DFB-Ehrenamtsveranstaltung Bezirk Alb: Drei FC´ler unter den Preisträgern



Auszeichnung für Wolfgang Noll, Martin Haug und Karl Ellsässer

DFB-Ehrenamtsveranstaltung 2023 des Bezirks Alb

Der DFB-Ehrenamtspreis wurde für das Jahr 2023 seitens des Deutschen Fußball-Bundes zum 26. Mal ausgeschrieben und ist somit fester Bestandteil der „DFB-Aktion Ehrenamt“. Der Preis richtet sich an Ehrenamtliche, welche sich und/oder ihre Vereine in besonderem Maße durch ihre persönlichen Leistungen hervorgehoben haben. Insgesamt ehrte der Fußballbezirk Alb (Tübingen, Reutlingen, Münsingen) 15 Ehrenamtliche, darunter auch Timo Schyska vom VfL Pfullingen als Bezirkssieger.
Zur zentralen Ehrenamtsveranstaltung lud der Württembergische Fußballverband unter dem Motto „Wir sagen Danke ans Ehrenamt“ am Montag, 22.01.2024 ins Forum der Kreissparkasse in Metzingen. Beginn war um 18:30 Uhr mit einem Sektempfang. Los ging es um 19 Uhr mit den ersten Grußworten vom Bezirksvorsitzenden des Bezirks Alb Josef Haug. Ihm folgte der Ehrenamtsbeauftragte des Bezirks Alb Helmut Schäufele und sprach dann zu den über 100 geladenenen Gästen im voll gefüllten Saal. Als dritte Rednerin trat die Leiterin der Regionaldirektion Metzingen Vera Hirlinger ans Redepult. Weiter ging es mit Ulrich Junginger, Präsident des Sportkreises Tübingen im WLSB gefolgt von Manuel Hailfinger, dem Präsident des Sportkreises Reutlingen, einem an dieser Stelle ersten kleinen Höhepunkt, denn er brachte mit seinem Grußwort das Publikum erstmals so richtig zum Lachen, was sehr gut ankam.
Ohne das Ehrenamt wäre der Amateurfußball schlichtweg nicht möglich. 1,6 Millionen Menschen engagieren sich in den 21 Landesverbänden, damit Kinder und Jugendliche sowie die Aktiven unter der Woche trainieren können, um sich an den Wochenenden in den Punktspielen zu messen. „Die Ehrenamtlichen ermöglichen den Amateursport“, sagte Verbandsehrenamtsbeauftragter des WFV Giuseppe Palilla. Als schwäbischer Sizilianer präsentierte er sich wie immer mit seinen Grußworten mit Witz in Wort und Ausdruck und nahm den Abschluss der Grußworte vor, bevor es zu den Ehrungen ging.

Auf dem Bild zu sehen sind von links nach rechts:
Ehrenamtsbeauftrager im Bezirk Alb Helmut Schäufele, die drei vom FC Rottenburg Wolfgang Noll, Karl Elsässer, Martin Haug, Verbandsehrenamtsbeauftragter Giuseppe Palilla und Stellvertretender Bezirksvorsitzender Markus Werthmann.


