Der FCR kam am Sonntag, den 27.04. beim bis dato formstärksten Team der Rückrunde nicht über ein 3:3 (2:2)-Unentschieden hinaus. Beim Tabellensiebten SC 04 Tuttlingen erlebten die ca. 300 Zuschauer bei perfekten äußeren Bedingungen auf dem Rasenplatz des Donaustadions ein intensiv, aggressiv und torreiches Landesliga-Topspiel mit einem unschönen Ende nach dem Schlusspfiff. Nach einer 2:0-Blitzführung der Tuttlinger sorgten René Hirschka (25.) und Julian M. Kiesecker (27.) ebenfalls mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten für den Ausgleich. Nick Heberle (47.) brachte den FCR kurz nach der Pause erstmals mit 3:2 in Führung, bevor man Mitte der zweiten Halbzeit noch den Ausgleich hinnehmen musste. Oleh Stepanenko sowie Tuttlingens Trainer Andreas Probst sahen nach Spielende noch wegen Tätlichkeiten die Rote Karte.
Zum weitesten Auswärtsspiel der Saison organisierte die Mannschaft einen Reisebus beim Busunternehmen Sailer aus Rottenburg mit der Idee gemeinsam mit unserem Fanclub “Harter Kern“, aber auch alle anderen Fans die Bock hatten einmal nahe an der Mannschaft zu sein, nach Tuttlingen zu fahren. Als alle Getränke, Vesper und Sporttaschen verstaut waren, begann der große Fußballmittag um 12:15 Uhr, als unser Busfahrer Udo Gärtner sich ans Steuer des mit 57 FC´ler vollbesetzten Reisebus mit Doppelachse den Hohenberg verließ und sich Richtung Autobahn machte. René Hirschka begrüßte derweil während der Fahrt alle Reisegäste. Nach ca. 75 Minuten war das Ziel erreicht und Busfahrer Udo Gärtner entpuppte sich als ein Spezialist im Rückwärtsfahren, anders kam man an das Donaustadion gar nicht ran, da es keine Wendemöglichkeit gab. Prompt wurde ihm der Titel „Bester Rückwärtsfahrer beim Sailer“ verliehen. Danke Udo für die tolle Fahrt und die beeindruckenden Manöver in den schmalen Straßen in Tuttlingen. Angekommen ging es auch schon auf die sehr große Sportanlage im Tuttlinger Osten. Die Mannschaft inspizierte den Rasen, der da lag wie ein Teppich, der andere Teil der Mitgereisten schauten sich die Anlage an oder erfrischten sich im Sportheim mit einem Bier oder einem Kaffee.
So, nun gehen wir rein ins Sportliche und berichten nun vom Wesentlichen. Der Tabellenführer der Fußball-Landesliga fuhr als ungeschlagene und damit auswärtsstärkste Mannschaft der Liga ins Obere Donautal im südlichen Baden-Württemberg. Der SC 04 Tuttlingen wiederum erwartete den FCR als formstärkstes Rückrundenteam mit zuletzt 5 Siegen in Folge, aber auch drittbestes Heimteam der Liga. Also es wartete auf uns das absolute Topspiel an diesem Spieltag. Es war alles für einen perfekten Fußballmittag angerichtet.
Der FCR startete mit vier Siegen ins neue Jahr bis der Motor anfing zu stottern, denn in den letzten vier Spielen, einschließlich des Tuttlingen-Spiels, konnte man nur noch einen Sieg einfahren. Der Rest waren drei Unentschieden, die dazu führten, daß der komfortable Vorsprung von 6 Punkten auf jetzt nur noch 2 Punkte vor der SG Empfingen zusammenschrumpfte.
Am kommenden Sonntag kommt übrigens die SG Empfingen ins Hohenbergstadion zu einem richtungsweisenden Spiel. Die Empfinger bleiben in Lauerstellung. Geht dem FCR im Endspurt der Saison in der Fußball-Landesliga die Luft aus? Jedenfalls ließ der lange so souveräne Spitzenreiter zum dritten Mal in den letzten vier Spielen Punkte liegen. Nein, nein – in Tuttlingen nach dem 0:3 aus dem Hinspiel Unentschieden zu spielen ist kein Beinbruch. Leider konnte sich die Mannschaft nicht für die bislang einzige Saisonniederlage revanchieren. Bei einem Dreier am nächsten Sonntag gegen Empfingen und es wären wieder 5 Punkte! Das Positive nach diesem Spieltag ist, daß die Mutschler-Elf in der Rückrunde wie auswärts weiter ungeschlagen bleibt und seine Ungeschlagen-Serie auf nun 15 Spiele in Folge weiter ausbauen konnte.
Blitzstart für Tuttlingen, FCR bleibt cool
So nun rein ins Spiel: Man wusste und so stellte man sich ein – es wurde ein intensives Spiel erwartet und wer da negativ denkt, kann nicht positiv handeln. Es ging nun darum, nach dem Kantersieg der Empfinger und der Nagolder einer Drucksituation standzuhalten. Nach den beiden Blitztoren schien das nicht der Fall zu sein, doch mit Teamgeist und einem organisierten und disziplinierten Auftreten gab es zunächst die richtige Antwort.
Die Marschrichtung der Tuttlinger war von Beginn an erkennbar – sie waren auf ein frühes und schnelles Tor aus und das haben sie erreicht. Schon in der 2. Minute gaben die Gastgeber ihren ersten Torschuss ab. Eine Minute später (3.) klingelte es dann auch schon. Die Rottenburger Abwehr war einen Moment unaufmerksam und musste einen Pass in die Schnittstelle gewähren lassen. Dieser Pass führte dazu, daß es zu einem 1 gegen 1 vom torgefährlichen Nico Wieneke gegen FCR-Keeper Julian Häfner kam. Der Tuttlinger blieb Sieger und schob die Kugel flach an Häfner vorbei zu frühen 1:0-Führung.
Kaum erholt vom frühen Schock lag der Ball zum zweiten Mal im Rottenburger Kasten. Ein Angriff über die linke Seite kam ins Zentrum. Manuel Weber konnte die Kugel noch abfangen, ihm sprang aber der Ball unglücklich vom Fuß. Der Ball lag frei zum Einschuss bereit. Erneut stand Nico Wieneke bereit und musste die Kugel nur noch platziert durch die Rottenburger Abwehr ins Netz schießen. Zack und da stand es 2:0 für Tuttlingen nach gespielten 5 Minuten. Das gab es so auch noch nie.
Doch der FCR feuerte sich an und so motivierte ab jetzt jeder jeden. Es wurde nun ein offenes, intensives und sehr hitziges Spiel. Der FC kam nun – zwar erst in der 12. Minute – zu seiner ersten Chance, doch Julian Kiesecker´s Schuss blieb erstmal in der Abwehr hängen. In der 18. Minute kam der SC 04 zu einer Reihe an guter Chancen, doch beim Abschluss wurde Nick Heberle gefoult und so wurde der Angriff im Keim erstickt.
