Spielort: Kunstrasenplatz hinter dem Gustav-Strohm-Stadion Schwenningen
Behr und Häfner in Topform + ein genialer Freistoßtrick
Am 19. Spieltag der Fußball-Landesliga hat die Mutschler-Elf seine Tabellenführung auf 6 Punkte ausgebaut, da Verfolger SG Empfingen beim VfB Bösingen nicht über ein 3:3 hinaus kam. So kamen die Roten im Auswärtsspiel beim Mit-Aufsteiger BSV 07 Schwenningen bei herrlichen Wetter vor ca. 200 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz hinter dem Gustav-Strohm-Stadion zu einem klaren 4:1 (0:0)-Erfolg. Die Tore für den FCR erzielten in der zweiten Halbzeit Raphael Langer (49.), René Hirschka (55.) und die beiden eingewechselten Maximilian Biesinger (59.) und Jakob Bader (69.).
Es war die angekündigte Revanche für das schwache 0:0 aus dem Hinspiel. Ohne fünf Leistungsträger zeigte die Mutschler-Elf erneut eine respektable Leistung, obwohl bei diesem klaren Ergebnis nicht alles Gold war was glänzte. In der ersten Halbzeit war die Partie im Schwarzwald-Baar-Kreis beim ehemaligen Zweitligisten zunächst die schwierige Auswärtsaufgabe, mit der der Tabellenführer gerechnet hatte. Schwenningen spielte aggressiv, war stark in den Zweikämpfen, verschob seine Mannschaft gut im Spiel gegen den Ball, agierte viel mit langen Bällen auf ihre starken Spitzen und lauerte auf Konter, da der FCR hoch presste. „Wir hatten die Partie unter Kontrolle, aber im Spiel nach vorne waren wir oft zu unpräzise und haben uns zu viele Fehler erlaubt, die die Schwenninger eiskalt zu guten Chancen umsetzten“, bilanzierte Mutschler.
Nun startete der FCR mit drei Siegen und 10:3 Toren ins neue Jahr gegen drei spiel- und kampfstarke Mannschaften. Das hatte so niemand vorhergesagt, was klar für eine mentale, psychisch und stabile Situation spricht. Außerdem marschiert der FCR von Rekord zu Rekord. Nach dem 1.000. Landesligatreffer der Geschichte durch René Hirschka im letzten Spiel gegen Seedorf, hat unser Co-Spielertrainer mit dem Treffer zum 2:0 seinen eigenen Landesliga-Torrekord jetzt schon eingestellt und steht jetzt mit 9 Toren nur noch einen Treffer hinter Oleh Stepanenko, der 10 Buden auf seinem Konto hat. Sein alter Rekord datiert aus der Landesliga-Saison 2021/22 als er nach 36 Spielen 7 Treffer als Innenverteidiger erzielte. In der Bezirksliga kam der Abwehrchef schon zwei Mal auf 9 Tore. „Der macht mir noch 15 Saisontore in diesem Jahr“, so der beeindruckte FCR-Trainer Marc Mutschler. Zwei weitere interne Landesliga-Rekorde die der FCR eingestellt hat, sind die Serien von jetzt zehn ungeschlagenen Spielen in Folge und sechs Siegen in Folge. Noch ein letzter Rekord: Unsere Kicker stehen nun seit dem 14.09.2024 ununterbrochen an der Tabellenspitze der Landesliga. Das sind 15x Tabellenführung in Folge und 18x insgesamt von 19 Spieltagen, nur 1x, am 4. Spieltag, war man Zweiter. Das sollte auch in der Landesliga insgesamt einsame Spitze sein. Ach und fast vergessen, ein ganz wichtiger Rekord: Der FCR ist nun seit dem 24.03.2024, also seit genau einem Jahr auswärts ungeschlagen!! Beeindruckend und das in der Landesliga. So, genug Statistik, jetzt aber zum Spiel.
Robuste Schwenninger verlangen dem FCR alles ab
Bei tollem Frühsommerwetter begannen beide Mannschaften das Spiel ohne großes Abtasten. Wir wussten, dass die Schwenninger robust anfangen würden, aber irgendwann mussten sie müde werden und uns Räume anbieten was sie dann auch immer wieder getan haben. Gleich nach 55 Sekunden kam der Gastgeber über rechts und passte scharf in die Mitte. Dort stand Hirschka, der super klären konnte. Jetzt wussten alle Roten was auf sie zu kommt. Doch der FCR versteckte sich nicht und kam durch Alu Diedhiou in der 2. Minute zur ersten FCR-Chance, doch er wurde im letzten Moment geblockt. Eine Minute später war es Oleh Stepanenko, der über die linke Seite sich klasse durchsetzte und zum Abschluss kam, leider nur das Außennetzt traf. Wieder eine Minute später war es Kapitän Leon Oeschger, der mit einem Distanzschuss den Schwenninger Keeper Markus Rössner prüfte.
Nach dieser ersten Anfangswelle des FCR kamen die Schwenninger nun besser in die Partie und hatten in der 7. Minute ihre nächste gute Chance. Doch Julian Häfner im FC-Kasten hatte heute, um es vorweg zu nehmen, eine Sahnetag erwischt und konnte klären. Es wurde nun ein Fight im Mittelfeld, bis zur 16. Minute als erneut Häfner, dieses Mal zur Ecke klären musste. Diese Ecke nutzte der BSV um zur nächsten Chance zu kommen und kamen zu einem guten Kopfballabschluss. Häfner war es, der in der 23. Minute eine weitere Torchance der Blauen zur Ecke entschärfte. Nun, die Elf von Jargo Maric, ehemaliger Oberligatrainer des FC 08 Villingen und ehemaliger Zweitligaspieler der Stuttgarter Kickers spielten so auf, wie man sie erwartet hatte, aggressiv, gallig und zielstrebig.
