
Infos zum Spiel
Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 3. Spieltag
Datum: Freitag, 22.08.2025 | 19 Uhr
Spielort: Max-Graser-Stadion Fellbach (Rasenplatz, Kapazität: 4500)
Historischer Sieg und die ersten Verbandsligapunkte
Was für ein Spieltag und was für ein Abend für den FC Rottenburg. Die Mutschler-Elf schaffte es nach dem holprigen Saison-Auftakt mit zwei Niederlagen und dem Aus im WFV-Pokal nun im vorgezogenen Verbandsligaspiel des 3. Spieltags am Freitagabend die große Sensation und besiegte den großen Favoriten und Absteiger aus der Oberliga SV Fellbach mit 4:2 (2:1) durch Tore von Lukas Behr, 2x Leon Oeschger und Nick Heberle. Vor ca. 200 Zuschauern im sehr schönen Max-Graser-Stadion auf der imposanten Sportanlage auf dem Kappelberg in Stuttgart-Fellbach gelang dem FCR ein eindrucksvoller aber auch völlig verdienter Achtungserfolg.
Fellbach- eine Stadt mit 47.123 Einwohnern im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg liegt an der nordöstlichen Stadtgrenze Stuttgarts – war die erste längere Verbandsliga-Reise wert. Denn beim Auswärtserfolg am Freitagabend im Max-Graser-Stadion – der Name des Stadions erinnert an den früheren Oberbürgermeister und langjährigen Vorsitzenden des SV Fellbach Max Graser – schrieb der FCR erneut Geschichte und fügte ein weiteres Kapitel in seiner zuletzt außergewöhnlichen Erfolgshistorie hinzu. Dem FCR gelang in Fellbach nicht nur der erste Saisonsieg – nein – sondern auch und das ist viel bedeutsamer und historischer, der erste Verbandsligasieg überhaupt in der 79-jährigen Vereinsgeschichte. Er war somit wie es das Schwäbische Tagblatt richtig titelte – „ein Sieg für die Vereins-Annalen“.
Nach der deutlichen aber viel zu hohen Heimniederlage des FCR am 2. Spieltag gegen den TSV Weilimdorf und dem 5:2-Sieg der Fellbacher am 1. Spieltag gegen den gleichen Gegner aber beim TSV Weilimdorf, war die Ausgangslage eigentlich klar. Für Fellbach sollte es in ihrem ersten Heimspiel nach dem Abstieg aus der Oberliga eine Pflichtaufgabe werden, den Aufsteiger aus der Landesliga zu schlagen und fest verplante 3 Punkte auf dem Kappelberg zu halten, denn außerdem trennten in der letzten Saison beide Mannschaften noch ganze zwei Ligen. Nun schlug der Aufsteiger den Absteiger völlig unerwartet und landet einen Überraschungssieg, der von den Kickern des FCR ausgiebig bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde, nachdem die zahlreichen treuesten Rottenburger Fans die lange aber angenehme Heimreise antraten. Nach der ca. 1 ½-stündigen Hinfahrt durch den Berufsverkehr durch die Stuttgarter Vororte hatte man zwei Stunden zuvor wahrlich keine Freude. Doch die Ankunft auf dem Sportgelände in Fellbach entschädigte die Tortur der Fahrt, denn es erwartete den Rottenburgern eine tolle Atmosphäre mit freundlichen Gastgebern und einem tollen Stadion. FCR-Trainer Marc Mutschler reiste extra aus seinem Urlaub mit Familie vom Bodensee nach Fellbach an. Respekt.
Frühe Führung setzte Kräfte frei
Nachdem die Mannschaften aus den Tiefen der Katakomben auf das Spielfeld liefen, der Stadionsprecher mit seiner angenehmen Stimme Lust auf mehr machte und das tolle Wetter sein übriges gab, konnten alle, Fotografen, Presse und Zuschauer es kaum erwarten bis Schiedsrichter Felix Günter aus der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg das Spiel anpfiff. Erstmals trat der FCR gegen einen ehemaligen Oberligisten in einem Punktspiel an.
Dann war es soweit und der FCR legte von Beginn an mit Tempo los und übernahm auch die Spielkontrolle, ein unerwarteter Beginn der Roten, äh Anthraziten, denn der FCR lief erstmals in seinen neuen Auswärtstrikots auf, da der Gastgeber mit weißen Trikots und roten Hosen spielte.
So hatte der FCR gleich in der 1. Minute seine ersten Chance durch einen Kopfball von René Hirschka. Der FC blieb auch danach die spielbestimmende Mannschaft, Fellbach spekulierte schon früh nur auf Konter über ihre beiden auch schnellen und ehemaligen Regionalligaspieler Rafael Terpsiadis und Sirin Emre Durmus.
Folgerichtig dem Spielverlauf angemessen, ging der FCR durch Lukas Behr mit 1:0 in Führung. Ein Freistoß von Stanislav Votentsev aus dem rechten Mittelfeld kurz hinter der Mittellinie kam hoch in die Box, dort kam es zu einem Gestochere zwischen Hirschka, Heberle und einigen Fellbacher Spielern. Der Ball fiel schließlich Behr so vor die Füße, daß er ihn kurz zurecht legte, zum Torschuss ansetzte und die Kugel unter die Latte knallte. 1:0 für den FCR in der 11. Minute und die war nicht unverdient.
Wie ein alter Hase konnte Bastian Narr in der 12. Minute den ersten richtigen Angriff der Fellbacher, so richtig abgeklärt, vor FCR-Keeper Julian Häfner sicher klären. Wow, was für eine starke Abwehraktion des 23-jährigen Allrounders. Eine Minute später war es erneut Hirschka, der per Kopf scheitert. Doch durch das intensive Spiel nach vorne, wurde auch die Defensive immer öfter vernachlässigt, so kam der SVF in der 19. Minute zum 1:1-Ausgleich. Ein langer Ball in die Spitze auf Terpsiadis, der den Ball im Lauf mitnahm, in die Mitte zog und Langer so den Laufweg versperrte und Häfner keine Chance ließ. Fellbach war wieder im Spiel.
In der 22. Minute war es wieder Fellbach, die sich nun ein wenig gefangen haben und gleich eine Chance nachlegten. Nach einer Flanke auf den 2. Pfosten köpfte Fellbach am Tor vorbei. Es folgten nun wieder 10 Minuten die der FCR bestimmte, so kam Behr zu einer Riesenchance zur erneuten Führung, doch bei SVF-Keeper Alexander Lang war Endstation.