Nun kam die Zeit des FCR. Die Roten rappelten sich auf und waren nun die spielbestimmende Mannschaft, die sich nun auch eine Reihe an guter Chancen erarbeitete. So in der 20. Minute mit der ersten Topchance für die Mutschler-Elf. Ein scharfe Ecke von Oeschger fliegt durch den Tuttlinger Strafraum, doch Hirschka wie auch Behr verpassen per Kopf einzunicken. Schade, das war eine starke Szene.
Drei Minuten später (23.) verpasste erneut Behr nach einer Oeschger-Ecke nur knapp erneut per Kopf. Es war die 25. Minute und wieder hatte der FCR eine Ecke. Oeschger brachte die Kugel nun von der anderen rechten Seite in den Strafraum. Hirschka kam gerade noch am 2. Pfosten dran und köpfte die Kugel Richtung Tor und wurde dort durch viele Beine vor der Linie von einem Tuttlinger leicht abgefälscht. Doch ein klarer Treffer von Hirschka. Plötzlich stand es nur noch 2:1 für den SC und der FCR ließ nicht nach und machte nun ernst.
Zwei Minuten später fiel dann auch schon der hochverdiente 2:2-Ausgleich. Nach einer Baur-Flanke kam Behr per Kopf an den Ball, doch SC-Keeper Valmir Tafi konnte nicht energisch genug parieren, der Ball kam hinaus an den zweiten Pfosten, dort stand Kiesecker, der die Kugel eiskalt ins Tor versenkte. Wie Tuttlingen gelang dem FCR nun ebenfalls ein Doppelschlag und das Spiel fing quasi bei “Null“ an.
Kiesecker schickte in der 29. Minute mit einem mutigen Befreiungsschlag Oleh Stepanenko auf die Reise, doch der scheiterte am Tuttlinger Keeper. Nach einem Einwurf und einer Kopfballverlängerung kam Stepanenko mit dem Kopf zu seiner nächsten Chance (34.), doch wieder war der Tuttlinger Keeper zur Stelle.
In der 36. Minute die nächste Standardsituation für den FCR. Ein Freistoß von der linken Seite aus ca. 40 Meter Entfernung kam hoch vor das Tuttlinger Tor. Als Freistoßflanke gedacht kam die Kugel über dem Keeper überraschend runter, der konnte per Parade die Kugel über die Latte zur Ecke lenken. Wow, eine geile Szene. Dann die 37. Minute. Hirschka köpfte das 3:2 für den FCR, doch Schiedsrichterin Svenja Neugebauer aus Friedrichshafen sah im Getümmel ein Foul und gab den Treffer nicht. Es war bis zur Pause ein echtes Topspiel, nur die Schiedsrichterin wollte davon nichts wissen und fiel durch unfassbare Fehlentscheidungen zum Nachteil aber auf beiden Seiten auf. Nach drei Minuten Nachspielzeit war erstmal Pause zum durchschnaufen.
Heberle schockt Tuttlingen
Wie die Tuttlinger zu Spielbeginn so schockten die Rottenburger durch Nick Heberle den Gastgeber. Denn nach nicht einmal zwei Minuten in der zweiten Halbzeit lag der Ball im Tuttlinger Tor (47.). Es war wieder ein Eckball getreten von Kapitän Leon Oeschger, der wieder perfekt ins Strafraumzentrum kam, dort köpfte Behr abgeschirmt von Heberle und Baur – die versuchten die Tuttlinger Abwehr zu stören – Richtung Tor. Heberle kam im 5er an den Ball, legte ihn zurecht und vollendete mit einer tollen Schusshaltung zur 3:2-Führung für den FCR. Das Spiel war gedreht und mit viel Wille und Gier schaffte der FCR das Spiel an sich zu reißen.
Jetzt wurde das Spiel immer hitziger und die Schiedsrichterin schien alles über den Kopf zu wachsen. Also, landesligatauglich waren die Entscheidungen nicht mehr. In der 54. Minute kam Stepanenko frei zum Abschluss, scheiterte aber wieder am Keeper, der eigentlich als dritter Keeper über sich hinauswuchs. Eine Minute später wieder protestierten die Tuttlinger und forderten einen Strafstoß, da Häfner gefoult haben soll. Doch auch hier ließ Neugebauer laufen.
Es war nun wieder die Zeit der Wechsel. Für Juli Kiesecker, der ein tolles Spiel machte und dieses mit einem Tor krönte kam Alioune K. Diedhiou ins Spiel (60.). In der 62. Minute konnte Juli Häfner mit seiner wohl besten Tat den Ausgleich verhindern, da er durch eine starke Fußparade einen Tuttlinger Treffer verhinderte. Nun kam in der 63. Minute mit Raphael Langer für Jan Baur ein frischer Flügelspieler ins Spiel. Eine weitere Ecke durch Oeschger köpfte Hirschka übers Tor (65.). FCR-Trainer Marc Mutschler sah nun die Überlegenheit des FCR und nahm den schon vor dem Spiel angeschlagenen Kapitän Oeschger vom Feld (68.) und mit Patrick Francisco einer Stürmerlegende ins Spiel. Lukas Behr übernahm wieder die Kapitänsbinde.
Doch diese Umstellung an taktischen Änderungen beim FCR nutzten die Tuttlinger eiskalt aus, denn auch Tuttlingen wechselte und brachte mit dem ehemaligen Verbandsligastürmer Mario Giesler eine Maschine, der in der gleichen Minute den 3:3-Ausgleich erzielte. Die Rottenburger Abwehr bekam bei diesem Vorstoß der Tuttlinger nach einer reinen Abwehrschlacht und einigen Grätschversuchen die Kugel nicht geklärt. Beim letzten Abwehrversuch landete die Kugel im freien Raum, so daß Giesler die Lücke sah (69.) und mit links in den freien Teil des Tores ins Visier nahm. Menschenskinder, dieser Treffer hätte verhindert werden können. Aber nun so ist es nun mal. Da hätte der FCR das 4:2 machen können und plötzlich stand es 3:3.
Nach einem Torschuss von Behr in der 73. Minute, dann der nächste Wechsel beim FCR. Für Stepanenko kam mit Jakob Bader frisches Blut in den Sturm. Bader war dann auch von Beginn an dabei die Tuttlinger Abwehr zu ärgern. In der 78. Minute hatte der FCR durch Diedhiou die Chance erneut in Führung zu gehen, doch Alu wurde beim Schuss aus knapp 15 Meter noch gestört und so landete sein Schuss beim Keeper.