Doch der FCR konnte sich immer wieder aus der Umklammerung der Blauen befreien und hatten in der 24. Minute durch Stepanenko und Lukas Behr per Kopf nach Oeschger-Ecke Topchancen um selber in Führung zu gehen. In der 36. Minute dann ein Riesenbock der Schwenninger. Nach einem verpatzten Rückgabe, konnte sich Behr die Kugel schnappen und erzielte das 1:0 für den FCR. Leider nein, denn der Schiri-Assistent hob die Fahne und erkannte auf Abseits. Schade. Dann war Pause. Der sehr gut leitende Schiedsrichter Manuel Krieger aus Schwäbisch Gmünd pfiff überpünktlich ab.
20 Minuten reichen zum Sieg
Die Mutschler-Truppe kam unverändert aus der Kabine und hatte wie später bekannt wurde, einige taktische Veränderungen vorgenommen und was dann passierte, schreibt auch schon wieder Geschichte. Eine 20-Minuten-Gala reichte dem FCR um den wichtigen und angestrebten Dreier einzufahren und um die Verfolger ein wenig unter Druck zu setzen. So ging man in der 49. Minute durch den ersten Saisontreffer vom linken Flügelspieler Raphael Langer, spielte in Schwenningen fast nur offensiv, mit 1:0 in Führung. Behr setzte sich über den rechten Flügel klasse durch, brachte die Kugel scharf ins Zentrum, dort kam Langer mit Tempo aus dem Rückraum, wurde noch vom Gegner von hinten zu Fall gebracht und versenkte die Kugel zur Rottenburger Führung. Nun ließ man den Schwenninger kaum noch Luft zu atmen und nagelte die Gastgeber in der eigenen Hälfte fest. Schon beeindruckend, was der FCR da in dieser Phase spielte.
Dann die 55. Minute: Foul an Behr in gut 25 Meter Entfernung. Klarer Fall für den Schiri – Freistoß für den FCR. Oeschger und Hirschka Ohr an Ohr beratschlagten sich. Oeschger machte sich fertig, lief an, sprang über den Ball und verwirrte den Schwenninger Keeper. Der kurz dahinter positionierte Hirschka mit kurzem Anlauf, schlenzte die Kugel über die Mauer mit aller Seelenruhe oben rechts in den Winkel. Der Keeper stand wie angewurzelt und war ratlos. Was war das, dachte er sich. Selbst Hirschka schaute total ungläubig und wurde unmittelbar von seinem Kollegen jubelnd überrumpelt. Der FCR führte 2:0. Trotz allem, ein wunderschön direkt verwandelter Freistoß von „Freistoßspezialist“ und Spielertrainer Hirschka. Es war sein 9. Saisontreffer!
Nach diesem Treffer konnten sich die Schwenninger ein wenig befreien, waren kaum geschockt und kamen eine Minute später zu einer weiteren Torchance. Doch Juli Häfner war zur Stelle. Marc Mutschler brachte nun, er erkannte daß er neue Kräfte brauchte und wechselte mit Jakob Bader (56.) für Diedhiou und Maximilian Biesinger (58.) für Stepanenko zwei frische Stürmer ein.
Da hatte Mutschler mal wieder ein richtiges gutes Händchen, denn mit dem ersten Ballkontakt donnerte der Sekunden zuvor eingewechselte Biesinger den Ball in die Schwenninger Maschen. Moritz Rohrer legte die Kugel über rechts kommend in die Mitte, dort kam Biesinger an den Ball und verlud BSV-Keeper Rössner aus ca. 8 Meter zum 3:0 (59.) für den FCR. Das waren keine 4 Minuten nach dem 2:0.
Ein weiterer Freistoß von Hirschka in der 60. Minute brachte die Schwenninger sicherlich ins Schwitzen. Doch aus ähnlicher Entfernung reichte es nach einer direkter Ausführung nur zu einer Ecke. Julian Kiesecker kam nun für den 1:0-Schützen Langer ins Spiel (62.). Wenn man solche Wechsel vornehmen kann, dann geht es einem personell gut. Nach einer Torchance der Schwenninger (62.), kam in der 69. Minute Dario Bedic für den eh schon vor dem Spiel angeschlagenen René Hirschka ins Spiel. Nick Heberle übernahm seine Position in der Innenverteidigung. Neben Hirschka waren außerdem Oeschger, Eberle und Votentsev angeschlagen und mit Fragezeichen versehen. Lennis Eberle blieb ganz draußen und feuerte seine Kameraden von der Bank aus an.
In der 69. Minute dann das 4:0 für den FCR. Behr nahm einen Ball im Strafraum an, legte ihn ab auf Bader und der erwischte den Ball aber so perfekt, daß er ihn per Außenrist und Dropkick voll in die Maschen drosch. Klasse Kiste Jakke!
Doch nun wachte der BSV auf und wollte sich hier nicht abfertigen lassen und kamen die letzte Viertelstunde sehr gut ins Spiel zurück und hatten dabei sehr gute Torchancen. In der 71. Minute die erste Antwort des BSV. Nach einem Torschuss konnte Häfner per Glanztat zur Ecke klären. Nach dieser Ecke kam der BSV aus ca. 20 Meter zum Torschuss, doch wieder stand Häfner richtig.
Zwei Minuten später eine Riesentat von Häfner, erneut nach einem Torschuss. Der FCR war von der Rolle und ließ viel zu viel zu. In der 75. Minute passierte dann das was Schwenningen andeutete und machte den 1:4-Anschlusstreffer. Nach einer Abwehr kam Winter-Neuzugang und Ex-Oberligaspieler vom FC 08 Villingen Dario Holenstein an den Ball erzielte mit einem Strich in den Winkel den Ehrentreffer für Schwenningen. Die Schwenninger hatten sich im Winter noch mit drei weiteren attraktiven Neuzugängen verstärkt.