FC Rottenburg mit drei Preisträgern

Los ging es dann mit dem Vereinsehrenamtspreis mit dem Sieger TSV Hayingen und dem Hauptpreis von 1.000,- €. Platz 2 ging an unserem Nachbarn SV Wendelsheim die u.a. einen Wochenendausflug in ein Hotel in Meersburg mit 18 Personen gewann. Dritter wurde der SV Hirrlingen. Den 4. Platz sicherte sich der SKV Eningen. Alle Vereine erhielten kleine bis größere Anerkennungen wie Geldscheck, Spielbälle oder Gutscheine. Der Sieger TSV Hayingen bekam zudem den größten Siegerwimpel im WFV von Giuseppe Palilla überreicht. Es folgten die obligatorischen Fotos, bevor sich der TSV Hayingen in einer kleinen vom Redner eher unterhaltsamen Präsentation seines Vereins den Gästen noch vorstellte.
Als Showeinlage, bevor es dann zu den Einzelehrungen ging, traten wie schon im Vorjahr „The Guitar Girls“, bestehend aus Pia Sommer (Gesang, Rhythmusgitarre, Querflöte) sowie Nicole Milde (Rhythmus‐/Sologitarre, Melodica) auf. Das Tübinger Frauen‐Duo „The Guitar Girls“ präsentierten bekannte Rock‑, Pop‐ und Folksongs der 70er und 80er Jahre in eigener Coverversion mit zwei Gitarren, Querflöte und Melodica. Romantische Balladen bis hin zu groovigen Hits singen und spielen die Girls mit rhythmischer Gitarrenbegleitung sowie abwechslungsreichen, teils improvisierten einzigartigen Solis. Das Duo
Nach den Vereinen und dieser Gesangseinlage folgte sofort die Ehrung „Junge Fußballhelden“ mit acht Gewinnern vorwiegend aus dem Tübinger Raum und einem aus Reutlingen. Mehr dazu im Flyer am Ende der Seite unter den Zusammenfassungen. Nachdem dann Timo Schyska vom VfL Pfullingen den DFB-Ehrenamtspreis als Bezirkssieger Alb ausgezeichnet wurde, kamen dann die eigentlichen Helden dran, die Ehrenamtlichen in ihren Vereinen, die eigentlichen fleißigen Macher in ihren Vereinen. Die 15 Preisträger bzw. Preisträgerinnen wurden dann mit einer Laudatio vorgetragen von Helmut Schäufele und Markus Werthmannin gewürdigt, darunter unsere drei Ehrenamtlichen Preisträger Wolfgang Noll, Martin Haug und Karl Ellsässer.
Gegen 22 Uhr war die Veranstaltung vorbei. So durfte im Voyer des KSK-Forums in kleinen Häppchen vorbereitet geschlemmt und an der Theke sich zum Trinken bestellt werden. Ein Smalltak unter den Gästen rundete eine gelungene Veranstaltung ab. Wo die nächste DFB-Ehrenamtsveranstaltung im Januar 2025 stattfindet wurde noch offen gelassen.

Impressionen von der DFB-Ehrenamtspreis-Verleihung


Die Bewerbungen unserer Sieger


The Guitar Girls


Alle Bezirkssieger + Zusammenfassung


Knut Kircher wird am 01.07.2024 neuer Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH


Knut Kircher hier noch im Amt des Ehrenamtsbeauftragten des Württembergischen Fußballverbandes bei der Verleihung des DFB-Ehrenamtspreises 2019 im Sparkassen Carré in Tübingen. (Foto: Markus Riel)