In der 30. Minute dann eine Riesenchance für den FCR. Ein gefährlich getretener Freistoß von Kapitän Leon Oeschger, der nach der 5-Spiele-Sperre erstmals wieder im Kader stand, dabei Dreh- und Angelpunkt im Spiel des FCR war, kam direkt aufs Tor. Keeper Lang konnte klären, aber nicht gut genug, denn der Ball landete bei Votentsev der aus gut 25 Meter den Nachschuss übers Tor donnerte (30.).
Schade, sehr gute Möglichkeit zur Führung, die dann aber in der 25. Minute folgte. Elfmeter für den FCR. Plötzlich lagen mit Eberle und Oeschger zwei Spieler des FC am Boden. Der Schiri zögert nicht lange und zeigte sofort auf den Punkt, was das neue Trainerteam des SV Fellbach endzürnte und sich beschwerten, ohne Erfolg. Oeschger bekam von hinten einen Schubser, so daß er zu Fall kam. Beim Fallen nahm er noch Eberle mit zu Boden. Der fällige Strafstoß (35.) verwandelte Oeschger sehr souverän indem er den Keeper ausschaute und ihn ins falsche Eck schickte. 1:2 für den FCR. Ja mei, es lief verdammt gut für die Mutschler-Truppe.
In der 36. Minute erzielte Fellbach per Kopf einen Treffer, doch die Fahne ging hoch – Abseits. Nun folgte für den FCR eine starke Schlussphase in der ersten Hälfte mit weiteren guten Chance. In der 44. Minute kam Behr per Kopfball zu einer Riesenchance, doch der Keeper parierte mit einem tollen Reflex und lenkte die Kugel über die Latte. Nach dieser Ecke kam erneut Behr an den Ball. Sein Schuss ging am Tor vorbei. Nach zwei Minuten Nachspielzeit und einem souveränen Auftritt des FCR ging es dann in die Pause.
Oeschger krönt seine Leistung mit seinem zweiten Treffer
Der FCR kam gut aus der Pausenkabine und setze an der Leistung der ersten Halbzeit an. So machten die Roten sogar das 3:1. Ein genialer Steckpass von Lukas Behr auf dem linken Flügel erreicht Oeschger, der sich von seinem Gegenspieler weggestohlen hat im Lauf, der machte ein paar Meter und schlenzt mit rechts aus gut 10 Meter und einer Selbstverständlichkeit die Kugel am Keeper vorbei ins Tor zur 3:1-Führung (49.). Die Fellbacher, die sich sicherlich in der Pause einiges vorgenommen hatten, kam weiterhin nicht viel. Ein Freistoß aus zentraler Position (55.) und ca. 20 Meter Entfernung war aber zu wenig, denn der Ball landete in der Mauer.
So bestrafte der FCR die Fellbacher erneut und erhöhte auf 4:1. In der 59. Minute brachte Schienenspieler Aaron Leyhr einen Freistoß von der linken Seitenauslinie im Halbfeld hoch in die Box, Nick Heberle stieg an der 5-Meter-Linie hoch und nickte die Kugel vom rechten Innenpfosten ins Tor zur 4:1-Führung. Es lief und es hätte höher stehen können.
In der 60. Minute dann eine brenzlige Situation im FC-Strafraum. Nach einem geilen Angriff der Gastgeber kam es in der Box zu leidenschaftlichen und intensiven Abwehrsituationen der FC-Abwehr, die man letztlich erfolgreich abschloss. Die Abwehr stand und vorne war der FCR heute effektiv.
In der 62. Minute hatte Behr eine weitere Riesenchane, als Eberle über rechts überragend vorbereitet, die Kugel in die Mitte bringt. Leider kam die Fellbacher Abwehr knapp vor Behr zu Klärung. Eberle wollte in der 64. Minute den Gästekeeper übertölpeln, indem er aus fast 40 Meter den zu weit vor dem Tor stehenden Torwart überlupfen wollte, der Ball aber kullert am Tor vorbei. Schade, ein Versuch war´s wert.
Nun war Zeit für die ersten Wechsel. Jakob Bader kam für den überragenden Bastian Narr ins Spiel (66.). Für Narr war es zweifelsohne eines seiner besten Spiele im FC-Trikot, dementsprechend ausgepumpt war er. In diese Phase, der FC war kurz orientierungslos, erzielte Fellbach den 2:4-Anschlusstreffer (70.). Zu weit aufgerückte Rottenburger waren der Grund. Es war kurz Unordnung im Rottenburger Spiel. Dies nutzten die Fellbacher aus. Eine Flanke von rechts auf den 2. Pfosten wurde zurück ins Zentrum geköpft, dort stand völlig frei der kurz zuvor eingewechselte Filip Stanic, der den Ball aus der Luft nahm und abstaubte. Kurze Verwirrung beim FCR, es war nun auch die Phase indem die Fellbacher stärker wurden und dem 3:4 nahe waren.
FCR-Coach Marc Mutschler erkannte dies und wechselte unmittelbar danach mit Oleh Stepanenko für Eberle einen frischen und schnellen Stürmer ein. Alleine Stepanenko hätte in der Schlussphase das Spiel endgültig entscheiden können. Er spielte engagiert und hatte die ein oder andere Möglichkeit den Sack zuzumachen.
Wie in der 71. Minute, als er aus sehr spitzen Winkel knapp am 2. Pfosten vorbeischoss oder in der 76. Minute als er mit einem weiteren strammen Torschuss nur knapp scheiterte. Keine drei Minuten später war es erneut Stepanenko, der mit einem Hammerschuss abermals nur knapp das Tor verfehlte. Eine starke Phase des FCR, vorallem durch Stepanenko.
Maxime Ackermann kam dann in der 84. Minute für Lukas Behr ins Spiel. Übrigens wurden alle unsere Spieler von den Rottenburger Fans mit frenetischen Beifall verabschiedet. Ja, die gut 20 mitgereisten Rottenburger Fans machten mehr Lärm als die restlichen 180 Fellbacher. Klasse!
Es war die 90. Minute angebrochen als Manuel Weber, der zuletzt mit einer Fingerverletzung passen musste, für Kapitän Leon Oeschger kam. Er bekam für seinen überragenden Auftritt einen Sonderapplaus seiner Fans. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Ackermann seinen Auftritt, indem er drei Fellbacher foppte, sich den Ball auf den linken Fuß legte, aber leider dann am Keeper scheiterte. Wow, was für eine starke Aktion vom Maxime. Nach vier Minuten Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Felix Günter vom TuS Freiberg unter Flutlicht das klasse Spiel.
