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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
FCR-Serie hält auch gegen Harthausen
Der Traum geht weiter!! Die Mutschler-Elf baut seine Tabellenführung in der Landesliga weiter aus und bleibt auch nach achten Spiel ungeschlagen. Wiedermal trafen im Hohenbergstadion die beiden leistungsstärksten Teams der Landesliga aufeinander. Nach dem nie gefährdeten 3:0 (2:0)-Heimerfolg gegen den TSV Harthausen/Scher, die zuvor drei Mal in Folge siegreich waren, stellt der FCR seine Spitzenposition erneut nicht in Frage und hat nun mittlerweile nach 8 Spieltagen 22 Punkte auf der Habenseite und 6 Punkte Vorsprung auf jetzt vier Mannschaften die alle 16 Punkte auf dem Konto haben. Vor ca. 200 Zuschauern im Hohenbergstadion bei herbstlichen Temperaturen erzielten Kapitän Leon Oeschger (18.), Lennis Eberle (25.) und Julian M. Kiesecker (87.) die Tore für den FC Rottenburg.
Der Aufsteiger FC Rottenburg sorgt weiter für Furore in der Fußball-Landesliga. Mit 22 Punkten aus 8 Spielen, 27 erzielten Toren (3,3 Tore im Schnitt pro Spiel) und nur 4 Gegentoren, stellt der FCR selbst seinen Rekord aus der Bezirksliga ein, dort startete man im gleichen Zeitraum im Meisterjahr mit nur 18 Punkten in die Saison. Desweiteren ist der FCR nach 8 Spieltagen unter allen 69 Landesligisten in Württemberg (Landesliga 1-4) statistisch gesehen die beste Mannschaft. Die ganze Situation scheint allmählich unheimlich zu werden, aber schön!
Trainer Marc Mutschler hat deshalb bislang allen Grund zu strahlen. Der Saisonstart ist mehr als geglückt. 8 Spiele, 22 Punkte – das klingt nach einem Start nach Maß und nach einer Mannschaft, die möglicherweise das Zeug dazu hat, dauerhaft oben dabei zu sein. Für den FC geht es als Aufsteiger darum, erstmal nicht abzusteigen. Jeder Punkt den wir sammeln, soll am Ende dabei helfen, dass wir hoffentlich die Klasse halten können”, betont Mutschler immer wieder, der trotz der komfortablen Tabellensituation einmal mehr warnend den Zeigefinder hebt.
Ein weiterer Vorteil: Der Kader ist mit 33 Mann sehr groß. Mutschler kann meist trotz wöchentlich fehlender Leistungsträger, wie nun seit zwei Wochen auch Toptorjäger Oleh Stepanenko, so gut wie aus dem Vollen schöpfen. Wer nicht spielt, ist aber trotzdem auch voll dabei, unterstützt von außen und versucht alles, um zum Erfolg beitragen zu können. Die Jungs sind einfach extrem heiß auf diese Liga.
Wir dürfen uns alle froh schätzen aktuell Zeitzeugen zu sein wie die Mannschaft Woche für Woche Historisches vollbringt und nach dem Doublegewinn aus der letzten Saison nun seinen Landesliga-Startrekord wöchentlich nach oben treibt. Die Jungs sind so locker drauf und bleiben gleichzeitig auf dem Teppich, was für den Erfolg der Mannschaft spricht. Wir haben jetzt am Sonntag sehr diszipliniert gespielt. Wir haben lediglich übersehen, das vierte und fünfte Tor zu machen. Da haben wir auch einige Situationen nicht vernünftig zu Ende gespielt.
Von Beginn an der Favoritenrolle gerecht geworden
Der FCR, der heute ohne seinen Abfangjäger Nick Heberle auskommen musste, wollte gleich von der ersten Minute an dem Gegner zeigen wo es hingehen soll und dominierte die ersatzgeschwächten Gäste aus Harthausen/Scher, allerdings bis zur 5. Minute noch ohne nennenswerte Chance. Die hatte der Gast durch einen ersten Torschuss. Dabei blieb es auch bis zur Pause, denn fortan erspielte sich der Tabellenführer wiedermal Chance um Chance, aber im Vergleich zu Wittendorf ein paar weniger. Kämpferisch konnte man den Gästen nichts absprechen, sie gaben alles, vorallem in der Defensive. Dort verteidigten sie mit zwei Ketten, es war schwer durchzukommen, dabei lauerten sie auf Konter, denn stetig waren drei Harthausener Stürmer an der Mittellinie auf Lauer.
Die erste Topchance im Spiel hatte Lennis Eberle, der in der 8. Minute als er alleine vor dem Gästekeeper Timo Reinhardt auftauchte, die Kugel aber am Torwart und am Tor vorbeischob. Das hätte bereits die Führung sein müssen. Kapitän Leon Oeschger, der die Fäden in der Hand hatte, scheiterte durch einen abgefälschten Schuss, welcher zur Ecke gelenkt wurde. Nach dieser Ecke fiel dann auch schon das 1:0 (Torschütze nicht erkannt), doch Schiedsrichter Jochen Frey erkannte irgendwo ein Foulspiel und gab diesen Treffer leider nicht. Auch die Zuschauer schauten sich an und fragten sich warum.
Doch dann ist es doch passiert. In der 18. Minute erzielte Leon Oeschger die 1:0-Führung für den FCR durch einen direkt verwandelten Freistoß. Bei der Ausführung allerdings erstmal ein wenig Slapstick von Oeschger und Lukas Behr, die da mal was einstudiert und vorbereitet hatten und das ganz schön schief ging. Bei der Ausführung sprang Behr letztlich über den Ball, Oeschger war denn leicht verwirrt, lief an und schlug die Kugel flach unten links an der Mauer vorbei ins Tor. Der Gästekeeper wollte da noch irgendwie ran, sah komisch aus, doch da zappelte schon das Netz.