Eine Viertelstunde vor Schluss (76.) brachte Mutschler dann noch mit Anton Jansen für den wie schon erwähnt angeschlagenen Kapitän Leon Oeschger einen dritten Stürmer ins Spiel. Lukas Behr übernahm die Kapitänsbinde von Oeschger. Der FCR kam in der Schlussphase zu weiteren Topchancen. Rohrer aus ca. 40 Meter und eine weitere 100%ige von Jansen verpassten auf 5:1 zu stellen. Es blieb beim 4:1 für den FCR. Nach 4 Minuten Nachspielzeit beendete der sehr souveräne Schiedsrichter Manuel Krieger das hitzige und trotz des Ergebnisses spannende Schwarzwald-Alb-Duell der Aufsteiger.
Fazit
Das Ergebnis aber auch der Sieg gehen so insgesamt in Ordnung. Hätte Schwenningen noch ein oder zwei Tore erzielt, wäre das auch in Ordnung gegangen, doch auch der FCR hatte noch die oder andere sehr gute Möglichkeit liegen gelassen. So ist der Sieg des Tabellenführers absolut verdient. „Was der FC Rottenburg für eine Qualität auf den Platz bringt, hat er dann gezeigt. Die stehen nicht umsonst auf dem ersten Platz“, so BSV-Coach Jargo Maric. „Es war ein guter Spieltag für uns“, sagte Marc Mutschler.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Rottenburger Fans die den weiten Weg nach Schwenningen auf sich nahmen um unsere Mannschaft zu unterstützen. Der Weg hat sich gelohnt. Danke!!
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Schwenningen hatte in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Wir waren nicht zu 100 % bei der Sache und haben gute 20 Minuten benötigt, um überhaupt ins Spiel zu finden. Zudem haben wir ungewöhnlich viele Chancen zugelassen. Das darf uns nicht regelmäßig passieren. Ganz im Gegenteil starteten wir in die zweite Halbzeit! Der Fokus und die Bissigkeit waren da, sowie waren wir uns nicht zu schade, jedem Ball nachzujagen. Dann reichen auch starke 20 Minuten, um den nächsten Dreier einzupacken.
Pressestimmen
FC Rottenburg baut Vorsprung aus
Artikel lesen | Vincent Meissner am 24.03.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Julian Häfner – Raphael Langer (62. Kiesecker), Stanislav Votentsev, René Hirschka (68. Bedic), Alioune K. Diedhiou (56. Bader), Lukas Behr, Leon Oeschger (C) (76. Jansen), Nick Heberle, Moritz Rohrer, Manuel Weber, Oleh Stepanenko (58. Biesinger)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Anton Jansen, Lennis Eberle, Maximilian Biesinger, Jakob Bader, Julian M. Kiesecker
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Manuel Krieger (TSB Schwäbisch Gmünd, Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd)
Schiedsrichter-Assistenten:
Sven Urban (Spvgg Unterrot)
Mert Ferit Ceylan (Spfr Lorch)
Verwarnungen:
Gelbe Karten: 4/1
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer:
ca. 200
Ausblick
Achtung! Super-Heimspieltag unserer Aktiven
Weiter geht es in der Landesliga mit dem 20. Spieltag am kommenden Sonntag, den 30.03.2025 mit einem Heimspiel gegen den Tabellendreizehnten TSV Frommern. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA auf der Rottenburger Hohenberg-Sportanlage. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Paul Poddig aus der SRG Öhringen. Das Hinspiel konnte der FC Rottenburg mit 3:1 in Frommern gewinnen.
Zuvor präsentieren sich in zwei Vorspielen um 11 Uhr unsere Damen in einem 6-Punkte-Spiel gegen die SKV Eningen/Achalm und unsere U23 um 13 Uhr ebenfalls gegen einen Tabellennachbarn und einem 6-Punkte-Spiel gegen die SGM Mössingen/Belsen auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA. Wir hoffen dabei auf zahlreiche Unterstützung für unsere FC-Teams.
Die Damen starten mit diesem Spiel in die Rückrunde, während unsere Herren bereits in den Spielbetrieb gestartet sind. Also, kommt und unterstützt unsere Mannschaften von 11 bis kurz vor 17 Uhr bei unserem Super-Heimspieltag. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt!
Triple-Hirschka: Der Matchwinner erzielt das 1000. Landesligator
Mutschler-Elf erkämpft sich mit einer enormen Willenskraft einen unglaublich wichtigen 3:2 (1:1)-Heimsieg über den Tabellensechsten SV Seedorf. Magere ca. 150 Zuschauer wollten bei kalten Temperaturen auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA den Landesliga-Tabellenführer um Kapitän Leon Oeschger in diesem Topspiel sehen, wie sie ihre Spitzenposition am Ende mit der dazugehörigen Portion Glück stabilisierten. Matchwinner der Partie war wiedermal Co-Spielertrainer René Hirschka der mit Gier und Willen alle drei Tore beisteuerte. Übrigens sein erster Landesliga-Dreierpack! Kapitän Oeschger mit einer sehr starken Partie bereitete die ersten beiden Buden vor. In der Tabelle bleibt man mit 4 Punkten Vorsprung vor der SG Empfingen verdienter Spitzenreiter. Hirschka markierte mit seinem 2:2-Ausgleichstreffer eine weitere Bestmarke in der Landesliga-Historie des FCR: Der 31-jährige Co-Spielertrainer erzielte nämlich per Kopf den 1000. Landesligatreffer im 650. Landesligaspiel des FC Rottenburg. Der 1001. Treffer war dann der Handelfmeter, ebenfalls von FCR-Legende René Hirschka.
