erfolgreiches Kapitel in seiner FCR-Historie hinzufügen und Herbstmeister werden – doch wir müssen erst das Spiel spielen.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, was sich angedeutet hat, daher können wir mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden sein. Dennoch schaffen wir es die Null zu halten und mit einem schmeichelhaften 0:1 in Führung zu gehen. Das spricht für sich, in schlechten Phasen Tore zu erzielen. Die zweite Halbzeit wurde dann besser, auch die eingewechselten Spieler hatten daran großen Anteil! Mit dem wichtigen zweiten Tor kam Ruhe in unser Spiel, und wir konnten dadurch mit dem dritten nachlegen. Unter dem Strich kein überragendes Spiel, aber dennoch drei Punkte eingepackt. Die Platzverhältnisse haben sicherlich ihren Beitrag dazu gesteuert, aber damit müssen wir umgehen können.
Artikel lesen | Pascal Kopf, Frank Campos und Thomas Hauschel am 18.11.2024 | Schwarzwälder Bote
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Maximilian Blesch (71. Krasniqi) – Lukas Behr (75. Bedic), René Hirschka, Stefan Seidel (62. Branz), Alioune K. Diedhiou (79. Francisco), Oleh Stepanenko (49. Bader), Leon Oeschger (C), Lennis Eberle, Nick Heberle, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner, Fazli Krasniqi – Bastian Narr, Dario Bedic, Jan Baur, Jakob Bader, Patrick Francisco, Luis Branz
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Michael Steimle (SG Altheim/Grünmettstetten, Schiedsrichtergruppe Nördlicher Schwarzwald)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daneil Pfeffer (Spfr Bierlingen)
Manuel Digeser (SV Wurmlingen)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 120
Ausblick
Am kommenden Samstag, den 23.11. kommt es am 15. Spieltag zum letzten Hinrundenspiel gegen den Tabellenfünftzehnten TSF Dornhan. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA in Rottenburg hinter dem Stadion. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das vorletzte Spiel in diesem Jahr steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Tobias Lochmüller vom TSV Phönix Lomersheim aus der Schiedsrichtergruppe Vaihingen/Enz.
Wieder nur ein Unentschieden für Rottenburg. Das nunmehr dritte in Folge, dennoch bleibt man nach dem 13. Spieltag Tabellenführer der Landesliga. Auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA auf dem Hohenberg zeigte die Mannschaft am Sonntagnachmittag vor ca. 300 frierenden Zuschauern bei kaltem Herbstwetter was in ihr steckt, wenn es darauf ankommt. Sie können, wenn es erfordert, jederzeit einen Gang hochschalten. Das Unentschieden war ein Kraftakt sowie eine enorme Willensleistung aller unser eingesetzten Spieler. An dieser Stelle muss man den Jungs echt mal ein Sonderlob aussprechen. Die Rottenburger Tore erzielten René Hirschka (67.) und der eingewechselte Jakob Bader (68.), beide per Kopf. Der FCR verteidigt so nebenbei aufgrund der besseren Tordifferenz seine Tabellenführung mit der nun punktgleichen SG Empfingen. Nagold bleibt Fünfter, 5 Punkte hinter der Spitze.
Im Heimspiel gegen den VfL Nagold drehte die junge Mannschaft von Trainer Marc Mutschler noch einen 0:2-Rückstand. Am Ende wäre sogar noch etwas mehr möglich gewesen. Zur Pause führte der Ex-Verbandsligist mit 2:0, dann belohnte sich der Aufsteiger aus Rottenburg für seinen enormen Aufwand mit einem 2:2-Unentschieden.
Auch wenn wir das Spiel aufgrund unserer Chancen in der zweiten Halbzeit auch noch mit 3:2 oder höher hätten gewinnen können, sind wir letztlich froh über den einen Punkt, auch deshalb, weil wir erstmals auf dem engen Kunstrasen in der MERZ ARENA auf dem Hohenberg kickten.
Die Nagolder haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Sie sind aggressiv in die Zweikämpfe und auf zweite Bälle gegangen, konnten sich aber oft nur mit langen Diagonalbällen zu helfen wissen, da der FCR kompakt das Mittelfeld zu machte und im Kollektiv agierte. Dabei hat die Schuon-Elf auch viele Zufallsbälle gewonnen und so hatte die Elf von Trainer Marcel Schuon, ehemaliger Zweitligaspieler des VfL Osnabrück, in der 8. Minute sogar Glück, daß der insgesamt konsequent leitende Schiedsrichter Daniel Bechtel aus Ludwigsburg ein reguläres Tor von Nick Heberle nicht anerkannte, obwohl es der Assistent anders gesehen hatte.
