Immer noch Tabellenführer: FC zeigt Siegermentalität
Die 1. Mannschaft des FC Rottenburg, sprich die Mutschler-Elf, konnte am Sonntag, den 22.09. vor ca. 200 Zuschauern im Hohenbergstadion bei bestem Fußballwetter das brisante und mit Spannung erwartete Landesliga-Derby verdient mit 2:0 (1:0) für sich entscheiden. Leon Oeschger per Foulelfmeter und Dario Bedic per Abstauber sorgten mit ihren Toren dafür, daß der FCR sich die Tabellenführung von der SG Empfingen zurückholte und nun mit einem Punkt Vorsprung die Landesliga 3 als Aufsteiger – muss man immer wieder erwähnen – weiter anführt.
Derbysieger, Derbysieger, hey, hey: Unsere Erste Mannschaft gewinnt das Topspiel der Landesliga gegen das aktuell mitformstärkste Team aus Reutlingen. Es gibt Lieblingsgegner und es gibt Angstgegner für jeden Verein und Croatia Reutlingen gehört zweifelsohne – nicht zu Angstgegnern, aber auch nicht zu den Lieblingsgegnern, u.a. auch weil man die letzten vier Pflichtspiele gegen die Kroaten nicht mehr gewinnen konnte. Diese Leidenszeit hat der FCR wie schon zum Saisonauftakt gegen „Angstgegner“ Nehren nun beendet und das für alle sehr eindrucksvoll.
Beide Teams hatten vor dem Spiel vier Siege aus 5 Spielen auf dem Habenkonto und so war es zu Beginn auch ein total offenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Sentürk-Kicker mit dem nötigen Derbycharakter. Die Reutlinger haderten zudem mit dem Rasen im Hohenbergstadion und schoben die Schuld weil es dann nicht mehr so lief wie gehofft auf das Geläuf. Allerdings war der SVC oft zu hektisch und einfallslos in ihren Aktionen die unsere sichere Defensive um Abwehrchef Nick Heberle, der René Hirschka absolut souverän vertrat, meist im Verbund klären konnte. Heberle wird am nächsten Spieltag in Wittendorf wieder ins Mittelfeld rücken, da Hirschka von seinem 3-tägigen Paris-Trip mit Frau Jana zurück ist und er damit seine angestammte Position in der Innenverteidigung wieder einnehmen wird, denn Heberle ist dann doch als Abfangjäger im Mittelfeld zu wertvoll für den FCR. Die Souveränität und die Leichtigkeit aus der vergangenen Bezirksliga-Saison konnte man bis jetzt mitnehmen und die Siegermentalität, auch enge Spiele gewinnen zu können, ist auch wieder da.
„Das ist ein hammergeiles Gefühl, endlich wieder das Derby gegen Croatia gewonnen zu haben. Dieses Gefühl wird weitere Kräfte bei den Jungs freisetzen“, so FCR-PR-Beauftragter Markus Riel. Der Sieg war zudem wichtig um nach Punkten wieder alleiniger Spitzenreiter zu sein und zu bleiben.
Zudem war der 6. Spieltag ganz im Sinne des FCR. Warum? Weil von den ersten sieben Teams in der Tabelle nur Empfingen und der FCR (Siege) und Zimmern (Remis) punkten konnten, der Rest hat verloren. Also, perfektes Wochenende, weil auch unsere U23 ihr Lokalderby in der Kreisliga A3 gegen den SV Wendelsheim durch einen Dreierpack von Patrick Francisco gewinnen konnte (und er es trotzdem leider nicht in die Schwitzkasten-Elf geschafft hat, nur so zur Info, liebes Tagblatt). Auch unsere Damenmannschaft konnte beim 2:2 in der Bezirksliga beim Topfavoriten TSV Gomaringen punkten.
„Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir machen mussten. Wir haben das sehr gut im Kollektiv durchgezogen“, lobte FCR-Trainer Marc Mutschler sein Team. Ganz anders war die Stimmungslage bei Ferudun Sentürk. Der Reutlinger Trainer war aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft zunächst schon ein wenig sprachlos. „Insgesamt war es eine schwache Vorstellung der Reutlinger, bei dem die Croatia-Spieler ihr Potential nie abrufen konnten“, so das eigene Fazit der Reutlinger. Es war bestimmt nicht das, was sie sich vorgenommen hatten.
Wir haben dagegen tollen mannschaftdienlichen Fußball gespielt. Die Galligkeit und der Wille dieses Derby gewinnen zu wollen war bei jedem Einzelnen spürbar, selbst bei den Spielern wie Bedic, Biesinger oder Angerer konnte man beobachten, daß sie die Chance nutzen wollten um in die nächste Startelf zu kommen.
Effizienter FC Rottenburg bejubelt Derbysieg gegen nervöse und hektische Kroaten
Es prickelte vor dem Spiel und es lag pure Spannung in der Luft. Kann der FCR den Negativtrend gegen die Kroaten brechen? Top eingestellt von FCR-Coach Marc Mutschler, ging unser FC trotz der Ausfälle von fünf absoluten Leistungsträgern wie Hirschka, Rohrer, Langer, Diedhiou und Seidel ins Spiel und das Ziel vor Augen die Kroaten zu schlagen. Mit gleich vier Stürmern von Beginn an wollte Mutschler seinem Gegenüber Ferudun Sentürk imponieren, daß man heute die positive Heimbilanz mit aller Macht verteidigen wolle, um so von der ersten Minute an den Gegner auch offensiv unter Druck zu setzen.