„Wir sind DFB-Chef!“

Der ehemalige Fifa- und Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher vom TSV Hirschau wird ab 1. Juli 2024 der Boss von Deutschlands Elite-Schiedsrichtern.
Anlehnend an den legendären „Bild“-Titel zur Papstwahl witzelte Max Riethmüller, stellvertretender Obmann der Schiedsrichtergruppe Tübingen: „Jetzt können wir sagen, wir sind DFB-Chef!“ Ab 1. Juli 2024 wird Knut Kircher vom TSV Hirschau oberster Chef der Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bunds DFB. Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH nennt sich seit 2022 der frühere Vorsitz des DFB-Schiedsrichter-Ausschuss, seit das Schiedsrichter-Elitewesen in eine eigene Gesellschaftsform ausgegliedert wurde. Diese DFB Schiri GmbH, an der die Deutsche Fußball-Liga DFL zu 49 Prozent beteiligt ist, ist in die Geschäftsbereiche Sport und Kommunikation sowie Management und Organisation aufgeteilt.
Amtsinhaber lobt Nachfolger
Der mittlerweile an seinem Arbeitsplatz in Affalterbach wohnende Kircher wird wie in der Südwest Presse berichtet Nachfolger von Lutz Michael Fröhlich, der auf eigenen Wunsch aus diesem Amt scheidet. Wie Kircher gegenüber dem TAGBLATT bestätigt, wird er das Amt des Geschäftsführers hauptberuflich ausüben. Konkret wolle er sich zu seiner neuen Aufgabe noch nicht öffentlich äußern.
Bei der offiziellen Vertragsunterzeichnung auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main sagte der 54-jährige ehemalige Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter: „Zusammen mit den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DFB Schiri GmbH, den Sportlichen Leitern und allen Aktiven möchte ich das deutsche Schiedsrichterwesen mit Klarheit, mit Transparenz nach innen und außen sowie mit Geradlinigkeit auf das nächste Level bringen – national wie international. Dieses Level braucht es, damit wir weiterhin mit unseren Referees zur Weltspitze gehören und dem Fußball in Deutschland und Europa die Persönlichkeiten geben können, die es für sehr gute Spielleitungen braucht.“ Wie DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann erläuterte, habe es mehrere Bewerber und Bewerberinnen gegeben innerhalb des Schiedsrichterbereichs für den Geschäftsführer-Posten. „Letztlich haben wir uns für Knut Kircher entschieden, weil uns, die Gesellschafterversammlung der DFB Schiri GmbH, nicht zuletzt seine beruflichen Erfahrungen im Management einschließlich der Personalführung außerhalb der Fußballorganisation überzeugt haben“, sagte Zimmermann, „gerade durch die Ausgliederung des Elitebereichs der Unparteiischen in die Schiri GmbH hat dieser Aspekt an Bedeutung gewonnen.“ Kircher arbeitete schon in seiner aktiven Schiedsrichter-Zeit als Entwicklungsingenieur beim Automobilhersteller Mercedes-Benz Group und leitet mittlerweile bei Mercedes-AMG in Affalterbach die Abteilung Entwicklung Rohbau und Passive Sicherheit.
Lutz Michael Fröhlich hatte Ende Juli bekanntgegeben, seinen bis zum 31. Dezember 2024 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Jetzt soll sein Nachfolger bereits mit Beginn der Saison 2024/25 die Arbeit aufnehmen. Fröhlich sagte bei der Vertragsunterzeichnung Kirchers: „Ich freue mich über den sehr stringenten und transparenten Prozess in der Nachfolgeplanung, durch den am Ende für alle schnell Klarheit geschaffen wurde. Meine herzliche Gratulation geht an Knut Kircher, der eine hervorragende Expertise als Führungskraft in einem Weltkonzern mitbringt und eine langjährige, erfolgreiche Laufbahn als Fifa- und Bundesliga-Schiedsrichter aufweisen kann.“
Für die Schiedsrichtergruppe Tübingen sei Kircher „schon immer unser Aushängeschild gewesen“, sagte Max Riethmüller, „im Sinne von Marketing ist es nicht schlecht für uns, wenn er jetzt auch der Schiri-Chef ist.“ Einfluss auf die Tübinger Schiedsrichter habe dies aber nicht: „Das sind Profis, wir sind Amateure“, sagte Riethmüller.
Schiedsrichter, Beobachter, Ehrenamtsbeauftragter
Zwischen 2001 und 2016 leitete der aus Hirschau stammende und später in Hailfingen wohnende Knut Kircher insgesamt 244 Fußball-Bundesligaspiele, zudem war er von 2004 bis 2012 auch Fifa-Schiedsrichter. Als solcher war Kircher unter anderem bei Weltmeisterschafts- und Europameisterschafts-Qualifikationsspielen im Einsatz. 2007 hatte er seinen einzigen Einsatz in der Champions League, beim 2:2 zwischen ZSKA Moskau und Fenerbahçe Istanbul. 2008 pfiff Kircher das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (1:2 nach Verlängerung), 2012 war er DFB-Schiedsrichter des Jahres. Seit dem Ende seiner aktiven Karriere ist er als Schiedsrichter-Beobachter im Elitebereich tätig und war Ehrenamtsbeauftragter beim Württembergischen Fußballverband WFV.
Pressebericht von Tobias Zug – Schwäbisches Tagblatt am 09.12.2023