Fazit
Es war ein total verdienter Sieg des FCR, der durchaus auch hätte höher ausfallen können. Das Kurzpassspiel der Fellbacher auf dem holprigen und tiefen Geläuf wurde ihnen zum Verhängnis. Der FCR durchschaute das und zelebrierte sein erfolgreiches Pressing-Spiel und lief den Gegner früh an, ließ dem Gegner auch kaum Luft zu atmen. Jetzt sollte der FCR genau diese Spielweise auch künftig anwenden, wenn es der Gegner zulassen sollte. Doch Trainerfuchs Mutschler und sein Co-Stratege Hirschka werden sich zum nächsten Gegner, dem VfR Heilbronn, ein großer Name im deutschen Fußball, genau studieren und vorbereiten. Der FCR wird dann seinem vierten Neuzugang Leon Villino von der U19 des SSV Reutlingen vorstellen. Wir freuen uns auf dieses Nachwuchstalent. Nun hat man zwei Wochen Pause, denn am kommenden Wochenende (4. Spieltag) hat der FCR spielfrei und genügend Zeit sich auf die Heilbronner vorzubereiten, die sich als Ziel die Vision 2031 setzte: Etablierung in der Verbandsliga, langfristiges Ziel: Regionalliga. Das heißt: „Wir wachsen Schritt für Schritt – mit Substanz, Herz und Verantwortung“, so die Zielrichtung der Heilbronner. Es gibt einiges zu tun für unser Trainerteam.
Pressestimmen
Sieg für die Vereins-Annalen
Artikel lesen | Vincent Meissner am 23.08.2025 | Schwäbisches Tagblatt
Das andere Gesicht
Artikel lesen | Susanne Degel am 23.08.2025 | Stuttgarter Zeitung
Rottenburger Ausrufezeichen
4:2-Sieg gegen Oberliga-Absteiger. Aufsteiger FC Rottenburg hat in der Fußball-Verbandsliga zum Auftakt des dritten Spieltags ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Beim Oberliga-Absteiger SV Fellbach hat das Team von Trainer Marc Mutschler nach zwei Niederlagen zum Auftakt verdient mit 4:2 (2:1) gewonnen. Matchwinner hierbei: Leon Oeschger, der nach einer Sperre zurückge-kehrt ist. Mit zwei Toren und einer Vorlage war der 29-Jährige der entscheidende Mann. »Es war ein perfektes Comeback. Er hat tolle Standards geschlagen, sich super zurechtgefunden«, lobte Mutschler. Ebenfalls spielentscheidend: Das hohe aggressive Rottenburger Pressing verhinderte Fellbachs Kurzpassspiel. Den ersten Sieg feierten die Rottenburger standesgemäß in der Stuttgarter Innenstadt. »Das haben sich meine Jungs verdient. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen.«
Artikel lesen | 25.08.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka, Aaron Leyhr, Lennis Eberle (70. Stepanenko), Lukas Behr (84. Ackermann), Leon Oeschger (C) (90.+1 Weber), Nick Heberle, Moritz Rohrer, Bastian Narr (66. Bader)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Maxime Ackermann, Jakob Bader, Manuel Weber, Oleh Stepanenko
Trainerbank FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
0:1 Lukas Behr (11.)
1:1 Rafael Terpsiadis (19.)
1:2 Leon Oeschger (35., Strafstoß)
1:3 Leon Oeschger (49.)
1:4 Nick Heberle (59.)
2:4 Filip Stanic (70.)
Fussball.de:
Schiedsrichter:
Felix Günter (Tus Freiberg, Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Daniel Weiss (FSV Waldebene Stuttgart Ost)
Valerio Cauteruccio (Spfr Neckarwestheim)
Gelbe Karten: 3/3
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer: ca. 200
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Am kommenden Wochenende (4. Spieltag, 30.08.2025) hat der FC Rottenburg spielfrei. Weiter geht es am Samstag, den 06.09. mit einem Heimspiel gegen den ehemaligen Zweitligisten VfR Heilbronn. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:30 Uhr.

Infos zum Spiel
Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 2. Spieltag
Datum: Samstag, 16.08.2025 | 15:30 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)
Fehlstart perfekt
Die Verbandsliga-Fußballer des FC Rottenburg haben das erste Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte in der sechstklassigen Verbandsliga am Samstag im Hohenbergstadion vor der tollen Kulisse von ca. 300 Zuschauern und der Anwesenheit seiner Sponsoren und Oberbürgermeister Stephan Neher, der auch den Spielball spendete, ihr erstes Heimspiel der Saison – um mindestens zwei Tore zu hoch – mit 1:4 (0:2) gegen den von Ex-Bundesligaprofi des VfB Stuttgart trainierten Manuel Fischer TSV Weilimdorf verloren und rangieren nach dem 2. Spieltag in der Tabelle weiter ohne Punkte, rutschten dabei erstmals seit der Abstiegssaison in der Landesliga 2021/22 auf einem Abstiegsplatz. Ein ungewohnter Anblick auf die Tabelle angesichts der Erfolge der letzten drei Jahre. Den Rottenburger Ehrentreffer erzielte René Hirschka nach einer Ecke per Kopf kurz nach der Pause zum 1:2-Anschlusstreffer.
Der Nachmittag begann anders als sonst. Zur Saisoneröffnung im heimischen Hohenbergstadion lud der FCR alle seine Sponsoren und Förderer zu einem Sponsorentreffen mit Sektempfang und Fingerfood ein. Nachdem man durch Worte von FCR-Vorsitzender Hermann Steur, dem 2. Vorsitzender Christian Dettenrieder, Geschäftsführer Moritz Koch und FCR-Kapitän Leon Oeschger die doch zahlreichen Gäste begrüßte und ihnen die aktuelle Lage und Ziele des FCR nahelegte, ging es dann auch schon nach einigen Smalltalks gemeinsam rüber ins Stadion um die Mannschaft mit anzufeuern welche sie mit ihren Mitteln unterstützen. An dieser Stelle wollen wir alle Sponsoren, auch die die es zeitlich nicht einrichten konnten, herzlich für ihr Engagement beim FC Rottenburg bedanken!
Fehler werden härter bestraft
Es war eine hervorragende Atmosphäre, angesichts des ersten Verbandsliga-Heimspiels. Alle ca. 300 Zuschauer im Stadion, allen voran die Rottenburger Fans, waren gefesselt wie sich der FCR wohl schlagen wird, doch jedem war bewusst, daß es in der 6. Liga keine kleinen Gegner mehr geben wird, sondern nur noch Gegner wie Empfingen oder Nagold.