Die Mutschler-Elf hat es sich dann für die zweite Hälfte vorgenommen, griffiger und giftiger zu werden und die zweiten Bälle für uns zu entscheiden. Der Plan sei auch wie gewünscht in die Tat umgesetzt worden. „Wir haben eine richtig gute zweite Halbzeit geboten“, freute sich Mutschler, aber auch die vielen Rottenburger Fans. Trotz guter Gelegenheiten blieb der Lohn aber zunächst aus. Die „Roten“ fanden in den zweiten 45 Minuten, trotz taktisch kollektiver Anstrengung, ihren Meister immer öfter im jungen 19-jährigen Ex-U19-Keeper Laurent Bajraktari. Bei der besten Gelegenheit zum Siegtreffer in der 85. Minute scheiterte schließlich Oleh Stepanenko an Nagolds Torwarttalent.
Die Platzherren um Kapitän Oeschger waren in der zweiten Hälfte die klar bessere Mannschaft und ließ Nagold nicht mehr zur Entfaltung kommen. Mit dem aggressiven Rottenburger Pressing kamen die Nagolder nicht mehr klar, im Gegenteil, sie standen unter Dauerbeschuss im wahrsten Sinne, dabei drängte der FCR bis zum Abpfiff auf den Siegtreffer.
Während die in dunkelblau spielenden Gäste in den ersten 45 Minuten viel ins Spiel investiert hatten und kräftemäßig vielleicht und nach der Pause etwas nachließen, so investierte der FC im zweiten Durchgang sehr viel in dieses Landesliga-Derby. FCR-Chefcoach Mutschler bewies mit dem Doppelwechsel – zum echt ungewöhnlichen frühen Zeitpunkt in der zweiten Hälfte – von Jakob Bader und Lennis Eberle, ein glückliches Händchen. Nach einer Ecke von Kapitän Leon Oeschger, der wie ein echter Kapitän voranging, wuchtete René Hirschka am 2. Pfosten die Kugel unhaltbar unter die Latte in die Maschen. Auch beim 2:2-Ausgleich eine Minute später, Ausgangspunkt war eine perfekt getimte Flanke von Alu Diedhiou, fiel der Treffer, durch den ebenfalls kopfballstarken Bader, der wie Hirschka Nagolds Keeper keine Chance ließ und aus ca. 5 Metern unbedrängt einköpfen konnte.
Drittes Remis in Folge, Nagold bleibt auswärts ungeschlagen
So, nun gehen wir mal rein ins Spiel: Die erste Chance im Spiel hatte der FCR in der 4. Minute, nachdem Hirschka einen Oeschger-Freistoß am Tor vorbei köpfte. Zuvor musste gleich zu Beginn ein Spieler von Nagold längere Zeit verletzungsbedingt behandelt werden. Es ging aber weiter beim Nagolder Spieler. In der 6. Minute kam dann Nagold zu seiner ersten Chance, indem sie einen scharfen Abschluss am Tor vorbei schossen.
Schließlich die 8. Minute: Tor für den FCR. Bei einem Spielerauflauf in der Box, kam Nick Heberle zum Kopfball, welcher ziemlich hoch per Bogenlampe ins Tor fiel. VfL-Keeper Laurent Bajraktari schaufelte die Kugel klar sichtbar hinter der Linie zurück ins Spielfeld. Doch der Jubel des FCR hielt nicht lange. Schiri Daniel Bechtel gab den Treffer nicht, da angeblich der Nagolder Keeper unterlaufen wurde. Sorry lieber Schiri, da war gar nichts, selbst sein Assistent zeigte auf Tor.
Nun gut, Fußball ist eben eine Tatsachenentscheidung, der FCR fand sich schnell damit ab und konzentrierte sich wieder auf gierige Nagolder. Dann die 10. Minute: Nagold mit einer guten Chance, selbst verschuldet vom FCR. Ging aber alles gut.
In der 21. Minute kam der FCR erneut zu einem seiner vielen Freistöße. Stepanenko brachte die Kugel in den 16er, dort kam dann Nick Heberle per angedeuteten Kung Fu-Einlage zum Abschluss. Sah spektakulär aus, wäre auch eine Traumtor geworden, doch die Kugel ging knapp am Tor vorbei.