DFB-Stützpunkt Rottenburg: 20 Jahre Kooperation mit dem FCR und der Stadt


20 Jahre DFB-Stützpunkt Rottenburg

Im Rahmen der sportwissenschaftlichen Testung der Spieler vom Stützpunkt Rottenburg konnte DFB-Sportkoordinator Thomas Sinz am Montag, den 17. April auf dem Kunstrasenplatz der MERZ ARENA das aktualisierte Stützpunkt-Schild – mit einem Button „20 Jahre DFB-Stützpunkt Rottenburg“ drauf – im Beisein von ca. 60 Kindern und deren Eltern, den Trainern, Vertretern der Stadt Rottenburg und des FC Rottenburg an Rottenburgs Sportkoordinatorin Anne Schröder übergeben werden, die dann nach ein paar Dankesworten das Schild an FCR-Vorsitzender Frank Kiefer übergab, der wiederum mit einer kurzen Rede seine Freude kund tat. Den Dankesworten vom Thomas Sinz folgte parallel auch noch die obligatorische Ballübergabe an Frank Kiefer. Nachdem der offizielle Teil beendet war, die dazu üblichen Pressefotos geschossen wurden und die Trainer mit den Kindern das Training aufgenommen hatten, versammelte sich am Mittelkreis noch eine kleine Diskussionsrunde mit Thomas Sinz (DFB-Sportkoordinator), Frank Kiefer (1. Vorsitzender FC Rottenburg), Christian Dettenrieder (2. Vorsitzender FC Rottenburg), Anne Schröder (Sportkoordinatorin Stadt Rottenburg), Michelle Reich (Amt für Bildung, Kultur und Sport) und Markus Riel (PR-Team FC Rottenburg). Die Themen waren in dieser knapp einstündigen Nachbesprechung vielseitig, informativ und sehr interessant.

Fussball-Jugendförderung 20 Jahre Stützpunkt in Rottenburg am 17.04.2023:
Von links nach rechts: Wolfgang Poerschke (DFB-Stützpunkttrainer), Andreas Felger (DFB-Stützpunkttrainer), Fynn Bergmann (DFB-Stützpunkttrainer), Jonathan Annel (DFB-Stützpunkttrainer), Martin Vöhringer (DFB-Stützpunkttrainer), Michelle Reich (Stadt Rottenburg), Anne Schröder (Stadt Rottenburg), Frank Kiefer (1. Vorsitzender FC Rottenburg), Christian Dettenrieder (2. Vorsitzender FC Rottenburg) und Thomas Sinz (DFB-Stützpunkt-Koordinator)
FOTO: ULMER Pressebildagentur
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Stimmen

