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FCR verliert 0:1 bei Favorit FC Holzhausen – kein Grund allzu kritisch zu sein



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 14. Spieltag
Datum: Samstag, 01.11.2025 (Allerheiligen) | 14:30 Uhr
Spielort: Panoramastadion Holzhausen (Rasenplatz)


Zielstrebiger FCH schlägt kämpferischen FCR

Der FC Rottenburg hat das Fußball-Verbandsliga-Derby gegen den Namensvetter und Aufstiegsfavoriten FC Holzhausen knapp mit 0:1 (0:0) verloren. An Allerheiligen erzielte vor ca. 450 Zuschauern bei nasskalten Wetter im Panoramastadion in Holzhausen Lysander Skoda in der 62. Minute das Tor des Tages. In der Tabelle bleibt der FCR mit 10 Punkten auf Abstiegsplatz 15, Holzhausen konnte seinen 2. Platz behaupten. Die nächste Chance auf 3 Punkte hat die Mutschler-Elf am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenzwölften Schwäbisch Hall.
Der FCR scheint mit der Sieglos-Serie nicht mehr klarzukommen. In den drei Erfolgsjahren zuvor musste die Mannschaft um Trainer Marc Mutschler bei insgesamt 90 Spielen nur 6 Niederlagen einstecken. Jetzt nach 14 Spieltagen und 13 Spielen hat man schon 9 Niederlagen auf dem Konto, mit dem TSV Weilimdorf die meisten in der Verbandsliga.
Auch wenn das Team kämpferisch auftrat, vor allem die Abwehr, reichte es diesmal wieder nicht. Mutschler hat erkannt, daß sein System aus der Landesliga in der Verbandsliga nicht mehr so funktioniert wie er es sich wünscht, daher stellte er am Samstag in Holzhausen, für die meisten überraschend, den erfahrenen und lautstarken Max Blesch ins Tor – der sein erstes Saison – aber auch erstes Verbandsligaspiel machte – und erteilte Stammkeeper Julian Häfner somit eine erste Pause. Ein riskantes Manöver des FCR-Trainers. Häfner´s Spiel war zuletzt zu offensiv und das wäre gegen Holzhausen gefährlich geworden. So versucht Mutschler nun in kleinen Schritten sich in ein anderes neues System, um aus dem Tabellenkeller zu entkommen, denn die Lage wird immer prekärer.
Kleinigkeiten und individuelle Fehler haben entschieden, wir müssen in der Detailarbeit noch besser werden, so daß wieder die Automatismen greifen. Jeder muss an seine Leistungsgrenze gehen, giftig sein, wir müssen wieder lernen zu brennen. In der Rückwärtsbewegung muss man schneller sein, auch bei der Arbeit mit und vor allem gegen den Ball ist weiter Luft nach oben. Die Zweikämpfe müssen aggressiver angenommen werden, die Abschlüsse vor dem Tor müssen mutiger werden. Man kann Spiele verlieren und da stellt sich aber die Frage wie. Im Fall des FCR kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn Kampf, Wille, Engagement und Einsatzbereitschaft waren gegeben. Es fehlt, wenn man unten drin steht, einfach das Spielglück, welches wir in der Meistersaison zuletzt hatten.
Dieses Match hatte neben den Derbys gegen die Young Boys und TSG Tübingen einen extrem hohen Stellenwert für den FCR. „Es geht um richtig viel“, sagte Mutschler. „Wir alle sind hochmotiviert.“ Doch das Spiel in Holzhausen zeigte was anderes, es war wahrscheinlich das fairste der Verbandsliga-Geschichte. Keine einzige Gelbe Karte – aber auf beiden Seiten. Zu brav und zu wenig Aggressivität für ein Derby, da man auch in der heutigen Zeit ständig unter Druck steht.
Was aufgefallen ist, daß wir die meisten zweiten Bälle verlieren und wenn wir den Ball hatten, ihn auch gleich wieder verloren haben. Die Abwehr um Leitwolf René Hirschka ist sehr gut gestanden. René braucht noch ein paar Spiele, bis er wieder in Form ist. Denn das 0:1, hätte er früher weggeköpft. Aber gut, der Skoda ist auch über 1,90m groß. Unsere größte Baustelle ist aber die Offensive. Wir hatten drei vier gute Chancen, da muss einer oder zwei rein. Da fehlt die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und im Mittelfeld fehlt die Kompaktheit. Leon Oeschger allein ist da hilflos.
Für Aaron Leyhr war es ein besonderes Spiel, denn er spielte in der vergangenen Saison noch beim Gegner FC Holzhausen. Man begrüßte sich dementsprechend herzlich. Doch im Spiel war es Schluss mit der Freundschaft, denn er zeigte in einem überzeugenden Auftritt gegen seine Ex-Kollegen auch verbissene Zweikämpfe.
Zumindest hat der FCR um Hirschka und Votentsev den Ausnahmestürmer Janik Michel ausgeschaltet und wir haben es hinbekommen, daß er für seine Verhältnisse früh ausgewechselt wurde. Das kommt auch nicht so häufig vor. So früh musste er noch nie runter. Jetzt gegen Schwäbisch Hall müssen 3 Punkte her, um nicht abgehängt zu werden. Mit 3 Punkten wären wir wieder dran.