Die Mutschler-Elf bleibt in der neuen Saison noch ohne das Glück welches man zuletzt genießen konnte. Nach einer ordentlichen Vorbereitung startete man dann zum Auftakt mit einer knappen Niederlage bei den Young Boys, es folgte das Pokal-Aus in der 3. Runde in Bösingen und nun auch noch das erste Heimspiel in den Sand gesetzt. Der Fehlstart in die neue Saison ist somit perfekt. „In dieser Liga werden Fehler einfach viel härter bestraft als in der Landesliga und dabei hatten wir heute leider den ein oder anderen zu viel gemacht“, so ein dennoch nicht unzufriedener FCR-Trainer Marc Mutschler.
Die Fehler die zurzeit gemacht werden, wurden vorher nicht gemacht. Ist es der Respekt vor der neuen Liga oder den neuen Gegner, das neue Spielsystem die Marc Mutschler angesichts der stärkeren Gegner jetzt spielen lässt oder ist es nur Demut vor dem Gesamten, den neuen Umständen und den Erwartungen der Fans. Obwohl man nun seit drei Jahren unter Mutschler erfolgreich zusammenspielt, könnte man meinen, es steht eine neue Mannschaft auf dem Platz. Doch nun kehrt langsam wieder der ein oder Leistungsträger zurück, wie z.B. am Samstag Lukas Behr und Oleh Stepanenko.
Das altbewährte Spielsystem “Hohes Pressing“ muss beim FCR nachgeimpft werden, es braucht jetzt eine Auffrischung, den neuen Gegnern natürlich angepasst. Als die Mutschler-Elf in der zweiten Hälfte nach der Einwechslung vom zuvor 10 Spiele gesperrten Oleh Stepanenko das Pressing aufblitzen ließ, wurde man auch gleich gefährlich und brachte die Gäste in Gefahr und machte sie auch verlegen und überrascht. Der FC Rottenburg fehlte nach dem Anschlusstreffer von René Hirschka aber bei der Aufholjagd die noch nötige Cleverness, Durchsetzungskraft und das Glück auf welches man noch in den letzten beiden Jahren zählen konnte.
Die Gäste aus Weilimdorf – ein Stadtbezirk im Nordwesten von Stuttgart – sie wurden ähnlich souverän wie der FCR Meister in der Landesliga (Staffel 2) – hatten bis auf zwei Chancen in der ersten Viertelstunde eigentlich dem FC nichts entgegenzusetzen. Erst ein unglücklicher Pressschlag von René Hirschka führte zum Rückstand und somit zur glücklichen Führung der ganz in weiß spielenden Gäste. Doch das passte dem aufgebrachten Weilimdorfer Trainer Manuel Fischer immer noch nicht, er legte sich permanent mit dem Linienrichter an, bis der um es vorwegzunehmen sehr gut leitende Schiedsrichter Christian Gehring aus Offenburg die Faxen dicke hatte und dem ehemaligen Bundesligaprofi des VfB Stuttgart die Gelbe Karte gab. Von da an wurde es an der Seitenlinie um die Weilimdorfer Auswechselbank ruhiger. Die Auswechselbank an sich muss man auch nochmal ansprechen. Es war die erste Mannschaft im Hohenbergstadion, die ihre eigene Sitzmöglichkeiten für die Ersatzspieler mitbrachten und die üblichen Garnituren nach hinten versetzte. Wow, da spielte schon ein wenig Professionalität mit. Ob man das in der Verbandsliga schon braucht, weiß nicht.
Nun man muss sich erst wieder finden und sich den neuen Rahmenbedingungen anpassen. Es wird noch die ein oder Niederlage folgen, doch davon sollten sich Spieler nicht runterziehen lassen. Es braucht nur ein Erfolgserlebnis und der FCR wäre angekommen.
Niemand unserer FC-Fans ist böse oder sauer über diese Niederlage, enttäuscht schon, klar man ist verwöhnt, denn es gab in den letzten drei Jahren insgesamt nur sechs Pflichtspielniederlagen. Daher sind die Ansprüche erheblich gestiegen, doch alle können die Situation ganz gut einordnen.
Gespendeter Spielball musste früh ausgewechselt werden
Es war ein explosiver Start in das Spiel. Erst kamen die Gäste in der 3. Minute nach einer Ecke zu einem gefährlichen Abschluss, der aber in den Abwehrreihen hängen blieb, eine Minute später war es Jakob Bader, der nach einem herrlichen Angriff am Torwart scheiterte. Die ersten fünf Minuten zeigten, daß es zwischen diesen beiden Aufsteigern einen offenen Schlagabtausch geben würde.
Es entwickelte sich ein nervöses Spiel bei dem Weilimdorfs Trainer Manuel Fischer von der ersten Minute an sich ständig nicht beim Schiedsrichter, sondern beim Assistenten beschwerte. Diese Verhaltensweise von Fischer hatte dann in der 51. Minute Folgen.
Ein nichtwesentlicher Höhepunkt war die Auswechslung des gespendeten Spielballs, dem anscheinend die Luft ausging. Ja mit den gespendeten Spielbällen hatte der FC in der Vergangenheit nie richtig Glück. Nun gut, es musste ein älteres Modell ran.
Es folgte nachdem das Spiel dann sich vorwiegend im Mittelfeld abspielte und an Torchancen arm blieb, bis zur 28. Minute, als der FCR aufblitzen ließ. Nach einem Freistoß von Behr der hoch in die Box kam, konnte zunächst TSV-Keeper Barisic klären, aber vor die Füße von Biesinger, der es dann volley probierte. Sein Torabschluss wurde vom torgefährlichen Weilimdorfer Abwehrspieler Bozoglu per Kopf auf der Linie geklärt. Das hätte das 1:0 für den FCR sein können. In der letzten Saison wäre solch ein Abschluss noch rein. Nun gut, in der neuen Liga muss wohl das Glück wieder neu erarbeitet werden.
Es folgten drei gute Chancen für den FCR. Zunächst konnte der Keeper Hirschka´s Kopfball nach einer Ecke entschärfen (28.), dann hatte erst Eberle und beim Nachschuss Behr eine Riesen-Gelegenheit (31.) und dann war es eine Gemeinschaftsproduktion zwischen Rohrer, Eberle und Heberle, doch leider wäre es Abseits gewesen (35.).
Es passierte dann das, mit was man rechnen musste. Die Gäste hatten das angesprochene Glück und kamen nach einem unglücklichen Pressschlag von Hirschka zur 1:0-Führung (37.). Der Ball wurde so abgefälscht und kam zu einem Weilimdorfer Stürmer, der mitspekulierte. Der legte die Kugel quer zum ehemaligen Oberligaspieler Riccardo Scarcelli, der musste die Kugel nur noch reinschieben. Keine Chance für Rottenburgs Keeper Häfner. Ja, so kanns gehen und plötzlich lag der FCR zurück.