Der FCR bleibt nach dem 3:2-Sieg historisch gut bzw. auf Kurs und spielt sich von Rekord zu Rekord. Denn der Sieg gegen Seedorf war zudem das neunte Landesliga-Spiel in Folge ungeschlagen und der fünfte Sieg in Serie. Somit konnte der FCR seinen Rekord aus der Hinrunde mit acht ungeschlagenen Spielen in Folge toppen und den nächsten internen Landesliga-Rekord einstellen. Das ist der Verdienst einer geschlossenen Mannschaftsleistung, denn manchmal braucht man auch solche Siege wie jetzt gegen Seedorf um zu sehen, daß der Teamgeist noch funktioniert. Allen voran gingen am Sonntag unsere Routiniers René Hirschka, Leon Oeschger und Geburtstagskind Jan Baur, die für unsere jungen Spielern absolute Vorbilder sind.
Auch psychologisch gesehen sind unsere Jungs absolut auf der Höhe, denn wenn man zwei Mal einen Rückstand gegen so eine starke Mannschaft wie der SV Seedorf es am Sonntag war, aufholen bzw. das Spiel noch drehen kann, erkennt man, daß die Truppe intakt ist und weiter auf Betriebstemperatur läuft. Ausschlaggebend dafür sind wie gesagt, daß der Wille, Gier, Dynamik, Leistungsfähigkeit, Härte und Mut und natürlich die Auswechselbank stabil und kraftvoll sind und bleiben. Früher, als man meist gegen den Abstieg spielte, hat man solche Spiele wie am Sonntag noch in der Schlussphase verloren. Wir wurden oft gelobt, konnten uns aber dafür nichts kaufen. Die Jungs hatten oft ein super Spiel gemacht. Leider kassierten wir dann Gegentore, die absolut vermeidbar waren. Da fehlte dann die letzte Konzentration und auch das Quäntchen Glück. Das hat sich die Mannschaft unter Trainer Marc Mutschler und seit dieser Saison Co-Spielertrainer René Hirschka hart erarbeitet. Selbst die Spieler stöhnen oft unter dem zum Teil harten Training, doch ohne Fleiß kein Preis und das haben die Jungs erkannt und sich das nun verinnerlicht, deshalb der momentane Erfolg.
Seedorf war der erwartet schwere Gegner
Zu Beginn war es ein hart umkämpftes und sehr hektisches Spiel. Beide Mannschaften spielten sichtlich auf Sieg. In der 12. Minute entschied dann aus dem Nichts Schiedsrichter Tobias Grauf aus Heilbronn auf einen Strafstoß für den SV Seedorf, den es so hätte niemals geben dürfen, denn vor dem Elfmeterpfiff wurde Raphael Langer regelwidrig von einem Seedorfer umgestoßen, der darauffolgende Zweikampf führte dann zum Elfmeter, fälschlicherweise, denn der Seedorfer Seiferling ließ sich zu einem Foul hinreißen, was man an der Geste des Seedorfs heraus lesen konnte. Alle Zuschauer erkannten dies, nur nicht das Schirigespann – leider. Nun gut, es sind Tatsachenentscheidungen, mit denen man leben muss. Der ewige FCR-Schreck Mario Grimmeißen vom SVS verwandelte den Strafstoß schließlich sicher zur 0:1-Führung für die Gäste.
Das war erstmal ein Schock für den FCR, vorallem bei den Rottenburger Fans, doch die momentane moralische und stabile Situation bei den Roten erschüttert innerhalb der Mannschaft niemand, der FCR kam nun besser ins Spiel. Doch erst in der 20. Minute kam der FCR zu seiner ersten Torchance. Nick Heberle köpfte nach einem Oeschger-Freistoß den Ball in die Arme von vom 2023 vom FC Bad Dürrheim nach Seedorf gewechselten SVS-Keeper Moritz Karcher. Acht Minuten später – das Spiel war bis dahin ein eher chancenarmes Spiel – schoss der SVS knapp am Rottenburger Tor vorbei, der Ball wurde noch abgefälscht mit der Folge eines Eckballs, der aber nichts einbrachte. Ein wenig überraschend gab Hirschka in der 35. Minute aus ca. 30 Metern – mit links – ein Schuss ab, doch leider drüber. Zwei Minuten später zelebrierte der FCR einen seiner schönsten Spielzüge und kombinierte sich über mindestens 5 Spieler durch die Seedorfer Defensive. Am Ende kam Lukas Behr zum Abschluss, doch Keeper Karcher war wieder zur Stelle.
Weiter gings mit den Chancen auf Seiten des FCR. Der FC war nun viel besser im Spiel und hatte mittlerweile auch die Spielkontrolle übernommen – Seedorf hatte sich zu Beginn zu sehr verausgabt, so das Gefühl. Eine Weber-Flanke konnte Jan Baur am 2. Pfosten per Kopf leider nicht im Tor unterbringen. Schade – eine Riesenchance für den FCR in der 39. Minute. Ja, der Jan wird langsam zum Kopfballungeheuer, schon in Bösingen schnupperte er schon Höhenluft.
Dann in der 41. Minute ein Geniestreich von Oeschger. In Erwartung eines Freistoßes versammelten sich gut 20 Mann im Seedorfer Strafraum, doch Oeschger ermittelte am kurzen Pfosten eine offene Lücke. In der Annahme einer hohen Hereingabe durch Oeschger, entschied sich der Rottenburger Kapitän für das kurze offene Eck, doch der Keeper war einmal mehr hellwach und erahnte Oeschgers Vorhaben. Der FC war weiter die spielbestimmende Mannschaft, von Seedorf kam nicht mehr viel.
Folgerichtig fiel dann in der 45. Minute der hochverdiente Ausgleich für den FCR. Eine Ecken-Serie von drei Ecken ging voraus. Die dritte Ecke brachte dann den Erfolg. Die Ecke kam hoch zentral in den Strafraum, Hirschka sprang am höchsten und wuchtete die Kugel wie man ihn kennt in die Maschen zum 1:1-Ausgleich. Ja obwohl sich der Seedorfer Trainer darüber aufregte, können wir ihn beruhigen. Ein Hirschka im gegnerischen Strafraum ist nicht oder nur selten zu verteidigen. In der Nachspielzeit brachte Stanislav Votentsev die Seedorfer nochmal in Bredouille. Sein Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte ging dann fast ins Tor, aber nur fast. Da war nochmal richtig Hektik bei den Gästen. Mit lauten motivierenden und aufbauenden Zurufen vorallem von Hirschka und Heberle, brachte man das 1:1 nach 3 Minuten Nachspielzeit in die Pause.