Ein Derby mit Spannung, beide waren unter Druck
Nach einer eher offenen Partie zu Beginn des Spiels, übernahm Holzhausen immer mehr die Spielkontrolle und fiel durch breit gefächertes Flügelspiel auf ohne aber – da der FCR konzentriert zu Werke ging – zunächst gefährlich zu werden. Bis zur 11. Minute, als Toptorjäger Janik Michel erstmals in Erscheinung trat und aus gut 15 Metern zum Torschuss kam. Doch Rückkehrer René Hirschka stand goldrichtig und konnte den Abschluss auf der Linie klären. Ein erstes Ausrufezeichen vom Favoriten um Starspieler Michel. Bis dahin kann man vom FCR offensiv nicht viel zu berichten.
Bis zur 18. Minute, als Lukas Behr nach einem schön herausgespielten Angriff an der 16er-Linie zum Torschuss kam. Sein klasse Abschluss konnte FCH-Keeper Henning Schwenk mit den Fingerspitzen über die Latte lenken, so daß es Eckball gab, die aber nichts einbrachte. Der Gastgeber hatte weiter im Verlauf des Spiel starkes Übergewicht, der FCR fiel durch starkes Abwehrverhalten auf.
In der 23. Minute dann eine starke Szene von Michel, der sich den Ball von einem auf den anderen Fuß zurecht legt und zum Abschluss kam. Hirschka war mit dem Fuß noch dran und fälschte zur Ecke ab. Der FCR war beschäftigt seine Reihen zu verschieben, da der FCH das Spiel schnell und direkt kontrollierte, der FCR blieb meist ohne Ideen irgendwie einzugreifen.
Nach einer starken Einzelaktion kam Maxime Ackermann zum Torschuss (25.), doch Schwenk konnte sicher klären. In der 32. Minute kam Holzhausen wieder über den Flügel zur nächsten Chance, doch der Torschuss von Flavio Vogt ging weit übers Tor. Die Seemann-Elf lies Ball und Gegner beeindruckend laufen und ließ den FCR kaum eine Chance ins Spiel zu kommen.
Mit einem starken Abwehr- und vorbildlichen Verhalten des FCR konnte man eine gute Doppelchance des FCH (43.) erfolgreich blocken. Das war´s dann in der ersten Halbzeit. Holzhausen bestimmte das Spiel, ohne aber bis auf ein zwei Mal wirklich gefährlich zu werden. Schiedsrichter Niklas Zygan vom Südbadischen Fußballverband aus der Nähe von Karlsruhe pfiff auf die Sekunde zur Pause.


Kopfballduell entscheidet Spiel
Die Mutschler-Truppe kam wie so oft schon besser aus der Kabine als der Gegner, war zeitweise sogar das spielbestimmende Team. Nachdem der FCR vor dem FCH-Tor oft zu ungenau agierte, tauchte Holzhausen in der 53. Minute erstmals in der zweiten Hälfte vor dem Rottenburger Tor auf. In der 57. Minute hatte Behr eine weitere Riesenchance zur Rottenburger Führung, Moritz Rohrer setzte sich über die rechte Seite überragend durch, brachte die Kugel ins Zentrum, dort ließ sich Behr abdrängen, kam aber trotzdem zum Abschluss, doch der Winkel wurde eben zu spitz. Schade, sehr gute Chance für den FCR.
Nach knapp einer Stunde (59.) brachte Mutschler Anton Jansen für Jan Baur ins Spiel, der nach langer Abwesenheit noch an seiner Fitness arbeitet. Drei Minuten später passierte es dann doch noch für Holzhausen. Nach einer Ecke vom ehemaligen Regionalligaspieler Nils Schuon fiel das 1:0 für Holzhausen (62.). Der ehemalige Nagolder Lysander Skoda und René Hirschka versuchten im 16er an der 5er-Linie im Luftkampf an den Ball zu kommen, doch Skoda übersprang Hirschka und köpfte unhaltbar für Blesch zur Holzhausener Führung ein. Der FCR war bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut im Spiel. Der Treffer kam dann zur Unzeit und unverhofft.
Der FCR ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und kam in der 64. Minute zu einer Doppelchance durch Behr und Ackermann. Anschließend (67.) wechselte der FCR Julian Kiesecker für Manuel Weber ein. Nach dem 0:1 erspielte sich der FCR gute Chancen um auszugleichen. In der 68. Minute kam Holzhausen in eine gute Phase und kam in der 68. und 69. Minute zu einer Kopfballchance und nach einem starken durchgeführten Angriff zu einem Torschuss. Der FCR war in dieser Phase in den Zweikämpfen sehr fahrlässig, nachdem man sicher und gut im Spiel war.
Marc Mutschler wurde in Holzhausen nun mutiger – was blieb ihm übrig – und ging nun voll in die Offensive, brachte mit Oleh Stepanenko und Max Biesinger (70.) zwei frische junge Stürmer. So kam der FCR in der 74. Minute zunächst durch Behr und durch Stepanenko zu einer fetten Chance. Da hatte der Linksfuß aus der Ukraine aussichtsreicher Lage freie Schussposition, doch uneigennützig wie er zuletzt spielt, legte er wieder quer. Chance war dahin.
Holzhausen kam nach den Einwechslungen von Grathwol, Harachasch und Steinhilber zwischen der 70. und 85. Minute zu guten Möglichkeiten. In der 76. Minute kam Michel nach einem Querpass zur guten Einschussmöglichkeit, doch Nick Heberle klaute Michel den Ball vor seinem Abschluss – starke Aktion vom Nick. In der 87. Minute kam Steinhilber (für Michel im Spiel) nach Harachasch-Flanke zum Kopfball, doch Blesch konnte sich doch noch mit einer seiner berühmten Flugshows per Glanzparade nochmal auszeichnen.
Es war die 90. Minute und der FCR hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Stepanenko lenkte per gefühlvoller Kopfballablage auf Hirschka ab, der kam aus halbrechter Position zum Torabschluss. Sein Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei. Verdammt – dachte sich auch Hirschka, der sich seine Hände vors Gesicht schlug und es nicht fassen konnte. Das hätte das 1:1 sein können. In der 91. Minute hatte Holzhausen auch nochmal eine Gelegenheit. Durch direktes Passspiel im Rottenburger Strafraum kam Harachasch aus gut 12 Meter zum Abschluss, doch sein Schuss ging übers Tor. Kurz darauf (plus 3 Minuten) beendete der sehr gut leitende und unauffällige Schiedsrichter Niklas Zygan vom FV Würmersheim das sehr faire Derby ohne eine einzige Karte zu zeigen. Der Jubel über den 1:0-Sieg des FC Holzhausen über den Aufsteiger aus Rottenburg war riesengroß. Die Erleichterung über drei gewonnene Punkte beim Favoriten war spürbar.
Fazit
Es war für Holzhausen ein hart erarbeiteter Heimsieg gegen vorbildlich in anthrazit spielend kämpfende Rottenburger. Der Sieg für die Seemann-Elf war am Ende knapp, aber verdient. Man muss es immer wieder erwähnen um die Verhältnisse in der Verbandsliga einmal darzulegen. Während der FCR fast durchweg mit Spielern am Start sind die erstmals Verbandsliga spielen, sind unsere Gegner fast alle gespickt mit ehemaligen Oberliga, Regionalliga aber auch Drittligaspielern und daher können wir weiterhin stolz auf unsere Mannschaft sein. Der Erfolg stellt sich irgendwann automatisch wieder ein – es fehlt eben zum Erfolg wieder ein Dreier. Vielleicht kommt am kommenden Samstag gegen Schwäbisch Hall die Wende.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir haben uns für das Spiel viel vorgenommen – und konnten auch einiges davon umsetzen. Deshalb gibt es keinen Grund, allzu kritisch zu sein. Man darf außerdem nicht vergessen, dass Holzhausen zu den Top-Favoriten gehört. Wir sind nicht dorthin gefahren mit der Erwartung 80 % Ballbesitz zu haben. Unsere Devise war, aus wenig möglichst viel zu machen! Ziel war es, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und vor allem in der ersten Halbzeit kein Gegentor zu kassieren – das ist uns auch gelungen. Ich bin überzeugt, dass das Spiel spannend geblieben wäre, wenn wir es geschafft hätten, weitere zehn Minuten das 0:0 zu halten. Dann hätte Holzhausen öffnen müssen, was uns gute Kontermöglichkeiten geboten hätte. Nun wollen wir zuhause gegen Schwäbisch Hall etwas Zählbares in den Händen halten.