Nach einem Kopfball von Jakob Bader (21.), der im Sturm gemeinsam mit Eberle wirbelte – Torjäger Nr. 1 Oleh Stepanenko fiel erneut verletzungsbedingt aus, ist aber wieder im Aufbautraining – fiel in der 25. Minute auch schon das 2:0 für den FCR. Ein scharfe Hereingabe von rechts von Lukas Behr erreichte Eberle am 2. Pfosten, der dann unter Bedrängnis nur noch abstauben musste. Stepanenko meinte noch vor dem Spiel, daß er so schnell wie möglich wieder auf den Platz stehen will um seinen Kameraden zu helfen und meinte, „Ich will Fußball spielen, ich bin Stürmer und Tore schießen ist mein Job“, wie er mit einem mittlerweile guten Deutsch mitteilte.
Weiter gings mit einer Ecke von Oeschger in der 32. Minute, die erreichte dann Manuel Weber, der dann einfach mal in seiner Art ohne Vorwarnung aus ca. 20 Meter abzog. Dieser richtig geile Schuss zwang den Gästekeeper zu einer Parade, die er zur nächsten Ecke lenkte, die dann nichts einbrachte.
In der 42. Minute dann der nächste Treffer, der dem FCR aberkannt wurde – Hirschka netzte ein. Ein angebliches Handspiel soll dieses Mal der Auslöser gewesen sein, welches der sehr kleinlich pfeifende Schiri aus Waiblingen anzeigte. Auch bei dieser Szene erkannten die Zuschauer nicht was der Grund sein sollte. Nun gut, erneutes Glück für Harthausen, die wenn sie gefoult wurden, sich mit lauten Schreien aufmerksam machten und der Schiri oft darauf reinfiel. Wie gesagt zu kleinlich die Entscheidungen, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen und auch die Zuschauer immer wieder entnervten. Nun gut, was willste machen. Nach drei Minuten Nachspielzeit schickte der Unparteiische die Spieler in die Pause.
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
Gegner in der 2. Halbzeit nur noch in der Statistenrolle
Anders als noch vor einer Woche, als Wittendorfs Spielertrainer den FCR als schwächstes Team die hier gespielt haben betitelte, lobte Harthausen´s Trainer Akin Aktebe „Rottenburg war bockstark“, und erkannte, daß er mit diesem Ergebnis noch gut bedient war. Denn in den zweiten 45 Minuten flachte die Partie zwar einigermaßen ab – Rottenburg musste nicht mehr, Harthausen konnte nicht mehr – doch die Spielkontrolle lag weiterhin klar auf Seiten des FCR. Man musste sich nie Gedanken machen, daß da heute noch was schief läuft.
Nach genau 52 Sekunden die erste gute Chance, als Jan Baur über rechts kommend nach Doppelpass mit Eberle nur das Tornetz von außen zappeln ließ und er sich selber drüber am meisten aufregte, daß er da nicht mehr draus machte. In der 53. Minute hatte Bader die nächste Riesenchance zum 3:0, nachdem Behr und Oeschger über die linke Seite klasse vorbereiteten. Gut eine Stunde war nun gespielt. Zeit für die ersten Wechsel. So brachte Marc Mutschler, der heute relativ ruhig an der Seitenlinie agierte, wie auch sein Trainerkollege Aktebe, der in den 90 Minuten so gut wie nichts sagte, mit Daniel Angerer für Bader einen frischen Stürmer, denn Mutschler erkannte, daß da heute mehr in der Luft lag.
Nach einem Oeschger-Freistoß aus dem Mittelfeld, der hoch in die Box kam, sprang Eberle am höchsten und scheiterte mit einem klasse Kopfball, der Ball ging schließlich übers Tor. Nächster Wechsel (71.): Alioune K. Diedhiou, der frisch aus dem Urlaub zurück ist, durfte dann die letzten 20 Minuten noch ran. Er kam für Jan Baur, so baute Mutschler noch einmal mehr auf Offensive.
Eberle wurde danach in der 72. Minute im 5er von Harthausens Sebastian Dahlke hart, aber auch hörbar von den Beinen geholt und gefoult, doch der Pfiff blieb aus, im Gegenteil, der in blau pfeifende Schiri Jochen Frey entschied sogar auf Stürmerfoul. Was immer er da gesehen hatte – eine klare Fehlentscheidung vom insgesamt guten Schiedsrichter vom FSV Aichwald. Einen klaren Elfer forderte hingegen Behr, der ungläubig am Boden kniete und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Er konnte es nicht fassen, daß der Schiri hier keinen Strafstoß gab. Nun – das Spiel plätscherte jetzt ein wenig so vor sich hin, bis Mutschler mit Maximilian Biesinger für Torschütze Lennis Eberle einen weiteren frischen Stürmer ins Spiel warf.
In der 75. Minute setzte sich Daniel Angerer über die linke Seite durch, brachte die Kugel in die Mitte, dort erreichte sie Behr am 1. Pfosten, der den Keeper abpasste, aber leider scheiterte – Gute Chance zum 3:0. Mutschler nahm nun seinen Kapitän verletzungsbedingt vom Feld, reine Vorsichtsmaßnahme, und brachte Moritz Rohrer (77.) der überraschend aus Augsburg von seinem Studium in Rottenburg anreiste und als Belohnung auch dafür ran durfte.
Ein Raunen ging dann in der 79. Minute durchs Oval im Stadion. Lukas Behr probierte einen Freistoß aus gut 35 Metern direkt. Der Schuss kam scharf, flach und für den Keeper gefährlich, so daß er nur zur Ecke klären konnte. Deshalb ist der FCR zurzeit unberechenbar, weil Dinge passieren mit den der Gegner nicht rechnet. Das Stadion war wieder wach, nachdem das Spiel eingeschlafen war. Nun kam noch Anton Jansen für Behr ins Spiel und wieder wurde die Kapitänsbinde weitergereicht. Nachdem Oeschger nach seiner Auswechslung die Binde an Behr übergab, kam FCR-Keeper Julian Häfner erstmals zu der Ehre Kapitän seiner Mannschaft zu sein, hat er auch verdient. Jeder rechnete, daß Behr seinem alten Kapitän René Hirschka die Binde übersteifte, doch das war eine Überraschung als er auf Häfner zulief. Tolle Geste.