In der 80. Minute war es wieder Behr, der sehr viel ackerte aber heute und jetzt wieder mit einem Kopfball glücklos blieb. Dario Bedic ersetzte in der 86. Minute Moritz Rohrer als Abräumer. Die Schlussphase riss Tuttlingen wieder an sich und kam durch zwei Torschüsse, der eine ging vorbei, der andere drüber, zu zwei weiteren Chancen.
Dann die Nachspielzeit. In der 92. Minute kam es zu zwei aufregenden Szenen. Erst wurde Diedhiou in der Tuttlinger Hälfte übel abgegrätscht und blieb schmerzverzerrt liegen. Die Schiedsrichterin ließ aber weiterlaufen und erkannte auf kein Foul. Das gleiche ein paar Meter weiter in der Rottenburger Hälfte, als ein Tuttlinger gefoult wurde und er ebenfalls liegen blieb. Auch hier ließ die Unparteiische weiterlaufen. Eigentlich unfassbare Fehlentscheidungen, auch von beiden Lagern gleichermaßen mit Kopfschütteln bewertet. Das waren auch die beiden letzten Aktionen im Spiel. Die überforderte Schiedsrichterin beendete dann nach 4 Minuten über der Zeit das Spiel.
Fazit
Am Ende war es eine sehr hart geführte Partie die dann nach Abpfiff leider kein schönes Ende fand. Das Ergebnis von 3:3 geht am Ende auch in Ordnung. Nach dem Schlusspfiff kam es dann noch aus unerklärlichen Gründen zu Auseinandersetzungen, die nach ein paar Minuten mit dem Abklatschen der Spieler endete. Unter den Zuschauern kam es dann noch zu weiteren Diskussionen, doch auch die beruhigten sich wenig später. Der FCR will das Spiel jetzt schnell abhaken und sich auf das absolute Topspiel am Sonntag gegen den Zweiten SG Empfingen voll konzentrieren und vorbereiten.
Zum Schluss bedanken wir uns bei Leon Oeschger und bei der Mannschaft, die es möglich machten, daß wir gemeinsam mit dem Bus nach Tuttlingen fahren konnten. Es war eine angenehme Hin- wie auch Rückfahrt mit unseren Spielern sowie unserem Busfahrer Udo Gärtner vom Busunternehmer Sailer in Rottenburg. Auf ein nächstes Mal.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir streben nach viel Routine in unserem Spiel, auch wenn dies manchmal bestraft wird, wie es in den ersten fünf Minuten in Tuttlingen der Fall war. Trotzdem halten wir an dieser Spielweise fest, da wir viele Spiele auf diese Weise sehr erfolgreich gestalten konnten. Tuttlingen setzte immer wieder lange Diagonalbälle ein, mit denen wir anfangs Schwierigkeiten hatten. Doch mit der Zeit konnten wir uns besser darauf einstellen. Ab der 15. Spielminute kamen wir immer besser ins Spiel und erspielten uns mehrere gute Tormöglichkeiten. Der Anschlusstreffer war verdient und gab uns zusätzlichen Schwung, sodass der Ausgleich ebenfalls mehr als gerechtfertigt war. Nach der Halbzeit kamen wir gut aus der Kabine und gingen direkt mit dem 2:3 in Führung. Leider versäumten wir es, nachzulegen, und mussten in der 70. Minute den Ausgleich hinnehmen. Alles in allem haben wir erneut gezeigt, dass wir über eine starke Moral verfügen. Natürlich wären wir gerne mit drei Punkten in Richtung Rottenburg gefahren, aber die Stimmung im Bus war dennoch sehr gut.
Julian Häfner – Stanislav Votentsev, René Hirschka, Jan Baur (63. Langer), Lukas Behr, Leon Oeschger (C) (68. Francisco), Nick Heberle, Moritz Rohrer (86. Bedic), Manuel Weber, Julian M. Kiesecker (60. Diedhiou), Oleh Stepanenko (75. Bader)
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Raphael Langer, Dario Bedic, Anton Jansen, Alioune K. Diedhiou, Maximilian Biesinger, Jakob Bader, Daniel Angerer, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Andreas Probst, Trainer des SC 04 Tuttlingen erhält in der 55. Minute die Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit.
Andreas Probst, Trainer des SC 04 Tuttlingen erhält nach dem Schlusspfiff in der 90.+7. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.
Oleh Stepanenko (FC Rottenburg) erhält ebenfalls nach Spielende angeblich wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.
Zuschauer: ca. 300
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es in der Landesliga am kommenden Sonntag, den 04.05.2025 mit dem 25. Spieltag und einem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SG Empfingen. Gespielt wird ab sofort wieder im Hohenbergstadion (Rasenplatz) auf dem Rottenburger Hohenberg. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Steve Henriß aus der SRG Göppingen.
Spielort: Sportplatz an der Jahnstraße Harthausen auf der Scher (Rasenplatz)
Nullnummer bei Hirschka´s 350. Pflichtspiel
Nun, Spielerlegende René Hirschka hätte sich sein Jubiläum auch anders vorgestellt. Die Mutschler-Elf enttäuschte nämlich mit einem schwachen und unkonzentrierten Auftritt auf der Schwäbischen Alb beim Tabellenelften TSV Harthausen/Scher und einem torlosen 0:0 in einem vorgezogenen Landesligaspiel am Gründonnerstagabend auf dem tiefen und schwer zu bespielbaren Rasen-Sportplatz an der Jahnstraße in Harthausen auf der Scher vor ca. 250 frenetischen Zuschauern. Der FCR kam dabei beim derzeit fünftstärksten Rückrundenteam nicht über ein mageres Unentschieden hinaus. Dabei verschenkte man trotz optischer und spielerischer Überlegenheit wichtige 2 Punkte beim Kampf um die Meisterschaft. Das Spiel gegen aggressiv und verbissen kämpfende Scher-Kicker wird nun analysiert um die Fehler für das Tuttlingen-Spiel am 27.04. schnell zu beheben. In der Tabelle schrumpfte nach diesem Unentschieden und nach dem 4:0-Sieg des Tabellenzweiten SG Empfingen bei Croatia auf jetzt nur noch 4 Punkte. Der Dritte VfL Nagold verlor sein Spiel beim SV Seedorf mit 0:1 musste den Abstand auf Tabellenführer Rottenburg auf jetzt 9 Punkte anwachsen lassen.
Einen schmerzlichen Rückschlag im Titelrennen der Fußball-Landesliga gab es für den FCR auf der Alb gegen das mit ca. 1400 Einwohner zählende Dorf Harthausen. Das Ergebnis am Ende überraschte alle, obwohl die Kicker um die beiden Kapitäne Behr (1. Halbzeit) und Oeschger (2. Halbzeit) die besseren und klareren Torchancen verbuchen konnte. Bei dem Galaauftritt letzte Woche gegen Wittendorf spielte man noch total effektiv, während man nun am Donnerstagabend bei je länger das Spiel dauerte und bei schlechter werdenden Sichtverhältnissen wieder klare Topchancen liegengelassen wurden, u.a. 2 Lattentreffer bzw. einer Abwehr der Harthausener auf der Torlinie. FCR-Trainer Marc Mutschler hadert deswegen auch einmal mehr mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft.