Pressestimmen

Die schwarze Serie hält an
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 03.11.2025 | Schwäbisches Tagblatt
FC Rottenburg verliert trotz guter Leistung
Artikel lesen | 03.11.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
Skoda lässt den FCH jubeln
Artikel lesen | Martin Körner am 03.11.2025 | Neckar Chronik
Skoda schädelt Holzhausen zum Pflichtsieg gegen Rottenburg
Artikel lesen | Kevin Leonhardt am 01.11.2025 | Schwarzwälder Bote

Bilder

Komplette Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)

Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Aaron Leyhr, Jan Baur (59. Jansen), Lukas Behr, Leon Oeschger (C) (70. Stepanenko), Nick Heberle, Maxime Ackermann (70. Biesinger), Moritz Rohrer, Manuel Weber (67. Kiesecker)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner – Anton Jansen, Maximilian Biesinger, Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
1:0 Lysander Skoda (62.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Niklas Zygan (SV Waldprechtsweier, Schiedsrichtergruppe Südbadischer Fußballverband e.V.)
Schiedsrichter-Assistenten:
Viktor Loghin (SC Wintersdorf)
Christoph Blum (SV Neusatz)
Gelbe Karten: -/-
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse: 
Keine
Zuschauer: ca. 450

Ausblick Herren 1. Mannschaft

Die nächste Chance nach nun insgesamt acht sieglosen Spielen wieder 3 Punkte zu holen, hat die Mutschler-Elf in der Verbandsliga am kommenden Samstag, den 08.11. am 15. Spieltag mit einem Heimspiel gegen den Tabellenzwölften Sportfreunde Schwäbisch Hall. Spielbeginn auf dem neuen Kunstrasenplatz auf dem Hohenberg in Rottenburg ist um 14:30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung von Oberliga-Schiedsrichter Jonathan Woldai vom SV Bonlanden aus der SRG Stuttgart.

FCR holt nach fünf Niederlagen beim 2:2 in Waiblingen wieder einen Punkt



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 12. Spieltag
Datum: Freitag, 17.10.2025 | 19:30 Uhr
Spielort: FSV-Sportpark Oberer Ring Waiblingen (Rasenplatz)

Aufsteiger teilen sich die Punkte

Der Negativlauf ist gestoppt! Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge kam die Mutschler-Elf am 12. Spieltag in der Verbandsliga zu einem 2:2 (2:1) beim Mit-Aufsteiger FSV Waiblingen. „Endlich wieder mal ein Punkt – das ist wichtig für unser Selbstvertrauen“, so FCR-Coach Marc Mutschler. Vor ca. 150 Zuschauern auf dem Rasenplatz im FSV-Sportpark erzielten unter Flutlicht Raphael Langer nach einem 0:2-Rückstand den Anschlusstreffer und Maxime Ackermann mit einem herrlichen Distanzschuss den Ausgleich. In der Tabelle bleibt der FCR nun mit 10 Punkten auf Platz 13, einen Punkt und einen Platz dahinter platziert sich der FSV Waiblingen mit 9 Punkten. Am nächsten Spieltag empfangen die Jungs um Kapitän Leon Oeschger den Oberliga-Absteiger Calcio Leinfelden-Echterdingen zum nächsten Kellerduell.
In einem über weite Strecken kämpferischen und spannenden Spiel trennen sich der FSV Waiblingen und der FCR am Freitagabend leistungsgerecht 2:2 (2:1), wobei beide Mannschaften auch als Gewinner vom Platz hätten gehen können. Das Spiel selbst war über die 90 Minuten nervös und hätte sich in den letzten Minuten noch in beide Richtungen drehen können.
Die 150 Zuschauer sahen ein verbissenes und oft zerfahrenes Verbandsligaspiel der beiden Aufsteiger (FSV Waiblingen wurde Meister in der Landesliga Staffel 1), bei dem jede der beiden Teams eine Halbzeit für sich entschieden. In der Schlussphase hätten beide die Partie mit Topchancen noch gewinnen können, so endete das Kellerduell leistungsgerecht mit dem ersten Unentschieden für den FCR. Es wurde in den letzten zehn Minuten zwar wilder, aber ein Tor hätte keine der beiden Mannschaften mehr verdient gehabt.
Personell hatten beide Mannschaften schmerzhafte Ausfälle zu verkraften. Der FCR musste kurzfristig auf seinen Leitwolf René Hirschka (privat verhindert) verzichten, außerdem fehlten mit dem noch für dieses Spiel rotgesperrte Stanislav Votentsev sowie der am Innenband verletzte Leon Villino zwei Toptalente, abgesehen von Lennis Eberle, der erst wieder Ende des Jahres zur Mannschaft stoßen wird. Dafür kehrte nach langer Verletzung mit Kapitän Leon Oeschger ein elementar wichtiger Spieler zurück. Schon seine Anwesenheit auf dem Platz gibt der Mannschaft Sicherheit.
Die Gastgeber hingegen mussten weiterhin auf ihren Torjäger, Unterschiedsspieler und Kapitän Marcel Zimmermann verzichten, der sich im Pokalspiel gegen Backnang das Kreuzband riss. Der 31-jährige Torgarant machte in 155 Spielen und 146 Tore. Außerdem musste Waiblingen auf seinen aktuellen Torjäger (7 Tore auf Platz 4 der Torjägerliste) Marvin Zimmermann, Bruder von Marcel Zimmermann und ehemaliger Regionalligaspieler für Hannover 96 II und 1860 München verzichten. Allerdings waren die Waiblinger gespickt mit anderen ehemaligen Oberliga- und Regionalligaspielern, wie u.a. Daniele Cardinale, (Ex-Oberligaspieler vom FSV 08 Bissingen), Demian Bernsee Villiers (kommt aus der Fußballschule des SV Sandhausen und TSG 1899 Hoffenheim) oder Aron Viventi, der in der Regionalliga für TSG Balingen, 1. Göppinger SV, SSV Ulm und TSG Hoffenheim spielte. Also, auf den FCR wartete ein topbesetzte Mannschaft.