Es brach nun die Schlussphase an und die Scher-Kicker wachten auf einmal auf und kamen noch zu der ein oder anderen Chance. Der erste Schuss (81.) ging allerdings in die Wolken. Es folgte dann die größte Chance (83.) für die Gäste. Nach einer Kopfballvorlage kam dann Harthausens Torjäger Finn Locher einen Schritt zu spät und rutschte am Ball vorbei – Häfner konnte die Situation dann entschärfen, der heute wie in Wittendorf wieder einen entspannten Nachmittag erlebte.
Hektisch wurde es in der 85. Minute, als ein Hirschka-Freistoß aus gut 20 Meter in die Box und dann ein gewaltiges Durcheinander herrschte, bis die Situation sich entschärfte. Zwei Minuten später (87.) dann eine ähnliche Situation, nachdem zuvor Biesinger und Angerer es verpassten den Sack endgültig zu zumachen. Biesinger hätte schießen müssen, passte aber uneigennützig in die Mitte auf Angerer und die Chance war vergeben.
Es folgte eine unübersichtliche Strafraumszene, aus dem Nichts kam Julian Kiesecker zum Schuss. Mit links donnerte er nach einer Bedic-Kopfballvorlage die Kugel eiskalt in den oberen linken Torwinkel. Hirschka, der heute hinten wieder stand wie eine Bank und alles entsorgte was auf ihn zukam, kam zu einem weiteren Freistoß, den er direkt aufs Tor brachte, doch Keeper Reinhardt parieren konnte. Das war´s, dachten sich alle im Stadion, doch Harthausen war in der Schlussphase ein harter Brocken und so kamen sie in der zweiten Minute der Nachspielzeit zu ihrer besten Chance, allerdings zu spät. Ein gefährlicher Torschuss konnte Hirschka eben noch von der Linie kratzen. So blieb der Kasten auch vierten Spiel in Folge sauber. Es wäre eh nur eine Ergebniskorrektur gewesen. Das war´s dann endgültig. Nach 3 Minuten plus war Feierabend. Nach dem Spiel meinten die Gäste: „Wie konntet ihr gegen Schwenningen nur Unentschieden spielen?“ Ein schönes Lob vom Gegner.
Fazit
Die Mutschler-Elf ist nicht aufzuhalten. Favorisierter Aufsteiger aus Rottenburg marschiert weiter durch die Liga. Vor Ligastart hätten dies wohl auch die kühnsten Optimisten beim FC Rottenburg nicht erwartet, daß man nach 8 Spieltagen mit 6 Punkten Vorsprung auf den Zweiten die Landesliga-Tabelle als Aufsteiger souverän anführt. Mit dem 3:0 dürfen die Gäste aus Harthausen zufrieden sein, denn der FCR war 90 Minuten die dominierende Mannschaft und hat wieder die ein oder andere Topchance liegen gelassen. Daher ist der Sieg für den FCR absolut verdient und geht auch in der vollkommen in Ordnung. Selbst Harthausens Trainer Akin Aktebe meinte, daß der FCR an diesem Tag „bockstark“ war.
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir haben uns in den letzten Wochen einen gewissen Respekt erarbeitet, davon profitieren wir aktuell. In den letzten zwei Partien hat man gesehen, dass die Gegner sich ausschließlich auf die Defensive konzentrieren. Das macht es uns nicht leichter, da die Räume unheimlich eng werden und es so gut wie keine Möglichkeit gibt über das Zentrum zu kombinieren. Daher umso schöner, dass Leon den Freistoß direkt verwandelte. Ja, wir waren auch am Sonntag erneut das dominantere Team und haben so gut wie gar nichts auf unser Tor zugelassen. Im Gegenzug hatten wir zu den Toren noch 2 Großchancen sowie einen klaren Elfmeter, der uns aberkannt wurde. Die Freude ist groß, bereits am 8. Spieltag 22 Punkte auf dem Konto zu haben.
Pressestimmen
Das heißeste Team der Liga
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 07.10.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Serie reißt gegen den Primus
Artikel lesen | Marco Schneider, Larissa Bühler, Daniel Drach am 06./07.10.2024 | schwäbische.de
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
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FC Rottenburg vs. TSV Harthausen/Scher, Fussball, Landesliga 3 Wuerttemberg, 8. Spieltag, Saison 2024/25, 06.10.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Ralph Kunze
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Dario Bedic, Jan Baur (71. Diedhiou), Lukas Behr (81. Jansen), Jakob Bader (61. Angerer), Leon Oeschger (C) (77. Rohrer), Lennis Eberle (74. Biesinger), Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Philipp Abrosimov, Fazli Krasniqi – Anton Jansen, Alioune K. Diedhiou, Maximilian Biesinger, Moritz Rohrer, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Am kommenden Sonntag, den 13.10. kommt es am 9. Spieltag zu einem weiteren Heimspiel unserer Elf gegen den Tabellenzwölften SC 04 Tuttlingen. Gespielt wird wieder im Hohenbergstadion in Rottenburg. Das Spiel beginnt um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Verbandsliga-Schiedsrichter Jonas Rosenberger von der Sportvereinigung Bissingen aus der Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg.
Der FCR um Trainer Marc Mutschler bleibt weiter in der Siegesspur und konnte auch das schwierige Auswärtsspiel beim SV Wittendorf klar und hochverdient mit 4:0 (3:0) gewinnen. Damit konnten die Kicker um Kapitän Leon Oeschger ihre Tabellenführung in der Landesliga 3 erfolgreich verteidigen und sogar ausbauen und bleiben als einziges Team weiterhin ungeschlagen bei einem jetzt sagenhaften Torverhältnis von 24:4 Toren nach 7 Spielen. Auf dem engen Sportplatz an der „Langen Furche“ in Wittendorf erzielten bei durchwachsenen Wetter vor einer mageren Zuschauerkulisse von weniger als 100 Zuschauern 2x Lukas Behr, Leon Oeschger und Lennis Eberle die Tore für die Roten.
In der Vergangenheit als der FCR beim SV Wittendorf antreten musste, erwartete die Mannschaft ein sehr gut besuchtes Spiel mit heißen und lautstarken Wittendorfer Fans. Doch nach den zuletzt schwachen Ergebnissen der Schwarzwälder kamen nur die eingefleischten Fans auf dem Sportplatz. Am Samstag konnte man allerdings mehr Rottenburger antreffen, trotz der langen Anreise von gut 45 km, die ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten.