Hirschka wieder mit Vorbildfunktion
Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da wurde der FCR regelrecht überfallen. Ein langer Ball in die Spitze überraschte die Rottenburger Hintermannschaft, die viel zu hoch stand, nachdem man klar besser aus der Kabine kam und die Partie bestimmte. Mario Grimmeißen nutzte den Bock der Rottenburger und erzielte mit seinem zweiten Treffer die 2:1-Führung für Seedorf. Ja nun, da war die Hintermannschaft nicht bei der Sache. Eine Minute später fordert Hirschka – den man nur noch im gegnerischen Strafraum fand – einen Strafstoß, denn er wurde im Strafraum zu Boden gezogen. Nach einer Bader-Flanke kam Lennis Eberle in der 50. Minute per Kopf zu einer weiteren Topchance. Soviel zum Artikel im Schwarzwälder Bote, der FCR hätte aus dem Spiel heraus keine Chance und null Torschüsse. Ja ne, da gehören auch Kopfbälle dazu.
FCR-Trainer Marc Mutschler setzte nun alles auf eine Karte und nahm in der 56. Minute mit Jan Baur und Raphi Langer zwei defensive Spieler vom Platz und brachte mit Alu Diedhiou und Jakob Bader zwei offensive Spieler ins Spiel. Es war die 61. Minute als René Hirschka ebenfalls seinen Doppelpack schnürte. Ein Freistoß von Oeschger aus halblinker Position kam in den Strafraum der Seedorfer, Hirschka tauchte ab und erzielte per Flugkopfball den 2:2-Ausgleich. Auch dieser Ausgleich war wiederum absolut verdient und von Hirschka´s absoluten Willen geprägt, denn der FCR war ganz klar die spielbestimmende Mannschaft, die nun Ball und Spieler laufen ließen. Ein paar Sekunden vor dem Ausgleich hätte der Schiedsrichter ein weiteres Mal auf Strafstoß für den FCR entscheiden müssen. Der Schiri gehörte zu den schwächeren Akteuren auf dem Platz, da er viele Aktionen laufen ließ und nicht energisch genug eingriff. Unmittelbar nach dem Ausgleichstreffer warf Mutschler für Lukas Behr mit Oleh Stepanenko Rottenburgs besten Torjäger ins Spiel um noch mehr Druck auszuüben.
In der 68. Minute kam der SVS nochmal zu einer guten Chance, doch FCR-Keeper Juli Häfner war aufmerksam wie immer und konnte die Aktion souverän entschärfen. Drei Minuten später war es nochmal Häfner, der per Faust sehr gut klären konnte. Anton Jansen kam dann in der 72. Minute für Moritz Rohrer in die Partie. Ein weiterer Stürmer für den angestrebten Dreier. 73 Minuten waren gespielt als Eberle per Kopf nach einer schönen Diedhiou-Flanke nur ganz knapp das Tor verfehlte. Anstatt für einen Treffer seine Kollegen zu umarmen, umarmte Eberle als Frust den Torpfosten. Auch ein schönes Bild.
Als Konsequenz, nein nicht als Konsequenz, sondern es war einfach nicht Eberles Spiel, kam mit Maxi Biesinger der nächste Stürmer (74.) und der brachte gleich frischen Wind in die Offensive. Doch zunächst ein Schockmoment auf Seiten des FCR. Auf einmal spurtete der ehemalige U19-Oberligaspieler des FC 08 Villingen David Seiferling alleine auf das Rottenburger Tor zu, doch Votentsev schaltete blitzschnell und ging in die Verfolgung, konnte dabei den Seedorfer Mittelfeldspieler doch noch im letzten Moment ablaufen und die 100%ige Chance der Seedorfer entschärfen. Da dachte man sofort an den Sprint vom Stani in Frommern, als er in einem 80-Meter-Sprint einen Treffer erzielte. Puuh, das war knapp und hätte in die Hosen gehen können.
Dann die entscheidenden letzten Minuten. Oleh Stepanenko kam in der 87. Minute zu einem Abschluss, doch sein harter Schuss aus ca. 18 Metern führte zu einem Handspiel eines Seedorfs und zu einem Pfiff von Schiri Tobias Grauf, der keine Sekunde zögerte. Die Entscheidung war vieler Meinungen nach zweigeteilt. Die Seedorfer natürlich protestierten vehement. Die Rottenburger freuten sich natürlich über diese Entscheidung. Aus kürzester Entfernung den ausgespreizten Arm getroffen. Wenn man sich das Bild im Schwarzwälder Boten anschaut, kann man durchaus auf Handspiel entscheiden. Da sind die Aussagen der frustrierten Seedorfer nicht nachvollziehbar. Solche Handspiele wurden schon etliche Male in der Bundesliga geahndet. OK, der eine pfeift, der andere eben nicht. Über solche Entscheidungen wird wöchentlich im Sport1-Doppelpass diskutiert.
Seedorfs Trainer brachte diese Entscheidung so auf die Palme, daß er gar nicht mehr zu beruhigen war. Er sah vom Schiri dafür die Gelbe Karte, doch die Entgleisungen von Emanuele Ingrao gingen weiter. Konsequenz war die Gelb-Rote Karte. Doch nicht genug, Ingrao schimpfte weiter und konnte sich nicht beruhigen. Im Sommer 2022 verließ er nach drei Jahren den FC Holzhausen, bei dem er als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion ein prägender Faktor war. Anschließend ging Ingrao als Assistent in den Trainerstab des FC 08 Villingen und heuerte zu Jahresbeginn beim Oberligisten FC Rielasingen-Arlen an. Nun ist er seit Sommer 2024 Cheftrainer beim SV Seedorf.
