Immer noch Tabellenführer: FC zeigt Siegermentalität
Die 1. Mannschaft des FC Rottenburg, sprich die Mutschler-Elf, konnte am Sonntag, den 22.09. vor ca. 200 Zuschauern im Hohenbergstadion bei bestem Fußballwetter das brisante und mit Spannung erwartete Landesliga-Derby verdient mit 2:0 (1:0) für sich entscheiden. Leon Oeschger per Foulelfmeter und Dario Bedic per Abstauber sorgten mit ihren Toren dafür, daß der FCR sich die Tabellenführung von der SG Empfingen zurückholte und nun mit einem Punkt Vorsprung die Landesliga 3 als Aufsteiger – muss man immer wieder erwähnen – weiter anführt.
Derbysieger, Derbysieger, hey, hey: Unsere Erste Mannschaft gewinnt das Topspiel der Landesliga gegen das aktuell mitformstärkste Team aus Reutlingen. Es gibt Lieblingsgegner und es gibt Angstgegner für jeden Verein und Croatia Reutlingen gehört zweifelsohne – nicht zu Angstgegnern, aber auch nicht zu den Lieblingsgegnern, u.a. auch weil man die letzten vier Pflichtspiele gegen die Kroaten nicht mehr gewinnen konnte. Diese Leidenszeit hat der FCR wie schon zum Saisonauftakt gegen „Angstgegner“ Nehren nun beendet und das für alle sehr eindrucksvoll.
Beide Teams hatten vor dem Spiel vier Siege aus 5 Spielen auf dem Habenkonto und so war es zu Beginn auch ein total offenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Sentürk-Kicker mit dem nötigen Derbycharakter. Die Reutlinger haderten zudem mit dem Rasen im Hohenbergstadion und schoben die Schuld weil es dann nicht mehr so lief wie gehofft auf das Geläuf. Allerdings war der SVC oft zu hektisch und einfallslos in ihren Aktionen die unsere sichere Defensive um Abwehrchef Nick Heberle, der René Hirschka absolut souverän vertrat, meist im Verbund klären konnte. Heberle wird am nächsten Spieltag in Wittendorf wieder ins Mittelfeld rücken, da Hirschka von seinem 3-tägigen Paris-Trip mit Frau Jana zurück ist und er damit seine angestammte Position in der Innenverteidigung wieder einnehmen wird, denn Heberle ist dann doch als Abfangjäger im Mittelfeld zu wertvoll für den FCR. Die Souveränität und die Leichtigkeit aus der vergangenen Bezirksliga-Saison konnte man bis jetzt mitnehmen und die Siegermentalität, auch enge Spiele gewinnen zu können, ist auch wieder da.
„Das ist ein hammergeiles Gefühl, endlich wieder das Derby gegen Croatia gewonnen zu haben. Dieses Gefühl wird weitere Kräfte bei den Jungs freisetzen“, so FCR-PR-Beauftragter Markus Riel. Der Sieg war zudem wichtig um nach Punkten wieder alleiniger Spitzenreiter zu sein und zu bleiben.
Zudem war der 6. Spieltag ganz im Sinne des FCR. Warum? Weil von den ersten sieben Teams in der Tabelle nur Empfingen und der FCR (Siege) und Zimmern (Remis) punkten konnten, der Rest hat verloren. Also, perfektes Wochenende, weil auch unsere U23 ihr Lokalderby in der Kreisliga A3 gegen den SV Wendelsheim durch einen Dreierpack von Patrick Francisco gewinnen konnte (und er es trotzdem leider nicht in die Schwitzkasten-Elf geschafft hat, nur so zur Info, liebes Tagblatt). Auch unsere Damenmannschaft konnte beim 2:2 in der Bezirksliga beim Topfavoriten TSV Gomaringen punkten.
„Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir machen mussten. Wir haben das sehr gut im Kollektiv durchgezogen”, lobte FCR-Trainer Marc Mutschler sein Team. Ganz anders war die Stimmungslage bei Ferudun Sentürk. Der Reutlinger Trainer war aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft zunächst schon ein wenig sprachlos. „Insgesamt war es eine schwache Vorstellung der Reutlinger, bei dem die Croatia-Spieler ihr Potential nie abrufen konnten“, so das eigene Fazit der Reutlinger. Es war bestimmt nicht das, was sie sich vorgenommen hatten.
Wir haben dagegen tollen mannschaftdienlichen Fußball gespielt. Die Galligkeit und der Wille dieses Derby gewinnen zu wollen war bei jedem Einzelnen spürbar, selbst bei den Spielern wie Bedic, Biesinger oder Angerer konnte man beobachten, daß sie die Chance nutzen wollten um in die nächste Startelf zu kommen.
Effizienter FC Rottenburg bejubelt Derbysieg gegen nervöse und hektische Kroaten
Es prickelte vor dem Spiel und es lag pure Spannung in der Luft. Kann der FCR den Negativtrend gegen die Kroaten brechen? Top eingestellt von FCR-Coach Marc Mutschler, ging unser FC trotz der Ausfälle von fünf absoluten Leistungsträgern wie Hirschka, Rohrer, Langer, Diedhiou und Seidel ins Spiel und das Ziel vor Augen die Kroaten zu schlagen. Mit gleich vier Stürmern von Beginn an wollte Mutschler seinem Gegenüber Ferudun Sentürk imponieren, daß man heute die positive Heimbilanz mit aller Macht verteidigen wolle, um so von der ersten Minute an den Gegner auch offensiv unter Druck zu setzen.
Herbstanfang, Sonnenschein, es war angerichtet: Der WFV erkannte zudem die vermutliche Brisanz dieses Derbys und teilte kurzerhand mit Tobias Huthmacher vom SV Sigmaringen einer ihrer besten Schiedsrichter für diese Partie ein. Aktuell pfeift Huthmacher in der Regionalliga und kennt sich bestens mit hitzigen Derbys aus. Am Freitag zuvor leitete Huthmacher in der Regionalliga noch das Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 II und Kickers Offenbach (4:2) vor 2000 Zuschauern.