Welch ein unterhaltsamer Fußballnachmittag auf dem Wittendorfer Sportplatz, einer Loßburger Gemeinde, aufgrund der ansehnlich offensiven Spielweise der Rottenburger, die frischen und munteren Fußball zelebrierten. Ja man mag es kaum glauben, aber die Wittendorfer hatten gerade mal 2 ½ Torabschlüsse in der ersten Hälfte, in der zweiten Hälfte hingegen kam gar nichts mehr. Das Spielgeschehen fand nur noch in der Wittendorfer Hälfte statt.
Der SVW hätte sich nicht beklagen dürfen wenn das Spiel ein paar Tor höher ausgefallen wäre, zum Unmut von FC-Trainer Marc Mutschler, der über die mangelnde Chancenverwertung grantelte, aber letztlich sehr froh war in Wittendorf gewonnen zu haben. Viele wären mit einem Punkt zufrieden gewesen. Was willst Du von einem Aufsteiger denn groß verlangen. OK, als Tabellenführer könnte man einen Sieg erwarten, doch die Mutschler-Elf, um es nochmal zu erwähnen, sammelt in erster Linie immer noch Punkte gegen den Abstieg und mit bislang 19 gesammelten Punkten ist die Zwischenausbeute nicht ganz so schlecht.
Wir müssen es eigentlich fast schon in jedem Bericht erwähnen. Auch in Wittendorf fehlten wieder mit Langer, Rohrer, Diedhiou, Seidel und erstmals Toptorjäger Stepanenko fünf fertige Leistungsträger. Doch mit dem breiten und unfassbar ausgeglichenen 30-Mann-Kader kann der FCR jeden Ausfall kompensieren, was dann auch zum aktuellen Erfolg beiträgt. Auch mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Stepanenko kam der FCR gut klar, dann schießen eben andere die Tore. So sind es mittlerweile 10 verschiedene Spieler die die 24 Tore bislang erzielten, denn somit bleibt der FCR in der Offensive total unberechenbar. Auch mit den ganzen Einwechslungen gab es bislang auch in Wittendorf nie einen Leistungsabfall.
10 Sekunden – Schnellstes Tor der Landesligageschichte?
Viele Zuschauer waren noch gar nicht auf ihrem Platz oder beschäftigten sich noch mit dem Handy als es schon passiert war. Aggressiv von Beginn an zwang der FCR den Gegner zu Fehlern und so kam der FCR in den ersten 10 Minuten zu fünf Topchancen, eine davon nutzten die Roten nach gespielten 10 Sekunden, als Lukas Behr nach eigenem Anspiel die Kugel nach Vorarbeit von mehreren Spielern und dem letzten Assist von Anton Jansen zur sehr frühen 1:0-Führung einköpfen konnte. Wow, da waren doch alle ein wenig positiv geschockt, was da gerade passiert ist. Das spielte natürlich nicht in die Karten des Gastgebers und wirbelte die gesamte Taktik der in grau spielenden Wittendorfer über den Haufen. Beim FC hingegen war die Marschroute genauso geplant und spielte dem weiteren Spielverlauf der Roten total in die Karten.
Die nächste Riesenchance hatte Jansen (2.), als ein Freistoß von Kapitän Leon Oeschger auf den heute in der Abwehr agierenden Julian Kiesecker kam, dessen Schuss landete bei Jansen, der leider im Abseits stand. Das ging auch wieder blitzschnell und fast nicht zu verteidigen. Es folgte ein ganz normaler aber aussichtsreicher Torschuss von Behr (3.) den der von Beginn an unsichere Keeper-Neuzugang Marco Geigle sichern konnte.
Dann ein schöner Querpass von Jakob Bader auf Lennis Eberle, der aber leider diese Topchance (5.) versemmelte. Eberle wusste selber, daß er diese Gelegenheit hätte nutzen müssen, aber sein Moment kam ja noch. Jansen war es dann, der heute erstmals in der Startelf stand, der in der 10. Minute einen Torschuss hatte, der Schuss aber übers Tor ging. Zwischendurch kam der SVW aus der eigenen Hälfte in die Rottenburger und näherten sich dem Tor von Häfner, mehr war aber nicht. Es folgte dann immerhin nach 12 Minuten die erste Ecke überhaupt im Spiel, doch unsere Defensiv um Votentsev, Hirschka, Kiesecker und Heberle standen wie ein Eins, da war kein Durchkommen möglich und dann hatten wir ja noch einen total konzentrierten Julian Häfner zwischen den Pfosten.
In der 13. Minute konnten die Rottenburger Zuschauer ihre Augen nicht trauen, als Behr in der 13. Minute das leere Tor nicht traf. Was war denn da los. Plötzlich hatte Behr die Einschussmöglichkeit aus kürzester Distanz, anstatt die Kugel einfach über die Linie zu schieben, zögerte er, hatte Kopfkino, kam dann zum Abschluss, doch Keeper Geigle war dann zur Stelle und konnte die 1000%ige tatsächlich noch klären. Ja diese Aktion von Behr war nicht zu erklären, selbst Behr konnte es nicht glauben was er da gerade hergeschenkt hat. Diese Situation kann man eigentlich nur mit einem Black Out vergleichen. Es folgte eine schwache Phase des FCR, indem nicht viel zusammenlief und man so die Wittendorfer stark machte. Zu Abwechslung hatte Wittendorf dann wieder eine Chance, doch nach einem geilem Pass aus der eigenen Hälfte konnte Häfner einen Kopfball sicher abwehren.
Diese schwächere Phase wurde allerdings sehr gut überstanden und verteidigt und man verlagerte das Geschehen wieder Richtung Sportheim wo die Wittendorfer Fans saßen. Dort fiel dann auch das 0:2 (35.) durch Leon Oeschger, als er eine Abwehr des Wittendorfer Keepers abfing und die Kugel dann von halbrechts mit links in den linken Winkel schlenzte. Das 3:0 hätte in der 35. Minute fallen können, doch Eberle schob die Kugel alleine vor dem Keeper am Tor vorbei. Eieiei Lennis, die muss auch rein. Wieder zwei Minuten später hätte es fast 1:2 gestanden, als die Wittendorfer durch einen geilen Steckpass in die Tiefe zu ihrer besten Chance im Spiel kamen, doch Häfner machte sich vor dem Tor breit und blieb im 1 gegen 1 der Sieger.