Herbstanfang, Sonnenschein, es war angerichtet: Der WFV erkannte zudem die vermutliche Brisanz dieses Derbys und teilte kurzerhand mit Tobias Huthmacher vom SV Sigmaringen einer ihrer besten Schiedsrichter für diese Partie ein. Aktuell pfeift Huthmacher in der Regionalliga und kennt sich bestens mit hitzigen Derbys aus. Am Freitag zuvor leitete Huthmacher in der Regionalliga noch das Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 II und Kickers Offenbach (4:2) vor 2000 Zuschauern.
Es entwickelte sich ein chancenarmes Spiel bei dem auf beiden Seiten die Defensive im Mittelpunkt stand. Zwischen den beiden wohl jüngsten Mannschaften der Liga (FCR 23,2 Jahre und Croatia 22,6 Jahre) kam es so auch zu einem mit intensiven und hart geführten Zweikämpfen geprägten Derby.
Nun, so kam es auch erst in der 6. Minute zu einem ersten Abschluss für den FCR. Eine angedeutete Flanke von Jan Baur wurde zum Torschuss, bei dem SVC-Keeper und Kapitän Nico Coconcelli nur per Faust klären konnte, Lukas Behr kam dann noch aus dem Getümmel heraus zu einem weiteren guten Torschuss, den Coconcelli erneut abwehren konnte.
Nach gut einer Viertelstunde dann die erste echte Chance der Kroaten, nachdem Croatia-Abwehr- und ehemalige Verbandsligaspieler Darko Kekic mit einer Verletzung an der Nase das Spielfeld früh (10.) verlassen musste. Für ihn kam Sven Niebiosa ins Spiel. In der 17. Minute dann ein strammer Reutlinger Torschuss, der aber knapp am Rottenburger Tor vorbei ging.
Es entwickelte sich mehr oder weniger ein Mittelfeldgeplänkel ohne daß einer sich in Fehler zwingen lassen wollte. So konnte man auch keine nennenswerte Strafraumaktionen mehr notieren. In der 27. Minute fiel dann das 1:0 für den FCR. SVC-Keeper Coconcelli wollte im eigenen Strafraum den Versuch starten FCR-Stürmer Daniel Angerer auszuspielen, scheiterte am jungen Rottenburger und brachte ihn bei der Wiedergutmachung klar zu Fall. Schiri Huthmacher zögerte keinen Augenblick und zeigte ganz unaufgeregt auf den Punkt. Kapitän Leon Oeschger, der erst am Vortag aus dem Urlaub zurückkehrte und keine einziges Mannschafttraining im Laufe der Woche mitmachte, nahm sich die Kugel und schoß mittig ins Tor zur 1:0-Führung für den FCR.
Drei Minuten später (29.) war es Behr, der hätte das 2:0 machen können, indem er direkt aufs Tor geschossen hätte, da Coconcelli zu weit vor seinem Kasten stand, doch Behr uneigennützig legte quer und so wurde die große Chance eigentlich hergeschenkt. Das wars dann auch mit Höhepunkten in der ersten Hälfte. Schiri Huthmacher ließ zwei Minuten nachspielen und schickte die Spieler dann in die Pause.
Frühes zweites Tor ebnet den Weg zum Sieg
Der FCR kam viel besser aus der Pause und hatte durch Behr nach genau 55 Sekunden den ersten Torschuss in der 2. Halbzeit, allerdings ging der Ball übers Tor. Es folgte dann auch schon das 2:0 (49.) durch Dario Bedic. Nach einer zuvor klasse Vorarbeit durch Behr und Biesinger, kam Angerer an den Ball, der legte diesen kurz quer zu manngedeckten Bedic, der den SVC-Keeper rauslockte und er dann ins leere Tor abstauben konnte. Wow, klasse Tor, auch in der Entstehung!
Das Spiel wurde nun extrem aggressiv und härter in den Zweikämpfen. Ein nächster Torschuss von Behr ging in der 53. Minute weit drüber. Der FCR war nun klar sie spielbestimmende Mannschaft, presste den Gast in der eigenen Hälfte fest und zwang sie so in Fehler. FCR-Trainer Marc Mutschler hatte nun Lunte gerochen und warf den angeschlagenen Toptorjäger Oleh Stepanenko früh (55.) in die Partie um das Spiel zuzumachen. Er ging Angerer der immerhin einen Elfer herausholte und das 2:0 vorbereitete. Ein Stürmer muss nicht immer Tore erzielen, er gehören auch die Assists dazu. Top Job Dani.
In der 59. Minute kam Stepanenko dann auch schon zu seiner ersten Chance und legte die Kugel im Liegen noch abgefälscht am Tor vorbei. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Mit Lennis Eberle kam nun in der 60. Minute ein weiterer Stürmer ins Spiel. Eberle kam im Übrigen ebenfalls erst diese Woche aus seinem Urlaub zurück. Für ihn verließ Biesinger das Spielfeld, der ein richtig gutes Spiel machte und sich für weitere Aufgaben seinem Coach empfahl.