Der FCR ließ sich aber nicht beeindrucken und legte durch Behr nach. Doch sein Torschuss (40.) wurde von der dicht gestaffelten Abwehr geblockt. Es war schon die Nachspielzeit angebrochen (45.+1), als Weilimdorf durch den sehr agilen und großgewachsenen Terry Offei einen schnell herausgespielten Konter einleitete und TSV-Kapitän Kapitän Bastian Joas nur noch vollstrecken musste. Das war nochmal so kurz vor der Pause ein weiterer Rückschlag.
Die Kicker um Kapitän Behr kamen trotz allem noch durch Heberle (45.+2) und Hirschka (45.+3) zu zwei guten Möglichkeiten wieder ranzukommen. Doch nach drei Minuten drüber schickte Schiedsrichter Gehring vom SV Zunsweier die Mannschaften in die Pause. Es war nun viel Gesprächsstoff in der Kabine aber auch auf der Tribüne.
Hirschka macht es nochmal spannend
Nach dem Seitenwechsel versuchte Marc Mutschler mit der Einwechslung von Torjäger Oleh Stepanenko die Offensive zu forcieren, brachte damit mehr Schlitzohrigkeit und Schnelligkeit ins Spiel. Stepanenko hatte dann auch gleich in der 46. Minute seine erste gute Chance, doch der Winkel wurde zu spitz. Mutschler ließ nun wieder Pressing spielen und es funktionierte ganz gut. Prompt fiel auch der 1:2-Anschlusstreffer durch Hirschka. Ecke Behr, Kopfball Hirschka am 2. Pfosten, Tor. Ein Hirschka-Tor eben. Es war Hirschka´s 64. Pflichtspieltreffer im 360. Spiel in der 1. Mannschaft, ein Riesenwert für einen Abwehrspieler. Hirschka kletterte somit um einen Platz in der Ewigen Liste der Spieler auf Rang 13 hoch. Um vom Saisonstart noch von was Positiven zu berichten, so kann man noch erwähnen, daß Hirschka mit seinem zweiten Saisontreffer immerhin den 5. Platz in der Verbandsliga-Torjägerliste erklommen hat.
Es war dann die 51. Minute als der Schiedsrichter genug hatte von der Meckerei von Weilimdorf´s Trainer Manuel Fischer und zeigte demonstrativ die Gelbe Karte und sagte ihm noch ein paar Worte. Von da an war Ruhe an der Seitenlinie.
Es folgten dann für den FCR bis zur 75. Minute durch Heberle, Hirschka, Stepanenko und nochmal 2x Hirschka etliche zum Teil sehr gute Chancen am Stück um den jetzt fälligen aber auch verdienten Ausgleich zu erzielen, doch – wieder der Spruch: Wenn man vorne nicht trifft und so weiter…, es passierte was passieren sollte. Die Gäste machten den dritten Treffer, nachdem Mister Zuverlässig Stanislav Votentsev ins Straucheln geriet und dem eingewechselten Daniel Baierle ziehen lassen musste. Der machte im Eins gegen Eins das 3:1 (79.) für Weilimdorf. Nun war die Stimmung am Boden, doch der FCR gab nicht auf und drängte weiter. Die Moral stimmte und das sollte in dieser Liga auch so sein.
Mutschler nahm noch bis zu diesem Zeitpunkt zwei Wechsel vor. Für Eberle kam Anton Jansen und für Behr schickte er das Offensivtalent Maxime Ackermann aufs Spielfeld. Nach einer Chance von Jansen (81.) schickte Mutschler den zuletzt starken Bastian Narr für Bader (83.) aufs Feld. Das Spiel wurde angesichts des Rückstandes nun sehr hektisch und trotzdem kam der FCR durch Leyhr (89.), knapp vorbei am langen Pfosten, zu einer guten Chance.
Die offizielle Spielzeit war abgelaufen, die Nachspielzeit betrug 8 Minuten, also noch Zeit für den FCR. Das Spiel wurde auch immer zerfahrener. Der FCR bemühte sich erneut den Anschluss herzustellen, während Weilimdorf bedacht war den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Dann gaben die Gäste aus Stuttgart in der ersten Minute der Nachspielzeit Rottenburg vollends den Gnadenstoß. Nach einem Konter, die meisten Rottenburger Spieler noch in der Gästehälfte, kam es zum drei gegen zwei. Baierle sah FCR-Keeper Häfner zu weit vor dem Tor und lupfte die Kugel aus gut 25 Metern über Häfner hinweg zur endgültigen Entscheidung. Auch eine Top-Dreifach-Chance durch Leyhr, Narr und Hirschka brachte in der 45.+2 Minute nichts mehr ein.
In der 95. Minute dann noch eine kuriose Situation auf dem Spielfeld. Heberle machte dann nochmal für die letzten drei Minuten für Daniel Angerer Platz. Doch wer ist jetzt Kapitän? Die etatmäßigen Kapitäne waren alle von Bord. Oeschger spielte nicht. Behr, Eberle und Heberle mussten runter. Heberle streifte letztlich Moritz Rohrer die Kapitänsbinde über, der dann erstmals in der Verbandsliga unverhofft für 3 Minuten Kapitän des FCR war. Nach acht Minuten Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Christian Gehring vom Südbadischen Fußballverband die am Ende hektische Partie.
Fazit
Der FCR bemühte sich zwar, doch die Gegenwehr der Gäste war nicht zu durchbrechen. Trainer Fischer stellte seine Mannschaft sehr gut auf den FCR ein. Am Ende stand nun ein 1:4 aus Rottenburger Sicht, auf jeden Fall mindestens zwei Tore zu hoch. Ein Unentschieden wäre aufgrund der besseren und zahlreicheren Torchancen und Ballbesitzes des FCR gerecht gewesen. „Wir waren 70 Minuten die bessere Mannschaft, hatten top Chancen, das ist schon bitter“, sagte Mutschler abschließend. Der Sieg der Gäste aus Weilimdorf ist am Ende aber auch nicht unverdient, da es Rottenburg einfach nicht geschafft hat wieder seine zahlreichen Chancen in Tore umzumünzen und Weilimdorf abgezockter und clever zu Ende spielte. So was nennt man effektiv, wenn man aus wenigen Chancen vier Tore macht. Aber so ist Fußball. Willkommen in der höchsten württembergischen Amateurliga – hier gibt es keine Geschenke mehr.