In der 42. Minute machte es Eberle dann besser als er eine Weber-Flanke am 2. Pfosten zum 0:3 versenkte. Weber war es der in der 43. Minute einen weiteren starken Torschuss knapp am Tor vorbeischoss. Dabei blieb es dann auch bis zur Pause. Der gute Schiedsrichter Alexander Wintermantel aus Tuttlingen ließ 2 Minuten nachspielen und schickte die Jungs dann zum Pausentee.
Einseitige zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit ist eigentlich schnell erzählt, denn es spielte nur noch eine Mannschaft, der FC Rottenburg. Rottenburgs Keeper hatte bis auf ein paar Rückpässe nichts zu tun und die Wittendorfer schwächten sich zudem in der 46. Minute selber als sie durch ein wiederholtes Foulspiel von Silas Reich durch Gelb-Rot mit einem Mann weniger zu Ende spielen mussten. So kam der FCR auch besser aus der Kabine und hatte durch Behr, nachdem Jansen quer gelegt hatte das 0:4 (47.) auf dem Fuß.
Oeschger (51.) und Behr (54.) hatten beste Chancen den Sack entgültig zuzumachen. In der 62. Minute machte es Behr dann besser. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld durch Oeschger und dem anschließenden Assist von Weber, zirkelte Behr den Ball aus gut 10 Metern ins Tor zum 0:4. Zuvor brachte Mutschler, für Jansen, Max Biesinger (55.) und Daniel Angerer für Eberle (61.) in die Partie.
Kapitän Leon Oeschger machte dann in der 63. Minute für Dario Bedic Platz und übergab die Kapitänsbinde an Lukas Behr. Kaum im Spiel köpfte Bedic (66.) eine Behr-Ecke neben das Tor. Die nächsten Wechsel standen an. Nun ging es fix und so kamen Loris Zettel und Jan Baur für Nick Heberle und Jakob Bader ins Spiel.
Es sind 76 Minuten gespielt, als der FC den SV unter Dauerbeschuss stellte. Gefühlt durfte in den kommenden Minuten nun jeder mal ran das 0:5 zu erzielen. Zu überhastet, unkonzentriert und wohl zu gierig wurde Chance um Chance verballert. Für Angerer über links (81.) wurde dann der Winkel zu spitz, so daß SVW-Keeper Geigle – jetzt Hauptdarsteller im Spiel – zur Ecke lenken konnte, doch der wiederum mit einigen Schauspielereien um Zeit zu schinden auch den Schiri nervte, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Doch der Schiri lockerte sie Situationen mit lockeren Gesprächen. An dieser Stelle ein großes Lob an das Schiri-Gespann welches insgesamt sehr gut harmonierte und viel mit den Spielern kommunizierten.
Biesinger traf dann in der 82. Minute nur den Außenpfosten, doch das Tor wäre offen gewesen, Schade. Zettel durfte dann auch nochmal ran und machte in der 86. Minute mit einem guten Torschuss übers Tor den Abschluss in der Chancenflut für den FCR. Nach 3 Minuten erlöste der Schiri dann den total überforderten Gastgeber, die sich während des Spiel immer wieder anmeckerten und so ihre Situation nicht besser machten.
Fazit
Das Spiel wurde hochverdient mit 4:0 gewonnen, nachdem man in der Vergangenheit in Wittendorf immer seine Probleme hatte und es meist hitzige Duelle gab. Ja, ein 7 oder 8:0 oder gar noch höher wäre durchaus drin gewesen. So verpasste der FCR die große Möglichkeit was für sein Torverhältnis zu tun. Doch wollen wir nicht meckern – 4:0 in Wittendorf hätte vor dem Spiel jeder unterschrieben!
Auch in der Presse kamen die Wittendorfer sehr gut weg. Der klare Rottenburger Sieg wurde hingegen überhaupt nicht gewürdigt. Wittendorfs Spielertrainer Marco Sumser im Tagblatt z.B., fand den FCR trotz der 0:4-Niederlage gar nicht so toll: „Bisher unser schwächster Gegner hier in Wittendorf.“ So was nennt man einen schlechten Verlierer. Also wenn man 4:0 gewinnt, kann man nicht so schlecht gewesen sein!
FCR-Trainer Marc Mutschler meinte in seinem knappen Fazit: „Wir hatten das Ziel Punkte aus Wittendorf zu entführen und das ist uns gelungen. Wir wussten, dass die komplette Viererkette vom SV fehlte, ebenso dass sie personell angeschlagen sind, daher haben wir unsere Aufstellung so offensiv als möglich gewählt. Das frühe Tor nach 8 Sekunden spielte uns mehr als in die Karten. Ebenso, dass Wittendorf alles flach von hinten aufbaute. Durch unser gutes Pressing kamen wir hierdurch zu zahlreichen Torchancen. Wir haben unser Ziel erreicht und fahren mit 3 weiteren Punkten nach Rottenburg. Dennoch muss man über die hohe Anzahl an vergebenen Chancen sprechen. Das darf kein Dauerzustand werden!“
Pressestimmen
Anpfiff, Flanke, Ablage – Tor
Artikel lesen | Tobias Zug am 30.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Anton Jansen (55. Biesinger), Lukas Behr, Jakob Bader (71. Zettel), Leon Oeschger (C) (63. Bedic), Nick Heberle (71. Baur), Lennis Eberle (61. Angerer), Manuel Weber, Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Niklas Noll – Dario Bedic, Loris Zettel, Jan Baur, Maximilian Biesinger, Daniel Angerer
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Alexander Wintermantel (SV Seitingen-Oberflacht, Schiedsrichtergruppe Tuttlingen)
Schiedsrichter-Assistenten:
Michael Hetzel (Spvgg Aldingen)
Patrick Sechi (Spvgg Trossingen)
Besondere Vorkommnisse:
Silas Reich vom SV Wittendorf erhält wegen Foulspiels in der 46. Minute die Gelb-Rote Karte, nachdem er kurz zuvor in der 39. Minute mit seinem ersten Foul seine erste Gelbe Karte gesehen hatte.