Nach 0:2 schon fast am Boden, FCR zeigte dann echte Moral
Gegen die zunächst defensiveren Gäste aus Rottenburg fehlte dem viel zu hektisch agierenden Tabellenvorletzten aus Waiblingen die nötige Kreativität, um vor dem Tor richtig gefährlich zu werden, dennoch gingen sie binnen 4 Minuten mit zwei Toren in Führung. Wenn der FCR hingegen mal durchkam, dann hatten sie oft viel zu ungenau agiert.
Aus dem anfangs ideenlosen, ereignisarmen und chancenarmen Fußballspiel entwickelte sich nach und nach ein kampfbetonter Fight um die für beide Teams so wichtigen drei Punkte. Waiblingen hätte kurz vor dem Pausenpfiff mit 3:1 in Führung gehen und den Sack zumachen können, denn die Mannschaft von Cheftrainer und ehemaligen Regionalligaspieler des FC Homburg und FSV Mainz II Patrik Ribeiro-Pais der in seiner ersten Saison den FSV trainiert, hatte in den ersten 45 Minuten enorm viel investiert, Mitte der zweiten Halbzeit glänzte der FCR aufgrund einer 20-minütigen Power Play-Phase mit guten Chancen.
In der ersten Viertelstunde war gar nichts los, eine chancen- und ereignisarme Begegnung sahen die Zuschauer auf einem gut bespielbaren Rasen. Der FSV bestimmte phasenweise das Spiel, der FCR reagierte nur und war auf Konter aus. Ein Freistoß von Aaron Leyhr in der 16. Minute war die erste Chance für den FCR, doch der Keeper hatte was dagegen. Auch die zweite Torchance im Spiel hatten die Rottenburger. Ein Torschuss (22.) aus gut 20 Meter ging aber knapp am Tor vorbei.
Da waren dann die Waiblinger anschließend effektiver und gingen durch einen Abstauber durch Daniele Cardinale mit 1:0 in Führung. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte auf rechts wurde in die Mitte gepasst, Cardinale stand gut und vollendete. Drei Minuten später schockte die Ribeiro-Pais-Truppe den FCR mit dem 2:0. Ein Doppelschlag innerhalb von vier Minuten. Ein Eckball an den kurzen Pfosten wurde per Kopfball abgeschlossen. Das darf so nicht passieren. Da stimmte die Zuordnung überhaupt nicht. Dieser Treffer rüttelte die Mannschaft von Marc Mutschler am späten Abend wach, denn nun spielte der FCR mit und kam immer öfter in die Gegners Hälfte.
Wieder in der gegnerischen Hälfte kam der FCR zu einem Eckball. Leon Oeschger brachte die Kugel nicht wie vermutet hoch in den Strafraum, sondern spielte flach auf den ersten Pfosten, dort stand Anton Jansen, der sprang hoch, ließ den Ball durch und täuschte die Waiblinger Hintermannschaft samt Torwart. Raphi Langer nutzte die Irritation und staubte in der 38. Minute zum 1:2-Anschlusstreffer ab. Klasse, sah wie einstudiert aus.
Dann die letzte Spielminute der ersten Halbzeit. Ein Waiblinger Angriff über links wurde mit einem Torschuss abgeschlossen, dieser landete am rechten Innenpfosten, von dort prallte die Kugel entlang der Torlinie und wurde von Raphael Langer von der Torlinie zurück ins Spielfeld befördert. Es waren die Minuten des Raphi Langer. Das war nochmal richtiges Glück für den FCR nicht mit einem 1:3-Rückstand in die Halbzeitpause zu gehen. Schiedsrichter Fabian Baiz aus Wangen, der konsequent leitete aber oft von seiner Linie abwich, pfiff nach einer Minute drüber ab.