Pressestimmen
Der OB ist kein Glücksbringer
Artikel lesen | Paul Junker am 18.08.2025 | Schwäbisches Tagblatt
FC Rottenburg verliert erneut
Auch am zweiten Spieltag verlor Verbandsliga-Aufsteiger FC Rottenburg trotz guter Leistung. Vor 220 Zuschauern setzte es ein deutliches 1:4 gegen den TSV Weilimdorf. »Wir hatten eine tolle Kulisse. Das Ergebnis ist unglücklich, wir haben deutlich mehr verdient«, ärgerte sich Trainer Marc Mutschler. Dabei startete seine Mannschaft gut in die Partie und lies gleich in den Anfangsminu-ten zwei Chancen im Eins-gegen-Eins liegen. Dennoch bleibt Mutschler optimistisch: »Jetzt kommen einige Leistungsträger zurück. Wenn wir wieder die volle Kapelle da haben, werden wir auch punkten.«
18.08.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
Bilder
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lennis Eberle (54. Jansen), Lukas Behr (C) (73. Ackermann), Maximilian Biesinger (46. Stepanenko), Nick Heberle (90.+5 Angerer), Jakob Bader (83. Narr), Moritz Rohrer, Aaron Leyhr
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Anton Jansen, Daniel Angerer, Bastian Narr, Oleh Stepanenko, Luca Alfonzo, Maxime Ackermann
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel, Physiotherapeut Tobias Straub
Tore:
0:1 Riccardo Scarcelli (37.)
0:2 Bastian Joas (45.+1)
1:2 René Hirschka (49.)
1:3 Daniel Baierle (79.)
1:4 Daniel Baierle (90.+1)
Fussball.de:
Schiedsrichter:
Christian Gehring (SV Zunsweier, Schiedsrichtervereinigung Südbaden, Bezirk Offenburg, Südbadischer Fußballverband)
Schiedsrichter-Assistenten:
Matthias Heffner (Offenburger FV)
Leano Schank (VfR Rheinbischofsheim)
Gelbe Karten: 3/3
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse:
Manuel Fischer, Trainer TSV Weilimdorf, erhält in der 51. Minute die Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit (Meckern).
Zuschauer: ca. 300
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es bereits am Freitag, den 22.08. mit dem vorgezogenen Verbandsligaspiel des 3. Spieltags beim Oberliga-Absteiger SV Fellbach. Spielbeginn im Max Graser Stadion in Fellbach ist um 19 Uhr. Am 4. Spieltag (30.08.) hat der FC Rottenburg spielfrei.
Das nächste Heimspiel findet am Samstag, den 06.09. gegen den ehemaligen Zweitligisten VfR Heilbronn statt. Spielbeginn im Hohenbergsatdion ist um 15:30 Uhr.

Infos zum Spiel
Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 1. Spieltag
Datum: Sonntag, 10.08.2025 | 15 Uhr
Spielort: Medica Logistik Park Reutlingen (Kunstrasenplatz an der Kreuzeiche)
Erster Verbandsliga-Auftritt macht Hoffnung
Der FC Rottenburg hat zum Auftakt der Fußball-Verbandsliga Württemberg das Liga-Derby auf dem neuen Kunstrasenplatz im Medica Logistik Park an der Kreuzeiche in Reutlingen vor ca. 200 Zuschauern beim heißen Temperaturen gegen den Vorjahresvierten Young Boys Reutlingen am Ende knapp mit 2:3 (2:2) verloren. Die Tore für den FCR – die erstmals in ihren neuen Trikots mit einem Design der Rottenburger Stadtsilhouette spielten – erzielten René Hirschka, der für den FCR den ersten Verbandsligatreffer in der Vereinsgeschichte per souverän verwandelten Strafstoß erzielte, sowie Raphael Langer, der den ersten Treffer in der Verbandsliga für den FCR aus dem Spiel heraus per traumhaften Lupfer markierte – dabei haben sich nun beide in die Geschichtsbücher des FCR eingetragen. Trotz der Niederlage war der FCR mit der Leistung zufrieden, man weiß nun, daß man auch gegen die Topfavoriten der Verbandsliga mithalten kann und das macht Hoffnung für die Zukunft.
Um mit was Positiven zu starten – die Jungs um Trainer Marc Mutschler dürfen sich seit Sonntag Verbandsligaspieler nennen. Das war für viele ein Traum, einmal in der Karriere wenigstens höher als die Landesliga zu spielen. Es muss für die Spieler ein tolles Gefühl sein, denn sie ließen alles auf dem Platz und gaben alles für ihren Club. Nach dieser Leistung muss beim FC Rottenburg niemand Angst und Bange werden. Die Mannschaft von Trainer Marc Mutschler, die sich in der Praxis aber auch in der Theorie mit vielen Videoanalysen akribisch auf die Verbandsliga-Premiere vorbereitet haben, hätten sich nach dieser überragenden Vorstellung mindestens ein Unentschieden verdient, so zeigte die Mannschaft aber, daß sie mit den Großen der Verbandsliga mitspielen und auch sogar richtig ärgern können. Es fehlten am Ende dem Aufsteiger aus Rottenburg schlappe 7 Minuten (1 Minute plus 6 Minuten Nachspielzeit) zu ersten großen Überraschung in der neuen Liga. Einmal unachtsam und da war es passiert. Das wird den Jungs so nicht mehr passieren, und sollte für die Zukunft ein Warnung sein.
Der Favorit aus Reutlingen war einfach kaltschnäuziger, abgebrühter und einfach erfahrener als der Aufsteiger vom FC Rottenburg. Der FCR kann und muss von diesem Spiel aus jeder Minute lernen und Erkenntnisse ziehen. Es wurde für die Mutschler-Elf keine Lehrstunde wie viele befürchteten – im Gegenteil, der FCR ging den Young Boys so richtig auf den Sack und ärgerte das Topteam von der Kreuzeiche mit einzigartigen Pressing, vorallem in der ersten Hälfte als der FC den Young Boys einen offenen Schlagabtausch lieferte und ihren Keeper Martin Welsch, Neuzugang vom VfL Pfullingen, immer wieder beschäftigte. Deshalb hätten sich die Young Boys über eine Punkteteilung am Ende nicht beschweren dürfen. Der Sieg der Grimminger-Elf geht am Ende insgesamt aber völlig in Ordnung.
Zur Ergänzung muss man einfach erwähnen, daß beim FCR noch eine Reihe an Leistungsträgern fehlte. Wie wäre das Spiel ausgegangen wenn unsere beiden Kapitäne Leon Oeschger und Lukas Behr, sowie Topstürmer Oleh Stepanenko, Manuel Weber und Julian M. Kiesecker am Start gewesen wären. Aber, hätte, hätte, aber und wenn – auch ohne diese Top Spieler machte der FCR eine sehr gute Figur. Dennoch wären wir froh, wenn Marc Mutschler mal wieder aus dem Vollen schöpfen könnte.