Es entwickelte sich ein chancenarmes Spiel bei dem auf beiden Seiten die Defensive im Mittelpunkt stand. Zwischen den beiden wohl jüngsten Mannschaften der Liga (FCR 23,2 Jahre und Croatia 22,6 Jahre) kam es so auch zu einem mit intensiven und hart geführten Zweikämpfen geprägten Derby.
Nun, so kam es auch erst in der 6. Minute zu einem ersten Abschluss für den FCR. Eine angedeutete Flanke von Jan Baur wurde zum Torschuss, bei dem SVC-Keeper und Kapitän Nico Coconcelli nur per Faust klären konnte, Lukas Behr kam dann noch aus dem Getümmel heraus zu einem weiteren guten Torschuss, den Coconcelli erneut abwehren konnte.
Nach gut einer Viertelstunde dann die erste echte Chance der Kroaten, nachdem Croatia-Abwehr- und ehemalige Verbandsligaspieler Darko Kekic mit einer Verletzung an der Nase das Spielfeld früh (10.) verlassen musste. Für ihn kam Sven Niebiosa ins Spiel. In der 17. Minute dann ein strammer Reutlinger Torschuss, der aber knapp am Rottenburger Tor vorbei ging.
Es entwickelte sich mehr oder weniger ein Mittelfeldgeplänkel ohne daß einer sich in Fehler zwingen lassen wollte. So konnte man auch keine nennenswerte Strafraumaktionen mehr notieren. In der 27. Minute fiel dann das 1:0 für den FCR. SVC-Keeper Coconcelli wollte im eigenen Strafraum den Versuch starten FCR-Stürmer Daniel Angerer auszuspielen, scheiterte am jungen Rottenburger und brachte ihn bei der Wiedergutmachung klar zu Fall. Schiri Huthmacher zögerte keinen Augenblick und zeigte ganz unaufgeregt auf den Punkt. Kapitän Leon Oeschger, der erst am Vortag aus dem Urlaub zurückkehrte und keine einziges Mannschafttraining im Laufe der Woche mitmachte, nahm sich die Kugel und schoß mittig ins Tor zur 1:0-Führung für den FCR.
Drei Minuten später (29.) war es Behr, der hätte das 2:0 machen können, indem er direkt aufs Tor geschossen hätte, da Coconcelli zu weit vor seinem Kasten stand, doch Behr uneigennützig legte quer und so wurde die große Chance eigentlich hergeschenkt. Das wars dann auch mit Höhepunkten in der ersten Hälfte. Schiri Huthmacher ließ zwei Minuten nachspielen und schickte die Spieler dann in die Pause.
Frühes zweites Tor ebnet den Weg zum Sieg
Der FCR kam viel besser aus der Pause und hatte durch Behr nach genau 55 Sekunden den ersten Torschuss in der 2. Halbzeit, allerdings ging der Ball übers Tor. Es folgte dann auch schon das 2:0 (49.) durch Dario Bedic. Nach einer zuvor klasse Vorarbeit durch Behr und Biesinger, kam Angerer an den Ball, der legte diesen kurz quer zu manngedeckten Bedic, der den SVC-Keeper rauslockte und er dann ins leere Tor abstauben konnte. Wow, klasse Tor, auch in der Entstehung!
Das Spiel wurde nun extrem aggressiv und härter in den Zweikämpfen. Ein nächster Torschuss von Behr ging in der 53. Minute weit drüber. Der FCR war nun klar sie spielbestimmende Mannschaft, presste den Gast in der eigenen Hälfte fest und zwang sie so in Fehler. FCR-Trainer Marc Mutschler hatte nun Lunte gerochen und warf den angeschlagenen Toptorjäger Oleh Stepanenko früh (55.) in die Partie um das Spiel zuzumachen. Er ging Angerer der immerhin einen Elfer herausholte und das 2:0 vorbereitete. Ein Stürmer muss nicht immer Tore erzielen, er gehören auch die Assists dazu. Top Job Dani.
In der 59. Minute kam Stepanenko dann auch schon zu seiner ersten Chance und legte die Kugel im Liegen noch abgefälscht am Tor vorbei. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Mit Lennis Eberle kam nun in der 60. Minute ein weiterer Stürmer ins Spiel. Eberle kam im Übrigen ebenfalls erst diese Woche aus seinem Urlaub zurück. Für ihn verließ Biesinger das Spielfeld, der ein richtig gutes Spiel machte und sich für weitere Aufgaben seinem Coach empfahl.
Wieder zwei Minuten später wurde dann die Defensive erneuert. Manuel Weber kam für Kapitän Oeschger ins Spiel. Die Kapitänsbinde wanderte weiter zu Lukas Behr, der in der 62. Minute einen Freistoß in die Box brachte, Eberle aber am Tor vorbeiköpfte.
In der 68. Minute dann die erste Topchance für Stepanenko, der aus gut 20 Meter mal abzog und die Kugel nur knapp am Tor vorbeiging. Schade, toller Schuß. Ein weiterer Stürmer wartete am Spielfeldrand. Mit dem 20-jährigen Anton Jansen kam weiterer frischer Wind in den Sturm. Er tauschte mit Jakob Bader, der heute den Allrounder machte und hinten wie vorne seinen Auftrag sehr gut erledigte.
Kaum im Spiel hatte Jansen dann auch schon seine erste Chance. Der aus Rutesheim an den Neckar gewechselte Stürmertalent nahm eine Flanke direkt aus der Luft und zwang Coconcelli zu einer Riesen-Glanzparade. Im letzten Wechsel (82.) kam dann der ebenfalls aus dem Urlaub zurückgekehrte Loris Zettel für Behr ins Spiel, der eben noch einen Freistoß ausführen wollte. Somit nahm Mutschler seinen zweiten Kapitän vom Feld. Behr streifte dann dem dritten Kapitän Lennis Eberle die Binde über. Heieiei, wenn man seine ganzen Kapitäne einfach so runternehmen kann, dann muss es in der Mannschaft stimmen.