Sorgte nach einem Geniestreich für den 1:2-Anschlusstreffer: Raphael Langer


FCR glänzte in der zweiten Halbzeit mit Power-Play-Fußball
Der FCR kam mit einem ganz anderen Gesicht aus der Pause. Da müssen wohl ernsthaftere Worte gefallen sein, denn die Mutschler-Elf spielte nun Power Play und ließ die Waiblinger die ersten 20 bis 25 Minuten kaum mehr zur Entfaltung kommen. Waiblingen dürfte sich in der ersten Hälfte zu sehr verausgabt haben, denn das Tempo der Gastgeber war sehr hoch.
Für den offensiveren Fußball belohnte sich der FCR dann in der 54. Minute, als Maxime Ackermann über links kommend, nachdem sich der FCR mit einem wunderschönen Angriff in Position brachte, sich den Mut fasste und mit links abzog und über den gleichen Innenpfosten wie die Waiblinger zuvor zum Erfolg kam. Denn der Ball sprang beim FCR ins Tor zum 2:2-Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt total verdient.
Es folgte zwei Minuten später ein Torschuss von Bader und wieder 6 Minuten später von Behr. Zwischenzeitlich (58.) wechselte Mutschler Julian Kiesecker für den Torschützen Ackermann, der trotz der Auswechslung wieder überzeugen konnte.
Es kam die Phase, bei dem der FCR einen Eckball nach dem anderen produzierte, ohne aber erfolgreich zu werden. Schade, da hätte man locker mit 3 oder 4:2 in Führung gehen können, ja müssen. Deshalb kam der kräftige Luca Alfonzo für Jansen (66.) neu ins Spiel um die Waiblinger Hintermannschaft evtl. doch noch zu knacken.
Dann die 72. Minute: Behr setzte sich über links klasse durch, sah Bader in der Mitte, legte quer, doch Bader rutschte frei vor dem Tor der Ball über den Schlappen. Es war die beste Chance zur Führung. In der 81. Minute konnte FCR-Keeper Julian Häfner sich beweisen. Mit einer Glanzparade verhinderte er wiederum die Waiblinger Führung. Oleh Stepanenko kam dann noch in der 85. Minute für Kapitän abgekämpften Leon Oeschger ins Spiel, der seine Binde an Heberle weitergab.
Die Schlussphase hatte es dann in sich, denn auch Waiblingen konnte Power Play. Nach drei Einschussmöglichkeiten in der Nachspielzeit kam plötzlich ein Waiblinger Spieler zu Fall. Schiri Baiz war die Sicht verdeckt und ließ weiterlaufen, auch sein Assistent machte keine Anzeichen sich einzumischen. Nochmal Glück für den FCR, denn diese Situation hätte man pfeifen können und es hätte in der dritten Minute der Nachspielzeit noch einen Elfmeter für Waiblingen gegeben. Kurz darauf beendete der Schiri das am Schluss hitzige Spiel.
Fazit
Der FCR ist nach einem 0:2-Rückstand mit dem einen Punkt zufrieden, da man nach fünf Niederlagen in Folge endlich wieder punkten konnte, was nun für die Psyche und Moral sich positiv auswirken könnte. Am Ende geht das Unentschieden in Ordnung. Nach fünf Niederlagen wieder zu punkten bedeutet, dass dies oft das Ergebnis von mentaler Erholung ist, dem Setzen neuer, realistischer Ziele und der Fähigkeit, aus vergangenen Fehlern zu lernen, um im nächsten Spiel wieder zu glänzen. Denn es ist wichtig, die Niederlagen zu akzeptieren, aber nicht zu grübeln. Dabei muss man optimistisch bleiben und versuchen den Optimismus zu bewahren und sich selbst zu belohnen, daß wieder gute Leistungen gezeigt werden können.
Nach diesem 2:2 auf fremden Platz zeigte sich FCR-Trainer Marc Mutschler mehr als zufrieden. „Die lange Niederlagenserie von fünf Spielen ist damit beendet. Das war heute ein ganz wichtiges Spiel. Ein großes Lob an die Mannschaft“, betonte der Chefcoach des FCR. „Hut ab, die kämpferische Einstellung war heute top gewesen“, lobte Rottenburg´s Cheftrainer Marc Mutschler.
Wir bedanken uns bei den paar mitgereisten Rottenburger Fans die am Freitagabend sich die Mühe machten und die Zeit nahmen um unsere Mannschaft zu supporten. Das sind echte Fans!! Danke.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Der Punkt in Waiblingen fühlt sich sehr gut an, vor allem weil wir einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen mussten. Auch wenn der Punkt in der Tabelle nicht viel bringt, ist er für die Köpfe enorm wichtig, da wir damit den negativen Trend stoppen konnten. Wir hatten sogar einige Chancen, das Spiel komplett zu drehen. Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung und gibt uns neue Zuversicht für die kommenden Aufgaben.

Pressestimme

FCR holt nach 0:2 noch 2:2
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 18.10.2025 | Schwäbisches Tagblatt
Der FC Rottenburg erkämpft einen Punkt
Artikel lesen | Kilian Jährig am 18.10.2025 | Reutlinger General-Anzeiger

Sorgte mit seinem krassen 2:2-Ausgleichstreffer bei den Waiblinger Fans und beim Stadionsprecher für Stille: Maxime Ackermann


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Lukas Behr, Anton Jansen (66. Alfonzo), Leon Oeschger (C) (85. Stepanenko), Nick Heberle, Jakob Bader, Moritz Rohrer, Manuel Weber, Aaron Leyhr, Maxime Ackermann (58. Kiesecker)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Maximilian Biesinger, Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko, Luca Alfonzo
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Betreuer Karl Ellsässer
Tore:
1:0 Daniele Cardinale (23.)
2:0 Endrit Beshi (26.)
2:1 Raphael Langer (38.)
2:2 Maxime Ackermann (54.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Fabian Baiz (FC Wangen, Schiedsrichtergruppe Wangen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Marco Komander (TSG Maselheim-Sulmingen)
Felix Dürr (TSG Bad Wurzach)
Gelbe Karten: 3/6
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse: 
Keine
Zuschauer: ca. 150

Ausblick Herren 1. Mannschaft

In der Verbandsliga geht es weiter am kommenden Samstag, den 25.10. mit dem 13. Spieltag und einem Heimspiel gegen Oberliga-Absteiger und Tabellenelften Calcio Leinfelden-Echterdingen. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:30 Uhr.