Thomas Sinz (DFB)
Thomas Sinz arbeitet für den Deutschen Fußballbund in der Talentförderung. Als Stützpunktkoordinator für die Region WFV Süd arbeitet er mit 55 Honorartrainern zusammen. Alle haben ein gemeinsames Ziel: Nachwuchstalente für den deutschen Fußball entdecken.
Thomas Sinz ist ein Mann der ersten Stunde beim DFB-Stützpunkt und noch immer mit vollem Elan bei der Sache: „Es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie motiviert die Spielerinnen und Spieler im Training zur Sache gehen. Die Aufgabe ist nach wie vor abwechslungsreich und spannend.“
Natürlich schafft nicht jedes Talent den Sprung ganz nach oben. Dennoch ist sich Thomas Sinz sicher, dass in der Datenbank auf seinem Laptop ein paar Juwelen gespeichert sind, die in ein paar Jahren von sich reden machen – sozusagen die nächste Generation, die Deutschland weitere Fußball-Sommermärchen beschert.
„Ich danke der Stadt Rottenburg und dem FC Rottenburg für 20 Jahre Partnerschaft. Es besteht – was nicht selbstverständlich ist – seither eine lange und gut gelebte Partnerschaft von Beginn des DFB-Talentförderprogramms. Wir können auf gute Trainingsbedingungen mit Halle für das Wintertraining und einen Kunstrasenplatz zurückgreifen, des Weiteren haben die eigenen Spieler des FC Rottenburg zudem kurze Wege an den Stützpunkt hier auf dem Rottenburger Hohenberg. Wir bieten Fortbildungsmöglichkeit im Sinne der Möglichkeiten, Trainingseinheiten zu beobachten und Angebote der Teilnahme an den Trainingsdialogen“, so Sinz.
Alles in allem habe er eine Aufgabe, „die spannend ist und ständig neue Herausforderungen mit sich bringt“, bilanziert Sinz.
Anne Schröder (Stadt Rottenburg)
„Aus unserer Sicht können wir die langjährige Arbeit des FC Rottenburg mit dem DFB Stützpunkt nur unterstützen und freuen uns sehr, dass wir in Rottenburg eine spezielle Förderung fußballbegeisterter Kinder und Jugendliche haben. Es ist für den Verein, aber auch für die Stadt Rottenburg am Neckar, eine besondere Auszeichnung einen Stützpunkt in der Region zu haben. Kinder und Jugendliche benötigen zusätzliche Anreize und Förderung, wenn sie ambitioniert und ehrgeizig einem Hobby nachkommen wollen. Das ist gelebte Sportförderung. Die 20-jährige Zusammenarbeit mit dem Dachverband DFB wünschen wir uns weitere 20 Jahre. Die Sportstätten auf dem Hohenberg-Gelände bieten dafür optimale Bedingungen, die Trainer*innen werden vom DFB gestellt. Wir danken dem DFB und auch dem FC Rottenburg für die gute und reibungslose Zusammenarbeit und hoffen auf viele weitere Jahre und vielleicht kickt das ein oder andere Talent auch mal in der Bundesliga“, so Anne Schröder.
Ein weiterer Stützpunkt in Rottenburg ist für talentierte und begeisterte Sportler*innen in der Sportart Volleyball, hier finden ebenfalls Stützpunktrainingseinheiten in Rottenburger Sportstätten statt.
Christian Dettenrieder (FC Rottenburg)
„Es besteht eine gute Kooperation mit der Stadt Rottenburg, dem DFB und unserem FC Rottenburg. Die Zusammenarbeit funktioniert einwandfrei und das in seinem 20. Jahr. Deshalb auch hier ein Dank von unserer Seite an die anderen beiden Kooperationspartner. Wir sind froh den Kindern die Möglichkeiten zu geben sie zu fördern und zu fordern. Die Kinder sind bei den erfahrenen und lizenzierten Trainern Wolfgang Poerschke, Martin Vöhringer, Jonathan Annel, Andreas Felger und Fynn Bergmann hier vom Stützpunkt in Rottenburg in sehr guten Händen. Fachlich wie menschlich bietet der DFB-Stützpunkt hier auf dem Hohenberg in Rottenburg echt super Trainer. Wir sind auch stolz auf 20 Jahre DFB-Fußball-Talentförderung hier in Rottenburg. Das ist doch wirklich ein langer Zeitraum in der heutigen Zeit. Wir sind bereit und freuen uns auf die nächsten 20 Jahre mit dem DFB und der Stadt Rottenburg“, bilanziert Christian Dettenrieder.
Gastbeitrag Martin Haug
Martin Haug war vor 20 Jahren am 10.09.2003 Jugendleiter des FC Rottenburg und war von Beginn an dabei wie es damals zur Kooperation zwischen dem DFB, der Stadt Rottenburg und dem FC Rottenburg kam. Er schildert von damals mit Hintergrundgeschichten. Ein interessanter Einblick aus der Sicht von Martin Haug, Ehrenmitglied des FC Rottenburg.
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Aus einem Desaster entstanden

