Spielort: Sportgelände auf der Wacht St. Johann-Upfingen (Großer Rasenplatz)
FCR feiert Arbeitssieg
Die Mutschler-Elf gewann am Sonntag bei herrlichsten Spätwinterwetter beim starken Aufsteiger und Tabellendreizehnten TSG Upfingen am Ende verdient mit 1:4 (0:1) und bestätigte damit seinen positiven Trend. Die Partie stand morgens noch auf der Kippe, da der Platz mit einem Schneeteppich bedeckt war, doch die Sonne machte dann ganze Arbeit und das Spiel konnte stattfinden. Der FCR tat sich lange Zeit schwer, doch durch die Tore von Stepanenko (33.), Francisco (52.), Epple (73.) und Ruckaberle (90.+3) konnte man die Tabellenführung behaupten und 4 Punkte Vorsprung auf den TSV Hirschau stabilisieren.
Der FCR machte durch das 4:1 einen sehr wichtigen Schritt in die richtige Richtung, denn auch andere Mannschaften müssen hier erstmal punkten. Nachdem der FCR nach 52 Minuten durch einen unfassbaren Treffer von Stepanenko und einen Treffer unseres „Oldies“ der Marke „Made by Francisco“ bereits mit 2:0 führte und alles in die richtige Richtung zu laufen schien, verlor die Mannschaft den Faden und machte den Gastgeber um Trainer Ralf Luik stark. Die Upfinger kamen dann immer besser ins Spiel. Die Folge war der Anschlusstreffer zum 1:2 ihres Neuzugangs Sven Endler. Der FCR war nun völlig von der Rolle und die Upfinger waren dem 2:2 näher als der FCR dem 3:1. Doch durch ein paar Wechsel und Umstellungen von FCR-Trainer Marc Mutschler fing sich der FC wieder und kontrollierte wieder das Spielgeschehen und hätte 20 Minuten vor Ende locker mit 5 oder 6:1 führen können ja müssen, denn zum Teil wurden 100%ige Chancen leichtfertig vergeben. Durch das 3:1 durch den herrlichen Treffer vom jungen Marcel Epple war der Bann dann gebrochen. Der ebenfalls eingewechselte Melwin Ruckaberle stand dann beim 4:1 da wo ein Mittelstürmer stehen muss und vollendete eiskalt.
Dabei bekleckerten sich die Schützlinge von Trainer Marc Mutschler lange Zeit gestern auf dem sehr großen und tiefen Rasenplatz auf der Wacht in St. Johann-Upfingen, dem wohl scheint so höchst gelegenen Sportplatz auf der Schwäbischen Alb – da lag echt noch Schnee – nicht gerade mit Ruhm. Mutschler musste wiedermal wie schon bei allen Spielen in diesem Jahr sein Team gehörig umbauen. So fanden sich in der zweiten Halbzeit mit Johner, Epple, Carta und Votentsev gleich vier Spieler im Kader die in der Hinrunde noch den Stamm bei der U23 bildeten. Mutschler fehlten wieder 11 Spieler, also fast eine komplette Mannschaft urlaubs-, verletzungs- bzw. berufsbedingt. Ja unser Trainer ist derzeit angesichts der prekären Spielersituation nicht zu beneiden und dennoch brachte er aufgrund seines breiten Kaders eine konkurrenzfähige Elf auf den Platz.
Doch kommen wir endlich zum Spiel. In den ersten 10 Minuten passierte nicht viel, die Upfinger waren zunächst das spielbestimmende Team, doch Mutschler hatte nichts anderes erwartet als ein stürmisches Upfingen. In der 11. Minute dann der erste Aufreger als die TSG nach drei aufeinanderfolgenden Ecken für erste Gefahr für das von Juli Häfner gehütete Rottenburger Tor sorgte. Auch nach 25 Minuten kam vom FCR noch nicht viel, man war zwar in dieser Phase die spielbestimmende Mannschaft, doch zu verkrampft und hektisch die Aktionen der Mutschler-Jungs, so kam auch kein Abschluss zustande. Auf der anderen Seite jedoch hatte die TSG bereits ihre zweite gute Chance um in Führung zu gehen.