FC verliert im Regenchaos von Hofherrnweiler mit 3:4 sowie 2 Spieler mit Rot



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 10. Spieltag
Datum: Samstag, 04.10.2025 | 15:30 Uhr
Spielort: Sparkassen-Stadion im Fritz-Sportpark Hofherrnweiler (Rasenplatz)

Verrückte Regenschlacht kostet Punkte und Spieler

Regenschlacht in Hofherrnweiler stand kurz vor einem Spielabbruch. Der FCR unterlag am 10. Spieltag im Sparkassen-Stadion im Fritz-Sportpark im Aalener Vorort Hofherrnweiler bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach bei anhaltend strömenden (Stark-) Regen mit Sturmböen mit 3:4 (0:1) und rutschten nach einer erneuten Ein-Tore-Niederlage einen weiteren Platz auf den nun 13. und ersten Abstiegsplatz ab. Die Rottenburger Tore erzielten Lukas Behr (55.) zum 1:2, Maxime Ackermann (58.) zum 2:2-Ausgleich und René Hirschka (71.) zum 3:3-Ausgleich. Zudem kassierten aufgrund der Wetterverhältnisse Daniel Angerer wegen groben Foulspiels und Stanislav Votentsev wegen einer Notbremse die Rote Karte. Nächster Gegner ist Mit-Aufsteiger VfB Friedrichshafen.
Verbandsliga, es war der 10. Spieltag: Das Thermometer zeigte ca. 20 Grad und es war Sonnenschein. Es deutete alles auf einen schönen Spieltag hin. Die Mannschaft, Trainerstab und Fans trafen sich um 11:30 Uhr auf dem Hohenberg und man setzte sich um 11:40 Uhr mit vom Schuhhaus Kratzer gesponserten drei 9-sitzigen Shuttle-Bussen der Firma Sailer Reisen in Bewegung. Dabei geht als allererstes der Dank an unsere Fahrer Bernd Mutschler, Klaus Schiebel und Michael Heberle, die uns sicher in die Weststadt von Aalen nach Hofherrnweiler chauffierten. Bei Lorch, kurz vor Schwäbisch Gmünd legte man dann noch eine kurze halbstündige Pause ein um sich vor der schweren Aufgabe beim Tabellensechsten zu stärken. Es gab Vesper von der Metzgerei Wiech, frisches Brot von der Bäckerei Leins und alkoholfreie Getränke von der Brauerei Schimpf. Nachdem alle gesättigt waren machten wir uns auf, die letzten Kilometer hinter uns zu bringen. Noch während den letzten Kilometern bahnte sich schlechtes Wetter an. Es begann immer wieder an zu regnen. Gegen 14 Uhr war das Ziel erreicht, der Rest war nun Sache der Mannschaft.

Danke an unserer Förderer und Partner

An dieser Stelle wollen wir uns nochmal ganz herzlich beim Schuhhaus Kratzer bedanken, der die drei Busse sponserte und finanzierte. Vielen Dank dafür, aber auch nochmal ein Dank an die Metzgerei Wiech, Bäckerei Leins und Brauerei Schimpf für das Sponsoring unserer Verpflegung. Danke an alle. Nur gemeinsam sind wir stark!
Leider gibt es vom Spiel keine Fotos. Das Wetter ließ es einfach nicht zu. Ich war zu beschäftigt überhaupt meinen Regenschirm zu halten, geschweige denn darauf zu achten, daß mein Rucksack mit Kamera nicht nass wird. Also Sorry, daß es keine Bilder gibt, bis auf die bis die Mannschaften einliefen, denn anschließend war es vorbei mit Bilder machen. Wir als Fans am Spielfeldrand führten unseren eigenen Kampf und zwar gegen den Regen, denn in der fünften Minute machte der Himmel endgültig auf und es schüttete aus Eimern. So was habe ich in meiner langen Fußballfanzeit noch nie erlebt. Nach dem Spiel waren alle bedient und damit beschäftigt sich warm zu halten. Durchnässt bis auf die Unterhose und die Zehen. Es war heftig und nicht schön, dennoch ließen die paar mitgereisten Rottenburger Fans es sich nicht nehmen die Mannschaft dem Regen zum Trotz, anzufeuern!!!!!