Von den Reutlingern sah man offensiv nicht mehr viel. Der FCR wiederum kam in der 82. Minute durch Heberle nach eben diesem Freistoß von Kiesecker zu einem guten Kopfball. Er dachte sich, wenn ich schon den René ersetze, dann muss auch ein Kopfball dabei sein. Manu Weber war es dann der in der 84. Minute unbeeindruckt mal aus gut 20 Meter abzog und nur knapp das Tor verfehlte. Ja das sind so die Torschüsse, mit denen der Gegner nie rechnet, eben unberechenbar der Manu.
Drei Minuten vor Schluss (87.) hatte der SV dann doch noch eine echt gute Chance. Eine Hereingabe über rechts verpassten dann Freund und Feind. Da musste man dann nochmal die Luft anhalten. Die 90 Minuten waren nun rum und Stepanenko spielte nun über links kommend seine ganze Schnelligkeit aus, kam dann per Schuß mit dem linke Außenrist zu einer klasse Chance. Schade. Immerhin musste der Keeper eingreifen und es gab nochmal Ecke.
In der fünften Minute dann eine verzwackte Situation zwischen einem SV-Spieler und Stepanenko. Da wollte man unseren Ukrainer provozieren, der ließ sich dann drauf ein und hatte Glück, daß der Schiri erkannte, daß der Reutlinger mit dem Geplänkel angefangen hat. Stepanenko hatte zuvor schon Gelb erhalten und nun Glück nicht Gelb-Rot gesehen zu haben. Da hatte der Schiri eine perfekte Wahrnehmung, der insgesamt eine souveräne Vorstellung bot, allerdings oft zu pingelig pfiff. Nach 6 Minuten Nachspielzeit war dann Schluss.
Fazit
Der FC hatte es wiedermal geschafft und hat des Derby gegen die Kroaten nach dem 2:0 vom 04.11.2018 im Meisterjahr gewonnen und das hochverdient. Der Weg war nach Ballverlust mit Tempo anlaufen und den Gegner zu Fehler zwingen. Croatia versuchte es aber von hinten heraus zu spielen, was natürlich dem FCR in die Karten spielte. Doch abgesehen von dieser Taktik, scheint der FCR aktuell schwer zu verteidigen zu sein, zu variabel die sonstigen taktischen Ausrichtungen auf die sich kein Gegner so richtig einstellen kann, dann kommt die Schnelligkeit unserer Stürmer in den Vordergrund, die schwer zu stoppen sind, denn Pressing heißt nicht nur „vorne draufgehen“. Das Geheimnis des Rottenburger Pressing-Spiels ist weiter schwer zu entschlüsseln, was auch die Verbandsligamannschaft der TSG Tübingen in der Vorbereitung zu schon bitter zu spüren bekam.
Langsam wird es unheimlich. Tabellenführer nach 6 Spieltagen – so gut startete noch nie ein FC-Team in die Landesliga – 20 erzielte Tore und 4 bekommen und wieder zu Null. Der FC bleibt das einzige ungeschlagene Team in der Landesliga. Ist das Geil oder geil? Doch das Ziel heißt als Aufsteiger bis auf Weiteres immer noch Klassenerhalt. Erst nach den richtungsweisenden Wochen der Wahrheit mit den vier absoluten Topspielen am Stück in Empfingen (19.10.), gegen Zimmern (27.10.), in Albstadt (01.11.) und am 10.11. gegen Nagold, wird dann zeigen wo der Weg hinführt.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es war schon zum Treffpunkt eine gewisse Anspannung zu bemerken und das Ganze wurde bei unserem Warm-up-Programm nicht besser. Leider hat sich das auch auf die ersten 15 Minuten im Spiel übertragen. Für mich wegweisend und entscheidend zum Sieg war das 1:0, was durch eine gute Pressing-Situation provoziert wurde. Hierbei im Mittelpunkt Daniel Angerer wo gekonnt den Elfmeter für uns herausholt. Nach dem Treffer waren wir im Spiel. Es wurden Zweikämpfe geführt und gewonnen, wir wurden lauter und haben an Selbstvertrauen aufgebaut! Trotz der vielen Ausfälle haben wir ein super Spiel abgeliefert und bleiben im Defensiv-Verbund fehlerfrei, was uns unter anderem aktuell so stark macht.
Pressestimmen
Croatia chancenlos beim FCR
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 23.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
»Selbst auf die Verliererstraße gebracht«
Artikel lesen | Tobias Fischer am 23.09.2024 | Reutlinger General-Anzeiger
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic, Jan Baur, Lukas Behr (82. Zettel), Jakob Bader (74. Jansen), Leon Oeschger (C) (62. Weber), Maximilian Biesinger (60. Eberle), Nick Heberle, Daniel Angerer (55. Stepanenko), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Philipp Abrosimov – Loris Zettel, Bastian Rosato, Lennis Eberle, Anton Jansen, Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Am kommenden Samstag, den 28.09. geht es am 7. Spieltag im vierten Auswärtsspiel der Saison für die Mutschler-Elf zum Tabellenzwölften SV Wittendorf. Gespielt wird auf dem Sportplatz an der Langen Furche in Loßburg-Wittendorf. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Alexander Wintermantel vom SV Seitingen-Oberflacht aus der Schiedsrichtergruppe Tuttlingen.
Die Mutschler-Elf gewinnt das Aufsteiger-Duell am 5. Spieltag mit 3:1 (2:0) beim Zollern-Meister TSV Frommern, am Ende durchaus verdient. Für diesen Sieg mussten unsere Jungs allerdings ganze Arbeit leisten um auf dem Kunstrasenplatz in Frommern den Gastgeber niederzuringen. Bei herrlichem Wetter erzielten vor der schwachen Kulisse von ca. 100 Zuschauern Daniel Angerer (14.) mit dem nötigen Killerinstinkt, Abwehrchef René Hirschka (28.) wie auch sonst per Kopf und unser Abwehrjuwel Stanislav Votentsev (90.+2) nach einem Sololauf die Tore. Man ist nun endgültig in der Landesliga angekommen. Einziger Wehrmutstropfen war die sehr fragwürdige Rote Karte gegen Routinier Stefan Seidel kurz vor der Pause.