Während der VfL die spielbestimmende Mannschaft war und meist durch weite und lange Bälle auffiel, die FCR-Abwehrreihen so dabei immer wieder unter gewaltigen Druck setzte, kam der VfL zu einer weiteren Chance, aufgrund der Druckphase. FCR-Keeper Max Blesch missglückte dabei ein Abstoß, so daß Nagold sofort reagierte und VfL-Kapitän Biemel mit einem schnellen Abschluss reagierte, doch Blesch machte seinen Fauxpass wett und klärte mit einer super Parade.
Dann die 31. Minute. Nagold ging mit 1:0 in Führung und dieser Treffer hatte sich angedeutet. Eine Hereingabe über links konnte VfL-Torjäger Robin Braun (7. Saisontreffer) am 2. Pfosten per Kopf zum Abschluss bringen. Da sah unsere Hintermannschaft mal kurz nicht gut aus. Vier Minuten später führte eine abgefälschter Freistoß der Nagolder zu einer Ecke.
Es war nun die 38. Minute angebrochen und Nagold machte nun Nägel mit Köpfen. 0:2 hieß es nach 38 Minuten, als wieder ein schnell umgesetzter Angriff über links VfL-Kapitän Biemel nutzen konnte und er zum 0:2 im Zentrum abstauben konnte. Ein intensives Spiel, ach was, ein sehr intensives und gleichzeitig kampfbetontes Derby ging Richtung Halbzeitpause. Nach drei Minuten Nachspielzeit schickte Schiri Bechtel die Spieler zum Pausentee. Für den FCR zum richtigen Zeitpunkt, für den VfL hätte es weiter gehen können, zu sehr waren sie im Flow.
Mit Bader und Eberle kam die Wende
In der Pause wurde nun analysiert, FCR-Trainer Mutschler hatte nun gemeinsam mit seinem Co René Hirschka und seinen Kapitän Leon Oeschger eine Marschroute und einen Plan zurechtgelegt.
Die Zuschauer sahen nun eine total ausgewechselte FCR-Mannschaft die mit einer komplett anderen Körpersprache und taktischen Marschroute die zweite Halbzeit anging. Es waren keine 30 Sekunden gespielt, als Lukas Behr per Picke den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte. Nun ging eine gewaltiger Ruck durch die Mannschaft, der Plan schien aufzugehen, denn weitere 30 Sekunden später scheiterte Heberle mit einem Kopfball an VfL-Keeper Bajraktari, der nun immer mehr in den Blickpunkt rückte und zum Fels in der Brandung der Nagolder wurde.
Mutschler erkannte, daß sein Plan Früchte trug und wechselte sehr früh in der 49. Minute. Für die beiden defensiven Spieler Jan Baur und Manuel Weber kamen mit Jakob Bader und Lennis Eberle zwei Stürmer ins Spiel mit Brecher-Funktion. Der Plan ging auf, der FCR fabrizierte nun Power Play vom Feinsten, leider weiterhin erfolglos. Doch die Mutschler-Truppe blieb geduldig, wurde nicht nervös, im Gegenteil, der FC machte den VfL mürbe und ließ die Nagolder mit hohem Pressing nicht mehr zur Entfaltung kommen.
Die 50. Minute war angebrochen und Hirschka kam mit einem seiner in der Landesliga gefürchteten Kopfbälle zur nächsten Chance. Behr´s Torschuss eine Minute später ging übers Tor. FCR-Dauerbelagerung der Nagolder Hälfte. Was ist mit der Mannschaft in der Pause passiert, man erkannte sie nicht wieder.
Ein Torschuss von Heberle in der 53. Minute war die nächste Chance den Anschluss zu erzielen. Schade, war eine gute Chance. Nagold hatte sich in der ersten Hälfte zu sehr verausgabt, ein Fehler, denn der FC ist in der Landesliga die konditionell und kräftemäßig mitstärkste Mannschaft.
Nagold konnte sich nun mit einem schnellen Umschaltspiel kurz befreien, doch nicht nur vorne ist Hirschka ein Kopfballungeheuer, auch sein Hauptjob als Abwehrchef vernachlässigte der ehemalige Kapitän nie und konnte hier in der 57. Minute im letzten Moment eindrucksvoll Schlimmeres verhindern.