Irreguläre Platzverhältnisse in Halbzeit zwei
So jetzt aber zum Spiel: Der Rasen im Sparkassen-Stadion im Fritz Sportpark in Hofherrnweiler lag perfekt da, „wie ein Teppich“ freuten sich die Spieler bei der Begehung vor dem Spiel, denn auch bis zum Spielbeginn war das Wetter noch fußballfreundlich. Nun, denkbar schlecht hatte es der Wettergott dann mit der gastgebenden TSG Hofherrnweiler-Unterrombach und Aufsteiger FC Rottenburg gemeint. Pünktlich zu Spielbeginn öffnete der Himmel alle Schleusentore und es begann zu schütten wie aus Kübeln. Dies tat dem Spielfluss überhaupt nicht gut. Dennoch hatte der FCR den besseren Start. In den ersten zwanzig Minuten waren beide Teams ausschließlich aus der Distanz zu Schüssen gekommen. Den gefährlichsten wehrte TSG-Keeper Joshua Barth halbhoch gegen Julian Kiesecker rechts ab. Kiesecker und Angerer waren es, die weitere Chancen zu einer Rottenburger Führung hatten. Die TSG erzielte dann in der 20. Minute mit seiner ersten guten Möglichkeit durch Mert Arslan die 1:0-Führung. Nach einer Flanke auf den langen Pfosten schmuggelte sich Arslan weg und nickte zur 1:0-Führung für Hofherrnweiler unbedrängt ein. Auch in der Folge gab es wenig erwähnenswerte Torchancen. Nachdem ein Abseitstor der TSG nicht gegeben wurde, hatten kurz vor dem Pausenpfiff die Hausherren eine gute Möglichkeit, als sich Jermain Ibrahim geschickt um einen Gegenspieler drehte und ins Eck abschloss. Rottenburgs Torwart Julian Häfner reagierte allerdings sensationell reflexartig und verhinderte mit dem linken Fuß das 0:2.
Nach dem Seitenwechsel – es schüttete immer noch wie aus Kübel – nahm die Partie wie aus dem Nichts extrem Fahrt auf. Es waren knapp 10 Minuten gespielt, als Daniel Angerer völlig übermotiviert im Mittelfeld Damjan Bucan mit offener Sohle am Knöchel erwischte, allerdings sah es schlimmer aus als es war, denn Angerer rutschte auf dem glitschigen Rasen unkontrolliert in den Mann. Nun, auf den ersten Blick für den Schiedsrichter kam nichts, erst nach Absprache mit seinem Assistenten zückte er die Rote Karte. Nun kam alles zusammen. Die Situation spielte dem Gastgeber in die Karten und so erhöhte Tim Seidler per Kopfball auf 2:0 (54.).
Mit einem Mann mehr auf dem Feld und einer deutlichen Führung im Rücken war nun davon auszugehen, dass die Begegnung entschieden wäre. Doch Rottenburg puschte sich, jeder gab nun nochmal das ein oder andere Prozent mehr und so kam der FCR fast im direkten Gegenzug eine Minute später (55.) zum Anschluss, als Kapitän Lukas Behr eine Flanke von Maxime Ackermann von links mit dem Kopf verwandelte. Nun hatten die Gäste um Trainer Marc Mutschler Morgenluft gewittert, blieben aggressiv und versuchten es weiter offensiv. Und schon klingelte es wieder im Kasten der TSG. Nachdem eine Freistoßflanke von rechts von Aaron Leyhr über diverse Abwehrversuche in den völlig verwaisten Rückraum abprallte, zog Maxime Ackermann direkt ab und verwandelte mit einem satten Schuss unten links zum überraschenden 2:2-Ausgleich.
Doch auch die TSG war nun angestachelt, man meckerte sich an und so gingen sie prompt ihrerseits wieder in Führung. Nach Nicola Zahners Eckball auf den ersten Pfosten ließ Simon Lechleitner den Ball über sein eigenes Haupthaar gleiten und am FCR-Schlussmann Häfner vorbei ins lange Eck zur erneuten Führung. 3:2 in der 62. Minute – es war nun ganz schön Action im Spiel. Damit war bereits der vierte Treffer in nur acht Minuten gefallen. Diese Schlagzahl konnte die Partie witterungsbedingt kaum mehr halten und die Qualität flachte zusehends ab. Es herrschte nur noch Kampf, Gier und Wille auf mehr. Alle kamen auf dem Zahnfleisch daher. Auf einem Geläuf, das durch teils sintflutartigen Regen mitunter an das WM-Halbfinale 1974 Deutschland gegen Polen in Frankfurt erinnerte, blieb der Ball immer wieder unvermittelt stehen. Passstafetten waren nahezu unmöglich und so wurde beiderseits nur noch mit langen Bällen agiert.
Eine dieser Flanken aus dem Halbfeld segelte nach 75 Minuten in den Weilermer Strafraum, wo René Hirschka so so halb in Rückwärtsfliegen am höchsten stieg und Joshua Barth im Heimtor überwand. Ein typisches Hirschka-Tor. Der Jubel war natürlich riesengroß, auch die paar Rottenburger Fans hatten wieder Hoffnung geschöpft. Trotz der Unterzahl agierte der Aufsteiger weiterhin mutig, was ihm in der 83. Minute zum Verhängnis wurde. Die Abwehr des FCR war etwas zu weit aufgerückt und so lief Mert Arslan allein aufs Tor zu. Außenverteidiger Stanislav Votentsev war noch vor dem Strafraum zur Notbremse gezwungen, als der Ball plötzlich im Wasser steckenblieb und es so zum unglücklichen Foul kam. Auch hier gab es Rot für Votentsev. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl hätte Schiedsrichter Mario Doser aus Saulgau die Karte stecken lassen und nur auf Freistoß entscheiden können. Selbst die heimischen Fans – die von diesem Platzverweis profitierten – konnten diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Auch in nun doppelter Überzahl waren lange Bälle weiterhin das Mittel der Wahl gegen Rottenburger, die den Punkt – es stand 3:3 – mit allen Mitteln verteidigen wollten. Jedoch schlug Marc Wagemann in der 86. Minute von der Mittellinie einen perfekten Ball auf den einstartenden Tim Seidler, der im 16er erneut seinen Kopf hinhielt und den Ball aus etwa 13 Metern über den nassen Scheitel ins Eck verlängerte. Der FCR bäumte sich dennoch nochmal auf und packte nun alles aus, was in ihnen steckte. So erspielte man sich noch die ein oder andere Chance um erneut auszugleichen. Doch nach 7 Minuten erlöste der Schiedsrichter alle Beteiligten, die bei diesem Spiel dabei waren.