Die Gäste aus Rottenburg hatten sich die Aufgabe wohl einfacher vorgestellt, doch man tat sich ungewohnt schwer und musste sogar aufpassen gegen leidenschaftlich kämpfende Älbler zu Beginn nicht selber in Rückstand zu geraten. Man kann eigentlich mit der Leistung des FCR heute überhaupt nicht zufrieden sein, wenn man weiß wie sie eigentlich performen können. Denn zunächst ohne Oeschger, Baur, Rohrer und Kiesecker, vier absolute Stammspieler, machten es in der Startaufstellung schon sichtbar, so hatte der Trainerstab wie auch die Mannschaft einen Plan und einen Gedanken wie man ohne “4“ aus Harthausen erfolgreich zurückkehren könnte, doch nach dem Spiel erkannte man, daß sie sich verplant hatten und sie so ihre Lehren daraus ziehen werden. Wir haben auf dem sehr tiefen Platz, mit dem unsere Mannschaft richtig Probleme hatte, so gut wie alles vermissen lassen und haben uns von der hektischen Spielweise des Gegners anstecken lassen. Standards wurden leichtfertig abgeschenkt, zweite Bälle so gut wie keiner erobert. Es war am Gründonnerstag ein gebrauchter Tag bei dem man noch in den ungeliebten grau/neongelben Outfit spielen musste.
Es war das nun insgesamt dritte torlose und bereits sechste Unentschieden in dieser Saison und ausgerechnet im 350. Pflichtspiel von Co-Spielertrainer und ehemaligen langjährigen Kapitän René Hirschka gingen die „Reds“ ohne einen Sieg vom Platz. Sehr schade für unseren sympathischen Leitwolf. Doch außer den zwei verlorenen Punkten gibt es auch Positives zu berichten und darauf müssen wir aufbauen und unser Gewicht legen, denn wir bleiben auch im 14. Spiel in Folge, in diesem Jahr, in der Rückrunde und auswärts ungeschlagen, zudem spielten wir zum zweiten Mal in Folge zu Null. Außerdem stellt der FCR mit nur 19 Gegentoren in 23 Spielen die beste Abwehr und mit 63 erzielten Toren immer noch den besten Sturm der Liga. Dazu kommt noch der amüsante und doch humorvolle LIVE-Ticker auf Fussball.de von unserem U23-Kapitän Dome Letzgus, der uns alle immer wieder ein wenig erheitern ließ. Das sind doch alles tolle Voraussetzungen um sich nach Ostern beim SC 04 Tuttlingen für die bislang einzige Saisonniederlage zu revanchieren.
2x Latte und eine Rettungsaktion auf der Torlinie verhindern verdiente FCR-Führung
Schiedsrichter Stefan Jokic aus Leonberg pfiff pünktlich die Partie auf dem Sportplatz mitten im Dorf Erster gegen Elfter an. Wie erwartet begann das Spiel hektisch, der FCR hätte zudem dann bereits in der 4. Minute durch seine erste Topchance mit 1:0 führen müssen, doch leider war das Aluminium im Weg. Lennis Eberle und Jakob Bader konnten sich per Doppelpass vor das Harthausener Tor spielen. Der letzte Ball kam allerdings nicht perfekt, so daß Bader in den Infight mit TSV-Keeper Timo Reinhardt gehen musste. So landete die Kugel leider nur auf dem Gebälk, Eberle wie auch Harthausens Keeper jedoch landeten im Netz. Schade, das wäre mit diesem Treffer der optimale Start gewesen.
Drei Minuten später meldete sich der TSV Harthausen zum ersten Mal an und zeigte sich durch einen ersten Schuß aus gut 20 Meter, der jedoch abgefälscht übers Tor ging. So, nun waren beide Mannschaften im Spiel, welches aufgrund des tiefen Untergrunds vorwiegend im Mittelfeld für viele Probleme bereitete.
In der 16. Minute war der Ball dann im Harthausener Tor, doch die Rottenburger Fans wurden schnell im Jubel gebremst, denn der Schiri entschied auf Handspiel. Nach einer Ecke kam der FCR ein paar Mal zum Abschluss. Beim letzten Schuss nahm Lukas Behr an der 5-Meter-Linie den Ball aus der Luft, hatte aber leider seine Arme zu weit abgespreizt, so daß die Kugel auch gleichzeitig an den Arm sprang. Von dort sprang der Ball irgendwie vor die Füße von Eberle, der dann nur noch eindrücken musste. Nun ja, sehr schade, denn das Handspiel war keine Absicht. Wo wollte Behr auch seine Arm hintun.
Egal, weiter ging´s. In der 20. Minute scheiterte Nick Heberle nach einer Ecke per Kopf am Harthausener Keeper. In der 23. Minute kam robuste Harthausener wiederum zu zwei guten Abschlüssen, die aber von unserer Abwehr und Juli Häfner sehr gut verteidigt wurden.
Dann das zweite Aluminium für den FCR. Nach eine Diedhiou-Ecke sprang Hirschka im Zentrum am höchsten und scheiterte leider wieder an der Latte. Topchancen waren bis dahin vorhanden, der FCR war auch die spielbestimmende Mannschaft ohne jedoch zu überzeugen, da sie wie gesagt mit dem Rasen so ihre Probleme hatten. Zwei Minuten später scheiterte Behr einmal mehr an TSV-Keeper Reinhardt.
In der 28. Minute dann ein Schreckmoment auf Seiten des FCR. Hirschka knallt bei einem Abwehrversuch mit seinem Keeper Julian Häfner so heftig zusammen, daß beide erstmal benommen liegen blieben. Bei Hirschka ging es schnell weiter, Häfner musste sich den Kopf schütteln um wieder klar zu sein. Für beide ging es dann Gott sei Dank weiter.
Nach eine Riesenchance durch Verteidiger Stanislav Votentsev aus der Distanz, ca. 18 Metern (32.), kam der FCR anschließend zu einer Reihe an guten Abschlüssen. Torhüter Reinhardt konnte zunächst parieren, den Abpraller konnte Eberle verwerten und war dann kurz vor dem Jubeln, doch Harthausens Kapitän Fabian Hauser konnte im letzten Moment die Kugel noch von der Linie kratzen, sonst hätte es spätestens jetzt 1:0 für den FCR gestanden.