Unsere Erste pflügt weiter durch die Liga und bleibt als Tabellenführer natürlich bester Aufsteiger, so feierte man dank eines vielumjubelten Treffers in der Nachspielzeit seinen vierten Sieg im fünften Spiel in der 7. Fußball-Liga. Nach dem 0:0 vorige Woche im Heimspiel gegen den BSV 07 Schwenningen, blieb der FCR im nächsten Duell der Aufsteiger nun der verdiente Sieger. Man ließ sich nach der ersten Delle und dem ersten Punktverlust gegen Schwenningen nicht runterziehen und arbeitete akribisch an seiner Linie weiter. So konnte man den Frommerner sein Spiel aufdrücken und weitestgehend kontrollieren. Die Mutschler-Elf mischt deshalb, trotz Rumpf-Elf, nach dem 3:1-Auswärtssieg beim TSV Frommern weiter die Landesliga auf und erobert nach der 0:2-Niederlage des SV Zimmern beim VfB Bösingen die Tabellenspitze zurück und liegt nun mit 1 Punkt Vorsprung nach dem 5. Spieltag auf dem Platz 1.
Die Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches Duell. Das Frommerner Spiel war zwar gefällig, Energie und Willen und die besseren Chancen hatten in Halbzeit eins aber zunächst die Gäste aus Rottenburg. Die Gäste erhöhten nach der Pause das Tempo und kamen zum Anschlusstreffer. In der Folgezeit hatten beide Teams die Möglichkeiten das Spiel auf ihrer Seite zu lenken. Der Knock-Out kam dann in der 2. Minute der Nachspielzeit als Votentsev zu einem wahnsinnigen Sololauf ansetzte und über, hmm gut 70 Meter, seinen Gegenspieler mit Ball einfach stehen ließ und beim Erreichen der Box sich gleich nochmal gegen zwei weitere Gegenspieler durchsetzte und mit links zum 1:3 einschob und den Gastgebern so den endgültigen Knock-Out versetzte.
Nach drei Auswärtsspielen und zwei Heimspielen, 4 Siegen, ein Unentschieden, 18:4 Tore, dabei 3,6 Tore im Schnitt, bleibt der FCR auch als einziges Team der Landesliga weiter ungeschlagen und setzt nach der Einstellung des Startrekordes am 3. Spieltag neue Maßstäbe. Ungeschlagen in er Landesliga nach dem 5. Spieltag gab es noch nie – weiter so Jungs, ihr seid der Hammer!
Rote Karte für Seidel nicht nachvollziehbar
Zu Beginn wurde sich erstmal beschnuppert, man kannte sich nicht. Zuvor gab es in der jüngsten Vergangenheit erst ein Aufeinandertreffen der beiden Teams, welches der FCR am 22.02.2017 in einem Testspiel hier in Frommern klar mit 4:0 gewinnen konnte. Doch das ist über 7 Jahre her.
Das erste Ausrufezeichen setzte der FCR mit einem ersten Torschuss in der 5. Minute von Nick Heberle. In der Folge kontrollierte der FCR das Spiel und ging dann auch in der 14. Minute verdient mit 1:0 in Führung. Daniel Angerer schnappte sich einem missglückten Zuspiel eines Frommerner Abwehrspielers zu seinem Torwart, provoziert durch hohes Rottenburger Anlaufen. Angerer instinktiv ging dazwischen, umkurvte TSV-Keeper Daniel Mau und bestrafte die Frommerner Hausherren für diesen simplen Fehler und konnte so eiskalt zur Führung einschieben. TSV-Keeper Mau fiel in der Folgezeit im wieder mit Unsicherheiten auf, worauf unsere Spieler nun dann natürlich spekulierten.
Der FCR blieb am Drücker und lenkte sein Spiel meist über die linke Seite. Torjäger Oleh Stepanenko auf rechts, ging schon angeschlagen ins Spiel und blieb daher eher blass. FCR-Trainer Marc Mutschler ließ demnach öfters rotieren und nahm Angerer von links auf rechts und Stepanenko auf links. So fiel dann auch nach diesen Irritierungen das 2:0. Eine Seidel-Ecke von rechts kam punktgenau auf den Kopf von René Hirschka, der Platz bekam, am höchsten sprang und die Kugel nach einer zuvor einstudierten Verwirr-Taktik ins Tor wuchtete. Geiles Tor von Hirschka über welches er sich zurecht riesig freute. Erst nach einer guten halben Stunde kamen die Gastgeber zu ihrer ersten echten Torchance, doch FCR-Keeper Häfner konnte einen gewaltigen Schuss nach vorne wegfausten, anders ging es nicht. Toll gehalten.
Dann die Szene die alle Rottenburger zum Zweifeln brachte. Rote Karte für Stefan Seidel, der dann nach dem Platzverweis vom Platz torkelte und sich keiner Schuld bewusst war. Beide Spieler gingen zum Ball, Seidel rutschte in den Ball und streifte ganz leicht den Kickstiefel des Frommerer, der dann mit einem Bein weghumpelte. Ein Allerweltsfoul also. Schiedsrichter David Modro aus Leonberg zeigte sofort die Rote Karte. Keiner wusste wirklich warum, selbst die Frommerer insgesamt waren erstaunt über die diese überharte Entscheidung. Nun gut, es sind Tatsachenentscheidungen und Seidel musste in der 40. Minute vom Platz. Mutschler musste dann natürlich reagieren und stellte taktisch als auch personell um. Der FCR rechnet übrigens mit einer eher milderen Strafe. „Das hat uns natürlich schon ein bisschen in die Karten gespielt“, so TSV-Spielertrainer Armin Hotz.