Zurück in den Nagolder Strafraum: Bader köpfte eine von Oeschgers brandgefährlichen Freistößen vorbei. Was für eine geiler Kopfballspieler, unser „Jakke“. Die nächste Riesenchance hatte dann Oleh Stepanenko, er nach seiner langen Verletzungspause nur schwer zur alten unbekümmerten Form zurückfindet. Doch wenn er am Ball ist bzw. war, wurde es immer gefährlich für die Gäste. Im Sprint mit Nagold´s Halimi blieb er Sieger und scheiterte aber am starken Nagolder Keeper, sein Nachschuss wurde schließlich zur Ecke abgefälscht.
Diese Ecke hatte es in sich. Oeschger legte sich den Ball zurecht und brachte die Kugel perfekt auf Hirschka´s Kopf, der sprang am 2. Pfosten am höchsten und wuchtete den Ball unter die Latte zum 1:2 Anschluss ins Tor (67.), so daß kein Blatt Papier mehr zwischen Latte und Ball passte. Ein typischer Hirschka, einfach schöne Tore von unseren spielenden Legende – übrigens sein fünfter Treffer in der laufenden Saison.
Kaum ausgejubelt stand es auch schon 2:2. In der 68. Minute klingelte es schon wieder. Eine perfekt getimte Flanke von unserem Techniker Alu Diedhiou – Alu hatte die Flanke in Richtung Empfänger lautstark angekündigt – fand Bader freistehend im 5er, der hatte keine Probleme die Kugel im Tor zu versenken – sein ersten Saisontreffer. Ein schulmäßiger Kopfball von unserem 20-jährigen Stürmertalent. Ein Jubel brandete durch die MERZ ARENA, welchen man zuletzt beim 4:3-Sieg gegen den TSV Hirschau miterleben durfte, als man damals auch 1:3 zurücklag. Die MERZ ARENA erlebt so immer wieder ihre Saison-Highlights.
Die Dauerbelagerung der Rottenburger Jungs hielt an und so erspielte man sich Chance um Chance. In der 70. Minute scheiterte Hirschka mit einem seiner selteneren Torschüsse am besten Nagolder – ihrem Keeper. Dann die 85. Minute: Der FCR hatte jetzt die Führung auf dem Fuß, denn Stepanenko wurde von Diedhiou per Steckpass im Strafraum traumhaft in Szene gesetzt, doch frei vor dem Nagolder Keeper blieb einmal mehr Nagolds Schlussmann der Sieger. Schade – was für eine Riesenchance zum Lucky Punch.
Nun wurde nochmal durchgewechselt. Anton Jansen kam für Diedhiou (86.), Max Biesinger für Stepanenko (87.) und Dario Bedic für Behr (90.+2). In der Schlussminute kam dann nochmal Hektik in er Rottenburger Box auf. Nach den Wechsel wurde es noch nochmal unkoordiniert, dies nutzte Nagold aus und kam mit einem schnellen Angriff nochmal gefährlich in die Rottenburger Hälfte, allerdings wurde diese letzte Aktion der Nagolder souverän gelöst. Der Schiri machte dann nach 5 Minuten Nachspielzeit Schluss und die Rottenburger Spieler lagen erschöpft am Boden. Die Jungs können für diese Leistung stolz sein. Denn der FCR bleibt Aufsteiger und in den Duellen gegen Nagold unbesiegt zu bleiben ist schon ein Erfolg.
Fazit
Das Spiel endete letztlich mit einem gerechten Unentschieden. Jede Mannschaft konnte eine Halbzeit überzeugen und auch 2:0 gewinnen, daher geht der Punkt auf beiden Seiten in Ordnung. „Am Ende überwiegt die Freude über den Punkt, auch wenn sogar noch mehr möglich gewesen wäre“, sagte ein zufriedener FC-Coach Marc Mutschler. Von den Gästen sei offensiv im zweiten Abschnitt kaum noch etwas zu sehen gewesen. „Wir haben hinten keine Hochkaräter mehr zugelassen“, so der FCR-Coach.