Nach 30 Minuten dann ein erstes Lebenszeichen im Upfinger Strafraum. Nach guter Vorarbeit über rechts durch Francisco und Stepanenko verpasste Seidel im Zentrum nur knapp. Es folgte ein Torschuss von Lukas Behr (31.) und eine sehr gute Doppelchance von Seidel und Francisco. Der FCR scheint sich warmgespielt zu haben, obwohl das Wetter eigentlich top war. So dann auch in der 33. Minute die 1:0-Führung, die dann auch verdient war. Nach einer Einzelaktion von Stepanenko kam dieser zum Abschluss und das Oleh eine starken Links-Bumms hat weiß man. Sein Schuß kam wie ein Strich, doch TSG-Keeper und Kapitän Simon Schade verspekulierte sich und entschied sich irgendwie und irritierenterweise für das rechte Eck, doch die Kugel kam genau dahin wo erstand. Er hätte nur stehen bleiben müssen. Es sah irgendwie schon komisch aus. So ließ Stepanenko´s Geschoss das Tornetz wackeln und plötzlich führte der FCR mit 1:0.
In der 37. Minute war es wieder Stepanenko der den TSG-Keeper zur Glanztat zwang und dieser dabei zur Ecke klären konnte. Nach einem Upfinger Torschuss war dann auch schon nach einer eher ereignislosen ersten Hälfte Pause. Der insgesamt gut leitende Schiedsrichter Christoph Brudi aus Oberndorf am Neckar ließ zwei Minuten nachspielen.
Brenzlige Phase: Upfingen dem 2:2 näher als der FCR dem 3:1
In den zweiten 45 Minuten war dann nach einer eher langweiligen ersten Hälfte einiges geboten, daher muss dieser Bericht nun krass komprimiert werden. Behr machte den Anfang und eröffnete die Chancenflut – aber auf beiden Seiten – gleich mit einer Riesenchance (50.), drosch die Kugel aber übers Gebälk, anstatt die Kugel nur einzuschieben. Zwei Minuten später (52.) erreichte dann ein langer Ball, gespielt von Raphael Langer auf Francisco in den Lauf, der 36-Jährige Vollblutstürmer setzte sich mit ganzen Körpereinsatz über links durch und schlenzte die Kugel am linken 5er-Eck ins lange rechte Eck zum 2:0 ein. Sein Jubel war natürlich wie immer im Ronaldo-Style – wir haben ihn vermisst. Es lief nun richtig gut im Rottenburger Spiel.
Für Kiesecker kam dann Bader sehr früh ins Spiel (54.), obwohl die junge Nachwuchshoffnung unserer Meinung nach im Mittelfeld als Zerstörer sehr gut spielte, doch FCR-Coach Mutschler hatte eine andere Sicht und stellte um, erfolgreich, denn Bader kaum im Spiel hatte kurz später (54.) nach einem langen perfekten Ball von Hirschka aus der eigenen Hälfte das 3:1 auf dem Fuß.
Doch die Upfinger gaben sich nicht auf und kamen eindrucksvoll zurück und zogen dem FCR erstmal den Zahn. Die Upfinger zeigten sich dann mit einem ganz anderem Gesicht und ärgerten den FCR mit sehr guten Chancen. Mit wahnsinnigen Einsatz, Kampf und Wille konnten die Älbler durch ihren Neuzugang und Toptorjäger Sven Endler (zuvor noch 108 Tore in 125 Spielen für den SV Bremelau) per Abstauber schließlich auf 1:2 verkürzen.
Mit dem Anschlusstreffer übernahm dann das Alb-Team aus Upfingen das Kommando, bestimmte die Richtung. Vor allem das Rottenburger Mittelfeld hatte kaum mehr Spielkontrolle, sorgte für wenig Entlastung in der Defensive und setzte kaum mehr Akzente, um die eigenen Angreifer ins Spiel zu bringen. Upfingen gewann hier die meisten Zweikämpfe, schlug die Bälle anschließend aber meist nur hoch und weit Richtung Rottenburger Tor um seine bärenstarke Offensive um Endler, Tigges und Co in Szene zu setzen.
Der FCR wackelte, fiel aber nicht. Auch der FCR besann sich und nahm mit mannschaftlicher Geschlossenheit und ebenso Kampf, viel Kampf, Wille und frischen Kräften die Arbeit wieder auf, nachdem das 2:2 und das Spiel zu kippen drohte.
Mit Langer´s Kopfball in der 72. Minute meldete sich der FC dann zurück und zeigte den Upfingern anschließend in der 73. Minute durch den eingewechselten Marcel Epple ihr Können. Epple´s Strich landete von rechts im langen Eck zum vorentscheidenden 3:1 im Netz. Ruckaberle ersetzte dann noch Francisco um frisches Blut ins Rottenburger Spiel zu bringen und dieser Wechsel fruchtete ebenso wie die beiden Einwechslungen von Epple und Bader.