Seit gut 20 Jahren versammeln sich jeden Montag die besten D- und C-Jugendlichen aus dem Kreis Tübingen in Rottenburg zum Stützpunkt-Training.
Seinen Ursprung nahm die Geschichte im Jahr 2000. Bei der Fußball-Europameisterschaft in den Niederlanden und Belgien schied die von Erich Ribbeck trainierte deutsche Nationalmannschaft mit einem mageren Pünktchen nach der Vorrunde sang- und klanglos aus – ein Desaster für den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Doch das Aus war damals auch eine Art Weckruf, dass die Nationalmannschaft zehn Jahre nach dem WM-Titel von Rom und der deutschen Wiedervereinigung wohl doch nicht auf Jahre hin nicht zu besiegen sein würde, wie von Weltmeistertrainer Franz Beckenbauer prognostiziert – und dass der Verband in der Nachwuchsarbeit was tun musste. Eine Idee, die direkt an der Amateurbasis ansetzte, war die Erfindung der DFB-Stützpunkte, die 2002 starteten.
Im Fußball-Bezirk Alb richtete der Verband zwei Stützpunkte ein: für den Kreis Reutlingen in Reutlingen selbst und für den Kreis Tübingen in Rottenburg. Welche Jugendlichen wohin kommen, hängt dabei nicht vom Verein ab, sondern vom Wohnort. Dienstältester Stützpunkt-Trainer in Rottenburg ist Wolfgang Poerschke. Der 59-Jährige kam im Jahr 2008 dazu, zeitgleich mit Sohn Marc, Jahrgang 1996, der damals als Jugendlicher aufgenommen wurde. Wolfgang Poerschke hatte sich beworben, nachdem ältere Kollegen ihren Abschied angekündigt hatten. Voraussetzung für ein Engagement am Stützpunkt ist die B-Lizenz oder Elite-Jugend-Lizenz. Die hatte Poerschke, wurde genommen und ist auch nach 15 Jahren mit Freude dabei und hat Hunderte Jugendliche begleitet: „Es macht nach wie vor Spaß“, sagt der Gomaringer, der zuvor bei verschiedenen Vereinen in der Jugendarbeit tätig war.
Poerschke ist neben Jonathan Annel, Andreas Felger, Fynn Bergmann und Martin Vöhringer einer von fünf Coaches. „Wir kommen alle sehr gut miteinander aus“, sagt Poerschke. „Jeder bringt seine Erfahrungen mit.“ Stützpunkt-Training ist immer montags von 17.30 Uhr an drei Stunden für die Talente aus dem Kreis. In zwei Gruppen sind hintereinander die beiden D- und C-Jugendjahrgänge mit je 12 bis 15 Spielern pro Jahrgang dran. Im Sommer auf dem Hohenberg-Kunstrasen, im Winter in der benachbarten Otto-Locher-Halle. Der Schwerpunkt liegt am Stützpunkt auf der technischen Ausbildung. Einzel- und gruppentaktische Elemente gibt es auch, aber keine mannschaftstaktischen Sachen. Ab und zu stehen auch Turniere gegen andere Stützpunkte an. Was prima klappt, ist die Kooperation mit dem FC Rottenburg und der Stadt. Kürzlich gab’s vor dem Training eine Urkunde vom DFB für die 20 Jahre. Mit dabei waren der Vorstand des FCR und Vertreter der Stadt. „Die Zusammenarbeit mit dem FCR ist sehr gut“, lobt Poerschke. „Da haben wir es wirklich gut erwischt.“ Schließlich mussten andere Stützpunkte auch mal umziehen, oder Halle und Feld sind weit auseinander.
Kritik von kleineren Vereinen
Wenn sich neue Spieler bei Sichtungen aufdrängen, gibt es mitunter auch Jugendliche, die nicht mehr mittrainieren dürfen. „Das gehört dazu, das ist für uns auch immer schwierig“, sagt Poerschke. „Aber wir sagen den Spielern immer, dass die Tür offenbleibt. Allerdings gibt es auch immer welche, die es ungerecht finden.“ Immerhin: „Es gab noch nie jemanden, der ein Riesentheater gemacht hat. Wir versuchen das schon, so zu verpacken, dass man damit leben kann.“ Mancher Spieler hört auch freiwillig auf, weil ihm der Aufwand zu groß ist parallel zum Vereinstraining.
In der Vergangenheit kritisierten auch kleinere Vereine, dass ihre Talente im Stützpunkt-Training den ambitionierteren Klubs präsentiert werden und ihren Heimatklub verlassen. Poerschke kann diese Kritik nicht nachvollziehen: „Vereine wie der SSV Reutlingen schauen sowieso recht früh bei den kleinen Vereinen. Wenn einer sehr gut ist, wird er gesehen“, sagt er. „Und wenn er gut ist, soll er auch so hoch wie möglich spielen – mit der Betonung auf spielen. Beim SSV auf der Bank sitzen, bringt natürlich auch nichts.“ Eine Einschätzung, ob es jemand höherklassig im Verein schaffen könnte, geben die Stützpunkttrainer auf Anfrage. Auf eins legt Poerschke jedoch Wert: „Wir sagen den Spielern nicht, dass sie irgendwohin wechseln sollen. Es gibt da keine Connections zu bestimmten Vereinen.“
Wer für Poerschke der bislang Beste am Stützpunkt war
Manche später prominente Spielerinnen und Spieler durchliefen den Stützpunkt in Rottenburg. „Vor meiner Zeit war’s Kim Kulig“, sagt Wolfgang Poerschke. Die Poltringerin hatte 33 Länderspiele für Deutschland absolviert, ehe sie ihre Karriere wegen Knieproblemen beendete. Inzwischen ist die 33-Jährige Co-Trainerin bei Frauen-Bundesligist VfL Wolfsburg. In Poerschkes erstem Jahrgang war Thilo Kehrer (26) aus Pfäffingen, der es mittlerweile zum 26-fachen Nationalspieler gebracht hat und bei West Ham United in der englischen Premier League spielt. Aus Gomaringen war Janina Hechler (24) von Bundesligist Eintracht Frankfurt am Stützpunkt. Besonders in Erinnerung geblieben ist Poerschke der Kusterdinger Lukas Laupheimer. Der 20-Jährige ist beim VfB Stuttgart unter Vertrag und spielt im Regionalliga-Team. „Er war für mich der beste Spieler am Stützpunkt, auch von seiner ganzen Art“, sagt Poerschke. „Wir hatten schon sehr gute Spieler hier – beim Schritt zum Profi gehört aber eben auch immer Glück dazu.“
Vincent Meissner am 26.04.2023 | Schwäbisches Tagblatt