Zuschauer:
ca. 100
Ausblick
Auf die Mutschler-Elf warten nun zwei Heimspiele in Folge. Am kommenden Sonntag, den 06.10. empfängt die Mutschler-Elf zum 8. Spieltag zunächst den TSV Harthausen/Scher, bevor man eine Woche später den SC 04 Tuttlingen zu Gast hat. Gespielt wird im Hohenbergstadion in Rottenburg. Spielbeginn gegen Harthausen ist um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Jochen Frey vom ASV Aichwald aus der Schiedsrichtergruppe Waiblingen.
Immer noch Tabellenführer: FC zeigt Siegermentalität
Die 1. Mannschaft des FC Rottenburg, sprich die Mutschler-Elf, konnte am Sonntag, den 22.09. vor ca. 200 Zuschauern im Hohenbergstadion bei bestem Fußballwetter das brisante und mit Spannung erwartete Landesliga-Derby verdient mit 2:0 (1:0) für sich entscheiden. Leon Oeschger per Foulelfmeter und Dario Bedic per Abstauber sorgten mit ihren Toren dafür, daß der FCR sich die Tabellenführung von der SG Empfingen zurückholte und nun mit einem Punkt Vorsprung die Landesliga 3 als Aufsteiger – muss man immer wieder erwähnen – weiter anführt.
Derbysieger, Derbysieger, hey, hey: Unsere Erste Mannschaft gewinnt das Topspiel der Landesliga gegen das aktuell mitformstärkste Team aus Reutlingen. Es gibt Lieblingsgegner und es gibt Angstgegner für jeden Verein und Croatia Reutlingen gehört zweifelsohne – nicht zu Angstgegnern, aber auch nicht zu den Lieblingsgegnern, u.a. auch weil man die letzten vier Pflichtspiele gegen die Kroaten nicht mehr gewinnen konnte. Diese Leidenszeit hat der FCR wie schon zum Saisonauftakt gegen „Angstgegner“ Nehren nun beendet und das für alle sehr eindrucksvoll.
Beide Teams hatten vor dem Spiel vier Siege aus 5 Spielen auf dem Habenkonto und so war es zu Beginn auch ein total offenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Sentürk-Kicker mit dem nötigen Derbycharakter. Die Reutlinger haderten zudem mit dem Rasen im Hohenbergstadion und schoben die Schuld weil es dann nicht mehr so lief wie gehofft auf das Geläuf. Allerdings war der SVC oft zu hektisch und einfallslos in ihren Aktionen die unsere sichere Defensive um Abwehrchef Nick Heberle, der René Hirschka absolut souverän vertrat, meist im Verbund klären konnte. Heberle wird am nächsten Spieltag in Wittendorf wieder ins Mittelfeld rücken, da Hirschka von seinem 3-tägigen Paris-Trip mit Frau Jana zurück ist und er damit seine angestammte Position in der Innenverteidigung wieder einnehmen wird, denn Heberle ist dann doch als Abfangjäger im Mittelfeld zu wertvoll für den FCR. Die Souveränität und die Leichtigkeit aus der vergangenen Bezirksliga-Saison konnte man bis jetzt mitnehmen und die Siegermentalität, auch enge Spiele gewinnen zu können, ist auch wieder da.
„Das ist ein hammergeiles Gefühl, endlich wieder das Derby gegen Croatia gewonnen zu haben. Dieses Gefühl wird weitere Kräfte bei den Jungs freisetzen“, so FCR-PR-Beauftragter Markus Riel. Der Sieg war zudem wichtig um nach Punkten wieder alleiniger Spitzenreiter zu sein und zu bleiben.
Zudem war der 6. Spieltag ganz im Sinne des FCR. Warum? Weil von den ersten sieben Teams in der Tabelle nur Empfingen und der FCR (Siege) und Zimmern (Remis) punkten konnten, der Rest hat verloren. Also, perfektes Wochenende, weil auch unsere U23 ihr Lokalderby in der Kreisliga A3 gegen den SV Wendelsheim durch einen Dreierpack von Patrick Francisco gewinnen konnte (und er es trotzdem leider nicht in die Schwitzkasten-Elf geschafft hat, nur so zur Info, liebes Tagblatt). Auch unsere Damenmannschaft konnte beim 2:2 in der Bezirksliga beim Topfavoriten TSV Gomaringen punkten.
„Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir machen mussten. Wir haben das sehr gut im Kollektiv durchgezogen”, lobte FCR-Trainer Marc Mutschler sein Team. Ganz anders war die Stimmungslage bei Ferudun Sentürk. Der Reutlinger Trainer war aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft zunächst schon ein wenig sprachlos. „Insgesamt war es eine schwache Vorstellung der Reutlinger, bei dem die Croatia-Spieler ihr Potential nie abrufen konnten“, so das eigene Fazit der Reutlinger. Es war bestimmt nicht das, was sie sich vorgenommen hatten.
Wir haben dagegen tollen mannschaftdienlichen Fußball gespielt. Die Galligkeit und der Wille dieses Derby gewinnen zu wollen war bei jedem Einzelnen spürbar, selbst bei den Spielern wie Bedic, Biesinger oder Angerer konnte man beobachten, daß sie die Chance nutzen wollten um in die nächste Startelf zu kommen.
Effizienter FC Rottenburg bejubelt Derbysieg gegen nervöse und hektische Kroaten
Es prickelte vor dem Spiel und es lag pure Spannung in der Luft. Kann der FCR den Negativtrend gegen die Kroaten brechen? Top eingestellt von FCR-Coach Marc Mutschler, ging unser FC trotz der Ausfälle von fünf absoluten Leistungsträgern wie Hirschka, Rohrer, Langer, Diedhiou und Seidel ins Spiel und das Ziel vor Augen die Kroaten zu schlagen. Mit gleich vier Stürmern von Beginn an wollte Mutschler seinem Gegenüber Ferudun Sentürk imponieren, daß man heute die positive Heimbilanz mit aller Macht verteidigen wolle, um so von der ersten Minute an den Gegner auch offensiv unter Druck zu setzen.