Doch zurück zum Spiel: Hirschka schnappte sich derweil den Ball, legte sich ihn auf den Punkt und wartete fast gut zwei Minuten, bis der Schiri dann den Strafstoß frei gab. Was für eine Anspannung in der MERZ ARENA. Viel drehten sich um und wollten die Ausführung gar nicht sehen. Auch Votentsev, sieht man sehr schön auf dem Bild, drehte sich weg und konnte sich das nicht mit anschauen. Hirschka lief an und donnerte die Kugel fast zentral und souverän ins Netz zur Rottenburger 3:2-Führung.
Jetzt war Achtung angesagt, denn Seedorf warf nun alles nach vorne. Doch Biesinger hatte währenddessen das 4:2 auf dem Fuß, doch der donnerte die Kugel mit zu viel Power und überhastet übers Tor. Schade, da hätte er alle Gemüter beruhigen können. Nach einer emotionalen, hektischen und spannenden Schlussphase beendete Schiedsrichter Tobias Grauf vom TSV Willsbach dieses Topspiel nach drei Minuten Nachspielzeit. Der Jubel beim FCR nach Schlusspfiff war riesengroß.
Fazit
Der Sieg war am Ende aufgrund des Ballbesitzes und der Torchancen (14:6 Torchancen und 10:2 Topchancen für den FCR) absolut verdient, aber aufgrund der umstrittenen Elfmetersituation dann aber auch ein wenig glücklich. Die Devise beim FCR heißt „Niemals aufgeben“, so konnte man nach zweimaligen Rückstand den ersten Heimsieg überhaupt über den SV Seedorf feiern. Grund für diesen Sieg waren auch zu psychologischen wichtigen Zeitpunkten der Ausgleichtreffer in der 45. Minute und der Siegtreffer in der Schlussminute. René Hirschka zog nun in der Landesliga-Torjägerliste mit seinem Dreierpack und seinen nun 8 Toren vorbei an Lennis Eberle, der 7 Tore auf dem Konto hat.
Noch zum Abschluss: Also, die Artikel im Schwarzwälder Bote muss man verstehen oder auch nicht. Diese Berichterstattung basiert aus dem Frust der Seedorfer heraus. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Ja, da war mal wieder etwas los auf unserem Sportplatz. Wir haben erneut gezeigt, dass wir als Team funktionieren und dass wir mit Rückschlägen zurechtkommen. Die Mannschaft pushte sich über 90 Minuten hinweg und spielte auf Sieg, was mit ein wenig Glück auch belohnt wurde. Dennoch passt das Wort Glück nicht ganz. Wir haben über den kompletten Spielverlauf wenig zugelassen und sind immer wieder durch gutes Kombinationsspiel sowie jeden Standard gefährlich geworden. Wir sind nun das neunte Spiel infolge ungeschlagen und fahren kommenden Samstag mit breiter Brust nach Schwenningen.
Pressestimmen
Wieder schlägt der Spitzenreiter spät zu
Artikel lesen | Lars Kirchhoff am 17.03.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Drei Hirschka-Tore beim nächsten Rottenburger Sieg
Julian Häfner – Raphael Langer (56. Diedhiou), Stanislav Votentsev, René Hirschka, Lennis Eberle (74. Biesinger), Jan Baur (56. Bader), Lukas Behr (61. Stepanenko), Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Jakob Bader, Moritz Rohrer (72. Jansen), Manuel Weber
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Anton Jansen, Alioune K. Diedhiou, Maximilian Biesinger, Jakob Bader, Daniel Angerer, Oleh Stepanenko
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Emanuele Ingrao, Trainer des SV Seedorf, sieht in der 90. Minute die Gelb-Rote Karte.
Zuschauer:
ca. 150
Ausblick
Weiter geht es in der Landesliga mit dem 19. Spieltag am kommenden Samstag, den 22.03.2025 mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenneunten BSV 07 Schwenningen. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz beim Gustav-Strohm-Stadion in Schwenningen. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Manuel Krieger aus der SRG Schwäbisch Gmünd.
Der FCR unter Trainer Marc Mutschler präsentierte sich am Sonntag, den 09.03. beim Jahresauftakt der Landesliga beim Tabellenvierten VfB Bösingen als Spitzenteam. Vor der prächtigen Kulisse von ca. 250 Zuschauern bei herrlichsten Frühlingstemperaturen, erzielten Lennis Eberle mit einem Doppelpack (20., 68.) und der eingewechselte Oleh Stepanenko (83.) die Rottenburger Tore zum verdienten und schon insgesamt siebten Auswärtserfolg. Mit diesem Dreier und dem gleichzeitig Empfinger Remis, konnte der FCR seinen Vorsprung an der Tabellenspitze nun auf 4 Punkte ausbauen.