Nun stehen mit Straßberg und Dornhan die beiden Schlusslichter der Tabelle auf dem Abschlussprogramm der Hinrunde. Da erwarten viele Fans 6 Punkte, doch wie jeder weiß sind das meist die schwersten Spiele. Doch klar ist – die Jungs wollen mit zwei Siegen eine perfekte und jetzt schon historische Hinrunde krönen.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Ich war überrascht, dass Nagold in Halbzeit eins kein einziges Mal flach herausspielen wollte. Sie wollten sich dem Druck unseres Pressings entgehen. Mit den guten langen Diagonalbällen seitens Nagold hatten wir unsere Probleme, sowie muss auch erwähnt werden, dass Nagold es technisch super auf die Platte bekommen hat. Daher ging der 0:2-Rückstand in Ordnung. Nach dem Seitenwechsel kamen wir besser ins Spiel und nun waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Und das wurde auch mit einigen Tor-Chancen sowie 2 Treffern belohnt. Wir hatten den Lucky Punch auf dem Fuß, aber unter dem Strich ist die Punkteteilung vertretbar und ein weiterer Bonuspunkt wandert auf unser Konto.
Pressestimmen
Doppelschlag mit dem Kopf
Artikel lesen | Jürgen A. Klemenz am 11.11.2024 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
VfL Nagold holt nur ein Remis nach 2:0-Führung beim Tabellenführer
Artikel lesen | Lorenzo Ligresti am 10.11.2024 | Schwarzwälder Bote
FC Rottenburg zum dritten Mal in Folge Unentschieden
Maximilian Blesch – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Jan Baur (49. Bader), Alioune K. Diedhiou (86. Jansen), Lukas Behr (90.+2 Bedic), Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Manuel Weber (49. Eberle), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko (87. Biesinger)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner, Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Anton Jansen, Daniel Gall, Jakob Bader, Maximilian Biesinger, Bastian Narr, Lennis Eberle, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Am kommenden Samstag, den 16.11. geht es am 14. Spieltag für die Mutschler-Elf erneut auf die Schwäbische Alb zum Tabellenletzten TSV Straßberg. Gespielt wird im Schmeien-Stadion in Straßberg. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Michael Steimle von der SG Altheim/Grünmettstetten aus der Schiedsrichtergruppe Nördlicher Schwarzwald.
Der FC Rottenburg und der FC 07 Albstadt trennen sich am 12. Spieltag der Fußball-Landesliga im Alb-Stadion vor knapp 350 Zuschauern mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. In einer spielerisch schwachen Begegnung bei herrlichsten äußeren Bedingungen erzielten die Treffer der Albstädter Samed Güngör (57.) und FCR-Spielertrainer René Hirschka (80.). Der FCR bleibt weiterhin Tabellenführer, aber jetzt nur noch mit 2 Punkten vor der SG Empfingen.
Die sehr zahlreichen mitgereisten Rottenburger Fans waren vor Spielbeginn noch voller Vorfreude, wurden aber je länger das Spiel andauerte immer mehr vom Spiel des FCR aber vorallem auch des FC 07 immer mehr enttäuscht. Es konnte sich aber auf dem Rasen des Alb-Stadions, der sich wirklich in einem katastrophalen Zustand befand, nie ein echtes Landesliga-Topspiel entwickeln.
In einem zerfahrenen Spiel mit wenigen Höhepunkten behauptete sich der FC Rottenburg auf fremden Platz beim stets ambitionierten Ex-Verbandsligisten FC 07 Albstadt mit einem 1:1-Unentschieden, die zuletzt mit zwei Siegen in einer kleinen Erfolgswelle schwebten. Die Rippen-Verletzung von Rottenburgs Nummer 1 Julian Häfner dabei überschattet den Punktgewinn. In einem Spiel ohne echte Glanzmomente gibt sich FCR-Coach Marc Mutschler aber auch FC 07-Spielertrainer Samed Akbaba mit dem Remis deshalb auch zufrieden. Keine der beiden Mannschaften hätte einen Sieg verdient.
Aufgrund der Platzverhältnisse entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte Partie mit vielen langen Bällen und vielen Unterbrechungen, technische Feinheiten gab es hingegen so gut wie gar nicht zu sehen. Kombinationen über mehrere Stationen wurden hüben wie drüben bereits im Keim erstickt. Grund hierfür waren entweder Fouls oder Fehlpässe, die den Spielfluss gar nicht erst entstehen ließen.
In einem chancenarmen Spiel kassierte der FCR nach der Pause ein unglückliches Gegentor, erzielte aber auch zehn Minuten vor Spielende den am Ende doch verdienten aber auch eher glücklichen Ausgleichstreffer durch René Hirschka, dessen Ballabgabe eigentlich für Jan Baur bestimmt, aber vom Albstädter Tamer Matur leicht ins eigene Tor abgefälscht wurde. Daher wird überall von einem Eigentor geschrieben. Wir vom FCR rechnen diesen Treffer natürlich Hirschka zu, dürfte dem vermeintlichen Eigentorschützen auch recht sein.