Wieder zwei Minuten später wurde dann die Defensive erneuert. Manuel Weber kam für Kapitän Oeschger ins Spiel. Die Kapitänsbinde wanderte weiter zu Lukas Behr, der in der 62. Minute einen Freistoß in die Box brachte, Eberle aber am Tor vorbeiköpfte.
In der 68. Minute dann die erste Topchance für Stepanenko, der aus gut 20 Meter mal abzog und die Kugel nur knapp am Tor vorbeiging. Schade, toller Schuß. Ein weiterer Stürmer wartete am Spielfeldrand. Mit dem 20-jährigen Anton Jansen kam weiterer frischer Wind in den Sturm. Er tauschte mit Jakob Bader, der heute den Allrounder machte und hinten wie vorne seinen Auftrag sehr gut erledigte.
Kaum im Spiel hatte Jansen dann auch schon seine erste Chance. Der aus Rutesheim an den Neckar gewechselte Stürmertalent nahm eine Flanke direkt aus der Luft und zwang Coconcelli zu einer Riesen-Glanzparade. Im letzten Wechsel (82.) kam dann der ebenfalls aus dem Urlaub zurückgekehrte Loris Zettel für Behr ins Spiel, der eben noch einen Freistoß ausführen wollte. Somit nahm Mutschler seinen zweiten Kapitän vom Feld. Behr streifte dann dem dritten Kapitän Lennis Eberle die Binde über. Heieiei, wenn man seine ganzen Kapitäne einfach so runternehmen kann, dann muss es in der Mannschaft stimmen.
Von den Reutlingern sah man offensiv nicht mehr viel. Der FCR wiederum kam in der 82. Minute durch Heberle nach eben diesem Freistoß von Kiesecker zu einem guten Kopfball. Er dachte sich, wenn ich schon den René ersetze, dann muss auch ein Kopfball dabei sein. Manu Weber war es dann der in der 84. Minute unbeeindruckt mal aus gut 20 Meter abzog und nur knapp das Tor verfehlte. Ja das sind so die Torschüsse, mit denen der Gegner nie rechnet, eben unberechenbar der Manu.
Drei Minuten vor Schluss (87.) hatte der SV dann doch noch eine echt gute Chance. Eine Hereingabe über rechts verpassten dann Freund und Feind. Da musste man dann nochmal die Luft anhalten. Die 90 Minuten waren nun rum und Stepanenko spielte nun über links kommend seine ganze Schnelligkeit aus, kam dann per Schuß mit dem linke Außenrist zu einer klasse Chance. Schade. Immerhin musste der Keeper eingreifen und es gab nochmal Ecke.
In der fünften Minute dann eine verzwackte Situation zwischen einem SV-Spieler und Stepanenko. Da wollte man unseren Ukrainer provozieren, der ließ sich dann drauf ein und hatte Glück, daß der Schiri erkannte, daß der Reutlinger mit dem Geplänkel angefangen hat. Stepanenko hatte zuvor schon Gelb erhalten und nun Glück nicht Gelb-Rot gesehen zu haben. Da hatte der Schiri eine perfekte Wahrnehmung, der insgesamt eine souveräne Vorstellung bot, allerdings oft zu pingelig pfiff. Nach 6 Minuten Nachspielzeit war dann Schluss.
Fazit
Der FC hatte es wiedermal geschafft und hat des Derby gegen die Kroaten nach dem 2:0 vom 04.11.2018 im Meisterjahr gewonnen und das hochverdient. Der Weg war nach Ballverlust mit Tempo anlaufen und den Gegner zu Fehler zwingen. Croatia versuchte es aber von hinten heraus zu spielen, was natürlich dem FCR in die Karten spielte. Doch abgesehen von dieser Taktik, scheint der FCR aktuell schwer zu verteidigen zu sein, zu variabel die sonstigen taktischen Ausrichtungen auf die sich kein Gegner so richtig einstellen kann, dann kommt die Schnelligkeit unserer Stürmer in den Vordergrund, die schwer zu stoppen sind, denn Pressing heißt nicht nur „vorne draufgehen“. Das Geheimnis des Rottenburger Pressing-Spiels ist weiter schwer zu entschlüsseln, was auch die Verbandsligamannschaft der TSG Tübingen in der Vorbereitung zu schon bitter zu spüren bekam.
Langsam wird es unheimlich. Tabellenführer nach 6 Spieltagen – so gut startete noch nie ein FC-Team in die Landesliga – 20 erzielte Tore und 4 bekommen und wieder zu Null. Der FC bleibt das einzige ungeschlagene Team in der Landesliga. Ist das Geil oder geil? Doch das Ziel heißt als Aufsteiger bis auf Weiteres immer noch Klassenerhalt. Erst nach den richtungsweisenden Wochen der Wahrheit mit den vier absoluten Topspielen am Stück in Empfingen (19.10.), gegen Zimmern (27.10.), in Albstadt (01.11.) und am 10.11. gegen Nagold, wird dann zeigen wo der Weg hinführt.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es war schon zum Treffpunkt eine gewisse Anspannung zu bemerken und das Ganze wurde bei unserem Warm-up-Programm nicht besser. Leider hat sich das auch auf die ersten 15 Minuten im Spiel übertragen. Für mich wegweisend und entscheidend zum Sieg war das 1:0, was durch eine gute Pressing-Situation provoziert wurde. Hierbei im Mittelpunkt Daniel Angerer wo gekonnt den Elfmeter für uns herausholt. Nach dem Treffer waren wir im Spiel. Es wurden Zweikämpfe geführt und gewonnen, wir wurden lauter und haben an Selbstvertrauen aufgebaut! Trotz der vielen Ausfälle haben wir ein super Spiel abgeliefert und bleiben im Defensiv-Verbund fehlerfrei, was uns unter anderem aktuell so stark macht.