In der 42. Minute hatten die Gastgeber dann nochmal einen Torschuss, der wie fast alle Torschüsse der in schwarz gekleideten Frommerer übers Tor ging. In einem insgesamt chancen- und höhenpunktarmen Aufsteiger-Duell ging es dann mit einer 2:0-Führung für den FCR und nach 3 Minuten Nachspielzeit in Pause.
Votentsev´s Sololauf zum Tor des Monats
Nach der Pause agierten die Gastgeber dominanter und hatten einige Möglichkeiten, die Partie wieder offen zu gestalten, doch die Abschlüsse waren alle so harmlos, daß FCR-Keeper Julian Häfner nicht mal eingreifen musste. 90% der Schüsse gingen weit über das Tor. Frommern kam wie gesagt gut aus der Kabine und hatten die kommenden Minuten eine starke Drangphase, dazu muss man erwähnen, daß der TSV nun einen Mann mehr auf dem Platz hatte. Doch Torchancen blieben Mangelware. Die hatte Oleh Stepanenko in der 53. Minute, er konnte sich zwar nach einer Befreiung durchsetzen, wurde allerdings im letzten Moment massiv am Abschluss gehindert. Der Ball ging am Tor vorbei.
Es folgte der in der Luft liegende Anschlusstreffer. TSV-Trainer Jan Dehner brachte nach der Pause mit dem ehemaligen Landesligaspieler des TSV Ofterdingen Alpin Akay für Kapitän Konz einen frischen Stürmer für einen Mittelfeldspieler in die Partie. Akin, der wie gesagt zu dieser Saison aus Ofterdingen kam, legte den Ball dann in der 54. Minute per Steckpass auf Frommerns stämmigen Toptorjäger Anes Kljajic (65 Tore in 42 Spielen), der dann die Kugel nur noch einschieben musste.
Frommern erkannte die Chance des Power-Plays, blieb aber im Abschluss unfassbar schwach und donnerte die Bälle unüberlegt und zu überhastet in die Bäume. Der FCR war in die Phase gehörig am Schwimmen und schaffte es aber im Kollektiv die Kiste bis zum Schluss sauber zu halten. In der 56. Minute konnte ich der FCR befreien, wie immer wieder mal während des Spiels und kam durch einen beherzten Torschuss von Julian Kiesecker aus gut 30 Metern zu einer weiteren guten Chance. Mutschler brachte dann Alioune Diedhiou für den angeschlagenen Stepanenko (58.) ins Spiel, der kurz zuvor die Möglichkeit hatte die Führung auszubauen. 3 Minuten später hatte Kapitän Lukas Behr die 100%ige Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Plötzlich war Behr frei zum Tor und scheiterte im klassischen 1 gegen 1 am Frommerer Keeper Mau. Mann Schade.
Frommern drängte weiter, jedoch blieben sie vor dem Tor harmlos. Jakob Bader kam dann in der 65. Minute für den 1:0-Schützen Angerer ins Spiel. 10 Minuten später (75.) kam dann der 20-jährige Neuzugang vom SKV Rutesheim Anton Jansen zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FCR. Nach einem Kopfball vom TSV (71.), folgte ein Kopfball von Hirschka nach einer Rohrer-Ecke, der nun die Standards übernommen hatte, nachdem Seidel nicht mehr auf dem Platz war. Es ging nun der Gelb-Rot gefährdete Moritz Rohrer vom Kunstrasen-Feld. Eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund der überzogenen Roten Karte. Wer weiß für was für ein Foul Rohrer dann vom Platz geflogen wäre. Das war für Mutschler zu riskant und handelte.
In der 84. Minute ging dann Kapitän Behr vom Platz, für ihn kam Bastian Rosato, der ebenfalls zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison kam. 3 Minuten später wechselte Mutschler dann noch Manuel Weber ein, der in der Nacht erst aus einem Asien-Urlaub zurückkehrte und das Spiel eigentlich nur als Zuschauer verfolgen wollte. Aber zur Not hatte er seine Kicksachen dann doch ins Auto gepackt, man weiß ja nie. Also ohne jedes Training warf Mutschler Weber ins Wasser und nahm Baur dafür vom Feld.
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Stanislav Votentsev auf der rechten Außenbahn sich die Kugel eroberte und sie bis zum Tor nicht mehr hergab. Nach einem 70-Meter-Solo-Sprint (könnten auch etwas mehr gewesen sein) über rechts, konnte er mit Ball am Fuß seinen Gegenspieler in Schach halten, lief bis zum 16er-Eck, wurde dann noch von einem weiteren Frommerner Spieler und dem Torwart empfangen, schob dann die Kugel aber im richtigen Moment zwischen all den Füßen hindurch ins lange Eck zu endgültigen Entscheidung. 3:1 – das wars – das war der Knock-Out für Frommern. Der Jubel seitens der Rottenburger war riesig. Alle, aber auch wirklich alle, Spieler, Trainer, Betreuer stürmten zum Stani den man dann für eine Weile nicht wieder fand. Und als Stimmungskiller forderte der Schiri die Rottenburger auf zurückzukehren, damit das Spiel fortgesetzt werden konnte. Unfassbare Reaktion des Schiris. Nach 5 Minuten pfiff er dann ab und der FCR war wieder Tabellenführer.
Fazit
Der Sieg in Frommern musste teuer bezahlt werden, mit einer für alle nicht nachvollziehbaren Roten Karte für Stefan Seidel. Der Sieg musste sich demnach hart erarbeitet werden, dabei spricht man hierbei von einem klassischen Arbeitssieg, aber am Ende aufgrund einer starken kollektiv defensiven Abwehrleistung durchaus verdient.