Herbstanfang, Sonnenschein, es war angerichtet: Der WFV erkannte zudem die vermutliche Brisanz dieses Derbys und teilte kurzerhand mit Tobias Huthmacher vom SV Sigmaringen einer ihrer besten Schiedsrichter für diese Partie ein. Aktuell pfeift Huthmacher in der Regionalliga und kennt sich bestens mit hitzigen Derbys aus. Am Freitag zuvor leitete Huthmacher in der Regionalliga noch das Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 II und Kickers Offenbach (4:2) vor 2000 Zuschauern.
Es entwickelte sich ein chancenarmes Spiel bei dem auf beiden Seiten die Defensive im Mittelpunkt stand. Zwischen den beiden wohl jüngsten Mannschaften der Liga (FCR 23,2 Jahre und Croatia 22,6 Jahre) kam es so auch zu einem mit intensiven und hart geführten Zweikämpfen geprägten Derby.
Nun, so kam es auch erst in der 6. Minute zu einem ersten Abschluss für den FCR. Eine angedeutete Flanke von Jan Baur wurde zum Torschuss, bei dem SVC-Keeper und Kapitän Nico Coconcelli nur per Faust klären konnte, Lukas Behr kam dann noch aus dem Getümmel heraus zu einem weiteren guten Torschuss, den Coconcelli erneut abwehren konnte.
Nach gut einer Viertelstunde dann die erste echte Chance der Kroaten, nachdem Croatia-Abwehr- und ehemalige Verbandsligaspieler Darko Kekic mit einer Verletzung an der Nase das Spielfeld früh (10.) verlassen musste. Für ihn kam Sven Niebiosa ins Spiel. In der 17. Minute dann ein strammer Reutlinger Torschuss, der aber knapp am Rottenburger Tor vorbei ging.
Es entwickelte sich mehr oder weniger ein Mittelfeldgeplänkel ohne daß einer sich in Fehler zwingen lassen wollte. So konnte man auch keine nennenswerte Strafraumaktionen mehr notieren. In der 27. Minute fiel dann das 1:0 für den FCR. SVC-Keeper Coconcelli wollte im eigenen Strafraum den Versuch starten FCR-Stürmer Daniel Angerer auszuspielen, scheiterte am jungen Rottenburger und brachte ihn bei der Wiedergutmachung klar zu Fall. Schiri Huthmacher zögerte keinen Augenblick und zeigte ganz unaufgeregt auf den Punkt. Kapitän Leon Oeschger, der erst am Vortag aus dem Urlaub zurückkehrte und keine einziges Mannschafttraining im Laufe der Woche mitmachte, nahm sich die Kugel und schoß mittig ins Tor zur 1:0-Führung für den FCR.
Drei Minuten später (29.) war es Behr, der hätte das 2:0 machen können, indem er direkt aufs Tor geschossen hätte, da Coconcelli zu weit vor seinem Kasten stand, doch Behr uneigennützig legte quer und so wurde die große Chance eigentlich hergeschenkt. Das wars dann auch mit Höhepunkten in der ersten Hälfte. Schiri Huthmacher ließ zwei Minuten nachspielen und schickte die Spieler dann in die Pause.
Frühes zweites Tor ebnet den Weg zum Sieg
Der FCR kam viel besser aus der Pause und hatte durch Behr nach genau 55 Sekunden den ersten Torschuss in der 2. Halbzeit, allerdings ging der Ball übers Tor. Es folgte dann auch schon das 2:0 (49.) durch Dario Bedic. Nach einer zuvor klasse Vorarbeit durch Behr und Biesinger, kam Angerer an den Ball, der legte diesen kurz quer zu manngedeckten Bedic, der den SVC-Keeper rauslockte und er dann ins leere Tor abstauben konnte. Wow, klasse Tor, auch in der Entstehung!
Das Spiel wurde nun extrem aggressiv und härter in den Zweikämpfen. Ein nächster Torschuss von Behr ging in der 53. Minute weit drüber. Der FCR war nun klar sie spielbestimmende Mannschaft, presste den Gast in der eigenen Hälfte fest und zwang sie so in Fehler. FCR-Trainer Marc Mutschler hatte nun Lunte gerochen und warf den angeschlagenen Toptorjäger Oleh Stepanenko früh (55.) in die Partie um das Spiel zuzumachen. Er ging Angerer der immerhin einen Elfer herausholte und das 2:0 vorbereitete. Ein Stürmer muss nicht immer Tore erzielen, er gehören auch die Assists dazu. Top Job Dani.
In der 59. Minute kam Stepanenko dann auch schon zu seiner ersten Chance und legte die Kugel im Liegen noch abgefälscht am Tor vorbei. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Mit Lennis Eberle kam nun in der 60. Minute ein weiterer Stürmer ins Spiel. Eberle kam im Übrigen ebenfalls erst diese Woche aus seinem Urlaub zurück. Für ihn verließ Biesinger das Spielfeld, der ein richtig gutes Spiel machte und sich für weitere Aufgaben seinem Coach empfahl.
Wieder zwei Minuten später wurde dann die Defensive erneuert. Manuel Weber kam für Kapitän Oeschger ins Spiel. Die Kapitänsbinde wanderte weiter zu Lukas Behr, der in der 62. Minute einen Freistoß in die Box brachte, Eberle aber am Tor vorbeiköpfte.
In der 68. Minute dann die erste Topchance für Stepanenko, der aus gut 20 Meter mal abzog und die Kugel nur knapp am Tor vorbeiging. Schade, toller Schuß. Ein weiterer Stürmer wartete am Spielfeldrand. Mit dem 20-jährigen Anton Jansen kam weiterer frischer Wind in den Sturm. Er tauschte mit Jakob Bader, der heute den Allrounder machte und hinten wie vorne seinen Auftrag sehr gut erledigte.