Pressestimmen
Croatia chancenlos beim FCR
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 23.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
»Selbst auf die Verliererstraße gebracht«
Artikel lesen | Tobias Fischer am 23.09.2024 | Reutlinger General-Anzeiger
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic, Jan Baur, Lukas Behr (82. Zettel), Jakob Bader (74. Jansen), Leon Oeschger (C) (62. Weber), Maximilian Biesinger (60. Eberle), Nick Heberle, Daniel Angerer (55. Stepanenko), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Philipp Abrosimov – Loris Zettel, Bastian Rosato, Lennis Eberle, Anton Jansen, Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Am kommenden Samstag, den 28.09. geht es am 7. Spieltag im vierten Auswärtsspiel der Saison für die Mutschler-Elf zum Tabellenzwölften SV Wittendorf. Gespielt wird auf dem Sportplatz an der Langen Furche in Loßburg-Wittendorf. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Alexander Wintermantel vom SV Seitingen-Oberflacht aus der Schiedsrichtergruppe Tuttlingen.
Aus im Halbfinale: Der Traum vom Endspiel ist geplatzt
Die Mutschler-Elf scheidet in einem Flutlichtspiel auf dem Kunstrasenplatz der Dietweg-Sportanlage nach einem bitteren 1:3 (0:2) beim SV Croatia Reutlingen im Halbfinale aus dem Bezirkspokal-Wettbewerb aus. Das Rottenburger Tor erzielte René Hirschka im der 90.+2 Minute zum 1:3-Anschlusstreffer. Wir gratulieren dem SV Croatia Reutlingen zum Einzug ins Finale.
Pokal-Aus im Halbfinale für einen erneut stark ersatzgeschwächten FCR. Ein an diesem Abend reiferer und abgezockterer Bezirksliga-Tabellenführer zieht ins Bezirkspokal-Finale gegen den SSC Tübingen ein, der sein Halbfinale beim TSV Hirschau mit 9:8 n.E. gewonnen hat. Der SV Croatia Reutlingen steht somit nach 2018 erneut im Endspiel des Bezirkspokals. Der Gegner damals vor 5 Jahren hieß ebenfalls SSC Tübingen – Pokalsieger wurde Croatia.
Die Kroaten zeigten am Mittwochabend gegen die Mutschler-Elf eine reife Leistung und gewannen, sagen wir mal, nicht unverdient. Der Abpfiff war gerade ertönt, als die ersten Gesänge angestimmt wurden. „Finale oh oh, Finale oh oh“ schallte es über den Kunstrasenplatz am Dietweg. Die FCR-Kicker hingegen ließen enttäuscht nach einer tollen zweiten angriffslustigen zweiten Halbzeit hingegen die Köpfe hängen. Das sollen sie nicht, sie haben mit diesem Team alles gegeben. So ist Pokal – nun können sie sich voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren mit dem Ziel Croatia im Endspurt noch abzufangen und die „Schale“ doch noch zu holen.
Nun ist aber erstmal Schluss mit Pokal, nachdem der FCR auch von Runde 1 an nur Auswärtsspiele hatte. Sie wurden für ihre aufopferungsvolle Arbeit in Reutlingen leider nicht belohnt. Die Schlussoffensive kam einfach zu spät. Der Anschlusstreffer lag früh in der Luft und der Ausgleich wäre sicherlich mit ein wenig mehr Spielzeit sicherlich auch noch gefallen. Allerdings kassierte man durch zwei blöde Standards mit zwei Kopfballtoren einen Doppelschlag, der den FCR kurzweilig lähmte. Der berechtigte Strafstoß zwei Minuten vor Schluss brach dann dem FCR endgültig das Genick, dennoch gaben sie sich nicht auf – bemühten sich letztlich vergebens.
Den besseren Einstieg in die Partie hatte dabei aber Rottenburg. Der FCR versuchte von Beginn an Croatia in den Zweikämpfen den Schneid abzukaufen. Durch Chancen von Gampert (1.), Francisco (3.) und Hirschka durch einen Freistoß (19.), hätte der FCR verdient in Führung gehen können. Es war bis dahin ein offenes Spiel, von beiden Seiten aggressiv geführt, aber mit den Chancen erstmal beim FCR. Bis zur 23. Minute dauerte es, bis dann Croatia durch einen Freistoß dann auch ihre erste nennenswerte Chance hatte. Nach einer Klasse Vorarbeit von Rohrer kamen Francisco und Koch zu zwei richtigen Topchancen (25.) endlich in Führung zu gehen, doch der Ball wollte nicht rein und so wurde eine große Gelegenheit ausgelassen die Weichen zu stellen.