Kapitän Lukas Behr meinte nach dem Spiel: „Ja das war ein Mega-Spiel. Ich bin auch Mega stolz auf die ganze Mannschaft! Es ist unglaublich, wie wir als Team agiert haben. Nach der roten Karte haben wir gemeinsam um den Sieg gekämpft und alles auf dem Platz gelassen. Das zeigt, dass wir unter der Woche viel richtig machen und uns dafür Woche für Woche belohnen!“
FCR-Trainer Marc Mutschler in seinem Fazit: „Das war ein echter Fight! Lukas Behr hat das Ganze noch vor dem Spiel gut zusammengefasst und signalisiert, dass jeder ans Limit gehen muss, um Punkte einzufahren. Wir konnten von Beginn an unser Spiel dem Gegner aufdrücken und waren ständig durch gutes Pressing und gute Ballstafetten gefährlich. So entsteht das 0:1, da wir hier erneut mutig vorn mit hohem Tempo die Abwehrreihe inklusive Torspieler unter Druck setzten. Ebenso erfreulich war, dass wir das 0:2 erneut durch ein Standard-Tor erzielen. Nach der Roten Karte und dem Anschlusstreffer für Frommern machten sie zwar weiter Druck und hatten viel Ballbesitz, aber unter dem Strich kam nicht viel dabei raus, da wir erneut eine grandiose Abwehrleistung abrufen konnten und jeder Einzelne alles gegeben hat. Zur endgültigen Entscheidung führte uns Stani mit einer super Einzelleistung und einem 70-Meter-Sprint.“
Pressestimmen
Solo über das ganze Feld
In Unterzahl gewinnt der FC Rottenburg in Frommern 3:1. Ab der 40. Minute spielte der FC Rottenburg beim TSV Frommern in Unterzahl, weil Stefan Seidel nach einem Foul in des Gegners Hälfte die rote Karte bekommen hatte. „Die war völlig überzogen“, sagte FCR-Trainer Marc Mutschler, „ich rechne nur mit einem Spiel Sperre.“ Jedenfalls kassierten zehn Rottenburger noch das 1:2 (54.), nachdem Daniel Angerer (14.) und René Hirschka (28.) die Rottenburger 2:0 in Führung gebracht hatten. So langsam ließen beim FCR die Kräfte nach, mit Willenskraft und Mühe verteidigte er die Führung. In der Nachspielzeit rannte Stanislav Votentsev aber tatsächlich noch vom eigenen Strafraum mit dem Ball los, ließ eine Spur Frommerner hinter sich, lief und lief und schoss das 3:1-Siegtor. „Wie der Junge da noch abging“, sagte Mutschler, „das war der Wahnsinn!“
Tobias Zug am 16.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
TSV Frommern: Niederlage trotz langer Überzahl
Artikel lesen | Lorenzo Ligresti am 14.09.2024 | Schwarzwälder Bote
Artikel lesen | Marco Schneider am 15.09.2024 | schwäbische.de
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Stefan Seidel, Jan Baur (87. Weber), Lukas Behr (C) (84. Rosato), Nick Heberle, Moritz Rohrer (75. Jansen), Daniel Angerer (65. Bader), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko (58. Diedhiou)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Niklas Noll – Alioune K. Diedhiou, Bastian Rosato, Jakob Bader, Manuel Weber, Anton Jansen
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Am kommenden Sonntag, den 22.09. empfängt die Mutschler-Elf am 6. Spieltag den SV Croatia Reutlingen zum dritten Heimspiel der Saison. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Manuel Krieger vom TSB Schwäbisch Gmünd aus der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd.
Die Mutschler-Elf kam am Sonntag nach zuletzt drei Siegen in Folge zum Saisonstart gegen den Mit-Aufsteiger BSV 07 Schwenningen und ehemaligen Zweitligisten nicht über ein torloses 0:0 hinaus. Vor ca. knapp 200 Zuschauern im Hohenbergstadion, musste man bei regnerischen Wetter auf einige Leistungsträger verzichten, dennoch war FCR-Trainer Marc Mutschler mit der Leistung und dem Ergebnis zufrieden. Ein Sieg für den FCR wäre das gerechtere Ergebnis gewesen, aber der Fußball bzw. die Landesliga ist kein Wunschkonzert.
Eine kleine Enttäuschung war es schon auf dem Hohenberg. Mit dem 0:0 entführte der Mit-Aufsteiger aus Schwenningen einen Punkt aus Rottenburg, somit kam es zum überhaupt ersten Unentschieden der laufenden Landesliga-Saison. Vom Spielverlauf her waren die Gastgeber etwas besser und spielten auch mehrere Chancen heraus. Vorne klappte es jedoch nicht, den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen. Der FC hat es nun verpasst, mit einem Sieg über Schwenningen mit dem ebenfalls weiterhin ungeschlagenen Spitzenteam des SV Zimmern wieder gleichzuziehen.
Nach zuletzt 15 Toren aus drei Spielen war nun erstmals Ladehemmung. Das war ein hartes Stück Arbeit, dass wir hier einen Punkte geholt haben. Allerdings wäre ein Sieg durchaus drin und verdient gewesen, wenn man die Topchancen in der ersten Halbzeit zusammenzählt. Auch in der zweiten Halbzeit gab es die ein oder andere Möglichkeit erfolgreich zu sein. Um nicht aus der rot-weißen Vereinsbrille zu berichten, muss man dann doch auch so ehrlich sein und sagen, daß die Gäste aus Schwenningen ebenfalls die ein oder andere Topchance hatte. Die Mutschler-Elf hatte über das gesamte Spiel gesehen mehr Spielanteile, doch gegen die Spieler in blau, bei denen einige aus der Oberligamannschaft des FC 08 Villingen nach Schwenningen gewechselt sind, waren brutal abgezockt und machten mit ihrer ganzen Erfahrung den Rottenburger das Leben schwer. Nur schwer konnte man das Mittelfeld überwinden, sehr hoch pressten die Schwenninger und hielten mit ihrem Kollektiv die Null. Sie waren bedacht das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören.