Frühe Führung verpasst, die Young Boys dafür eiskalt
Wie schon gesagt, hätte der FCR gleich in der 2. Minute ein großes Ausrufezeichen setzen können, als Jakob Bader nach einem klasse Ball von Aaron Leyhr plötzlich völlig frei vor Reutlingens Keeper Martin Welsch stand und diesen anschoss. Schade, Schade. Das hätte die frühe Führung für den FCR, ja sein müssen. Weiter ging´s, der FCR spielte munter mit, bis zur 6. Minute, als die Young Boys zu ihrer ersten Chance durch einen Eckball kamen und dieser Eckball hatte es in sich. Kevin Hausmann ebenfalls eine Pfullinger Legende, wechselte in der letzten Saison zu den Young Boys, trat den Eckball von der rechten Seite. Die Kugel kam hoch und kam immer weiter und senkte sich am zweiten Pfosten ins Tor. FCR-Keeper Julian Häfner versuchte sich noch lang und länger zu machen, kam zwar noch an den Ball, leider vergeblich. Der Ball war drin durch einen direkt verwandelten Eckball von Hausmann in der 6. Minute. Da hätte der FCR selber führen können und dann das.
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der FCR drängte auf den Ausgleich, aber die Reutlinger auf der anderen Seite auf das 2:0. So kamen die Young Boys in der 10. Minute zu einer Kopfballchance, doch der Ball konnte nicht gedrückt werden und ging übers Tor. In der 12. Minute die nächste Chance des FCR. Ein Freistoß von Leyhr aus gut 35 Metern ging ebenfalls übers Tor.
In der 14. Minute brillierte der FCR über direktes Kombinationsspiel bis in der 16er, blieb letztendlich in der Abwehr hängen. Klasse gespielt vom FCR. Sechs Minuten später (20.) waren wieder die Young Boys dran. Frei vorm Tor legte man die Kugel neben das Tor. Im Gegenzug wieder der FCR – das Spiel hatte viel zu bieten und spannend mit anzuschauen. Der FC hatte zudem große und lautstarke Unterstützung seiner Fans, die den Großteil der Zuschauer ausmachten. Toller Support der Rottenburger Fans.
Ein Freistoß aus der halblinken Position im Mittelfeld kurz hinter der Mittellinie, brachte Bastian Narr hoch in die Box, dort wurde René Hirschka im Getümmel klar geklammert und kam regelwidrig zu Fall. Schiedsrichter Daniel Buck aus Böblingen zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Chance zum Ausgleich. Hirschka nahm sich den Ball und übernahm die Riesenverantwortung, wollte sich nicht nehmen lassen auch den ersten Treffer überhaupt in der Verbandsliga für den FC Rottenburg zu erzielen. Hirschka lief an und legte die Kugel flach rechts sehr souverän ins Netz (22.). Der Jubel bei Hirschka war erlösend. Ihm fielen, sein Gesichtsausdruck und sein Jubel nach, ein Riesenfelsbrock vom Herzen, diese Riesenchance nicht verbockt zu haben und er wusste, daß dieser Treffer historisch war. Der FCR war wieder im Spiel.
Die Freude hielt aber nicht lange. Keine drei Minuten später bekamen die Reutlinger ebenfalls einen Strafstoß. Ein angebliches Handspiel von Daniel Angerer, der trotz angelegter Arme, bestraft wurde. Was soll er machen. Nun gut, der Schiri zeigte trotz allem auch hier auf den Punkt. Adil Iggoute schoß die Kugel stramm rechts ins Eck. Die Young Boys gingen wieder in Führung – 2:1 in der 25. Minute.
Traumtor von Raphael Langer
Doch der FCR ließ sich immer noch nicht beeindrucken und spielte munter mit, bis zur 33. Minute. Es folgte einen Szene über die alle noch lange erzählen werden. Raphael Langer eroberte noch in er eigenen Hälfte den Ball, legte sich mit zwei Reutlingern an und konnte sich auch durchsetzen. Sein Sololauf führte ihn bis zum Eck des Fünfmeterraumes, dort tauchte Keeper Welsch auf und durch einen Geistesblitz, überlegt und wie ein Profi abgezockt, lupfte Langer das Spielgerät über Welsch hinweg ins Tor zum erneuten Ausgleich. Es stand 2:2 nach 33 Minuten. Was für ein geiles Spiel. Ein Tor des Monats wie man es so nicht jeden Tag sieht. So kam man sogar auf die Idee den Videoclip des Tores an das ZDF-Sportstudio zu schicken – warum nicht.
Zwei Minuten später forderte der FCR ebenfalls Handspiel und Elfmeter, denn bei einer Abwehraktion im Strafraum soll eine Hand eines Reutlingers im Spiel gewesen sein. Der Reutlinger Ivan Cabraja hob bei einer Abwehraktion Nick Heberle am Arm, dabei flog der Ball an Cabraja´s Unterarm, ein klares Handspiel und somit hätte man auch hier Strafstoß geben können, ja müssen, doch der Pfiff blieb aus.
In der 35. Minute dann die letzte nennenswerte Chance im Spiel. In diesem Fall für die Gastgeber. Aus kurzer Entfernung, vielleicht 5 Meter scheiterte Reutlingen an FCR-Keeper Häfner. Es passierte bis zur Pause dann nicht mehr viel was Chancen betrifft. Schiedsrichter Buck, der sein erstes Verbandsligaspiel leitete, ließ 2 Minuten nachspielen und schickte die Mannschaften dann in den Schatten.
Chancenarme zweite Halbzeit
Die Reutlinger kamen besser aus der Pause und hatten in der 47. Minute den ersten Torschuss, doch Häfner – übrigens im neuen modischen Hellblau – war zur Stelle. Der FCR stellte nun um und ging vom Pressing-Modus in den Abwehr-Modus über, um am Ende aus Reutlingen was mitzunehmen. Die Reutlinger nahmen nun das Heft in die Hand, der FC bot eine eindrucksvolle Defensiv-Show mit Kontereinlagen. Die Höhepunkte zu Beginn der zweiten Halbzeit waren aber die vielen Wechsel.
Die Reutlinger waren zur Halbzeit bedient und handelten. Für Kapitän Aktebe kam Ioannidis und für Silov der Ex-Pfullinger Kapitän Dünkel. Der FCR wartete noch ein paar Minuten und brachte dann Lennis Eberle für Angerer (48.) und Maximilian Biesinger für Bader (51.). Beim FCR ersetzte dann noch Jan Baur den unermüdlich kämpfenden Anton Jansen (64.). Auch die Reutlinger wechselten noch zwei Mal.