Dann irgendwo aus dem Nichts die dann etwas überraschende Führung für Croatia. Eine Freistoß-Flanke von Özdemir von rechts kam hoch in die Box. Croatia-Torjäger Ante Galic sprang am ersten Pfosten am höchsten und köpfte die Kugel zur 1:0-Führung (32.) für die Gastgeber ein. Nach einer weiteren Chance – wieder durch einen Kopfball – vom SVC (35.), musste der FCR handeln und stellte früh taktisch um. Alu Diedhiou kam für den angeschlagenen Daniel Gall ins Spiel. Mutschler ging aufs Ganze und spielte nun offensiver, was auch ganz gut klappte. Doch in die Drangphase des FCR hinein passierte es. Nach einer Ecke köpfte erneut Galic zum 2:0 (42.) für Croatia ein.
Das Momentum war nun voll und ganz auf der Seite vom Team um Spielertrainer Jacob Ammann. Einem Hirschka-Kopfball (43.) folgte in der Nachspielzeit nochmal Riesenspannung, dabei hatte der FCR großes Glück. Ein Riesen-Kopfball der Kroaten konnte Juli Häfner mit einer Hammer-Glanzparade super klären (46.) und eine Minute später musste Hirschka auf der Linie klären nachdem eine Ecke fast direkt ins Tor ging. Doch auch der FC machte nochmal auf sich aufmerksam, als Francisco alleine vor dem Reutlinger Keeper auftauchte und verzog. Ein genialer Langer-Pass in den Lauf von Francisco ermöglichte nochmal die letzte Aktion in der ersten Hälfte. Nach +4 Minuten Nachspielzeit war dann doch endlich mal Pause.
Vollgas in Halbzeit zwei – Aufholjagd kam zu spät
Weiter ging´s dann auf dem harten Kunstrasen jetzt aber unter Flutlicht. Die Reutlinger legten gleich wieder gut los und setzten in der 47. Minute gleich ein erstes Zeichen. Doch von da an übernahm der FCR das Kommando über das Spiel und war die kommende halbe Stunde die spielbestimmende Mannschaft. Nachdem man in der 54. Minute durch Diedhiou, dem Wechsel von Lennis Eberle für Moritz Koch (59.), einen Freistoß von Eberle und Kopfball von Hirschka (63.), Francisco nach einem Freistoß (70.) und eine weiteren guten Kopfballchance von Hirschka (71.) sehr fiel dafür tat um den 0:2-Rückstand zu egalisieren. Mit viel mehr Körpersprache, mehr Körpereinsatz, mehr Tempo und Aggressivität und einem Hirschka den es nicht mehr hinten hielt, war der FCR nun auf einmal am Drücker.
Die Reutlinger spielten aber weiter sehr körperbetont, die Rottenburger Spieler wurden meist gedoppelt, Reutlingen war trotz der momentanen Rottenburger Überlegenheit weiterhin sehr konzentriert bei der Arbeit. Dann kam der SVC wieder besser ins Spiel, konnte sich aus der Rottenburger Angriffswelle befreien und erarbeiteten sich in der (78.) nach einer Ecke eine gute Chance.
Mit den beiden Wechsel von Kiesecker für Zettel und Merk für Francisco (84. und 85.) schwand der Spielfluss bei der Mutschler-Elf, der Druck war ein wenig weg und so kam es wie es kommen musste. Die Reutlinger erhöhten inmitten der Rottenburger Drangphase auf 3:0 (88.). Ein Strafstoß von FC-Keeper Juli Häfner verursacht, verwandelte Ante Galic mit seinem dritten Treffer sicher unten rechts. Die 90 Minuten waren rum und Landesligaschiedsrichterin Kerstin Holzmayer von den Sportfreunden Reutlingen legte noch ein paar Minuten drauf.
Hirschka markierte in der zweiten Minute der Nachspielzeit, nach einem Eberle-Freistoß aus dem Mittelfeld und einem Strafraumgerangel per Abstauber am zweiten Pfosten auf 1:3. Hoffnung keimte auf. In der Schlussminute dann hatte erneut Hirschka eine Riesenchance immerhin noch Ergebniskosmetik zu betreiben, doch sein Kopfball nach einer klasse Rohrer-Flanke fand leider nur knapp nicht das Ziel. So blieb es dann um ca. 21.20 Uhr beim 3:1 für Croatia Reutlingen.
Fazit:
Leider verpasste man nun nach 2008, als man sogar den Pokal zu letzten Mal gewann, das große Finale. Die Kroaten waren einfach aggressiver in ihren Aktionen oder wie es FCR-Trainer Marc Mutschler in seiner Nachbesprechung auf den Punkt brachte „abgewichster“.
In der zweiten Hälfte fand man besser in die Zweikämpfe, die Mannschaft brachte insbesondere viel Kampfgeist auf den Platz und zeigte eindeutig mehr Körpersprache, war schon toll mitanzusehen, wie die Mutschler-Elf dann einige Gänge hochschaltete und dem Anschlusstreffer dann echt nahe waren, doch wie schon so oft auch in der Vergangenheit haperte es im Abschluss.