Es fehlte am Ende die letzte Geilheit, wie noch in den Spielen zuvor, doch der Gegner hatte sich ebenfalls einen Plan zurecht gelegt. Erstmals seit fast 1 ½ Jahren, also genauer gesagt seit dem 23.05.2023, blieb der FCR im heimischen Stadion ohne eigenen Treffer. Damals trennte man sich in der Bezirksliga vom SV Walddorf ebenfalls mit einem 0:0. Der 4. Spieltag der Landesliga ist somit beendet und nur noch eine Mannschaft steht mit perfekter Punkteausbeute da. Die Mannschaft der Stunde – der SV Zimmern – ist das einzig verbliebene Team mit vier Siegen aus vier und der optimalen Torausbeute von 16:0 Toren. Unsere Aufsteiger vom FC Rottenburg gaben derweil erstmals nach drei Siegen in Folge Punkte ab und rutschten vom 1. auf den 2. Platz zurück. Dabei fehlten am Sonntag urlaubs- bzw. studienbedingt mit Kapitän Leon Oeschger, Toptorjäger Lennis Eberle, Abwehrtalent Raphael Langer, Allrounder Manuel Weber und Mittelfeldterrier Loris Zettel gleich fünf sehr wichtige und spielentscheidende Leistungsträger.
Wer hätte vor der Saison überhaupt gedacht, daß unser FC nach 4 Spieltagen noch ungeschlagen mit 3 Siegen, einem Unentschieden, 15 erzielten und nur drei kassierten Toren auf dem 2. Platz steht. Niemand wenn jeder ehrlich ist. Also alle ganz locker bleiben, es kommen jetzt entscheidende Wochen auf die Mutschler-Elf zu , indem viel improvisiert werden muss, weil es eben einige Ausfälle zu verkraften gibt. Doch der breite Kader sollte die Ausfälle auffangen, daher bleiben wir zuversichtlich und auch optimistisch.
Schwenningens Trainer mit Zweitligaerfahrung
Der 45-jährige Trainer der Schwenninger Jago Maric ist ganz klar der Macher dieser Truppe und verantwortlich, daß sie in die Landesliga aufgestiegen sind. Er spielte von 1998 bis 2001 in der 2. Liga für die Stuttgarter Kickers und 12 Jahre in der Oberliga für den FC 08 Villingen. Als Trainer war er dann 6 Jahre lang für die Oberligamannschaft aus Villingen verantwortlich. Also seine Vita kann sich sehen lassen und seine Handschrift sieht man nun bei den Schwenningern. Auch die Mannschaft hat zum größten Teil eine Villinger Vergangenheit.
Der FCR war in den ersten 10 Minuten die spielbestimmende Mannschaft und versuchte mit seiner Spielweise die Schwenninger zu locken. Doch die erste Chance im Spiel hatten dann doch die Gäste. Nach einer Flanke verpassten drei Spieler aber auch zahlreiche Rottenburger den Ball, aber auch der FC hatte bis dahin gute Möglichkeiten, jedoch noch nicht nennenswertes.
In der 16. Minute musste die Zuschauer kurz den Atem anhalten den Moritz Rohrer und ein Schwenninger prallten heftigst zusammen, so daß eine längere Unterbrechung nötig war. Beide Spieler konnten weiter spielen. In der 18. Minute dann die erste richtig gute Chance für den FCR. Nick Heberle schlenzte den Ball rechts am Tor vorbei, nachdem der FCR sich richtig klasse bis in den gegnerischen Strafraum kombinierte.
Es folgte ein Torschuss (21.) von Toptorjäger Oleh Stepanenko, der heute immer wieder versuchte in Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. So kam Stepanenko in der 23. Minute zu eine seiner ersten guten Chancen, dabei ließ er sich nach außen drängen, so daß der Winkel zum Tor immer spitzer wurde und er nur noch das Außennetz traf. Als Alternative hätte er in die Mitte spielen können, denn hier stand Lukas Behr alleine und war einschussbereit. Schade, da hätte der Kopf hoch gehen müssen.
FCR-Keeper Julian Häfner musste sich in der 28. Minute erstmals richtig beweisen, indem er nach einer Ecke die Kugel per Faust über die Latte lenkte. Es folgte in der 30 Minute die nächste Topchance für den FCR. Nach Vorlage von Jan Baur gelang der Ball irgendwie zu Alu Diedhiou, der dann den Ball direkt nahm, doch in BSV-Keeper Markus Rössner einen sicheren Schlussmann fand. Wiederum 1 Minute später die wohl bis dahin beste Chance des FCR. Stepanenko fasste sich ein Herz und zog aus gut 20 Meter halbrechts ab. Der Schuss kam wie ein Strich aber am Tor knapp vorbei. Schade. Da zeigte der Ukrainer seine ganze Schuss-Qualität und das mit seinem schwächeren Fuß.
In der 34. Minute die nächste fette Chance für den FCR. Lukas Behr bereitete den Angriff mustergültig vor und brachte die Kugel über links ins Zentrum, doch Diedhiou und Baur rutschten am Ball vorbei. Schwenningen spielte nun sehr stark mit und presste hoch um den FC nicht in ihr Spiel kommen zu lassen.
Es folgten weitere Chancen für den FCR. Stepanenko mit einem Torschuss (37.), Heberle mit einem Schuss aus dem Gewusel heraus, den der Keeper zur Ecke lenken konnte (42.) und nochmal Stepanenko mit der wohl besten Chance im Spiel als er von Biesinger mustergültig in der Tiefe in den Lauf bediente wurde und Stepanenko abermals am Torwart scheiterte. Nochmal sehr schade. Nach 3 Minuten Nachspielzeit beendete der gut leitende und unauffällige Schiedsrichter Max Augustin aus Oedheim die erste Halbzeit.