Das Gipfelduell verkommt am Ende zu einer einseitigen Angelegenheit. Der Tabellenführer FC Rottenburg überfährt den heimstarken Tabellenvierten VfB Bösingen auf deren Platz. Bösingen hätte sich nicht beschweren dürfen, hätte der FCR durch Stepanenko zwei weitere Treffer erzielt. „Es hat mir fürs erste Spiel sehr gut gefallen was ich gesehen habe“, so FCR-Trainer Marc Mutschler. „Gier, Zweikampfhärte, Einsatz, Laufbereitschaft“ hatte Mutschler gefordert und bekommen: „Der Sieg in Bösingen ist deshalb auch in der Höhe verdient.“
Nach einer eher durchwachsenen aber zufriedenstellenden Vorbereitung mit zwei starken Unentschieden gegen zwei ambitionierte Verbandsligisten, konnte man erahnen wie der Weg in der Rückrunde weitergeht. Die Jungs um Kapitän Leon Oeschger waren hochmotiviert und gaben sich deshalb auch in Bösingen kein Blöße und starteten mit einem verdienten auch in der Höhe verdienten 3:0-Auswärtserfolg ins neue Jahr. Die ganze Woche war bei den Trainings nur der VfB Bösingen Thema, dabei hat man sich akribisch darauf vorbereitet. Die Rottenburger Fans machten sich dabei weniger Sorgen, denn gleich zum Auftakt ein Topspiel kam dem FCR eher entgegen wie z.B. der SG Empfingen, die zum Auftakt zu einem Abstiegskandidaten mussten. Man war gleich von Beginn an gefordert. Zudem ist Bösingen – anders wie es in der Bösinger Stadionzeitschrift zu lesen war – für Rottenburg ein gutes Pflaster. Von sieben Spielen am „Bruchäcker“ konnte der FCR drei gewinnen und eines Unentschieden gestalten. Dabei waren unvergessene Begegnungen wie der legendäre 1:0-Sieg durch Hirschka kurz vor Spielende dabei.
Vielleicht war der Auftritt nicht ganz so schwungvoll und zielstrebig wie in den Spielen zuvor, aber unter dem Strich landeten die Landesliga-Fußballer des FC Rottenburg einen klaren 3:0-Sieg. Doch das war u.a. auch dem Platz geschuldet, der es nicht zuließ Spitzenfußball zu zeigen, auch Bösingen tat sich immer wieder schwer auf dem schwammigen und unebenen Geläuf ihre Qualitäten auszuspielen. Der FCR hatte sich auf so einen Untergrund eingestellt. Schon das Aufwärmen auf dem Nebenplatz zeigte, daß alle 21 Mann die im Kader standen voll mitzogen und man ganz genau sehen konnte daß diese Mannschaft heute einen Plan hatte. Nur Experten konnten erkennen, daß bei der Aufwärmphase in diesem „Ameisenhaufen“ von 21 Spielern System dahintersteckte. Also, allen Respekt vor dieser Mannschaft, die schon beim Aufwärmen hochkonzentriert zelebrierte, was in ihnen steckte. Das erkannte man dann auch an der Startaufstellung. Da war dann die ein oder andere Überraschung dabei, wie z.B. Anton Jansen, der es in die Startelf geschafft hatte und Spieler wie Stepanenko, Baur, Weber, Langer, Bedic oder auch Francisco auf die Bank verdrängte. Man hätte auch die Bank als Startelf auflaufen lassen können, so ausgeglichen war man an diesem Sonntag zum Landesliga-Start.
Von Beginn an Spannung auf beiden Seiten
Hochmotiviert bis in die Spitzen warteten beiden Mannschaften auf den Pfiff von Schiedsrichter Hannes Richter aus Leonberg. Kaum war das Spiel angepfiffen hatte Lennis Eberle in der 1. Minute auch schon die erste Topchance nach Vorlage von Anton Jansen. Doch VfB-Keeper Armbruster war zur Stelle. Es dauerte bis zur 19. Minute, bis dahin war es ein statisches und nervöses Spiel, bei dem keiner den ersten entscheidenden Fehler machen wollte. Auf beiden Seiten näherte man sich immer wieder den Toren an, doch viel mehr sprang in den ersten Viertelstunde nicht heraus. Bis zur 20. Minute, als der FCR zuschlug und durch Eberle mit 1:0 in Führung ging. Ein langer Pass von Hirschka aus der eigenen Hälfte heraus fand Eberle, der legte rechts hinaus auf Bader, der wiederum passte zurück ins Zentrum. Eberle erwartete die Kugel zurück und staubte zur 1:0-Führung ab. Schöner Spielzug des FCR und erfolgreich.
Nach einem guten Torschuss von Moritz Rohrer (23.), kam Bösingen in der 26. Minute zu seiner ersten echten guten Chance. Nach einer scharfen Hereingabe über die rechte Seite, verpassten in der Mitte zum Glück für den FCR zwei Bösinger den Ball. Der FCR übernahm wieder die Spielkontrolle und kam durch Julian Kiesecker zur nächste Topchance (32.) für den FCR. Alleine auf dem Weg Richtung Bösinger Tor, scheiterte er schließlich an einem Wahnsinns-Reflex des Bösinger Keepers. Das hätte schon das 2:0 sein können.
Nach einem Torschuss von Leon Oeschger (33.) kam wiederum der VfB zu einer guten Möglichkeit. Nach einem langen Ball in die Rottenburger Hälfte kam es zu einem Laufduell mit Hirschka, der konnte den Bösinger leicht abdrängen. So verzog der Bösinger seinen Torschuss am Tor vorbei.
Trainer Marc Mutschler war bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft aber nicht ganz zufrieden und nahm früh taktische Veränderungen vor, zum Leidwesen von Alu Diedhiou, der für Defensivspezialist Raphael Langer (37.) das Feld räumen musste. Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit hatte Eberle noch in der 44. Minute noch eine echte gute Chance. Ein Oeschger-Freistoß aus halblinker Position kam hoch in den Strafraum. Der Ball senkt sich am 2. Pfosten, so daß Eberle die Kugel nur knapp verpasste. Schade, da hätte der junge Stürmer das 2:0 machen können. Schiri Richter ließ nicht lange nachspielen und schickte die Spieler überpünktlich in die Pause.
Die Bank machte einmal mehr den Unterschied
Mutschler nahm in der Pause ungewohnter Weise einen Wechsel vor und brachte Routine für Jugend in dieses Topspiel. Der eher defensiv eingestellte Jan Baur kam für Stürmer Anton Jansen in die Partie und Baur war von Beginn an da die Bösinger zu verwirren, denn er tauchte irgendwie überall auf. Ein neue Taktik? Es sah fast so aus.