Der FCR hatte ganz klar die Hoheit im Mittelfeld, nur allein damit kann man keine Spiele gewinnen. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben sich die Jungs nichts vorzuwerfen. Gegen einen starken – nicht besseren – Gegner darf man auch eben mal verlieren, betont Mutschler, der nach dem Spiel leicht angefressen und niedergeschlagen wirkte aber den Fokus sofort auf die Bezirksliga-Partie am Wochenende legte. Der Sieg war am Ende, na sagen wir mal, für Reutlingen nicht unverdient.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Ich tue mich schwer zusagen das Croatia klar überlegen war. Ich bin der Meinung, wir waren die ersten 35 Minuten sehr gut im Spiel und spielbestimmend. In dieser Drangphase müssen wir uns belohnen, um in diesem Topspiel auf die Erfolgsstraße abzubiegen. Die Niederlage und somit das Aus im Pokal ist bitter, dennoch müssen wir bereits am Sonntag wieder 100% geben, um an dem großen Ziel Aufstieg weiter dranzubleiben.
Pressestimmen
FC Rottenburg verliert beim SV Croatia Reutlingen mit 1:3 (0:2)
Schluss, aus, vorbei – sowohl der TSV Hirschau als auch der FC Rottenburg scheiterten am Mittwochabend im Bezirkspokal-Halbfinale. Das Endspiel bestreiten demnach Ex-Landesligist SSC Tübingen gegen den SV Croatia Reutlingen. Das Finale sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ist auf Fronleichnam (Donnerstag, 8. Juni) am gleichen Ort angesetzt. Wo gespielt wird, will Pokalspielspielleiter Klaus Sulz am Wochenende bekanntgeben.
1:0 (32.), 2:0 (42.), 3:0 (88./Foulelfmeter) Ante Galic, 1:3 (90.+2.) René Hirschka. Eine halbe Stunde lang waren die Rottenburger richtig gut im Spiel, verpassten es aber, aus den vielen guten Chancen einen Treffer zu erzielen. „Wenn wir da das Tor erzielt hätten, wäre das Spiel ganz sicher anders gelaufen. Da war heute mehr drin“, sagte FCR-Trainer Marc Mutschler. Spätestens nach der Reutlinger Führung verlor der FC Rottenburg etwas den spielerischen Faden, und kurz vor der Pause kam mit dem 0:2 der nächste Nackenschlag. Nach der Pause blieb das Duell der beiden Bezirksliga-Topteams auf Augenhöhe, doch hundertprozentige Chancen hatte der FC Rottenburg nicht mehr. In der Schlussphase machte Rottenburg auf und bekam per berechtigten Foulelfmeter das 0:3. Nach dem 1:3-Anschluss keimte nochmals Hoffnung auf, und es gab noch die Chance, auf 2:3 zu verkürzen – doch für einen weiteren Treffer reichte die Zeit nicht mehr. „Das ist bitter heute, denn es war nicht so, als ob Croatia uns heute überlegen war“, sagte Mutschler, „wir konzentrieren uns trotzdem voll auf die Liga. Der Pokal ist Nebensache.“
Julian Häfner – René Hirschka (C), Daniel Gall (36. Diedhiou), Bastian Rosato, Loris Zettel (85. Kiesecker), Matthias T. Gampert, Moritz Koch (59. Eberle), Manuel Weber, Raphael Langer, Patrick Francisco (84. Merk), Moritz Rohrer
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch – Julian M. Kiesecker, Michael Merk, Lennis Eberle, Alioune K. Diedhiou
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Weiter geht es im Bezirksliga-Spielbetrieb am kommenden Sonntag. Am 07.05. empfängt die Mutschler-Elf mit der U23 des VfL Pfullingen den Tabellen-Drittletzten. Das Spiel findet im Hohenberg Stadion in Rottenburg statt Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird dann geleitet von Nico Bucher vom TV Deggingen (Göppingen).
Spielort: Hohenberg Stadion Rottenburg (Rasenplatz)
Das Spiel wurde präsentiert von
Im 22. Pflichtspiel ist es passiert
Der FC Rottenburg hat am Sonntag die erste Niederlage der Saison kassiert. Die Mutschler-Elf kassierte am 22. Spieltag beim Bezirksliga-Spitzenspiel im Hohenberg Stadion vor der Rekordkulisse von ca. 500 Zuschauern gegen den Tabellenführer SV Croatia Reutlingen eine bittere 0:2 (0:0), leider auch verdient ihre erste Saisonniederlage. Bei leicht regnerischen Wetter wurde die Partie von Lars Erbst vom FC Gerlingen, eigentlich DFB-Schiedsrichter in der 3. Liga, professionell geleitet.
Irgendwann trifft es jeden mal. Das man irgendwann mal wieder ein Pflichtspiel verlieren würde, war allen bewusst, doch ausgerechnet gegen den punktgleichen Tabellenführer aus Reutlingen musste es jetzt passieren. Der FCR kam auf dem von außen top daliegenden Rasen des Hohenberg Stadions, aber dafür auch tief bespielbaren Rasen, besser ins Spiel und war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Croatia hatte die ersten zehn Minuten so seine Probleme mit den Platzverhältnissen zurecht zu kommen und kamen nur schwer ins Spiel. Doch der FCR konnte diese Drangphase nicht erfolgreich nutzen, obwohl man sich zwei gute Chancen erarbeitete, ja so muss man es sagen, denn spielerisch konnte an diesem Tag keiner überzeugen. Es kam auch über die gesamte Spielzeit kein richtiger Spielfluss zustande, Kurzpassspiel und viele lange Bälle bzw. Befreiungsschläge bestimmten das Spiel, dabei agierte Croatia während der FCR oft nur reagierte.