Fotos: ULMER Pressebildagentur


Stützpunkt-Spieler mit Karriere

Ehemalige Spieler beim FC Rottenburg:
Max Besuschkow (Profispieler bei Hannover 96 – aktuell in der 2. Bundesliga, war Juniorennationalspieler, spielte noch beim FC Rottenburg, VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, Holstein Kiel und Union Saint-Gilloise – damals 2. belgische Liga, SSV Jahn Regensburg)
Cedric Guarino (SV Stuttgarter Kickers – wurde soeben Oberligameister, SSV Ulm, TSG Balingen, 1. FC Heidenheim, FC Rottenburg)
Tobias Dierberger (TSG Balingen, TSG Tübingen, FC Rottenburg)
Christoph Hollnberger (TSG Tübingen, ehemaliger U17- und U19-Bundesligaspieler des SC Freiburg, FC Rottenburg)
Spieler die aktuell beim FC Rottenburg spielen:
Lennis Eberle, Nick Heberle, Aaron Damm (alle FC Rottenburg 1. Mannschaft)
Endrit Demhasaj (FC Rottenburg U23)
Spieler und Spielerinnen vom DFB-Stützpunkt Rottenburg die nicht beim FC kickten aber es national und international geschafft haben:
Thilo Kehrer (West Ham United, Paris St. Germain, FC Schalke 04, VfB Stuttgart, SSV Reutlingen, TSG Tübingen, aktueller deutscher Nationalspieler)
Kim Kulig (Neue Cheftrainerin ab kommender Saison beim FC Basel, Co-Trainerin VfL Wolfsburg, Trainerin 1. FFC Frankfurt II, 1. FFC Frankfurt, Hamburger SV, VfL Sindelfingen, ehemalige deutsche Nationalspielerin, Europameisterin mit den Damen)
Janina Hechler (Eintracht Frankfurt, 1. FFC Frankfurt, VfL Sindelfingen, TSV Gomaringen, U-Nationalspielerin)
Gina Rilling (SV Hegnach, VfL Sindelfingen, TSV Lustnau, U-Nationalspielerin)
Lukas Laupheimer (VfB Stuttgart II – seit der C-Jugend beim VfB Stuttgart, SSV Reutlingen)

Noch ein paar Impressionen aus diesem 20-jährigen Anlass

Fotos: Markus Riel