Eine Minute später (33.) köpfte erneut Heberle die Kugel nach einer Ecke am Tor vorbei. Auch Harthausen hatte kurz vor der Pause noch eine Gelegenheit. Doch ein Kopfball wurde nach einer Flanke am Tor vorbei geköpft. Schiedsrichter Stefan Jokic, der einen sehr unsicheren Eindruck hinterließ, wahrscheinlich auch beeindruckt von den heimischen Fans, beendete die erste Hälfte nach einer Minute Nachspielzeit. Eine Rottenburger Führung wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus aufgrund der hochkarätigeren Chancen hochverdient gewesen.
Viel Krampf, man musste Fußball arbeiten
In der zweiten Halbzeit mühte man sich, blieb aber erfolglos, obwohl sich der FCR nun fast nur noch in der Harthausener Hälfte befand. Um aktiver und präsenter zu werden, krempelte FCR-Trainer Marc Mutschler seine Mannschaft so richtig um, denn es gefiel ihm gar nicht was er bislang sah. Für Diedhiou, Bedic und Langer brachte Mutschler mit Max Biesinger einen zusätzlichen Stürmer sowie mit Leon Oeschger und Jan Baur zwei Routiniers gleich drei neue Spieler auf den Platz. Oeschger streifte sich zudem die Kapitänsbinde von seinem Vize Lukas Behr über.
Die Wechsel sollten schon früh Früchte tragen, denn Behr vergab in der 46. Minute nach tollen Zuspiel von Eberle die Riesenchance zur FCR-Führung. Fünf Minuten später (51.) schaltete sich Biesinger ein, der es mit einem Torschuss aus gut 20 Metern probierte, allerdings am Tor vorbei. In der 53. Minute übernahm Oeschger wieder die Standards und brachte aus gut 40 Metern aus dem Mittelfeld die Kugel hoch in den Strafraum. Hirschka sah die Kugel und setzte zu einem Fallrückzieher an, der Ball ging am Tor vorbei. Stark, tolle Aktion vom Co-Spielertrainer.
In der 57. Minute hatte Behr erneut eine Riesenchance, als er von Biesinger klasse angespielt wurde und Behr frei vor dem Harthausener Keeper stand, aber an ihm scheiterte. Schade, was für eine Topchance. In der 64. Minute nahm Mutschler den entnervten Behr vom Feld und brachte mit Moritz Rohrer einen der ein Spiel noch entscheiden kann, siehe Spiel gegen Wittendorf, auf den Platz.
Es entwickelte sich nun ein Spiel mit viel Hektik und immer mehr Aggressionen von außen. Der Schiedsrichter, so schien es, entwickelte immer mehr Respekt gegenüber den heimischen Zuschauern, die nun bei jedem Zweikampf und jeder Berührung einen Freistoß forderten. Das war schon krass und echt unfair. Strittige Entscheidungen wurde einfach laufen gelassen.
Daniel Angerer ersetzte in der 72. Minute Jakob Bader, der nach einem unnötigen Foul zuvor echt rotgefährdet war. In der 79. Minute dann ein Freistoß von Oeschger aus gut 25 Metern. Er schlenzte ihn leider nur knapp übers Tor. Schade. In der letzten Aktion im Spiel brachte Oeschger eine Ecke die Hirschka verwertete, aber in TSV-Keeper Reinhardt seinen Meister fand. Die Harthausener hatten in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu melden, außer ein paar Konter die aber allesamt von unserem aufmerksamen Keeper Häfner bzw. unserer stabilen Abwehr, die sich immer öfter offensiv auflöste, entwertet wurden. Nach 5 Minuten Nachspielzeit pfiff der überforderte Schiedsrichter Stefan Jokic das Spiel ab. Nach dem Schlusspfiff hatten sich wieder alle lieb und man ging zusammen mit den gegnerischen Fans in die Spielanalyse.
Fazit
Es war fußballerisch sicherlich kein Leckerbissen und das Ergebnis tut weh, wirft uns aber nicht um. Den tiefen Untergrund an der Jahnstraße in Harthausen versuchten beide Teams mit weiten Bällen zu umgehen. Doch das meiste was nach vorne kam wurde kompromisslos verteidigt. Beide Mannschaften führten engagiert ihren Plan fort, doch beide hielten 90 Minuten konsequent dagegen. Als auf beiden Seiten die Zeit davonlief, verfiel man mehr in Hektik, anstatt konstruktive Angriffe einzuleiten. Gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes Harthausener Team, bei dem sich jeder bis zum Abpfiff in jeden Zweikampf und Ball geworfen wurde, konnte man dann am Ende leider nichts erreichen. Harthausen blieb in seinem dritten Spiel in Folge ungeschlagen. „Natürlich sind wir sehr zufrieden“, resümierte Harthausens Trainer Akin Aktepe. „Vor allem wie die Mannschaft verteidigt hat und sich an die Vorgaben gehalten hat. Das war entscheidend für den Punkt“, so Aktebe im SchwaBo. Ein Sieg des FCR wäre möglich und auch verdient gewesen, die Chancen war vorhanden, doch zu unkonzentriert agierte die Mutschler-Elf in seinem elften Auswärtsspiel. Heute musste man auf dem Platz wieder Fußball arbeiten, spielen war leider nicht möglich. Jetzt müssen wir als Mannschaft vor dem Tuttlingen-Spiel wieder noch enger zusammenrücken.
Zum Schluss wollen wir uns noch bei den sehr zahlreich mitgereisten Rottenburger Fans bedanken, es müssten doch gut 50 gewesen sein, die sich die weite Fahrt von gut einer Stunde an einem Donnerstagabend und bei in Rottenburg strömenden Regens auf sich nahmen, um lautstark die Mannschaft zu unterstützen. Danke an den „Harten Kern“ unseres Vereins!! Ja und nun, na klar – der Blick geht nicht zurück, sondern nach vorne.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir hatten einen Plan wie wir das Spiel angehen, wir wussten daß es robust wird und wir waren daraus ausgerichtet von Beginn an dagegen zu halten. Wir haben uns u.a. deshalb auch für Dario Bedic und gegen Juli Kiesecker entschieden, weil er einfach kopfballstärker und sich mit seiner Zweikampfstärke auch mal wehrt. Der Plan ging nicht auf und wir hätten uns auch anders entscheiden und aufstellen können, aber hinterher ist man immer schlauer. Die Spieler haben mir nach dem Spiel mitgeteilt, daß es egal gewesen wäre wer gespielt hätte, da der Platz in der Mitte so schlecht war, man konnte den Ball nicht einfach mal kurz schnell weiterspielen, es hat immer drei vier Kontakte gebraucht, weil es der Platz einfach nicht erlaubte. Auf Kunstrasen hätten Rohrer und Kiesecker sicherlich von Beginn an gespielt. In Harthausen haben wir somit das optimale herausgeholt, mit dem Punkt können wir zufrieden sein. Klar hatten wir viele gute Chancen wo Du dich einfach belohnen musst, aber wie gesagt auf diesem engen Platz was zu holen war erstmal schwer, selbst der spielerisch starke SV Croatia Reutlingen hatte hier vor Kurzem seine Probleme, die sogar verloren, somit können wir insgesamt zufrieden sein.