Foto: Ralph Kunze
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Verbandsliga-Atmosphäre in Albstadt
Ja, da muss man die Albstädter schon mal loben. Jürgen Estler, Stadionsprecher, Vorstand aber auch Ehrenvorsitzender, empfing die Rottenburger Gäste sehr professionell mit einer tollen Stimme und sehr vielen Infos zu beiden Mannschaften. Dazu gab es ein zum Spiel aktuelles 64-seitiges Stadionmagazin am Eingang. Beide Mannschaften hatten Einlaufkinder an ihren Händen, wie aus der Bundesliga bekannt. Der Schiri nahm den Spielball von einer aufgebauten Stele entgegen und so lief man dann auf das Spielfeld ein. Man erkannte die Macht der Gewohnheit aus alten Verbandsligazeiten. Toller Rundum-Service des FC 07 Albstadt. Wir aus Rottenburg haben uns alle wohl gefühlt.
Dann ging es auch schon los. Mit Spannung erwartet hatte der FCR Anstoß und nahm sofort das Spiel in die Hand, war zunächst spielbestimmend. Doch die ersten 20 Minuten waren leider taktisch geprägt, dem Rasen geschuldet – ein sehr schwacher Auftakt. Kein einziger Torabschluss, selbst die Torhüter hatten wenig zu tun.
In der 22. Minute dann die erste echte gefährliche Aktion der Rottenburger. Lennis Eberle und Bastian Narr gefielen durch hohes Pressing und so konnte Eberle sich den Ball erobern, spielte mit Lukas Behr Doppelpass, lief über links Richtung Albstädter Tor, zog ab und traf ins kurze Eck zum 0:1. Doch der Schiri-Assistent hob die Fahne und signalisierte Abseits und das war sehr knapp. Schade.
Drei Minuten später flankte der wiedergenesene Oleh Stepanenko wieder über links in die Mitte, dort verpasste Behr nur knapp, die Albstädter konnten dabei zur Ecke klären. Wiederum eine Minute später kam René Hirschka nach einer Oeschger-Ecke so halb zum Kopfball, den zweiten Ball nahm Stepanenko auf und drosch die Kugel übers Tor. Dabei prallten die Köpfe von Hirschka und 07-Spielertrainer Samed Akbaba (auf einem Foto leicht erkennbar) so zusammen, daß der Albstädter Abwehrchef behandelt werden musste und in der Folge mit einem Dieter-Hoeneß-Gedächtnisturban doch weiterspielen konnte. Da wünschen wir an dieser Stelle gute Besserung und schnelle Genesung.
Es waren unglaubliche 42 Minuten gespielt, als der FC Albstadt seine erste Torchance hatte. Ein Torschuss aus gut 25 Meter ging allerdings weit am Tor vorbei. Von daher hatte der FCR das Spiel und die 07-Stürmer soweit im Griff. In der 44. Minute konnte FCR-Keeper Julian Häfner einen direkten Freistoß aus zentraler Position sicher in Empfang nehmen. Häfner im Übrigen verletzte sich zuvor in einem heftigen Zusammenprall mit einem Albstädter Spieler so sehr, daß er in der zweiten Halbzeit von Max Blesch ersetzt werden musste. Auch unserem Juli wünschen wir eine sehr schnelle Genesung, so daß er so schnell wie möglich wieder mitwirken kann.
Nach drei Minuten, aufgrund der beiden Verletzungen, beendete Schiedsrichter Jan Wenzel vom TSV Eriskirch aus dem Raum Bodensee, der nie so richtig seine Linie fand, die schwache erste Hälfte.
Foto: Ralph Kunze
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Zweite Halbzeit weiterhin fahrig, nun aber mit zwei Toren
Die über 330 Zuschauer verfolgten dann weiterhin ein Match, das gezeichnet war von Fahrigkeit und einem Mangel an klaren Aktionen auf beiden Seiten, sowie die legitim wahrscheinliche Absicht der Gastgeber immer wieder auf Spielunterbrechungen zu bauen um den Spielfluss des FCR zu stören. In der 57. Minute brachte dann Abwehrspieler und ehemalige Balinger Samed Güngör dann doch die Heim-Fans zum Jubeln, als er sein erstes Saisontor erzielte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand dann plötzlich Maximilian Blesch zwischen den Rottenburger Pfosten. Den Fans war klar, der Wechsel muss was mit dem Zusammenprall mit Häfner zu tun haben. Eine Rippenverletzung schmerzte Häfner so sehr, daß es für ihn nicht mehr weiterging.