So kam der FC in der 48. Minute zum ersten Angriff, der durch einen Torschuss von Eberle abgeschlossen wurde. Von den Bösingern war in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zu sehen, auch Chancen blieben bei den Schwarzwälder Mangelware, im Gegensatz zum FCR, der vorwiegend nach der Einwechslung von Topstürmer Oleh Stepanenko das Ergebnis hätten noch hochschrauben können, ja müssen.
Eben dieser Stepanenko kam dann in der 58. Minute für Jakob Bader ins Spiel. In der 66. Minute rutschte Nick Heberle nach einer Langer-Hereingabe von links nur knapp am Ball vorbei. Schade. Doch dann fiel es doch. Das 2:0 für den FCR und auch zu diesem Zeitpunkt total verdient. Nach einen Spielerauflauf im 5er der Bösinger, spitzelte Eberle den Ball rechts von der Torauslinie Richtung Tor, dort standen drei Bösinger und von dort wurde der Ball ins eigene Tor abgefälscht. Doch aufgrund der klasse Vorarbeit und tollen Einzelleistung wird das Tor auch vom Schiri Eberle gutgeschrieben – zu Recht.
In der 74. Minute nahm Mutschler dann Kiesecker vom Feld, der ein bis dahin perfektes Spiel machte, aber durch eine Gelbe Karte vorbelastet war und Mutschler so nichts riskieren wollte. Für den jungen Kiesecker kam Routinier Manu Weber in die Partie. Es passierte in den Folgeminuten nicht viel, so veranlasste Mutschler frischen Wind für den Sturm. Maxi Biesinger, der eine Riesen-Vorbereitung spielte und sich regelrecht aufdrängte, kam für Doppeltorschütze Eberle ins Spiel.
Nun kamen die Schlussminuten die vorwiegend von Biesinger und Stepanenko geprägt wurden. Stepanenko blieb zunächst in der 81. Minute nach einem Sololauf am Keeper hängen, bevor er in der 83. Minute nach einem perfekten Zuspiel von Biesinger seinen 10. Saisontreffer schnürte. Erst vernaschte er den Bösinger Keeper mit einem feinen Trick und hatte das leere Tor vor sich. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und drosch die Kugel ins Netz zur 3:0-Führung für den FCR. Das Spiel war nun endgültig entschieden. Die Bösinger hatten sich in der Schlussphase sichtlich aufgegeben. Krämpfe plagten die Spieler. Der FC hatte nun leichtes Spiel, eben durch Biesinger und Stepanenko, die sich als perfektes Duo entpuppten.
In der 84. Minute musste Stepanenko das 4:0 machen, als er im 1 gegen 1 mit den Bösinger Keeper hängen blieb. Stepanenko wollte sich den Ball am Keeper vorbeilegen, dann wäre das Tor wieder offen gewesen, doch er hätte die Kugel nur ins kurze Eck schieben müssen. Eine Minute später war Baur im Mittelpunkt. Eine Oeschger-Ecke köpfte der „kleine“ Baur wuchtig am 2. Pfosten, so daß er den Bösinger Keeper zur Parade zwang. Ja Mann Jan, Kopfball und Baur, das passiert nicht häufig.
Den Abschluss im Spiel hatten dann die Bösinger, die nach einer Ecke in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem guten Kopfball übers Tor den Ehrentreffer verpassten. Der insgesamt gut und souverän leitende Schiedsrichter Hannes Richter beendete nach 5 Minuten drüber das Topspiel.
Fazit
Am Ende geht der 3:0-Sieg des FC Rottenburg aufgrund des größeren Willen und Gier völlig in Ordnung und ist auch in der Höhe absolut gerecht und verdient. Der FCR gewinnt dabei jahresübergreifend sein viertes Spiel in Folge und bleibt im achten Spiel insgesamt nacheinander unbesiegt und bringt dem VfB Bösingen nach dem 1:3 am 1. Spieltag gegen Wittendorf und dem 1:2 vom 7. Spieltag gegen Nagold seine dritte Heimniederlage bei. Es war die höchste Heimniederlage für Bösingen seit dem 2:5 aus der letzten Saison gegen Gechingen. Insgesamt gewinnt der FCR mit Hin- und Rückspiel zusammen 9:1, also eine klare Angelegenheit für die Roten. Der FCR empfängt nun zum nächsten Topspiel am kommenden Sonntag auf dem Rottenburger Kunstrasen den Sechsten SV Seedorf, die bereits 11 Punkte Abstand zum FCR haben.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir hatten uns fest vorgenommen, mit einem Sieg im Jahr 2025 zu starten, und das hat man auch an der Einstellung der Jungs gesehen! Der Platz war OK, aber für ein sauberes Passspiel nicht geeignet, daher ergaben sich auf beiden Seiten immer wieder individuelle Fehler, die wir durch Einsatz, Kampfgeist ausbessern konnten. Unter dem Stich hatten wir deutlich mehr Spielanteile sowie die besseren Torchancen, daher geht der Sieg und die drei Punkte völlig verdient mit zu uns nach Rottenburg.
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Anton Jansen (46. Baur), Lennis Eberle (81. Biesinger), Alioune K. Diedhiou (37. Langer), Leon Oeschger (C), Nick Heberle, Jakob Bader (58. Stepanenko), Moritz Rohrer, Julian M. Kiesecker (74. Weber)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Raphael Langer, Dario Bedic, Jan Baur, Maximilian Biesinger, Luis Branz, Manuel Weber, Daniel Angerer, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Hannes Richter (SV Leonberg/Eltingen, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Eren-Sahin Güleren (SV Leonberg/Eltingen)
Benedikt Keß (SV Leonberg/Eltingen)
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer:
ca. 250
Ausblick
Weiter geht es in der Landesliga mit dem 18. Spieltag am kommenden Sonntag, den 16.03.2025 mit einem Heimspiel gegen den Tabellensechsten SV Seedorf. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA auf der Rottenburger Hohenberg-Sportanlage. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Tobias Grauf aus der SRG Heilbronn.