Pressestimmen
Rottenburg trifft nur die Latte
Artikel lesen | Martin Körner am 19.04.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Harthausen trotzt dem Primus einen Punkt ab
Artikel lesen | Thomas Hauschel am 17.04.2025 | Schwarzwäder Bote
Spitzenreiter stolpert auf der Scher
Artikel lesen | Larissa Bühler, Marco Schneider am 18.04.2025 | Schwarzwäder Bote
Fakten und Zahlen zum Spiel
So spielte der FC Rottenburg:
Julian Häfner – Raphael Langer (46. Biesinger), Stanislav Votentsev, René Hirschka, Dario Bedic (46. Oeschger), Lukas Behr (C) (64. Behr), Alioune K. Diedhiou (46. Baur), Lennis Eberle, Nick Heberle, Jakob Bader (72. Angerer), Manuel Weber
Auswechselbank FC Rottenburg:
Fazli Krasniqi – Jan Baur, Oleh Stepanenko, Anton Jansen, Leon Oeschger, Maximilian Biesinger, Moritz Rohrer, Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Stefan Jokic (TV Altdorf, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Benjamin Buck (TV Gültstein)
Paul Reiss (SV Böblingen)
Gelbe Karten: 2/2
Besondere Vorkommnisse:
Akin Aktebe, Trainer des TSV Harthausen/Scher, sieht in der 69. Minute die Gelbe Karte.
Zuschauer: ca. 250
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es in der Landesliga am Sonntag, den 27.04.2025 mit dem 24. Spieltag und einem Auswärtsspiel beim Tabellensiebten SC 04 Tuttlingen. Gespielt wird (Stand Ostern) laut Fussball.de im Donaustadion (Rasen) in Tuttlingen. Spielbeginn ist um 15 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichterin Svenja Neugebauer aus der SRG Friedrichshafen.
Fan-Info zum Spiel in Tuttlingen
Mitfahrgelegenheit mit der Mannschaft. Der FCR hat zum Spiel in Tuttlingen einen FanBus organisiert. Wer mitfahren will kann sich bei unserem Kapitän Leon Oeschger unter der E-Mail-Adresse “leonoeschger@gmx.de” anmelden.
Es war der höchste Landesliga-Sieg der jüngeren Vereinsgeschichte. Die Mutschler-Elf ohne ihren verletzten Kapitän Leon Oeschger und ohne Routinier Jan Baur demontierten beim 7:0 (5:0)-Kantersieg den Abstiegskandidaten SV Wittendorf und kehrten nach dem 2:2 beim SV Croatia letzte Woche eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurück. Vor ca. 150 Zuschauern auf dem Kunstrasen der MERZ ARENA in Rottenburg war Jakob Bader mit seinem Hattrick und seinen Toren 5, 6 und 7 klar „Man of the Match“, Mittelfeldspieler Moritz Rohrer brillierte mit seinen ersten Landesliga-Doppelpack und Lennis Eberle sowie Lukas Behr erzielten den ersten und letzten Treffer im Spiel. In der Tabelle bleibt es für den FCR bei den 6 Punkten Vorsprung auf die SG Empfingen. Auf den Drittplatzierten VfL Nagold sind es bereits 8 Punkte Differenz.
Wer am vergangenen Sonntag den Weg in die MERZ ARENA gefunden hatte, erlebte mit eigenen Augen, wie erneut Geschichte geschrieben wurde. Zum 22. Spieltag begrüßten unsere “Reds” den Tabellendrittletzten SV Wittendorf auf dem heimischen Kunstrasenplatz. Die Mutschler-Elf war endlich mal wieder in Torlaune und machte gleich sieben Buden, nachdem man in den vorherigen Spielen mit Torchancen sehr leichtfertig umging. Auch die Einstellung passte bei der Elf um Kapitän Lukas Behr und so nahm man den Gegner, trotz des Tabellenstandes (Platz 14) sehr ernst und war sehr konzentriert unterwegs. Das Ziel war, ein Spiel endlich mal in der ersten Halbzeit zu entscheiden um in der zweiten Hälfte entspannt zu agieren.
Von Rekord zu Rekord
Nach dem 22. Spieltag bleibt der FCR auch im 13. Spiel in Folge, aber auch in diesem Jahr weiter ungeschlagen, dabei feierte man noch so nebenbei beim 7:0 den höchsten Saisonsieg aber auch und das ist ein weiterer Meilenstein, den höchsten Landesliga-Sieg der Geschichte. So marschiert der FCR weiter von Rekord zu Rekord. Es ist jetzt schon eine Saison der Superlative – man muss es einfach mal so sagen. Die Wittendorfer hingegen bleiben in diesem Jahr weiter sieglos.
Der ersatzgeschwächte SV Wittendorf erlebte derweilen in seinem Abstiegskampf beim 0:7 eine wahres Debakel. Der Tabellenführer aus Rottenburg hat in seinem Heimspiel gegen den SV Wittendorf den 4:0-Erfolg aus dem Hinspiel sogar noch mal getoppt. 7:0 endete die Landesligapartie, die eigentlich schon nach 19 Minuten entschieden war, als es 3:0 stand und der FC zu diesem Zeitpunkt auch schon höher hätte führen können, ja müssen. Dabei war der FC Rottenburg bis dahin komplett tonangebend. Der Tabellenführer untermauerte als Aufsteiger dabei einmal mehr eindrucksvoll seine Vormachtsstellung in der Landesliga. FCR-Coach Marc Mutschler meinte nach dem Spiel total entspannt: „Endlich mal ein Spiel ohne Blutdruck“.
Bader und Rohrer erzielen per Hattrick und Doppelpack 5 Tore in 39 Minuten
Von Anstoß weg wurde deutlich, auf welches Tor in dieser Partie größtenteils gespielt werden sollte. Der FCR zeigte von Minute eins an wer Chef im Ring ist und wer heute die 3 Punkte will. Doch bis sich das System eingespielte dauerte es noch ein bisschen, denn die erste Chance im Spiel hatten die Gäste aus Wittendorf nach einer Ecke, die dann Abwehrchef René Hirschka in der 5. Minute höchstpersönlich klärte.