Die zweite Hälfte begann zunächst stürmisch, denn Albstadt kam nach 30 gespielten Sekunden zum ersten Torschuss, der allerdings übers Tor ging. In der 46. Minute kam Eberle nach einem Stepanenko-Assist zur ersten FCR-Chance in der zweiten Hälfte.
Dann die überraschende 1:0-Führung für die blau-weiß gestreiften Albstädter. Ausgangspunkt war ein Freistoß aus halblinker Mittelfeldposition getreten von Akbaba. Dieser kam hoch in Richtung Rottenburger Strafraum, doch Kiesecker konnte die Situation erstmal per Kopfabwehr klären. Albstadt fing den Abwehrversuch jedoch ab und brachte die Kugel auf Höhe der Mittellinie wieder hoch zurück in den Rottenburger Strafraum. Dort kam es auf Höhe des Elfmeterpunktes zu einem Kopfballduell zwischen Güngör und Hirschka, bei dem Hirschka überraschenderweise den Kürzeren zog und Güngör den Ball in einer Art Bogenlampe über den zu weit vor dem Tor stehenden Blesch ins Tor köpfte. In dieser Szene hat für Albstadt alles gepasst, denn der Treffer fiel eher aus dem Nichts und glücklich. Nun, so stand es plötzlich 1:0 (57.) für die Gastgeber, die sich in der Folge immer mehr in der eigenen Hälfte verschanzten und damit beschäftigt waren das Rottenburger wie auch immer zu zerstören.
FCR-Trainer Marc Mutschler handelte und brachte frische Kräfte ins Spiel. Mit Moritz Rohrer für Basti Narr und Stefan Seidel für Lennis Eberle kamen zwei robuste Spieler ins Spiel (58.) um der zerstörerischen Spielweise der Albstädter entgegenzuwirken, was auch gut gelang.
Doch in diese Wechselphase gelang den Albstädtern die nächste gute Chance wieder durch Güngör, doch Blesch konnte mit einer starken Parade das 0:2 verhindern (60.), Hirschka konnte den Nachschuss endgültig klären.
Mit Jan Baur für Manu Weber (64.) und Patrick Francisco für den rotgefährdeten Oleh Stepanenko (69.) kamen zwei weitere Spieler die zum Spielverlauf passten und auch mal was riskieren. Es lief nun viel besser beim FCR, die Roten waren nur die klar spielbestimmende Mannschaft und kamen nun auch zu Chancen, allerdings die eine richtig Gute war leider nicht dabei.
Es war die 80. Spielminute, der FCR drängte mit Power Play, die Albstädter waren drauf und ran mit allem was sie haben die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern. Ein Einwurf des FCR leitete dann den Ausgleich ein. Ein weiter Einwurf von Votentsev konnte von den Albstädter per Kopf abgewehrt werden, doch Heberle köpfte die Kugel postwendend zurück in die Box auf Baur, der legte ab auf den neben ihm stehenden Hirschka, der wiederum, so sah es aus, die Kugel nochmals quer zu Baur legen wollte, allerdings wurde dabei der Schuss von Tamer Matur leicht abgefälscht und landete im Albstädter Tor zum 1:1-Ausgleich. Was für ein Kuddelmuddel bis dieses Tor fiel und auch ein wenig glücklich, muss man zugeben. Egal es stand 1:1 und der Ausgleich war dann auch sowas von verdient.
Der FCR hatte in der Schlussphase weitere Möglichkeiten, hätte sogar noch den Siegtreffer erzielen können. In der 89. Minute hatte Francisco die große Chance, doch sein Schuss wurde zur Ecke abgeblockt. In der letzten Minute der offiziellen Spielzeit ein weiteres Kuddelmuddel in der Albstädter Box, doch irgendwie war immer ein blaues Bein im Weg. Kapitän Leon Oeschger probierte es dann in der Nachspielzeit nochmal mit einem 30-Meter-Schuss, doch leider vorbei. Der Schiri beendete nach 3 Minuten Nachspielzeit die hitzige Partie und es blieb beim 1:1-Unentschieden. Wäre das Spiel noch 5 Minuten gelaufen, wäre das 2:1 für den FCR noch gefallen, so die Statements der beiden Trainer.