Es folgten eine Riesenchance von Behr (78.) und von Stepanenko alleine im 1 gegen 1 und den Abstauber von Zettel zwei weitere Top-Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden. Nach einer Häfner-Parade auf der anderen Seite dann wohl die fetteste Chance auf 4:1 zu erhöhen, doch Bader traf das leere Tor nicht, kam aus dem Tritt und vergab – ärgerlich. Nach dem Wechsel von Johner für Langer (87.) und Carta für den angeschlagenen Stepanenko (89.), der bei der Ausführung seines Schusses übelst abgegrätscht wurde und runter musste, verfehlte Ruckaberle mit einem aussichtsreichen Freistoß nur knapp das Tor, erlöste den FCR dann aber in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem Treffer aus Mittestürmerposition, nachdem zuvor Bader am Keeper scheiterte, seinen Abpraller Ruckaberle gnadenlos und endgültig zum Endstand vollendete. So verliefen die restlichen Minuten sowie die reichlich bemessene Nachspielzeit von 5 Minuten doch relativ unaufgeregt und Rottenburg spielte sein Spiel jetzt runter und durfte seinen am Ende dann doch verdienten Sieg bejubeln.
Fazit
Einen Schönheitspreis bei diesem verdienten 4:1-Erfolg konnte man auch aufgrund der Platzverhältnisse nicht vergeben, dennoch bleibt der FCR auch nach diesen zwingend erforderlichen Auswärtssieg beim starken Aufsteiger TSG Upfingen auch im achten Bezirksliga-Spiel in Folge unbesiegt und bleibt dabei weiter stärkstes Auswärtsteam der Liga.
„Es war ein erwartet schweres Spiel auf tiefen Geläuf auf dem vormittags noch eine Schneedecke lag. Wir konnten nicht die Sicherheit und das Selbstbewusstsein an den Tag legen als noch gegen Pfrondorf. Und gerade dieses Selbstbewusstsein benötigen wir, um hinten gut aufzubauen. In den ersten 20 Minuten kamen wir zu keinem Abschluss und das Spiel war von vielen Fehlern beider Teams geprägt. Das 0:1 kam zum richtigen Zeitpunkt und ermutigte unser Spiel; ab dann kamen auch regelmäßig Torchancen zustande. Natürlich gab es eine Phase, wo wir schwimmen, aber dennoch behaupte ich, unter dem Strich geht das Ergebnis auch in der Höhe so in Ordnung! Wir mit unserem sehr jungen Kader müssen lernen, das Spiel sowie die Platzverhältnisse anzunehmen und dürfen uns nicht zu schade für lange Bälle sein. Nun gilt es am kommenden Mittwoch nachzulegen und den erarbeiteten Abstand auf Hirschau beizubehalten.“ so FCR-Trainer in seinem Abschlussfazit.
Am kommenden Mittwoch geht es nun in einem Nachholspiel zum Tabellenneunten SGM Dettingen/Glems. Am kommenden Sonntag empfängt der FCR voraussichtlich wieder im Hohenbergstadion den Tabellensechsten und 2. Mannschaft der TSG Tübingen.
Pressestimmen
Favoritensieg
Das Spiel stand kurz vor der Absage, weil der Platz elf Uhr noch mit einer dünnen Schneedecke bedeckt war. „Wir haben deswegen mit langen Bällen agiert“, sagte Rottenburgs Trainer Marc Mutschler. Nach zwei Toren von Oleh Stepanenko und Patrick Francisco verkürzte Upfingens Zugang Sven Edler und machte das Spiel wieder spannend. „Danach stand es kurz auf der Kippe. Bei Upfingen waren alle Standards gefährlich“, sagte Mutschler. Die eingewechselten Marcel Epple und Melwin Ruckaberle entschieden das Spiel dann durch ihre Treffer.
Julian Häfner – Raphael Langer (87. Johner), René Hirschka (C), Stefan Seidel (67. Epple), Loris Zettel, Jan Baur, Lukas Behr, Stanislav Votentsev, Julian M. Kiesecker (54. Bader), Oleh Stepanenko (89. Carta), Patrick Francisco (75. Ruckaberle)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Marcel Epple, Jakob Bader, Melwin Ruckaberle, Mauro Carta, Tim Johner
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Christoph Brudi (Spvgg Oberndorf, Schiedsrichtergruppe Rottweil)
Besondere Vorkommnisse:
keine
Zuschauer:
ca. 150
Ausblick
Weiter geht es bereits am kommenden Mittwoch, den 28.02. mit dem Nachholspiel beim Tabellenneunten SGM Dettingen/Glems. Spielbeginn ist abends um 19:30 Uhr im Neuwiesenstadion in Dettingen/Erms. Am kommenden Sonntag, den 03.03. empfängt die Mutschler-Elf mit dem Tabellensechsten das Verbandsliga-Perspektivteam, die TSG Tübingen II. Gespielt wird voraussichtlich wieder im Hohenbergstadion. Anstoß ist um 14:30 Uhr.