Nun war der FCR im Spiel, dominierte fortan die Geschehen und kam gleich in der 6. Minute durch Jakob Bader zur ersten echten Topchance durch einen im letzten Moment abgefälschten Schuß. Es war immer noch die 6. Minute als Kapitän Lukas Behr per Kopfball nach dieser Ecke scheiterte. Behr trug gegen Wittendorf die Kapitänsbinde, da Stammkapitän Leon Oeschger wie auch Vizekapitän Jan Baur angeschlagen passen mussten – Oeschger und Baur blieben aber nicht fern, sondern drückten als Zuschauer die Daumen, wie auch der frisch am Kreuzband operierte Stefan Seidel erstmals wieder auf dem Sportplatz war. Ihm wünschen wir besonders gute Besserung!
Weiter ging´s im Minutentakt. Wieder war es Behr, der sich sichtlich als Kapitän wohl fühlte und erneut per Kopf an einer Klasse Fußabwehr des Wittendorfer Keepers scheiterte. Es war nun eine Frage der Zeit wann der erste Treffer für den FCR fällt und der fiel dann in der 10. Minute durch Lennis Eberle. Nach einer Bader-Flanke kam Eberle per Flugkopfball zu seinem 8. Saisontreffer.
Zwei Minuten später verzieht Bader nach einem Konter seinen nächsten Torschuss. Es war die 14. Minute als es dann 2:0 stand. Nach einem abgeblockten Torschuss von Eberle kam Moritz Rohrer an der Strafraumgrenze zum Ball, nutzte die zweite Chance und donnerte die Kugel in der 15. Minute ins Wittendorfer Netz, erwischte dabei Wittendorfs Neuzugang im Tor Marco Geigle auf dem falschen Fuß.
Unser Berichterstatter kam mit dem Notieren von Chancen kaum nach, deshalb hier nur die wichtigsten Highlights aus dem Spiel. Nach einem Torschuss von Nick Heberle (16.) kam der SVW plötzlich zu einer Chance, als sie alleine Richtung Rottenburger Tor unterwegs waren, doch der überhastete Torabschluss wurde total verzogen. Das konnte sich der FCR natürlich nicht bieten lassen und antwortete prompt mit dem nächsten Treffer.
Alu Diedhiou spielte aus dem Mittelfeld Behr rechts an, der Rottenburger Kapitän sah im Zentrum Bader mitlaufen, der passte im richtigen Moment quer, so daß Bader die Kugel von der Strafraumgrenze nur noch zum 3:0 (19.) einschieben musste. Ein wie aus dem Lehrbuch herausgespielter Treffer, ja schon fast meisterlich. Herrlich!
Es folgte eine im Spiel entscheidende Szene. Eberle bekam den Ball knapp im Strafraum, nahm den Ball aus der Luft runter, lupfte ihn über Abwehrspieler Erik Seeger frech hinweg, wollte sich die Kugel für einen Torschuss zurecht legen und kam im Liegen zum Abschluss, doch sein Gegenspieler rutschte mit offener Sohle in den Schuss rein, so daß sich Eberle dabei verletzte. Nach einem kurzen schmerzhaften Moment bei Eberle lag plötzlich der Wittendorfer Erik Seeger am Boden und hatte sichtlich und hörbar große Schmerzen. Während Eberle sich verletzte, lag im Hintergrund der Wittendorfer Abwehrspieler der sich so wie es aussah ohne gegnerische Einwirkung das Knie so verdreht hatte, daß er nicht mehr alleine laufen konnte und ausgewechselt werden musste. Die eh schon arg gebeutelten Wittendorfer mit nur drei Ersatzspielern auf der Bank, mussten nun den nächsten herben Rückschlag hinnehmen. An dieser Stelle wünschen wir dem Wittendorfer Abwehrspieler Erik Seeger nach seiner Knieverletzung gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Nach einer kleinen Unterbrechung ging es weiter. Nach einem halbhohen Freistoß von Diedhiou aus dem linken Mittelfeld, kam Heberle aus dem Rückraum an der 5er-Linie zum Torabschluss (24.), den er volley mit dem Innenrist verarbeitete, doch im Wittendorfer Keeper fand Heberle seinen Meister. Schade, denn es war ein richtig geiler Abschluss vom Nick.
Doch diese vergebene Topchance beeindruckte den FCR keineswegs, denn eine Minute später (25.) stellte der FC auf 4:0 erneut durch Rohrer, der damit seinen ersten Landesliga-Doppelpack schnürte und damit auch seine ersten beiden Saisontore erzielte. Nach einem schnell eingeleiteten Vorstoß der Rottenburger, legte Bader die Kugel quer zu Rohrer, der unbekümmert das 4:0 machte.
In der 34. Minute erreichte eine Langer-Flanke René Hirschka, der den Ball in Bedrängnis per Kopf über das Gebälk beförderte. Offensichtlich zu beobachten war, daß die Standards, eigentlich Oeschger´s Aufgabe, von dem Spieler ausgeführt wurde der sich gerade gut fühlte und am nächsten am Geschehen war. So reihten sich u.a. Diedhiou, Rohrer, Langer oder auch Behr in die Reihe der neuen Standardschützen ein. Alle machte Oeschger froh, denn die meisten Ecken bzw. Freistöße wurde zur Zufriedenheit des Trainers ausgeführt.
In der 36. Minute dann die erste echte Chance für Wittendorf, als über die rechte Seite eine satte Hereingabe nicht verwertet werden konnte. In der ersten Minute der Nachspielzeit, der FC drängte auch in den letzten zehn Minuten die Gäste in der eigenen Hälfte fest, kam Rohrer nochmal zu einer Riesenchance, doch erneut war es SVW-Keeper Geigle, der zur Ecke klären konnte.
Die zweite Minute der Nachspiel war angebrochen, als Manuel Weber aus dem Mittelfeld heraus, Bader in die Gasse in den Lauf anspielte, der ausgebuffte Stürmer setzte sich gegen die Wittendorfer Abwehr durch und erzielte mit einem abgefälschten Torschuss den 5:0-Halbzeitstand (45.+2). Auch Bader schnürte so zunächst seinen Doppelpack. Der gut und unauffällig leitende Schiedsrichter Christian Krapf aus Leonberg schickte dann unmittelbar danach die Spieler zum Pausentee.
FCR schaltete einen Gang zurück mit Blick auf Harthausen
Was die Intensität angeht war man in der letzten halben Stunde beim Stand von 7:0 gemäßigter unterwegs, doch zunächst wollte man noch das am Ende der Saison eventuell noch entscheidende Torverhältnis hochschrauben, was auch gelang. Doch die zweiten 45 Minuten ging der FCR mit einem Wechsel an. Für Doppeltorschütze Moritz Rohrer, der nun für Harthausen geschont wurde, kam Dario Bedic, ein ähnlicher Spielertyp auf den Platz.
Wie zu Beginn der ersten Hälfte kam der SVW auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zur ersten Chance, doch FCR-Keeper Julian Häfner, der einen ruhigen Nachmittag erlebte, klärte zur Ecke die nichts einbrachte.