Nach der ersten Chance gleich in der 1. Minute durch Patrick Francisco, ließ sich Reutlingen jedoch nicht entmutigen und kämpfte sich langsam ins Spiel und kam in der 8. Minute durch ihren Torjäger Dennis Pascolo zu ihrer ersten richtig dicken Chance, welche FC-Keeper Max Blesch erfolgreich entschärfte und mit einer starken Glanzparade die Kugel mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenken konnte. Nun war auch Blesch im Spiel und war gewarnt was auf ihn zukommen könnte.
Es entwickelte sich ein offenes Spiel, wobei man erkennen konnte, daß keiner ins offene Messer laufen wollte und so erstmal die Defensiven der beiden Teams im Vordergrund standen. Nach einem weiteren Torschuss der Kroaten (10.), antwortete der FCR durch Francisco mit einer ebenfalls sehr guten Chance.
Es ging weiter hin und her, doch so drückend überlegen war bislang dato keiner der beide Topteams der Bezirksliga. Mit Standards in Form von Freistößen oder Ecken hatten beide Teams ihre nächsten Chancen. FC-Kapitän René Hirschka trat in der 29. Minute an um einen Freistoß aus zentraler Position kurz vor der Strafraumgrenze auszuführen. Das Hirschka Freistöße kann, hat er in der Vergangenheit zu Hauf gezeigt. Doch dieses Mal überraschte er mit einer neuen Variante. Er probierte es flach, die Mauer sprang hoch, doch Croatia-Keeper Coconcelli war auf der Lauer und konnte den Ball aufnehmen.
Auf der anderen Seite kam der SVC zu ihrem Freistoß, doch der Ball ging weit übers Tor. Keine Gefahr für den FCR. Doch Reutlingen war in dieser Phase am Drücker, konnte die Drangphase aber nicht erfolgreich nutzen, zu stark und zu abgeklärt erwies sich die FC-Abwehr um Abwehrchef Hirschka. Ein weiterer Torschuss der Reutlinger konnte in der 42. Minute nochmal von Blesch abgewehrt werden. In der rassigen Begegnung waren beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe, doch torlos und leistungsgerecht ging es dann in die Pause.
Chancen waren da um in Führung zu gehen, doch Croatia macht das 0:1
Croatia kam viel bissiger aus der Kabine zurück, sie zeigten einen enormen Siegeswillen. Doch die herausgespielten Chancen waren zunächst harmlos. Anders der FCR, der von der Chancenanzahl in der zweiten Halbzeit doch die Nase mit 7:4 vorne hatte. So kam der FC durch zwei Mal Mathias Hägele zu den ersten beiden Chancen in der zweiten Hälfte.
Nach einer Drangphase der Reutlinger mit keinen zwingenden Chancen, war ein Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze noch die größte Chance, dieser ging aber flach am Tor vorbei. Mutschler musste nach einer Stunde den offensiven, quirligen aber dafür ausgepowerten Alu Diedhiou vom Platz nehmen. Für ihn kam Stürmer Michi Merk ins Spiel.
Danach übernahm der FCR das Heft in die Hand und erspielte bzw. erarbeitete sich die ein oder andere gute bis sehr gute Chance. So kam Lukas Behr in der 56. Minute nach einer Ecke von Hägele per Hacke zu einer Riesenchance um mit 1:0 in Führung zu gehen, der Ball wurde zur Ecke abgewehrt. Da muss man sagen, die Reutlinger hatten wirklich bei jedem Abschluss der Roten irgendwie und irgendwo einen Fuß dazwischen. Eine Minute später war es Leon Oeschger und Nick Heberle und nochmal Oeschger und Moritz Rohrer mit fetten Chancen um erneut die Führung zu erzielen, doch immer wieder wie schon erwähnt waren Reutlinger Füße im Spiel, die den Ball blockten. Eieiei, da war doch viel Pech dabei.
Im Gegenzug und irgendwo aus dem Nichts fiel dann in der 68. Minute das 1:0 für Croatia nach einem schnell durchgeführten Konter über links. Heberle rutschte auf links weg. Spielertrainer Jacob Ammann nutzte die Chance und schnappte sich den Ball, passte der Torlinie entlang auf Torjäger Ante Galic, der im 5er lauerte und mit einem Drehschuss aus sehr spitzen Winkel FC-Keeper Blesch überraschte und einnetzte. Der Jubel war unter den zahlreich mitgereisten Croatia-Fans riesengroß. Die FC-Spieler waren im Mark getroffen, gaben sich aber nicht auf.
Mutschler brachte eine Minute später mit Lennis Eberle einen weiteren Stürmer für den eher defensiven Oeschger. Doch zunächst drängte der SVC auf das 2:0 mit zwei Torschüssen, die aber wenig für Gefahr sorgten. Dann belagerte der FCR wieder den Reutlinger Strafraum mit einer Ecke von Hägele und einem guten Kopfball von Hirschka. Die anschließende Ecke sorgte für Raunen unter den Fans. Ein fast direkt verwandelte Ecke von Hägele (80.) konnte SVC-Keeper Coconcelli gerade noch über die Latte lenken. Das hätte der Ausgleich sein können.
Der FCR dominierte nun das Spielgeschehen und brachte Reutlingen das ein oder andere Mal ins Schwitzen. In dieser Drangphase des FCR kam dann Matze Gampert, der erst am Morgen aus seinem Urlaub zurückgekehrte ins Spiel und sorgte gleich für mehr Druck.