Fazit
Nachdem beide Mannschaften in Hälfte eins große Probleme hatten, sich mit der Witterung zu arrangieren, passten sie ihr Spiel nach der Pause erkennbar an. Bezeichnend dafür war, dass von sieben Toren sechs Kopfbälle waren. Spielerisch werden beide Trainer vermutlich wenig aus der Partie mitnehmen können – abgesehen von dem Wissen, in den nächsten Trainingseinheiten noch einmal am Stellungsspiel der eigenen Defensivreihe bei hohen Bällen zu arbeiten. Für die TSG bedeuten die drei Punkte den Verbleib auf Platz sechs in der Tabelle und Kontakt zur Spitzengruppe der Liga. Rottenburg rutscht auf Platz 12 ab.
In Überzahl verspielte die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach zunächst eine 2:0-Führung gegen den FC Rottenburg. TSG-Eigengewächs Tim Seidler erzielte kurz vor Schluss doch noch den glücklichen 4:3-Siegtreffer.
Am Ende war es ein glücklicher Sieg der TSG Hofherrnweiler bei widerlichen Verhältnissen. Mutschler war bedient und meinte: „Wieviel Pech kann man haben.“ Dennoch sprach er seiner Mannschaft eine Riesenkompliment aus: „Wir waren teilweise in Unterzahl das bessere Team, aber uns fehlt gerade das Spielglück“, so Mutschler, nach der vierten Niederlage in Folge mit nur einem Tor Differenz.
Der Dauerregen – es schüttete 90 Minuten wie aus Kübeln – wie auch Sturmböen, beeinflussten das Spiel von Minute zu Minute, indem er den Ball schneller und schwieriger kontrollierbar machte, aber auch die Gesundheit der Spieler gefährdete. Daher hofft auch der FCR auf milde Strafe bei der Urteilsfindung gegen die beiden Roten Karten gegen Angerer und Votentsev, die aufgrund des mittlerweile unbespielbaren und rutschigen Rasens zustande kamen.
Es waren noch regulär ca. 5 Minuten zu spielen als der Schiedsrichter TSG-Kapitän Zahner sowie René Hirschka zu sich beorderte. Er wollte die Meinung der Spieler hören, bzgl. eines Spielabbruchs, weil der Platz ja schon unter Wasser stand, um auch über einen evtl. Abbruch zu diskutieren. „Der Ball würde noch normal rollen, darum würde er es durchziehen“, so der Schiri. Dann hat TSG-Kapitän Zahner und Hirschka gesagt, dass es ja logisch wäre, dass der FCR bei zwei Mann weniger für Abbruch und Zahner natürlich für Weiterspielen wäre und dass nun der Schiedsrichter entscheiden muss. Hirschka plädierte natürlich auf Spielabbruch, da der Ball keines Falls mehr normal rollte, was auch kurz später die Szene von Oleh Stepanenko zeigte, der bei einem Spurt mehrere Meter unkontrolliert wegrutschte und das Wasser nur so in die Höhe spritzte. Nur der Schiedsrichter und der TSG-Kapitän plädierten auf Weiterspielen, na klar aus Sicht der TSG. Das letzte Wort hatte der Schiedsrichter und ließ zu Ende spielen. Uns fehlte die Souveränität und das Fingerspitzengefühl des Verbandsliga-Schiedsrichters angesichts der Platzverhältnisse. Trotzdem gilt: „Wenn Du das Spiel nicht gewinnst, dann darfst Du es aber auch nicht verlieren“, sagte einmal Jürgen Klopp und so war es auch am Samstag.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es ist einfach schwierig, nach so einem Spiel die passenden Worte zu finden. Mit Phasenweise 9 Mann haben wir alles, was nötig war, auf dem Platz gelassen.  Wir haben uns immer wieder auf einem teilweise unbespielbaren Platz zurückgekämpft. Es schmerzt, nach jetzt vier Spielen in Folge ohne Punkt zu sein, doch unsere Motivation bleibt ungebrochen und wir verlieren unsere Ziele nicht aus den Augen. Es war offensichtlich, dass nach dem Erfolg der letzten Jahre auch schwere Zeiten in der Verbandsliga kommen würden und diese gilt es nun zu überwinden!

Pressestimmen

Wieder nur ein Tor Differenz
Artikel lesen | Vincent Meissner am 06.10.2025 | Schwäbisches Tagblatt
Wie verhext: FC Rottenburg verliert erneut knapp
Artikel lesen | 06.10.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
TSG-Wahnsinn: Sieben Treffer, zwei Platzverweise und ein Sieger
Artikel lesen | 05.10.2025 | Schwäbische / Aalener Nachrichten


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lukas Behr (C) (70. Stepanenko), Nick Heberle, Moritz Rohrer (75. Baur), Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker (53. Ackermann), Luca Alfonzo (53. Weber), Aaron Leyhr
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Jan Baur, Maximilian Biesinger, Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Maxime Ackermann
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel
Tore:
1:0 Mert Arslan (20.)
2:0 Tim Seidler (54.)
2:1 Lukas Behr  (55.)
2:2 Maxime Ackermann (58.)
3:2 Simon Lechleitner (62.)
3:3 René Hirschka (71.)
4:3 Tim Seidler (86.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Mario Doser (TSV Scheer, Schiedsrichtergruppe Saulgau)
Schiedsrichter-Assistenten:
Marco Komander (TSG Maselheim-Sulmingen)
Muhammed Öztürk (SV Schemmerhofen)
Gelbe Karten: 4/4
Rote Karten: -/2
Besondere Vorkommnisse: 
  • Daniel Angerer vom FC Rottenburg sieht in der 53. Minute wegen groben Foulspiel die Rote Karte.
  • Stanislav Votentsev vom FC Rottenburg sieht in der 83. Minute die Rote Karte wegen einer Notbremse.
  • Patrick Faber, Trainer der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach sieht in der 84. Minute die Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit.
  • Heftiger Dauerregen von der ersten bis zur letzten Minute des Spiel. Der Rasen wurde von Minute zu Minute unbespielbarer. Das Wasser stand regelrecht auf dem Spielfeld. Es waren nun irreguläre Platzverhältnisse, so daß ein ordnungsgemäß faires Spiel durchzuführen nicht gegeben waren. FCR-Kapitän Hirschka stimmte dabei nach einer Unterbrechunmg mit TSG-Kapitän Zahner und dem Schiedsrichter ca. 5 Minuten vor dem regulären Spielende auf Spielabbruch. TSG-Kapitän Zahner wollten weiterspielen, so musste der Schiedsrichter entscheiden und der entschied auf weiterspielen.
Zuschauer: ca. 85

Ausblick Herren 1. Mannschaft

Weiter geht es mit dem1. Spieltag am Samstag, den 11.10. mit einem Heimspiel gegen den Tabellenelften VfB Friedrichshafen. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:30 Uhr. Wir hoffen wieder bei der ersten Verbandsliga-Saison unserer Mannschaft auf zahlreiche Unterstützung für unser Mannschaft. Kommt und macht Stimmung.