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FC Rottenburg vs. BSV 07 Schwenningen, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 4. Spieltag, Saison 2024/25, 08.09.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
Offene Partie in Hälfte zwei
Nach einer klaren Abseitsposition heraus kam Schwenningen nach 20 Sekunden zur ersten dicken Chance in der zweiten Hälfte. Der Schuss ging allerdings zu überhastet abgeschlossen übers Tor. In der 48. Minute kam Biesinger zu seiner ersten Chance indem er einen scharfen flachen Torschuss von sich gab. 2 Minuten später probierte es Kiesecker mit dem nächsten Torschuss.
In der 57. Minute atmeten dann die Rottenburger Fans auf, als nach einem Konter, FCR-Keeper Häfner raus musste und den Ball falsch traf, so machte er ihn zur Vorlage für den BSV. Doch kurz vor der Torlinie konnte Stanislav Votentsev mit einer Monstergrätsche im letzten Moment klären.
FCR-Trainer Mutschler begann nun die Wechselperiode und brachte in der 59. Minute mit Stefan Seidel für Max Biesinger eine beinharten Kämpfer. Es war nun eine Phase im Spiel in dem es hin und her ging und es nie langweilig wurde. Es war mittlerweile ein klasse Landesligaspiel zweier Aufsteiger auf höchsten Niveau, bei dem sich beiden Mannschaften gegenseitig den nötigen Respekt zollten.
In der 65. Minute kam der FCR wieder zu zwei guten Angriffen. Den ersten Angriff konnte der BSV gerade noch vor der Linie klären, den nächsten legte Baur neben das Tor. Schade, denn da war mehr drin. Stürmerlegende Patrick Francisco übernahm dann in der 69. Minute für den leicht erkrankten Diedhiou, bei dem man meinte daß er evtl. zur Pause schon runter muss.
Es war nun die 70. Minute als Seidel sich über links durchtankte, den Ball hoch in die Mitte brachte und Behr per Kopf zu eine seiner besten Chancen kam. Schade, schöner Kopfball, gute Chance. Wieder ging es weiter auf der anderen Seite, denn der BSV kam in der 73. Minute mit einem abgefälschten Schuss zu einer guten Chance, der wurde aber zur Ecke abgelenkt.
Mit Daniel Angerer für Jan Baur (77.), der reaktivierte Routinier Daniel Gall für Moritz Rohrer (83.) und mit Dario Bedic für den erneut starken Votentsev kamen drei weitere frische Kräfte ins Spiel. Das Spiel kostete auch mächtig Körner. Dazwischen kam der FC (78.) zu einem Konter über drei Stationen, jedoch wegen Abseits zurückgepfiffen.
In der 2. Minute der Nachspielzeit kam der FCR noch zu einem vielversprechenden Freistoß aus dem halbrechten Mittelfeld. Seidel brachte die Kugel hoch in die Box, die aber zur Ecke geklärt wurde. Letzte Chance im Spiel! Seidel brachte die Ecke, die die Kugel landete im Netz auf dem Tor, Schade. Nach 3 Minuten plus war es dann vorbei, der FCR gab in dieser Saison erstmals Punkte ab und konnte sein Spiel nicht gewinnen.
Fazit
„Wir müssen weiter hart und fokussiert arbeiten und weiter nichts von außen an uns ran kommen lassen. Es geht nun darum dieser entstandenen Drucksituation standzuhalten“, so Mutschler, an dem dieses nicht gewonnene Spiel abprallt. Schwenningen war schon stark, abgezockt und erfahrener in ihren Aktionen. Die Schwenninger waren eher froh mit dem Punkt. In der Schlussphase hätte das Spiel auf beiden Seiten noch kippen können. Daher ist es ein verdient erarbeiteter Punkt. Wichtig! Die Null steht, in der Liga und in den Heimspielen weiter ungeschlagen. 10 Punkte nach 4 Spielen. Wer hätte das vorhergesagt, wir glauben niemand. Erstmals waren wir ein wenig unter Druck das Spiel gewinnen zu müssen, hoch gewinnen zu müssen. Da war die Erwartungshaltung von außen schon hoch. Doch nun können die Jungs wieder befreiter aufspielen. Der FCR muss nun weiter an seine Stärken glauben. Die Mannschaft glaubt auch nach diesem kleinen Rückschlag weiter an sich und hat nun am nächsten Samstag den nächsten Mit-Aufsteiger TSV Frommern vor Augen, der nun anvisiert wird.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es war durchaus mehr drin, aber am Ende geht das Unentschieden in Ordnung. Wir sind gut in die Partie gestartet und haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Wir haben uns einige gute Torchancen erarbeitet, aber leider hat uns heute die notwendige Leichtigkeit und manchmal auch einfach nur das gewisse Quäntchen Glück gefehlt. Nach der Halbzeitpause haben wir uns etwas schwerer getan wieder zurück ins Spiel zu finden. Dank der hervorragenden Defensivarbeit haben wir es jedoch geschafft, die 0 zu halten. Unterm Strich geht das Unterschieden also in Ordnung und wir können weiterhin Woche für Woche befreit aufspielen. Wir müssen nicht immer Siegen, Hauptsache, wir treten weiterhin als geschlossene Einheit auf, hören nicht auf zu kämpfen und haben Spaß an dem was wir tun!
Pressestimmen
Erstes Unentschieden der Landesliga-Saison
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 09.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
BSV Schwenningen trotz FC Rottenburg einen Punkt ab
Artikel lesen | Heinz Wittmann am 08.09.2024 | Schwarzwälder Bote
Julian Häfner – Stanislav Votentsev (83. Bedic), René Hirschka, Jan Baur (77. Angerer), Alioune K. Diedhiou (69. Francisco), Lukas Behr (C), Nick Heberle, Moritz Rohrer (83. Gall), Maximilian Biesinger (59.), Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Stefan Seidel, Daniel Gall, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Am kommenden Samstag, den 14.09. geht es im dritten Auswärtsspiel für die Mutschler-Elf zum nächsten Mit-Aufsteiger und Bezirksliga-Meister Zollern TSV Frommern. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz in Balingen-Frommern. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter David Modro vom SV Leonberg/Eltingen aus der SRG Leonberg.