Dann die 52. Minute: Stanislav Votentsev noch in der eigenen Hälfte, sah Bader in der Spitze und spielte ihn mit einem langen Ball perfekt an. Bader musste sich gegen drei Wittendorfer durchsetzen und traf mit seinem dritten Treffer zum 6:0. Das 21-jährige Stürmertalent schoss sich in seinem 44. Pflichtspiel im Trikot des FCR somit auch in die Schwitzkasten-Elf der Woche des Schwäbischen Tagblatt. Glückwunsch Jakke!
Um weiter was für das Torverhältnis zu tun brachte FCR-Trainer Marc Mutschler mit Daniel Angerer und Oleh Stepanenko für Langer und Diedhiou (58.) zwei frische Stürmer. Doch zunächst blitzte der SV Wittendorf nochmal mit einem Konter auf, doch Juli Häfner blieb hellwach und konnte klären.
Es lief die 63. Minute. Nick Heberle brachte einen Freistoß in den Strafraum, der wurde abgeblockt aber wieder vom FCR zurückerobert, so kam die Kugel von Lennis Eberle nach einem Getümmel zu Behr, der kam umringt von fünf Wittendorfer an den Ball und legte sich quer, so daß er per angedeuteten Seitfallzieher von der 5er-Linie zum 7:0 traf. Damit durfte sich Behr als aktuell erfolgreichster Torschütze des FC Rottenburg (67 Tore in 195 Spielen) auch noch in die Schützenliste am Sonntag eintragen.
Drei Minuten später brachte Hirschka einen Freistoß hoch in den Strafraum, einmal mehr köpfte Behr die Kugel am Tor vorbei. Die nächsten Wechsel standen an: Patrick Francisco und Maximilian Biesinger kamen als weitere Stürmer ins Spiel (66.). Für die beiden verließen Hirschka und Eberle den Platz, auch zur Schonung für die nächsten wichtigen Partien. Ja, wenn Hirschka runter muss, dann geht es dem FCR gut oder er ist verletzt.
Francisco und Biesinger wirbelten dann nochmal in den letzten Minuten und brachten die Wittendorfer Hintermannschaft das ein ums andere Mal ins Schwimmen. In der 84. Minute, der FCR nahm die letzten Minuten enorm an Tempo raus, so daß die Gäste zu einem weiteren Torabschluss kamen – es müsste der insgesamt Dritte gewesen sein, der sich aber weit vom Tor wegdrehte.
Den letzte Torchance ließ sich Stürmerlegende Francisco nicht nehmen, der frei zum Tor aber leider das 8:0 vergab. Schade, es war nochmal ein dicke Gelegenheit das Torverhältnis auszubauen. Doch dann war Schluss. Schiedsrichter Krapf hatte ein Erbarmen mit Wittendorf und beendete das Spiel überpünktlich ohne eine Sekunde nachzuspielen.
Fazit
Schiedsrichter Christian Krapf aus Leonberg beendete also eine einseitige Partie, die der FCR auch in der Höhe völlig verdient gewonnen hat. Das war am Sonntag eine Demonstration des FCR, so daß sogar Wittendorfs Co-Trainer Sebastian Ruoff meinte: “Das war das Beste, daß ich seit langen gesehen habe” oder “Sie waren eine Klasse besser”. Nur ein paar Tore hätten es durchaus noch sein können, ja müssen. Aber wollen wir nicht meckern. Wir bleiben mit 6 Punkten vor der SG Empfingen Tabellenführer.
Stimmen zum Spiel
Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg
Wir freuen uns, dass wir ein Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden konnten, sowie über die Anzahl der Tore. Wir waren in Halbzeit eins sehr effektiv und konnten unser Selbstvertrauen ausbauen. Unter dem Strich ein mehr als verdienter Sieg. Nun gilt es, den Fokus auf Harthausen/Scher zu legen, um weitere wichtige Punkte einzufahren.
Lukas Behr, Kapitän FC Rottenburg
Aktuell macht es einfach riesigen Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen – die Stimmung ist Mega und man spürt im Training und in jedem Spiel, wie gut wir als Team funktionieren. Jetzt gilt es, ab Dienstag wieder voll fokussiert ins Training zu gehen, damit wir am Donnerstag in Harthausen erneut abliefern können.
Pressestimmen
Rottenburger 7:0 (5:0)-Kantersieg
Artikel lesen | Martin Körner am 14.04.2025 | Südwest Presse/ Schwäbisches Tagblatt
Julian Häfner – Raphael Langer (58. Angerer), Stanislav Votentsev, René Hirschka (66. Francisco), Lennis Eberle (66. Biesinger), Alioune K. Diedhiou (58. Stepanenko), Lukas Behr (C), Nick Heberle, Jakob Bader, Moritz Rohrer (46. Bedic), Manuel Weber
Auswechselbank FC Rottenburg:
Maximilian Blesch, Fazli Krasniqi – Dario Bedic, Maximilian Biesinger, Daniel Angerer, Julian M. Kiesecker, Oleh Stepanenko, Patrick Francisco
Trainer- und Betreuerstab:
Trainer Marc Mutschler, Co-Spielertrainer René Hirschka, Betreuer Karl Ellsässer
Christian Krapf (Spvgg Mönsheim, Schiedsrichtergruppe Leonberg)
Schiedsrichter-Assistenten:
Michael Bartling (TSV Höfingen)
Julian Steck (SV Leonberg/Eltingen)
Gelbe Karten: 1/3
Besondere Vorkommnisse: Keine
Zuschauer: ca. 150
Ausblick Herren 1. Mannschaft
Weiter geht es in der Landesliga am kommenden Donnerstag (Gründonnerstag), den 17.04.2025 mit dem 23. Spieltag und einem Auswärtsspiel beim Tabellenelften TSV Harthausen/Scher. Gespielt wird auf dem Sportplatz an der Jahnstraße (Rasen) in Winterlingen-Harthausen. Spielbeginn ist abends um 18:30 Uhr. Das Spiel wird geleitet vom Landesliga-Schiedsrichter Stefan Jokic aus der SRG Böblingen.
An Ostern: Ausblick weiterer Spiele mit FC-Beteiligung
D1-Junioren: FCR – TSV Altenburg (Sa., 19.04. um 11 Uhr)
Bitte vormerken!
Landesliga 3 Württemberg
So., 27.04. um 15 Uhr: SC 04 Tuttlingen – FCR Herren
Mitfahrgelegenheit mit der Mannschaft. Der FCR hat zum Spiel nach Tuttlingen einen FanBus organisiert. Wer mitfahren will sollte sich bei Leon Oeschger (leonoeschger@gmx.de) anmelden. Weitere Infos siehe hier auf unserem Plakat.
Ergebnisse kompakt vom letzten Wochenende
TEAM Damen: FCR – TSV Sondelfingen II 1:0 (Bezirkspokal Viertelfinale)