In der 66. Minute dann die erste nennenswerte Aktion der zweiten Halbzeit. Ein hohe Flanke der Young Boys konnte Häfner unter Bedrängnis richtig stark wegfausten. Statt dem Ball landete dafür ein Reutlinger Spieler im Tor. Endlich mal Action, nachdem die Reutlinger es nicht schafften den Rottenburger Abwehrriegel zu knacken.
Es folgte in der zweiten Hälfte nun auch ein erstes offensives Lebenszeichen des FCR. Mit einer Dreifach-Chance (Heberle, Baur und Eberle) ließen sie in der 77. Minute aufhorchen, der Keeper war Endstation. Gleich im Gegenzug kam die Antwort der Reutlinger, doch wieder war es FC-Keeper Häfner, der mit einer Riesenparade einen erneuten Rückstand verhinderte.
Maxime Ackermann kam nun Aaron Leyhr (87.), der ein starkes Spiel machte aber sehr viel einstecken musste. Ackermann war keine zwei Minuten auf dem Spielfeld, als er mit einem unglücklichen Querschläger klären konnte, doch anstatt ins Seitenaus, rollte der Ball doch tatsächlich ins Tor-Aus und somit Ecke für YB Reutlingen.
Drittes Standard-Tor der Young Boys bringt den Lucky Punch
Alle Mann waren nun im Rottenburger Strafraum vereint, einige rote Spieler auf der eigenen Linie, so kam Markus Wagner, nicht gerade Als Torjäger bekannt, der auch für Aktebe zur Pause die Kapitänsbinde übernahm, doch völlig frei zum Kopfball und köpfte zum vielumjubelten 3:2-Lucky Punch für den Favoriten. So ein Pech aber auch. Das haben sich die Jungs um Kapitän Nick Heberle nicht verdient.
Mutschler warf nun noch Luca Alfonzo für Moritz Rohrer (90.+1) ins Spiel. Es folgte ein Power Play des FCR, die Roten warfen nun alles nach vorne, entweder 2:4 oder 3:3 war die Devise. Doch außer einer Chance von Eberle nach einer Baur-Flanke kam nichts mehr. Der im Großen und Ganzen gut leitende Schiedsrichter Daniel Buck beendete dann die Partie nach 6 Minuten Nachspielzeit. Der FCR war fix und fertig, die Reutlinger total erlöst den Aufsteiger doch noch geschlagen zu haben.
Fazit
Jungs, Kopf hoch. Natürlich ist es ärgerlich – auch wenn man nach 1 ½ Jahren erstmals wieder auf fremden Platz verloren hat – und dann so kurz vor Spielende noch den Knock-Out bekommt. Das Traumtor von Langer bleibt in Erinnerung, wird aber durch den Last-Minute-Treffer der Reutlinger ein wenig entwertet, Schade. Die Einstellung stimmte, der Wille stimmte, die Gier stimmte, es fehlte am Ende nur das Quentchen Glück. Ein kleiner Trost für die Jungs – man ist immerhin bester Verlierer des 1. Spieltags und führt die untere Hälfte der Tabelle der Verlierer an. Immerhin was. Außerdem etwas ärgerlich ist auch, daß die Young Boys alle drei Tore durch Standards (Ecke, Elfmeter, Ecke) erzielten und keines aus dem Spiel heraus, daraus kann man Positives ziehen und muss dabei die herausragende Defensiv-Arbeit ansprechen und loben.
»Mit mehr Kaltschnäuzigkeit und mehr Konzentration hätten wir heute nicht verloren«, ärgerte sich dennoch Marc Mutschler nach dem Schlusspfiff immer noch, obwohl er gesamt gesehen sehr zufrieden war und seine Spieler alles Besprochene sehr gut umsetzten. Er erwartet nun im ersten Verbandsliga-Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Mitaufsteiger TSV Weilimdorf dasselbe Tempo über 90 Minuten und die Gier, sich die verlorenen drei Punkte zurückzuholen. Unter der Woche aber, also drei Tage nach dem Young Boys-Spiel, muss unsere Elf noch vorher in der 3. Runde im WFV-Pokal zum VfB Bösingen. Dem Sieger hier erwartet dann im September im Achtelfinale eventuell ein fetter Brocken zur Belohnung.
Es war wieder ein Last-Minute-Sieg für die Young Boys gegen den FCR, nachdem sie beim letzten Aufeinandertreffen in der Landesliga ebenfalls, damals in der Nachspielzeit per Strafstoß, auch mit 3:2 gewinnen konnten. Was für eine bittere Duplizität der Ereignisse.
Nach Beendigung des 1. Spieltags belegt der FCR den 11. Platz und steht somit vor dem roten Bereich der Abstiegsplätze. Erstes Ziel erreicht – Haken dran! Zum Schluss wollen wir uns nochmal bei den sehr zahlreich mitgereisten Rottenburger Fans für den starken Support bedanken. Ihr seid klasse!
Pressestimmen
Drei Standards knackten den FC Rottenburg
Artikel lesen | Paul Junker am 10.08.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Sieg trotz Stolper-Start
Artikel lesen | Kilian Jährig am 11.08.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
Bilder
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka, Anton Jansen (64. Baur), Nick Heberle (C), Jakob Bader (51. Biesinger), Moritz Rohrer (90.+1 Alfonzo), Daniel Angerer (48. Eberle), Bastian Narr, Aaron Leyhr (87. Ackermann)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Jan Baur, Lennis Eberle, Maximilian Biesinger, Daniel Gall, Luca Alfonzo, Maxime Ackermann
Trainerbank FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel, Physiotherapeut Tobias Straub
Tore:
1:0 Kevin Hausmann (6.)
1:1 René Hirschka (22., Strafstoß)
2:1 Adil Iggoute (25., Strafstoß)
2:2 Raphel Langer (33.)
3:2 Markus Wagner (89.)
Fussball.de:
Schiedsrichter:
Daniel Buck (TV Gültstein, Schiedsrichtergruppe Böblingen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Stefan Jokic (TV Altdorf)
Paul Reiss (SV Böblingen)
Gelbe Karten: 7/2
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer: ca. 200
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es am Mittwoch, den 13.08. mit der 3. Runde im DB Regio-wfv-Pokal beim Landesligisten VfB Bösingen. Spielbeginn auf dem Sportgelände auf dem Bruchäcker ist um 19 Uhr.
In der Verbandsliga geht es weiter am kommenden Samstag, den 16.08. mit dem ersten Heimspiel gegen den Mitaufsteiger TSV Weilimdorf. Spielbeginn im Hohenbergstadion ist um 15:30 Uhr. Wir hoffen auf ein volles Stadion und lautstarke Unterstützung unserer Fans.
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