Fazit
„Ich habe meine Mannschaft vor dem Spiel gewarnt. Wir wollten dennoch drei Punkte holen, nach dem Spiel und den ganzen Umständen bin ich froh und zufrieden mit dem Punkt.“, so FCR-Coach Mutschler. Am Ende des Spiels gelang es keiner Mannschaft, den entscheidenden Treffer zu erzielen, wodurch das Unentschieden als das gerechte Ergebnis feststand. Der FCR quält sich in Albstadt-Ebingen schließlich zu einem Unentschieden. „Wir wissen wo wir herkommen als Aufsteiger, daher nehmen wir den Punkt natürlich gerne aus Albstadt mit“, so FCR-Trainer Marc Mutschler bei der abschließenden Pressekonferenz.
Es war auswärts der erste Punktverlust für den FCR, nachdem man in der Ferne zuvor fünfmal in Folge gewinnen konnte, dennoch bleibt der FCR auswärts weiter ohne Niederlage. Für Albstadt hingegen war das 1:1 das erste Unentschieden in dieser Saison.
Zweites Remis in Folge: Zum ersten Mal konnte man in dieser Saison zwei Spiele in Folge nicht gewinnen, was aber die Stimmung nicht weiter trübt, denn auch nach Beendigung des 12. Spieltags bleibt der FCR weiter an der Tabellenspitze, allerdings jetzt nur noch mit 2 Punkten vor der SG Empfingen, die ihr Spiel klar mit 4:1 gegen den TSV Harthausen/Scher gewinnen konnte. Der zuvor Zweitplatzierte aus Schwenningen hingegen unterlag beim SV Nehren mit 1:3 und rutschte in der Tabelle auf den 4. Platz zurück. Dritter ist nun der SV Zimmern die mit Schwenningen gemeinsam 4 Punkte hinter dem FCR liegen.
Etwas Positives kann man dennoch aus diesem Spiel ziehen. Der FCR bleibt auch im dritten Anlauf in Folge im Alb-Stadion ungeschlagen und man ist auch nach dem 12. Spieltag weiterhin Tabellenführer.
FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
Foto: Ralph Kunze
FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
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FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
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FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
Foto: Ralph Kunze
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Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Das Spiel war von Anfang an sehr zerfahren und ein Spielfluss kam auf beiden Seiten so gut wie gar nicht zustande. Hier hat der Platz und der FC 07 Albstadt sicherlich beigetragen. Es gab viele technische Fehler, sowie hatte ich das Gefühl, dass das Spiel von Albstadt auf Spielunterbrechung ausgelegt war. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, daher ein typisches 0:0-Spiel.
Der Gegentreffer zum 1:0 kam aus dem Nichts und belebte unser Spiel. Das 1:1 in der 80. Spielminute gab uns einen weiteren Push und ich behaupte, wenn das Spiel 5 Minuten länger geht, gewinnen wir noch. Generell haben wir das Gefühl, dass viele Mannschaften uns viel Respekt entgegenbringen, daher die vielen langen Bälle von Albstadt sowie die defensive Spielweise. Dennoch muss betont werden, dass das Ziel, einen Punkt aus Albstadt mitzunehmen, erreicht wurde.
Artikel lesen | Pascal Kopf am 01.11.2024 | Schwarzwälder Bote
FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
Foto: Ralph Kunze
FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
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FC 07 Albstadt vs. FC Rottenburg, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 12. Spieltag, Saison 2024/2025, 01.11.2024,
Foto: Ralph Kunze
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner (46. Blesch) – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lennis Eberle (58. Rohrer), Lukas Behr, Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Bastian Narr (58. Seidel), Manuel Weber (64. Baur), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko (69. Francisco)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch, Philipp Abrosimov – Mauro Carta, Daniel Gall, Dario Bedic, Stefan Seidel, Loris Zettel, Jan Baur, Jakob Bader, Maximilian Biesinger, Jakob Bader, Anton Jansen, Moritz Rohrer, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Physiotherapeut Simon Presch
Am Sonntag, den 10.11. kommt es am 13. Spieltag zu einem weiteren Topspiel unserer Elf gegen den Tabellenfünften VfL Nagold. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg, je nach Bespielbarkeit des Platzes findet das Spiel evtl. auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA hinter dem Stadion statt. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Das Derby steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Daniel Bechtel vom TSV Bönnigheim aus der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg.