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FC verliert im Regenchaos von Hofherrnweiler mit 3:4 sowie 2 Spieler mit Rot



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 10. Spieltag
Datum: Samstag, 04.10.2025 | 15:30 Uhr
Spielort: Sparkassen-Stadion im Fritz-Sportpark Hofherrnweiler (Rasenplatz)

Verrückte Regenschlacht kostet Punkte und Spieler

Regenschlacht in Hofherrnweiler stand kurz vor einem Spielabbruch. Der FCR unterlag am 10. Spieltag im Sparkassen-Stadion im Fritz-Sportpark im Aalener Vorort Hofherrnweiler bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach bei anhaltend strömenden (Stark-) Regen mit Sturmböen mit 3:4 (0:1) und rutschten nach einer erneuten Ein-Tore-Niederlage einen weiteren Platz auf den nun 13. und ersten Abstiegsplatz ab. Die Rottenburger Tore erzielten Lukas Behr (55.) zum 1:2, Maxime Ackermann (58.) zum 2:2-Ausgleich und René Hirschka (71.) zum 3:3-Ausgleich. Zudem kassierten aufgrund der Wetterverhältnisse Daniel Angerer wegen groben Foulspiels und Stanislav Votentsev wegen einer Notbremse die Rote Karte. Nächster Gegner ist Mit-Aufsteiger VfB Friedrichshafen.
Verbandsliga, es war der 10. Spieltag: Das Thermometer zeigte ca. 20 Grad und es war Sonnenschein. Es deutete alles auf einen schönen Spieltag hin. Die Mannschaft, Trainerstab und Fans trafen sich um 11:30 Uhr auf dem Hohenberg und man setzte sich um 11:40 Uhr mit vom Schuhhaus Kratzer gesponserten drei 9-sitzigen Shuttle-Bussen der Firma Sailer Reisen in Bewegung. Dabei geht als allererstes der Dank an unsere Fahrer Bernd Mutschler, Klaus Schiebel und Michael Heberle, die uns sicher in die Weststadt von Aalen nach Hofherrnweiler chauffierten. Bei Lorch, kurz vor Schwäbisch Gmünd legte man dann noch eine kurze halbstündige Pause ein um sich vor der schweren Aufgabe beim Tabellensechsten zu stärken. Es gab Vesper von der Metzgerei Wiech, frisches Brot von der Bäckerei Leins und alkoholfreie Getränke von der Brauerei Schimpf. Nachdem alle gesättigt waren machten wir uns auf, die letzten Kilometer hinter uns zu bringen. Noch während den letzten Kilometern bahnte sich schlechtes Wetter an. Es begann immer wieder an zu regnen. Gegen 14 Uhr war das Ziel erreicht, der Rest war nun Sache der Mannschaft.

Danke an unserer Förderer und Partner

An dieser Stelle wollen wir uns nochmal ganz herzlich beim Schuhhaus Kratzer bedanken, der die drei Busse sponserte und finanzierte. Vielen Dank dafür, aber auch nochmal ein Dank an die Metzgerei Wiech, Bäckerei Leins und Brauerei Schimpf für das Sponsoring unserer Verpflegung. Danke an alle. Nur gemeinsam sind wir stark!
Leider gibt es vom Spiel keine Fotos. Das Wetter ließ es einfach nicht zu. Ich war zu beschäftigt überhaupt meinen Regenschirm zu halten, geschweige denn darauf zu achten, daß mein Rucksack mit Kamera nicht nass wird. Also Sorry, daß es keine Bilder gibt, bis auf die bis die Mannschaften einliefen, denn anschließend war es vorbei mit Bilder machen. Wir als Fans am Spielfeldrand führten unseren eigenen Kampf und zwar gegen den Regen, denn in der fünften Minute machte der Himmel endgültig auf und es schüttete aus Eimern. So was habe ich in meiner langen Fußballfanzeit noch nie erlebt. Nach dem Spiel waren alle bedient und damit beschäftigt sich warm zu halten. Durchnässt bis auf die Unterhose und die Zehen. Es war heftig und nicht schön, dennoch ließen die paar mitgereisten Rottenburger Fans es sich nicht nehmen die Mannschaft dem Regen zum Trotz, anzufeuern!!!!!


Irreguläre Platzverhältnisse in Habzeit zwei
So jetzt aber zum Spiel: Der Rasen im Sparkassen-Stadion im Fritz Sportpark in Hofherrnweiler lag perfekt da, „wie ein Teppich“ freuten sich die Spieler bei der Begehung vor dem Spiel, denn auch bis zum Spielbeginn war das Wetter noch fußballfreundlich. Nun, denkbar schlecht hatte es der Wettergott dann mit der gastgebenden TSG Hofherrnweiler-Unterrombach und Aufsteiger FC Rottenburg gemeint. Pünktlich zu Spielbeginn öffnete der Himmel alle Schleusentore und es begann zu schütten wie aus Kübeln. Dies tat dem Spielfluss überhaupt nicht gut. Dennoch hatte der FCR den besseren Start. In den ersten zwanzig Minuten waren beide Teams ausschließlich aus der Distanz zu Schüssen gekommen. Den gefährlichsten wehrte TSG-Keeper Joshua Barth halbhoch gegen Julian Kiesecker rechts ab. Kiesecker und Angerer waren es, die weitere Chancen zu einer Rottenburger Führung hatten. Die TSG erzielte dann in der 20. Minute mit seiner ersten guten Möglichkeit durch Mert Arslan die 1:0-Führung. Nach einer Flanke auf den langen Pfosten schmuggelte sich Arslan weg und nickte zur 1:0-Führung für Hofherrnweiler unbedrängt ein. Auch in der Folge gab es wenig erwähnenswerte Torchancen. Nachdem ein Abseitstor der TSG nicht gegeben wurde, hatten kurz vor dem Pausenpfiff die Hausherren eine gute Möglichkeit, als sich Jermain Ibrahim geschickt um einen Gegenspieler drehte und ins Eck abschloss. Rottenburgs Torwart Julian Häfner reagierte allerdings sensationell reflexartig und verhinderte mit dem linken Fuß das 0:2.
Nach dem Seitenwechsel – es schüttete immer noch wie aus Kübel – nahm die Partie wie aus dem Nichts extrem Fahrt auf. Es waren knapp 10 Minuten gespielt, als Daniel Angerer völlig übermotiviert im Mittelfeld Damjan Bucan mit offener Sohle am Knöchel erwischte, allerdings sah es schlimmer aus als es war, denn Angerer rutschte auf dem glitschigen Rasen unkontrolliert in den Mann. Nun, auf den ersten Blick für den Schiedsrichter kam nichts, erst nach Absprache mit seinem Assistenten zückte er die Rote Karte. Nun kam alles zusammen. Die Situation spielte dem Gastgeber in die Karten und so erhöhte Tim Seidler per Kopfball auf 2:0 (54.).
Mit einem Mann mehr auf dem Feld und einer deutlichen Führung im Rücken war nun davon auszugehen, dass die Begegnung entschieden wäre. Doch Rottenburg puschte sich, jeder gab nun nochmal das ein oder andere Prozent mehr und so kam der FCR fast im direkten Gegenzug eine Minute später (55.) zum Anschluss, als Kapitän Lukas Behr eine Flanke von Maxime Ackermann von links mit dem Kopf verwandelte. Nun hatten die Gäste um Trainer Marc Mutschler Morgenluft gewittert, blieben aggressiv und versuchten es weiter offensiv. Und schon klingelte es wieder im Kasten der TSG. Nachdem eine Freistoßflanke von rechts von Aaron Leyhr über diverse Abwehrversuche in den völlig verwaisten Rückraum abprallte, zog Maxime Ackermann direkt ab und verwandelte mit einem satten Schuss unten links zum überraschenden 2:2-Ausgleich.
Doch auch die TSG war nun angestachelt, man meckerte sich an und so gingen sie prompt ihrerseits wieder in Führung. Nach Nicola Zahners Eckball auf den ersten Pfosten ließ Simon Lechleitner den Ball über sein eigenes Haupthaar gleiten und am FCR-Schlussmann Häfner vorbei ins lange Eck zur erneuten Führung. 3:2 in der 62. Minute – es war nun ganz schön Action im Spiel. Damit war bereits der vierte Treffer in nur acht Minuten gefallen. Diese Schlagzahl konnte die Partie witterungsbedingt kaum mehr halten und die Qualität flachte zusehends ab. Es herrschte nur noch Kampf, Gier und Wille auf mehr. Alle kamen auf dem Zahnfleisch daher. Auf einem Geläuf, das durch teils sintflutartigen Regen mitunter an das WM-Halbfinale 1974 Deutschland gegen Polen in Frankfurt erinnerte, blieb der Ball immer wieder unvermittelt stehen. Passstafetten waren nahezu unmöglich und so wurde beiderseits nur noch mit langen Bällen agiert.
Eine dieser Flanken aus dem Halbfeld segelte nach 75 Minuten in den Weilermer Strafraum, wo René Hirschkaso so halb in Rückwärtsfliegen am höchsten stieg und Joshua Barth im Heimtor überwand. Ein typisches Hirschka-Tor. Der Jubel war natürlich riesengroß, auch die paar Rottenburger Fans hatten wieder Hoffnung geschöpft. Trotz der Unterzahl agierte der Aufsteiger weiterhin mutig, was ihm in der 83. Minute zum Verhängnis wurde. Die Abwehr des FCR war etwas zu weit aufgerückt und so lief Mert Arslan allein aufs Tor zu. Außenverteidiger Stanislav Votentsev war noch vor dem Strafraum zur Notbremse gezwungen, als der Ball plötzlich im Wasser steckenblieb und es so zum unglücklichen Foul kam. Auch hier gab es Rot für Votentsev. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl hätte Schiedsrichter Mario Doser aus Saulgau die Karte stecken lassen und nur auf Freistoß entscheiden können. Selbst die heimischen Fans – die von diesem Platzverweis profitierten – konnten diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Auch in nun doppelter Überzahl waren lange Bälle weiterhin das Mittel der Wahl gegen Rottenburger, die den Punkt – es stand 3:3 – mit allen Mitteln verteidigen wollten. Jedoch schlug Marc Wagemann in der 86. Minute von der Mittellinie einen perfekten Ball auf den einstartenden Tim Seidler, der im 16er erneut seinen Kopf hinhielt und den Ball aus etwa 13 Metern über den nassen Scheitel ins Eck verlängerte. Der FCR bäumte sich dennoch nochmal auf und packte nun alles aus, was in ihnen steckte. So erspielte man sich noch die ein oder andere Chance um erneut auszugleichen. Doch nach 7 Minuten erlöste der Schiedsrichter alle Beteiligten, die bei diesem Spiel dabei waren.


Fazit
Nachdem beide Mannschaften in Hälfte eins große Probleme hatten, sich mit der Witterung zu arrangieren, passten sie ihr Spiel nach der Pause erkennbar an. Bezeichnend dafür war, dass von sieben Toren sechs Kopfbälle waren. Spielerisch werden beide Trainer vermutlich wenig aus der Partie mitnehmen können – abgesehen von dem Wissen, in den nächsten Trainingseinheiten noch einmal am Stellungsspiel der eigenen Defensivreihe bei hohen Bällen zu arbeiten. Für die TSG bedeuten die drei Punkte den Verbleib auf Platz sechs in der Tabelle und Kontakt zur Spitzengruppe der Liga. Rottenburg rutscht auf Platz 12 ab.
In Überzahl verspielte die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach zunächst eine 2:0-Führung gegen den FC Rottenburg. TSG-Eigengewächs Tim Seidler erzielte kurz vor Schluss doch noch den glücklichen 4:3-Siegtreffer.
Am Ende war es ein glücklicher Sieg der TSG Hofherrnweiler bei widerlichen Verhältnissen. Mutschler war bedient und meinte: „Wieviel Pech kann man haben.“ Dennoch sprach er seiner Mannschaft eine Riesenkompliment aus: „Wir waren teilweise in Unterzahl das bessere Team, aber uns fehlt gerade das Spielglück“, so Mutschler, nach der vierten Niederlage in Folge mit nur einem Tor Differenz.
Der Dauerregen – es schüttete 90 Minuten wie aus Kübeln – wie auch Sturmböen, beeinflussten das Spiel von Minute zu Minute, indem er den Ball schneller und schwieriger kontrollierbar machte, aber auch die Gesundheit der Spieler gefährdete. Daher hofft auch der FCR auf milde Strafe bei der Urteilsfindung gegen die beiden Roten Karten gegen Angerer und Votentsev, die aufgrund des mittlerweile unbespielbaren und rutschigen Rasens zustande kamen.
Es waren noch regulär ca. 5 Minuten zu spielen als der Schiedsrichter TSG-Kapitän Zahner sowie René Hirschka zu sich beorderte. Er wollte die Meinung der Spieler hören, bzgl. eines Spielabbruchs, weil der Platz ja schon unter Wasser stand, um auch über einen evtl. Abbruch zu diskutieren. „Der Ball würde noch normal rollen, darum würde er es durchziehen“, so der Schiri. Dann hat TSG-Kapitän Zahner und Hirschka gesagt, dass es ja logisch wäre, dass der FCR bei zwei Mann weniger für Abbruch und Zahner natürlich für Weiterspielen wäre und dass nun der Schiedsrichter entscheiden muss. Hirschka plädierte natürlich auf Spielabbruch, da der Ball keines Falls mehr normal rollte, was auch kurz später die Szene von Oleh Stepanenko zeigte, der bei einem Spurt mehrere Meter unkontrolliert wegrutschte und das Wasser nur so in die Höhe spritzte. Nur der Schiedsrichter und der TSG-Kapitän plädierten auf Weiterspielen, na klar aus Sicht der TSG. Das letzte Wort hatte der Schiedsrichter und ließ zu Ende spielen. Uns fehlte die Souveränität und das Fingerspitzengefühl des Verbandsliga-Schiedsrichters angesichts der Platzverhältnisse. Trotzdem gilt: „Wenn Du das Spiel nicht gewinnst, dann darfst Du es aber auch nicht verlieren“, sagte einmal Jürgen Klopp und so war es auch am Samstag.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es ist einfach schwierig, nach so einem Spiel die passenden Worte zu finden. Mit Phasenweise 9 Mann haben wir alles, was nötig war, auf dem Platz gelassen.  Wir haben uns immer wieder auf einem teilweise unbespielbaren Platz zurückgekämpft. Es schmerzt, nach jetzt vier Spielen in Folge ohne Punkt zu sein, doch unsere Motivation bleibt ungebrochen und wir verlieren unsere Ziele nicht aus den Augen. Es war offensichtlich, dass nach dem Erfolg der letzten Jahre auch schwere Zeiten in der Verbandsliga kommen würden und diese gilt es nun zu überwinden!

Pressestimmen

Wieder nur ein Tor Differenz
Artikel lesen | Vincent Meissner am 06.10.2025 | Schwäbisches Tagblatt
Wie verhext: FC Rottenburg verliert erneut knapp
Artikel lesen | 06.10.2025 | Reutlinger General-Anzeiger
TSG-Wahnsinn: Sieben Treffer, zwei Platzverweise und ein Sieger
Artikel lesen | 05.10.2025 | Schwäbische / Aalener Nachrichten


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lukas Behr (C) (70. Stepanenko), Nick Heberle, Moritz Rohrer (75. Baur), Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker (53. Ackermann), Luca Alfonzo (53. Weber), Aaron Leyhr
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Jan Baur, Maximilian Biesinger, Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Maxime Ackermann
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel
Tore:
1:0 Mert Arslan (20.)
2:0 Tim Seidler (54.)
2:1 Lukas Behr  (55.)
2:2 Maxime Ackermann (58.)
3:2 Simon Lechleitner (62.)
3:3 René Hirschka (71.)
4:3 Tim Seidler (86.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Mario Doser (TSV Scheer, Schiedsrichtergruppe Saulgau)
Schiedsrichter-Assistenten:
Marco Komander (TSG Maselheim-Sulmingen)
Muhammed Öztürk (SV Schemmerhofen)
Gelbe Karten: 4/4
Rote Karten: -/2
Besondere Vorkommnisse: 
  • Daniel Angerer vom FC Rottenburg sieht in der 53. Minute wegen groben Foulspiel die Rote Karte.
  • Stanislav Votentsev vom FC Rottenburg sieht in der 83. Minute die Rote Karte wegen einer Notbremse.
  • Patrick Faber, Trainer der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach sieht in der 84. Minute die Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit.
  • Heftiger Dauerregen von der ersten bis zur letzten Minute des Spiel. Der Rasen wurde von Minute zu Minute unbespielbarer. Das Wasser stand regelrecht auf dem Spielfeld. Es waren nun irreguläre Platzverhältnisse, so daß ein ordnungsgemäß faires Spiel durchzuführen nicht gegeben waren. FCR-Kapitän Hirschka stimmte dabei nach einer Unterbrechunmg mit TSG-Kapitän Zahner und dem Schiedsrichter ca. 5 Minuten vor dem regulären Spielende auf Spielabbruch. TSG-Kapitän Zahner wollten weiterspielen, so musste der Schiedsrichter entscheiden und der entschied auf weiterspielen.
Zuschauer: ca. 85

Ausblick Herren 1. Mannschaft

Weiter geht es mit dem1. Spieltag am Samstag, den 11.10. mit einem Heimspiel gegen den Tabellenelften VfB Friedrichshafen. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:30 Uhr. Wir hoffen wieder bei der ersten Verbandsliga-Saison unserer Mannschaft auf zahlreiche Unterstützung für unser Mannschaft. Kommt und macht Stimmung.

FCR verliert nach einer 2:0-Pausenführung noch 2:3 bei den SF Dorfmerkingen



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 8. Spieltag
Datum: Samstag, 20.09.2025 | 14 Uhr
Spielort: Röser-Arena Dorfmerkingen (Rasenplatz)


FC Rottenburg verspielt Zwei-Tore-Führung

Was für ein Drama in Dorfmerkingen: Der zweimalige DFB-Pokal-Teilnehmer und ehemalige WFV-Pokalsieger besiegte den FCR am 8. Spieltag vor ca. 150 Zuschauern in einem beeindruckenden Ambiente in der Röser-Arena in Dorfmerkingen durch drei Treffer in der zweiten Halbzeit nach 0:2-Pausenrückstand noch mit 3:2. Der Aufsteiger verspielte dabei eine eigene 2:0-Führung, die sich das Team von Marc Mutschler durch Tore von Jakob Bader (1.) und Maxime Ackermann (45.) herausgespielt hatte. In der Tabelle rutschen die Kicker vom Hohenberg nach dieser Niederlage um einen Platz auf den 10. Platz zurück. Am kommenden Samstag erwartet der FCR mit dem Tabellenvierten TSV Oberensingen und einem Ex-Zweitligaspieler vom MSV Duisburg, einen dicken Brocken.
Der FCR Wollte in Dorfmerkingen mutig auftreten und sich die zahlreichen Ausfälle nicht anmerken lassen, so auch legten sie los und hatten in der 1. Minute mit dem 1:0-Blitzstart einen Traumstart hingelegt. In der Provinz, 20 km südöstlich von Aalen, musste der FCR nach dem bitteren 0:1 letzte Woche im Derby gegen die TSG Tübingen den nächsten Tiefschlag hinnehmen: 2:0 geführt, 2:3 verloren – doch mit 9 Punkten ist man immer noch voll im Soll. Mit einem Sieg hätte man in der Tabelle bis auf Platz 5 klettern können. Doch das Spiel hat gezeigt, daß in der Mannschaft, mit dem bislang jüngsten Kader der Saison (23,1 Jahre), doch noch sehr viel Unerfahrenheit steckt, gegen eine zum Teil abgezockte und körperlich überlegene Dorfmerkinger Mannschaft mit drei Hochkarätern im Kader. Durch die Ausfälle von Leon Oeschger, Nick Heberle, Manuel Weber und Lennis Eberle fehlte den in rot spielenden Rottenburger viel Erfahrung. Vor allem im Mittelfeld fehlte die Kompaktheit bzw. die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff. Aus diesem Grund haben die Jungs um Kapitän Lukas Behr ihre Aufgabesehr sehr gut gemacht, doch am Ende siegte die Abgezocktheit.
Dorfmerkingen hatte die letzten Spiele einen guten Lauf. Bis auf die 1:3-Niederlage beim Primus Young Boys Reutlingen, glänzten die Härtsfeld-Kicker zuletzt mit einem 3:1-Sieg beim SV Fellbach, einem 9:2-Kantersieg gegen Weilimdorf und einem souveränen 4:0 gegen den aktuellen Tabellensiebten SSV Ehingen-Süd. So reiste die Rottenburg mit zwei Kleinbussen ersatzgeschwächt aber trotzdem selbstbewusst am Samstagvormittag um 10 Uhr Richtung Aalen. Angekommen staunte man nicht schlecht über das Drumherum, den Rasen und die Unterhaltung. „Ein brutales Stadion und einer der besten Plätze auf der wir je gespielt haben“, so ein schwärmender FCR-Trainer Marc Mutschler. Alles sehr professionell hier in Dorfmerkingen.
Um 14 Uhr – anderthalb Stunden früher als der Rest dieses Spieltages – war Anpfiff in der Röser-Arena. Kaum eine Zeigerumdrehung war das Spiel alt und da stand es auch schon 0:1 für den FCR. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte passte Moritz Rohrer von links quer auf Jakob Bader, der von der Strafraumkante direkt abnimmt und für alle – viele waren noch gar nicht auf ihren Plätzen – zur Blitzführung traf. Die Mutschler-Elf nutzte die Unachtsamkeit der Dorfmerkinger nach dem Anstoß gnadenlos aus.
In der 9. Minute konnte FCR-Keeper Julian Häfner sein ganzes Können zeigen, als er bei der ersten Topchance der Gastgeber einen Schuß von Ex-Regionalligaspieler Benjamin Walter aus dem Dreieck über die Latte zur Ecke lenken konnte. Die Sportfreunde nun deutlich aktiver im Spiel nach vorne, doch der entscheidende Pass bzw. Abschluss wollte nicht gelingen. Rottenburg verteidigte gut und lauerte auf Konter. Leon Villino – erstmals in der Startelf – erkämpfte sich den Ball gegen seinen nachlässigen Gegenspieler. Von der Grundlinie legte er den Ball quer in die Box, fand dort aber keinen Abnehmer, somit war ein vielversprechender Angriff verpufft. Es hätte das 0:2 für den FCR sein können, wenn da jemand gestanden wäre. Es war nun ein intensives Spiel in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Moritz Rohrer hatte nun in der 25. Minute die Riesenchance ein weiteres Mal auf 2:0 zu stellen. Sein Schuss ging aber am langen Pfosten knapp vorbei.
Fazit nach 30 Spielminuten: Die Hausherren tun sich unheimlich schwer ihr Spiel aufzuziehen, haben dafür mehr Ballbesitz. Vorallem in der Vorwärtsbewegung wurden keine Anspielstationen geschaffen, so verlief jeder Angriff im Nichts. Die Gäste des FCR blieben in der Defensive sehr kompakt und abwartend. In der 31. Minute dann brennt es lichterloh im Strafraum des FCR. Benjamin Walter stellt die FCR-Abwehr das ein ums andere Mal vor schwierige Aufgaben. In der Folge passte Walter in die Mitte, doch Lucas Schwarzer schlug am Ball vorbei.
Die Angriffe der Dorfmerkinger werden nun von Minute zu Minute gefährlicher. Der Dorfmerkinger offensive Mittelfeldspieler Walter bekommt in der 36. Minute den Ball in die Gasse gelegt, konnte die Chance aber nicht ordentlich verwerten. Es scheint nun eine Frage der Zeit, wann das 1:1 fällt. In der 40. Minute dann bereits der erste Wechsel beim FCR. Maxime Ackermann kam für Daniel Angerer, der sich beim Tritt auf den Ball den Fuß überdehnt hat und nicht mehr weiter spielen kann.
In der 41. Minute dann ein Torschuss der SFD, aber am Lattenkreuz vorbei ins Außennetz. In der 45. Minute dann ein katastrophaler Fehlpass der Dorfmerkinger zurück zu Torhüter Christian Zech, Ackermann kaum im Spiel war noch hellwach und lief den Ball ab und verwertete ihn ins leere Tor zur 2:0-Führung für den FCR. „Heute fehlt es bei Dorfmerkingen an allem und überall“, so ein Dorfmerkinger Fan. „Nicht zu vergleichen mit dem Spiel vom letzten Sonntag. Rottenburg spielt es schlau und clever runter.“ Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Max Christian Augustin von der Spvgg Oedheim aus der Schiedsrichtergruppe Kocher/Jagst zur Halbzeit.

Archivbild: Jakob Bader (Mitte) sorgte mit seinem 1:0-Blitztor in der 1. Minute für Aufsehen.


Dorfmerkingen schlägt mit brachialer Kraft zurück
Der FCR kam besser aus der Kabine und hatte nach einer Villino-Flanke durch einen Kopfball die erste Chance der zweiten Halbzeit. Dann ein früher Wechsel (57.) in der zweiten Halbzeit. Der lange verletzte Oleh Stepanenko kam für Leon Villino ins Spiel.
Dann in der gleichen Minute (57.) der Anschlusstreffer für Dorfmerkingen. Ein klassisches Standardtor: Eckball, Kopfball, Tor. Der Ball wurde noch hinter der Linie wieder rausgeholt, aber der Schiri-Assistent stand gut und gab den Treffer. Es folgte eine Großchance (59.) der SFD durch Nico Rodewald, doch der Ball ging knapp am Pfosten vorbei. Die Hausherren investierten in dieser Phase ein wenig mehr und hatten dementsprechend mehr vom Spiel. In der 61. Minute die nächste Topchance der Gastgeber. Fabio Mango legte quer und fand keinen Abnehmer, dabei hätte er es selber versuchen können.
So und nun die 64. Minute. Ausgleich zum 2:2 – Der FCR war sehr offen und fing sich in der zweiten Angriffswelle einen Konter, der von den in weiß spielenden Sportfreunde sehr schön herausgespielt war. Klasse Pass von Mango auf Walter, der behauptet sich sehr gut an der Grundlinie und spielt den Ball in die Box auf Fabian Ehrmann, der hier fulminant den Ausgleich macht. Nun war hier plötzlich alles wieder auf Null gestellt. Von den Gästen aus Rottenburg kam im zweiten Durchgang nicht mehr arg viel.
Nach einem 4-fach-Wechsel zwischen der 69. und 78. Minute der Dorfmerkinger, hat der FCR ab der 73. Minute das Spiel wieder besser in den Griff bekommen, aber die Angriffe der SFD bleiben weiterhin gefährlich. Einige FCR-Spieler kommen mittlerweile auf der letzten Rille daher, hängen aber trotz allem alles rein, vorbildlich. Auch der FCR wechselte nun. Für Bader kam Maximilian Biesinger in die Partie (78.). In der 81. Minute dann ein Torschuss der Dorfmerkinger durch Rodewald, er setzt sich auf der linken Seite stark gegen Häfner durch und schlenzt den Ball aufs leere Tor, doch der Ball wurde gerade noch so von René Hirschka geklärt. Bei dieser Rettungsaktion verletzte sich Hirschka so schwer an der Leiste, daß er ausgewechselt werden musste. Langer rückte nun für Hirschka auf die Innenverteidigerposition. Für Hirschka kam Luca Alfonzo, der letzte Spieler auf der Bank. Gute Besserung an unseren Leitwolf. Hoffentlich nichts Schlimmeres.
Die Schlussphase wurde nun hitziger, erkennbar an den zahlreichen gelben Karten die es jetzt hagelte. Die Hausherren mittlerweile deutlich besser. So fiel dann auch logischerweise das 3:2 für die SFD. Ein Eckball von Tim Jablonski fand Nico Rodewald, seines Zeichens ehemaliger 3. Liga-Spieler für den VfR Aalen, der köpft zum vielumjubelten 3:2 für Dorfmerkingen ein. Der FCR war bedient und konnte es nicht fassen. Verdient machen die Hausherren die Führung, welche sich angebahnt hatte. In der vierten Minute der Nachspielzeit vergibt Ismail Kone nochmal eine Riesenchance für Dorfmerkingen. Eine Minute später war Schluss.
Fazit
Dorfmerkingen konnte gerade noch so Punktverluste entgehen und kommt nach extrem schwachen ersten Durchgang wieder zurück und das mit brachialer Kraft, gewinnen am Ende aber trotzdem knapp aber verdient. „Was für ein Kampf für Dorfmerkingen. Da dürften heute ein paar Spieler sehr gut schlafen“, so ein Dorfmerkinger Fan. Für den FCR unglaublich bitter, da man zur Pause unverhofft 2:0 führte und sich Hoffnungen auf einen unerwarteten Auswärtssieg machte. Doch am Ende merkte man halt doch, daß zu viel fehlende Leistungsträger den Unterschied machten.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Der frühe Führungstreffer tat uns gut und stärkte unser Spiel. Trotz mehr Spielanteilen von Dorfmerkingen konnten wir ihre Angriffe durch eine starke Abwehrleistung gut verteidigen. Das 0:2 zur richtigen Zeit gab uns weiteren Auftrieb. In der zweiten Halbzeit begannen wir gut und waren die ersten zehn Minuten im Spiel. Doch mit zunehmendem Druck von Dorfmerkingen konnte das 1:2 nicht verhindert werden, und sie glichen verdient aus. Besonders bitter ist, dass wir beide Gegentore nach Standardsituationen kassierten. Dass wir am Ende ohne Punkte nach Hause fahren müssen, ist daher umso enttäuschender.

Pressestimmen

FCR verspielt 2:0 zur Halbzeit
Artikel lesen | Vincent Meissner am 22.09.2025 | Schwäbisches Tagblatt
FC Rottenburg gibt 2:0-Führung her
Artikel lesen | 22.09.2025 | Reutlinger General-Anzeiger

Bilder

Bildergalerie vom Spiel (Fotos: Thomas Nast auf fupa.net)
Info: Sie werden auf eine externe Seite weitergeleitet.

Archivbild: Maxime Ackermann nutzte einen katastrophalen Fehler der Dorfmerkinger eiskalt aus und markierte mit seinem zweiten Saison- aber auch ersten Verbandsligatreffer die 2:0-Führung.


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, René Hirschka (82. Alfonzo), Lukas Behr (C), Jakob Bader (78. Biesinger), Moritz Rohrer, Daniel Angerer (40. Ackermann), Julian M. Kiesecker, Leon Villino (57. Stepanenko), Aaron Leyhr
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Kransniqi – Maximilian Biesinger, Oleh Stepanenko, Luca Alfonzo, Maxime Ackermann
Trainerstab FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel
Tore:
0:1 Jakob Bader (1.)
0:2 Maxime Ackermann (33.)
1:2 Paul Rauser  (57.)
2:2 Fabian Ehrmann (64.)
3:2 Nico Rodewald (86.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Max Christian Augustin (Spvgg Oedheim, Schiedsrichtergruppe Kocher/Jagst)
Schiedsrichter-Assistenten:
Edgar Schiffner (SC Neckarsulm-Amorbach)
Constantin Knödler (FC Obersulm)
Gelbe Karten: 3/3
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse: 
Keine
Zuschauer: ca. 150

Ausblick Herren 1. Mannschaft

Weiter geht es mit dem 9. Spieltag am Samstag, den 27.09. mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvierten TSV Oberensingen. Spielbeginn im Hohenbergstadion in Rottenburg ist um 15:30 Uhr. Wir hoffen wieder bei der ersten Verbandsliga-Saison unserer Mannschaft auf zahlreiche Unterstützung für unser Mannschaft. Kommt und macht Stimmung.

Sehr ärgerliche 0:1-Heimniederlage des FC im Derby gegen die TSG Tübingen



Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft
Spielzeit: Saison 2025/26
Wettbewerb: Verbandsliga Württemberg, 7. Spieltag
Datum: Samstag, 13.09.2025 | 15:30 Uhr
Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)

Das Spiel wurde präsentiert von…


Der Spielball wurde gespendet von…


Verbandsliga-Derby: Eine Frage der Leidenschaft

Die TSG Tübingen hat das erste Verbandsliga-Derby der Geschichte vor ca. 400 Zuschauern im Hohenbergstadion gegen den FC Rottenburg mit 1:0 (1:0) für sich entschieden und ist nach fünf sieglosen Spielen zurück in der Spur. Der FCR hingegen ging nach drei Siegen in Folge voller Selbstvertrauen in das Derby und kassierte seine dritte wirklich unnötige Niederlage in dieser Saison. Beim Siegtreffer für Tübingen durch Philipp Biermann gab der FCR schmerzliche Nachbarschaftshilfe. In der Tabelle rutschte der FCR daher wieder um zwei Plätze nach unten und belegt nun den 9. Platz mit weiterhin 9 Punkten, ein Punkt hinter unserem nächsten Gegner SF Dorfmerkingen. Der Ex-DFB-Pokalteilnehmer hat die gleiche Bilanz wie der FCR, außer daß sie ein Spiel und ein Unentschieden mehr auf dem Konto haben. Eine Statistik noch zur Aufmunterung: Der FCR hat mit 11 Gegentoren nach 6 Spielen mit drei anderen Mannschaften die viertbeste Abwehr der Liga! Man muss immer das Positive aus Niederlagen mitnehmen.
Es sollte der vierte Sieg und zusätzlich der zweite Heimsieg in Folge werden. Vor dem Spiel war der FCR eigentlich voll im Soll. Mit so einem Start hätte vorher niemand gerechnet. Das Derby gegen die TSG Tübingen sollte ein Highlight in der Vorrunde werden, es war alles angerichtet. Erstmals, präsentierte der FCR seinen von Intersport Micki Sport gespendeten Spielball auf einer Stele – mittlerweile Standard in fast allen Vereinen. An dieser Stelle geht eine besonderer Dank an Benny Mickeler für die Bereitstellung der Ballstele und den Spielball.
Vor eigenem Publikum allerdings sieht die Bilanz nach der Niederlage bislang eher mager aus: Zwei der drei Heimspiel gingen verloren. Heimspiele bleiben anscheinend die Achillesferse des FC Rottenburg. Zuletzt gewann man noch grandios mit 1:0 gegen den Ex-Profiverein und mit Ex-Oberliga- und Regionalligaspielern gespickten VfR Heilbronn. Mit dem gleichen Ergebnis musste man sich nun geschlagen geben. Um wieder an alte Stärke im heimischen Stadion anzuknüpfen, braucht die Mannschaft die volle Unterstützung, gerne mit Gesängen (ohne Trommel, ihr wisst schon) der Rottenburger Fans.
Eine verdammt ärgerliche Niederlage
Niederlage die doppelt schmerzt – Derbyniederlage und Heimniederlage – und das gegen schwache Tübinger, der bislang schwächste Verbandsliga-Gegner. Man wusste, daß dieses mit Spannung erwartete Derby gegen den Verbandsliga-Dino kein Spaziergang wird, dazu kam noch die Brisanz eines Derbys, sowie der kurzfristige Ausfall von Abwehrchef und FCR-Legende René Hirschka hinzu.
Mit Oeschger (verletzt), Hirschka (krank), Baur (Vaterschaftspause), Eberle (Studium) und Stepanenko (verletzt)  fielen gleich fünf Unterschiedsspieler weg und solche Spieler gleichwertig zu ersetzen ist verdammt schwierig. Selbst die großen Mannschaften könnten keine halbe Mannschaft einfach so wegstecken. Beispiele braucht man da nicht erwähnen, aber jeder kennt die Topspieler der Verbandsliga. Deshalb darf man aktuell mit der Leistung des FCR zufrieden sein, auch deshalb da die meisten Spieler des FCR erstmals Verbandsliga spielen und zudem noch verdammt jung sind, am Samstag wieder mit einem Durchschnittsalter von 23,7 Jahre. Man hat bei der TSG Tübingen die letzten Wochen gesehen wohin es führen kann, wenn eine Vielzahl von Leistungsträgern verletzungs-, berufs- oder urlaubsbedingt wegbricht.
Die Ausgangslage für die Mannschaft von Coach Marc Mutschler war klar, man wollte ohne den Derby-Druck den vierten Sieg in Folge einfahren, die TSG musste gewinnen um aus dem Tabellenkeller rauszukommen. Doch es kam nie zu einem kampfbetonten Spiel eher mit wenig Chancen auf beiden Seiten. Passgenauigkeit und Passschärfe ließen oft zu Wünschen übrig, obwohl der FCR über gut 70 Minuten die klar bessere Mannschaft war, ohne aber vorne so richtig gefährlich zu werden. Zu harmlos agierte der FCR. Das zeigte auch die Anzahl der Gelben Karten – 6:1 für die TSG. Der FCR sah sich nie in der Favoritenrolle, aber nahm sie aufgrund der Tabellenkonstellation an und wollte definitiv um die Punkte fighten. Es war klar, dass wir die Leistung abrufen müssen, die wir gegen Fellbach und Esslingen gezeigt haben. Nur dann hätten wir erneut erfolgreich sein können.
Der FCR geht nun mit zwei Siegen (Heilbronn und Esslingen) und einer Niederlage raus aus der Englischen Woche. Eigentlich keine schlechte Bilanz, die man hätte krönen können. Doch nicht nur das Spiel war schwach, auch Schiedsrichter Ismail Halici hatte keinen guten Tag, denn er hätte in der 27. Minute einen klaren Elfmeter für den FCR geben müssen, aber auch eine klare Rote Karte gegen Tübingens Biermann, der Aaron Leyhr unfassbar rüde mit offener Sohle im wahrsten Sinne umgesäbelt hatte. Insgesamt aber war es eines der schwächsten Spiele des FCR in den letzten Monaten. Es war nicht der Tag des FCR.


Schiri mit doppeltem Blackout
Die Mutschler-Elf hatte den besseren Start und kam in der 2. Minute zur ersten ernsthaften Annäherung auf das Tübinger Tor. Tübingen hatte in der 3. Minute ihren ersten Abschluss, aber alles noch nicht zwingend. Die erste ernsthafte Chance hatte dann der FCR. In der 8. Minute kam es zu einem Freistoß von der linken Seite, anstatt den Ball hoch in den Strafraum zu bringen, legte Behr die Kugel in den Rückraum auf Votentsev, der aus gut 20 Metern abzog. TSG-Keeper Mang konnte den Ball nur ins Getümmel im 16er abwehren den Rest erledigte seine Abwehr.
In der 10. Minute ein weiterer Freistoß von Behr, dieses Mal aus zentraler Position unmittelbar hinter der Strafraumlinie. Sein Schuss streifte die Mauer, so daß es Eckball gab, diesen verwertete Ackermann am Tor vorbei. Eine Minute später war es wieder Behr, der mit einem Torschuss übers Tor die Tübinger ein weiteres Mal prüfte.
Es war dann die 14. Minute, als eine Behr-Ecke den Kopf von Rohrer fand, der aber am Tor vorbei köpfte. Bis zur 20. Minute gehörte das Spiel ganz klar dem FCR, doch alles noch zu harmlos gegen Tübinger die sich kaum wehrten. In der 20. Minute dann die erste gute Möglichkeit für die TSG. Eine kurz ausgeführte Ecke kam auf den 2. Pfosten. Per Kopf prüfte ein Tübinger FCR-Keeper Häfner.
In der 24. Minute dann eine Riesenchance von Maximilian Biesinger, dessen jüngerer Bruder Mathis auf der anderen Seite mit den weißen Trikots spielte, doch Torwart Mang war wieder zur Stelle, außerdem entschied der Assistent auf Abseits. Zwei Minuten war es wieder Behr, der es nun mit einem Schlenzer versuchte, doch wieder vorbei. Der FCR war die klar spielbestimmende Mannschaft, bei der TSG war vieles Zufall.
Die 27. Minute wurde dann zum ersten großen Aufreger, denn Behr wurde im Strafraum aber so was von klar gefoult, auch bis zur Tribüne zu hören, welche hörbar entrüstet zu pfeifen begann. Behr der ein fairer Sportsmann ist, bestätigte nach dem Spiel einen klaren Kontakt. Doch der Schiedsrichter Ismail Halici vom VfL Pfuhl ließ weiter laufen und pfiff nicht mal. Der anschließende Torschuss von Leyhr ging am Tor vorbei. Da war sie, die erste große Fehlentscheidung! Gehört anscheinend dazu um in ein Derby Brisanz hinein zu bekommen.
In der 33. Minute kam Grauer nach einem Konter über links zu einem Torabschluss, wurde aber zur Ecke abgefälscht. Dann der zweite große Aufreger und wieder war der FCR der Benachteiligte. Der Tübinger Biermann grätschte vor der Tübinger Bank mit offener Sohle in Leyhr rein, der danach lange behandelt werden musste. Ein Aufschrei im Stadion nach der Roten Karte und die nach diesem rüden Foul berechtigt gewesen wäre, denn das war dunkelrot. Für Biermann gab es unverständlicherweise nur Gelb. Wir wissen nicht was der Schiri hier wahr genommen hat. Selbst der Assistent müsste gute Sicht darauf gehabt haben. Eine fatale Fehlentscheidungen und die hatte weitere Folgen für den FCR, denn ausgerechnet der Übeltäter – hätte gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen – erzielte später das Siegtor- Glück für die TSG, Pech für den FCR!
Doch, der FCR blieb ruhig und blieb das spielbestimmende Team, bei der TSG herrschte Frust. Nach einem Torschuss von Rohrer (39.) folgte eine weitere Topchance von Behr. Frei gespielt und plötzlich frei vor Tübingens Kasten, konnte Behr im letzten Moment geblockt werden, verdammt schade.
Dann die Führung für die TSG aus dem Nichts. Von der rechten Hälfte konnte Biermann unter Mithilfe der Rottenburger Spieler hindurch marschieren, keiner machte Anzeichen den Tübinger irgendwie durch ein Foul zu stoppen. Aus ca. 20 Metern erkannte er, daß Häfner zu weit vor seinem Kasten stand und schlenzte die Kugel kurz vor der Pause (43.) halbherzig mit links in den oberen linken Winkel zum 0:1. Was für ein Schock bei den Roten, obwohl der Torschütze hätte gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Nochmal, mehr Glück konnte Tübingen hier nicht haben.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Tübingen durch den Ex-Rottenburger Gampert zu einer ja schon fast 100%igen Torchance, als er am zweiten Pfosten die Kugel nicht ins leere Tor drücken konnte, sondern nur den Pfosten traf. Da musste der FCR erstmal tief durchschnaufen, den das hätte eigentlich das 0:2 sein müssen. Dann war Pause und der Redebedarf auf der rappelvollen Tribüne war groß.


Schwache zweite Hälfte ohne Struktur
Die zweite Hälfte startete für die TSG sehr schwungvoll, dabei kamen sie zu zwei Chancen. Zunächst musste Votentsev auf der Linie klären (46.), in der 50. Minute kamen die Tübinger nach einem Häfner-Patzer zu einem weiteren Torschuss. Mutschler hatte nun genug gesehen und brachte Offensivtalent Leon Villino ins Spiel, der Schwung ins Offensivspiel bringen sollte. Für ihn verließ Maxi Biesinger das Feld.
Das Spiel war nun offener, jedoch blieb es bei einem vogelwilden Kick mit vielen Fehlpässen und Stockfehler auf beiden Seiten. War es der Druck eines Derbys, erstmals ein Pflichtspiel in der Verbandsliga zu gewinne? In der Statistik führt die TSG mit 11:8 Siegen. Zuletzt konnte Tübingen in einem Pflichtspiel, also in der Landesliga, drei Mal in Folge gegen den FCR gewinnen. Letzter Pflichtspielsieg in der Landesliga für den FCR – mit Hirschka und Baur – gegen die TSG war am 18.05.2016. Damals gewann der FCR 4:1 im Hohenbergstadion. Doch zurück zum Spiel.
Es war die 59. Minute: Daniel Angerer kam für Ackermann ins Spiel. Er sollte zusätzlich für Tempo sorgen. In der 60. Minute dann eine kuriose Szene. Nach Kopfballstafetten hin und her, wurde FCR-Keeper Häfner zu Fall gebracht, doch der Schiri ließ auch hier laufen und pfiff nicht. Was die Schiri-Entscheidungen angeht war die TSG heute klar bevorteilt. Ein Villino-Flanke (61.) konnte Behr per Fallrückzieher abnehmen, aber ohne Erfolg. Der FCR war nun wieder am Drücker, jedoch harmlos und erfolglos.
Mit den beiden bulligen Stürmern Jakob Bader (64.) und Luca Alfonzo (73.) ging Mutschler nun All in. Es gingen Kiesecker und Weber. Es war die 74. Minute, als Tübingen eine sehr gute Chance hatte. Ein Aufsetzer konnte Häfner mit einem starken Reflex klasse parieren.
Letzter Wechsel (76.) war ein Besonderer: René Hirschka kam für Kapitän Behr – der in der Saison 2021/22 selber für die TSG spielte – ins Spiel. Behr übergab wie in Esslingen schon Nick Heberle die Kapitänsbinde. Ja warum Hirschka nicht von Anfang an spielte war auch das große Thema vor dem Spiel. Hirschka wollte eigentlich krankheitsbedingt mit Luftnot, gar nicht spielen, doch der Spielstand zwang ihn doch noch eine Viertelstunde auf die Zähne zu beißen und er brachte gleich im Luftkampf Gefahr ins Spiel.
Langer musste in der 83. Minute alles geben und im Rückwärtsspurt den Ball vor der Linie klären, da Häfner bei einem seiner Neuer-Ausflüge geschlagen war. Glück für den FCR. In der 85. Minute musste wieder ein Rottenburger behandelt werden, denn der Tübinger Schiffel, ehemaliger Regionalligaspieler, wurde nach einem überharten Einsteigen gegen Votentsev nun doch vom Schiri mit Gelb bestraft.
Die Schlussphase gehörte nun ganz dem FCR. Tübingen stellte sich hinten rein und Rottenburg probierte es in allen Lagen mit hohen Bällen auf Hirschka. Das ein oder andere Mal kam der Ball durch, doch zum Großteil blieb man erfolglos. Eine Villino-Flanke, der nach einer starken Einzelaktion seinen Einsatz erneut bestätigte, fand bei Angerer per Kopf einen Abnehmer, die zur Ecke führte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hätte Villino seinen großen Moment haben können, doch sein Vorstoß wurde radikal geblockt. Schade. Nach 5 Minuten drüber war dann auch Schluss.
Fazit
Eigentlich hätte dieses Spiel keinen Sieger verdient. Tübingen war demnach die glücklichere Mannschaft. Rottenburg wurde in zwei Entscheidungen erheblich benachteiligt. Nun gut, nach einem schwachen Verbandsligaspiel, indem die FCR-Jungs in keinster Weise an die Form des Esslingen- oder Fellbach-Spiel anknüpfen konnten, kann es wieder nur besser werden.  Man blieb erstmals seit dem 0:2 gegen den FC 07 Albstadt ohne eigenes Tor, also 14x in Folge war man immer erfolgreich.
Ach übrigens: Während unsere Haupttribüne fast voll war, konnte man auf unserer Gegengerade unglaubliche 15 Zuschauer zählen. Absoluter Zuschauerrekord auf der anderen Seite des Stadions 😉. Hier verlaufen sich wenn es hoch kommt oft nur 2 oder 3 Zuschauer, der Rest bleibt auf der Seite der Tribüne (ist es auch näher zum Kiosk). Musste einfach jetzt erwähnt werden. Danke an alle die da waren.
FCR-Trainer Marc Mutschler:
Wir hatten keinen guten Tag, das war am Treffpunkt schon ein wenig abzusehen. Für die nicht optimalen Verhältnisse sind wir gut gestartet und hatten Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Für mich aus dem Nichts geht die TSG mit einem Sonntagsschuss in Führung. In Halbzeit zwei gab es nicht viele Möglichkeiten, da uns auch hier der maximale Wille gefehlt hat. Wir sind in der Verbandsliga angekommen und wir merken, dass jeder Fehler sofort bestraft wird. Daher ist es umso wichtiger, dass wir fokussiert bleiben.”

Ex-DFB-Pokal-Teilnehmer SF Dorfmerkingen wartet

Nun geht es am kommenden Samstag zur, nach Friedrichshafen, zweitweitesten Auswärtsfahrt (149 km) nach Dorfmerkingen, ehemaliger WFV-Pokalsieger, DFB-Pokal-Teilnehmer und Tabellensechster. Der seinerzeitige Landesligist Sportfreunde Dorfmerkingen gewann 2016/17 den WFV-Pokal-Titel mit einem 3:1-Endspielerfolg gegen die drei Spielklassen höher antretenden Stuttgarter Kickers aus der Regionalliga Süd. In der Ostalb-Arena in Aalen unterlagen die Sportfreunde Dorfmerkingen in der 1. Runde des DFB-Pokals dann dem Bundesligisten RB Leipzig klar mit 0:5.

Mitfahrgelegenheit nach Dorfmerkingen gesucht

Achtung! Wir suchen für unsere treuen Fans – u.a. unser Fotografen-Team – am kommenden Samstag Mitfahrgelegenheiten zum nächsten Auswärtsspiel nach Dorfmerkingen. Wer fährt und noch einen oder mehrere Plätze frei hat und nicht alleine fahren will, kann/soll sich doch bitte unter der E-Mail-Adresse info@fcrottenburg.de melden und mitteilen wieviel Plätze frei wären und wo und wann Abfahrt wäre. Unsere Mannschaft braucht bei diesem schweren Auswärtsspiel jede mögliche Unterstützung. Also, meldet euch doch.
Bitte E-Mail-Adresse bzw. Handynummer angeben, damit man kommunizieren kann.


Pressestimmen

Dunkelgelb in die Galerie
Artikel lesen | Jannis Hegele am 15.09.2025 | Schwäbisches Tagblatt
FC Rottenburg verliert Derby
Artikel lesen | 15.09.2025 | Reutlinger General-Anzeiger

Bilder

Komplette Bildergalerie vom Spiel (© Fotos: Ralph Kunze)


Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer, Stanislav Votentsev, Aaron Leyhr, Lukas Behr (C) (76. Hirschka), Maximilian Biesinger (51. Villino), Nick Heberle, Moritz Rohrer, Manuel Weber (73. Alfonzo), Julian M. Kiesecker (64. Bader), Maxime Ackermann (59. Ackermann)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – René Hirschka, Jakob Bader, Daniel Angerer, Leon Villino, Luca Alfonzo
Trainerbank FC Rottenburg:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer, Betreuer Klaus Schiebel, Physiotherapeut Tobias Straub
Tore:
0:1 Philipp Biermann (43.)
Fussball.de:
Aufstellung und Spielverlauf
Spieltag und Tabelle
Schiedsrichter:
Ismail Halici (TSV Pfuhl, Schiedsrichtergruppe Ulm/Neu-Ulm)
Schiedsrichter-Assistenten:
Stephan Kohler (SC Lehr)
Dennis Mehl (FV Asch-Sonderbuch)
Gelbe Karten: 1/6
Rote Karten: -/-
Besondere Vorkommnisse: 
Keine
Zuschauer: ca. 400

Ausblick Herren 1. Mannschaft

In der Verbandsliga geht es weiter am kommenden Samstag, den 20.09. mit dem 8. Spieltag und einem Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Dorfmerkingen. Spielbeginn in der Röser Arena in Dorfmerkingen (ca. 20 km sodöstlich von Aalen) ist bereits um 14 Uhr.