Doch wie es der Fußball so will und der Fußballgott an diesem Sonntag ein Reutlinger war, konterte Croatia nach einer FC-Ecke mit vier Mann den FC aus und vollendete mit einem Schuss über links kommend, allerdings sehr unglücklich abgefälscht von Gampert, der dann Blesch keine Chance ließ. Doch dieser Treffer machte den Bock auch nicht mehr fett, denn der überzeugende Schiedsrichter Lars Erbst pfiff unmittelbar nach 0:2 das Spiel ab. Es war passiert! Der FC verliert im 22. Spiel wiedermal ein Pflichtspiel.
Fazit:
Zwei nicht alltägliche Tore – das erste aus sehr spitzen Winkel, das zweite unglücklich abgefälscht – entscheiden das Spitzenspiel, obwohl das zweite Gegentor für unser Spiel nicht mehr für das Ergebnis relevant war. Es war kein hochklassiges Topspiel, dafür lag während der gesamten Begegnung stets der Hauch von gegenseitigen Respekt in der Luft, keiner wollte den ersten Fehler machen, viele hart umkämpfte Zweikämpfe, immer wieder wurden Spielzüge zerstört, für den Zuschauer aber interessant anzuschauen. Am Ende war es ein verdienter Sieg des SV Croatia, der einfach mehr wollte, den größeren Willen zeigte und keinen Ball verloren geben wollte. An diesem Mittag setzte sich Erfahrung, Abgezocktheit und Robustheit durch.
Jedoch konnte Mutschler aus diesem Spiel viel mitnehmen, welches er per Video sicherlich aufarbeiten wird. „Auch der Tag danach, fühlt sich nicht besser an“, so Mutschler, dem diese Niederlage sehr nahe ging, denn seit dem 29.08.2021, also seit gut 2 Jahren war es für Mutschler als Trainer die erste Pflichtspielniederlage, Saison und mannschaftübergreifend. Nun gilt es Mund abputzen und wieder angreifen: Um diesen Rückschlag schnell zu verdauen will sich die Mannschaft am Mittwochabend beim FC Sonnenbühl im Pokalspiel wieder in die Erfolgspur schießen.
DFB-Schiedsrichter pfeift 8. Liga
Zum Schluss ein Wort zum Unparteiischen: Das gab es noch nie! Ein DFB-Schiedsrichter aus der 3. Liga leitet ein Spiel der 8. Liga, also Bezirksliga. Das ist ja fast schon eine Ehre, daß der wfv die Bedeutung dieses Spitzenspiels erkannt hat und einen erfahrenen Profi-Schiedsrichter eingeteilt hat, der in den letzten 3 Jahren Spiele der 3. Liga leitete, Schiri in der A-Junioren-Bundesliga und Assistent in der 2. Liga ist. Auch wenn der FCR verloren hat, man könnte sich daran gewöhnen, bei zukünftigen Topspielen dieser Art Profi-Schiedsrichter einzuteilen.
Schiedsrichter Lars Erbst meinte nach dem Spiel, daß mit Croatia das Team gewann die den größeren Willen zeigte aber auch meinte, daß ein Unentschieden dem Spielverlauf zu Folge eigentlich das gerechtere Ergebnis gewesen wäre. Er bedankte sich für Top Betreuung durch unseren Schiri-Beauftragten Wolfgang Noll.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
21 Spieltage ohne Niederlage sagt was aus und spiegelt wider, dass wir nicht allzu viel falsch gemacht haben. Natürlich ist es eine bittere Pille, die wir schlucken müssen. Wichtig ist nun, dass wir in kein Loch fallen, daher spielt es uns in die Karten bereits am Mittwoch wieder im Pokal antreten zu dürfen. Über 90 Minuten gesehen geht die Niederlage in Ordnung, allerdings hatten wir in der ersten Viertelstunde zwei gute Möglichkeiten, wird einer dieser Chancen verwertet, nimmt das Spiel einen anderen Lauf. Es gilt nun, eine neue Siegesserie aufzustellen und von 24 offenen Punkten das maximale herauszuholen.
Maximilian Blesch – René Hirschka (C), Daniel Gall (83. Gampert), Lukas Behr, Leon Oeschger (69. Eberle), Nick Heberle, Raphael Langer, Patrick Francisco, Moritz Rohrer, Mathias Hägele, Alioune K. Diedhiou (60. Merk)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Julian Häfner – Bastian Rosato, Loris Zettel, Michael Merk, Matthias T. Gampert, Aaron Damm, Moritz Liss, Lennis Eberle
Trainer- und Betreuerstaff:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer Bernd Kopp, Betreuer Karl Ellsässer
Weiter geht´s am kommenden Mittwoch, den 05.04. mit dem Viertelfinale im Bezirkspokal beim A-Ligisten FC Sonnenbühl. Gespielt wird auf dem Sportplatz Erpftalhalle in Sonnenbühl-Erpfingen. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.
In der Bezirksliga geht es weiter nach Ostern am Sonntag, den 16.04. mit dem 23. Spieltag bei der SGM Altingen/Entringen. Spielbeginn auf dem Sportplatz in Ammerbuch-Altingen ist um 15 Uhr.