Kaum im Spiel hatte Jansen dann auch schon seine erste Chance. Der aus Rutesheim an den Neckar gewechselte Stürmertalent nahm eine Flanke direkt aus der Luft und zwang Coconcelli zu einer Riesen-Glanzparade. Im letzten Wechsel (82.) kam dann der ebenfalls aus dem Urlaub zurückgekehrte Loris Zettel für Behr ins Spiel, der eben noch einen Freistoß ausführen wollte. Somit nahm Mutschler seinen zweiten Kapitän vom Feld. Behr streifte dann dem dritten Kapitän Lennis Eberle die Binde über. Heieiei, wenn man seine ganzen Kapitäne einfach so runternehmen kann, dann muss es in der Mannschaft stimmen.
Von den Reutlingern sah man offensiv nicht mehr viel. Der FCR wiederum kam in der 82. Minute durch Heberle nach eben diesem Freistoß von Kiesecker zu einem guten Kopfball. Er dachte sich, wenn ich schon den René ersetze, dann muss auch ein Kopfball dabei sein. Manu Weber war es dann der in der 84. Minute unbeeindruckt mal aus gut 20 Meter abzog und nur knapp das Tor verfehlte. Ja das sind so die Torschüsse, mit denen der Gegner nie rechnet, eben unberechenbar der Manu.
Drei Minuten vor Schluss (87.) hatte der SV dann doch noch eine echt gute Chance. Eine Hereingabe über rechts verpassten dann Freund und Feind. Da musste man dann nochmal die Luft anhalten. Die 90 Minuten waren nun rum und Stepanenko spielte nun über links kommend seine ganze Schnelligkeit aus, kam dann per Schuß mit dem linke Außenrist zu einer klasse Chance. Schade. Immerhin musste der Keeper eingreifen und es gab nochmal Ecke.
In der fünften Minute dann eine verzwackte Situation zwischen einem SV-Spieler und Stepanenko. Da wollte man unseren Ukrainer provozieren, der ließ sich dann drauf ein und hatte Glück, daß der Schiri erkannte, daß der Reutlinger mit dem Geplänkel angefangen hat. Stepanenko hatte zuvor schon Gelb erhalten und nun Glück nicht Gelb-Rot gesehen zu haben. Da hatte der Schiri eine perfekte Wahrnehmung, der insgesamt eine souveräne Vorstellung bot, allerdings oft zu pingelig pfiff. Nach 6 Minuten Nachspielzeit war dann Schluss.
Fazit
Der FC hatte es wiedermal geschafft und hat des Derby gegen die Kroaten nach dem 2:0 vom 04.11.2018 im Meisterjahr gewonnen und das hochverdient. Der Weg war nach Ballverlust mit Tempo anlaufen und den Gegner zu Fehler zwingen. Croatia versuchte es aber von hinten heraus zu spielen, was natürlich dem FCR in die Karten spielte. Doch abgesehen von dieser Taktik, scheint der FCR aktuell schwer zu verteidigen zu sein, zu variabel die sonstigen taktischen Ausrichtungen auf die sich kein Gegner so richtig einstellen kann, dann kommt die Schnelligkeit unserer Stürmer in den Vordergrund, die schwer zu stoppen sind, denn Pressing heißt nicht nur „vorne draufgehen“. Das Geheimnis des Rottenburger Pressing-Spiels ist weiter schwer zu entschlüsseln, was auch die Verbandsligamannschaft der TSG Tübingen in der Vorbereitung zu schon bitter zu spüren bekam.
Langsam wird es unheimlich. Tabellenführer nach 6 Spieltagen – so gut startete noch nie ein FC-Team in die Landesliga – 20 erzielte Tore und 4 bekommen und wieder zu Null. Der FC bleibt das einzige ungeschlagene Team in der Landesliga. Ist das Geil oder geil? Doch das Ziel heißt als Aufsteiger bis auf Weiteres immer noch Klassenerhalt. Erst nach den richtungsweisenden Wochen der Wahrheit mit den vier absoluten Topspielen am Stück in Empfingen (19.10.), gegen Zimmern (27.10.), in Albstadt (01.11.) und am 10.11. gegen Nagold, wird dann zeigen wo der Weg hinführt.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Es war schon zum Treffpunkt eine gewisse Anspannung zu bemerken und das Ganze wurde bei unserem Warm-up-Programm nicht besser. Leider hat sich das auch auf die ersten 15 Minuten im Spiel übertragen. Für mich wegweisend und entscheidend zum Sieg war das 1:0, was durch eine gute Pressing-Situation provoziert wurde. Hierbei im Mittelpunkt Daniel Angerer wo gekonnt den Elfmeter für uns herausholt. Nach dem Treffer waren wir im Spiel. Es wurden Zweikämpfe geführt und gewonnen, wir wurden lauter und haben an Selbstvertrauen aufgebaut! Trotz der vielen Ausfälle haben wir ein super Spiel abgeliefert und bleiben im Defensiv-Verbund fehlerfrei, was uns unter anderem aktuell so stark macht.
Pressestimmen
Croatia chancenlos beim FCR
Artikel lesen | Hansjörg Lösel am 23.09.2024 | Schwäbisches Tagblatt
»Selbst auf die Verliererstraße gebracht«
Artikel lesen | Tobias Fischer am 23.09.2024 | Reutlinger General-Anzeiger
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic, Jan Baur, Lukas Behr (82. Zettel), Jakob Bader (74. Jansen), Leon Oeschger (C) (62. Weber), Maximilian Biesinger (60. Eberle), Nick Heberle, Daniel Angerer (55. Stepanenko), Julian M. Kiesecker
Auswechselbank FC Rottenburg:
Philipp Abrosimov – Loris Zettel, Bastian Rosato, Lennis Eberle, Anton Jansen, Manuel Weber, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Am kommenden Samstag, den 28.09. geht es am 7. Spieltag im vierten Auswärtsspiel der Saison für die Mutschler-Elf zum Tabellenzwölften SV Wittendorf. Gespielt wird auf dem Sportplatz an der Langen Furche in Loßburg-Wittendorf. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Landesliga-Schiedsrichter Alexander Wintermantel vom SV Seitingen-Oberflacht aus der Schiedsrichtergruppe Tuttlingen.